Kirche - Laien mit Begeisterung: 70 Jahre KA Ausgabe 3/2020 - Caritas St. Pölten

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Kirche - Laien mit Begeisterung: 70 Jahre KA Ausgabe 3/2020 - Caritas St. Pölten
Foto: Wolfgang Zarl/Kirche bunt
kirche
Ausgabe 3/2020
Information und Inspiration
Diözese St. Pölten

  Laien mit Begeisterung: 70 Jahre KA

                                        Foto: zVg
Kirche - Laien mit Begeisterung: 70 Jahre KA Ausgabe 3/2020 - Caritas St. Pölten
Schwerpunkt                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Katholische Aktion

      kirche                                                                    Achtsam und offen
                                                                                zum neuen WIR
                                                                                Selten wie je zuvor ist ein ehemaliges Jahresthema einer KA-
                                                                                Gliederung so aktuell wie jetzt. Der Coronavirus hat uns oder
                                                                                hoffentlich können wir schon „hatte“ sagen, wenn Sie diese Zei-                                                                                                                                                                       zeitleiste
                                                                                len lesen, fest im Griff und verändert unser Leben. Es gilt wieder
                                                                                achtsam zu lernen aufeinander zuzugehen und mit Offenheit zu                                                                                                                                                                          „„ Die 1950er – Zauber
      Impuls                                                                    einem neuen WIR zu werden in Kirche und Gesellschaft.

                                                                                                                                                                                               Foto: zVg
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      des Anfangs: 20. Sept. 1950
                                                     Foto: Diözese St. Pölten
                                                                                Seit 70 Jahren engagieren sich Zigtausende von Kindern,                                                                                                                                                                               Gründung der Katholischen
                                                                                Jugendlichen, Frauen und Männern in der Katholischen Aktion                                                                                                                                                                           Aktion der Diözese St. Pölten,
      Armin Haiderer                                                            als aktive Christinnen und Christen für unsere Kirche.                                                                                                             Das Fest der Begegnung bringt auf dem Rathausplatz in St. Pölten   „Schweigende Kerzen“ von
      Präsident Kath. Aktion                                                    In unserer Buntheit und Vielfalt sind wir fester Bestandteil der                                                                                                              Menschen aus unterschiedlichen Kulturen zusammen.       Mariazell, Start der Sternsin-
      der Diözese St. Pölten                                                    Pfarren. Unser gelebter Glaube wirkt aber auch nach innen, in                                                                                                                                                                         geraktion und Familienfasttag
                                                                                unsere Familien und Lebenswelten. Dort bringen wir den Glau-
      70 Jahre in Zeiten wie diesen                                             ben vom Sonntagsgottesdienst in unseren Alltag, ins Leben,                                                                                                                                                                            „„ Die 1960er – Aufbau:
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Pfarrliche Sozialreferenten,

                                                                                                                                                                                                           Der Heilige Geist ist
                                                                                beten in unseren Familien und leben Hauskirche. Unterstützend
      Mit 70 Jahren gilt man dieser Tage als                                    wirken da die unzähligen, großartigen Behelfe, die es seitens der                                                                                                                                                                     Fasten- und Ostergrußaktion
      Hochrisikopatient. Man muss sehr sorg- und                                Gliederungen der Katholischen Aktion gibt.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      „„ Die 1970er – Neue Päda-

                                                                                                                                                                                                           keine Zimmerlinde
      achtsam seine Tätigkeiten planen und mit                                  Die Krise kann eine Chance werden, unseren Glauben auf eine
                                                                                neue Art zu leben.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      gogik: Apostolatskurse, neue
      seinen Ressourcen haushalten. Die Katholi-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Schulungen in der Jungschar,
      sche Aktion wird dieser Tage auch 70 Jahre                                                                                               Anna Rosenberger
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Missionskerzen-Aktion
      alt. Ich wurde vor kurzem gefragt: „Darf man
      in Zeiten wie diesen überhaupt 70 Jahre                                                                                                                                                              Gesellschaftspolitisches Engagement wird in der KA großgeschrieben                                         „„ Die 1980er – Breites
      KA feiern?“ Na aber Hallo. Krisenzeiten sind                                                                                                                                                                                                                                                                    Engagement: Renovierung
      auch Chancen für prophetisches und soli-                                                                                                                                                                                                                                                                        des Karmel Jeutendorf,
      darisches Wirken gleichermaßen, etwas das                                                                                                                                                            Beim Blick auf 70 Jahre Katholische Aktion entde-      brachte die KAB Karfreitagsplakate in die Fabri-    Arbeitslosenfonds, Gedenk-
      man der KA in 70 Jahren allzu oft zugute-                                                                                                                                                            cke ich zwei Bewegungen. Eine zielt nach innen         ken, gründete die kfb das Fastensuppenessen,        marsch „Reichspogromnacht“
      halten kann. Und so wollen wir tatsächlich                                                                                                                                                           und eine nach außen. Was meint „außen“? An die         kümmerten sich die Sozialombudsmänner der
                                                                                                                                                                                                           Ränder, in die Politik, auf die Straße, zu Verbün-     KMB um Ausgegrenzte in den Gemeinden,               „„ Die 1990er –
      70 Jahre KA gedenken und feiern, weil…
                                                                                                                                                                                                           deten in anderen Organisationen, aber auch in          engagierte sich die KJ in der Friedensbewegung      Soziale Initiativen:
      … es KA in der Vergangenheit gebraucht                                                                                                                                                               andere Milieus. In diesem Weg nach „außen“ erlebe      und initiierte Zivildienstberatung, ging der KAV    Gründung der Osthilfe, „Rain-
      hat. Die Geschichte der Diözese wäre eine                                                                                                                                                            ich immer wieder: Gott ist vor mir da, ich brauche     auf die anderen Kirchen und Religionsgemein-        bows“, Lichtermeer gegen
      andere ohne KA. Die Gliederungen leiste-                                                                                                                                                             ihn nicht zu den anderen bringen. Ich entdecke         schaften zu, trat die Jungschar öffentlich für      Ausländerfeindlichkeit am
      ten so viel für Land, Kirche und Menschen.                                                                                                                                                           aufrichtige Hingabe, interessante Menschen,            Kinderrechte ein.                                   Domplatz, Start der Minitage
      Und wir dürfen dieses Erbe fortsetzen                                                                                                                                                                faszinierende Geschichten und lerne so meinen
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      „„ Die Nullerjahre –
      und mit neuem Leben erfüllen. Ein Grund                                                                                                                                                              Gott besser kennen. Entdecke in der Begegnung          Auch heute braucht die Welt christliches Han-
                                                                                                                                                                    Foto: Diözese St. Pölten

      dankbar zu sein und zu feiern.                                                                                                                                                                       andere Gesichter Gottes. Ich empfinde es als sehr      deln. Das Weltklima braucht unseren Einsatz,        Pastorale Aktionen:
                                                                                                                                                                                                           ermutigend, dass eine weithin kirchenferne Welt        Flüchtlinge brauchen weiter Unterstützung in        Ökumenische Gottesdienste,
                                                                                                                                                                                                           noch lange keine gottlose Welt ist. Auch wenn ich      der Integration, die Länder des Südens brau-        72 Stunden ohne Kompro-
      … es KA in der Gegenwart braucht.
                                                                                                                                                                                                           Gott nicht wo hinzubringen brauche, bin ich doch       chen heute mehr denn je ein Ende der unge-          miss, Heiligen Abend feiern,
      Kaum jemand übernimmt in der Kirche so
                                                                                                                                                                                                           als Christ da und bringe zur Sprache, dass ich mich    rechten, kolonialen Wirtschaftsverhältnisse.        Begegnungstage in mehreren
      stark gesellschaftspolitische Verantwor-
                                                                                                                                                                                                           aus christlicher Motivation z.B. für die Umwelt ein-                                                       Dekanaten, Aktion Vatertag
      tung wie die KA. Sie ist wichtige Stimme                                                            Die KA ist mit 70 noch jung und dynamisch.
      der Kirche und Impulsgeberin für die                                                                                                                                                                 setze. Dafür ernte ich manchmal Wertschätzung,         Ich möchte Sie ermutigen. Mit jedem Schritt         „„ Die 2010er – Politik
      Pfarren – beides unverzichtbar. Ein Grund                                                                                                                                                            aber manchmal auch das Gegenteil.                      ins kirchliche „Außen“ wächst die Gewissheit:       und Ökologie: Politiker-
      zu reflektieren und zu feiern.                                                                                                                                                                                                                              Auch fremder Boden trägt! Welches ist Ihr
                                                                                Impressum                                                                                                                                                                         „Außen“?
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Gespräche, Schöpfungs-
                                                                                                                                                                                                           Ins kirchliche Außen                                                                                       freundliche Pfarrfeste,
      … es KA auch in Zukunft brauchen                                                                                                                                                                                                                                                               Axel Isenbart
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Diözesaner Umweltpreis,
      wird. Kirche und Strukturen sind im                                       Medieninhaber, Herausgeber, Verleger: Pastorale Dienste, Katholische Aktion,                                               Die Katholische Aktion hat sich von Beginn an                                                              Tag des Judentums, Jugend-
      Wandel. Als KA wollen wir aktiv mitge-
                                                                                Katholisches Bildungswerk, Caritas; Diözese St. Pölten, Klostergasse 15,
                                                                                3100 St. Pölten, 02742/324-3301, pd.leitung@kirche.at | DVR-Nr. 0029874(159) |                                             dem kirchlichen „Außen“ verschrieben. In jedem           Info                                              umweltvernetzungstag
      stalten. Unser Know-how wird auch in                                      Redaktionsteam: Martina Bender, Katharina Brandner, Peter Haslwanter,                                                      Jahrzehnt war das kirchliche „Außen“ anders, die         Die Feier zu „70 Jahre KA“ wird auf
      Zukunft gefragt sein. Ein Grund moti-
                                                                                Axel Isenbart, Christian Köstler, Erwin Lasslesberger, Markus Mucha,
                                                                                                                                                                                                           Welt hat sich gewandelt und damit auch die Wege                                                            „„ Die 2020er –
                                                                                Petra Riediger-Ettlinger, Ulrich Schilling, Johann Wimmer | Redaktion, Grafisches                                                                                                   Frühsommer 2021 verschoben.
      viert weiterzuarbeiten und zu feiern.                                     Konzept und Layout: Andreas Führer | Druck: Janetschek, 3860 Heidenreichstein                                              der KA und ihrer Gliederungen. Im „Weltapostolat“                                                          Mittendrin im Leben

 2                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              3
Kirche - Laien mit Begeisterung: 70 Jahre KA Ausgabe 3/2020 - Caritas St. Pölten
Katholische Aktion                                                                                                                                                                                                                                                                                                                               Krankenpastoral

                              Die Katholische Aktion lebt in                                                                                                                                                                                                                                Krankenseelsorge
                              ihren Gliederungen                                                                                                                                                                                                                                            ist geachtet
                              Nur Insider in den Pfarren kennen die Katholische Aktion. Aber alle kennen die Gliederungen der KA: Katholi-
                              sche Jungschar, Katholische Jugend, Katholische Frauenbewegung, Katholische Männerbewegung. Darüber
                                                                                                                                                                                                                                                                                            und gefragt
                              hinaus gibt es noch die Katholische ArbeitnehmerInnenbewegung, den Katholischen AkademikerInnenver-                                                                                                                                                           Die Pastoralassistentin Christine Winklmayr arbeitete
                              band und die Diözesansportgemeinschaft. Vorsitzende von Gliederungen berichten über spezielle Projekte.                                                                                                                                                       26 Jahre als Seelsorgerin im Krankenhaus Amstetten und
                                                                                                                                                                                                                                                                                            hat 2001 die Leitung des Referates Krankenseelsorge in

                                                                                                                                                                                                                                                                 Foto: Diözese St. Pölten
                                                                                                                                                                                                                                                                                            der Diözese übernommen. Anlässlich ihrer Pensionierung
                                                                                                                                                                                                                                                                                            führten wir folgendes Gespräch.
                                              Angelika Beroun-Linhart:                                                                         Leopold Wimmer:
                                              Der Katholische AkademikerInnenverband,                                                          Die Katholische Männerbewegung KMB
      Foto: Alexandra Grill

                                              KAV – Kirche aus Verantwortung, organisiert                                                      unterstützt Pfarren bei der Gestaltung eines                                              Christine Winklmayr
                                              seit über 20 Jahren ökumenische Gottesdienste.                                                   Vatertags. Dabei stellt sie Anregungen für die                      Pastoralassistentin und Krankenseelsorgerin
                                                                                                                   Foto: zVg

                                              Seit 2002 findet dieser Gottesdienst in der Welt-                                                Gestaltung des Gottesdienstes sowie Give-
                                              gebetswoche für die Einheit der Christinnen                                                      aways zur Verfügung. Ebenso widmet sich das
                               Vorsitzende    und Christen im Jänner in der Leopoldkapelle                                     Vorsitzender    Männermagazin „ypsilon“ regelmäßig dem
                                       KAV    des NÖ Landhauses statt – im Lauf der Zeit stieg                                         KMB     Thema Vatersein.                                   Was macht einen guten Krankenseelsorger,                       Welcher Stellenwert wird der Krankenseelsorge
                                              die Anzahl der mitfeiernden Kirchen und seit                                                     Das große Engagement für Väter in ihrem Vater-     eine gute Krankenseelsorgerin aus?                             von Seiten der Medizin heute eingeräumt?
                                              einigen Jahren sind nun alle in unserer Diözese                                                  sein führt dazu, dass seit 2017 Vater-Kind-Ange-
                                              bedeutenden Geschwisterkirchen dabei. Ein                                                        bote durchgeführt werden.                          Winklmayr: Er oder sie muss gerne auf Menschen                 Winklmayr: Ich denke, wir sind heute geachtet und
                                              hoffnungsvolles Zeichen für das Eins-Sein in                                                                                                        zugehen, soll gut zuhören können, empathisch sein,             gefragt. Wir sind hochprofessionell in der Kommunika-
                                              Christus!                                                                                                                                           aber keine Ratschläge erteilen. Das Wichtigste ist, dass       tion, besitzen ethisches Know-how und sind getragen                             Das Wichtigste ist,
                                              Ich finde es in diesem Zusammenhang als sehr                                                     Josef Riegler:                                     er oder sie die Hoffnung in sich trägt von einem lieben-       von einer tiefen Spiritualität, sodass unsere Seelsorge zur                     dass man als Seel-
                                              wichtig, persönliche Beziehungen zu Menschen                                                     Die Katholische ArbeitnehmerInnen Bewegung         den Gott, der es gut meint mit jedem Menschen. Das             Selbstverständlichkeit geworden ist. Wir sind beispiels-
                                              anderer Kirchen und Religionen zu pflegen.                                                       KAB ist NÖ-Sprecherin der Allianz für den freien   ist nicht immer einfach, vor allem bei Menschen, deren         weise in den Palliativ- und Ethikteams in die Bespre-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                 sorgerIn die Hoff-
                                                                                                                                               Sonntag. Wir weisen immer wieder auf den           Leben plötzlich durchkreuzt wird von einem Unfall oder         chungen eingebunden. Wir gestalten Gedenkfeiern und                             nung in sich trägt
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                 von einem lieben-
                                                                                                                   Foto: zVg

                                                                                                                                               Wert des Sonntags hin. Versuche von einzelnen      einer Diagnose. Das kann man nicht mehr ungeschehen            wichtige Orte wie Kapellen und Verabschiedungsräume.
                                                                                                                                               Unternehmen bzw. Konzernen, den Sonntag            machen. Da geht es darum, den Schmerz auszuhalten,                                                                                             den Gott, der es gut
                                                                                                                               Vorsitzender    aufzuweichen verhindern wir durch Protest-         und so die Hoffnung zu vermitteln, mit der Krankheit, mit      Was ist ein besonderer Erfolg deiner Tätigkeit?
                                                                                                                                       KAB     aktionen bzw. Interventionen und dem Schul-        den Verletzungen leben zu lernen.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                 meint mit jedem
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                 Menschen.
                                                                                        Foto: Diözese St. Pölten

                                                                                                                                               terschluss mit der Gewerkschaft.                                                                                  Winklmayr: Totgeborene Kinder wurden früher nicht
                                                                                                                                               Wir treten auch für Verteilungsgerechtigkeit       Wie belastend ist es für SeelsorgerInnen, Menschen             einmal den Müttern gezeigt. Gemeinsam mit Ärzten,                                   Christine Winklmayr
                                                                                                                                               und für die Bewahrung der Schöpfung ein.                                                                          Schwestern und Hebammen haben wir im Krankenhaus
                                                                                                                                                                                                  in solchen Extremsituationen zu begleiten?
                                                                                                                                                                                                                                                                 Amstetten erreicht, dass diese Kinder würdig begraben
                                                                                                                                                                                                  Winklmayr: Das kostet viel Kraft, und daher ist es wichtig,    werden, dass es Gedenkfeiern gibt und eine Betreuung
                                                                                                                                               Fabian Ziselsberger:                               zu wissen, wo kann ich abladen, und wo kann ich wieder         der Eltern – ein Weg, der zum Modell in ganz Österreich
                                                                                                                                               Jedes Jahr zum Tag der Kinderrechte machen         auftanken. Supervision und geistliche Begleitung sind          wurde.
                                                                                                                                               wir auf sie aufmerksam und bieten Anregungen,      für mich, und ich glaube für die meisten von uns, ganz
                                                                                                                                               wie Kinderrechte theoretisch und praktisch in      wichtige Kraftquellen.                                         Du gehst demnächst in Pension. Was wünschst du
                                                                                                                   Foto: zVg

                                                                                                                                               die Gruppenstunden eingebaut werden kön-
                                                                                                                                                                                                                                                                 dir für die Krankenseelsorge und für dich selbst?
                                                                                                                                               nen. Die Kinderrechte umfassen z.B. das Recht      Du hast 2001 das Referat Krankenseelsorge in der Di-
                                                                                                                               Vorsitzender    auf Bildung, auf gesundheitliche Versorgung,                                                                      Winklmayr: Ich wünsche mir, dass die Krankenseelsorge
                                                                                                                                                                                                  özese übernommen. Was hat sich seither verändert?
                                                                                                                                       Kath.   einen Schutz vor sexueller und wirtschaftlicher                                                                   weiter gestärkt wird. Das Arbeitsfeld ist groß für „Spiri-
                                                                                                                                 Jungschar     Ausbeutung oder das Recht auf Freizeit.            Winklmayr: Die Aufgaben sind immer mehr geworden:              tual Care Worker“, dazu gehört beispielsweise auch die
                                                                                                                                                                                                  die Zusammenarbeit mit den Seelsorgern anderer Kon-            Seelsorge fürs Personal der Krankenhäuser. Privat freue
                                                                                                                                                                                                  fessionen, mit den Krankenhausträgern, die Palliativmedi-      ich mich darauf, mehr Zeit zu haben, die Dinge langsamer
                                                                                                                                                                                                  zin, die Themen Demenz/Validation, die ethischen Fragen        angehen zu können. Auch möchte ich mich mehr der
                                                                                                                                                                                                  in der Intensivmedizin, Spiritual Care und vieles mehr.        geistlichen Begleitung und der Bibelarbeit widmen.
                                                                                         Spiel und Spaß sind wichtige
                                                                                         Elemente in der Katholischen Jungschar.                                                                                                                                                                                Interview: Erwin Lasslesberger

 4                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                 5
Kirche - Laien mit Begeisterung: 70 Jahre KA Ausgabe 3/2020 - Caritas St. Pölten
Krankenpastoral

                                                                                                                                                                                  Stärkende Zeichen
                                                                                                                                                                                  der Zuwendung
                                                                                                                                                                                  In den Kliniken und den Pflege- und Betreuungseinrich-

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                               Foto: zVg
                                                                                                                                                                                  tungen wird die ganze Bandbreite des Lebens erfahrbar,
                                                                                                                                                                                  vom Neugeborenen bis zum sterbenden Menschen.
                                                                                                                                                                                  Darin zeigt sich wie nahe Freude und Leid beieinanderlie-                                                                        Kapelle im LK Amstetten

                                                                                                                                                       Foto: Diözese St. Pölten
                                                                                                                                                                                  gen. Geburt oder Tod, Krankheit oder Genesung sind exis-
                                                                                                                                                                                  tentielle Erfahrungen des Menschen, die nach dem Sinn
                                                                                                                                                                                  des Lebens oder auch nach Gott fragen lassen. Im konkre-
                                                                                                                                                                                  ten Fall lässt auch die Theologie keine fixen Antworten
                                                                                                                                                                                  zu. Diese Menschen in ihrer speziellen Lebenssituation
                                           Krankenhaus- und Pflegeheimseelsorge-Team der Diözese St. Pölten mit Bischof Alois Schwarz                                             zu begleiten sieht die Kirche als ihren Auftrag. Gebete,
                                                                                                                                                                                  Sakramente und Gottesdienste sind erfahrbare Zeichen
                                                                                                                                                                                  für die Menschen und spenden neue Kraft. Papst Franzis-
                                                                                                                                                                                  kus erwähnt in einer Ansprache im St. Louis Hospital in

    Heil, Seelsorge, Heilung
                                                                                                                                                                                  Bangkok (vom 21. November 2019): „Ihr müsst darüber
                                                                                                                                                                                  hinausgehen und offen sein für das Unvorhergesehene.
                                                                                                                                                                                  Es geht darum, das Leben so anzunehmen und zu umar-

                                                                                                                                                                                                                                                       Foto: zVg

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                               Foto: zVg
                                                                                                                                                                                  men, wie es ist, mit Respekt, Aufmerksamkeit und Würde
                                                                                                                                                                                  gegenüber allen Menschen. So wird diese Arbeit … mehr
    Die Krankenhaus- und Pflegeheimseelsorge wurde in den vergangenen 35 Jahren in unserer Diözese systematisch aufgebaut.                                                        und mehr zum Sinnbild einer hinausgehenden Kirche,                               Üben von Hygienemaßnahmen im UK Tulln            Karfreitagsgottesdienst
    Sie bildet eine wichtige „Brücke“ zur modernen Gesellschaft und leistet einen unverzichtbaren Dienst im hochentwickelten                                                      die den Mut findet die heilende Liebe Christi zu allen                                                                               im Pflegeheim Tulln
                                                                                                                                                                                  Leidenden zu bringen.“ Dementsprechend versteht sich
    Gesundheits- und Pflegebereich. Die Beiträge und Bilder geben Einblicke in den Dienst der Seelsorgenden.                                                                      Krankenseelsorge von Jesus Christus her und schaut auf
                                                                                                                                                                                  den konkreten Menschen hin.
                                                                                                                                                                                                                                   Anton Hofmarcher,
                                                                                                                                                                                                      Geistlicher Assistent der Krankenhausseelsorge

    Menschen begleiten – Kraftquellen erschließen                            Worte mit der Reinigungsfrau. Mittagessen. Am Tisch mit der
                                                                             Psychologin. Vorgespräch für die Gedenkfeier für Sternenkinder.
    Menschen in psychiatrischer Rehabilitation leiden häufig unter           Intensivstation. Besuchszeit. Angehörige zwischen Warten und
    Ängsten und Depressionen, Trauer und Zweifeln. Als Seelsor-
    gerInnen versuchen wir sie zu begleiten auf ihrer Suche nach
                                                                             Hoffen. Gemeinsames Gebet. Sterbesegen im Nachbarzimmer.
                                                                             „Gut, dass du da bist“, sagt die Diplompflegerin. Ein Tag wie kein
                                                                                                                                                                                  FACTBOX
    Sinn und Orientierung. Im achtsamen, wertschätzenden                     anderer in der Krankenhausseelsorge.

                                                                                                                                                                                                                                                       Foto: zVg

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                               Foto: zVg
    Gespräch und im gemeinsamen Beten und Feiern kommt oft                                                                             Elfie Haindl,                              1985 Der damalige Pfarrer und Krankenhausseel-
    Belastendes zu Wort. Wir unterstützen beim Entdecken von                                                             Krankenhausseelsorge Tulln                                    sorger von Krems-St. Paul, Franz Schrittwieser,
    verborgenen oder neuen Kraftquellen, damit Freude und das                                                                                                                          organisiert erste diözesane Vernetzungs- und                                       Palliativ-Gedenkfeier               Seelsorge-Team des UK Krems
    Vertrauen ins Leben wiedergefunden werden können.                        Lebensrhythmus im Kirchenjahr                                                                             Weiterbildungstreffen. Pastoralassistentin                                                  im UK Krems
                                                        Sylvia Ströbitzer,                                                                                                             Eva Wagensommerer unterstützt ihn dabei.
                                           Reha Hollenburg und UK Krems      Nach 20 Jahren Seelsorge im PBZ Amstetten merke ich, wie
                                                                             wichtig ein gestalteter Rhythmus im Leben von hochbetagten,                                          2001 Pastoralassistentin Christine Winklmayr wird
    Ein Tag als Krankenhausseelsorgerin                                      dementen Menschen ist. Ein sich wiederholender Ablauf schafft                                             die erste Referentin des neu errichteten
                                                                             Sicherheit in unsicheren Zeiten. Jeden Mittwoch ist um 15 Uhr                                             Referates Krankenpastoral.
    Eine weiße Tür mit einer Nummer darauf. Ich klopfe. Herzklopfen          Gottesdienst in der Kapelle. Er schafft im Wochengefüge einen
    bleibt. Trete ein. Zwei Patientinnen. Begrüßen. Vorstellen. Reden.       festen Ankerpunkt. Für die HeimbewohnerInnen ist dieser                                              2020 ■ Seelsorgedienst in
    Schweigen. Konzentration. Wesentliches. Lachen. Folder über-             Moment ein ganz besonderer. Sie treten aus der Banalität des                                         		 … 14 NÖ Landeskliniken
    geben. Unterbrechung – die Pflege kommt herein. 30 Minuten               Alltags heraus. Andere wichtige Ankerpunkte sind die Advent-                                                … 9 Therapiezentren
    später – die Tür schließt sich hinter mir. Durchatmen. Eine kurze        und Weihnachtszeit, die Fasten- und Osterzeit. Das Kirchenjahr                                              … 41 Pflege- und Betreuungszentren
    Notiz. Termin auf der Geburtshilfe. Segnung eines neugebore-             bettet uns in den großen menschlichen Lebenszyklus von Gebo-                                              ■ 40 PastoralassistentInnen

                                                                                                                                                                                                                                                       Foto: zVg

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                               Foto: zVg
    nen Mädchens. Tränen der Freude und des Dankes.                          ren werden, Sterben und Auferstehen ein.                                                                  ■ 13 Priester als geistliche Leiter
    Kurz ins Büro. Telefonate mit Ehrenamtlichen. Termine klären.                                                                  Thomas Heiland,                                     ■ ca. 100 Priester in der Rufbereitschaft
    Nachfragen. Organisation. Blick in die Kapelle – alles in Ord-                                                                  PBZ Amstetten                                      ■ ca. 250 ehrenamtliche MitarbeiterInnen                                             Verabschiedungsraum gestaltet       Gedenkfeier für zu früh ver-
    nung? Wieder auf einer Station. Gespräch mit Leitung. Ein paar                                                                                                                		 (Kommunionspendung, Besuchsdienst)                                                   von SchülerInnen im UK St. Pölten   storbene Kinder, UK St. Pölten

6                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      7
Kirche - Laien mit Begeisterung: 70 Jahre KA Ausgabe 3/2020 - Caritas St. Pölten
Festival-Seelsorge

                                            150.000 Menschen
                                            auf engstem Raum.
                                            Zurzeit völlig undenk-
                                            bar. Erzähl mir was,
                                            ich hör dir zu! Eine
                                            Gesprächseinladung
                                            in die Menschenmasse
                                            oder in die Einsam-
                                            keit. Mach mit.
                                                            Magdalena Ganster

                     Foto: Nikolaus Hofer
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Kirche - Laien mit Begeisterung: 70 Jahre KA Ausgabe 3/2020 - Caritas St. Pölten
Familie

          Die Eltern-Kind-
          Gruppe – das PLUS
          für Familien

                                                                                                                   Foto: zVg
          Was kann die Pfarre jungen                                                                                                                                                                            Mit einer Eltern-Kind-Gruppe zeigt die Pfarre, dass sie aktiv im Alltag der Familien hilft.

          Familien anbieten?                                           Frauen, die den Lehrgang für Eltern-Kind (EKI)-Gruppen
                                                                       besucht haben und aktiv Gruppen leiten, berichten:
          Genau das, was sie in dieser Lebensphase                                                                                                                     Olga Lembeck:
          als Familie brauchen:                                                                                                                                        Ich komme aus Sibirien und bin hier in Öster-
                                                                                        Lisa Müllner:                                                                  reich verheiratet. Durch meine Kinder habe ich
          ■ Einen Ort, um andere Erwachsene zu treffen,                                 Ich war selbst als Mutter in der EKI-Gruppe                                    diesen Kurs gefunden und der hat mein Leben                                    Infos zum Lehrgang

                                                                                                                                           Foto: zVg
            die momentan dieselben Themen haben                                         bei uns in der Pfarre Prinzersdorf und wollte                                  verändert. Dabei habe ich Neues über mich
          ■ Regelmäßig den gleichen Menschen                                            meine Karenz für diese Ausbildung nutzen. Für                                  selbst gelernt, ich traue mir jetzt mehr zu und                                 Der neue Lehrgang startet in der Pfarre
                                                           Foto: zVg

            begegnen und Freundschaften knüpfen                                         mich war wichtig, dass mein Sohn mitkommen                         37 Jahre,   meine Eltern-Kind-Gruppe in Maria Taferl hat                                    Krems-St. Paul am 23. Oktober 2020 und
          ■ Den Alltag draußen lassen und ausschließlich                                konnte, sonst hätte ich den Lehrgang nicht                     Finanzwesen     einen großen Erfolg.                                                            findet einmal monatlich an Freitagen von
            für sich und sein Kind da sein                                 33 Jahre,    gemacht. Ich habe mir viel für mich selbst mit-                                                                                                                9:30 bis 16:30 Uhr statt.
                                                                          Marketing     nehmen können und es erfüllt mich mit Freude,                                                                                                                  Nach Absolvierung des Lehrgangs können Sie
          Genau das, was die Kinder brauchen:                                           jetzt selbst wöchentlich die Gruppe zu leiten.                                 Samya Panhauser:                                                                Treffen von Eltern/Großeltern und ihren Klein-
                                                                                                                                                                       Nach der Geburt meiner ersten Tochter hat                                       kindern gestalten. Dabei geben Sie Anregungen
          ■ Die Sicherheit der Bezugsperson:                                                                                                                           sich das Leben total auf den Kopf gestellt. In                                  zum Singen, Spielen, Bewegen, Experimentieren
            Papa, Mama, Oma, Opa bleiben da.                                            Carina Bauer:                                                                  meinen Beruf wollte ich nicht mehr zurück und                                   und bieten einen Rahmen für den Austausch der

                                                                                                                                           Foto: zVg
          ■ Keine Kinderbetreuung, sondern ein aktives                                  Ich habe selbst eine EKI-Spielgruppe besucht                                   habe auf der Suche nach Neuem den Lehr-                                         Eltern über ihren Familienalltag.
            Miteinander von Groß und Klein                                              und bin immer mehr in dieses Feld hineinge-                                    gang entdeckt. Er hat genau zu mir gepasst,
          ■ Durch Wiederholung den Ablauf immer                                         wachsen. Im Lehrgang habe ich Inhalte gelernt,                    46 Jahre,    gut organisiert und klar strukturiert und ins                                   ■ Für Menschen mit und ohne pädagogische
                                                           Foto: zVg

            besser kennen und wissen was kommt                                          von denen ich vorher noch nie etwas gehört                       Unterneh-     Familienleben integrierbar. Seit vielen Jahren                                    Vorbildung (gestuftes Modell)
                                                                                        hatte – gut anwendbar auch für mich selbst                     mensführung     leite ich nun Gruppen in St. Pölten und das gibt                                ■ Für Mütter und Väter und ihre jungen Kinder
          Genau das, was die Pfarre braucht:                            34 J., Stütz-   zuhause in meiner Familie. Durch den Lehrgang                                  mir in meinem Leben so viel zurück, weil ich                                    ■ Auch für Personen offen, die aus anderen
                                                                         kraft in der   habe ich ein Jobangebot als Stützkraft erhalten,                               das Gefühl habe, ich bringe für Menschen was                                      Ländern und Kulturen gekommen sind
          ■ Eine offene Einladung an alle Menschen ihrer                Volksschule     mein Leben hat sich total verändert.                                           Wertvolles weiter.
            Wohnregion, besonders für neu Zugezogene                                                                                                                                                                                                   Der Lehrgang schließt im November 2021 mit
          ■ Ein Netzwerk an Familien, das innerhalb der                                                                                                                                                                                                einem Gütesiegel-Zertifikat für Elternbildung,
            Pfarre wachsen kann                                                         Elisabeth Hössinger:                                                           Michaela Ambichl:                                                               die Verleihung erfolgt durch das Amt der NÖ
          ■ Ein Angebot, das die Kontaktlücke zwischen                                  Der Lehrgang ist für mich die Bestätigung                                      Ich habe schon vor dem Lehrgang die Gruppe                                      Landesregierung.
            Taufe und Kindergarten schließt                                             gewesen, dass ich mit Kindern arbeiten will.                                   in der Pfarre Pyhra geleitet und wollte die
                                                                                        Ich engagiere mich in der Pfarre St. Pölten-                                   Hintergründe dazu lernen. Dabei habe ich viele                                  Facts: familie.dsp.at/einrichtungen/
                                                           Foto: zVg

                                                                                                                                           Foto: zVg

          Mit einer Eltern-Kind-Gruppe zeigt die Pfarre,                                Viehofen. Nach 40 Jahren im gleichen Beruf                                     praktische Ideen, Spiele, Lieder und Menschen                                   familie/eltern-kind-gruppe
          dass sie aktiv im Alltag der Familien hilft.                                  (Einzelhandel) kann ich nun ganz andere Seiten                                 kennengelernt. Jahrelang schon leite ich die
                                                                       57 J., Kinder-   meiner Persönlichkeit leben.                                       38 Jahre,   Gruppe und ich bin noch immer begeistert                                        Erste Anfragen und Infos:
                                                                         betreuerin                                                                      Landwirtin    davon. Es ist einfach so sinnvoll.                                              0676/8266 15 328, a.nussmueller@kirche.at

10                                                                                                                                                                                                                                                                                                   11 11
Kirche - Laien mit Begeisterung: 70 Jahre KA Ausgabe 3/2020 - Caritas St. Pölten
Bildung                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Pilgern

                                                                                                                                                                        Pilger
                                                                                                                                                                        begleiten
                                                                                                                                                                        Neuer Ausbildungslehrgang

                                                                                                                                                                        Das Bildungszentrum St. Benedikt Seitenstetten bietet im Herbst
                                                                                                                                                                        2020 einen neuen Ausbildungslehrgang zur Pilgerbegleitung
                                                                                                                                                                        an. Dieser Lehrgang befähigt die TeilnehmerInnen, einzelne

                                                                                                                                      Foto: fizkes/Shutterstock.com
                                                                                                                                                                        Personen oder Gruppen beim Pilgern spirituell zu begleiten,
                                                                                                                                                                        Pilgerwanderungen zu organisieren und die Faszination des
                                                                                                                                                                        Pilgerns zu vermitteln.

                                                                                                                                                                        Der Lehrgang trägt dem Trend zum Pilgern Rechnung. Immer
                                                                                                                                                                        mehr Menschen machen sich auf den Weg, allein oder in
                                                                                                                                                                        Gemeinschaft, um beim Gehen für ihren Alltag Kraft zu sam-
                                                                                                                                                                        meln, um zu entschleunigen, zu klaren Entscheidungen zu kom-
                                                                                                                                                                        men und ihr Leben zu vertiefen. Ausgebildete Pilgerbegleite-

          Bildung von Angesicht
                                                                                                                                                                        rinnen und Pilgerbegleiter geben Unterstützung in der Planung
                                                                                                                                                                        und setzen unterwegs inhaltliche und spirituelle Impulse.

          zu Angesicht                                                    Zwei neue Lehrgänge
                                                                                                                                                                          Infos / Anmeldung
                                                                                                                                                                          Bildungszentrum St. Benedikt, Seitenstetten,

                                                                                                                                                                                                                                                  Foto: zVg
                                                                                                                                                                          07477/428 85, www.st-benedikt.at

                                                                          Ausbildungsinstitut für Erwachsenenbildung (abi):                                                                                                                                   Pilgern erfreut sich immer größerer Beliebtheit.

          Wenn das öffentliche Leben stillsteht, hat auch die             „„ Lehrgang Rituale

                                                                                                                                      Bychykhin Olexandr/Shutterstock
          Erwachsenenbildung Pause. Die Vorbereitungen für die            Nach wie vor haben Menschen
          Jahrestagung des Katholischen Bildungswerkes am Sams-           Sehnsucht, wichtige Ereignisse
          tag nach Ostern waren praktisch abgeschlossen, die Ein-
          ladungen lagen zum Versand bereit. Dann kam der Virus
          und alles musste abgesagt werden. Nicht anders ging es
                                                                          ihres Lebens in ritueller Form zu
                                                                          feiern. Der Lehrgang wendet sich
                                                                          an alle Menschen, die Rituale
                                                                                                                                                                        Natur spüren und Glauben erfahren
          den BildungswerkleiterInnen und ihren MitarbeiterInnen          gestalten und feiern wollen. Der                                                              Pilgerbegleiterinnen und -begleiter berichten
          in den Pfarren, die für die Fastenzeit Bildungsangebote         einjährige Lehrgang startet im
          wie die Vortragsreihe zur Person Jesu vorbereitet haben –       September 2020 und besteht aus
          alles vergebliche Liebesmühe.                                   sieben Modulen. Wird die Ausbildung mit dem Lehrgang                                          Für Karl Stöckler ist die Ausbildung zum Pilgerbegleiter nach       Brigitte Hofschwaiger berichtet, dass sie vieles von ihrer Aus-
                                                                          TrainerInnenkompetenz kombiniert, kann ein Abschluss als                                      seiner Pensionierung gerade recht gekommen. Da konnte er            bildung bereits in der Pfarre anwenden konnte: in der Leitung
          Noch wissen wir nicht, wie es weitergehen wird. Viele           diplomierte/r ErwachsenenbildnerIn erworben werden.                                           das Psalmwort „Du führst mich hinaus ins Freie“, das für ihn zum    einer Pilgerung in die Nachbarpfarre, der Mitorganisation der
          Erwachsenenbildner sind auf das Internet ausgewichen                                                                                                          Motto geworden ist, umsetzen. „Es war für mich eine schöne          Pfarrwallfahrten, einer Kapellenwanderung und einer Kreuz-
          und haben elektronische Angebote vorbereitet. Das ist           „„ Lehrgang Elternbildung                                                                     Erfahrung, nach Abschluss meines intensiven Berufslebens,           wegandacht als Lichterzug.
          gut so – und doch nur eine Notlösung. Bildung braucht           Der Lehrgang startet ebenfalls im September 2020. Er                                          mich öffnen zu können, loszulassen und frei zu werden.“
          auch Begegnung, braucht auch den Austausch von Ange-            richtet sich an Menschen, die Eltern in ihrer Erziehungs-                                     Er betont auch das Gruppenerlebnis: „Ursprünglich hatte ich         Agnes Scheucher ist die Bewahrung der Schöpfung wichtig. Sie
          sicht zu Angesicht und nicht nur von Display zu Display.        kompetenz stärken wollen und dafür Bildungsangebote                                           vor, für mich alleine zu pilgern. Doch ich habe erlebt, wie wert-   sagt: „Pilgern entschleunigt und man nimmt die direkte Umge-
          Deshalb freuen wir uns auf die Zeit, wo wir diesen Bil-         entwickeln und durchführen wollen. Der Lehrgang zur/zum                                       voll und bereichernd es in einer Gruppe ist.“                       bung bewusster wahr. Temperatur, Regen und Wind betreffen
          dungsaustausch wieder vorbereiten und erleben können.           diplomierten ErwachsenenbildnerIn umfasst vier Semester                                                                                                           einen unmittelbar. Die Schönheit der Natur wird spürbar und
                                                                          berufsbegleitend und zwei Semester in der Diplomphase.                                        Anton und Johanna Knoll haben die Ausbildung als Paar               wirkt in uns. Das Thema, woher unser Essen kommt und wie es
                                                    Erwin Lasslesberger                                                                                                 absolviert. Sie würden sie sofort wieder machen und denken          produziert wird, kann hier erfahrbar gemacht und mit unserem
                                                                          Infos und Anmeldung zu den Lehrgängen:                                                        mit Freude an die Gemeinschaft und die Begeisterung in den          Glauben verbunden werden.“
                                                                          www.ausbildungsinstitut.at, 02742/324-2352,                                                   Arbeitsgruppen.
                                                                          office@ausbildungsinstitut.at                                                                                                                                                                                                Erwin Lasslesberger

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Kirche - Laien mit Begeisterung: 70 Jahre KA Ausgabe 3/2020 - Caritas St. Pölten
Caritas

                                                                                                                                                                    Zeit schenken                                                                                                                               Deshalb engagiere
                                                                                                                                                                    Seit fünf Jahren besucht Frau Nessl nun schon Josef Hüttner. Der
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                ich mich freiwillig
                                                                                                                                                                    79-jährige Mindestpensionist ist alleinstehend, hat keine Familie
                                                                                                                                                                    und kaum soziale Kontakte. „Es hat von Anfang an sehr gut
                                                                                                                                                                    gepasst. Gute zwei Stunden nehme ich mir schon Zeit, sodass
                                                                                                                                                                    es auch für Herrn Hüttner angenehm ist und ich nicht gehetzt

                                                                                                                                                                                                                                                                                   Foto: Cszerveny-Kienberger
                                                                                                                                                                    wieder aufbrechen muss“, erzählt Frau Nessl.                                                                                                     Meine Motivation ist, gegen die
                                                                                                                                                                    Hermine Fuchs ist seit kurzem freiwillige Helferin im Sozialmarkt                                                                                Lebensmittelverschwendung
                                                                                                                                                                    der Caritas in Zwettl. Sie war 30 Jahre selbstständig im Einzel-
                                                                                                                                                                    handel tätig und hat sich hier sehr viel Wissen angeeignet. Im
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                     vorzugehen und etwas für einen
                                                                                                                                                                    „soma“ können Personen einkaufen, die unter einer bestimmten                                                                                     guten Zweck zu tun.
                                                                                                                                                                    Einkommensgrenze liegen und diese Unterstützung dringend                                                                                                                             Hermine Fuchs
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              engagiert sich freiwillig im soma Zwettl
                                                                                                                                                                    brauchen. „Meine Motivation ist, gegen die Lebensmittelver-
                                                                                                                                                                    schwendung vorzugehen und etwas für den guten Zweck zu

                                                                                                                                                Foto: Franz Gleiß
                                                                                                                                                                    tun“, betont Hermine Fuchs. „Einmal in der Woche helfe ich mit,
                                                                                                                                                                    von der Warenabholung bis zum Verkauf mache ich alles gerne.“
                                                                                                                                                                    Freiwillige leisten eigenständige und unerlässliche Hilfe im
                                                                                                                                                                    Caritas-Netzwerk. Dabei ist die Zusammenarbeit von Hauptamt-                                                                                     Die ersten zwei, drei Wochen war
                                   Freiwillige unterstützen Schülerinnen und Schüler im Lerncafé bei den Hausübungen und beim Lernen.                               lichen und Freiwilligen von großer Bedeutung, denn erst durch                                                                                    ich mir noch unsicher, wie ich mit

                                                                                                                                                                                                                                                                                   Foto: Franz Gleiß
                                                                                                                                                                    ein Miteinander von hauptamtlichen und freiwilligen Mitarbei-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                     den Kindern umgehen soll und ob
                                                                                                                                                                    terinnen und Mitarbeitern lässt sich ein breites und tragfähiges
                                                                                                                                                                    Netz der Solidarität knüpfen.                                                                                                                    ich alles richtig mache.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                     Doch die Kinder sind so begeis-

     Freiwillig etwas bewegen                                                                                                                                                                                                                                                                                        terungsfähig und lernwillig, da
                                                                                                                                                                                                                   Petra Riediger-Ettlinger

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                     habe ich gewusst, das wird sicher
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                     funktionieren.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Clara Mayer
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                           engagiert sich freiwillig im Caritas Lerncafé
     Zahlreiche Angebote der Caritas der Diözese St. Pölten können nur deshalb bestehen, weil es Menschen gibt,
     die sich freiwillig, ohne Bezahlung, in ihrer Freizeit engagieren. Die Freiwilligen sind mit ihrer Zeitspende ein
     wichtiger und unverzichtbarer Teil des Caritas-Netzwerks.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                     Seit Josef Hüttner Besuchsdienst

                                                                                                                                                                                                                                                                                   Foto: Simone Modelhart
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                     erhält, ist er förmlich aufgeblüht.
     Hannelore Mayer und Clara Mayer engagieren sich regelmäßig             „Das Lerncafé hat eine sehr große unmittelbare Wirkung auf                                                                                                                                                                               Kleine Einkäufe kann er nun zum
     freiwillig im Lerncafé Grillparzerstraße in St. Pölten. Das Lerncafé   die Kinder. Wenn sie regelmäßig zwei Mal die Woche hierher-
     besuchen schulpflichtige Kinder im Alter von 6 bis 15 Jahren.          kommen, spürt man schon bald eine deutliche Verbesserung“,
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                     Beispiel wieder selbst erledigen,
     Sie kommen hierher, weil sie dem Unterricht nur schwer folgen          betont Clara Mayer. „Die Kinder sind so begeisterungsfähig und                                                                                                                                                                           auch den Sonntagsgottesdienst
     können und zu Hause keine Möglichkeit besteht, die Kinder              lernwillig, da habe ich gewusst, das wird sicher funktionieren“,                                                                                                                                                                         kann er wieder besuchen.
     beim Lernen zu unterstützen. Freiwillige helfen SchülerInnen bei       freut sich die Studentin.                                                                                                                                                                                                                                                       Irene Nessl
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          engagiert sich freiwillig beim Besuchsdienst
     den Hausübungen und beim Lernen.
                                                                            Eine andere Möglichkeit freiwillig zu arbeiten ist der Besuchs-
     Anderen etwas weitergeben                                              dienst in den Pfarren, der über die Pfarrcaritas begleitet und
                                                                            unterstützt wird. Irene Nessl ist Volksschullehrerin in Zwettl

                                                                                                                                                                                                                                              Foto: Kerstin Cszerveny-Kienberger
     „Ohne Freiwilligenarbeit würde vieles in unserer Gesellschaft          und engagiert sich bereits seit fünf Jahren ehrenamtlich beim
     nicht in dieser Weise funktionieren“, versucht Hannelore Mayer         Besuchsdienst. „Die Pfarre Zwettl hat über die Pfarrcaritas ein
     ihre Motivation für ihr Engagement zu erklären. „Mit geht es sehr      Seminar zum Besuchsdienst angeboten. Genau das Thema hat                                                                                                                                                                                  Kontakt
     gut und davon möchte ich auch anderen etwas weitergeben,               mich schon länger beschäftigt, also habe ich mich gleich ent-
     denen es vielleicht nicht so gutgeht. Darüber hinaus ist es ein-       schlossen, das Seminar zu absolvieren“, erinnert sich Frau Nessl.                                                                                                                                                                         Servicestelle Freiwilligenarbeit
     fach schön zu sehen, wie sich die Kinder verbessern und Erfolge                                                                                                                                                                                                                                                  der Caritas der Diözese St. Pölten
     in der Schule haben“, weiß Hannelore.                                                                                                                                                                                                                                                                            0676/83 844 7303
                                                                                                                                                                                         Hermine Fuchs engagiert sich als freiwillige                                                                                 freiwillig@caritas-stpoelten.at
                                                                                                                                                                                        Helferin im Sozialmarkt der Caritas in Zwettl.                                                                                www.caritas-stpoelten.at/freiwillige

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Kirche - Laien mit Begeisterung: 70 Jahre KA Ausgabe 3/2020 - Caritas St. Pölten
Caritas                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Corona

           Hilfe in Zeiten von Corona
           Gäbe es Corona und seine Folgen nicht, dann würden wir Sie auf dieser Seite über die bevorstehende Haussammlung

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Foto: oatawa/Shutterstock.com
           der Caritas – die größte Caritas-Sammlung für Menschen in Not in Niederösterreich – informieren. Doch Corona
           und die Maßnahmen zum Schutz vor einer Ausbreitung haben unser aller Leben auf den Kopf gestellt. Aufgrund der
           aktuellen Situation und um unsere Haussammlerinnen und Haussammler sowie unsere Spenderinnen und Spender
           zu schützen, haben wir uns entschlossen, in diesem Jahr keine übliche Haustürsammlung durchzuführen.

                                                                                                                                                                   Atem-Fürbitten über Corona hinaus
                                                                                                                                                                   Im solidarischen Denken das große Atmen erfahren

                                                                                                                                                                   Der Corona-Winzling war heimtückisch. Er konnte eine neue
                                                                                                                                                                                                                                        Atem-Fürbitten

                                                                                                                                                   Foto: Caritas
                                                                                                                                                                   Krankheit auslösen. Manchmal trat Atemnot ein. Bei schwerer
„„ Augustsammlung
                                                                Begegnungen, Gespräche, füreinander da sein – all das ist die Haussammlung.                        Erkrankung versagten die Lungen. Es war, als ob darin die atem-
Mittlerweile breitet sich                                       Doch gerade füreinander da sein können wir heuer, indem wir Abstand halten.                        lose Hast unserer Zeit zum Ausdruck käme. Und heimtückisch           Auf der PGR-Homepage pgr.dsp.at/atem-fuerbitten finden Sie
Corona leider auch in den                                                                                                                                          zieht er weiter. – In dieser Not entwickelte sich eine eigene Form   eine ausführliche Vorlage. Hier einige Anliegen, die weiterge-
Partnerländern der Caritas                                                                                                                                                                                                              hen. Gemeinsam mit jenen, die wir nennen, holen wir Atem.
aus, und wie so oft in Krisen,                                                                                                                                     der Besinnung: die Verbindung unserer vertrauten Fürbitten mit       Vielleicht nennen wir einzelne Namen.
trifft es gerade armutsbetrof-       Diese Entscheidung ist uns nicht leichtgefallen,     der dringenden Bitte, Menschen in Not mit einer                          der uralten Übung des „spirituellen Atmens“: Atem-Fürbitten.
fene Menschen am stärksten.          denn wir merken in unseren Sozialberatungsstel-      Spende zu helfen!                                                                                                                             Wir denken an Menschen, die betroffen waren
Armut und Hunger werden              len, dass in diesen Wochen so viele Menschen         Wir wissen, das ist eine Notlösung, da es bei der                                                                                             und betroffen sind:
wegen der wirtschaftlichen           wie selten zuvor auf die Hilfe der Caritas ange-     Haussammlung um so viel mehr geht, als nur                               Die erste Vorlage solcher Fürbitten entstand in der Innerschweiz.    ■ Freunde und Bekannte in Risikogruppen
Folgen der Corona-Pandemie           wiesen sind und Hilfe benötigen: zum Beispiel        Spenden zu sammeln. Begegnungen, Gespräche,                              Kleine Kreise benützten sie in der Karwoche. Die Zeitschrift         ■ Menschen, die krank werden
in Afrika und Asien weiter           Menschen, die plötzlich in Kurzarbeit sind oder      füreinander da sein – auch all das ist die Haus-                         CHRIST IN DER GEGENWART verbreitete sie nach Ostern. Die             ■ Menschen auf der Flucht
zunehmen. Durch schlechte            ihren Job verloren haben und deshalb ihre Miete      sammlung. Doch gerade füreinander da sein                                Diözese St. Pölten übernahm sie für den Newsletter der Pfarrge-
Gesundheitssysteme ist zu            oder Stromkosten nicht mehr bezahlen können.         können wir heuer, indem wir Abstand halten.                              meinderäte, die Diözese Erfurt für eine Frauenwallfahrt.             Wir denken an Menschen, die Solidarität geübt haben:
befürchten, dass die Aus-            Oft haben die Sozialberaterinnen der Caritas in      Dennoch freuen wir uns sehr, die Haussammlung                                                                                                 ■ Solidarische Nachbarinnen und Nachbarn
wirkungen verheerend sein            den vergangenen Wochen den Satz gehört: „Ich         im nächsten Jahr wieder in gewohnter Weise                               Das spirituelle oder „offene“ Atmen ist für Meisterinnen und         ■ Künstlerinnen und Künstler
werden.                              hätte niemals gedacht, dass ich einmal Hilfe von     durchzuführen.                                                           Meister aller Zeiten der erste Schritt auf dem spirituellen Weg.     ■ Spirituelle Meisterinnen und Meister
Helfen wir den Menschen,             der Caritas brauche.“ Denn plötzlich ist das Leben   Wir bitten Sie, unterstützen Sie in den Pfarren, aber                    Wie geschieht es? Wir atmen aus, warten – und warten. In der
die Krise abzufedern. Mit der        für viele eine Herausforderung – von einem Tag       auch privat die postalische Haussammlung, indem                          Atemleere weitet sich der Raum. Wie von selbst strömt neuer          Wir denken an Verstorbene:
Verteilung von Lebensmitteln         auf den anderen. Doch die Caritas hilft, gerade in   Sie Ihre Familie, Freunde und Bekannten darauf                           Atem ein, jedes Mal wie ein Pfingsten: der klassische Rhythmus       ■ Opfer dieser Pandemie
und dem Zugang zu Wasser.            Zeiten wie diesen.                                   aufmerksam machen!                                                       von Ausatmen und Aufatmen.                                           ■ Verstorbene Freunde und Bekannte
Die Spenden der August-                                                                                                         Simone Modelhart                                                                                        ■ Dieser eine Mensch, den ich gern hatte
sammlung sind für Menschen           Menschen in Not finanziell unterstützen                                                                                       Andererseits verstehen wir Fürbitten als solidarisches Denken. Wir
in den ärmsten Ländern der                                                                  Haussammlung                                                           denken uns jene, die wir nennen, hinein in den Raum der Atem-        Abschluss
Welt ein unverzichtbarer             Deshalb können wir nicht einfach auf die Spen-         Sonntag der Caritas Haussammlung: 21.6.                                leere, hinein ins Aufatmen. Wir vertrauen auf die Kraft der Gedan-   Das spirituelle Atmen reiht uns ein in den Großen Atem, der uns
Beitrag. Die Augustsamm-             den für Menschen in Not verzichten. Mitte Juni         Infos und Vorschläge für den Gottesdienst                              ken und antworten auf die Ansagen nicht mit Worten, nicht mit        durchweht. Es ist das Atmen einer werdenden Welt …
lung findet an einem der             werden wir daher einen Brief mit Erlagschein an        unter caritas-stpoelten.at/haussammlung                                Gesang, sondern mit diesem schöpferischen Schweigen.
Sonntage im August statt.            alle Haushalte in unserer Diözese schicken, mit                                                                                                                                                                        Alois Odermatt, Historiker und Diplomtheologe, Schweiz

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Kirche - Laien mit Begeisterung: 70 Jahre KA Ausgabe 3/2020 - Caritas St. Pölten
Ankündigungen                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Ankündigungen / Personelles

      „Fürchte dich nicht“                                                               Vatertag gedenken                                                                              Infos zu Sozialtarifen                                                                                         Herausforderung
      Missionskerzenaktion der kfb                                                       am 14. Juni                                                                                    Die Sozialberatung.Nothilfe der Caritas unterstützt Menschen
                                                                                                                                                                                                                                                                                                       Einsamkeit
      „Fürchte dich nicht“ kommt in der Bibel rund 80 Mal vor und                                                                                                                       in existenziellen Notlagen. Gerade jetzt in dieser Krisen-
      fordert uns heuer besonders heraus: Sei nicht verzagt und                          „Der Vatertag am 14.                                                                           situation. Die Sozialberatungsstellen sind weiterhin telefonisch                                               Caritas-Workshop für Pfarrgemeinden
      vertraue, denn du bist nicht allein. Unterstützen Sie unsere                       Juni ist eine Chance,                                                                          und per Mail erreichbar. Alle, die Hilfe brauchen oder Fragen
      Aktion auch heuer! Sorgt doch der „Blick über den Tellerrand“                      sich selbst, die Kinder                                                                        zur aktuellen Situation haben, können sich unter 0676/83 844                                                   Das Thema Einsamkeit
      dafür, dass wir eigene Probleme neu                                                und auch den eigenen                                                                           7305 oder sozialberatung@caritas-stpoelten.at melden.                                                          ist in den letzten Jahren
      bewerten und mutige Schritte der                                                   Vater aus einer ande-                                                                                                                                                                                         verstärkt in den Blick

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Foto: Adobe Stock
      Veränderung wagen.                                                                 ren Perspektive wahr-                                                                                                                                                                                         und damit ins Bewusst-
                                                                                         zunehmen“, so Leopold                                                                                                                                                                                         sein der Bevölkerung
      Rund 1,4 Millionen Kerzen wurden                                                   Wimmer, Vorsitzender                                                                                                                                                                                          gerückt. Viele Publikati-
      seit 1972 von kfb-Frauengruppen                                                    der Katholischen Män-                                                                                                                   Die Sozialberatung.                                                   onen zeigen, wie breit
      und EinzelspenderInnen verziert und                                                nerbewegung (KMB)                                                                                                                       Nothilfe hilft Klien-                                                 und vielfältig dieses
      verkauft, um aus dem Erlös Frauen-                                                 St. Pölten.                                                                                                                             tInnen etwa bei Schul-                                                Thema ist. Einsamkeit betrifft nicht nur alte und alleinstehende

                                                                                                                                                        Foto: Caritas / Jork Weismann
      projekte weltweit zu unterstützen.                                                                                                                                                                                         den, Mietrückständen                                                  Menschen, sondern ist in allen Altersgruppen, die in unseren
      Hilfe zur Selbsthilfe und nachhaltige                                              Die KMB wird heuer Plakate für Schaukästen zur Verfügung                                                                                oder offenen Rech-                                                    Pfarren leben, zu finden. Der Workshop „Herausforderung Ein-
      Bildungsmöglichkeiten bewirken                                                     stellen. Textbausteine für Gottesdienste gibt es zum Down-                                                                              nungen, oder wenn                                                     samkeit“ ist ein kostenloses Angebot für Pfarrgemeinden.
                                                                        Foto: Pixabay

      eine grundlegende Verbesserung der                                                 load. Die Kirche bunt plant zum Vatertag einen Vorschlag für                                                                            die finanziellen Mittel                                               Impulse: Was verstehen wir unter Einsamkeit? | 3 Phasen der
      Lebenssituationen von Frauen und                                                   die Gestaltung einer Andacht zu Hause. Das Männermagazin                                                                                für den Grundbedarf                                                   Einsamkeit | Folgen von Isolation & Einsamkeit | Wo kann ich
      ihren Familien.                                                                    „ypsilon“ wird sich dem Vatersein widmen.                                                                                               an Nahrung fehlen.                                                    persönlich aktiv werden? | Was kann eine Pfarre leisten?

        Kontakt / Infos                                                                    Infos / Bestellungen                                                                           Sozialtarife zum Download                                                                                      Kontakt / Infos
        Christine Plank, 02742/324-3375, c.plank@kirche.at                                 KMB, 02742/324-3376, kmb.stpoelten@kirche.at                                                   caritas-stpoelten.at/sozialberatung                                                                            pfarrcaritas@caritas-stpoelten.at, 0676/83 844 315

      Behelfe zur Erstkommunion-Vorbereitung                                                                                                                                            Pfarrmedientag der                                                                                        Personelles
      Der Weg zur Erstkommunion (3-teiliger Behelf )                                    Werkmappe: Im Kirchen-                                                                          Diözese St. Pölten                                                                                                            Referat für Kommunikation
                                                                                        jahr zur Erstkommunion                                                                                                                                                                                                        Christian Stuphann ist seit März im Referat
      Kinder- (€ 4,–), Eltern- (€ 3,–) und Begleitheft (€ 5,–) führen                                                                                                                   Viele ehrenamtliche MitarbeiterInnen bringen in den Pfarren                                                                   für Kommunikation tätig. Der Theologe und
      gut abgestimmt zum Fest hin.                                                      Eine umfangreiche Samm-                                                                         ihre Zeit und ihr Know-how ein, um Pfarrblätter, Websites und                                                                 Informatiker ist Ansprechpartner für die pfarr-

                                                                                                                                                                                                                                                                                       Foto: zVg
      Zum aktiven Mitmachen und Entdecken der Glaubensinhalte                           lung an Grundwissen,                                                                            Schaukästen zu erstellen und gestalten. Um sie zu unterstüt-                                                                  liche Öffentlichkeitsarbeit und Schnittstelle zur
      lädt das Kinderheft ein. Das Elternheft informiert über Inhalte                   Elementen für Gruppenstun-                                                                      zen veranstaltet das Referat für Kommunikation den zweiten                                                                    Technik für die Pfarr-Homepages.
      in den Gruppenstunden und gibt Tipps, wie Eltern ihre Kinder                      den und für Gottesdienste.                                                                      Pfarrmedientag.
      auf dem Weg zur Erstbeichte und Erstkommunion unterstützen                        Die Werkmappe orientiert                                                                        Geboten werden
      können. Im Begleitheft werden die Themenfelder erklärt, es                        sich am Verlauf des                                                                             wieder Work-                                                                                                                  Referat für Kommunikation
      beinhaltet Arbeitsblätter, Geschichten, Spiele, Bildkarten.                       Kirchenjahres. Preis: € 12,–                                                                    shops zur Pro-                                                                                                                Ruth Brožek verstärkt seit März das Team im
                                                                                                                                                                                        fessionalisierung                                                                                                             Kommunikationsreferat. Als Mediengestalterin
                                                                                                                                                                                        und Unterstüt-                                                                                                                und Theologin mit Organisations-Erfahrung ist

                                                                                                                                                                                                                                                                                       Foto: zVg
                                                                                                                                                                                        zung.                                                                                                                         sie bestens für die Konzeption und Umsetzung
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      der neuen Diözesan-Website gerüstet.

                                                                                                                                                                                                                                                           Referat für Kommunikation
                                                                                                                                                                                        voraussichtlich
                                                                                                                                                                                        an einem Sams-
                                                                                        Der Bereich Familie der Pastoralen Dienste unter-                                               tag im Novem-                                                                                                                 PfarrCaritas
                                                                                        stützt gerne in der Begleitung der Modelle.                                                     ber, 9–16 Uhr,                                                                                                                Ursula Neubauer ist seit Mai die neue Refe-
                                                                                                                                                                                        St. Pölten                                                                                                                    rentin der PfarrCaritas für die Dekanate Zwettl,
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Maria Taferl und Spitz. Sie ist Schnittstelle

                                                                                                                                                                                                                                                                                       Foto: Caritas
                                                                                          Infos / Bestellungen                                                                                                                                                                                                        zwischen Caritas und Pfarrgemeinden, organi-
                                                                                          Kontakt/Infos: Stefanie Schuller, s.schuller@kirche.at                                          Infos / Anmeldung                                                                                                           siert Projekte zu sozialen Themen und fungiert
                                                                                          Bestellung: Behelfsdienst, pd.behelfsdienst@kirche.at                                           02742/324-3394, presse.stpoelten@kirche.at, presse.dsp.at                                                                   gleichzeitig als Drehscheibe für Vernetzungen
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      und Hilfestellungen in der Region.

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Foto: Freedom Studio/Shutterstock.com
      EIN guter Mensch
ist genug, um die Hoff-
                                                                                                                  in dieser Situation Gott mit in diese Lücke, in diese Gleichung des
                                                                                                                  Lebens? Geben wir genug Zeugnis von unserem Glauben? Können
                                                                                                                  wir vermitteln, dass es sinnvoll ist, auf Gottes Wort zu hören und zu

nung nicht untergehen                                                                                             Gott zu beten, ihn zu loben, ihn zu bitten? Zeigen wir der Welt „Gott
                                                                                                                  ist da, Gott ist bei Euch!“?

zu lassen!                                                                                   Die geschäftliche und gesellschaftliche und auch kirchliche Betrieb-
                                                                                             samkeit hat den Beigeschmack des Riskanten und Vorsichtigen.
                                        Papst Franziskus, Laudato Si Nr. 71                  Wir müssen aufpassen, was sich mit dem Vermeiden des Virus
                                                                                             einschleicht und was auf keinen Fall zur Normalität werden darf.
                                                                                             Menschen brauchen für ihr Leben mehr als eine banale Logik des
Kirche als lebendiger Ort des Miteinander hat Beschränkungen                                 Infektionsschutzes. Leere Kirchen dürfen nicht zur Gewohnheit wer-
und Einschränkungen erfahren. Menschen haben viel verloren und                               den. Kranke nicht zu besuchen darf nicht zur Gewohnheit werden.
müssen Unsicherheit aushalten. Wir Menschen bekommen Grenzen                                 Die große Frage nach einem „Mehr“ in einer Welt des „Schneller“, ist
gesetzt und müssen nun mit Grenzen konstruktiv umgehen.                                      für mich: Wie leben wir die Botschaft Gottes, damit sie Raum bietet
Wie kann Kirche in die gesetzten Grenzen der Welt hinein Mut                                 für Staunen, Dankbarkeit und Lebenssinn? Gelebte Kirche soll das
zusprechen?                                                                                  Potential des Innehaltens, des Nachsinnens, des Gelassenseins und
                                                                                             Reflektierens einbringen und inmitten des Strebens nach Effizienz
Menschen starben allein. Angehörige konnten nicht zum Begräbnis                              und Produktivität Räume und Zeiten der scheinbaren Unprodukti-
gehen. Freunde und Verwandte sind noch nicht begraben. Wie geht                              vität und Zweckfreiheit bereithalten. Können durch die Erfahrung
es jenen Menschen, die gewohnte Zuwendung nun nur einge-                                     von menschlichen Grenzen neue Denkmodelle entstehen? Sind wir
schränkt erfahren? Wir wissen heute, dass der dauerhafte Entzug                              ein Rastplatz oder ein weiterer Dauerbeschaller in der Welt? Bleiben
                                     UWZ_Vermerk_GmbH_4C_Umweltzeichen_Vermerk.qxd 31.05.13 08:02 Seite 1
von Nähe krank macht. Wie können wir     Nähe empfinden, wenn uns                            wir mutig, uns auf ein neues und nachhaltendes „Mehr“ einzulassen,
kein Mensch besuchen kann? Bringen wir Christinnen und Christen                              das der uns immer nahe Gott in unserem Leben sein kann.
                                                              gedruckt nach der Richtlinie „Druckerzeugnisse“
                                                              des Österreichischen Umweltzeichens
                                                              Druckerei Janetschek GmbH · UW-Nr. 637                                                                          Bischof Alois Schwarz

                                                            gedruckt nach der Richtlinie „Druckerzeugnisse“ des
                                                            Österreichischen Umweltzeichens
                                                            Druckerei Janetschek GmbH · UW-Nr. 637

Weitere Infos aus der Diözese: www.dsp.at                   gedruckt nach der Richtlinie „Druckerzeugnisse“ des
                                                            Österreichischen Umweltzeichens · Druckerei Janetschek GmbH · UW-Nr. 637

                                                                                                                        Österreichische Post AG
                                                              gedruckt nach der Richtlinie                              MZ 19Z041871 M
                                                              „Druckerzeugnisse“ des
                                                              Österreichischen Umweltzeichens
                                                                                                                        Pastorale Dienste der Diözese St. Pölten, Klostergasse 15, 3100 St. Pölten
                                                              Druckerei Janetschek GmbH · UW-Nr. 637

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                                                     der Richtlinie „Druckerzeugnisse“ des
                                                     Österreichischen Umweltzeichens
                                                 Druckerei Janetschek GmbH · UW-Nr. 637
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