Leben und Arbeiten im KWP Geschäftsbericht 2018 - Kuratorium Wiener Pensionisten-Wohnhäuser - Kuratorium Wiener Pensionisten ...

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Leben und Arbeiten im KWP Geschäftsbericht 2018 - Kuratorium Wiener Pensionisten-Wohnhäuser - Kuratorium Wiener Pensionisten ...
Leben und Arbeiten im KWP
Geschäftsbericht 2018

                                  Kuratorium Wiener
                            Pensionisten-Wohnhäuser
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Inhalt
Leben im KWP                          Arbeiten im KWP                        Technik fürs KWP        Zahlen des KWP
KundInnen                             MitarbeiterInnen                       Bau, Infrastruktur      Wirtschaft & Finanzen
                                                                             & Technik

16   Mit den Menschen: Pflege und     46   Für die Menschen: Mit Spaß 		     62   Bauen fürs Leben   72   Investitionen ins Leben
     Betreuung                             und Sinn                                                  74   Anlagenspiegel
20   Für die Menschen:                52   Lehrlinge: Die Zukunft                                    76   Ausgaben
     Die Projekte 2018                     des KWP                                                   78   Personalstand
                                                                                                     80   Kapazitäten und Auslastung
24   An- und Zugehörigen-             56   Ehrenamtliche MitarbeiterInnen:
                                                                                                     86   BewohnerInnenstruktur
     Entlastung: Unterstützung 		          Freiwillige Unterstützung
                                                                                                     90   Erlöse und Finanzen
     für die Nächsten
25   Studierendenwohnungen:
     Mitten im Leben
28   Gaumenfreuden: Gastro-
     nomisches Management
34   Pensionistenklubs der Stadt
     Wien: Gemeinsam aktiv!
42   Ombudsstelle: Immer ein
     offenes Ohr
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Leben und Arbeiten im KWP Geschäftsbericht 2018 - Kuratorium Wiener Pensionisten-Wohnhäuser - Kuratorium Wiener Pensionisten ...
Mit der kontinuierlichen Optimierung und Ergänzung der Wohn- und Betreuungsmöglich-
                                                                                            keiten in den 30 „Häusern zum Leben“ ist das KWP in den vergangenen Jahren zu einer
                                                                                            der Top-Adressen in der österreichischen SeniorInnen-Betreuung geworden. Im Sinne
                                                                                            wechselseitiger Anteilnahme und Entlastung richtet sich das Angebot nach dem Wohl
                                                                                            aller Beteiligten. Neben den rund 8.900 BewohnerInnen der Häuser sollen auch An- und
                                                                                            Zugehörige sowie das Pflege- und Betreuungspersonal vom Miteinander profitieren.

                                                                                            Bei der Weiterentwicklung des Angebots lag der Fokus des vergangenen Jahres darauf,
                                                                                            die familiären Beziehungen zu fördern. So wurde etwa das Unterstützungskonzept der
                                                                                            „Tag.Familie“ auf zwei Stationen pro Haus erweitert sowie die im Jahr 2017 initiierte Pal-
                                                                                            liativbegleitung mit kostenlosen, temporären Wohnmöglichkeiten für An- und Zugehörige
                                                                                            deutlich ausgebaut. Die fortschreitende Digitalisierung und zahlreiche Maßnahmen zur
                                                                                            Entbürokratisierung erleichtern das tägliche Leben.

                                                                                            Die Stärkung des generationenübergreifenden Zusammenhalts in Zeiten sozialpolitischer
                                                                                            Herausforderungen steht im Zentrum von integrativen Initiativen wie der Grätzl-Öffnung
                                                                                            mit Vorlesetag, Maifest und Sommerkino, Studierendenwohnungen und der KWP-Flücht-
                                                                                            lingshilfe. Durch solche Projekte sollen die unterschiedlichen Lebensweisen und Bedürf-
Vorwort                                                                                     nisse ebenso vermittelt werden wie der maßgebliche gesellschaftliche Wert der Pflege-
                                                                                            arbeit. All das wäre ohne den enormen Einsatz und das herzhafte Engagement der rund
Wien belegt seit Jahren die Spitzenposition unter den lebenswertesten Städten der Welt.     4.200 MitarbeiterInnen des KWP nicht möglich.
Wesentliche Gründe für die hohe Lebensqualität sind die starke sozialpolitische Tradition
und das hervorragende Gesundheitssystem. Angesichts der demografischen Entwicklung          Es ist nicht selbstverständlich, dass sich eine Gesellschaft auf so viele großartige
kann nur eine sorgende Gesellschaft allen Generationen ein Leben in Würde garantieren.      MitarbeiterInnen und Ehrenamtliche verlassen kann. Sie alle sind – so wie ich – zurecht
Die Stadt Wien, ihre Einrichtungen und ihre PartnerInnen unterstützen ältere Menschen       #Stolz.auf.KWP.
mit einem reichhaltigen Angebot im Bereich Betreuung und Pflege.

Das Kuratorium Wiener Pensionisten-Wohnhäuser spielt hier eine zentrale Rolle. Mit
dem laufenden Ausbau reagiert das KWP auf den steigenden Anteil der Bevölkerung im
fortgeschrittenen Alter, die höhere Lebenserwartung und den wachsenden Pflegebedarf.
Eine weitere große Herausforderdung ergibt sich aus der Abschaffung des Pflegeregres-       Peter Hacker
ses Anfang 2018. All das wirkt sich auf die Arbeit des KWP aus – in Form von neuen An-      Amtsführender Stadtrat für Soziales,
geboten und Freizeitaktivitäten. Im Mittelpunkt stehen immer die spezifischen Wünsche       Gesundheit und Sport
und Bedürfnisse der BewohnerInnen sowie der An- und Zugehörigen.                            KWP-Präsident
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Ich bin stolz auf das KWP, weil wir
selbstbestimmte Arbeitswelten und
Lebensräume für die Menschen in
Wien schaffen
KWP-GESCHÄFTSFÜHRERIN MAG.A GABRIELE GRAUMANN
MIT IHREM LEITUNGSTEAM
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Mag.a Gabriele
Graumann                                      sich haben und die sich in unterschied-         gen entwickelt. Besonders schön finde        Das KWP arbeitet laufend daran, die Zu-
KWP-Geschäftsführerin                         lichen Zuständen befinden. Die einen            ich das Speed-Dating für Seniorinnen         friedenheit der SeniorInnen und auch der
                                              freuen sich und sagen, es ist schön,            und Senioren in den Klubs. Was gibt es       An- und Zughörigen zu steigern. Welche
Wenn Sie sich morgens auf den Weg zur         dass noch Zeit vor mir liegt. Und es gibt       Besseres, um gegen Vereinsamung vor-         Maßnahmen setzen Sie hier?
Arbeit machen: Worauf freuen Sie sich?        jene, die sind verbittert, die sind hart. Die   zugehen, als einen Menschen zu finden.       „Kundenzufriedenheit“ ist bei uns nicht
Wenn ich am Morgen auf dem Weg zur            haben auch kein einfaches Leben hinter                                                       nur ein Schlagwort, sondern eigent-
Arbeit bin, freue ich mich unendlich auf      sich. Das alles jeden Tag zu erleben und        Sie haben mit Ihrem Team die so genannte     lich die Kernaufgabe. Wenn wir davon
die Menschen, die ich dort treffen werde.     jedem Tag eine Perspektive zu geben,            Matrix-Organisation eingeführt. Können Sie   sprechen, die Zufriedenheit der Bewohn-
                                              das macht mich stolz auf dieses Unter-          kurz erklären, was genau das ist und wie     erInnen und der An- und Zugehörigen zu
Was ist das Besondere an                      nehmen.                                         sich das in der täglichen Arbeit auswirkt?   steigern, dann reden wir davon, dass wir
der Tätigkeit des KWP?                                                                        Wir haben vergangenes Jahr begonnen,         auf der einen Seite unsere Mitarbeiter und
Das Besondere am KWP ist, dass wir            Im Jahr 2018 hat sich wieder viel getan         unsere Organisationsform zu verändern.       Mitarbeiterinnen befähigen müssen, dass
jeden Tag Zehntausende Menschen be-           im KWP. Was waren Ihre Highlights?              Denn auch im Pflegebereich macht der         sie tagtäglich die Belastungen dieses
treuen, versorgen und pflegen – sowohl        Es gibt ganz viele Highlights im Laufe          Fortschritt und machen die Verände-          Berufes gut tragen, gut verarbeiten und
in 150 Klubs als auch in 30 Häusern. Die      eines Jahres. Da vergisst man schnell et-       rungen am Arbeitsmarkt nicht halt. Wir       gut abarbeiten können. Auf der anderen
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben        was und vergrämt damit die engagierten          haben im Kuratorium jetzt zwei Organisa-     Seite arbeiten wir daran, dass alle Be-
eine ganze Bandbreite an Menschen,            Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – dafür        tionsformen: eine Matrixorganisation für     troffenen gut darüber Bescheid wissen,
die sie hier umsorgen: vom Sterbenden,        möchte ich mich vorab entschuldigen. Zu         den Alltag, wo es darum geht, möglichst      was wir leisten und was wir nicht leisten
der hier seine letzten Tage, seine letzten    den Highlights zählt für mich das Wohnen        optimal, effizient und schnell Leistungen    können. Kundenzufriedenheit wird bei uns
Stunden bei uns verbringt – in seiner         für Studierende, das wir im vergange-           zu erbringen und die Verwaltung ab-          jeden Tag in der persönlichen Beziehung,
Wohnung, in seiner Station, gemeinsam         nen Jahr ausgebaut haben. Es wohnen             zuwickeln. Gleichzeitig haben wir ein        in der persönlichen Interaktion zwischen
mit seinen Angehörigen, manchmal auch         inzwischen Dutzende Studentinnen und            Projektnetzwerk eingerichtet, in dem         MitarbeiterIn/BewohnerIn, MitarbeiterIn/
alleine. Bis hin zum lebenslustigen Senior,   Studenten bei uns in den Häusern und            Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Ideen       KlubbesucherIn, MitarbeiterIn/An- und
zur lebenslustigen Seniorin, die beim         bereichern das Leben unserer Seniorin-          einbringen können, unabhängig davon,         Zugehörige gelebt. Sie ist sozusagen das
SeniorInnen-Speed-Dating die neue Liebe       nen und Senioren. Darüber hinaus haben          welche Funktion sie innehaben, unab-         Maß aller Dinge.
finden wollen. Diese Bandbreite ist die       wir das Haus Penzing fertig saniert, das        hängig davon, welche Aufgabe sie im
Besonderheit, die meine Mitarbeiterinnen      erste Hochhaus für Seniorinnen und              Unternehmen haben. Jeder kann Projekte       Die Pflege gilt als eine der größten
und Mitarbeiter jeden Tag leisten.            Senioren in Wien. Wir haben uns mit             entwickeln und auch selber umsetzen.         Herausforderungen der Politik und
                                              digitalen Innovationen beschäftigt, zum         Begleitet werden sie dabei von Projekt-      Gesellschaft für die Zukunft. Wo sehen
Was macht Sie stolz auf die                   Beispiel mit Robotik. Wir haben eine            coaches, sollten sie keine Erfahrung im      Sie die Zukunft der Pflege?
Häuser zum Leben?                             Forschungswohnung eingerichtet, in der          Projektmanagement haben. Wir haben           Pflege ist in der Tat eine große Heraus-
Wir können stolz sein auf das, was wir        Menschen ausprobieren können, mit               hier eine Möglichkeit geschaffen, näher      forderung. Das betrifft den Arbeits-
jeden Tag machen: auf die Arbeit, die         neuen Technologien zu leben, zum Bei-           an den BewohnerInnen und bei den An-         markt und auch die Finanzierung. Denn
wir leisten mit Menschen, die ihr Leben       spiel mit digitaler Vitalkontrolle. Wir haben   und Zugehörigen zu sein.                     einerseits werden Leistungen gefordert
schon hinter sich haben oder fast hinter      darüber hinaus ganz viele neue Leistun-                                                      und andererseits wird auch gefordert,
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weniger. Der Druck auf Mitarbeiterinnen      talen Technologien, von Hilfsmitteln für
                                                                                         und Mitarbeiter steigt. Das hat auch         Bewohner und Bewohnerinnen und von
                                                                                         Auswirkungen darauf, ob man gerne in         Kommunikationstechnologien für unsere
                                                                                         diesem Beruf arbeitet oder nicht. In einer   Arbeit. Was ich auch sehe, ist die Weiter-
                                                                                         Gesellschaft, die nicht gerne alt wird,      entwicklung unserer Organisation und
                                                                                         die Altwerden und Krankwerden gerne          unserer Organisationsformen. Es geht
                                                                                         wegschiebt, ist der Beruf der Altenpfle-     darum, das KWP als System zu begrei-
                                                                                         ge nicht besonders anerkannt. Unsere         fen, das sich weiterentwickelt.
                                                                                         Herausforderung liegt darin, Menschen
                                                                                         zu suchen, zu finden und zu halten, die      Wir müssen darauf achten, dass wir
                                                                                         gerne bei uns arbeiten. Früher haben die     die bestmöglichen Ideen, Maßnahmen,
                                                                                         Menschen einen Beruf gelernt, sind in        Aktivitäten für unsere Bewohnerinnen und
                                                                                         diesem Beruf geblieben und auch in Pen-      Bewohner entwickeln und gut umsetzen.
                                                                                         sion gegangen. Diese Zeiten sind lange       Dazu braucht es ein entsprechendes
                                                                                         vorbei. Menschen arbeiten ein paar Jahre     Arbeitsumfeld, entsprechende Struktu-
                                                                                         bei uns und gehen wieder. Das ist eine       ren, einen anderen Zugang vielleicht zu
                                                                                         ganz große Herausforderung in einem          Hierarchien. Also wir werden das Jahr
                                                                                         Bereich, in dem es um Kontinuität geht.      2019 sehr spannend gestalten für unsere
                                                                                         Unsere Bewohner und Bewohnerinnen,           Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, aber
dass die Leistungen möglichst günstig        bar sein können. Die Hilfsmittelberatung    Klubbesucher und Klubbesucherinnen           auch für unsere Bewohner und Bewoh-
sind. Die Gleichung ist sehr einfach: Je     zum Beispiel wird in ein paar Jahren ganz   bauen eine Beziehung miteinander auf.        nerinnen. Und ich bin sicher, dass in den
günstiger die Leistung ist, desto schlech-   anders aussehen als heute, das wird sich    Und diese Beziehungen sollen möglichst       Klubs wieder neue Aktivitäten geplant
ter werden die Menschen bezahlt, die         vermutlich mehr an der Schnittstelle zur    stabil über Jahre andauern – nicht nur       sind, von denen ich noch gar nichts weiß.
sie erbringen. Und das für eine Leistung,    Medizin abspielen – oder vielleicht auch    zwei, drei Jahre, sondern länger.            Von einer weiß ich: Es wird das erste
die gesellschaftlich sehr wichtig ist und    nicht. Die Vorbereitungen auf diese Ent-                                                 Seniorenmusical mit dem Titel „Onkel
die sehr hochwertig ist, für die man eine    wicklungen werden aus meiner Sicht ver-     Lassen Sie uns noch einen Blick in die       Harry“ geprobt und ich freue mich schon
qualifizierte Ausbildung braucht. Das kann   nachlässigt. Ein Unternehmen allein kann    nahe Zukunft werfen: Welche Vorhaben         wahnsinnig auf die Premiere. Die wird
nicht jeder.                                 dieses Thema nicht bearbeiten.              wird das Jahr 2019 im KWP bringen?           allerdings erst 2020 stattfinden.
                                                                                         Wenn ich in die nahe Zukunft des Jahres
Wie verändert sich das Berufsbild in der     Warum findet man so schwer Personal in      2019 blicke, dann sehe ich zum Bei-
Pflege in den kommenden Jahren?              diesem Berufsfeld?                          spiel die Generalsanierung des Hauses
Die Herausforderungen sind vielfältig.       Das hängt auch mit den Ansprüchen der       Schmelz und die Übersiedlung aller Be-
Wir haben digitale Entwicklungen, deren      Gesellschaft an Pflege und Betreuung        wohnerinnen und Bewohner in das neue
Auswirkungen auf die verschiedenen           zusammen. Die sind sehr unterschied-        Haus Penzing. Ich sehe aber auch sehr
Berufsbilder heute noch gar nicht abseh-     lich und werden auf jeden Fall nicht        viel Ausprobieren im Bereich der digi-
Leben und Arbeiten im KWP Geschäftsbericht 2018 - Kuratorium Wiener Pensionisten-Wohnhäuser - Kuratorium Wiener Pensionisten ...
30 Häuser                                                                                                                  1.
                                                                                                                           2.
                                                                                                                           3.
                                                                                                                                Haus Augarten
                                                                                                                                Haus Prater
                                                                                                                                Haus Maria Jacobi

zum Leben                                                                                                                  4.
                                                                                                                           5.
                                                                                                                           6.
                                                                                                                                Haus Wieden
                                                                                                                                Haus Margareten
                                                                                                                                Haus Mariahilf
                                                                                            XXI                            7.   Haus Neubau
                                                                                                                           8.   Haus Rossau

                                                                                           26                              9.   Haus Wienerberg
                                                                                                          27
                                                                                                                           10. Haus Laaerberg
                                                                                                                           11. Haus Haidehof
                                               XIX                                                                         12. Haus Hetzendorf
                                                        23                                                                 13. Haus Föhrenhof
                                                              24
                                                                                                                           14. Haus Rosenberg
                               XVIII
                   XVII 21                22                           25                                                  15. Haus Trazerberg
                                                                                XX                                         16. Haus Penzing
                                                                                                                    XXII   17. Haus Gustav Klimt
                                                                            1
    XIV                       20                              8
                  XVI                                                                                          28
                                                                                                                           18. Haus Rudolfsheim
                                                         IX                                                                19. Haus Schmelz
                                                                                            2                              20. Haus Liebhartstal
                                                      VIII
                                    19                             I
                                                     7                                                                     21. Haus Alszeile
                        17                              VII                                                                22. Haus An der Türkenschanze
                                   16    XV                                                     II
            15                            18 VI 6                                                                          23. Haus Döbling
                                                              4 IV               III   3                                   24. Haus Hohe Warte
                                                     5 V
                                                                                                                           25. Haus Brigittenau
   XIII
                                                                                                                           26. Haus Jedlersdorf
                                         XII
             13                                                                                                            27. Haus Leopoldau
                    14        12
                                                                  X                                                        28. Haus Tamariske-Sonnenhof
                                                                                                     XI                    29. Haus Atzgersdorf
                        29                                9
                                                                                                          11               30. Haus Am Mühlengrund
                         30                                            10
          XXIII
HAUS AUGARTEN                      HAUS MARIAHILF
1020 Wien                          1060 Wien
Rauscherstraße 16                  Loquaiplatz 5
Tel.: 313 99 1090                  Tel.: 313 99 1210
E-Mail: haus.augarten@kwp.at       E-Mail: haus.mariahilf@kwp.at
301 Plätze                         287 Plätze, Betreutes Wohnen für
                                   Menschen mit Behinderungen
HAUS PRATER
1020 Wien                          HAUS NEUBAU
Engerthstraße 255                  1070 Wien
Tel.: 313 99 1290                  Schottenfeldgasse 25-27
E-Mail: haus.prater@kwp.at         Tel.: 313 99 1300
380 Plätze                         E-Mail: haus.neubau@kwp.at
                                   301 Plätze, seit 2017 Betreutes Wohnen
HAUS MARIA JACOBI                  für Menschen mit Behinderungen
1030 Wien
Würtzlerstraße 25                  HAUS ROSSAU
Tel.: 313 99 1050                  1090 Wien
E-Mail: haus.maria.jacobi@kwp.at   Seegasse 11
335 Plätze                         Tel.: 313 99 1190
                                   E-Mail: haus.rossau@kwp.at
HAUS WIEDEN                        122 Plätze
1040 Wien
Ziegelofengasse 6a                 HAUS WIENERBERG
Tel.: 313 99 1220                  1100 Wien
E-Mail: haus.wieden@kwp.at         Neilreichgasse 120
220 Plätze                         Tel.: 313 99 1250
Remobilisationsstation             E-Mail: haus.wienerberg@kwp.at
                                   323 Plätze
HAUS MARGARETEN
1050 Wien                          HAUS LAAERBERG
Arbeitergasse 45                   1100 Wien
Tel.: 313 99 1280                  Ada-Christen-Gasse 3
E-Mail: haus.margareten@kwp.at     Tel.: 313 99 1060
339 Plätze                         E-Mail: haus.laaerberg@kwp.at
                                   284 Plätze
HAUS HAIDEHOF                    HAUS PENZING
1110 Wien                        1140 Wien
Rzehakgasse 4                    Dreyhausenstraße 29
Tel.: 313 99 1070                Tel.: 313 99 1100
E-Mail: haus.haidehof@kwp.at     E-Mail: haus.penzing@kwp.at
293 Plätze                       244 Plätze

HAUS HETZENDORF                  HAUS GUSTAV KLIMT
1120 Wien                        1140 Wien
Hermann-Broch-Gasse 3            Felbigergasse 81
Tel.: 313 99 1160                Tel.: 313 99 1200
E-Mail: haus.hetzendorf@kwp.at   E-Mail: haus.gustav.klimt@kwp.at
342 Plätze                       265 Plätze

HAUS FÖHRENHOF                   HAUS RUDOLFSHEIM
1130 Wien                        1150 Wien
Dr.-Schober-Straße 3             Oelweingasse 9
Tel.: 313 99 1020                Tel.: 313 99 1180
E-Mail: haus.foehrenhof@kwp.at   E-Mail: haus.rudolfsheim@kwp.at
282 Plätze                       232 Plätze

HAUS ROSENBERG                   HAUS SCHMELZ
1130 Wien                        1150 Wien
Rosenhügelstraße 192             Ibsenstraße 1
Tel.: 313 99 1130                Tel.: 313 99 1110
E-Mail: haus.rosenberg@kwp.at    E-Mail: haus.schmelz@kwp.at
328 Plätze, Betreuungszentrum    311 Plätze
für demenziell Erkrankte
                                 HAUS LIEBHARTSTAL
HAUS TRAZERBERG                  1160 Wien
1130 Wien                        Ottakringer Straße 264
Schrutkagasse 63                 Tel.: 313 99 1320
Tel.: 313 99 1230                E-Mail: haus.liebhartstal@kwp.at
E-Mail: haus.trazerberg@kwp.at   289 Plätze
290 Plätze
HAUS ALSZEILE                        HAUS JEDLERSDORF
1170 Wien                            1210 Wien
Alszeile 73                          Jedlersdorfer Straße 98
Tel.: 313 99 1150                    Tel.: 313 99 1170
E-Mail: haus.alszeile@kwp.at         E-Mail: haus.jedlersdorf@kwp.at
283 Plätze                           313 Plätze

HAUS AN DER                          HAUS LEOPOLDAU
TÜRKENSCHANZE                        1210 Wien
1180 Wien                            Kürschnergasse 10
Türkenschanzplatz 2                  Tel.: 313 99 1080
Tel.: 313 99 1140                    E-Mail: haus.leopoldau@kwp.at
E-Mail: haus.tuerkenschanze@kwp.at   363 Plätze
363 Plätze
                                     HAUS
HAUS DÖBLING                         TAMARISKE-SONNENHOF
1190 Wien                            1220 Wien
Grinzinger Allee 26                  Zschokkegasse 89
Tel.: 313 99 1350                    Tel.: 313 99 1270
E-Mail: haus.doebling@kwp.at         E-Mail: haus.tamariske@kwp.at
252 Plätze                           275 Plätze
ab Pflegegeldstufe 3
                                     HAUS ATZGERSDORF
HAUS HOHE WARTE                      1230 Wien
1190 Wien                            Gatterederstraße 12
Hohe Warte 8                         Tel.: 313 99 1120
Tel.: 313 99 1240                    E-Mail: haus.atzgersdorf@kwp.at
E-Mail: haus.hohe.warte@kwp.at       292 Plätze
333 Plätze                           Remobilisationsstation

HAUS BRIGITTENAU                     HAUS AM MÜHLENGRUND
1200 Wien                            1230 Wien
Brigittaplatz 19                     Breitenfurter Straße 269-279
Tel.: 313 99 1310                    Tel.: 313 99 1260
E-Mail: haus.brigittenau@kwp.at      E-Mail: haus.muehlengrund@kwp.at
373 Plätze                           417 Plätze
Leben im KWP
                                      Arbeiten im KWP                        Technik fürs KWP        Zahlen des KWP
KundInnen                             MitarbeiterInnen                       Bau, Infrastruktur      Wirtschaft & Finanzen
                                                                             & Technik

16   Mit den Menschen: Pflege und     46   Für die Menschen: Mit Spaß 		     62   Bauen fürs Leben   72   Investitionen ins Leben
     Betreuung                             und Sinn                                                  74   Anlagenspiegel
20   Für die Menschen:                52   Lehrlinge: Die Zukunft                                    76   Ausgaben
     Die Projekte 2018                     des KWP                                                   78   Personalstand
                                                                                                     80   Kapazitäten und Auslastung
24   An- und Zugehörigen-             56   Ehrenamtliche MitarbeiterInnen:
                                                                                                     86   BewohnerInnenstruktur
     Entlastung: Unterstützung 		          Freiwillige Unterstützung
                                                                                                     90   Erlöse und Finanzen
     für die Nächsten
25   Studierendenwohnungen:
     Mitten im Leben
28   Gaumenfreuden: Gastro-
     nomisches Management
34   Pensionistenklubs der Stadt
     Wien: Gemeinsam aktiv!
42   Ombudsstelle: Immer ein
     offenes Ohr
Mit den Menschen:
Pflege und Betreuung
Die MitarbeiterInnen des Kuratoriums         KWP Wert darauf, dass die Bewohner-
Wiener Pensionisten-Wohnhäuser sind          Innen ihr Leben so lange wie möglich
stolz auf ihren Arbeitsplatz. Woran das      selbstständig führen können. Die Berei-
liegt? An den Aufgaben, den KollegInnen      che Versorgung, Betreuung, Medizin
und an den Menschen, für die sie täglich     und Therapie arbeiten eng zusammen.
da sind. Deren Wohlbefinden steht im
Mittelpunkt – in allen Häusern, in allen     Gleichzeitig ist es dem KWP ein zentrales
Tätigkeitsbereichen.                         Anliegen, die Angehörigen und Zugehö-
                                             rigen der BewohnerInnen zu entlasten.
Das KWP ist in einem stetigen Wandel.        Bei Informationsveranstaltungen werden
Das liegt einerseits an der demografi-       speziell für diese Zielgruppe relevante
schen Entwicklung, andererseits an sich      Themen besprochen – von rechtlichen
wandelnden Bedürfnissen der Menschen.        Bereichen wie Erbrecht oder Vorsorge-
Die Palette der Veränderungen reicht         vollmacht bis hin zu pflege- und betreu-
von baulichen Adaptierungen über neue        ungsrelevanten Fragestellungen. Auch auf
digitale Angebote bis hin zum Kernbe-        der Homepage wurden die entsprechen-        KWP unterstützt. 2018 hat das KWP das       Palliativ Care: Bestens
reich der Tätigkeit in den 30 Häusern und    den Inhalte angepasst.                      Konzept des Psychologischen Kompe-          betreut und informiert
den über ganz Wien verstreuten Pensio-                                                   tenz Zentrums adaptiert.                    Die MitarbeiterInnen des KWP sorgen in
nistenklubs der Stadt: der persönlichen                                                                                              allen Häusern dafür, dass die Bewohn-
Betreuung und Pflege der SeniorInnen.                                                    Neu ist die Betreuung von Bewohner-         erInnen in ihrer letzten Lebensphase
                                             Psychologische                              Innen mit psychischen Störungen und         bestens und vor allem würdevoll betreut
In sämtlichen Häusern des KWP gibt es        Betreuung: Hilfe in                         deren An- und Zugehörigen sowie der         und gepflegt werden. Dazu wurde das
eine breite Palette an Pflege- und Betreu-   der Krise                                   psychiatrische Liaisondienst (PLD) zur      Personal in den vergangenen Jahren
ungsleistungen sowie medizinisch-thera-      In den Häusern des KWP finden nicht nur     Unterstützung des Personals in kom-         umfangreich geschult. Erfahrene KollegIn-
peutischer und psychologischer Unter-        pflegebedürftige Menschen ein Zuhause       plexen Situationen. Zudem wurden die        nen geben ihr Wissen an neue Mitarbei-
stützung. Der Bedarf wird individuell und    und Hilfe. Auch Menschen, die sozial-       MitarbeiterInnen in allen Häusern gezielt   terInnen weiter. Wichtig ist dem KWP
flexibel erhoben und geplant. Unter dem      psychiatrische Betreuung benötigen,         geschult, um mit betroffenen Bewohn-        in diesem Zusammenhang auch eine
Gesichtspunkt „ganzheitlich und alltags-     Menschen mit Behinderungen oder Men-        erInnen und deren Verhalten kompetent       Sensibilisierung im Umgang mit den An-
normal“ legen die MitarbeiterInnen des       schen in Krisensituationen werden vom       umgehen zu können.                          und Zugehörigen.

                                                                                                                                                                           16
Die Ergebnisse der umfangreichen Schu-       für einen normalen Tagesablauf der          Remobilisation: Wieder                     wurde entsprechend der Pflegestrategie
lungen sind bereits sichtbar. Die Bewohn-    Betroffenen. In den Häusern Mariahilf und   eigenständig mobil sein                    2030 der Stadt Wien ausgebaut. Das
erInnen werden in Vorsorgegesprächen         Neubau gibt es jeweils zwei Tag.Familien    Eine ganzheitliche medizinische und        KWP stellt nun auch Teams aus Ärztinnen
über mögliche palliative Betreuungsschrit-   für Menschen mit Behinderungen bzw.         pflegerische Betreuung sowie Ergo- und     und Ärzten, Ergo- und PhysiotherapeutIn-
te informiert. Zusätzlich hat das KWP bis    mit psychischen Problemen oder Sucht-       Physiotherapie bieten die Häuser Wieden    nen, PsychologInnen, SozialarbeiterInnen
März 2019 schon insgesamt 33 Info-Ver-       krankheiten, in denen die BewohnerInnen     und Atzgersdorf in ihren fixen Remobili-   und Pflegefachkräften bereit, die Betroffe-
anstaltungen abgehalten – auch für die       möglichst selbstständig leben.              sationsstationen für Menschen an, die –    ne in allen KWP-Häusern vor Ort beraten
An- und Zugehörigen. Seit Beginn des                                                     nach einem Bruch, einer Operation oder     und behandeln können.
Projekts steigt der Anteil jener Bewohn-     Ein Schwerpunkt ist der Ausbau der Tag.     aufgrund einer Krankheit – entsprechen-
erInnen, die in ihrer eigenen Wohnung im     Familien für Menschen mit Demenz, wo        den Bedarf haben, um wieder eigen-
KWP sterben können kontinuierlich.           die BewohnerInnen ihr Leben unter be-       ständig mobil zu werden. Dieses Konzept
                                             sonderer Betreuung so weit wie möglich
                                             selbstbestimmt gestalten können. Ins-
                                             gesamt gibt es bereits 39 entsprechende
                                             Tag.Familien in ganz Wien. 2019 sollen
                                             acht weitere dazukommen. Ziel ist der
                                             Ausbau auf je zwei Tag.Familien in allen
                                             Häusern, wobei in manchen Einrichtun-
                                             gen bereits drei Tag.Familien angeboten
                                             werden.

                                             Derzeit testet das KWP für die Tag.
                                             Familien für Menschen mit Demenz und
  Schulungen der MitarbeiterInnen            Menschen mit Weglauftendenz neue Des-
  316 Schulungsmodule mit insgesamt          orientiertensysteme, die die Betroffenen
  1.424 Stunden in 20 Monaten. Insge-        einerseits schützen und ihnen anderer-
  samt wurden 1.859 MitarbeiterInnen         seits den größtmöglichen Bewegungs-
  erreicht.                                  radius ermöglichen. 2018 wurde zudem
                                             eine Betreuungsplanung eingeführt, die
                                             eine individuelle Wochenplanung für den/
                                             die jeweilige/n BewohnerIn ermöglicht.
Tag.Familie:                                 Zudem folgt 2019 eine Schulungsof-
Den Alltag leben                             fensive für die MitarbeiterInnen der Tag.
Mit der Tag.Familie für Menschen mit         Familien, um weitere Verbesserungen
sozialpsychiatrischem Bedarf, Menschen       sicherzustellen.
mit Behinderungen und vor allem Menschen
mit Demenz schafft das KWP ein Umfeld

                                                                                                                                                                            17
18
Ich bin stolz KWP-Mitarbeiter zu sein.
Nicht nur, weil sich unsere BewohnerInnen
sehr wohl fühlen, sondern auch, weil die
MitarbeiterInnen sehr gut zusammenarbeiten
und auch sehr zufrieden sind.

        Walter Janus                                Auf jeden Fall war das der richtige Schritt    Wenn man Leute schon jahrelang betreut
        Pflegeassistent                             damals. Und wenn ich es mir recht über-        und sie versterben, dann versucht man
                                                    lege, hätte ich das viel, viel früher machen   sich zwar abzukapseln, aber man merkt
        Ich habe vorher etwas anderes gelernt.      können. Es ist für mich doch eine sinnvol-     es doch. Es tut einem leid. Und das sind
        Ich war fast 29 Jahre lang Schlosser        le Arbeit, für Menschen hier zu sein und       die Erfahrungen, die man auch machen
        und Schweißer. Und da die Firma die         ihnen Hilfe anzubieten.                        muss. Aber trotzdem würde ich jederzeit
        Produktion eingestellt hat, habe ich mich                                                  den Beruf weiterempfehlen. Natürlich nur
        entschieden: Ich mache gleich etwas         Man bekommt natürlich auch etwas               Leuten, die auch dafür geeignet sind.
        anderes. In der Familie haben wir auch      zurück. Auf verschiedene Weise:
        schon Pflegeassistenten und dadurch         Entweder können sie noch artikulieren,
        habe ich einmal geschnuppert. Es hat mir    bedanken sich oder ein Lächeln oder die
        sehr gut gefallen. Und da habe ich ent-     Augen blinken. Das merkt man einfach –
        schieden, die Ausbildung zu machen.         und das ist das Schöne.

                                                                                                                                         19
Für die Menschen:
Die Projekte 2018

Alle Farben des
Regenbogens
Für die älteren Mitglieder der
LGBTIQ*-Szene gab es in Wien bisher
keine regelmäßigen Begegnungs- und
Entfaltungsmöglichkeiten. Homo-,
Trans- und Intersexualität im Alter ist
noch immer mit Tabus belegt und in der
Öffentlichkeit kaum präsent. Dabei betrifft
es viele. Das KWP möchte all diesen
Menschen Raum geben. Darum ver-
wandelt sich der Pensionistenklub in der
Gumpendorfer Straße nunmehr an jedem
letzten Freitag im Monat in den Regen-
bogentreffpunkt für SeniorInnen. Vielfalt
ist Programm: Vorträge, Workshops und         Madlena Komitova (Pensionistenklubs), TV-Legende
                                              Günter Tolar, Stadtrat Jürgen Czernohorszky,
Diskussionsrunden laden zum Mitmachen,        Gabriele Graumann (KWP), Bezirksvorsteher
zum Abschluss wird Tango getanzt.             Markus Rumelhart und Moderator Alfons Haider

                                                                                            20
Digital in die Zukunft
                                                                                                       Mehr Zeit für die Menschen: Unter dieser
                                                                                                       Prämisse treibt das KWP die Digitalisie-
                                                                                                       rung in ihren Häusern und in der eigenen
                                                                                                       Struktur weiter. Mit der elektronischen
                                                                                                       Pflege- und Betreuungsdokumentation
                                                                                                       etwa sparen die MitarbeiterInnen in bis
                                                                                                       dato sieben Häusern durch den Weg-
                                                                                                       fall von Doppelerfassungen massiv
                                                                                                       Zeit. Davon profitieren eins zu eins die
                                                                                                       BewohnerInnen. Weitere Häuser folgen
                                                                                                       – stets in Abstimmung mit den notwen-
                                                                                                       digen Schulungen der MitarbeiterInnen.      Einfacher lesbar
                                                                                                       Auch für die BewohnerInnen direkt hat       Mit der Überarbeitung der Betreuungsver-
                                                                                                       sich in den vergangenen Jahren und          träge im KWP ist für BewohnerInnen ei-
                                                                                                       Monaten einiges verbessert: WLAN, ein       niges an Papier und Paragrafen entsorgt
                                                                                                       modernes, voll digitales Terminterminal     worden. Die Verträge sind wesentlich
                                                                                                       im Eingangsbereich, erste Schritte zu       übersichtlicher und kompakter in einer
                                                                                                       einem bargeldlosen Alltag in den Häusern    leicht verständlichen Sprache verfasst.
Im Haus Prater hat das KWP im Frühjahr 2018 ein Gehege für Legehennen eingerichtet.                    sind schon umgesetzt. Und mit einem         Die Anlageblätter wurden in den Vertrags-
                                                                                                       Blick in die Zukunft richtet das KWP eine   text integriert, doppelte Informationen so
                                                                                                       Forschungswohnung mit verschiedenen         eliminiert. Damit konnte zum Beispiel der
Tierisch gut therapiert                                   und Einsamkeit und Entstehung von            Sturzsensoren ein und testet Roboter für    Vertrag für Betreutes Wohnen von 32 auf
Der Kontakt mit Tieren entspannt, macht                   Depressionen vorzubeugen.                    Hilfs- und Sicherheitstätigkeiten im täg-   20 Seiten reduziert werden. Die Vorteile
froh, und kann auch die Gesundheit för-                                                                lichen Betrieb.                             liegen auf der Hand: weniger Papier,
dern. Biographiebezogene tiergestützte                    Der Zugang durch tiergestützte biogra-                                                   weniger lesen und besser verstehen.
Intervention wird daher in vielen Häusern                 phiebezogene Intervention wirkt sich posi-
zum Leben angeboten. Im Haus Prater                       tiv auf den gesundheitlichen, kognitiven,
kommen beispielsweise regelmäßig The-                     sozialen und emotionalen Status aus und
rapiehunde vorbei. Aber auch Kaninchen                    kann in allen vier Stadien der Demenz-
und Meerschweinchen sind immer wieder                     erkrankung eingesetzt werden. Das Beste
zu Gast. Ganz neu sind die fünf Legehen-                  daran: Es macht allen Spaß, auch den
nen Poldi, Mira, Susi, Lena und Grete. Sie                MitarbeiterInnen.
haben im Frühjahr 2018 ihr neues Gehege
im großen Garten des Hauses bezogen.
Ziel ist es, die Ressourcen der Bewohn-
erInnen so lange wie möglich zu erhalten

                                                                                                                                                                                          21
22
Ich bin stolz auf das KWP,
weil ich mich hier weiterbilden kann.
         Nermina                                  Im Haus Augarten arbeite ich in einem
         Dzuzdanović                              tollen Team. Mit verschiedenen Berufs-
         Pflegeassistentin                        gruppen: Diplomschwester, Heimhilfe
                                                  und Pflegeassistentin. Da hat jeder seine
         Ich heiße Nermina Dzuzdanović.           Aufgabe und meine ist: Ich pflege alte
         Ich arbeite seit neun Jahren beim KWP.   Menschen und unterstütze bei der
         Im KWP habe ich als Heimhelferin be-     Körperpflege und anderen Tätigkeiten.
         gonnen. Danach habe ich ein Jahr eine
         Ausbildung zur Pflegeassistentin ge-     Das Schöne am KWP ist, dass man sich
         macht. Seit fünf Jahren arbeite ich im   intern weiterbilden kann. Der Pflegeberuf
         Haus Augarten im ambulanten Bereich      ist immer herausfordernd, aber wenn man
         als Pflegeassistentin.                   Empathie und Herz hat, dann geht es gut.

                                                                                              23
An- und Zugehörigen-Entlastung:
Unterstützung für die Nächsten
Pflegebedürftigkeit ist nicht nur für die   Erbrecht über Vorsorgevollmachten bis
Betroffenen selbst eine Belastung. Auch     hin zu pflege- und betreuungsrelevanten
die An- und Zugehörigen sind massiv         Inhalten wie Demenz oder Inkontinenz.
gefordert, wenn ein Familienmitglied von
Hilfe abhängig ist. Das KWP hat daher       Ein Schwerpunkt im Angebot ist das
in den vergangenen Jahren zahlreiche        befristete Wohnen. Die entsprechen-
Angebote für An- und Zugehörige ent-        den Angebote wurden nun unter dem
wickelt, die das Leben im Alltag und in     Titel Entlastungspflege und -betreuung
Krisensituationen erleichtern sollen. In    zusammengefasst und flexibler gestal-
allen Häusern gibt es bereits regelmäßig    tet. Neu im Angebot ist – aufgrund des
Informationsveranstaltungen für diese       steigenden Bedarfs – eine kurzfristige
Zielgruppe. Die Themen reichen vom          Entlastungspflege. Konkret richtet sich
                                            das Angebot an SeniorInnen mit Pflege-
                                            und/oder Betreuungsbedarf, die im häus-
                                            lichen Umfeld von An- oder Zugehörigen
                                            gepflegt werden. Sie haben nun die Mög-
                                            lichkeit, bei kurzfristiger Verhinderung der
                                            Pflegenden oder Betreuenden aufgrund
                                            von Urlaub, Job oder auch Überforde-
                                            rung für drei bis 35 Tage in ein Haus des
                                            KWP zu ziehen. In allen Häusern werden
  Information BewohnerInnen/                dafür eigene, möblierte Wohnungen zur
  An- und Zugehörige                        Verfügung gestellt.
  Mehr als 500 Vorsorgegespräche mit
  BewohnerInnen. 33 Informations-           Ebenfalls zeitlich befristet und gefördert,
  veranstaltungen für BewohnerInnen         falls eine mobile Pflege zuhause nicht
  sowie An- und Zugehörige mit 1.224        möglich ist, ist ein kurzfristiger Aufenthalt
  TeilnehmerInnen.                          bis zu 92 Tage in einem der KWP-Häuser.
                                            So können pflegende An- und Zugehörige

                                                                                            24
eine vorübergehende Auszeit nehmen.
Diese Leistung in einer möblierten Woh-
nung kann beim Fonds Soziales Wien be-
antragt werden. Die SeniorInnen erhalten
in dieser Zeit alle Leistungen, die auch die
Langzeit-BewohnerInnen erhalten.

Kurzfristiges Wohnen in einem der
KWP-Häuser ist aber auch für An- und
Zugehörige von BewohnerInnen möglich.
Befindet sich eine Bewohnerin oder ein
Bewohner in der Sterbephase, stellt das
KWP An- und Zugehörigen für maximal
fünf Nächte eine möblierte Wohnung zur
Verfügung. Und auch Angehörige und
Vertrauenspersonen, die weiter entfernt
leben und ihre Lieben im Pensionisten-
Wohnhaus besuchen wollen, können für
maximal drei Wochen pro Jahr gegen ein
geringes Entgelt im KWP wohnen.
                                               Studierendenwohnungen:
                                               Mitten im Leben
                                               Generationenwohnen – beim KWP ist          mit PC, Smartphone oder Tablet. Wichtig
                                               das kein Schlagwort, sondern Programm.     ist, dass Alt und Jung generationen-
  Entlastung An- und Zugehörige                Unter dem Motto #WohnenMitten-             übergreifend gemeinsam aktiv sind. Hier
  (Wohnungen)                                  ImLeben bieten die Häuser zum Leben        entstehen Beziehungen der besonderen
  Das Wohnangebot für An- und Zuge-            Wohnplätze für Studierende an.             Art: Die älteren BewohnerInnen freuen
  hörige wurde 2018 von 16 Personen            Die Doppelwohnungen werden um 220          sich über den frischen Wind, den die
  genutzt. Die durchschnittliche Aufent-       Euro pro Monat unmöbliert vergeben.        Jugend ins Haus bringt, die Studierenden
  haltsdauer betrug 22,5 Tage.                 Die Studierenden leisten zusätzlich fünf   profitieren von der Lebenserfahrung der
  Insgesamt wurden die entsprechen-            Stunden pro Woche ehrenamtliche Tätig-     SeniorInnen.
  den Wohnungen in den 30 Häusern              keiten in den Häusern. Diese reichen vom
  360 Tage genutzt.                            Kaffeeplausch mit älteren MitbewohnerIn-
                                               nen über Einkäufe bis zu Hilfestellungen

                                                                                                                               25
26
Ich bin stolz auf das KWP, weil wir eine
super interdisziplinäre Zusammenarbeit haben
und ein großes Projektnetzwerk, wo Ideen
verwirklicht werden.
        Alina Julia Tarmann                         vom Gefühl her gewusst, dass ich bei der        sich wirklich weiterentwickelt. Ich kann
        DGKP – Diplomierte Gesundheits-             Berufswahl richtig lag.                         vielen Leuten anraten, in einen Sozial-
        und Krankenpflegerin                                                                        beruf zu gehen. Man sieht das Leben
                                                    Ich bin jetzt seit sieben Jahren da und         dann mit ganz anderen Augen, hat keine
        Ich habe vorher bei SPAR gearbeitet, hin-   muss sagen, es ist wirklich ein super Arbeit-   Luxusprobleme mehr, die verschwin-
        ter der Wursttheke. Dann war ich Eisköni-   geber. Ich habe viele Möglichkeiten, mich       den automatisch. Und man schätzt die
        gin am Campingplatz und irgendwann bin      fort- und weiterzubilden. Ich bin gespannt,     Kleinigkeiten im Leben, die Momente
        ich ins Pflegeheim putzen gegangen.         wie es in meiner beruflichen Zukunft aus-       und Augenblicke. Vor allem, wenn man
                                                    sieht. Da es so viele Weiterbildungsmög-        Menschen bis zum Sterbeprozess hin
        Dort habe ich mir die Tätigkeiten der       lichkeiten gibt, habe ich mir überlegt, ob      begleitet hat.
        Krankenschwestern angesehen, die ver-       ich nicht in die Teamleitung gehen sollte.
        schiedenen Berufsgruppen. Für mich war      Nun lese ich mich durch und überlege, ob
        es interessant zu sehen, was die machen.    das wirklich etwas für mich ist.
        Irgendwann hat mich ein Bewohner ge-
        fragt: „Warum sind eigentlich nicht Sie     Für mich persönlich ist der Job einfach
        meine Krankenschwester?“ Da habe ich        super. Meine eigene Persönlichkeit hat

                                                                                                                                          27
Gastronomisches Management:
Gaumenfreuden
                                                                                         einen neuen Liefervertrag in der Patisserie   in Wien – unter anderem 100 Prozent
                                                                                         von derzeit 3,5 Millionen auf 6 Millionen     gentechnikfreies Futter aus Österreich,
                                                                                         Eier gesteigert. Gleichzeitig hat das         kurze Transportwege und die Schweine-
                                                                                         Gastro-Management durch den ver-              mast im Inland. Qualität ist Pflicht und
                                                                                         mehrten Einkauf von Bio-Produkten die         wird vom KWP laufend kontrolliert. Neben
                                                                                         Zahl der Einkaufsartikel von 22.500 auf       Hygieneauditierungen und der Prüfung
                                                                                         1.250 Stück und die Zahl der Lieferanten      der angebotenen Speisen betreffen diese
                                                                                         von 85 auf 14 reduziert.                      Kontrollen vor allem auch die Lieferanten.

                                                                                         Das Ergebnis sind wesentlich weniger
                                                                                         LKW-Fahrten für das KWP. Und um die           Hohe Zufriedenheit
                                                                                         CO2-Bilanz weiter zu optimieren, hat das      Die BewohnerInnen danken all diese
                                                                                         KWP als erstes Unternehmen Österreichs        Bemühungen mit hoher Zufriedenheit.
                                                                                         in die Ausschreibungen für die Lieferan-      Mittels „Happy or Not“-Terminals beim
                                                                                         ten einen entsprechenden Schlüssel auf-       Ausgang der Speisesäle lässt das Gast-
                                                                                         genommen. Das heißt, in der Bewertung         ro-Management des KWP abwechselnd
                                                                                         der Angebote wird der Transportweg mit        an allen Standorten abstimmen, wie das
                                                                                         20 Prozent Gewichtung berücksichtigt.         Essen geschmeckt hat. Das erfreuliche
„Frisch gekocht“ ist beim KWP kein Titel   für die BewohnerInnen der Häuser zum                                                        Ergebnis: Von mehr als 44.000 abgege-
einer Fernsehshow, sondern tägliche        Leben sowie für die Tageszentren des          Was für Obst und Gemüse gilt, gilt selbst-    benen Stimmen von Mai bis Dezember
Realität. 55.000 Portionen kochen die      Fonds Soziales Wien kommen aus Öster-         verständlich auch für Fisch, Huhn und         2018 bewerteten 83 Prozent der Teilneh-
insgesamt rund 800 MitarbeiterInnen in     reich, die meisten davon aus der näheren      Fleisch. Ein Großteil der verarbeiteten       merInnen die Qualität der Mahlzeiten sehr
30 Küchen täglich. Unter ihnen: 65 Lehr-   Umgebung Wiens – natürlich saisonal           Produkte stammt aus Österreich. Ledig-        positiv.
linge, die hier das Handwerk des Kochs     geerntet. Rund ein Drittel der Lebensmit-     lich Meeresfische werden importiert – al-
und der Köchin lernen. Das KWP betreibt    tel kommt aus der biologischen Landwirt-      lerdings nur Ware mit MSC-Zertifizierung.
damit eine der größten Frischküchen der    schaft.                                       „Regional-Optimal“ ist die neue Marke         Digital informiert
Bundeshauptstadt. Qualität und Re-                                                       und das neue Motto beim Fleischeinkauf.       Stets aktuell informiert über die Angebote
gionalität stehen dabei im Vordergrund.    Der Anteil an Bio-Produkten wird laufend      Der Lieferant garantiert – in Koopera-        in der Gastronomie und den Markt.Plätzen
Mehr als 70 Prozent der Lebensmittel       erhöht. So wird die Zahl der Bio-Eier durch   tion mit der Universität für Bodenkultur      in den Häusern zum Leben bleiben die

                                                                                                                                                                              28
BewohnerInnen über die neu installierten,                                                                                                               Kunst auf der Tasse
elektronischen Infoscreens. Hier erfährt                                                                                                                Mitfinanziert wird die Forschungsküche
man alles über die Wochenangebote,                                                                                                                      durch ein Kunstprojekt, das im vergan-
erhält Informationen über die Bio-Pro-                                                                                                                  genen Jahr initiiert worden ist. In einem
dukte, die Lieferanten, Auszeichnungen                                                                                                                  Wettbewerb hat das KWP ein Motiv für
sowie den täglichen Menüplan. Zusätz-                                                                                                                   eine Kaffeetassen-Sonderedition gesucht
lich informieren die Screens über Uhrzeit,                                                                                                              – und im Bild „Mein Lebensgarten“ der
Datum und künftig auch über das Wiener                                                                                                                  Bewohnerin Heidemarie Augustynowicz
Wetter. Seit Oktober 2018 sind 29 Geräte                                                                                                                gefunden. Die Tasse kann am Markt.Platz
zwischen 5:30 Uhr und 22:00 Uhr aktiv                                                                                                                   der Häuser zum Leben um sechs Euro
und nutzbar.                                                                                                                                            erworben werden, zwei Euro gehen
                                                                                                                                                        jeweils an die Forschungsküche. Auch
                                                                                                                                                        ein hochwertiger Coffee-to-go-Becher
Hing´schaut                                                                                                                                             für die MitarbeiterInnen wurde mit dem
Wer sich nicht allein auf die elektroni-     In der KWP-Forschungsküche haben die ExpertInnen Speisen für Menschen mit Schluckbeschwerden entwickelt.   Kunstwerk bedruckt. Wer damit Kaffee
schen Informationen verlassen will, kann                                                                                                                trinkt, bekommt jedes Heißgetränk um
sich in regelmäßigen Abständen bei                                                                                                                      10 Cent günstiger – als Dank dafür, dass
Exkursionen über die im KWP erhältlichen     weißer Schokolade in der Glasur. Sie ist                ein soziales Problem, weil sich Betroffe-          durch die Wiederverwendung die Umwelt
und verarbeiteten Bio-Produkte informie-     in verschiedenen Größen am Markt.Platz                  ne oft beobachtet und bemitleidet fühlen           geschont wird.
ren. Im vergangenen Jahr ging es in die      in den Häusern zum Leben erhältlich. Das                – und daher den Besuch im Speisesaal
Steiermark zur Firma NestEi, die die Bio-    Echo der BewohnerInnen ist überwälti-                   vermeiden. Nach dem Schwerpunkt                    Gewinnerin Heidemarie Augustynowicz mit ihrem
                                                                                                                                                        Werk „Mein Lebensgarten“.
Eier in die Häuser zum Leben liefert. Die    gend. Kein Wunder: Konnten sie doch bei                 „Desserts 2017“ hat sich die Forschungskü-
TeilnehmerInnen konnten dabei nicht nur      der Entwicklung, bei Verkostungen und                   che im vergangenen Jahr mit dem Thema
die Sortier- und Verpackungstechnik be-      einem Gewinnspiel mitreden.                             Brot auseinandergesetzt. Die Herausforde-
staunen, sondern sich vor allem auch von                                                             rung dabei: die Speisen weich bekommen,
der artgerechten Haltung der Bio-Jung-                                                               ohne dass sie sich optisch von vergleich-
hähne und Bio-Legehennen überzeugen.         Gutes Essen erforscht                                   baren Produkten unterscheiden. Vor allem
                                             „Was für ein cooler Job“, sagt Robert                   bei Brot eine spannende Aufgabe. Nach in-
                                             Guschelbauer, Leiter der Forschungskü-                  tensiver Entwicklung und viel Arbeit haben
Eine Haus-Torte für alle                     che im KWP immer wieder. Warum? Weil                    Guschelbauer und sein Team im Dezember
Süß und etwas Besonderes sollte sie          er mit neuen Entwicklungen Menschen                     zur Weichbrotverkostung gebeten. Das
werden: die KWP-Haustorte. Mit der von       helfen kann. Viele SeniorInnen leiden unter             Echo von Betroffenen, Interessierten und
der Patisserie neu entwickelten Kreation     Schluckbeschwerden oder Problemen mit                   ExpertInnen war durchgehend positiv: Es
werden seit Mitte 2018 viele Gaumen          den Zähnen und können daher Essen nur                   schmeckt wie Brot und sieht aus wie Brot
verwöhnt. Die KWP-Haustorte steht auf        noch in weicher oder breiiger Form zu sich              – es ist gaumenweich und damit auch für
einem Nussboden und überzeugt mit            nehmen. Das ist nicht nur ein erzwungener               Menschen mit Schluckstörungen und ande-
einer Apfel- und Topfenfüllung sowie mit     Verzicht auf Genuss, sondern meist auch                 ren Beschwerden in Gesellschaft genießbar.

                                                                                                                                                                                                        29
Gesamt Bio-Anteil

32,2%
DAVON in Prozent

                              3,7%                           18,1%
                              Backwaren                      Molkereiprodukte

                                  15,7%                                         25,7%
                                  Fleisch, Fisch, Geflügel                      Obst u. Gemüse

                   11,4%                                            25,4%
                   Getränke                                         Sonstige Lebensmittel

                                                                                                 30
Das Jahr in Zahlen

JAHRESEINKAUF In Tonnen

Bio-Äpfel ............................................................ 97
Bio-Orangen ...................................................... 13               Pro Tag Portionen
                                                                                       frisches Essen

                                                                                   55.000
Bio-Fairtrade-Bananen ..................................... 71
Bio-Clementinen ................................................. 8
Anderes Bio-Obst ............................................. 28
Bio-Kartoffeln .................................................. 400
Bio-Wurzelgemüse .......................................... 105                     Gesamt Bio-Obst
Bio-Zwiebel........................................................ 62
                                                                             217 Tonnen =
                                                                              160 VW Golf
Bio-Kohl ............................................................... 3
Bio-Kürbis ........................................................... 3
Bio-Spargel .......................................................... 2
Heimische Fische ...................................... rund 20
Bio-Kaffee .................................................. rund 70
Bio-Fleisch ....................................................... 158

                                                                                                   31
32
Ich bin stolz auf das KWP, weil es Seminare,
Exkursionen und Nachhilfe für Lehrlinge, die
das brauchen, gibt. Das gibt es nicht überall.
          Andre Pirk                                  Das Schöne am KWP ist, dass man auch
          Lehrling in der Küche                       mit anderen Lehrlingen zu tun hat. Zum
                                                      Beispiel bei den Exkursionen – man lernt
          Ich habe den Beruf Koch gewählt, weil       dadurch auch neue Freunde kennen.
          ich das schon in der Schule gelernt habe.
          Das hat mir sehr gut gefallen – und mein    Es ist schön, dass die BewohnerInnen
          größerer Bruder ist auch Koch. Der Beruf    auch immer wieder zu uns ans Buffet
          ist sehr spaßig. Es macht Freude und        kommen. Ich hatte auch schon mal so
          man lernt viel Neues.                       eine Erfahrung. Da ist eine Bewohnerin
                                                      zu mir gekommen und hat gesagt: „Das
          Die Stellenausschreibung des KWP habe       Essen war heute sehr gut. Sie haben gut
          ich im Internet gesehen. Der Küchenchef     gekocht.“ Und das hat mich sehr gefreut.
          hat dann gesagt, ich soll ein Praktikum
          machen. Und nach zwei Wochen hat er
          die Köche gefragt, wie ich so bin. Dann
          hat er gesagt, ich kann als Koch dort an-
          fangen, eine Lehre machen.

                                                                                                 33
Durch die ausgezeichnete
Zusammenarbeit mit unseren
PartnerInnen in der Stadt Wien
haben wir im Jahr 2018 wichtige
Schritte auf dem Weg zu einer
besseren Vernetzung mit und
unter den Wiener Seniorinnen
und Senioren gemacht.
MADLENA KOMITOVA, ABTEILUNGSLEITERIN
PENSIONISTENKLUBS

                                       34
Pensionistenklubs
der Stadt Wien:
Gemeinsam aktiv!
Gemeinsam das Leben im Alter genießen       mit dem Bus. Auf Ausflugstour waren
und Freude am Dasein in ungezwungener       2018 rund 500 Busse unterwegs ins
Atmosphäre zu haben. Darum geht es bei      Wiener Umland, ins Burgenland und in
allen Freizeitangeboten und Unterneh-       die Steiermark.
mungen der Wiener Pensionistenklubs.
Ob beim Speed-Dating, bei der alljähr-
lichen Weihnachtszusammenkunft, auf         Fit durch Bewegung
den Ausflügen ins wunderschöne Wiener       Sportliche SeniorInnen kamen beim zwei-
Umland oder beim Tanz auf dem Disco-        ten Nordic Walking Day am 26. Septem-
schiff: In den Klubs ist immer etwas los.   ber in der Prater Hauptallee voll auf ihre
                                            Rechnung. Der im Vorjahr in Kooperation
Spaß und Geselligkeit versprachen           mit dem ASKÖ/WAT ins Leben gerufe-
die fünf Speed-Datings im Jahr 2018.        ne Wettlauf über 2,5 oder 5 Kilometer
Insgesamt trafen sich rund 800 Besu-        fand wieder großen Anklang. Medaillen
cherInnen zum Flirt bei Speis, Trank und    wurden für Frauen und Männer in den
Tanzmusik. Hier entstanden und vertief-     Kategorien 60+, 70+ und 80+ verliehen.
ten sich Freundschaften und so manche       „Spaß im Gras“ lautete das Motto des
Partnerschaften. Das Tanzbein wurde         Sommer-Freiluft-Programms der Klubs im
bei der schwimmenden SeniorInnen-           2., 13., 18. und 22. Bezirk. Von Juli bis
disco geschwungen. 340 PensionistIn-        August wurden die Parks zu Spielwiesen
nen nahmen an der illustren Rundfahrt       für Nordic Walking, Boccia, Qi Gong oder
mit Abendessen auf dem DDSG-Schiff          Yoga im schattigen Grün. Gute Tipps zu
Admiral Tegetthoff teil. Grätzl-Öffnung     Fitness und Gesundheit konnten sich
und Heurigenstimmung standen beim           KlubbesucherInnen bei Fachvorträgen
Nachbarschaftstag am 25. Mai auf dem        von ErgotherapeutInnen und Sozialarbei-
Programm. Raus aus der Stadt ging es        terInnen holen.                              Oben: Rege Teilnahme beim Nordic Walking Day im Prater; Unten: Volle Tanzfläche auf dem Discoschiff

                                                                                                                                                                                               35
und unterstützen die KlubbetreuerInnen
                                                                                                          bei der Planung der Klubaktivitäten. Die
                                                                                                          Wahl erfolgt jeweils für zwei Jahre.

                                                                                                          Nachgefragt
                                                                                                          Die Pensionistenklubs haben im Jahr
                                                                                                          2018 gleich zwei große Befragungen
                                                                                                          durchgeführt. Der Wiener SeniorInnen-
                                                                                                          Workshop „Was uns bewegt – Tua ma                        Miteinander
                                                                                                          wos!“ im Pensionisten-Wohnhaus Döbling                   ausgezeichnet
                                                                                                          drehte sich voll und ganz um die Mit-                    Gleich zwei Mal durften sich die Klubs
                                                                                                          glieder und ihre Bedürfnisse – unter reger               im Jahr 2018 über Ehrungen freuen. Für
                                                                                                          Teilnahme und mit vielen positiven Rück-                 das generationenübergreifende Projekt
                                                                                                          meldungen. Insgesamt wurden 160 Ideen                    „Smensis – Smarte Pensionist*innen“ gab
                                                                                                          und Vorschläge zur Verbesserung des                      es den Österreichischen Jugendpreis.
                                                                                                          Angebots eingebracht.                                    An vier Terminen tauschten sich Jugend-
„Tua ma wos!“ Angeregte Diskussionen beim Treffen am 5. November 2018 im Pensionisten-Wohnhaus Döbling.

Weihnachtliche                                          Teilhabe und
Stimmung                                                Partizipation
Festliche Stimmung kam zum Abschluss                    Viele KlubbesucherInnen möchten sich
des Jahres auf. Zu den erstmals ange-                   gerne aktiv einbringen, Ideen teilen und
botenen drei Weihnachtskonzerten der                    Verbesserungen anregen. Oder gar selbst
Wiener Sängerknaben im Muth-Konzert-                    für den eigenen Klub werben und neue
haus kamen 535 ZuhörerInnen. Ebenfalls                  Mitglieder einführen. Wenn Menschen
an drei Terminen und mit roter Weih-                    ihre Erfahrungen, Wünsche und Träume
nachtsmütze kam man mit dem Hop-on-                     teilen, wird das Klubleben richtig leben-
Hop-off-Bus zu den schönsten Wiener                     dig. Aufgrund der großen Nachfrage
Weihnachtsmärkten. An Heiligabend                       wurden im Herbst 2018 KlubrätInnen
öffneten die 30 Häuser des KWP wie im-                  eingeführt – vergleichbar dem Prinzip der
mer ihre Tore für alle Wiener SeniorInnen               BewohnerbeirätInnen in den Häusern
und andere BesucherInnen. Insgesamt                     des KWP. Als erste Ansprechpersonen
2.383 Männer und Frauen, davon 736 von                  vertreten die ehrenamtlichen KlubrätInnen
außerhalb, waren gern gesehene Gäste.                   die BesucherInnen nach Innen und Außen            Ausgelassene Stimmung bei der Eröffnung des neuen Pensionistenklubs am Schlingermarkt.

                                                                                                                                                                                                       36
liche des Vereins Bahnfrei mit jeweils        Ziel. Rund 100 SchülerInnen und eine          Die Klubauftritte                                      und Wein. Für den guten Zweck wurden
zehn SeniorInnen über den Umgang              Lehrperson vermitteln den SeniorInnen in      Neben der traditionellen Teilnahme an                  in der Vorweihnachtszeit Punsch und Auf-
mit Smartphones aus. Das Projekt in           den Kursen ihr Wissen. Der vorbildliche       den beiden Terminen der Wiener Senio-                  strichbrote angeboten. Rund 1.600 Euro
Floridsdorf stieß auf großes Interesse der    Lehr- und Lerncharakter des Generatio-        rInnenmesse Lebenslust mit Infostand,                  gingen als Spendenerlös an das Integra-
Jugendlichen und SeniorInnen und wird         nenprojekts spielt inzwischen sogar bei       Kreativprogramm und Glücksrad präsen-                  tionshaus im 2. Bezirk. Für den Verkauf
daher im nächsten Jahr fortgesetzt. Beim      der Wahl der Schule eine Rolle.               tierten sich die Pensionistenklubs auf der             von selbstgebastelten Sachen durfte sich
Integrationsprojekt „Auf dem Diwan“                                                         Wiener Wiesn und in der Adventzeit. An                 der Verein D‘nassn Füass im 11. Bezirk
lernten SeniorInnen und junge Menschen                                                      den beiden „Seniorentagen im Prater“                   über knapp 1.700 Euro freuen.
aus dem Nahen Osten die jeweiligen            Gemeinsamer Gesang                            versorgte die Klubhütte die Gäste mit Bier
Traditionen, Feste, Bräuche und kulina-       Singen macht Sinn! Unter der Chorleitung
rischen Schmankerln ihres Gegenübers          von Martin Garand singen rund 80 Senio-
kennen. Dafür gab es im Mai den Jugend        rInnen der Pensionstenklubs regelmäßig
Friedenspreis im Wiener Rathaus. Auf          miteinander und treten auch gemeinsam
Anfrage der SeniorInnen wird auch dieses      auf. Die Klub.Singers standen unter
Erfolgsprojekt weitergeführt.                 anderem bei den beiden Messeauftritten
                                              der Klubs, beim Lichterlfest im Haus
                                              Brigittenau, beim weihnachtlichen Singen
Miteinander reden und                         im Haus Prater und beim Adventkonzert
gemeinsam lernen                              im Haus der Begegnung Brigittenau auf
Mit der Initiative „Stadtteilpartnerschaft“   der Bühne.
geht der neue Pensionistenklub am
Schlingermarkt im 21. Bezirk eine – auch
räumliche – Kooperation mit der Wiener        Klub kosmopolitisch
Gebietsbetreuung und Stadterneuerung          In den Pensionistenklubs der Stadt Wien
ein. An einer Adresse können damit so-        treffen Kulturen aufeinander. Der Klub
wohl der Klub besucht als auch Informa-       International in der Brigittenau steht ganz
tionen über Stadtteilprojekte im Norden       im Zeichen der Vielfalt. Die BetreuerInnen
Wiens gesammelt werden. Hier kommen           des Klubs begrüßen alle BesucherInnen
alle BewohnerInnen des Grätzls zusam-         in acht Sprachen – Deutsch, Englisch,
men. Besonders beliebt sind Yogakurse         Bulgarisch, Türkisch, Bosnisch, Serbisch,
und die Spielenachmittage für Großeltern      Kroatisch und Farsi. Interkultureller Aus-
und ihre Enkelkinder.                         tausch ist auch im Klub in der Alliogasse
                                              24-26 angesagt. Die dortige polnische
Geht es um Digitalisierung, lernen die        Community trifft einmal pro Woche zum
Älteren am besten von den Jungen. Seit        geselligen Beisammensein zusammen –
vier Jahren widmet sich die Kooperation       wer mehr über die Geschichte Polens er-
mit der Schule der Technik (TGM) diesem       fahren möchte, ist jederzeit willkommen.      Das Integrationshaus Wien nahm die Spenden dankbar entgegen.

                                                                                                                                                                                        37
38
Weil ich seit 15 Jahren im Unternehmen tätig bin, wollte
ich mich neuen Herausforderungen stellen und habe die
Funktion als Grätzl-Koordinatorin wahrgenommen.
          Stephanie Hillerer                          Wir als Grätzl-KoordinatorInnen haben     Mir gefällt besonders gut, dass im Grätzl
          Grätzl-Koordinatorin                        die Aufgabe, die Klubs noch präsenter     viele Wohngebiete abgedeckt werden
                                                      und noch bekannter zu machen. Ich bin     und es sehr viele Besucher und
          Ich habe mich für den Beruf entschieden,    für 17 Klubs in fünf verschiedenen        Besucherinnen in unsere Klubs schaffen.
          weil ich unbedingt im sozialen Bereich      Bezirken zuständig.                       Wir wünschen uns, dass noch mehr
          arbeiten wollte. 2003 habe ich mit der                                                Leute zu uns kommen. Deshalb erweitern
          Lehre im KWP begonnen und dann in           Unsere 150 Pensionistenklubs haben vie-   wir unser Klubprogramm auch stetig.
          zwei Häusern gearbeitet. Zuerst zur Lehre   les anzubieten. Von Tanzveranstaltungen   Kommt’s einfach vorbei, schaut’s euch
          im Haus Hohe Warte, danach war ich im       über Yoga bis zu Gedächtnisübungen        das an, es wird euch sicher gefallen!
          Haus Tamariske tätig.                       und zum SeniorInnen-Speed-Dating.
                                                      Und das macht mir am meisten Freude,
          Man hat Rezeptionsdienste, ich war für      dass ich da die Freude der Besucher und
          den Debitorenbereich zuständig, für die     Besucherinnen tagtäglich sehen darf.
          Verrechnung der KWP-BewohnerInnen.
          Genauso habe ich die Vertretung in der
          Beschaffung gemacht, und die vergan-
          genen Jahre war ich für das Personal
          zuständig.

                                                                                                                                      39
535
 535 begeisterte ZuhörerInnen waren bei
                                                   500
                                                Rund 500 Ausflugsbusse waren
                                                                                            340
                                                                                      340 Tanzgäste waren bei der Schwim-
                                                                                                                                       500
                                                                                                                                  Knapp 500 LäuferInnen nahmen am
den drei Weihnachtskonzerten der Wiener               2018 unterwegs                  menden SeniorInnendisco mit an Bord        2. SeniorInnen Nordic Walking Day im
  Sängerknaben im Muth-Konzerthaus                                                           der Admiral Tegetthoff                         Wiener Prater teil

 2.383 3.328
  2.383 Personen trafen sich beim alljähr-   3.328,38 Euro Spendenerlös wurden an
                                                                                            800
                                                                                     Rund 800 SeniorInnen trafen bei den fünf
                                                                                                                                       160
                                                                                                                                       160 Ideen und Vorschläge
lichen Weihnachtlichen Beisammensein in       den beiden Weihnachtsständen erzielt         Speed-Datings aufeinander            brachten die SeniorInnen beim 1. Wiener
       den 30 Häusern zum Leben                                                                                                        SeniorInnen-Workshop ein

                                                                                                                                                                     40
Das Jahr in Zahlen
                                                                             Was die potenziellen BesucherInnen
                                                                             der Pensionistenklubs denken, brachte
KLUBBESUCHE NACH UHRZEIT In Prozent
                                                                             die große öffentliche Befragung durch
Nachmittag und Abend .................................. 6,76
                                                                             die Grätzl-KoordinatorInnen ans Licht.
Mittag und Nachmittag .................................. 2,66
                                                                             Sie wiederholten die Befragung von
Flexibel ............................................................ 8,94
                                                                             Mai 2016 und hörten sich in allen Bezir-
Abend .............................................................. 3,38
                                                                             ken Wiens bei der Bevölkerung um. 55
Vormittag ........................................................ 8,21
                                                                             Prozent der Befragten denken bei den
Vormittag und Nachmittag ............................ 2,17
                                                                             Klubs an Gemeinschaft, Unterhaltung,
Vormittag und Abend ..................................... 0,24
                                                                             Freizeitgestaltung, Spaß und Gesellig-
Keine Angabe ............................................... 11,59
                                                                             keit – für mehr als die Hälfte der Befrag-
                                                                             ten ein Besuchsgrund. Ebenfalls oben
                                                                             auf der Liste: Ausflüge, Bewegungsan-
                                                                             gebot und die angenehme Atmosphäre.
                                                                             Die Befragung bestätigte außerdem die
                                                                             Nachmittagsöffnungszeiten. 56 Prozent
                                                                             der Befragten würden die Klubs aus-
                                                                             schließlich am Nachmittag besuchen.
                                                                                                                      41
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