Kirchengemeinde Am Norfbach - Evangelisch in ...
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euss ind en in n l i s c h e n geme va nge i 2021 d e b r i ef der e März | A pril | Ma e in der gem bach inde A m Norf Kirche ngeme
Dieses war der erste Streich... ... und der zweite folgt sogleich: Herzlich willkommen in der zweiten Ausgabe zum Gemeindebrief der evangelischen Gemeinden in Neuss! N ach unserer Startausgabe im Winter 2020 haben uns zahlreiche Rückmel- dungen zur Idee und zur Umsetzung er- meindeverband“ - das Herzstück sozusa- gen. Mancher hat irritiert gefragt, warum wir denn hier nicht die normale Seiten- reicht: Vielen Dank dafür! Wir haben uns nummerierung beibehalten. Da wir aus bemüht, Ihre Anregungen aufzunehmen, Kostengründen den Mittelteil gemeinsam das Ergebnis halten Sie gerade in den drucken, der aber je nach Heftstärke auf Händen. Was ist neu? unterschiedlichen Seiten in den verschie- denen Ausgaben stehen kann, haben wir Wir haben mehr Farbe hineingebracht! Sie nach einer Lösung gesucht, die uns beide erkennen nun noch leichter, in welchem Seitennummern beibehalten lässt, die ge- Teil des Heftes Sie sich gerade befinden. meinsamen wie auch die gemeindlichen. Die Farbe des Gemeinde-Logos auf der Ti- Hieraus resultieren die verschiedenen rö- telseite findet sich in den Überschriften mischen Seitenzahlen. im Heft und auch an den Seitenrändern Ihrer Ausgabe wieder. An den Seitenzah- Liebe Neusserinnen und Neusser, es blei- len und den kleinen Titeln hochkant am ben bewegte Zeiten. Doch was bleibt und Rand erkennen Sie, ob Sie gerade in den uns antreibt, ist die Idee, gemeinsam un- Seiten Ihrer Gemeinde blättern (petrol, terwegs zu sein. Das sind wir als Neusser grün, violett oder orange) oder im ge- evangelische Gemeinden, und so sind wir meinsamen Teil in der Mitte des Heftes mit Euch und Ihnen als Leserschaft ver- (hellblau). Außerdem ist nach wie vor der bunden. Vielen Dank für die gemeinsamen Editorial Evangelisch in Neuss | 1|2021 Mittelteil mit römischen Ziffern numme- Wege, vom ersten Schritt ins neue Heft bis riert, die Gemeindeseiten davor und da- hinein in die Ausgabe März / April / Mai nach fortlaufend arabisch. 2021 - und auf viele weitere schwungvolle Schritte, miteinander und auf hoffnungs- Denn wie immer sind wir in Neuss einzig- volle Zeiten zu! artig verschieden, aber im Kern vereint. Dieser Kern ist unser gemeinsamer Mit- Gottes Segen auf dem Weg! telteil, in dem Sie Informationen und Bei- träge aus dem ganzen Neusser Verband Ihr Sebastian Appelfeller evangelischer Gemeinden finden. Auf ei- nen Blick erkennt man das am Inhalts- verzeichnis. Hier stehen im ersten und im letzten Teil wie gewohnt Neuigkeiten und Berichte aus Ihrer Gemeinde. Dazwi- schen finden Sie den Teil „Aus dem Ge- 2
Inhalt Dieses war der erste Streich... 2 Monatsspruch 4 Kantorei 5 Konfirmation 2021 6 AM NORFBACH - unsere neue Gemeinde 7 Aus dem Bevollmächtigtenausschuss 7 Vorstellung der Mitglieder des Bevoll- mächtigtenausschusses 8 Zeit für einen Rückblick der Bücherei 13 Offene Kirche in der Friedenskirche und in der Trinitatiskirche 15 Offener Kirchturm im Advent und der etwas andere lebendige Adventskalender… 15 Die Kirchenbank lädt alle ein 16 Aus dem Gemeindeverband Evangelische Kirchengemeinde Am Norfbach I Diakonie Rhein-Kreis Neuss IV Personalien IV Neusser, krempelt die Ärmel hoch! VI Besinnung VIII Philippus in Neuss X Geschenkt XI Die Taufe – das Band der Einheit der Kirche (Artikel zum Titelbild) XII Morgenglanz der Ewigkeit XIII Musik im Gottesdienst XV Karfreitagsmusik XVI Ev. Kirchengemeinde Am Norfbach Inhalt Dann bringen wir den Gottesdienst eben zu euch… 17 Von der Trinitatis- und Friedenskirche in die Gemeinde 18 Ein Licht leuchtet in der Finsternis 19 Unsere Küster setzen ein Zeichen 20 World Wide WordPress 21 Spirit Walk und Crossover-Challenge an der Trinitatiskirche 22 Feste Termine 24 Chronik der Gemeinde 27 Impressum 28 Kontakt & Adressen 33 Gottesdienste 36 3
Monatsspruch Jesus antwortete: Ich sage euch: Wenn diese schweigen werden, so werden die Steine schreien. Lukas 19, 40 (L) D ie Evangelien berichten von einem tri- umphalen Einzug, den Jesus mit sei- ner Jüngerschaft in Jerusalem kurz vor wackelnd, holpernd, wie eine Karikatur eines Mächtigen. Gekleidet in einfaches Gewand und ohne jede Attitüde wendet er dem Passafest feiert. Dieser Einzug in Je- sich ihnen, den einfachen Menschen, zu; rusalem markiert in den Evangelien den so, wie er es in den Monaten zuvor auch Beginn der Leidensgeschichte - der Pas- schon getan hatte und genau so, wie sein sion - Jesu. Das Volk umjubelt den nach Ruf bis hierher in dieses Zentrum der po- Jerusalem einziehenden Jesus als den litisch, wirtschaftlichen Macht getragen Christus, als den ankommenden Retter wurde. Liebend, zugewandt, barmherzig, und Erlöser. Und ohne jedes Soci- sie tun es mit al- al Distance oder ler Hingabe. Sie andere Formen entkleiden sich der Abgrenzung, vor ihm, sie be- die für unsere ge- reiten aus ihren sellschaftlichen armseligen Hab- Kulturen damals seligkeiten einen und auch heu- Teppich, auf dem te verlangt wer- er den Weg in den. Sündern und ihre Stadt und zu Zöllnern, Kran- ihnen finden soll. ken, Gescheiter- Sie rufen ihm zu, ten, Versagern, Monatsspruch Evangelisch in Neuss | 1|2021 sie jubeln, sie ge- Missachteten, raten in Ekstase Ausgesetz ten, über sein Kommen. Es ist ihnen nicht ent- Frauen, Kindern, Rechtlosen, allen mög- gangen, auf welche wunderbare Art und lichen Stigmatisierten seiner Zeit hat er Weise er sich den Menschen zuwendet. sich zugewandt, hat sich ihnen gegenüber Von ihren Herrschenden sind sie anderes geöffnet, liebend und heilend, und so je- gewohnt. Wenn ihre herrschende Ober- dermann und -frau spüren lassen, welche schicht sich der Öffentlichkeit präsen- unfassbare Liebe von Gott ausfließt - und tiert, dann mit langen Korsos aus Pfer- mit welchen Folgen er das getan hat! Hei- den, Kutschen, begleitet und abgeschirmt lung, Rettung, Neuanfang, das haben die- von Soldaten und Leibwächtern, mit ro- se Menschen durch ihn für sich erfahren. ten Teppichen, die für sie, die Oberen aus- Und nun diese Jubelfeier, dieser groß- gerollt werden; von ihren Herrschenden artige Einzug ins Zentrum der Macht in sind sie Orgien von Status, Macht, Geld Jerusalem. „Jesus, sag ihnen, sie sollen und Einfluss gewohnt. Wie anderes erle- schweigen“, so verlangen es die Pharisäer ben sie diesen Jesus! Auf einem Eselsfül- von Jesus, um die Situation unter Kontrol- len reitend. Was heißt hier reitend? Eher le zu bekommen. Sorge für Ruhe und die 4
Einhaltung der Regeln, könnte man ihren len, noch so ins Zeug legen. Da mögen sie Versuch übersetzen, damit die unfassbare sich Scheuklappen aufsetzen und die Oh- Kraft und Wirkung von Jesus und seiner ren zuhalten, sie werden den Lobgesang Anhängerschaft nicht eskaliert. der Schöpfung nicht kontrollieren kön- nen. Alle weltliche Macht, alle mensch- Jesus antwortete: „Ich sage euch: Wenn liche Obrigkeit, alle gesellschaftlichen diese schweigen werden, so werden die Systeme, seien sie demokratisch gewählt Steine schreien.“ Mit diesem Wort - der oder undemokratisch strukturiert, wer- Losung zum Monat März - beantwortet den mit ihren Macht- und Herrschafts- Jesus das Bemühen der Pharisäer als aus- ansprüchen zurückstehen müssen und sichtlos. Die ganze Schöpfung, so meint er, zurücktreten müssen, wenn es um Frage nicht nur wir Menschen, nicht nur alle Ge- nach Gott geht. Die Schöpfung selbst ist schöpfe, alle Tiere, alle Pflanzen, ja sogar ein einziges Zeugnis für die immer wäh- die angeblich tote Materie der Steine ist rende wundervolle Gegenwart Gottes. Al- ein einziges Jubellied - ein triumphaler les andere herrschaftliche Tun tritt dabei Lobgesang mit dem die ganze Schöpfung in den Hintergrund. auf die unfassbare Liebe Gottes antwor- tet. Dieser Jubelgesang ist nicht klein zu Ich wünsche Ihnen offene Sinne für die- kriegen, nicht stumm zu schalten, nicht sen Lobgesang der Schöpfung in der kom- aus der Welt zu verbannen oder zu zensie- menden Passions- und Osterzeit. ren, da können sich alle Mächte und Ge- walten, die sich zum Herrschen aufspie- Claus Brandis Ev. Kirchengemeinde Am Norfbach Monatsspruch Kantorei David Jochim Verlegung der Winterreise Ausfall Matinée Das für den 23. Januar 2021 angekündigte Die für den 7. Februar nach dem Gottes- Konzert mit der „Winterreise“ von Schu- dienst in Norf angekündigte Matinée „30 bert mit Benjamin Hewat-Craw und Yuhao Minuten Musik von Bach und Händel“ mit Guo in der Trinitatiskirche Rosellerheide Benjamin-Hewat-Craw und David Jochim wird auf Samstag, den 2. Oktober um 16 konnte leider ebenfalls nicht stattfinden, Uhr, verschoben. Karten bekommen Sie ein Ersatztermin wird noch angekündigt. bei David Jochim unter david.jochim@ekir. de und 0157/80631861. 5
AM NORFBACH - unsere neue Gemeinde M it dem 1. Januar 2021 ist aus dem 2. und 3. Bezirk der alten evangelischen Kirchengemeinde Norf-Nievenheim die haben. Danach wird es darum gehen, die Wahl eines neuen Pfarrers, einer neuen Pfarrerin, für die Gemeinde zu ermögli- neue evangelische Kirchengemeinde Am chen. Das neue Presbyterium wird in der Norfbach entstanden. Ein neuer Bevoll- Zwischenzeit versuchen, eine Gemeinde- mächtigtenausschuss wurde durch den konzeption zu erstellen, mit deren Hilfe Kreissynodalvorstand des Kirchenkreises Entscheidungen über die künftige Gestalt berufen. Damit ist ein weiterer Schritt ge- der Arbeit in der Kirchengemeinde gefasst tan, damit unsere Kirchengemeinde aus werden können. Dazu werden viele Ge- der Krise der Vergangenheit eine neue spräche und Beratungen nötig sein. Hof- Gestalt und damit eine neue Zukunft ge- fen wir, dass es möglichst bald wieder zu winnen kann. Der Bevollmächtigtenaus- ganz normalen menschlichen Begegnun- schuss wird sich vordringlich bemühen, gen kommen kann, damit wir unsere Zie- so bald es geht, ein neues Presbyterium le in möglichst absehbarer Zeit erreichen für unsere Gemeinde auf den Weg zu brin- können. gen. Wenn alles gut läuft, hoffen wir, bis zum Sommer 2021 dieses Ziel erreicht zu Claus Brandis Aus dem Bevollmächtigtenausschuss der Gemeinde Z um 1. Januar hat der Bevollmäch- in Frage kommt. Auf der Gemeindever- Ev. Kirchengemeinde Am Norfbach Aus der Gemeinde tigtenausschuss (BVA) der Evange- sammlung können weitere Kandidaten lischen Kirchengemeinde Am Norfbach für die insgesamt elf Presbyteriums- unter dem Vorsitz von Pfarrerin Susan- plätze benannt werden. Interessenten ne Schneiders-Kuban seine Arbeit auf- können sich gerne jederzeit bei Susanne genommen. Er setzt sich zusammen aus Schneiders-Kuban melden oder die Mit- Mitgliedern des ehemaligen BVAs der Kir- glieder des BVAs ansprechen. Die Wahl chengemeinde Norf-Nievenheim und aus ist geplant für den 30. Mai. Wir freuen einigen neuen Gesichtern (Vorstellung uns sehr über tatkräftige Unterstützung siehe auch Seite 8). In der ersten Sitzung und weisen gerne darauf hin, dass auch ging es schwerpunktmäßig um die Pres- ohne Presbyteramt eine aktive Mitarbeit byterwahl, für die folgendes Vorgehen in den verschiedenen Ausschüssen des und Timing beschlossen wurde: Seit 17. Presbyteriums möglich ist (zum Beispiel Januar wurde die Gemeinde über die Wahl Diakonie, Kirchenmusik, Senioren, Öffent- informiert und um die Benennung von lichkeitsarbeit, Gottesdienst…). Wenn hier Kandidaten für das Presbyteramt gebe- Interesse besteht, zögern Sie nicht, uns ten. Auf der Gemeindeversammlung am anzusprechen. Die Einführung der neu- 7. März stellen sich die vorgeschlagenen en Presbyter soll am 27. Juni stattfinden. Kandidaten der Gemeinde vor. Die Mehr- zahl der Mitglieder des BVAs hat bereits Für den BVA signalisiert, dass für sie ein Presbyteramt Iris Wilcke 7
Vorstellung der Mitglieder des Bevollmächtigtenausschusses der Evangelischen Kirchengemeinde Am Norfbach M ein Name ist Doris Degener-Sterner, ich bin 59 Jahre alt und arbeite bei einer Rechtsanwältin, die ich bei den ge- Presbyteriumszeit und im Öffentlichkeits- ausschuss sowie gestaltend bei der Mit- arbeit am Gemeindebrief. setzlichen Betreuungen unterstütze. Ich wohne in Derikum und habe zwei erwach- Ich freue mich, nun im BVA bei der span- sene Kinder. nenden Neufindung unserer Gemeinde Am Norfbach mitwirken zu dürfen. Zum BVA der Kirchengemeinde Am Norf- bach bin ich gestoßen, weil ich mich ger- Silke Donath ne aktiv in die Neufindung der Gemeinde einbringe möchte und mir auch vorstel- len kann, als Presbyterin zu kandidieren. Als ausgebildete Betreuungsassistentin mit Erfahrung in der Altenpflege ist es mir M ein Name ist Gudrun Erlinghagen. Ich bin 65 Jahre alt, habe zwei erwachse- ne Kinder. Aufgewachsen und zur Schule Bevollmächtigten Ausschuss Evangelisch in Neuss | 1|2021 wichtig, die Gemeinschaft und Angebote gegangen bin ich in Wuppertal. Seit 1979 für und mit Senioren auszubauen. Auch lebe ich in Norf. Studiert habe ich Sozi- wäre es mir ein Anliegen, ein Forum zu alpädagogik und berufsbegleitend Be- bilden, in dem über Glaubensfragen ge- triebswirtschaft für Soziale Berufe. Im sprochen werden kann. Ich bin gespannt, Juli diesen Jahres schließe ich mein ak- in welcher Form ich mich einbringen kann tives Berufsleben ab und wechsle in den und welche Menschen diesen Weg beglei- Rentnerinnen-/(Un)Ruhestand. ten. Seit 2008 war ich Mitglied des Presbyteri- Doris Degener-Sterner ums und seit 2019 im BVA der Ev. Kirchen- gemeinde Norf-Nievenheim. Seit dem 1.1.2021 bin ich berufenes Mitglied im BVA H allo, ich heiße Silke Donath, bin 46 Jahre alt und wohne mit meinem Mann und unseren beiden Töchtern in der neuen Gemeinde Am Norfbach. Die Arbeit für und in der Gemeinde hat Norf. mir in den jetzt schon zwölf Jahren immer viel Freude bereitet. Es war mal spannend, Ich bin in der Gemeinde Norf-Nieven- mal schwieriger, mal auch anstrengend heim aufgewachsen. Sie hat mich und aber immer eine Freude, den Menschen meine Familie auf verschiedene Weise in der Gemeinde zu begegnen, Kontakte immer begleitet: musikalisch durch die zu pflegen, die Gemeindearbeit mitzuge- Kirchenmusik, abwechslungsreich und stalten. verantwortungsvoll in meiner 4-jährigen 8
In den Jahren haben sich für mich Schwerpunkte herauskristallisiert. Dies ist die Vertretung der Gemeinde im Ev. Ge- meindeverband Neuss. Dort bekleide ich Doris Degener-Sterner die Aufgabe der Finanzbevollmächtigten. Im Gemeindeausflugsteam zu planen und mit der Gemeinde OnTour zu sein, Personalkirchmeisterin, Vorsitzende des Öffentlichkeitsausschusses, Mitglied im Diakonieausschuss, Mitglied in der Ge- meindebriefredaktion, dies sind weitere Schwerpunkte meiner Arbeit in den ver- gangenen Jahren gewesen. Es ist eine Ehre für mich in den BVA der neuen Kirchengemeinde Am Norfbach be- rufen worden zu sein. Silke Donath Meine Kraft, Erfahrung und Freude in die- Ev. Kirchengemeinde Am Norfbach Bevollmächtigten Ausschuss ser neuen Gemeinde Gemeindemitglied zu sein, möchte ich in die Arbeit des BVA ein- bringen und habe mich daher auch ent- schieden, für das Presbyteramt zu kan- didieren. Die neue Gemeinde Am Norfbach wird mit Gottes Segen einen guten Weg nehmen! Ich freue mich, an diesem Weg mitbauen zu dürfen. Gudrun Erlinghagen Ihre Gudrun Erlinghagen M ein Name ist Christa Glaubitz, vor zwölf Jahren kam ich aus dem Ber- gischen Land nach Norf. Da ich privat und beruflich weiter dort angebunden war, hat es eine ganze Weile gedauert, bis ich hier „gelandet“ war – meine Tochter lebt mit Ih- rer Familie in Solingen, ich arbeite als Lei- tung der Tagespflege und Qualitätsbeauf- tragte im Ev. Altenzentrum in Burscheid. Vor 5 Jahren habe ich schon einmal über Christa Glaubitz eine Kandidatur für das Presbyterium 9
nachgedacht, dann kündigte sich mein Enkel an. Also habe ich meine Pläne erst mal wieder auf Eis gelegt und abgewar- tet, wie sich alles entwickelt. 2019 der nächste Anlauf. Dieses Mal scheiterte eine Kandidatur am Mangel an Kandida- ten überhaupt. Stattdessen wurde ich in den BVA unserer „alten“ Gemeinde Norf- Dr. Irene Goerttler-Krauspe Nievenheim berufen. Es ist viel passiert, am Ende wurde die Gemeinde geteilt und nun bin ich Mitglied des BVA der neuen Kirchengemeinde Am Norfbach. Beruf- lich schaue ich auf 44 Jahre Einsatz als Krankenschwester und Diakonin in einer psychiatrischen Fachklinik und Tagespfle- geleitung/QM-Beauftrage zurück. Beide Aufgabenbereiche haben etwas gemein- sam: Es ist die gemeinwesenorientierte Ausrichtung, also der Blick auf das Le- bensumfeld der Menschen außerhalb der jeweiligen Einrichtung. Mit diesen Erfah- rungen und nach einem Jahr BVA möch- te ich mich über die Zeit des derzeitigen BVAs hinaus in einem zukünftigen Pres- Bevollmächtigten Ausschuss Evangelisch in Neuss | 1|2021 byterium dafür stark machen, dass Se- nioren, die nicht mehr selbstständig den Kontakt zur Gemeinde halten können, weiter mit dabei sind und dass junge Fa- milien mit ihren Wünschen ein zuhause „Am Norfbach“ haben werden. Eine große Ilona Otten Aufgabe, die weder ich allein noch ein BVA oder das neue Presbyterium leisten kann. Dazu braucht es die ganze Gemeinde von Jung bis Alt. Ich würde mich sehr freuen mit Ihnen das neue Gemeindeleben ge- meinsam gestalten zu können. Christa Glaubitz M ein Name ist Dr. Irene Goerttler- Krauspe (65 Jahre): Seit 20 Jahren wohne ich in Rosellerheide. Ich bin ver- heiratet und habe vier erwachsene Kinder sowie zwei Enkelkinder. Von Beruf bin ich Jan Peter Puchelt Ärztin - Fachärztin für Radiologische Di- agnostik - mit Zusatzausbildung in Psy- 10
chotherapie, jetzt im Ruhestand. Mein Nach vielen schwierigen und traurigen Motto war und ist: Das wichtigste ist der Monaten in unserer Gemeinde, freue ich Mensch! mich, dass mit der Gründung der Ge- meinde Am Norfbach für uns alle eine Zurzeit erleben wir in der Pandemie ein neue Situation entsteht, und dass es vie- gen Null laufendes Gemeinde- und ge- le Menschen gibt, die gerade versuchen, sellschaftliches Leben. Es gibt viele im Rahmen des BVA eine stabile und hoff- Sorgen und Nöte, Einsamkeit und Ver- nungsvolle Gemeindezukunft zu gestal- zweiflung. In dieser aktuellen Situation ten. Aktuell darf ich diese Arbeitsgemein- erscheint es mir umso wichtiger, Ressour- schaft unterstützen und bin gespannt auf cen vor Ort zu finden und zu bündeln. Ich das was uns erwartet. möchte da sein für Menschen und da sein, dass Gemeinschaft wiedergefunden wird Ilona Otten und gelebt werden kann. Ich möchte mich mit Freude einbringen in den Neustart der Gemeinde Am Norfbach! Ziel ist, mit dem neuen Presbyterium zü- A uch wenn ich aus beruflichen Grün- den in Bonn wohne, arbeite ich seit über 30 Jahren ehrenamtlich in der Kir- gig die Grundlagen unserer Gemeinde mit chengemeinde (bislang Norf-Nievenheim) PfarrerIn zu gestalten. mit, vorwiegend in der Jugend- und Kon- firmandenarbeit und der Betreuung der Dafür möchte ich mich im BVA einsetz- Website, aber auch in einzelnen Chor- und Ev. Kirchengemeinde Am Norfbach Bevollmächtigten Ausschuss ten und auch für das Presbyterium kan- Musicalprojekten, früher auch beim Ge- didieren. Im Presbyterium möchte ich meindebrief-Layout und im Lutherjahr Ansprechpartner für Menschen der Ge- 2017 beim Norfer "Escape-Room". meinde sein sowie gern auch eine Vertre- tung unserer Gemeinde übernehmen. Ich Ich bin in Nievenheim aufgewachsen, in freue mich auf Sie! Norf zur Schule gegangen und habe in Bleiben Sie gesund! der Neusser Christuskirchengemeinde zivil gedient. Wegen der vielfältigen Ver- Dr. Irene Goerttler-Krauspe bindung zur Gemeinde habe ich mich 2011 auch offiziell kirchlich nach Norf umge- meinden lassen und habe mich nach reif- M ein Name ist Ilona Otten, einige von Ihnen kennen mich vielleicht schon aus dem Kreis der Kinderkirche. licher Überlegung nun entschlossen, für die neue Kirchengemeinde Am Norfbach für das Presbyterium zu kandidieren. Ich bin 49 Jahre alt und wohne in Rosel- Ich möchte mithelfen, die neue Gemeinde lerheide. Ich arbeite seit nun mehr als 30 mit ihren vielen großartigen Mitarbeiten- Jahren in der Frauenklinik der Uniklinik den in einer durch Corona nochmals ver- Düsseldorf, mit dem Schwerpunkt Onko- schärften Ausnahmesituation wieder in logie. die Spur zu bringen. Außerdem möchte ich Arbeit und Beschlüsse des Presbyte- Zu meiner Familie gehören mein Mann riums soweit möglich gerne transparenter und unsere drei Kinder. Auch bereichern darstellen und die gute Zusammenarbeit uns bereits 2 Enkel. innerhalb der Gemeinde, wie auch mit den Neusser Nachbargemeinden weiter ver- 11
tiefen. Last not least möchte ich natürlich, dass baldmöglichst wieder eine Segelfrei- zeit angeboten werden kann, sobald das Corona-Virus überwunden ist. Jan Peter Puchelt Ruth Voß M ein Name ist Ruth Voß, ich bin 59 Jah- re alt, verheiratet und Mutter von vier Töchtern. Von 2008 bis 2019 war ich bereits Presby- terin im Bezirk Rosellerheide, die letzten dreieinhalb Jahre davon überbezirklich als Baukirchmeisterin. Meine anderen Schwerpunkte in der Ge- meindearbeit sind die Kirchenmusik und die Diakonie. So bin ich in einem weiteren Iris Wilcke Ehrenamt beim Diakonischen Werk als Sterbe- und Trauerbegleiterin tätig. Bevollmächtigten Ausschuss Evangelisch in Neuss | 1|2021 Es freut mich, am Aufbau unserer neuen Gemeinde mitwirken zu dürfen. kirche getauft worden, haben viele Jahre dort im Chor gesungen und Carolina ist Ruth Voß dort zur Konfirmation gegangen. Ich habe einen Magisterabschluss in Germanistik und Sport und bin als (medizinische) Re- M ein Name ist Iris Wilcke, ich bin 48 Jahre alt und wohne mit meiner Fa- milie (Christopher und unseren Töchtern dakteurin tätig. Im BVA engagiere ich mich gerne, weil mir Carolina (18) und Charlotte (12)) in Hois- die Gemeinde und die Menschen dort sehr ten. Wir haben uns zu unserer Hochzeit am Herzen liegen. Für mich ist die Trini- vor über zwanzig Jahren zur Gemeinde tatiskirche christliche Heimat, dort fühle Norf-Nievenheim umgemeinden lassen, ich mich wohl. Nun freue ich mich auf die da mein Schwiegervater uns getraut hat Gelegenheit, den Neustart der Gemeinde und er zu dieser Gemeinde gehörte. Un- Am Norfbach zu begleiten und aktiv mit- sere Mädchen sind beide in der Trinitatis- zugestalten. Iris Wilcke 12
Zeit für einen Rückblick der Bücherei In fast 1500 ehrenamtlich geleisteten Stunden arbeitete das Team 729 neue Medien ein. 324 Leserinnen und Leser liehen aus einem Bestand von 10255 Medien (Bücher, Spiele, CDs, CD- ROMs und Zeitschriften) 9592 Medien aus, dies entspricht 32 Ausleihen pro Öffnungsstunde. Wegen der Corona-Hygienevorschriften konnten wir 2020 keine Veranstaltungen wie Lesungen, Bastelnachmittage oder Schul- und Kitaführungen anbieten. So waren wir sehr froh, dass wir unseren beliebten Sommerleseclub durchführen konnten, zwar etwas anders als sonst, d.h. W as für ein Jahr! Auch wenn das neue Jahr schon zwei Monate alt ist, wird 2020 als das Coronajahr in die Geschich- ohne Abfragen durch Lesepaten und ohne Abschlussfest. Aber 45 fleißige Teilneh- mer konnten stolz ihre Zertifikate mit ei- te eingehen. Was hat es uns allen an ner Überraschungstüte in Empfang neh- Ev. Kirchengemeinde Am Norfbach Bücherei Einschränkungen abverlangt: den Pfle- men. gekräften in Krankenhäusern und Al- tersheimen, den Gastronomen und Ein- Eine traurige Mitteilung erreichte uns zelhändlern, die um ihre Existenz bangen, im Dezember: Am 6.12.2020 verstarb den Kindern zu Hause im Homeschoo- unsere ehemalige Mitarbeiterin Frau ling ... Marie-Luise Hesch, die uns einige Jahre zuverlässig unterstützt hat. Wir werden Auch die Kultur- und Bildungseinrichtun- ihr ein ehrendes Andenken bewahren. gen blieben davon nicht verschont. Nach dem Lockdown im März und April muss- Hoffen wir auf eine baldige Rückkehr zur ten wir ab Mitte November wieder schlie- Normalität und auf eine Wiedereröffnung ßen. Obwohl wir so nur knapp 9 Monate der Bücherei Nievenheim. Bleiben Sie ge- geöffnet hatten, können sich die Statistik- sund! daten sehen lassen. Das Büchereiteam 13
Offene Kirche in der Friedenskirche und in der Trinitatiskirche Claus Brandis Z um zweiten Mal befinden wir uns in un- unsere Kirche brauchen, die das Gebet su- serem Land in einem Lockdown. Auch die Kirche, auch unsere Gemeinde, spürt chen, nicht im Stich zu lassen, hat unsere Gemeinde beschlossen, unsere Kirchen in die Auswirkungen dramatisch. Unsere Ge- den normalen Gottesdienstzeiten, zu öff- meindegruppen sind bis auf weiteres ab- nen. Wir haben unsere Kirchen ein wenig gesagt. Menschliche Kontakte sind un- umgestellt, Stuhlkreise um eine medita- terbrochen. Auch unsere Gottesdienste tive Mitte gebildet, sodass jedermann und wurden abgesagt. Damit ist das Zentrum -frau hier seinen Platz finden kann. Ruhe, unseres Glaubens betroffen. Denn in un- Stille, eine Gebetszeit, meditative Musik seren Gottesdiensten kommen wir zusam- und ein Impuls von außen, ein biblisches men, um zu beten und zu hören. Wir kom- Wort, ein biblischer Text, der Mut macht, men zusammen, weil wir aus dem Wort stärkt, tröstet. So gestalten wir unsere Of- Gottes heraus leben, „aus einem jedem fene Kirche in den Zeiten des Lockdowns Wort, das aus dem Munde Gottes (hervor) und sind für Sie da: Sonntags von 9.30 Uhr geht“ - so hat es jedenfalls Jesus selber bis 11.00 Uhr in der Trinitatiskirche in Ro- gesagt. Um hier unseren Gemeindeglie- sellerheide und von 11.15 bis 12.30 in der dern, die unsere Ansprache brauchen, die Friedenskirche in Norf. Ev. Kirchengemeinde Am Norfbach Weihnachtliche Aktionen Offener Kirchturm im Advent und der etwas andere lebendige Adventskalender… W as für Zeiten begleiten uns da gerade und wirbeln unser aller Alltag ziem- lich durcheinander. Wir möchten uns bedanken für 21 Ster- ne, 8 Schafe, 9 Engel, 1 Hirten, 2 Pferde, 2 Esel, 2 Ochsen, 1 Schmetterling und eine Schlange – eine stattliche „Ausbeute“ – Dennoch haben Sie, habt ihr in der Ad- und ein besonders schönes Fenster-Krip- ventszeit und bis in den Januar hinein, den penbild, gestaltet von Ihnen, von euch…, Kirchturm und das schön geschmückte für uns alle. Fenster an der Trinitatiskirche besucht. Viele nette Rückmeldungen haben wir Vielen Dank auch an Jürgen Salmen, erhalten und so fühlt sich auch ein Lock- Helga Ginzel, Familie Tröbs und Familie down und viele Einschränkungen nicht Schenck, die spontan die komplette Weih- mehr ganz so einsam an. nachtsdekoration (wie z. B. die Krippe) 15
ebenfalls zum Beschauen und Innehal- ten ans Fenster gerückt haben. Das hat uns allen gutgetan. In diesem Sinne bleiben Sie, bleibt ihr gesund. Und kommen Sie, kommt ihr auch weiterhin gerne vorbei, die Kir- che wird bis zur Wiederaufnahme der Präsenz-Gottesdienste sonntags von 09.00 Uhr - 11.00 Uhr geöffnet sein für ein Gebet, einen besinnlichen Moment, für ein Gespräch oder ein Durchatmen an einem zentralen Ort unseres Glaubens. Loni Otten und Carola Gassen Die Kirchenbank lädt alle ein Nehmen und Geben E inladende Sitzbank, 4 Fenster, rote Kis- te, spontane und schöne Ideen, schnel- le Hilfe, Freude, Überraschung,tröstende Karten, adventliche Geschichten, Holzan- hänger mitnehmen, Sterne, Tiere, Hirten, Engel, heilige Familie, Drei Könige, 4 Ad- ventskerzen, alles der Reihe nach, geben, von Kita-Kindern bis Senioren, kunter- bunt, mit Liebe gebastelt, vielfältig, viele, beleuchtet! Vorbeilaufende und ich hatten bis Ende Januar 21 Freude und Spaß! Eine gelungene Aktion, so finde ich! Daher ein herzliches Dankeschön an alle helfende Hände und Neugierige! Bis bald mal wieder in der Friedenskiche Norf mit Grüßen Küsterin Ulrike Mills
Evangelische Kirchengemeinde Am Norfbach Ein Gespräch über Wünsche, Visionen und Hoffnungen Mit der Neubildung der Evangelischen Kirchengemeinde Am Norfbach fällt der Bezirk Nievenheim weg und die Bezirke Norf und Rosellen wachsen zusammen. Zum 1. Januar hat der Bevollmächtigtenausschuss (BVA) die Arbeit aufgenommen und wird zunächst die gemeinsame Presbyterwahl im Mai vorbereiten. Was bedeutet der Neustart für die Gemeindeglieder? Welche Hoffnungen, Ideen und Wünsche haben sie? Wir sprachen dazu exemplarisch mit Ruth Voß (RV) aus Allerheiligen und Doris Degener-Sterner (DDS) aus Derikum über ihre ganz persönliche Einschätzung zu unserer neuen Kirchengemeinde. Gemeinsame Seiten des Gemeindeverbandes Am Norfbach Gemeindebrief: Ruth, Du warst von 2008 an der Kirchenmusik – am Singen und am bis 2019 schon einmal Presbyterin im Be- Posaunenchor. Das hat mich damals auch zirk Rosellerheide und bist jetzt aktives zum Engagement in der Kirche geführt. Mitglied des BVAs. Zudem stellst Du dich Und: Ich war bereits dreieinhalb Jahre als als Kandidatin für die Presbyterwahl Am Baukirchmeisterin tätig und habe (lacht) Norfbach zur Verfügung. Wie motivierst dort noch einige offene Baustellen, die ich Du Dich immer wieder für diese ehren- gerne weiter und zu Ende führen möchte. amtliche Arbeit? Gemeindebrief: Doris, Du bist ganz neu RV: Es sind die vielen tollen Menschen, dabei. Was hat Dich dazu bewegt, Dich die in unserer Gemeinde tätig und enga- nun erstmals in der Gemeinde Am Norf- giert sind, die mich immer wieder moti- bach zu engagieren? Welche Motivation vieren. Viele kenne ich ja schon seit Jah- steckt dahinter? ren. Klar, durch Corona sind sie alle im Moment weniger sichtbar, aber durch DDS: Stimmt, das Engagement im BVA die sozialen Medien bleibt eine Verbun- und in der Kirchengemeinde ist für mich denheit: So haben wir zum Beispiel eine ganz neu. Tatsächlich bin ich einfach ge- WhatsApp-Gruppe und einen Newsletter, fragt worden. Andernfalls wäre ich wahr- die für Austausch und Information sorgen. scheinlich auch nicht auf die Idee gekom- Außerdem erfreue ich mich immer wieder men, weil ich wenig Kontakt zur Gemeinde I
hatte und gar nicht wirklich wusste, dass glieder von der Kirche erwarten, vielleicht ich mich da engagieren kann. Im Gemein- in Form eines Fragebogens oder nach debrief wurden seinerzeit Mitsänger für dem Gottesdienst ins Gespräch kommen ein Projekt gesucht, und da dachte ich, und einfach fragen. Auf dieser Basis kön- das probiere ich mal. Ich bin also hinge- nen wir dann Ideen sammeln und entwi- gangen und geblieben. Christa (Anmer- ckeln. Wichtig ist es, erstmal zu erfragen, kung der Redaktion: Glaubitz) hat mich was gewünscht ist und was verändert dann gefragt, ob ich beim BVA mitmachen werden kann. möchte. Bisher hatte ich nicht so richtig etwas für mich gefunden, aber finde es Zudem fehlt mir ein Forum, wo man offen jetzt spannend, selber etwas aufzubauen über Glaubensfragen sprechen kann: Wie und neue Leute kennenzulernen. sind die Geschichten der anderen? Wel- che Gründe gab es vielleicht für einen Kir- Gemeindebrief: Was erwartet Ihr von der chenaustritt? Warum bin ich noch dabei? neue Evangelischen Kirchengemeinde Am Was versteht man unter Glaube und was Norfbach? macht eigentlich einen Christen aus? Ich fühlte mich nach der Konfirmation recht DDS: Dass sie auflebt und aktiv wird. alleingelassen mit diesen Überlegungen und könnte mir vorstellen, hier ein Um- RV: Mehr Gemeinschaft innerhalb der Ge- feld zu schaffen, dass die Gelegenheit zum meinde und eine größere Verbundenheit Austausch bietet. Ein offener Gesprächs- zum Neusser Gemeindeverband. Da sind kreis über Religion und Glaube. wir mit dem gemeinsamen Gemeindebrief ja schon auf einem guten Weg. Gemeindebrief: Wenn Ihr einmal träu- men dürft: Welche Visionen habt Ihr für Gemeindebrief: Gibt es denn schon Ideen unsere Gemeinde in zwei, fünf und zehn oder Vorschläge, die Ihr konkret umset- Jahren? zen möchtet? DDS: Da fange ich mal an – ich bin ja noch RV: Ich habe tatsächlich zwei Projekte, die ganz frisch und kann noch träumen. In Evangelisch in Neuss | 1 | 2021 mir am Herzen liegen: In der Trinitatiskir- zwei Jahren haben wir ein Gemeindekon- che ist es eine kleine Tradition, dass wir zept, das die ganze Gemeinde anspricht alle sieben Jahre die Bibel in der Kirche – basierend auf der eben genannten Eva- komplett durchlesen. Das wäre in 2021 luation. Ich würde mir wünschen, dass die wieder dran. Die Aktion findet zum Ende Menschen des Presbyteriums bis dahin des Kirchenjahres statt. Wir starten so, sichtbar und bekannt sind und die Ge- dass wir am 1. Advent durch sind und le- meindeglieder wissen, dass sie sie an- sen Tag und Nacht. sprechen können. Zudem würde ich gerne ein Kirchencafé RV: Genau, wer Dienst im Gottesdienst eröffnen. So etwas gibt es ja schon für die hat, kann angesprochen werden. Aber ich Am Norfbach Senioren, aber ich denke eher an ein of- denke auch, dass es wichtig ist, dass wir fenes Angebot, was einen Austausch für auf neue Gesichter zugehen, um die Be- alle Generationen ermöglicht. reitschaft der (neuen) Gottesdienst-Besu- cher zu stärken, sich an die Presbyter zu DDS: Ich könnte mir vorstellen, dass man wenden. Ich bin in meiner Zeit als Pres- erst einmal evaluiert, was die Gemeinde- byterin nur zweimal angerufen worden. II
Die Gemeindeglieder sind oft noch sehr wirklich zu einer Gemeinde zusammenge- pfarrerorientiert und denken vielleicht wachsen sind. Das Presbyterium wird die- gar nicht daran, dass das Presbyterium ses Frühjahr ja auch nicht mehr separat ein Verbindungsglied darstellt und in Ge- gewählt. Wir haben dann ein gemeinsa- meindefragen auch zur Verfügung steht. mes Presbyterium für eine gemeinsame Gemeinde. Ich wünsche mir, dass es uns DDS: Und in fünf Jahren ist es uns dann gelingt, viele Menschen anzusprechen gelungen, einige ruhende Mitgliedschaf- und uns zu öffnen. ten zu aktivieren, so dass diese Menschen wieder an den Angeboten teilnehmen Gemeindebrief: Welche Hoffnungen habt oder sich vielleicht sogar selber engagie- Ihr ganz persönlich zum Neustart der Ge- ren. Wir brauchen aktive Christen, damit meinde? die Kirche überleben kann. RV: Die Neubesetzung der Pfarrstellen RV: Das wäre wirklich schön, und es ist liegt mir sehr am Herzen, und ich hoffe, wichtig, dass die Kirche nicht nur erwartet, dass wir einen empathischen, zugewand- dass die Menschen von sich aus kommen, ten Hauptamtlichen finden, der uns als sondern signalisiert: „Wir kommen zu Gemeinde sowohl theologisch als auch Euch.“ Wir hatten zu Beginn des Neubau- seelsorgerisch begleitet und trägt. gebiets in Allerheiligen einen Besuchs- kreis und sind mit dem Gemeindebrief und DDS: Ich bin noch einen Schritt davor und weiteren Angeboten der Gemeinde an den hoffe, dass wir als Presbyterium, so wir Haustüren klingeln gegangen. Von 50 Be- denn gewählt werden, als Team zusam- suchen sind wir nur einmal hineingebe- menwachsen: neue und alte Mitglieder, ten worden. Das war schon etwas frus- Norf und Rosellerheide, dass wir gemein- Gemeinsame Seiten des Gemeindeverbandes Am Norfbach trierend. Nichtsdestotrotz war es eine same Ideen aufbauen, darüber diskutie- wichtige Arbeit, die auch wiederbelebt ren, aber immer fair bleiben. werden sollte. RV: Genau, mit gegenseitigem Vertrauen Gemeindebrief: Und in zehn Jahren? und Wohlwollen. DDS: Jetzt bin ich mal ganz optimistisch: Gemeindebrief: Vielen Dank für das net- In zehn Jahren haben wir ein lebendiges, te Gespräch. Da sehen wir doch rosigen gewachsenes Gemeindewesen geschaffen, Zeiten entgegen mit unserer neuen Ge- in dem das Thema Gemeinschaft im Vor- meinde Am Norfbach. Habt Ihr noch ab- dergrund steht, die Menschen sich kennen schließende Worte? und gegenseitig unterstützen. Alle sind mit Spaß an diesem sich ständig wandeln- RV: Ich freue mich auf die Arbeit in der den Organismus beteiligt. Wir sind immer Gemeinde, und unser Gespräch hat das offen für neue Ideen, Köpfe und Struktu- noch unterstützt. ren. Gerade Corona hat gezeigt, dass wir kreativ sein müssen: Die neuen Medien DDS: Ich bin sehr neugierig und sehe mei- zum Beispiel kommen jetzt ja schon ganz nem Engagement gespannt entgegen. toll zum Einsatz. RV: Ich habe die Hoffnung, dass bis dahin die beiden Bezirke Norf und Rosellerheide Das Gespräch führte Iris Wilcke. III
Diakonie Rhein-Kreis Neuss Evangelisches Zentrum für Familienbildung Das vergangene Jahr hat uns vor vie- Kooperationspartnern, stattfinden kön- le neue Herausforderungen gestellt, wir nen, würden wir Sie mit unseren kreativen, mussten neue Wege finden, um mitein- beratenden und aktivierenden Angeboten ander in Kontakt zu kommen. Wir muss- durch die nächste Zeit vorerst online und ten improvisieren und vieles ausprobieren, möglichst schnell wieder im persönlichen Angebote und Formate neu erfinden und Kontakt begleiten und beraten wollen. technische Möglichkeiten erkunden, um in den Einschränkungen der Corona- Pande- Doch auch in diesen schwierigen Zeiten mie das Beste möglich zu machen. kann Neues entstehen, wir haben eine neue Homepage erstellt und ein neues Und noch immer hat uns die Pandemie Layout für unser Programmheft entwor- fest im Griff, die lange Dauer macht unsi- fen. Schauen Sie einfach einmal vorbei: fa- cher und dünnhäutig, vielleicht auch be- milienbildung-neuss.de sorgt, verzweifelt oder einsam. Es ist eine Situation, die wir alle so noch nicht erlebt Gerne informieren wir Sie über unsere haben. Neue Aufgaben im beruflichen All- Angebote. Melden Sie sich bei uns: tag und starke Einschränkungen im sozia- len Leben und im Familienalltag verlan- Ev. Zentrum für Familienbildung gen uns allen unglaublich viel ab. Venloer Str. 68, 41462 Neuss Heidi Kreuels Da unsere Kurse vorerst nicht in Präsenz, Tel.: 02131/ 566827 in den Kirchengemeinden und bei unseren Mail: h.kreuels@diakonie-rkn.de Evangelisch in Neuss | 1 | 2021 Personalien Neue Mitarbeiterin Mein Name ist Rieke Manke, ich bin 37 Jahre alt, verheiratet, habe zwei Kinder und lebe seit 10 Jahren in meiner Wahlheimat hier im Rheinland. Personalien Seit Beginn diesen Jahres bin ich als pädagogische Mitarbeiterin neben meiner Kolle- gin Heidi Kreuels in der Familienbildung der Diakonie Rhein-Kreis Neuss e.V. tätig. Ich freue mich sehr auf dieses spannende Arbeitsfeld und auch auf Kreativität und Team- arbeit in den Gemeinden, denn ich bin der Meinung, dass dort, wo viele ihre Kraft und ihre Ideen einbringen, ein lebendiges, buntes Bild entsteht und Menschen ein geistiges und geistliches Zuhause finden. IV
Verabschiedung Unsere Gemeindesachbearbeiterin Monika Seebert beendete am 19. Januar 2021 nach 35 Jahren ihren Dienst im Evangeli- schen Gemeindeamt, das sich über Jahr- zehnte an der Further Straße 157 befand, zuletzt nun an der Venloer Straße 68. Von 1986 an war Frau Seebert für die Reforma- Die zwei Pensionäre, aber mit „Abstand“: tionskirchengemeinde zuständig, ab 2006 Monika Seebert und Pfarrer Franz Dohmes zusätzlich auch für die Christuskirchen- gemeinde. Franz Dohmes Liebe Mona! Du gehst nun in den wohlver- dienten Ruhestand.Wie fühlt sich das für dich an? Was bewegt dich angesichts die- ser großen Umstellung in deinem Leben? Monika Seebert Monika Seebert und Ihre Nachfolgerin Natascha Es ist ein sehr schönes Gefühl. Leider ma- Kotzam. Frau Kotzam wird sich im nächsten Heft chen mich die äußeren Umstände (Corona) persöhnlich bei Ihnen vorstellen. Das vollständige Interview mit Monika Seebert finden Sie im Lokalteil der Reformati- onskirchengemeinde, der Christuskirchengemeinde sowie auf der gemeinsamen Home- Gemeinsame Seiten des Gemeindeverbandes Personalien page des Gemeindeverbandes. Pfarrer Jörg Zimmermann Weil wir uns Ende Februar offiziell von unserem langjährigen Pfarrer Franz Dohmes verabschieden müssen, haben wir das von der Pandemie geprägte Pfarrwahlverfahren Anfang des Jahres rechtzeitig und erfolgreich abschließen können. In ei- ner über Zoom und in Gottesdienstform abgehaltenen Wahl- handlung hat das Presbyterium am 13. Januar 2021 Pfarrer Jörg Zimmermann zum neuen Pfarrer für die Pfarrstelle an der Christuskirche gewählt. Er wird seinen Dienst in unserer Gemeinde am 1. April 2021 antreten. Nach einem dreijährigen Pfarrdienst in Ruanda war Pfarrer Zimmermann viele Jahre Gemeindepfarrer in Bonn und zuletzt Pfarrer in der oldenburgischen Landeskirche. Wir freuen uns sehr, mit Pfarrer Zimmermann einen würdigen Nachfolger für Pfarrer Dohmes gefunden zu haben, mit dem wir die Herausforderungen der nächsten Zeit (während und nach Corona) gemeinsam zuver- sichtlich angehen können. V
IMPFUNG COVID-19 C O R O N AV I R U S „Neusser, krempelt die Ärmel hoch!“ Seit gut einem Jahr hält die Corona-Pandemie die Welt in Atem. Gott sei Dank stehen uns nun einige Impfstoffe zur Verfügung. Da es sich unter anderem um einen neuar- tigen Impfstoff handelt, fragen sich viele Menschen, ob sie sich impfen lassen sollen. Deshalb möchte ich Sie über den mRNA-Impfstoff informieren. Denn wenn sich, wie es sich abzeichnet, nur etwa 50% von uns impfen lassen, werden wir die Pandemie nicht unter Kontrolle bringen. C oronaviren sind behüllte RNA-Viren, die schon lange bekannt sind. Eine tein ist charakteristisch für das Erkennen des Virus durch unsere Antikörper. Die ge- Evangelisch in Neuss | 1 | 2021 Erkrankung mit dem jetzigen Coronavi- spritzte mRNA tritt in einige Muskelzellen rus SARS-COV19 kann zu schweren, teil- an der Einstichstelle ein und produziert weise tödlich verlaufenden Erkrankungen nun mit Hilfe unserer Zellen dieses cha- führen. Dies betrifft insbesondere ältere rakteristische Stachelprotein des Virus Menschen und Menschen mit bestimmten und exportiert dieses aus der Zelle. Die Vorerkrankungen. gespritzte mRNA wird nach kurzer Zeit von der Zelle selbst vernichtet. Der gentechnisch hergestellte mRNA- Impfstoffe kommt ohne Krankheitserre- Das von unseren Zellen produzierte und ger oder deren Bestandteile (Antigene) aus der Zelle heraustransportierte Sta- aus. Es wird also kein Virus injiziert. Die- chelprotein regt jetzt unsere Antikörper- Impfen ser neuartige Impfstoff enthält lediglich reaktion an. Diese Antikörper erkennen einen Teil der Erbinformation des Virus, nun das eingedrungene SARS-COV2 an- nämlich das Stachelprotein (Spike S1 Pro- hand des Stachelproteins und blockiert tein) des Coronavirus. Dieses Stachelpro- dieses. Mit dem blockierten Stachelprote- VI
in kann das Virus jetzt nicht mehr in un- wohntes Leben wieder zurückzugewinnen. sere Zellen gelangen und sich vermehren. An diesem Ziel sollten wir alle durch un- Es wird in der Folge zerstört und kann da- sere Impfung mitwirken. Wir schützen da- her keinen Schaden mehr anzurichten. mit unsere Gesundheit und sogar unser Leben, wir schützen unsere Familie, unse- Warum kann eine Veränderung des Erb- re Freunde und unser Umfeld. Werben Sie guts, d.h. eine Beeinträchtigung der Keim- für die Impfung nach dem Motto „Neuss zellen (Eizellen bzw. Spermien), nicht krempelt den Ärmel hoch!“ stattfinden? Dr. med. Karl-Heinz Munter Unsere DNA liegt ausschließlich im Kern der Zellen vor. Der mRNA -Impfstoff ge- langt zwar in unsere Zellen, aber es ist ihm unmöglich, in den Zellkern zu gelangen. Dies ist Fakt und seit Jahrzehnten bekannt. Wir Menschen nehmen andauernd z.B. Er- kältungsviren auf, die bekanntermaßen keinen Einfluss auf unser Erbgut haben. Anschauungsvideo: Warum ging die Entwicklung des Impfstof- https://evangelisch-in-neuss.de/impfvideo/ fes so schnell? Die ganze Forschungswelt hat konzent- riert und, unterstützt mit enormen finanzi- ellen Mitteln der Regierungen, diese Impf- Das Impfzentrum des Kreises in stoffentwicklung vorantreiben können. Es der Hammfeld-Halle am Berufs- handelt sich um das größte Forschungs- kolleg für Technik und Informatik projekt der vergangenen Jahrzehnte. hat in Neuss seinen Betrieb aufge- Gemeinsame Seiten des Gemeindeverbandes Impfen nommen. Hier können sich dann Einen mRNA-Impfstoff zu produzieren, ist zunächst auch Personen, die 80 wesentlich weniger zeitaufwendig als die Jahre oder älter sind, und zuneh- herkömmliche Impfstoffproduktion von mend andere Personen impfen Lebend-oder Totimpfstoff. lassen. Das behördliche Genehmigungsverfahren Eine Anmeldung zur Impfung ist wurde extrem intensiv betrieben. Schon ausschließlich über die Internet- während der noch laufenden Studien wur- seite www.116117.de oder per Te- den die Zwischenergebnisse dort geprüft lefon unter 0800/11 61 17 01 mög- und bewertet, so dass es sehr schnell zu lich. Bei weiteren Fragen können einem positiven Prüfergebnis kam. sich Impfinteressierte auch an die Corona-Hotline des Kreisgesund- In dieser dramatischen Pandemie, die den heitsamtes wenden. Unter der Ruf- ganzen Globus befallen hat und schick- nummer 02181/601-7777 ist diese salhaft für Millionen von Menschen ver- montags bis freitags von 8.00 bis laufen ist und noch verlaufen wird, stellt 18.00 Uhr und am Wochenende dieser neuartige Impfstoff zurzeit die ein- von 10.00 bis 18.00 Uhr erreichbar. VII zige Chance dar, um unser normales ge-
Besinnung Auf geht`s – Ostern kommt, Neues fängt an. Was sucht ihr den Lebenden bei den Toten? (Lukas 24,5) Früher war alles so schön! Meine Gefühle, meine Gedanken, sie reisen zurück, sie suchen nach glücklichen Momenten. Meine Sehnsucht, genährt von Gefühlen, von Erlebnissen aus der Vergangenheit. Da war Geborgenheit, ja sogar Halt. War es die Freiheit von Entscheidungen, die mich so glücklich machte? Da ging ja Jemand vor mir her, da zeigte mir Jemand einen Weg, da lehrte mich Jemand das Leben, das Zuhören, das Hinsehen, die Nächstenliebe, nicht Missachtung, nicht Misstrauen, nur Zuwendung, grenzenloses Vertrauen. Jemand zeigte mir, einen Fuß vor den anderen zu setzen, er lehrte mich zu gehen, lehrte mich zu entdecken, lehrte mich, Vertrauen zu mir selbst zu haben. Es war wie im Kino, es rührte mich an, ich brauchte nur zu sitzen, vorne die Leinwand, geschriebene Worte wurden lebendig. Jemand sprach, Worte wurden zu Bildern. Und jetzt? – Alles dunkel und tot, alles vorbei? Nichts ist mehr, wie es war. Wo ist das Licht, wo ist Jemand? Meine Hand greift ins Leere. Wie ein Stein liegt sie mir auf der Seele, die Ohnmacht, die Ratlosigkeit. Und plötzlich ganz fern und doch nah, ein Schimmern im Dunkeln, Licht erobert die Dunkelheit. Wundersames passiert? Hoffnung?
Ein neuer Morgen? Der Stein rollt weg, plötzlich ist Jemand wieder da, doch noch fremd, nicht zu fassen, nicht zu sehen, doch zu spüren. In mir! Du kannst es! Auch alleine! Steh auf. Such dein Leben nicht im Vergangenen, die Zukunft verlangt nach dir. Andere warten auf dich. Entdecke Jemand in der Vielfalt. Zeige du nun den Weg, lehre du sie das Leben. Höre die Einzelnen, sieh in die Seelen, erzähle von Jemandes Nächstenliebe, damit Mitmenschlichkeit die Dunkelheit verdrängt. Kraft wächst in mir, Jemand bewegt mich, Jemand traut mir was zu. Ich stehe auf, setze Fuß vor Fuß, lerne größere Schritte, balanciere auf schwierigen Wegen. Ich laufe Strecken, verweile an Orten auf dem Weg in die Zukunft, Jemand ist immer dabei, tief in mir. Jemand lebt! Er ist wahrhaftig auferstanden. Liebe Leserinnen und Leser, mit diesen Zeilen zum Nachdenken, vielleicht auch zum Nachspüren, in Worten, die zu Bildern werden können, und Bildern, die keine Bilder sind, sondern Realität, wünsche ich Ihnen eine besinnliche Passions- und Osterzeit. Vielleicht spüren Sie trotz der durch Corona schwieri- gen Zeit Hoffnung und Zuversicht in sich aufkeimen - für das Leben. Ich wünsche Ihnen allen Gesundheit, Vertrauen in die Zukunft und Gottes Segen. Mit herzlichen Grüßen Ihr Manfred Burdinski
Philippus in Neuss Gemeinsam lernen • leben • verstehen Judas - der Verräter JUDAS - Eine Szenische Lesung Er gilt als der Verräter schlechthin: 2000 Jahre hat er gelitten unter dem „Shit- Judas. Auch die Kunstgeschichte zeigt storm“, den die Geschichtsschreibung über ihn darum gerne in typischer Hal- ihn hat hinwegfegen lassen. Es wird Zeit, sei- tung und mit den typischen Attribu- ne Sicht der Dinge darzustellen. Knapp 2000 ten. Aber werden wir ihm damit ge- Jahre nach seinem Verrat an Jesus Christus recht oder steckt er in einer falschen betritt Judas Iskarioth die Bühnen des Nie- Schublade? Auf dem Hintergrund tra- derrheins. Ein schwieriges Unterfangen, hat ditioneller Beurteilungen Judas‘ lohnt sich doch das Bild des bestechlichen Verrä- sich ein anderer Blick auf seine Rolle tes tief in unser Bewusstsein eingebrannt. Die in den Darstellungen der Evangelien. Zuschauer erleben einen selbstreflektierten Diese Veranstaltung ist gleichzeitig die Judas, der hart mit sich ins Gericht geht, uns theologische Einführung zu der „JU- aber auch den Spiegel vorhält. Denn die Fra- DAS“-Aufführung am 31.03.2021 in der gen nach Schuld, Verrat und den Entschei- Christuskirche Neuss. dungen, die uns in politisch unsicherer Lage Evangelisch in Neuss | 1 | 2021 abverlangt werden, sind heute so aktuell wie zur Geburtsstunde des Christentums. Die nie- derländische Autorin Lot Vekemans hat mit JUDAS einen sensiblen und ergreifenden Büh- nenmonolog geschaffen, den Bernd Schüren als szenische Lesung präsentiert. 24. März 2021 | 18.00 Uhr 31. März 2021 | 19.30 Uhr Christuskirchengemeinde Neuss Christuskirchengemeinde Neuss Christuskirche | Breite Straße 121 Christuskirche | Breite Straße 121 Philippus in Neuss Referent: Stephan Dedring Referent: Bernd Schüren Leitung: Leitung: Pfarrerin Kathrin Jabs-Wohlgemuth Pfarrerin Kathrin Jabs-Wohlgemuth 9,- € Karten nur im Vorverkauf: karten@ bernd-schueren.de, Telefon 02161 580623 X
Geschenkt Eine Suchmaschine, die Bäume pflanzt von Katja Michel E ine Suchmaschine, die Bäume pflanzt – das ist die Idee, mit der Christian Kroll Ecosia im Jahr 2009 als Alternative zu sich selbst? Kroll stößt auf den Ökover- sandhändler Waschbär. Dessen Inhaber hat das Unternehmen mit Hilfe der Pur- Google startet. Das Besondere: Die Ein- pose-Initiative in Verantwortungseigen- nahmen aus den Suchanzeigen inves- tum umgewandelt. tiert das Unternehmen, indem es Bäume gegen den Klimawandel pflanzen lässt. Er denkt darüber nach, was passiert, wenn Das Geld fließt in Pflanzprojekte auf der er schwer krank wird und Geld für eine ganzen Welt, von Brasilien bis Australien. Behandlung braucht. Was wäre, wenn er Bis heute sind über 100 Millionen Bäume stirbt und seine Erben Ecosia schon des- aus den Suchanfragen der Ecosia-Nut- halb verkaufen müssten, um sich die Erb- zer gepflanzt worden. Geld verdient die schaftssteuer leisten zu können. Am Ende Suchmaschine durch Klicks auf Werbe- ist er sich sicher: Er muss Ecosia schützen. anzeigen. Mit diesem Geschäftsmodell hat Gründer Christian Kroll es geschafft, aus Im August 2018 geht Christian Kroll zum dem Nichts ein hochprofitables Unterneh- Notar und verschenkt sein Unternehmen. men aufzubauen. Er könnte längst Millio- Er überträgt sämtliche Kapitalanteile an när sein. Doch statt zu verkaufen, haben die Purpose-Stiftung. Die Stimmrechte Gemeinsame Seiten des Gemeindeverbandes Ecosia er und Miteigentümer Tim Schumacher bleiben größtenteils bei ihm (50 Prozent) Ecosia verschenkt. „Nach den gängigen und Tim Schumacher (49 Prozent), solan- Start-up-Metriken wäre Ecosia zu diesem ge sie Ecosia nicht verlassen. Ein Prozent Zeitpunkt bestimmt 50 Millionen Euro hält die Purpose-Stiftung als Veto-An- wert gewesen“, so Kroll. Heute könnten teil. Sie hat den Auftrag, sicherzustellen, es mehrere Hundert Millionen Euro sein. dass die Gewinne von Ecosia dem Kampf gegen die Abholzung der Wälder und der Nach der Gründung geht es in den ers- Aufforstung zugutekommen, dass das Un- ten Jahren mit Ecosia eher gemächlich ternehmen nicht verkauft werden kann los. Doch je schneller das Unternehmen und dass nur Menschen die Kontrolle ha- wächst, desto drängender stellt sich Kroll ben, die dort arbeiten. eine Frage: Wie kann er Ecosia davor be- wahren, den Sinn der Suchmaschine aus Der Text stammt aus dem MISEREOR- den Augen zu verlieren, nämlich Geld zu Magazin „frings.“ 2-2020 und wurde uns generieren, um den Klimawandel und freundlicherweise überlassen. dessen soziale Folgen zu bekämpfen? Wie kann er das Unternehmen vor Inves- Das Logo ist aus: info.ecosia.org/press. toren schützen – und im Zweifel auch vor Weitere Infos auf ecosia.org. XI
Die Taufe – das Band der Einheit der Kirche Jedes Mal, wenn der Deckel des Taufbeckens vor ei- ner Taufhandlung abgenommen wird, kann der Be- trachter folgende Umschrift auf dem Grund der Tauf- schale lesen: „Ein Herr, ein Glaube, eine Taufe.“ Diese Worte stehen im Brief an die Epheser (Kapitel 4, 5). Sie bringen zum Ausdruck, dass alle Getauften einen gemeinsamen Herrn und einen gemeinsamen Glau- ben haben und zu e i n e r Kirche gehören. Deshalb sind sie, unabhängig von ihrer Konfession, miteinan- der verbunden. Dem entspricht der dritte Artikel des apostolischen Glaubensbekenntnisses, das vor der Taufe von allen gesprochen wird. Dort heißt es: „Ich Der Nachkomme, um den es glaube an den Heiligen Geist, die e i n e, heilige, all- geht, ist Jesus Christus, der gemeine, christliche Kirche.“ der Schlange den Kopf zer- treten hat: Mit seinem Tod In der Mitte der Taufschale ist noch eine stilisierte Tau- und seiner Auferstehung hat be zu erkennen, die als Symbol des Heiligen Geistes zu er das Böse überwunden. So verstehen ist, der dem Täufling durch die Taufe ver- wie er sollen auch alle Getauf- liehen wird. Von außen hat das Taufbecken im Lauf ten das Böse durch das Gute der Zeit die braun-grüne Patina der Bronze angenom- überwinden. Evangelisch in Neuss | 1 | 2021 men, aus der es gegossen wurde. Wenn die sechsecki- ge Taufschale offen ist, erscheint sie in einem golde- Das Taufbecken wurde von nen Licht, das durch das Taufwasser hindurch nach unserem Gemeindeglied, der außen scheint. Die goldene Farbe ist Zeichen des neu- Künstlerin Liesel Fricke , ent- en, ewigen Lebens, das Gott den Getauften schenkt. worfen und angefertigt. Aus ihrer Hand stammen auch In geschlossenem Zustand ist oben auf dem Deckel die sechseckigen Altarleuch- des Taufbeckens noch etwas Besonderes zu sehen: Es ter sowie die Bronzeplatte an ist eine Figur, die ihren Fuß kraftvoll auf den Kopf ei- der Stirnseite des Eingangs- ner Schlange stellt. Damit wird Bezug auf eine Stelle bereiches. Frau Fricke hat die aus der Geschichte vom Sündenfall genommen. Dort Einweihung der Trinitatiskir- Die Taufe heißt es: „Und ich (Gott) will Feindschaft setzen zwi- che am 17. Juni 1984 miterlebt, schen dir (der Schlange) und der Frau und zwischen ist aber vor wenigen Jahren in deinem Nachkommen und ihrem Nachkommen; der hohem Alter verstorben. soll dir den Kopf zertreten, und du wirst ihn in die XII Ferse stechen“ (1. Mose 3, 15). Hermann Schenck
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