KellerKurier - Weingut Peter Jakob Kühn Wein aus guten Händen - Vinisüd
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KellerKurier Erlangen, im Sommer 2020 Weingut Peter Jakob Kühn Wein aus guten Händen strahlend hergestellt...mit ...handwerklich klare Rieslinge aus vor Respekt biodynamischem Anbau der Natur...authentisch und pur...
Wein aus guten Händen, handwerklich hergestellt, mit Respekt vor der Natur Handwerklich hergestellte Weine von kleinen, familiä- und abgefüllt, Infos zu diesem Thema finden Sie eben- ren Weingütern haben in den letzten Jahren wieder falls in diesem KellerKurier. enorm an Stellenwert gewonnen. Anfang dieses Jahres Und dann sind da noch die Weine aus Savoyen. In waren wir wieder unterwegs, um unsere Winzer per- Frankreich spricht man von alpinen Weinen und will sönlich zu besuchen. Es sind kleine Familienbetriebe, damit unterstreichen, dass die Alpen den Charakter die ganz bewusst das traditionelle Winzerhandwerk dieser Weine prägen. Ebenso wie das Jura zählt auch pflegen, die meisten von ihnen sind bio-zertifiziert. Savoyen zu den aufstrebenden und nicht so bekannten Indem sie darüber hinaus ihre Weinberge im Sinne der Weinregionen Frankreichs. Mit Nicolas Ferrand prä- Biodiversität, also im Einklang mit der umliegenden sentieren wir Ihnen eines der spannendsten jungen Natur bewirtschaften, gehen unsere Winzer hier ganz Talente aus dieser Region. bewusst noch einen Schritt weiter, um den nachfolgen- Vin Naturel nehmen in unserem Sortiment bereits seit den Generationen eine intakte Kulturlandschaft weiter- vielen Jahren einen kleinen, aber wichtigen Platz ein. zugeben. Unsere Winzer aus dem Jura beherrschen diese Art der Auf unserem Titelbild stehen wir zusammen mit Palma Vinifizierung meisterhaft, die Nachfrage nach ihren und Guilhem Dardé (Mas des Chimères) in ihrem äl- Weinen ist inzwischen so groß, dass unsere Mengen testen Weinberg, bepflanzt mit 90 Jahre alten Cinsault- meisten binnen weniger Wochen verdunsten. Von der Reben. Die alten Reben zu pflegen und zu erhalten, südlichen Rhône haben wir jetzt mit Romain les Bars aber eben auch weiterhin autochthone Sorten wie einen neuen Vin Naturel Winzer aufgenommen. Da Cinsault zu kultivieren, das liegt den beiden ganz be- Vin Naturel nicht jedermanns Sache ist, haben wir eine sonders am Herzen. Wie auf dem Bild auch schön zu kleine Einführung verfasst, in der wir ihnen diese be- erkennen ist, sind ihre Weinberge ein harmonischer sondere Spezies von Wein näher erläutern. Teil der Landschaft von Octon. Darüber hinaus finden Sie in diesem KellerKurier auch Auf unserer Weinreise haben wir auch dieses Jahr wie- die neuen Jahrgänge einiger VINISÜD-Klassiker: Ma- der viele Wein verkostet und freuen uns, Ihnen in die- thieu Delaporte, Michael & Thomas Andres, Andi sem KellerKurier einige neue Weingüter präsentieren Weigand und Chanterêves aus dem Burgund. zu können. Mit der Domaine Oratoire Saint Martin stellen wir Ihnen einen Klassiker von der südlichen Wir freuen uns, Ihnen in diesem KellerKurier eine so Rhône vor, der ein oder andere von Ihnen kennt die schöne Vielfalt an handwerklichen und authentischen Weine vielleicht schon. Wir verfolgen die Arbeit von Weinen vorstellen zu können und wünschen Ihnen viel Frédéric und Francois Alary inzwischen seit ein paar Freude beim Entdecken und Genießen. Jahren, ihre jetzt präsentierten Jahrgänge haben uns Norbert Ehret und das VINISÜD Team regelrecht begeistert. Seit über 20 Jahren arbeiten die beiden biologisch, seit 10 Jahren bewirtschaften sie ihre Weinberge biodynamisch. All das spiegelt sich heute in ihren Weinen wieder, welche die Kraft und Würze der südlichen Rhône wunderbar mit einer na- In diesem KellerKurier türlichen Lebendigkeit und Energie am Gaumen ver- Neu Oratoire Saint Martin l Südliche Rhône binden. Borie la Vitarele l Languedoc Die Loire war dieses Jahr ein weiteres Ziel unserer Rei- Neu Les Terres Blanches l Loire se. Gerade in den letzten Jahren hat sich hier eine Mathieu Delaporte l Sancerre spannende Weinszene geformt, welche die regionalen Michael & Thomas Andres l Pfalz Rebsorten wie Chenin Blanc und Cabernet Franc zu Andi Weigand I Franken neuer Größe führt. Liebhabern ausdrucksstarker und Thema Vin Naturel zugleich eleganter Weißweine seien hier die Chenin Blanc von der Domaine Les Terres Blanches beson- Neu Domaine des Côtes Rousses l Savoyen ders ans Herz gelegt. Cabernet Franc von der Loire ist Neu Claire & Florent Bejon l Loire oft als ein schlanker, derweil etwas spröder Rotwein Neu Romain le Bars l Südliche Rhône bekannt. Claire und Florent Bejon belehren uns mit 2018 Burgund ihren Rotweinen eines Besseren. Ihre beiden Cabernet Chanterêves l Burgund Franc strahlen nur so vor Frucht und Sinnlichkeit, gleichwohl sind sie herrlich natürlich, würzig und kom- plex. Beide Weine wurden als Vin Naturel vinifiziert
Südliche Rhône l Frankreich Die Kraft und die Komplexität der alten Reben DOMAINE ORATOIRE SAINT MARTIN Südliche Rhône I Frankreich Seit 12 Jahren bewirtschaften Frédéric und François Alary ihre Weinberge biolo- gisch-dynamisch, sie sind inzwischen Demeter zertifiziert. Der Schritt zur bio- logisch-dynamischen Bewirtschaftung war für die Brüder selbstverständlich, hängt dieser doch eng mit dem Stil zu- sammen, den sie bei ihren Weinen su- chen. Nur ein gesunder Boden kann sei- ne Mineralik an den Wein weitergeben, die Ausrichtung der Weinberge nach Nord-Ost verleiht den Weinen zudem Frische. So entstehen hier besonders trinkfreudige Weine. Waren Ende der 90er-Jahre noch Weine mit möglichst hoher Konzentration, Kraft und viel Alkohol angesagt, so hat sich das Bild inzwischen verändert. Ba- lance und Finesse stehen jetzt für den Weinliebhaber mehr im Vordergrund. Genau das suchen Frédéric und François Wie tief die Familie Alary mit dem Dorf zugeben. Der Trockenstress im Sommer Alary in ihren Weinen, gepaart mit dem Cairanne, gelegen an der südlichen ist eine der größten Probleme. Nur durch klaren Ausdruck ihrer Herkunft, dem Rhône, verwurzelt ist, sieht man nicht eine intensive Bodenkultur, eine ausrei- Terroir von Cairanne. nur an ihrer langen Familiengeschichte, chende Humusschicht, einen lockeren, Vor der Weinlese sind die Brüder uner- sondern auch an dem Schatz alter Reben, lebendigen Boden und tief wurzelnde müdlich in ihren Weinbergen, sie probie- den sie hier hüten. Bereits seit 1692 sind Reben kann man hier für eine ausrei- ren hier und dort die Trauben, beißen auf die Alarys hier als Weinbauern ansässig, chende Wasserversorgung der Reben die Kerne, auf die Schalen. Nicht der ein Teil ihrer Reben ist heute bis zu 120 sorgen. Gerade im Süden ist Wasser Zuckergehalt alleine, sondern die Reife Jahre alt. wichtig, es sorgt für die nötige Frische in der Tannine, der Kerne und der Beeren- Cairanne liegt an der südlichen Rhône. den Trauben und zudem für die perfekte haut bestimmt für sie den Zeitpunkt der Man fährt meist einfach hindurch, wenn Reife der Tannine. Kraft haben die Wei- Lese. Wie hoch der Anspruch an die ei- man nach Gigondas will, dabei wäre ein ne hier mehr als genug, eine balancieren- genen Weine ist, das erkannt man auch Zwischenstopp durchaus lohnend. Das de Frische und vor allem perfekt ausge- daran, dass sie 2018 keinen der beiden Landschaftsbild wird hier hügelig, kleine reifte, seidige Tannine jedoch nur die Topweine, weder den Cairanne „Les Weinbergsparzellen liegen verstreut an wenigsten Weine. Douyes“ noch den Cairanne „Haut- den Hängen, umrahmt von Garrigues und wilden Büschen. Die Parzellen der Alarys befinden sich auf 200 Meter Höhe im Nordosten des Dorfes. „La Montag- ne“ heißt diese Lage, die Hänge sind teil- weise bereits so steil, dass man sie nur mit kleinen Raupenschleppern oder dem Pferd bearbeiten kann. Der Boden hier oben ist steinig, gelber Ton liegt an der Oberfläche, darunter blauer. Der Kalkan- teil in der unteren Bodenschicht ist ext- rem hoch, weswegen die Reben nur sehr langsam wachsen und der Ertrag selten 25 Hektoliter pro Hektar übersteigt. Eine prononcierte Mineralität in den Weinen ist hier von Natur aus vorgegeben. An der südlichen Rhône mangelt es nie an Sonne oder Wärme, weswegen die Herausforderung an die Winzer darin besteht, den Weinen neben ihrer Kraft auch die nötige Balance und Finesse mit-
Südliche Rhône l Frankreich Coustias“ produziert haben, lediglich Kraft und Konzentration ja, aromatische bis zu 20 Tagen, es sind schließlich „Vin einen Côtes du Rhône und den Cairanne Raffinesse und eine schöne Balance am de Garde“, Weine die gut 10 oder 15 „Réserve des Seigneurs“. Gaumen sind ihnen aber mindestens Jahre reifen können. Der Ausbau erfolgt Punktgenau lesen die beiden deshalb ebenso wichtig. je nach Wein im Tank oder im großen jeden Weinberg und jede einzelne Reb- Die Trauben vergären ganz traditionell Holzfass, auch hier legt man großen Wert sorte. Hohe Reife ja, aber bitte keine im offenen Bottich, je nach Wein kürzer darauf, dass die Typizität der Weine, ihre Überreife lautet ihre Devise. Weine mit oder länger. Der Côtes du Rhône nur Herkunft, im Vordergrund steht. barocker Frucht oder gar portweinähnli- einige Tage, hier soll die Frucht im Vor- chen Tönen sind nämlich nicht ihr Ding. dergrund stehen, die beiden Grands Vins 2019 Côtes du Rhône „Les P‘tits Gars“ (15,73 €/Liter) 11,80 € So klein und harmlos sind die Petits Gars, die „kleinen Jungs“, weiß Gott nicht! Die Reben sind über 40 Jahre alt, es sind 70% Grenache Noir, 20% Syrah und 10% Cinsault. Da der Weinberg außerhalb der Appellation Cairanne liegt, sind die „P‘tits Gars“ nur ein Côtes du Rhône. Der Boden ist hier etwas sandiger, was einen charmanten und fruchtbetonten Wein hervorbringt. Die Maischestandzeit ist mit sieben Tagen ganz bewusst kurz gehalten, um nicht zu viel Tan- nin zu extrahieren. Auch beim Ausbau im Betontank achten die Brüder Alary darauf, dass die sinnlich tiefe Frucht und die betörende Aromatik der alten Reben voll zur Geltung kommt. Und so ist das Bukett dieses Weines prall gefüllt mit roten Waldbeeren, Kirschen und Blau- beeren. Auch am Gaumen sind roten Beeren herrlich präsent, der Wein hat eine schöne Kon- zentration, ist warm und würzig. Die Balance zwischen Frucht und Frische ist perfekt. Genau so soll ein Côtes du Rhône sein. Die Weine aus Cairanne nehmen im Kontext zu den anderen Appellationen der Region wie Rasteau, Vacqueyras oder Beaume de Venise eine Sonderstellung ein. Der Mutterboden besteht auch hier wie bei den anderen Orten aus Ton und Lehm verschiedener Färbung. In Cairanne ist diese Schicht jedoch deutlich dünner, die Reben wurzeln hier letztendlich in einem Kalksteinplateau. Der Anteil an Kalk ist hier einer der höchsten an der ganzen südlichen Rhône. Der hohe Kalkanteil im Boden sorgt für besonders niedrige Erträge und vor allem eine gesunde Frische in den Trauben (hoher pH-Wert), welche den Weine eine natürlich Balance verleiht. Zudem erkennt man die Besonderheit dieses Terroirs auch in der Qualität der Tan- nine, die hier besonders feinkörnig und mineralisch ausfallen. All das prägt die Wei- ne von Oratoire Saint Martin und macht sie auch so einzigartig. 2017 Cairanne „Réserve des Seigneurs“ (21,06 €/Liter) 15,80 € Die Besonderheit von Cairanne kommt beim Réserve des Seigneurs bereits sehr schön zum Ausdruck. Auf der einen Seite herrlich reich und konzentriert, ist der Wein zugleich ganz elegant und differenziert am Gaumen. Neben dunkelroten Waldbeeren prägen feine Aromen von Veilchen und getrockneten Kräutern das Bukett. Die Frucht ist herrlich dicht und sinnlich tief, die Textur am Gaumen ist nobel und nicht überladen. Der 2107er Cairanne „Réserve des Seigneurs“ ist ein hochfeiner Rotwein von der südlichen Rhône. 2017 Cairanne „Les Doyès“ (30,00 €/Liter) 22,50 € 60% Grenache Noir und 40 % Mourvèdre von den ältesten, bis zu 120 Jahre alten Reben des Weingutes, der Ertrag lag bei minimalen 15 hl/ha. Die barocke Kraft der alten Grenache- Reben trifft hier auf die aristokratische Noblesse der Mourvèdre, welche dem Wein Mine- ralität und ein nobles und präsentes Tannin verleiht. Die Konzentration dieses Weines ist gewaltig, da muss sich selbst ein Châteauneuf-du-Pape schon anstrengen. Tiefdunkel und Auf welchem Niveau sich die Wei- intensiv ist das Bukett mit Aromen von Lakritz, Pflaume und schwarzen Kirschen. Am Gau- ne von Frédéric und François Alary men außergewöhnlich reich, fast schon barock, mit einer hochkonzentrierten, süßen inzwischen bewegen zeigen auch Frucht, das Ganze eingerahmt von einem dichten, feinkörnigen Tannin. Herrlich warm und die hohen Bewertungen, unter an- würzig im Abgang. Nicht umsonst hat Joe Czerwinski diesem Wein in Robert Parkes Wine derem in Robert Parkers Wine Ad- Advocate mit 95-97 Punkten bewertet. Ob man den eleganteren „Haut Coustias“ oder den vocate wo der 2017er Cairanne barocken „Les Doyès“ bevorzugt ist letztendlich Geschmacksache. „Les Douyes“ mit 95-97 Punkten 2017 Cairanne „Haut Coustias“ (31,33 €/Liter) 23,50 € bewertet wird: „It's out-of-this- 60% Grenache Noir, 20% Syrah und 20% Mourvèdre von 70 Jahre alten Reben, auch hier lag world good and easily one of the der Ertrag bei nur 20 hl/ha. Im Vergleich zum „Les Doyès“ tritt der „Haut Coustias“ minera- best Cairannes I've ever tasted, with lischer und kühler auf. Die Besonderheit der Terroirs von Cairanne kommt hier sehr schön at least 15 years of ageability.“ Wo- zu Geltung, sie verleiht dem Wein neben seiner Kraft auch etwas Nobles. Die Frucht ist bei hingegen die französische Zeit- hier nicht so ausladend, sie ist dafür etwas feiner und verspielter. Auch am Gaumen ist der schrift La Revue du Vin de France Haut Coustias nicht so ausladend, dafür aber mehr auf Länge und Raffinesse gebaut. Nicht umsonst ist der „Haut Coustias“ für Frédéric und François Alary das Aushängeschild ihres den „Haut Coustias“ favorisiert. Weingutes, denn gerade wegen seiner noblen, mineralischen und etwas zurückhaltenden Art repräsentiert er das Terroir von Cairanne einfach perfekt.
Languedoc l Frankreich Inzwischen schon ein VINISÜD-Klassiker BORIE LA VITARELE Languedoc I Frankreich pekt zollen. Als wir im Januar ihre Weine verkosten konnten, waren wir regelrecht begeistert, so herrlich ausdruckstark und gleichzeitig ausgewogen und facetten- reich haben wir diese selten erlebt. Die Frucht ist dicht gewoben und doch kühl zugleich, dabei wunderbar komplex und aromatisch, die Tannine edel und reif. Zu selten haben wir im Languedoc in den letzten Jahren Weine probiert, die so herzerfrischend natürlich schmecken wie diese. Um solche Weine zu erzeugen, braucht man perfekt ausgereifte und zugleich kerngesunde Trauben und die, davon ist Kathy Izran fest überzeugt, erhält man langfristig nur in biologisch gepflegten Weinbergen. Die sensible Arbeit von Kathy Izarn erkennt man aber auch bei Wir kennen Kathy Izarn inzwischen seit rend Jean-François den Gästen den eige- der Weinbereitung. So geschieht das Ent- mehr als 20 Jahren, sie ist eine der Pio- nen Wein servierte und natürlich fach- rappen der Trauben zum Teil sogar noch nierinnen der ersten Stunde. In den 90er- kundig erklärte. Inzwischen sind es von Hand. In offenen Bottichen vergären Jahren, als im Languedoc die qualitative knapp 16 Hektar, die seit 1998 biologisch die Trauben ausschließlich auf den eige- Revolution begann, gründete sie zusam- bewirtschaften werden. Die kleine Au- nen, wilden Hefen. Geschwefelt wird nur men mit ihrem Mann Jean-François das berge wurde inzwischen geschlossen, die minimal und kurz vor der Abfüllung, um kleine Weingut als sogenannte Ferme & Weinberge und der Keller erfordern ein- die Arbeit und die Aromenbildung der Auberge. Um den Leuten ihren Wein fach die ganze Aufmerksamkeit. Nach eigenen Hefen nicht zu beeinträchtigen. schmackhaft zu machen, hatten sie in dem tragischen Tod ihres Mannes vor Jeden ihrer Weinberge baut sie inzwi- ihrem Weingut eine kleine Auberge, ein einigen Jahren führt Cathy heute zusam- schen separat aus, was eine wunderbare kleines Restaurant eingerichtet. Hier men mit ihrer Tochter das Weingut bra- Kollektion an Terroir-Weinen ergibt. stand allabendlich Kathy am Herd, wäh- vourös weiter, wofür wir ihr großen Res- 2019 La Cuvée des Cigales VDP (12,67 €/Liter) 9,50 € Grenache Noir, ausgebaut ohne Schwefel, gemacht als fruchtiger und herzerfrischend leben- diger Rotwein mit Charakter. Warum ohne Schwefel? Wer schon einmal Rotweine direkt vom Fass, also unmittelbar vor der Abfüllung probiert hat, der weiß, dass diese ungemein saftig und animierend lecker schmecken. Schwefel macht Wein haltbar, nimmt ihm aber in den ersten Monaten nach der Abfüllung immer etwas von seiner Frucht und Aromatik. Deshalb hat man auf Borie la Vitarel schon vor Jahren begonnen, einen Wein ohne Schwefel abzufül- len. Dieser kleine Borie la Vitarèle verströmt pure Lebensfreude. Am Gaumen herrlich fruch- tig, saftig und lebendig zugleich, mit einer feinen Kirschnote, reichlich wilden Kräutern, einer animierenden Frische und einem ganz feinen Tannin. Die ganze Würze des Languedoc herrlich ungeschminkt in einem Glas — eben das Zirpen der Zikaden. 2018 Saint Chinian „Les Terres Blanches“ (15,73 €/Liter) 11,80 € Schneeweiß ist in diesem Weinberg der Boden, dazwischen blühen wilde Kräuter. Dieses Terroir, so Cathy Izarn, verleiht dem Wein eine ganz besonders feine, mediterrane Note von Thymian, wilden Kräutern und frischen Oliven. Auch am Gaumen mit einer dichten und reifen Frucht, herrlich konzentriert, Herzkirschen, Cassis, Thymian und Gewürze, dabei gleichzeitig nobel und geschliffen kühl. 2017 Saint Chinian „Les Schistes“ (23,33 €/Liter) 17,50 € Der schiefrige Boden ist für die wunderbar hedonistische Ausstrahlung und Aromatik dieses Weines verantwortlich. In der Frucht dominieren vollreife rote Waldbeeren, schwarze Oliven, Tabakblätter und feine Noten von Eukalyptus. Am Gaumen ungemein kraftvoll und aus- drucksstark, mit einer herrlich tiefgründigen Frucht und einem langen, warmen Abgang. 2016 Saint Chinian „Les Crès“ (29,33 €/Liter) 22,00 € Rollkiesel wie in den besten Lagen von Châteauneuf-du-Pape dominieren in diesem Weinberg, in dem vorwiegend Syrah, komplementiert mit etwas Mourvèdre, steht. Kraft und Finesse vereinen sich perfekt in diesem Wein. In seiner Aromatik finden wir reichlich reife schwarze Johannisbeeren, die mit feinsten Röstaromen und Kräuternoten unterlegt sind. Ein aristokra- tischer Syrah von zupackender Qualität.
Loire l Frankreich Elegante und sinnliche Chenin Blanc aus Anjou DOMAINE LES TERRES BLANCHES Loire I Frankreich Wald, nach Süden ausgerichtet. Neben Ton im Unterboden finden wir vor al- lem Kies, Feuerstein und reichlich eisen- haltige Erze im Boden, was für die be- sondere Mineralik der Weine sorgt. Die Weinberge sind harmonisch in kleinen Parzellen in das Landschaftsbild mit klei- nen Wäldern, Obstbäumen und Wiesen eingebettet. Das sorgt, neben der Höhe dafür, dass die Trauben hier perfekt aus- reifen können und nie Edelfäule besitzen, ganz im Gegensatz zu den anderen Lagen nahe der Loire. Es sind hier geradezu perfekte Bedingungen für trockene Chenin Blancs. Frische, Mineralität und Klarheit sind jene Attribute, die Céline & Benoît Blet in ihren Weinen suchen. Deshalb war ihnen von vornherein klar, dass sie ihre Weinberge biologisch bewirtschaften werden. Bereits seit 2010 sind sie biolo- gisch zertifiziert und arbeiten inzwischen biodynamisch. Die Präzision ihrer Wein- Waren es vor zehn, fünfzehn Jahren Jahren gewaltig gestiegen ist. bergsarbeit soll sich in ihren Weinen wi- primär die Weine aus Sancerre und Pouil- Chenin Blanc ist anders und man muss derspiegeln. Die Lese findet in mehreren ly Fumé, die einem bei der Loire in den sich mit seinem Geschmack und seinem Durchgängen penibel von Hand statt. Sinn kamen, so öffnet sich einem heute Aroma vielleicht erst ein wenig vertraut Hieraus basierend werden im ersten Le- das ganze Spektrum, das diese Region zu machen. Chenin Blanc ist nicht so char- segang die Trauben für die Schaumweine, bieten hat. Und dieses ist enorm. Das mant und schmelzig wie ein Chardonnay im zweiten die Trauben für „Les Trois erkennt man schon allein an der Tatsa- und nicht so fruchtig wie ein Riesling und Poiriers“ geerntet. Clos Belair ist eine 0,5 che, dass sich die Weinberge hier über doch scheint er von beidem etwas zu Hektar große Einzellage, welche immer eine Länge von über 1000 Kilometer besitzen: die gewisse mineralische Salzig- separat gelesen und ausgebaut wird. Im vom Massif Central bis zur Mündung in keit des Chardonnay und die Frische, Keller werden die Trauben ganz sanft den Atlantik hinstrecken. Entsprechend welche einen Riesling auszeichnet. Die und besonders langsam angepresst und groß ist auch die Vielfalt an Rebsorten besten Chenin Blancs spannen einen gelangen ausschließlich mittels Schwer- und an verschiedenen Terroirs. Neben weiten Aromenbogen von exotischen kraft, also ohne Pumpen, in gebrauchte Sauvignon Blanc, welchen wir von Noten und Aromen wie Litschi, bis hin Barriques. Hier vergärt der Most auf den Sancerre und Pouilly Fumé her kennen, zu Bienenwachs und leicht grünen und eigenen Hefen. Im Keller lassen Céline & nimmt die Rebsorte Chenin Blanc hier herben Noten. Wie alle edlen Rebsorten, Benoît Blet ihren Weinen viel Zeit sich einen wichtigen Platz ein. Chenin Blanc so besitzt auch Chenin Blanc die beson- im Rhythmus der Jahreszeiten zu entwi- ist ein echtes Chamäleon, denn er bringt dere Fähigkeit, auf herausragenden Ter- ckeln und in Ruhe zu reifen. So entstehen Weine unterschiedlichster Stilrichtungen, rois einzigartige Weine mit unverwechsel- herrlich sortentypische Chenin Blancs, von mineralisch trocken, fruchtig char- baren Charakter hervorzubringen. An der die zugleich über einen klaren und star- mant, halbtrocken und edelsüß bis hin Loire ist Chenin Blanc vorwiegend in der ken Ausdruck ihres Terroirs verfügen. zum Crémant, dem Schaumwein, hervor. Touraine beheimatet, die geographisch Neben ihren weißen Chenin Blancs kulti- Dass diese Sorte neben Riesling und das Zentrum dieser Flussregion bildet. vieren die beiden auch diverse rote Sor- Chardonnay zu den hochwertigsten Reb- Nach ihren Lehr- und Wanderjahren als ten: aus der Rebsorte Gamay vinifizieren sorten überhaupt gehört, davon ist nicht ausgebildete Önologen suchten Céline & sie einen großartigen Rosé, klar, fruchtig, nur Benoît Blet von der Domaine les Benoît Blet nach einem besonderen Ter- mineralisch frisch und charaktervoll, aus Terres Blanches fest überzeugt. Außer- roir, um ein eigenes Weingut zu gründen. der Sorte Cabernet Franc einen kühl- halb von Frankreich sind Chenin Blancs 2004 wurden sie im kleinen Ort Oiron fruchtigen, würzigen und animierend von der Loire wegen ihres einzigartigen fündig. Die Weinberge liegen hier auf leichten Rotwein. Charakters inzwischen hoch im Kurs, einem felsigen Vorsprung, der seinerzeit hier besonders bei den Sommeliers in durch das Auseinanderschieben zweier Die Weine von Céline & Benoît Blet stehen exemplarisch dafür, wie großartig Großbritannien oder den USA. Dazu tektonischer Erdplatten entstanden ist. und einzigartig die Weine von der Loire muss man aber auch anmerken, dass die Auf 135 Meter Höhe gelegen, sind die heute sein können. Qualität der Weine in den letzten zehn Weinberge, hier geschützt durch einen
Loire l Frankreich 2019 Teres Blanches Rosé „BB“ (19,33 €/Liter) 14,50 € Rosé-Weine leiden nicht umsonst an einem Image Weine zweiter Klasse zu sein. Allzu oft stammen die Trau- ben aus Lagen zweiter Güte, nicht hier beim Gamay Rosé von Benoît Blet. 100% Gamay, reif, aber gelesen früh morgens, um die Frische zu bewahren, anschließend als ganze Trauben ganz sanft abgepresst, spontan vergoren auf den eigenen Hefen. Die Farbe ist blassrosa. Ganz duftig und edel in der Nase, die feine Mine- ralik des Weines ist bereits hier unverkennbar. Saftig in seiner Frucht, nicht überbordend, sondern kühl und fein. Animierend frisch und lang im Abgang. Ein Rosé mit Klasse und Anspruch. 2018 Anjou blanc „Les 3 Poiriers" (22,40 €/Liter) 16,80 € Eine Selektion aus 4 Hektar der besten Lagen. Die Trauben werden im zweiten Durchgang bei hoher Reife gelesen und noch im Weinberg penibel sortiert. Der steinige Boden gibt den Trauben trotzt ihrer hohen Reife viel Energie und Frische mit. Gepresst wird ganz sanft und lange, per Schwerkraft gelangt der noch trübe Most in gebrauchte Barriques, wo der Wein auf seinen eigenen Hefen vergärt. Benoît Blet verwendet ausschließlich gebrauchte Fässer. Er nutzt die kleine Größe von 220 Litern für einen oxydativen Ausbau seiner Weine, sucht aber keine Holzaromen. Der komplette Ausbau findet auf der Hefe und ohne Schwefel statt. Benoît Blet verfügt über einen von Natur aus perfekt kühlen Keller. Erst im Juli des darauf folgenden Jahres werden die Barriques assembliert, der Wein erhält erst jetzt vor seiner Füllung ein ganz klein wenig Schwefel. Trotzt der hohen Reife der Trauben und dem Ausbau in gebrauchten Barriques präsentiert sich der Anjou „Les 3 Poiriers“ ganz schlank und animierend fein. Es ist das besondere Terroir, der steinige Bo- den, mit seinem hohen Mineralgehalt, welches dem Wein unverkennbar seinen Stempel aufdrückt. Auf der einen Seite herrlich dicht und saftig in seiner Frucht von Weinbergspfirsich, Holzbirnen und Zitronen, am Gaumen gleichzeitig eingefasst in eine edle Mineralik, welche dem Wein etwas Kühles und Edles verleiht. Mit einem feinen Schmelz und einer zart salzigen Note im Abgang. Der perfekte Wein zu einem Loup de Mer oder Jakobsmuscheln. 2018 Anjou blanc „Clos Bel Air" (39,73 €/Liter) 29,80 € Die nur einen halben Hektar große Parzelle war seinerzeit im Besitz der Hospices d’Oiron, die Lage ist wie im Burgund durch eine Steinmauer eingefasst. Die Besonderheit dieser Lage ist ihr Boden, es ist roter Quarz- sand in einer Reinheit, wie man ihn nur ganz selten findet. Gelesen wird ganz bewusst in nur einem Durch- gang, sowohl Trauben mit prononcierter Frische, als auch Trauben hoher Reife. Benoît Blet will die Gesamt- heit dieser Lage einfangen, sinnliche Reife aber auch Frische und vibrierende Mineralik. Der Anjou „Clos Bel Air“ ist ein großer, absolut außergewöhnlicher Chenin Blanc. Im Gegensatz zu den Weinen aus Saumur bleibt er trotz seiner enormen Dichte schlank. Es ist hier zum einen die Höhe der Lage, die Trauben errei- chen hier eine perfekte Reife ohne jegliche Botrytis, aber auch die stark Mineralität des Bodens. Die Mine- ralik ist so fein und klar, sie erinnert fast an Chablis 1er Cru, der Schmelz im Abgang an feine Weine von der Côte de Beaune. Die Aromatik aber ist dann doch ganz Chenin Blanc, reife Holzbirnen, herbe Kräuter unter- legt mit feinem Bienenwachs. 2018 Anjour rouge „Demon" (21,07 €/Liter) 15,80 € Was wäre die Loire ohne ihre Rotweine, allen voran der Cabernet Franc. Cabernet Franc ist zwar ein Ver- wandter des Cabernet Sauvignon, vom Charakter her aber ein wenig anders. Er ist nicht so extrovertiert fruchtig, auch nicht so voluminös. Vielmehr dominieren hier feine herbe Noten, grüner Pfeffer, Kräuter, Veilchen und frischer Paprika. Benoît Blet liest seinen Cabernet Franc mit hoher Reife, um die Frucht der Rebsorte voll auszureizen. Die Trauben werden komplett entrappt und als ganze Beeren über einen Monat ganz sanft mazeriert, der Ausbau erfolgt im Betoncuve. Präsent und kühl ist hier die Frucht von Cassis und Brombeeren. Auch am Gaumen herrlich saftig und mit einer feinen herben Würze. Animierend fein und leicht im Trunk. Eingetroffen: CHAMPAGNE „L‘OUVERTURE“ VON FRÉDÉRIC SAVART Binnen weniger Jahre ist Frédéric Savart vom Geheimtipp zu einem der angesagtesten Champagner-Winzer überhaupt avanciert. Qualitativ zählen seine Champagner heute ohne Zweifel zum Allerbesten, was die Region zu bieten hat, er hat darüber hinaus aber auch seinen eigenen Stil geprägt. Der L'Ouverture öffnet dem Verkoster, wie der Name schon andeutet, die Türe zu den weiteren Champagnern des Hauses durch seine außergewöhnliche Qualität und seinen besonderen Charakter und macht Lust auf mehr. Champagne 1er Cru Brut "L‘Ouverture" (56,00 €/Liter) 42,00 €
Loire l Frankreich Hochfeine Sancerre von einem der talentiertesten jungen Winzer der Region MATTHIEU DELAPORTE Loire I Frankreich Matthieu Delaporte kann sich darüber die Weine schlank, verleiht ihnen gleich- im Ganzen gepresst und vergären an- freuen, dass seine Weinberge im Dorf zeitig etwas besonders Edles und sorgt schließend ganz langsam auf den eigenen, Chavignol liegen. In einem schmalen Tal für eine natürlich Frische. Dank des war- wilden Hefen. Sie reifen je nach Wein- liegen die Reben hier an steilen Hängen, men Mikroklimas von Chavignol erhält berg im Stahltank, aber auch in 1500 der karge Kreideboden ist von einem nur diese Mineralik hier zudem eine perfekte Liter-Fässern, die besten Trauben in 600 wenige Zentimeter starken Mutterboden Balance. Liter-Fässern. Dort liegen sie bis kurz vor bedeckt. Versteinerte Austernschalen Eine naturnahe, biologische Bewirt- der Abfüllung auf dieser Hefe, was sie erinnern daran, dass hier einst ein Ur- schaftung der Weinberge ist für Matthieu zum einen reduktiv hält, ihnen zum ande- meer lag. Die steilen Lagen und das Delporte selbstverständlich, aber auch im ren eine besondere Komplexität verleiht. schmale Tal von Chavignol begünstigen Keller arbeitet er absolut schonend und Geschwefelt wird ausschließlich vor der zudem ein besonderes Mikroklima. Der natürlich. Die handverlesenen Trauben Abfüllung mit minimalen 20mg pro Liter. mineralische, kreidehaltige Boden macht werden sanft im Champagnerverfahren 2019 Sancerre „Chavignol“ (23,73 €/Liter) 17,80 € Die Assemblage aus verschiedenen Weinbergsparzellen bietet Sancerre auf allerhöchstem Niveau. Die Hälf- te der Weinberge verfügt über den typischen Kreideboden, die andere Hälfte über „Silex“, Feuerstein. Die Vielfalt der Böden und Parzellen bringt einen wunderbar feinen und vielschichtigen Sancerre hervor. In seiner Farbe mit zartgrünen Reflexen, im Bukett intensiv und komplex. Die Aromenpalette ist herrlich auf- gefächert, frische Zitrusfrüchte, rosa Grapefruit, Limette und ein Hauch Ananas. Dazu feine herbe Kräuter, frischer Rhabarber, Zitronenmelisse und Zeste von Orangen. Am Gaumen ganz fein, fruchtig, saftig und frisch. Von großer Reinheit, mit einer fast seidenen Balance und großer Länge. Perfekt als Aperitif, zu Mee- resfrüchten oder Sushi und Sashimi. Eine Referenz für die Appellation Sancerre! 2018 Sancerre „Silex" (31,73 €/Liter) 23,80 € Von 50 Jahre alten Reben auf Feuerstein-Boden, die Weinberge sind südexponiert. Der Ausbau erfolgt auf den eigenen Hefen im 600 Liter-Holzfass. Der Boden prägt diesen Wein auf besondere Weise: Kühlfruchtig, ganz intensiv, zugleich edel und glasklar präsentiert er sich mit seinen Noten von weißen Blüten, sie sind unterlegt von mineralischen Aromen, die an Feuerstein und Austernschalen erinnern. Die Fruchtigkeit der Rebsorte Sauvignon Blanc tritt hier klar in den Hintergrund, das besondere Terroir, der Feuersteinboden, prägen diesen Wein auf eine ganz besondere Art und Weise. Am Gaumen einerseits reich und konzentriert, zugleich jedoch ganz klar und edel, prononciert trocken und mineralisch schlank. Kühlfruchtig und dichtge- woben in seiner Textur wie ein Champagner, charaktervoll und edel in seinem Abgang. 2018 Sancerre „Les Monts Damnés" (39,73 €/Liter) 29,80 € Hoch oben über dem Dorf Chavignol auf einer Kuppe thront dieser steile Weinberg, der als der beste der ge- samten Appellation Sancerre gilt. Er wurde bereits im 10. Jahrhundert von den Benediktiner-Mönchen der Abtei Saint-Satur angelegt, der Boden ist übersäht mit versteinerten Muscheln und Austernschalen, das Mikroklima dank seiner Süd-Westausrichtung geradezu perfekt. Die Trauben werden mit maximaler physi- ologischer Reife in kleinen Wannen gelesen, der Most vergärt auf den eigenen Hefen in 600-Liter Fässern, wo der Wein weitere 18 Monate auf der Feinhefe ausgebaut wird. Ein Ausnahme-Weißwein bei dem die Rebsorte Sauvignon Blanc in den Hintergrund tritt. Ausdrucksstarke, reiche Nase mit Noten von reifen gelben Früchten, Orange, Kiwi, dazu herbe Nuancen von Eukalyptus, weißen Blüten und Bienenwachs. Die Textur am Gaumen ist hochkomplex und balsamisch, viel Frische und eine kühle Mineralik. Die reiche Fruchtkonzentration, verbunden mit einem so starken Ausdruck der Mineralik, erzeugt ein fast elektrisie- rendes Mundgefühl. Die roten Sancerre basieren auf der Rebsorte Pinot Noir und wurden in Holzfässern verschiede- ner Größe ausgebaut. Im Vergleich zu Burgund treten sie etwas kühler und schlanker auf. 2017 Sancerre rouge „Silex" (31,33 €/Liter) 23,50 € 2017 Sancerre rouge „Cul de Beaujeu" (39,73 €/Liter) 29,80 €
Pfalz l Deutschland Deutschlands neue Winzergeneration MICHAEL & THOMAS ANDRES Pfalz I Deutschland bereits im Frühjahr entblätterten, wurden sie erst schief angesehen. Nachdem aber bereits im Juni die Sonne mit ihrer gan- zen Kraft über den Weinbergen stand, begann man sie um ihre beschatteten Trauben zu beneiden. Sehr behutsam haben die beiden dann erst entblättern, immer unter dem Aspekt neben der Reife auch die Frische in ihren Trauben zu bewahren. „Unsere Weine entstehen im Weinberg“, so lautet eine der beliebtesten Aussagen vieler Winzer. Nicht immer ist aber ge- nau das auch geschmacklich nachzuvoll- ziehen. Als wir die 2019er-Kollektion von Michael und Thomas Andres im Glas hatten, war uns aber sofort klar, hier stimmt dieser Satz. So herrlich transpa- Das Debut der beiden von vor drei Jah- in der Pfalz, wenn nicht gar in Deutsch- rent, ungeschminkt und stimmig wie sich ren war bereits vielversprechend, dann land, zählen. Auf diese Weinberge kön- ihre 2019er präsentieren, daran erkennt hatte man vielleicht das Gefühl, als wäre nen die beiden heute zurückgreifen, sie man sofort, dass hier im Keller nichts es ein wenig ruhig geworden um die Brü- bilden die Basis ihres Weingutes. Und so gemacht werden musste. Das Lesegut der Andres aus Deidesheim. Das ist inso- stammen bereits ihre Gutsweine allesamt war perfekt, einerseits physiologisch reif, fern nicht unbedingt verwunderlich, als von exzellenten Lagen, die Ortsweine andererseits hatten die Trauben auch ihre dass in der deutschen Winzerszene inzwi- ausnahmslos von sogenannten ersten natürlich Frische bewahrt. Genau diese schen gefühlt fast täglich neue Namen Lagen. Klarheit, eine Transparenz, die förmlich den Blick auf die puren Trauben zulässt, promotet werden. Letztendlich trennt die Auch wenn allgemein die Jahrgänge zeichnet die Weine des Jahrgangs 2019 Zeit die Spreu vom Weizen, so auch 2018 und 2019 in der Presse jeweils gerne beim Wein. Kontinuierlich auf höchstem hier aus. Angefangen beim Grauburgun- als sehr gut oder gar groß gelobt werden, der und den Gutsriesling bis hin zu den Niveau zu arbeiten und vor allem, sich so zeigt uns die Realität ein anderes, darüber hinaus noch qualitativ und stilis- Ortsweinen, alle besitzen eine seltene durchaus durchwachsenes Bild. Ein war- Klarheit und eine perfekte Balance zwi- tisch weiter zu entwickeln, das schafft mer oder gar heißer Sommer macht eben nicht jeder. Dass Michael und Thomas schen Frucht und Frische. Ihre feinglied- noch lange keinen großen Weinjahrgang rige Säure ist herrlich animierend und Andres alles andere als eine Eintagsfliege aus, vielmehr stellt der spürbare Klima- in der deutschen Winzerszene sind be- reif, sie ist perfekt in der Textur der Wei- wandel auch die Winzer inzwischen vor ne eingewoben. Natürlich bilden die weisen sie eindrücklich mit ihrer 2019er- neue Herausforderungen. Das haben Kollektion. Bereits Philipp Wittmann, bei Rieslinge bei den beiden einen wichtigen Michael und Thomas Andres schon früh Schwerpunkt, der Gutsriesling ist gerade- dem Michael Andres seinerzeit in die erkannt und ihre komplette Weinbergsar- Lehre ging, entließ ihn mit den Worten: zu brillant für seine Kategorie, der Ort- beit darauf ausgerichtet. Sie haben sofort wein aus Deidesheim ist mit seiner sinnli- „Du hast viel gelernt, ich kann dir nicht damit begonnen, ihre Weinberge biolo- mehr viel beibringen, mache jetzt deinen chen Marillenfrucht betörend und der gisch und biodynamisch zu bewirtschaf- Ruppertsberger Riesling mit seiner her- eigenen Wein.“ ten, mit dem Jahrgang 2019 sind sie jetzt ben Kräuterwürze und seiner prononcier- 2015 war der erste Jahrgang der Brüder. auch offiziell bio-zertifiziert. Die Reben ten Mineralik ein echter Charakterkopf. Ihre Eltern, die das Weinhaus Andres in in ihrer Widerstandsfähigkeit zu stärken Aber auch mit ihrem neuen „Haardter Deidesheim betreiben, verfügen über und für eine natürliche Nährstoff- und Chardonnay“ beweisen die beiden, dass beste Parzellen im Paradiesgarten, in der Wasserversorgung zu sorgen, das ist sie auch mit Burgundersorten perfekt Leinhöhle, dem Spiess und dem Herr- ihnen sehr wichtig. Als sie 2019 ihre Re- umgehen können. gottsacker. Alles Lagen, die zu den besten ben nicht wie die meisten ihrer Kollegen 2019 Grauburgunder (10,53 €/Liter) 7,90 € Grauburgunder erfreuen sich aktuell großer Beliebtheit, sind aber in den letzten Jahren geschmacklich häufig zu einem vordergründigen Modewein avanciert. Gute Grauburgunder, die neben ihrer typischen Primär-Frucht auch Struktur und Niveau besitzen, sind inzwischen selten. Michael und Thomas Andres beweisen mit ihrem 2019er Grauburgunder, dass es auch für 7,90 € anders geht. Ihr Grauburgunder präsen- tiert sich stilistisch ganz auf der eleganten Seite. In der Nase ganz klar und herrlich feinduftig, nicht laut, sondern ganz verspielt und ungemein differenziert. Zarte Kräuternoten vermischen sich hier mit einer küh-
Pfalz l Deutschland len Frucht und einer feinen Grauburgunder-Würze. Auch am Gaumen glockenklar und feingewoben in seiner Textur mit Noten von Birne, Limette und frischen Kräutern. Absolut stimmig in seinem Spiel zwischen Frucht und Säure. Im Kern mit einer herrlich sinnlichen und zugleich kühlen Steinobst-Frucht, einem ganz zarten Schmelz und einer herrlich animierenden Frische im Abgang. 2019 Muskateller (10,93 €/Liter) 8,20 € Der Umgang mit dieser Rebsorte ist nicht ganz einfach, denn es gilt den Aromenreichtum dieser Bukett- Rebsorte in die Struktur des Weines einzubetten. Michael und Thomas Andres bauen ihren Muskateller re- duktiv und vor allem kühl im Stahltank aus, um einerseits den Aromenreichtum der Rebsorte zu bewahren, gleichzeitig aber dem Wein Eleganz und Lebendigkeit zu verleihen. Ganz fein und duftig ist der Muskateller in der Nase, man riecht förmlich die reifen Trauben. Die Duftigkeit der Rebsorte wird am Gaumen einge- rahmt durch eine animierende Frische. Heraus kommt ein ganz geradliniger Muskateller, den man sowohl als Aperitif, aber auch zu mediterranen Vorspeisen oder feine asiatischen Gerichten genießen kann. 2019 Weißburgunder & Chardonnay (11,47 €/Liter) 8,60 € Die Rebsorte Weißburgunder ist bei uns in Deutschland in den letzten Jahren zu Unrecht ein wenig in den Hintergrund geraten. Gute Weißburgunder besitzen Kraft, sind zugleich aber schön trocken und vor allem mineralisch kühl im Finish. Michael und Thomas Andres fügen ihrem Weißburgunder stets einen kleinen Schuss Chardonnay bei, dieser verleiht dem Wein einen zusätzlichen Kick Frische. Es ist die perfekte Liaison dieser beiden Burgundersorten. Ausgebaut wurde der Wein zu einem Teil im Stahltank, der andere Teil im Doppelstückfass. So behält er einerseits seine klare Frucht und zum anderen einen feinen Schmelz. Die Holz- note vom 2000 Liter-Fass ist nur ganz dezent spürbar. In der Nase mit einer reifen und zugleich sinnlich klaren Frucht aus Weinbergpfirsichen und frischen Birnen. Am Gaumen herrlich saftig und fruchtbetont, ganz fein in seiner Struktur. Auch hier Noten von frischen Birnen, gelben Früchten, herrlich klar in der Aromatik und mit einem kühlen Schmelz. Im Abgang animierend trocken und mit Noten von Orangenschale und frischen Kräutern. 2019 Riesling „Buntsandstein“ (10.53 €/Liter) 7,90 € Für Michael und Thomas Andres ist der Riesling „Buntsandstein“ die Visitenkarte ihres jungen Weingutes. Und für diesen, legen sich die beiden mächtig ins Zeug. Die Trauben stammen von besten Lagen um Deides- heim, bekannt für seine Bodenformation, den Buntsandstein. Hochfeine, elegante Riesling-Nase, ganz fein- duftig, weißer Pfirsich, kühler Marillenduft, Camille und eine edle Mineralik. Am Gaumen hochfein, elegant und schlank. Die Aromatik ist glasklar mit Noten von weißem Pfirsich und frischen Marillen. Die Frucht ist herrlich kühl, die Textur feingewoben, gleichwohl konzentriert, der Wein besitzt eine wunderschöne Span- nung. Ein Gutsriesling von ganz besonderer Güte. 2019 Riesling „Deidesheim“ (14,53 €/Liter) 10,90 € Von den besten Lagen um Deidesheim auf Buntsandstein, zum Großteil aus der Lage Herrgottsacker. Bereits die Nase ist umwerfend, reife Marillen, Weinbergpfirsich und frische Äpfel im Überfluss. Dabei ist das Aro- menspiel hier herrlich klar und mit feinen Kräuternoten unterlegt. Am Gaumen ganz sinnlich, reif und edel in der Frucht. Der Wein besitzt eine wunderschöne Konzentration und einen herrlich tiefen Fruchtkern, ist dabei ganz klar und fein. Das Spiel zwischen Frucht und Frische ist perfekt ausgewogen. Im Abgang mit feinen Kräuternoten und einem feinen mineralischen Schmelz. Ein großartiger, sinnlich fruchtiger und ver- spielter Riesling. 2019 Riesling „Ruppertsberg“ (14,53 €/Liter) 10,90 € Im Vergleich zu den Lagen von Deidesheim durchzieht die Weinberge von Ruppertsberg zusätzlich eine feine Kalksteinader, der Boden ist hier insgesamt steiniger. Dies verleiht den Weinen neben ihrer animierend rei- fen Frucht eine gewisse Kühle und mineralische Note. Bereits in der Nase ist die Mineralik der Lagen von Ruppertsberg schön erkennbar. De Frucht ist hier herber und mehr von reifen Äpfeln und Holzbirnen ge- prägt. Am Gaumen herrlich zupackend, die Frucht ist in feine herbe Kräuternoten eingebettet. Der Wein besitzt Kraft und Druck, ist zugleich herrlich geradlinig und fein gewoben in seiner Textur. Im Abgang lang und mit einer mineralisch, salzigen Note. 2019 Deidesheimer Sauvignon Blanc (17,20 €/Liter) 12,90 € Vorbild für den Deidesheimer Sauvignon Blanc sind die großen Sauvignons aus der Steiermark. Die Trauben wurden bei hoher Reife mit 92˚ Oechsle im Paradiesgarten gelesen und über 12 Stunden sanft eingemaischt, anschließend sanft abgepresst und in gebrauchten 500 Liter-Holfässern vergoren und ausgebaut. In der Nase mit einer reifen und gelbfleischigen Frucht, mit Marillen, Maracuja und feinen Zitrusnoten, eingerahmt von zarten Hefenoten, feinen Kräuternoten und dem noblen Toasting feiner Holzfässer. Die perfekte Reife der Trauben ist hier bereits schön zu erkennen. Am Gaumen mit viel Struktur und einem feinen Fruchtextrakt. Perfekt ist die Balance zwischen der reifen Frucht, der zart salzigen Mineralik und einer animierenden Fri- sche. Ein kraftvoller und zugleich eleganter, fein ausbalanciert Sauvignon Blanc mit starkem Charakter. 2019 Haardter Chardonnay (17,20 €/Liter) 12,90 € Chardonnay hat viele Facetten, sie reichen vom frischen, fruchtigen, im Stahltank ausgebauten über buttrig, schmelzige bis zu mineralisch schlanken Weinen. Gerade in Deutschland suchen die meisten Winzer beim Chardonnay noch ihren Stil. Vorbild für die meisten von ihnen ist das Burgund, welches mit seinen minera- lisch schlanken, vom Terroir geprägten Weinen nach wie vor den Ton angibt. Auch Michael und Thomas Andres suchen bei ihren Chardonnay die Eleganz. Vor ein paar Jahren wurde ihnen ein Weinberg in der Ge-
Franken l Deutschland VINISÜD meinde Haardt nahe Gimmeldingen angeboten. Der Weinberg wurde bereits Anfang der 80er-Jahre mit TIPP Chardonnay bepflanzt. Beides machte diesen Weinberg für Michael und Thomas Andres so interessant. In Haardt ist der Boden extrem kalkhaltig, zum Teil nur wenige Zentimeter Buntsandstein bedecken hier ein Kalksteinplateau. Und da sind da noch die alten Chardonnay-Reben. Nicht das Alter an sich, sondern viel- mehr die Tatsache, dass es Anfang der 80er-Jahre noch keine Chardonnay-Reben aus deutscher Rebenvered- lung gab, das macht diesen Weinberg so besonders. Denn wie sich bald herausstellt, stammen die Reben in der Tat direkt aus Burgund. Chardonnay-Setzlinge aus Burgund unterscheiden sich von denen aus hiesigen Rebschulen. Die Klone aus Burgund sind extrem kleinbeerig und ihre Trauben verfügen immer über eine hohe Säure. Schon immer hat man in Burgund frische, mineralische und vor allem auch alkoholarme Weine bevorzugt und deshalb seit Generationen die Reben unter diesen Aspekten veredelt, ganz nach dem Motto: Klasse statt Ertrag und Menge. Dass dieser Weinberg ein absoluter Glücksgriff ist, das beweist bereits der erste Jahrgang, der 2019er Haardter Chardonnay. Michael und Thomas Andres haben die Besonderheit die- ser Lage sehr schön erkannt und sensibel im Keller herausgearbeitet. Der kalkhaltige Boden sorgt für Frische und Eleganz, diese ist bereits in der Nase wunderschön zu erkennen. Zitrusnoten, Kumquats, etwas Minze und eine ganz zarte Holznoten prägen die Nase. Der Wein wurde ganz bewusst nur in gebrauchten Barriques ausgebaut. Michael und Thomas Andres haben penibel darauf geachtet, dass der Ausbau in den Fässern geschmacklich und aromatisch dezent bleibt und dem Wein mit seiner Eleganz und Frische den Vortritt lässt. So präsentiert sich dieser Chardonnay auch am Gaumen herrlich klar und lebendig. Hier ist er keines- wegs breit sondern animierend schlank. Die Frucht ist herrlich kühl mit Noten von Salzzitrone, in sie einge- bettet ist eine animierende Frische. Die Textur ist ganz edel und feinziseliert, im Abgang findet man einen ganz zarten Schmelz und feine mineralisch salzige Noten. Genauso stellen wir uns einen deutschen Chardon- nay vor, eigenständig und vor allem klar und elegant. Erleben Sie das neue wilde Franken ANDI WEIGAND Franken I Deutschland ihm angetan, sie haben den Stil seiner Weine mitgeprägt, dennoch geht Andi behutsam vor. Seine Basis-Weine tragen zwar den Namen „Die Wilden“, womit er andeuten möchte, dass bereits diese kom- plett spontan auf den eigenen Hefen vergoren und ausgebaut wurden. So ach- tet er aber auch darauf, dass bei diesen Trinkfreude und Klarheit der Aromen im Vordergrund stehen. Und so strahlen diese Weine gerade 2019 eine wunderba- re Natürlichkeit aus. Es ist eine wunder- bare Mischung aus dezent „wilden“ Aro- men von Kräutern und frischer Hefe, verbunden mit einer sinnlich saftigen Kernobst-Frucht, welche diese Weine so besonders macht. Bei den Lagen-Weinen aus Iphofen geht Andi einen deutlichen Schritt weiter, hier Auch Andi Weigand gehört zur neuen steht Coche-Dury neben Prüm, aber tritt die Frucht in den Hintergrund und Winzergeneration in Deutschland. Zu- auch Ganevat und Daguenau zieren diese noble Terroir-Noten treten klar in den sammen mit Michael Andres, Philipp Galerie. Es ist wichtig, önologisch fit zu Vordergrund. Seine Leidenschaft für Luckert und den Rings-Brüdern hat er an sein. Mindestens genauso wichtig ist es Naturweine lebt er inzwischen in einer der Hochschule für Önologie in Geisen- jedoch, einen großen Verkostungshori- eigenen Linie aus. Diese Weine wurden heim studiert. „Das Studium hat mir viel zont zu besitzen, um zu verstehen was auf der Maische vergoren, komplett ohne gebracht", sagt Andi, „noch mehr aber die großen Weine dieser Welt letztendlich Schwefel ausgebaut und naturtrüb abge- die gemeinsamen Verkostungen in unse- aus und so besonders macht. Nur dann füllt. Es sind Weine die sich klar an die rer WG." Als Studenten haben sie sich kann man seine eigenen Visionen auch Liebhaber dieser besonderen Stilistik, der durch die Weinwelt probiert. Von den überzeugend umsetzen, davon ist Andi Naturweine, richten. Mit seinen drei beeindruckensten Exemplaren bewahrt Weigand überzeugt. Wein-Linien bietet Andi Weigand ein Andi heute die leeren Flaschen im Trep- Insbesondere die großen Naturweine breites Spektrum, bei dem für jeden penabgang zu seinem Keller auf. Hier von der Loire und aus dem Jura haben es Weintrinker etwas dabei ist.
Franken l Deutschland Die Wilden, das sind Weine für den freudigen Trinkgenuss an jedem Tag. Mit wilden Hefen vergoren zeigen sie, was Frische und Trinkspaß bedeuten, sie sind leidenschaftlich und tem- peramentvoll. 2019 Wild Wild White (11,87 €/Liter) 8,90 € Eine fränkische leichte Sommer-Cuvée. Pate hierfür stehen die Rebsorten Silvaner, Müller- Thurgau und Bacchus. Der Wild Wild White ist schlank, animierend frisch und doch wunder- bar saftig und aromatisch. In der Nase mit einer feinen Frucht, gelbe Pflaumen, Quitten, Ho- nigmelone, dazu feine herbe Noten von frischen Blüten und ein Hauch Honig. Herrlich duftig und doch wohltuend dezent, ein absolut animierendes Aromenspiel, welches einen sofort mitnimmt. Am Gaumen ganz harmonisch, fein gewoben, wohltuend trocken und zugleich mit einem fruchtigen Kern. Auf der einen Seite leicht und lebendig, zugleich ganz abgerundet und mit einem wunderschönen Aromenspiel im Abgang, ein ganz klein wenig „wild“. 2019 Silvaner „Der Wilde“ (13,20 €/Liter) 9,90 € Silvaner, das ist die Parade-Rebsorte von Franken, hier will Andi Weigand punkten und genau das tut er auch. Sein 2019er überzeugt mit einer ganz feinen, harmonisch abgerundeten Silva- ner-Nase. Frische reife Äpfel, Quitten, Marillen, dazu grüner Kräuter und ein Hauch Mandeln. Die Aromatik ist ganz präsent, klar und fein abgestimmt. Am Gaumen mit der typischen Kern- obst-Frucht, feinen Kräuternoten, schön saftig, trocken. Ein Silvaner mit einem starken Cha- rakter, mit Druck und Länge. 2019 Weißburgunder „Der Wilde“ (16,67 €/Liter) 12,50 € Die Trauben für den Weißburgunder stammen aus dem 20 Jahre alten Weinberg Iphöfer Kronsberg, einer Steillage mit einem hohen Anteil an Gips und Kalksandstein, eine Ablage- rung aus Meeressedimenten. Es ist eine Lage, die besonders terroirbetonte Weine hervor- bringt. Andi Weigand setzt auf schlanke Weine, so auch bei seinem Weißburgunder, der schon Kraft besitzt aber eben keineswegs schwer wirkt. In der Nase herrlich kühl in den Aro- men, Quitten, frische Birnen, feine Orangennoten und Mandeln. Am Gaumen ganz edel, klar und geradlinig und mit einem kühlen Fruchtextrakt. Der Ausbau erfolgt im großen Holzfass was ihm einen feinen Schmelz verleiht. Ein edler Weißburgunder mit viel Charakter. 2019 Scheurebe „Der Wilde“ (16,67 €/Liter) 12,50 € Die Trauben für die Scheurebe stammen ebenfalls von dem Weinberg Iphöfer Kronsberg, die Reben sind hier stolze 45 Jahre alt. Der stark kalkhaltige Boden prägt auch die Scheurebe, er verleiht ihr Eleganz und zügelt die häufig etwas zu laute Aromatik dieser Rebsorte. Und so erinnert uns dieser Wein eher an feine Sauvignon Blanc mit klarer Terroir-Prägung. In der Nase herrlich verspielt, aber eben nicht zu laut. Ein kühler Fruchtcocktail mit feinen Zitrusno- ten, Rhabarber, Holunder und frischer Ananas. Am Gaumen ganz lebendig, mit einem kühlen Fruchtkern, auch hier feinen exotischen Aromen und einem angenehm herben Abgang. Eine richtig edle Scheurebe. Die Lagenweine: Spontan mit den eigenen wilden Hefen vergoren und 11 Monate lang auf diesen im großen Holzfass aus heimischer Eiche ausgebaut. Die Frucht tritt hier deutlich in den Hintergrund, das jeweilige Terroir prägt hier ganz klar den Wein und verleiht ihm eine herbe Würzigkeit. 2018 Silvaner „Brochen“ (23,73 €/Liter) 17,80 € Von 45 Jahre alten Silvaner-Rebstöcken. Die alten Reben sind tief im Keuperboden verwurzelt und verleihen dem Wein eine einzigartige Würze und Kräuterigkeit. Die Frucht tritt hier klar in den Hintergrund, es ist ein mineralisch erdiger Silvaner. 2018 Silvaner „Herrleiten“ (23,73 €/Liter) 17,80 € Ebenfalls von 45 Jahre alten Reben. Der Echterberg ist die bekannteste der Iphöfer Lagen. Es ist eine reine Südlage und zudem eine der steilsten des Ortes. Er besticht durch seine franken- typischen erdigen Noten mit einer milden Säurestruktur. Wunderbar mineralisch dicht und konzentriert. Die Naturweine: Diese Weine wurden auf der Maische vergoren, kom- plett ohne Schwefel ausgebaut und naturtrüb abgefüllt. Es sind Weine VIN die sich klar an die Liebhaber dieser besonderen Stilistik, der Naturweine, NATUREL richten. Die Beschreibungen zu den jeweiligen Weinen finden Sie auf unserer Website. 2019 WHITE (17,20 €/Liter) 12,90 € Bachus, Müller-Thurau und Scheurebe 2019 MTH (22,40 €/Liter) 16,80 € Müller-Thurgau von 60 Jahre alten Reben 2019 SILVANER (22,40 €/Liter) 16,80 € Silvaner von 40 Jahre alten Reben
Vin Naturel I Savoyen l Frankreich Was ist eigentlich Vin Naturel, Vin Vivant, Naturwein Ist nicht jeder Wein ein Wein aus der Natur, also ein Jahren mit dieser Art des Weinmachens auseinanderge- Naturwein? Diese Frage ist berechtigt, die Antwort lau- setzt haben, können Naturweine herstellen, die unseren tet aber nein! Geschmackshorizont erweitern. Das ist dann spannend Wein ist ein Kulturgut, nur durch Menschenhand wird und kann ein völlig neues Weinerlebnis sein. Trotzdem aus Trauben schließlich Wein. Überließe man alles sich kann der erste Schluck eines solches Weines durchaus selbst und der Natur käme allenfalls Essig heraus, wahr- irritieren. Oft sind diese Weine leicht trüb, man riecht scheinlich sogar kein wirklich guter. Die Weine, die wir und schmeckt manchmal anfangs ungewohnte Aromen, heute trinken, werden vom Menschen gemacht und ba- das kann schon einmal in die Richtung von Milchsäure, sieren auf der Erfahrung und dem Wissen, welches man mostigen Äpfeln oder einem Pferdestall gehen. Das sich über Jahrhunderte angeeignet hat. Zudem befassen Spektrum an Naturweinen ist groß, es gibt feine, elegan- sich die Naturwissenschaften seit dem 19. Jahrhundert te Naturweine, die auch klassische Weintrinker begeis- verstärkt mit dem Wein und seiner Herstellung. Die mo- tern, aber auch wilde und ungestüme, die sicher nur et- derne Önologie bedient sich heute physikalischer und was für Hardcorefans sind. chemischer Hilfe, welche das heutige Geschmacksbild Naturweine brauchen Luft und Zeit, deshalb ist ein De- unserer Weine geprägt hat. kantieren meist empfehlenswert, man sollte ihnen aber Inzwischen gibt es Winzer, denen der Einfluss der mo- auf jeden Fall Zeit geben, sich im Glas zu entwickeln. dernen Önologie zu groß geworden ist. In Frankreich Vor allem muss man gewillt sein, sich auf sie einzulassen. entstand deshalb schon Anfang der 80er-Jahre die Na- Sie brauchen die richtige Küche und Umgebung, deshalb turwein-Bewegung, heute hat sie auch Italien, Spanien, finden sie ihren Platz meist in innovativen jungen Res- Deutschland und besonders Slowenien erreicht. Der taurants oder Weinbars. Begriff „Naturwein“ ist nicht geschützt, d.h. es gibt kei- Das alles muss man nicht mögen, doch gut gemachte ne gesetzliche Definition der Kriterien bei der Herstel- Naturweine haben unserer Meinung nach ihren berech- lung, nur eines: Die Winzer verpflichten sich, ihre Wein- tigten Platz in der Weinwelt gefunden. Auch wenn noch berge ökologisch zu bewirtschaften, bei der Herstellung viele konventionell arbeitende Winzer skeptisch auf die und dem Ausbau verzichtet sie auf jegliche Hilfsmittel Naturweine blicken, so hat die Naturwein-Szene inzwi- wie zum Beispiel Reinzucht-Hefen, Zucker, Enzyme, schen unverkennbar viele Impulse auch der traditionel- Tannine, Aromastoffe… . Die Zugabe von Schwefel len Wein-Szene gegeben: Weniger Manipulation, weniger wird begrenzt auf insgesamt maximal 40mg/Liter oder Chemie und mehr auf die Kräfte der Natur setzen. es wird gar nicht geschwefelt; bei konventionellen Wei- nen sind es maximal 150mg/Liter. Das A und O bei der Herstellung von Naturweinen sind Wir haben die Naturweine in VIN kerngesunde, handverlesene Trauben und absolute Sau- diesem Mailing mit einem NATUREL berkeit im Keller, sonst wird das Ergebnis nicht span- Button gekennzeichnet. nend, sondern einfach nur ungenießbar. Nur gute, sorg- fältig arbeitende Winzer, die sich oft schon seit vielen Nicolas Ferrand, unser neuer Winzer aus Savoyen DOMAINE DES CÔTES ROUSSES Savoyen I Frankreich Weine aus Savoyen rücken immer stär- wirtschaftete seinerzeit aber bereits einen zu gründen. Dieses wurde 2013 Realität, ker in den Fokus der Weinliebhaber. Das Bauernhof in Chambery. Das alte Gehöft als ihm Matthieu Goury von der Domai- ist gut verständlich, haben sie doch einige ist heute die Wirkungsstätte von Nicolas, ne de Chevillard 1,5 Hektar Reben in Gemeinsamkeiten mit den besten Wei- im ehemaligen Kuhstall stehen jetzt seine Saint Jean de la Port anbot. Da der Wein- nen aus dem Jura, die inzwischen welt- Fässer, Betontanks und Amphoren. berg namentlich als Champ Roux be- weit gefragt sind. Durch ihre Eigenstän- Nicolas Ferrand hat Landschafts- und kannt ist, nannte Nicolas sein frisch ge- digkeit, sowie Eleganz und Finesse statt Gartenbau studiert. Nach seinem Studi- gründetes Weingut schließlich Domaine barocker Kraft, stehen hier die Trinkfreu- um arbeitete er in einem Projekt, welches des Côtes Rousses. Weinmachen aber de und das authentische Weinerlebnis im die Milchwirtschaft auf den hochgelege- will ordentlich gelernt sein, deshalb be- Vordergrund. Das erklärt die steigende nen savoyischen Almen fördert, und au- suchte Nicolas die Weinbauschule in Nachfrage nach Weinen aus den konti- ßerdem bei Pierre Gisard auf der Domai- Beaune und arbeitete zudem bei Pascal nentalen, kühlen Weinbauregionen in ne Gisard. Hier wurde er mit dem Virus Quenard. Im Laufe der Jahre kamen wei- Europa. Hier genau wachsen ebensolche Wein infiziert und machte Bekanntschaft tere kleine Weinbergsparzellen hinzu. Es Weine. mit einer Vielzahl von Winzern, unter sind alles nur von Hand zu bewirtschaf- Zwar ist Nicolas Ferrand der erste Win- anderem mit Dominique Belluard. Sie alle tende Steillagen, welche die alten Winzer zer in seiner Familie, sein Großvater be- ermutigten Nicolas seine eigene Domaine der Region ihm gerne übergeben, wissen
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