KHK Koronare Herzkrankheit, Hypertonie und periphere Verschlusskrankheit - Patienteninformation - Koronare Herzkrankheit, Hypertonie und periphere ...

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KHK
Koronare Herzkrankheit,
­Hypertonie und periphere
 Verschlusskrankheit

Patienteninformation
Koronare Herzkrankheit, Hypertonie und periphere Verschlusskrankheit

Was bedeutet koronare                                        Bluthochdruck und PAVK
­Herzkrankheit?                                              Herz-Kreislauf-Erkrankungen haben gemeinsame Ur­
                                                             sachen und verschlimmern einander wechselseitig.
Die koronare Herzkrankheit (KHK) ist eine Herz-Kreislauf-­
                                                             Bluthochdruck verengt die Gefäße und kann z.B. Herz-
Erkrankung wie z.B. auch Bluthochdruck (Hypertonie)
                                                             infarkt, Schlaganfall oder Nierenversagen verursachen,
und PAVK (periphere arterielle Verschlusskrankheit).
                                                             auch das Risiko einer Demenz steigt. Mögliche Folgen
                                                             sind ein frühzeitiger Tod oder eine Behinderung.
      Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind in Österreich
                    Todesursache Nr. 1!
                                                                      Achtung: Bluthochdruck tut nicht weh!
                                                                       Nur Blutdruckmessen bringt Klarheit.
Wie entstehen Herz-Kreislauf-Erkrankungen?

                                                             Bei Bluthochdruck sind die Werte erhöht, obwohl
Mit fortschreitendem Alter lagern sich Fette an den
                                                             man sich nicht angestrengt hat. Wenn etwa das Mess­
­Innenwänden der Arterien ab, sodass sie immer enger
                                                             gerät beim Arzt einen oberen („systolischen“) Wert über
 werden. Diese Gefäßverengung wird auch Athero­
                                                             140 mmHg oder einen unteren („diastolischen“) Wert
 sklerose bzw. „Gefäßverkalkung“ genannt.
                                                             über 90 mmHg anzeigt, weist dies auf Bluthochdruck hin.

Wer ungesund lebt, hat ein höheres Risiko für Athero­
                                                             Bluthochdruck betrifft:
sklerose. Sie kann alle Arterien des Körpers betreffen,
die Koronarien (Herzkranzgefäße), die peripheren Ge­
fäße (Arme, Beine) und die Gefäße, die die Sexual­
organe versorgen.

Am gefährlichsten ist es, wenn die Herzkranzgefäße ver-
                                                                      ¼ aller Österreicher   6 von 10 über 60 Jahre
engt sind. Denn dann kann weniger Sauerstoff mit dem
Blut zum Herzmuskel gelangen. Wird eine KHK nicht be-        Besonders wichtig: Regelmäßig messen, gesund er­
handelt, kann es z.B. zu einem Herzinfarkt oder zur Herz-    nähren, viel Bewegung und Medikamente genau ein-
muskelschwäche kommen.                                       nehmen – auch wenn man keine Beschwerden hat.

      Medikamente + gesunder Lebensstil können               Die PAVK oder „Schaufensterkrankheit“ verursacht
   ­Gefäßverengungen bremsen oder sogar stoppen!             beim Gehen krampfartige Beinschmerzen, sodass
                                                             man immer wieder stehenbleiben muss. Der Grund
                                                             sind Einengungen in den Beinarterien, schuld ist fast
Besonders wichtig: Medikamente ein Leben lang genau
                                                             immer das Rauchen oder eine nicht ausreichend
einnehmen – auch ohne Beschwerden. Lassen Sie sich
                                                             ­behandelte Zuckerkrankheit.
dazu bei Ihrem Hausarzt/Ihrer Hausärztin oder in Ihrer
Apotheke beraten. Gehen Sie regelmäßig zur ärztlichen
                                                             Besonders wichtig: Mit dem Rauchen aufhören,
Kontrolle.
                                                             um PAVK oder gar ein „Raucherbein“ zu verhindern.
Koronare Herzkrankheit, Hypertonie und periphere Verschlusskrankheit

Wie erkennt man eine KHK?                                  Was tun bei KHK und PAVK?
Bereits stark verengte Herzkranzgefäße                     Was man vermeiden und/oder behandeln kann

                                                           •   Rauchen
Vor allem bei körperlicher oder psychischer Belastung,
                                                           •   Stärkeres Übergewicht
Kälte oder nach einem üppigen Essen können folgende
                                                           •   Bewegungsmangel
Beschwerden auftreten:
                                                           •   Bluthochdruck
• Bohrende, brennende Schmerzen um den Brustkorb –         •   Diabetes
  sie können ausstrahlen in Nacken, Hals, Kiefer, Arme     •   Hohe Cholesterinwerte
  oder Oberbauch                                           •   Hohe Triglyceridwerte
• Luftnot, Beklemmungsgefühl
• Angst                                                    Was man nicht beeinflussen kann
• Schweißausbrüche
                                                           • Alter
• Übelkeit
                                                           • Geschlecht
                                                           • Familiäre Veranlagung
           Achtung! Bei diesen Beschwerden
             sofort Arzt oder Rettung rufen!               Wer gesund lebt und seine Medikamente ein Leben
                                                           lang genau einnimmt, kann auch mit KHK und PAVK ­
Leicht verengte Herzkranzgefäße                            gut leben. Das Rauchen sollte man schnellstmöglich
                                                           ­aufgeben. Auch die jährliche Grippe-Impfung ist bei ­
Das Gefährliche ist: Sind die Herzkranzgefäße nur leicht    KHK besonders wichtig. Regelmäßige Kontrollen von
verengt, hat man oft (noch) keine Beschwerden.              ­Blutdruck, Blutzucker und Blutfetten gehören ebenfalls
                                                             zur Behandlung.
Was tun? Wird eine koronare Herzkrankheit rechtzeitig
entdeckt, kann man sie behandeln. Daher sind ärztliche     Tipp: Schreiben Sie die Ziele auf, die Sie mit dem
Kontrollen alle 5 Jahre wichtig:                           ­Hausarzt oder der Hausärztin vereinbart haben.

• Für alle Menschen ab 40
                                                           Medikamente sind lebenswichtig
• Wenn Vater oder Mutter schon vor dem
  60. Lebensjahr an KHK erkrankt sind
                                                           Anfangs machen Herz-Kreislauf-Erkrankungen/Gefäß­
• Wenn eine familiäre Veranlagung für einen
                                                           erkrankungen wie KHK, Bluthochdruck oder PAVK meist
  erhöhten Cholesterinspiegel besteht
                                                           kaum Beschwerden. Aber auch wenn es Ihnen gut geht,
                                                           müssen Sie die verschriebenen Medikamente einneh-
                                                           men. Sonst kann sich die Erkrankung verschlimmern und
                                                           Ihr Leben gefährden. Ihre Apotheke berät Sie bei der
                                                           richtigen Einnahme.
Koronare Herzkrankheit, Hypertonie und periphere Verschlusskrankheit

Ernährung für gesunde Gefäße                                 Tipp: Viele, auch kostenlose, Angebote helfen beim
                                                             Aufhören. Einfach bei Ihrem Arzt / Ihrer Ärztin oder in
Achten Sie auf Ihr Normalgewicht! Wichtig ist eine ab-       der Apotheke nachfragen!
wechslungsreiche Ernährung mit wenig Kalorien und vie-
len Ballaststoffen. Gut sind vor allem Gemüse und Salat.     Mit regelmäßiger Bewegung verringern Sie die Risiken
                                                             einer Gefäßerkrankung. Zu wenig Bewegung hingegen
Tipp: Informieren Sie sich im Rahmen einer                   verdoppelt die Gefahr, dass z.B. eine KHK tödlich endet.
Ernährungsberatung.
                                                             Sie gehen „instinktiv“ immer kürzere Strecken?
Das tut den Gefäßen gut                                      Das könnte an einer „versteckten“ PAVK liegen –
                                                             sprechen Sie sicherheitshalber mit Ihrem Arzt /
• Wasser und ungesüßte Getränke statt „Softdrinks“
                                                             Ihrer Ärztin darüber.
• Vollkornprodukte statt Semmel, Kipferl & Co
• Öfter selber kochen, weniger Fertiggerichte
                                                             Das tut den Gefäßen gut
• Öfter Fisch, weniger Fleisch
• Mehr pflanzliche Fette, weniger Butter                     • Ausdauertraining, z.B. Walking, Laufen, Radfahren,
• Mehr Gemüse und Hülsenfrüchte (z.B. Bohnen, Linsen),         Schwimmen oder Langlaufen
  weniger Reis, Nudeln                                       • Bewegung in den Alltag einbauen, z.B. Stiegensteigen
• Weniger Süßigkeiten und Mehlspeisen                          statt Liftfahren, Gartenarbeit u.v.m.
• Alkohol nur in kleinen Mengen
                                                             Sportliche Höchstleistungen sind nicht nötig: Schon
Tipp: Hören Sie auf zu essen, sobald Sie satt sind!          15 bis 60 Minuten Bewegung 5 x pro Woche helfen,
Das gilt auch für gesunde Kost.                              Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorzubeugen.

                                                             Tipp: Ein Schrittzähler motiviert, ein individuelles Ziel
Rauchstopp und Bewegung                                      zu erreichen.

Ein Rauchstopp kann selbst bei langjährigen Rauchern
das Risiko für eine KHK halbieren. Es ist nie zu spät, um
mit dem Rauchen aufzuhören!

              Rauchen:                      Passivrauchen:
              Herzinfarkt-Risiko            KHK-Risiko
              um ¹/3 erhöht                 um ¹/4 erhöht
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Herausgeber und Medieninhaber
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Stand: Mai 2021
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