VORLAGE ORDENTLICHE GEMEINDEVERSAMMLUNG
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VORLAGE ORDENTLICHE GEMEINDEVERSAMMLUNG Montag, 9. Dezember 2019, 20.00 Uhr in der AEGERIHALLE Budget 2020 sowie Berichte und Anträge zu den Sachgeschäften der Einwohnergemeindeversammlung
Liebe Einwohnerinnen und Einwohner Bereits geht das laufende Jahr 2019 dem Ende entgegen. Damit endet auch die lange und erfolg- reiche politische Karriere von Joachim Eder. Während 37 Jahren hat er sich als Kantons- rat (1982 – 2001), Regierungsrat (2001 – 2012), Landammann (2007 und 2008) sowie Ständerat (seit 2011) unermüdlich für unsere Gemeinde, den Kanton und die Schweiz eingesetzt. Neben der politischen Tätigkeit hat er sich auch in diversen Vereinen engagiert und das Prä- sidium verschiedener Organisationskomitees übernommen. Immer war er Unterägeri als sei- nem Wohnort verbunden. Mit seinem Rückzug aus der Politik verliert Unterägeri einen wichtigen politischen Fürsprecher. Für seinen enormen Einsatz, gerade auch zum Wohle unseres Dorfes, sind wir ihm sehr dankbar. Gerne laden wir Sie im Anschluss an die Gemein- deversammlung zu einem Apéro zu Ehren von Joachim Eder ein. Ebenfalls haben Sie die Gelegenheit, das neue Pionierfahrzeug (Rämsel 3) der Feuerwehr Unterägeri zu besichtigen. DER GEMEINDERAT Der Unterägerer Joachim Eder hatte am 27. September 2019 in Bern nach 37 Jahren Politik seinen letzten Sessions- tag, hier an seinem Platz im Ständerat. (Foto: Damian Müller, Hitzkirch) Titelbild: Kreuzplatz Unterägeri (Foto: Joëlle Guldin) –2–
Zur Vorbesprechung der Traktanden finden folgende Parteiversammlungen statt: Alternative – die Grünen Freitag, 29. November 2019, 19.00 Uhr im Restaurant Schiff Christlichdemokratische Volkspartei Dienstag, 26. November 2019, 20.00 Uhr im Restaurant Schiff FDP.Die Liberalen Montag, 02. Dezember 2019, 19.00 Uhr im SeminarHotel Grünliberale Unterägeri Montag, 02. Dezember 2019, 20.00 Uhr im SeminarHotel Schweizerische Volkspartei Dienstag, 26. November 2019, 20.00 Uhr im SeminarHotel Sozialdemokratische Partei Dienstag, 03. Dezember 2019, 19.30 Uhr im Ägerihof –3–
TRAKTANDEN Sollte jemand keinen Zugriff auf das Internet haben, kann ein gedrucktes Exemplar bei der 1. Genehmigung des Protokolls der Abteilung Finanzen der Einwohnergemeinde Einwohnergemeindeversammlung Unterägeri, Seestrasse 2, 6314 Unterägeri, vom 17. Juni 2019 Tel. 041 754 55 45, bezogen werden. 2. Kenntnisnahme Finanzplan DER GEMEINDERAT 3. Genehmigung des Budgets 2020, Festsetzen der Steuern 4. Oberstufenschulhaus Schönenbüel – Lernraumgestaltung Sek I plus 5. Abschreibung der Motion der FDP.Die Liberalen «Direkte Busverbindung zwischen dem Ägerital und Menzingen» 6. Abschreibung der Motion der CVP Unter ägeri «Optimierung des ÖV-Angebot zwi- schen dem Ägerital und Menzingen» Die Kurzfassung des Budgets 2020 mit Berich- ten und Anträgen des Gemeinderates zu den vorliegenden Traktanden wird allen Haushaltun- gen zugestellt. Weitere Exemplare können bei der Gemeindekanzlei bezogen werden, wo auch die Unterlagen zu den einzelnen Geschäften ab Mittwoch, 13. November 2019, eingesehen werden können. Um die Druck- und die Erstellungskosten zu minimieren, wird die ausführliche Version des Budgets 2020 nicht gedruckt. Dieses ist auf der Homepage der Einwohnergemeinde Unterägeri unter unterägeri.ch/publikationen abrufbar. –4–
Rechtliche Bestimmungen zur verlangen. Die Interpellation muss mindestens Gemeindeversammlung 20 Tage vor der Versammlung eingereicht werden, damit sie an der nächsten Gemeindeversammlung Stimmberechtigung beantwortet wird. Stimmberechtigt an der Gemeindeversammlung sind gemäss § 27 der Kantonsverfassung Rechtsmittelbelehrungen (BGS 111.1) alle seit mindestens 5 Tagen in der Verwaltungsbeschwerde Gemeinde Unterägeri wohnhaften Schweizerinnen Gegen Gemeindeversammlungsbeschlüsse und Schweizer, die das 18. Altersjahr zurückgelegt kann gemäss § 17 Abs. 1 des Gemeindege- haben und die nicht unter umfassender Beistand- setzes (GG; BGS 171.1) in Verbindung mit schaft stehen (Art. 398 ZGB, SR 210). Für nicht § 39 ff. des Verwaltungsrechtspflegegesetzes stimmberechtigte Anwesende sind die ersten zwei (VRG; BGS 162.1) innert 20 Tagen seit der Reihen des linken Blockes reserviert. Die Sitze sind Mitteilung beim Regierungsrat des Kantons Zug, entsprechend angeschrieben. Postfach, 6301 Zug, schriftlich Verwaltungs- beschwerde erhoben werden. Die Beschwerde- Ordnungsanträge (§ 76 Gemeindegesetz) schrift muss einen Antrag und eine Begründung Über Ordnungsanträge wie Anträge auf Verschie- enthalten. Der angefochtene Gemeindeversamm- bung der Beratung oder der Abstimmung, Rede- lungsbeschluss ist genau zu bezeichnen. Die zeitbeschränkung, Rückweisung an den Gemein- Beweismittel sind zu benennen und soweit mög- derat oder eine Kommission, Überweisung an lich beizufügen. eine Kommission, entscheidet die Versammlung unverzüglich. Zu den Ordnungsanträgen gehört Hinsichtlich des Zustandekommens von Ge- auch der Antrag auf Schluss der Beratung (§ 75 meindeversammlungsbeschlüssen steht darüber Gemeindegesetz). hinaus in den nachfolgenden Fällen die Stimm- rechtsbeschwerde offen: Geheime Abstimmung (§ 77 Gemeindegesetz) Gestützt auf § 17 bis GG in Verbindung mit § 67 Ein Sechstel der anwesenden Stimmberechtigten des Gesetzes über die Wahlen und Abstimmun- kann eine geheime Abstimmung verlangen. gen (Wahl- und Abstimmungsgesetz, WAG; BGS 131.1) vom 28. September 2006, kann wegen Stimmengleichheit (§ 79 Gemeindegesetz) Verletzung des Stimmrechts und wegen Unre- Bei Stimmengleichheit ist die Abstimmung gelmässigkeiten bei der Vorbereitung und Durch- zu wiederholen, ohne dass dazwischen eine führung von Wahlen und Abstimmungen beim Beratung durchgeführt wird. Ergibt die Wiederho- Regierungsrat Beschwerde geführt werden. Tritt lung Stimmengleichheit, ist der Beschluss nicht der Beschwerdegrund vor dem Abstimmungstag zustande gekommen. ein, ist die Beschwerde innert zehn Tagen seit der Entdeckung einzureichen. Ist diese Frist am Motion (§ 80 Gemeindegesetz) Abstimmungstag noch nicht abgelaufen, wird Jeder Stimmberechtigte kann der Gemeinde- sie bis zum 20. Tag nach dem Abstimmungstag versammlung eine Motion vorlegen. Die Motion verlängert. In allen übrigen Fällen beträgt die muss 90 Tage vor der Gemeindeversammlung Beschwerdefrist 20 Tage seit dem Abstimmungs- eingereicht werden, damit sie an der nächsten tag (§ 67 Abs. 2 WAG). Bei Abstimmungs- und Versammlung behandelt werden muss. Wahlbeschwerden ist ausserdem glaubhaft zu machen, dass die behaupteten Unregelmässig- Interpellation (§ 81 Gemeindegesetz) keiten nach Art und Umfang geeignet waren, das Jeder Stimmberechtigte kann zu einem nicht trak- Abstimmungs- oder Wahlergebnis wesentlich zu tandierten Geschäft Fragen stellen und Auskünfte beeinflussen (§ 68 Abs. 2 WAG). –5–
TRAKTANDUM 1 Aktuell heisse es nur, es seien zwei Varianten zu rechnen. Neu würde dieser Satz noch ange- Genehmigung des Protokolls der Einwohner- hängt. gemeindeversammlung vom 17. Juni 2019 Gemeindepräsident Josef Ribary fragt, ob es –– B ericht und Antrag des Gemeinderates an weitere Einwände zum Protokoll gäbe. die Einwohnergemeindeversammlung vom 9. Dezember 2019 Ruedi Hess äussert ein anderes Anliegen im Zusammenhang mit dem Protokoll. Zuvor sei Sehr geehrte Damen und Herren gesagt worden, das ausführliche Protokoll habe bei der Gemeindeverwaltung aufgelegen. Bis Die Einwohnergemeindeversammlung vom und mit der letzten Gemeindeversammlung sei 17. Juni 2019, an welcher 179 Stimmberechtigte dies auch so gewesen. Neu gäbe es nur noch teilgenommen haben, hat folgende Geschäfte eine Tonbandaufnahme der Gemeindeversamm- behandelt und Beschlüsse gefasst: lung sowie das abgedruckte Kurzprotokoll oder wie man dies auch nennen wolle. TRAKTANDUM 1 Gemeindeschreiber Peter Lüönd erläutert, dass Genehmigung des Protokolls der Einwoh- die Gemeinde Unterägeri auf das Erstellen des nergemeindeversammlung vom 10. Dezem- Wortprotokolls verzichtet habe. Dieses umfasste ber 2018 bisher etwa 40 Seiten und war dementspre- chend ein grosser Aufwand. Vom Kanton gäbe Gemeindepräsident Josef Ribary macht eine es keine Vorschriften für das Erstellen eines Anmerkung zum Protokoll der Einwohnerge- umfassenden Wortprotokolls. Daher habe der meindeversammlung vom 10. Dezember 2018. Gemeinderat Unterägeri an seiner Sitzung ent- schieden, auf das Wortprotokoll zu verzichten. Zum Beschluss des Traktandums 4 der letzten Trotzdem sei es aber wichtig, dass die wichtigs- Gemeindeversammlung gäbe es eine Ergänzung ten Voten im Protokoll der Vorlage abgebildet zum Protokoll. werden. Dies wurde im vorliegenden Protokoll versucht. Leider wurde der Zusatz von Herrn Dies wurde von Herrn Ruedi Hess gewünscht. Hess nicht abgedruckt, was ein Fehler seitens Diese Änderung sei auch berechtigt und stimmt der Gemeinde sei. Ansonsten habe man mit so mit dem Inhalt der Tonaufnahme überein. den zehn abgedruckten Seiten in der Vorlage Jedoch wurde dies im Protokoll nicht wörtlich der Gemeindeversammlung einen guten und abgebildet. Deshalb schlage er der Gemein- nachvollziehbaren Bericht. deversammlung vor, die Ergänzung unter dem Beschluss auf Seite 12 im letzten Abschnitt Gemeindepräsident Josef Ribary ergänzt, dass anzuhängen. Der Wortlaut sei wie folgt formu- die Gemeindeversammlung zudem auf Tonband liert: «Die Bevölkerung kann bei der Geneh- aufgenommen sei. Aber Herr Hess habe recht, migung des Baukredits entscheiden, welche dann dürfe nicht mehr kommuniziert werden, Variante beim Bau des Schulhauses Acher Mitte dass das ausführliche Protokoll auf der Gemein- ausgeführt werden soll.» deversammlung eingesehen werden könne. –6–
Ruedi Hess meint, dass es absolut gut abgelau- auf der folgenden Seite, Seite 12, linke Spalte, fen sei, das Wortprotokoll, resp. die Aufnahmen viertunterster Absatz. Dies betreffe sein Votum. mit Gemeindeschreiber Peter Lüönd durchzu- Es stehe: «Ruedi Hess ergänzt, dass es aktuell gehen. Er frage sich einfach, wenn Herr Lüönd der falsche Zeitpunkt sei, zu entscheiden, ob sage, dass die wichtigsten Voten erfasst würden, ausschliesslich mit Holz oder konventionell welches denn die wichtigsten Voten seien. Auf gebaut werden soll.» Dies habe er sicherlich Seite 11 in der rechten Spalte zum Beispiel stehe nicht gesagt. Denn er sei klarer Befürworter folgendes: «Gemeindepräsident Josef Ribary gewesen, dass an der vergangenen Gemeinde- merkt an, dass dennoch die Brandschutzbe- versammlung für die Holzbauvariante gestimmt stimmungen eingehalten werden müssen». Es werde. Und weiter habe er in der Folge gesagt: gehe hier um das Holzschulhaus respektive die «Es sei nicht klar, wer zum Schluss über die Holzvariante, bei welcher für gewisse Berei- beiden Varianten Holzbau und konventionell che Beton unausweichlich sei. Dieses Votum befinden werde. Ob es ein Expertengremium, vom Gemeindepräsident sei soweit korrekt der Gemeinderat oder ob es die Bevölkerung wiedergegeben, erwecke aber den Eindruck, sei, welche darüber abstimmen wird.» Dies dass Holzbauten irgendein Problem bezüglich sei in seinem Votum nicht erwähnt. Es wäre der Brandschutzbestimmungen in sich bergen aber der Hauptteil gewesen. Anschliessend sei könnten. Die heutigen Erkenntnisse seien aber das sogenannte Timeout gekommen, welches ganz klar, dass Holzbauten brandschutztech- Gemeindepräsident Josef Ribary verlangt hatte, nisch durchaus konkurrenzfähig und etabliert um mit dem Gemeinderat zu besprechen, wer seien. Die Einhaltung der Brandschutzbestim- über die beiden Varianten abstimmen könne. Die mungen wolle man ja auch nicht verhindern. Antwort nach dem Timeout sei gewesen, dass Was er aber etwas seltsam finde, dass hier das die Bevölkerung darüber entscheiden könne. Votum von Lukas Blöchliger fehle. Er sagte an Diese Punkte seien ebenfalls nicht erwähnt. der letzten Gemeindeversammlung, dass es nicht so sei, dass man ein Problem mit Holzbau- Er möchte dies gerne als Anregung geben, dass ten bezüglich deren Brennbarkeit habe, sondern wenn nun nur noch ein Protokoll geschrieben es sogar Vorteile gäbe, nämlich die der Statik. werde, es so etwas wie Richtlinien geben sollte, Holzträger halten ab einer gewissen Hitze länger was protokolliert werde und was nicht. als Beton und Stahl. Seiner Ansicht nach hätte dies im Protokoll erwähnt sein sollen. Zukünf- Thomas Hess meldet sich ebenfalls zu Wort. tig wäre es auch wichtig zu definieren, was ins Auch er stelle fest, dass hier eine selektive Protokoll komme und was weggelassen werden Wahrnehmung des Gemeinderats dahinterste- soll. Seines Erachtens könne man sogar so weit cken müsse. Er gebe seinem Berufskollegen gehen, dass sämtliche Voten, welche gemacht Gemeindeschreiber Peter Lüönd keine Schuld, werden, im Protokoll erfasst werden sollen. denn der Gemeinderat verabschiedet dieses Protokoll, so sei es zumindest protokolliert. Es Gemeindepräsident Josef Ribary bedankt sich sei korrekt, dass man vom Gesetz her kein aus- für diese Anregung. Er nehme dies so auf und führliches Protokoll schreiben müsse, aber jeder werde es im Gemeinderat diskutieren. Votant sei entsprechend aufzuführen. Wichtig sei zudem, dass eine Ausgewogenheit in der Ruedi Hess ergänzt, dass er noch einen zweiten Formulierung stattfinde. Er habe an der letzten Punkt habe, bei welchem er der Ansicht sei, Gemeindeversammlung ebenfalls etwas gesagt, dass dieser ins Protokoll gehört hätte. Dies sei und dies seien nicht nur zwei Sätze gewesen. –7–
Was ihm aber noch wichtiger sei: Er habe an der Baubewilligungsbehörde und begutachte das Dezember-Gemeindeversammlung das Proto- Baubewilligungsgesuch, sondern man wisse als koll der letzten Juni-Gemeindeversammlung Mitstifter auch, was dahinter verankert sei. Der schon bemängelt, habe aber an der Gemeinde- dritte Punkt sei gewesen, dass die Ausstands- versammlung im Dezember diesbezüglich nichts pflicht der Gemeinderäte, welche in der Stiftung erwähnt, sondern habe dies vorgängig mit dem St. Anna mitwirken, konsequent durchgesetzt Gemeinderat besprochen und dies wurde so werden müsse. auch auf Seite sechs oben als Ergänzung und Anmerkung erwähnt. Dies wäre grundsätzlich Zudem besitze die Bevölkerung nicht die Unter- ein guter Weg. Nun werde es aber schon wieder lagen, über welche der Gemeinderat verfüge, gemacht. Er hätte bei der Interpellation zum weshalb für die Einwohner die Vorlagen der St. Anna ebenfalls etwas gesagt. Dies seien Gemeindeversammlungen die Akten zur Ver- wesentliche Punkte gewesen, welche im Pro- sammlung darstellen und daher brauche es auch tokoll unterschlagen wurden. Schlussendlich eine gewisse Sicherheit, dass die wichtigsten müsse man sich auch überlegen, ob die heute Punkte im Protokoll angemerkt werden. Anwesenden hier seien, weil sie sich für ein Geschäft interessieren und darüber politisieren wollen. Wenn nun jemand eine Wortmeldung Beschluss: mache, dann sollte man dies doch auch ernst Nach Kenntnisnahme von Bericht und Antrag nehmen. des Gemeinderats beschliesst die Einwohner- gemeindeversammlung vom 17. Juni 2019, Er fühle sich auf Seite 17 ungerecht behandelt. das Protokoll der Einwohnergemeindever- Es enthalte lediglich zwei Sätze von seinem sammlung vom 10. Dezember 2018 mit einer Votum. Einmal, dass die Interpellation verdankt Gegenstimme zu genehmigen. wurde. Dies sei auch korrekt und so gewesen. Weiter stehe: «Thomas Hess hoffe, dass der Vertrag eine harte Konventionalstrafe beinhalte.» TRAKTANDUM 2 Dies sei aber nicht das Kernanliegen des Votums Genehmigung der Jahresrechnung 2018 gewesen. Er habe gesagt, dass dies beachtet werden solle. Daher möchte er zusammenfas- Gemeinderat Josef Iten-Nussbaumer erläu- sen, was bei der letzten Versammlung gesagt tert, dass sich das Jahresergebnis 2018 äus- wurde. Dies seien drei Punkte, welche in dieses serst positiv zeige. Der Gemeinderat könne ein Protokoll aufgenommen werden sollen. Ergebnis präsentieren, welches um rund fünf Millionen besser als geplant ausgefallen sei. Die Er, im Namen des Vereins ProSanktAnna, Gemeinde Unterägeri dürfe sich der grossen bekunde grosse Mühe mit den Machenschaften Mehrheit der Zuger Gemeinden und auch dem der Bonainvest AG bei der Überbauung St. Anna Kanton Zug anschliessen, welche ebenfalls bzw. am Baumgarten. Er möchte, dass die Leute grosse Ertragsüberschüsse ausweisen. wissen, dass es Personen gibt, welche Mühe mit dem Produkt hätten. Weiter hätte er gesagt, der Zwei Faktoren seien besonders erfreulich. Ers- Gemeinderat sei in der Angelegenheit St. Anna tens, die Aufwand- und Kostenseite habe die nicht nur Baubewilligungsbehörde. Der Gemein- Gemeinde Unterägeri im Griff. Das Budget derat trage eine Mitverantwortung als Mitstifter wurde eingehalten, bzw. unterschritten. Auch der Stiftung St. Anna. Man sei also nicht nur gegenüber dem Vorjahr sei der Zuwachs der –8–
Ausgaben sehr gering. Zweitens, die Erträge, chend der Nutzungsdauer des betreffenden speziell die Einnahmen aus Steuern, hätten sich Objektes zur Verringerung der Abschreibun- auf dem höheren Niveau stabilisiert und weisen gen verwendet. Bei einem allfälligen negati- in verschiedenen Bereichen Mehrerträge aus. ven Entscheid, würde die Vorfinanzierung ins Eigenkapital übertragen. Über die Verwendung Nicht mit dem Budget Schritt gehalten hätten dieser Reserve würden demnach in jedem im vergangenen Jahr die Investitionen. Etliche Falle die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger Projekte im Bereich Tiefbau konnten noch nicht entscheiden. gestartet werden oder hätten sich in der Aus- führung verzögert. Diese Kosten werden jedoch Cornelia Mayinger meldet sich und äussert in näherer Zeit anfallen, da es sich lediglich um sich erfreut darüber, dass durch den Rech- zeitliche Verschiebungen handle. nungsabschluss bereits jetzt viel Geld für die Zukunft zur Seite gelegt werden könne und es Das Nettovermögen pro Einwohner widerspiegle den Gemeindefinanzen gut gehe. Das Netto- die sehr positive Entwicklung in den vergan- prokopfvermögen sei so hoch wie noch nie. genen Jahren. Im Jahre 2009 sei zum letzten Daher stelle sie den Antrag, dass der Betrag Mal eine Schuld ausgewiesen worden. Seit der Unterstützung von in- und ausländischen 2010 könne die Einwohnergemeinde jeweils Entwicklungsprojekten verdoppelt werde und ein Nettovermögen ausweisen. Dieses betrage man so solidarisch mit jenen sei, denen es per Jahresende CHF 3'139.00 pro Kopf. nicht so gut gehe. Es gäbe auch in der Schweiz Gemeinden, welche Hilfe und Unterstützung Eines der Strategieziele des Gemeinderates im benötigten und denen es nicht so gut ginge wie Hinblick auf die künftige Investitionstätigkeit der Gemeinde Unterägeri. Als Beispiel nenne sei die Reduktion der Fremdverschuldung und sie hier die Gemeinde Bondo im Bergell, welche damit einhergehend die Verringerung des Ver- nach dem Bergsturz sicher noch Unterstützung waltungsvermögens. gebrauchen könnte. Ein zweiter Vorschlag wäre, dass man in die Biodiversität oder in die Umwelt Vom realisierten Gewinn bzw. dem Ertrags investieren und dafür einen zweiten Posten über überschuss der Erfolgsrechnung sei geplant, CHF 50'000.00 eröffnen würde. CHF 1.0 Mio. in den Steuerausgleichsfond und CHF 576'000.00 in das Eigenkapital einzulegen. Thomas Werner teilt mit, dass auch er über dieses gute Ergebnis erfreut sei. Er erachte es Für den Hauptanteil von CHF 3 Mio. beantrage aber als unseriös, wenn jeder seine Wünsche der Gemeinderat die Bildung einer Vorfinanzie- anbringe und da und dort Posten gesprochen rung für die Investitionen im Schulhaus Acher würden. Es werde viel Geld in den Nationalen Mitte. Vorfinanzierungen seien gemäss den Finanzausgleich bezahlt und man zahle bereits gesetzlichen Bestimmungen und Empfehlun- an diverse Hilfsprojekte und es gäbe in der gen vorgesehen als Reserven, für noch nicht Schweiz sehr viele private Spender, so viele beschlossene Vorhaben. Die Vorfinanzierung wie nirgends sonst auf der Welt. Daher finde er, trage dazu bei, dass die finanzielle Belastung müsse man die Gemeindekasse nicht weiter von grossen Vorhaben auf mehrere Jahre verteilt belasten. und die Folgekosten reduziert werden können. Sofern der Souverän dem Investitionsprojekt zustimme, werde die Vorfinanzierung entspre- –9–
Beschlüsse: dergärten in einen Neubau zu integrieren und in Miete zu ortsüblichen Preisen der Gemeinde Genehmigung der Jahresrechnung 2018 zu überlassen. Der Änderungsantrag auf eine Verdoppe- lung des Betrages von CHF 50'000.00 auf Der momentane Vorteil für die Einwohnerge- CHF 100'000.00 für die Unterstützung von in- meinde sei, dass auf dem 1'650 m² grossen und ausländischen Entwicklungsprojekten Landstück der Kindergärten ein Baurecht mit oder für die Förderung der Biodiversität wird der Bürgergemeinde bestehe, welches erst am grossmehrheitlich abgelehnt. 31. Dezember 2075 auslaufe. Die Jahresrechnung 2018 wird unter Entlas- tung aller verantwortlichen Organe mit einer Heute habe man die Situation, dass ein Kin- Gegenstimme genehmigt. Der Gewinnver- dergarten 40 Jahre alt und demzufolge renova- wendung wird ebenfalls mit einer Gegen- tionsbedürftig sei. Der zweite Kindergarten sei stimme zugestimmt. 20 Jahre alt. Bei diesem drängten sich zurzeit noch keine Renovationen auf. TRAKTANDUM 3 Die Bürgergemeinde und die Einwohnerge- Aufhebung des Baurechtsvertrages mit der meinde haben einen ausserkantonalen Schät- Bürgergemeinde Unterägeri auf dem Grund- zungsexperten aus Luzern mit den Berech- stück GS Nr. 1245 für die Kindergärten Euw nungen der abzugeltenden Gesamtkosten beauftragt. Der Experte sei auf einen Pau- Gemeindepräsident Josef Ribary erläutert, dass schalbetrag von CHF 1.27 Mio. zugunsten der die Bürgergemeinde in der Euw, oberhalb des Einwohnergemeinde gekommen. Diesem Betrag Restaurants Freihof, ein Grundstück mit einer habe die Bürgergemeindeversammlung am Fläche von 6'206 m² besitze. Jetzt stehen dort 8. März 2018 zugestimmt. ein altes, baufälliges, in die Jahre gekommenes Gebäude, das in den letzten Jahren von der Der Berechnung des Experten liegen der Wert Stiftung Phönix gemietet worden sei, sowie der jetzigen Kindergärten, der Rückbau, die zwei Kindergärten der Gemeinde. Die Bürgerge- Kosten für Provisorien sowie der Endausbau und meinde möchte dort eine Überbauung mit drei die Möblierungen der Kindergärten im Neubau Mehrfamilienhäusern bauen. Die beiden Kinder- zugrunde. gärten beanspruchen eine Fläche von 1'650 m². Das heisse, wenn die Kindergärten stehen blei- Der heutige Baurechtzins betrage pro Jahr ben, kann die Bürgergemeinde höchstens zwei CHF 23'100.00. Dieser setze sich zusammen aus Häuser bauen, was für sie aus verschiedenen 1'650 m² à CHF 14.00 Baurechtszins. Es sei klar, Überlegungen nicht optimal wäre. dass der Gemeinderat die Baurechtsvertrags- auflösung erst unterschreiben würde, wenn auch Der Gemeinderat sei nun schon über zwei Jahre die genauen Konditionen zum neuen Mietvertrag mit der Bürgergemeinde in Verhandlung über vorliegen. eine gegenseitige Win-win-Lösung. Für den Gemeinderat sei klar, dass aufgrund des Ein- In Zukunft hätte man dort eine schöne und gefäl- zugsgebiets der Kinder die Kindergärten in einer lige Überbauung mit Kindergärten und vielen Form am bestehenden Standort bleiben sollten. Freiräumen, die sich gut ins Quartier einpassen Die Bürgergemeinde wäre bereit, die zwei Kin- würden. – 10 –
Beschluss: zwischen dem Ägerital und der Kantonsschule Der Aufhebung des Baurechts GS Nr. 86146 Menzingen geprüft werden können. zwischen der Bürgergemeinde Unterägeri und der Einwohnergemeinde Unterägeri An der letzten Gemeindeversammlung vom betreffend die Baurechtsparzelle GS Nr. 1245 Dezember 2018 habe der Gemeinderat über wird mit einer Gegenstimme zugestimmt. den aktuellen Stand in diesem Geschäft infor- Die Verwendung des zweckgebundenen Pau- miert. Der Gemeinderat habe nun einen Ver- schalbeitrags von CHF 1.27 Mio. der Bürger- handlungserfolg erzielen können. Der Kanton gemeinde Unterägeri für das Provisorium und habe sich bereit erklärt, ab Fahrplanwechsel für den Endausbau der neuen Kindergärten Dezember 2019 morgens einen zweiten Ver wird mit einer Gegenstimme genehmigt. stärkungskurs direkt ab dem Ägerital nach Menzingen fahren zu lassen und nachmittags Die neuen Räume der beiden Kindergärten zurück. Der Gemeinderat Unterägeri habe in von der Bürgergemeinde Unterägeri zu einem Absprache mit dem Gemeinderat Oberägeri ortsüblichen Zins zu mieten, wird mit einer beschlossen, die Direktverbindung Ägerital – Gegenstimme genehmigt. Menzingen bereits per Beginn des Schuljahres 2019 / 20 im August 2019 zu realisieren. TRAKTANDUM 4 Die Kosten für den Betrieb der Direktverbin- Information zu den Motionen «Direkte Bus- dung vom 19. August bis 13. Dezember 2019 verbindung zwischen dem Ägerital und Men- in der Höhe von CHF 36'100.00 würden sich zingen» die Gemeinden Unterägeri und Oberägeri je hälftig teilen. Das heisse, es fallen einmalige Gemeinderat Fridolin Bossard informiert über Kosten von CHF 18'050.00 für die Einwohner- die beiden Motionen der Gemeindeversamm- gemeinde Unterägeri an. Diese Ausgabe liege in lung vom 18. Juni 2018: der Finanzkompetenz des Gemeinderats. A) Motion der FDP.Die Liberalen «Direkte Bus- Die Zeiten für den Direktkurs am Morgen und verbindung zwischen dem Ägerital und Men- Nachmittag seien zwischen der ZVB und der zingen» Kantonsschule Menzingen so abgestimmt, dass B) Motion der CVP Unterägeri «Optimierung möglichst viele Schülerinnen und Schüler aus des ÖV-Angebots zwischen dem Ägerital dem Ägerital davon profitieren könnten. Mit und Menzingen» der direkten Busverbindung reduziere sich die Mit den beiden, praktisch identischen Motionen Fahrzeit von Unterägeri nach Menzingen auf hätte der Gemeinderat beauftragt werden sollen, ca. 15 Minuten. die Einrichtung einer direkten Busverbindung zwischen dem Ägerital und Menzingen zu prü- Der Gemeinderat Unterägeri sei sehr zufrie- fen. Der Souverän sei anlässlich der Gemeinde- den mit diesem Verhandlungsergebnis. Es sei versammlung vom Juni 2018 dem Antrag des wichtig gewesen, eine gute Lösung für die Gemeinderates gefolgt, die Motionen lediglich Schülerinnen und Schüler zu finden. Gleichzeitig als teilerheblich zu erklären, da nicht einfach wolle man aber auch das austarierte System der nur die Direktverbindung im Vordergrund stehen Aufgabenverteilung und Finanzierung zwischen solle. Vielmehr sollten alle möglichen Optionen dem Kanton und den Gemeinden nicht leicht- zur Verbesserung des öffentlichen Verkehrs fertig über den Haufen werfen. – 11 –
Die Kantonsschule Menzingen sei eine kan- TRAKTANDUM 5 tonale Schule und der Kanton sei auch für die Interpellation «Öffentlichkeitsarbeit» adäquate Versorgung des Kantons mit dem öffentlichen Verkehr verantwortlich. Das gelte Gemeinderat Beat Iten erläutert, dass die CVP auch für die Verbindung Ägerital – Menzingen. mit der Interpellation vom 27. März 2019 dem Gemeinderat Unterägeri eine Frage betreffend Der Gemeinderat habe beschlossen, an der das Öffentlichkeitsprinzip der Gemeinde Unter heutigen Gemeindeversammlung noch keinen ägeri gestellt habe. Antrag auf Abschreibung der beiden Motionen zu stellen. Interpellationsfrage: Kann der Gemeinderat Unterägeri Auskunft Man wolle nun weiter beobachten, wie sich die darüber geben, ob und in welchem Umfang die Situation ab Schuljahr 2019 / 20 mit der Ein Publikation von Auszügen aus den Protokollen führung der Direktverbindung entwickle. Dane- der Gemeinderatssitzungen geplant ist? ben seien auch noch andere Massnahmen getroffen worden, wie zum Beispiel unterschied- Antwort des Gemeinderats zur Interpella liche Startzeiten am Morgen. Der Gemeinderat tionsfrage: erwarte, dass sich die Situation durch all diese Die Informationsbearbeitung durch die öffentli- Massnahmen weiter entschärfe und dass man an che Verwaltung wird immer wichtiger. Behörden der Gemeindeversammlung im Dezember 2019 und Mitarbeitende von öffentlichen Organen die beiden Motionen abschreiben könne. sehen sich zunehmend mit der Herausforde- Matthias Buzzi merkt an, dass er keine Frage, rung konfrontiert, Entscheide im Spannungs- sondern eine Feststellung habe. Mit grosser feld zwischen schützenswerten Privatinteressen Freude und Stolz werde das Resultat der Motion (Datenschutz) und berechtigten Anliegen nach entgegengenommen. Es sei im November 2017 Transparenz (Öffentlichkeitsprinzip) zu fällen. gewesen, als Direktbetroffene die Motion mit Das Öffentlichkeitsprinzip der Verwaltung sieht Herzblut initiiert und sich konsequent für eine vor, die Transparenz über die Tätigkeit der Lösung eingesetzt hätten. Über 1'100 Unter- Behörden zu fördern und den Zugang zu amt- schriften konnten zusammentragen werden, was lichen Dokumenten zu regeln ohne den Daten- die Motivation gab, dran zu bleiben. Wie Gemein- schutz zu verletzen. Gemäss §§ 7 und 9 des derat Fridolin Bossard bereits erwähnte, seien Gesetzes über das Öffentlichkeitsprinzip der die Motionäre insofern als Begleitpersonen dabei Verwaltung des Kantons Zug wird der Zugang und hätten den Gemeinderat so auch indirekt zu amtlichen Dokumenten durch Einsichtnahme gecoacht. Dass dieses Anliegen ungewöhn- vor Ort, die Aushändigung von Kopien oder lich schnell und zielorientiert umgesetzt werden auf elektronischem Weg gewährt, soweit dem konnte, verdiene Respekt und ein grosses Lob. keine überwiegenden öffentlichen oder privaten Die CVP Unterägeri danke dem Gemeinderat Interessen entgegenstehen. Mit der Publikation Unterägeri, sowie allen beteiligten Vertreterinnen im amtlichen Publikationsorgan oder auf der und Vertretern des Kantons und der ZVB, welche Internetseite der Gemeinde gilt der Anspruch sich für diese Optimierung eingesetzt und sie auf Zugang grundsätzlich als erfüllt. innerhalb eines Jahres umgesetzt hätten. Der Zugang zu amtlichen Dokumenten ist gemäss §§ 13 und 14 des Öffentlichkeitsge- setzes ansonsten nur auf Gesuch hin möglich, – 12 –
wobei enthaltene Personendaten Dritter vor der mehr Transparenz von Seiten der Gemeinde Einsichtnahme nach Möglichkeit zu anonymisie- Unterägeri gegenüber den Einwohnern auf ren oder zu entfernen sind. Darüber hinaus darf offene Ohren stosse. Es sei der CVP Unter der Zugang gemäss § 12 des Öffentlichkeitsge- ägeri aber auch bewusst, dass dieser Prozess setzes erst gewährt werden, wenn der politische seine Zeit bedürfe, bis das richtige Mass und oder administrative Entscheid, für den sie die eine sinnvolle Gewichtung der Themen gefun- Grundlage bilden, getroffen ist. den worden seien. Die Interpellanten sähen in der Veröffentlichung eine Chance und einen Die Gemeinde Unterägeri pflegt bereits eine Schritt, dass die Mitbürgerinnen und Mitbür- aktive Kommunikation auf diversen Kanälen ger vermehrt Einsicht in die Geschäfte des (Homepage, Zuger Presse, Amtsblatt, diverse Gemeinderates erhielten. Die Aufschaltung auf Medien und Veranstaltungen), welche laufend der Website analog dem Beispiel der Gemeinde überprüft und den aktuellen Entwicklungen Hünenberg wäre da sicher ein Schritt in die angepasst wird. Ziel ist es, zeitnah und bedürf- richtige Richtung. Die Interpellanten bieten auch nisgerecht zu kommunizieren und so einen wich- Hilfe bei der Mitwirkung an, um das richtige tigen Beitrag zur Transparenz zu leisten. Dabei Mass zu finden und den Verwaltungsapparat gilt der Grundsatz, so viele Informationen wie nicht unnötig aufzublasen. Eine Aussenansicht möglich, erlaubt und sinnvoll bekannt zu geben. bei der Entwicklung des Informationsgefässes Die Publikation von Auszügen aus den Sit- würde sicherlich nicht schaden, sondern hilf- zungsprotokollen des Gemeinderates auf der reich sein. Vielleicht erhalte man die Nachrichten Webseite ist zwar mit einem zusätzlichen Ver- der Gemeinden schon bald über eine App der waltungsaufwand verbunden, ist jedoch eine Gemeinde Unterägeri. Möglichkeit, dem Bedürfnis der Bevölkerung nach mehr Transparenz und Information nach- zukommen. Der Gemeinderat hat in diesem Jahr TRAKTANDUM 6 einen Pilotversuch gestartet, solche Auszüge Interpellation «Förderung neuer Raum- und den Parteipräsidenten zuzustellen, der grund- Arbeitsangebote im Ägerital: Coworking sätzlich auf ein positives Echo gestossen ist. Space» Der Gemeinderat kann sich vorstellen, Auszüge aus den Sitzungsprotokollen in ähnlicher Form Gemeinderat Roland Müller erläutert, dass die auch auf der Webseite zu publizieren und diese Grünliberale Partei Unterägeri (GLP) mit der Informationen so einem breiteren Interessenten- Interpellation vom 08. April 2019 dem Gemein- kreis zur Verfügung zu stellen. Er wird dieses derat Unterägeri vier Fragen betreffend För- Thema intern weiterverfolgen und im Verlaufe derung neuer Raum- und Arbeitsangebote im dieses Jahres festlegen, ob, wie und in welchem Ägerital: Coworking Space gestellt habe. Umfang dies geschehen soll, wobei gleichzeitig auch die Forderung bzw. der Wunsch nach einer Die Arbeitswelt werde immer digitaler und die schlanken und kostengünstigen Verwaltung Möglichkeit, standortsunabhängig zu arbeiten, berücksichtigt werden soll. sei längst Tatsache. Das sogenannte «Home- Office» sei schon länger bekannt, das heisst, Fabio Iten bedankt sich im Namen der CVP man arbeitet zu Hause in den eigenen vier Unterägeri für die durchaus positive Beantwor- Wänden. tung der Interpellationsfrage. Die CVP Unter ägeri sei sehr erfreut, dass das Anliegen nach – 13 –
Zunehmend beliebter seien auch gemeinsam Die erwähnten positiven Aspekte sind einleuch- genutzte Büroräumlichkeiten. Und genau darin tend und können einen Beitrag zur Steigerung sehen die Grünliberalen enormes Potential für der Standortattraktivität leisten. verschiedene Interessenten, wie Studierende, selbstständig Erwerbende, Freelancer oder für Der Gemeinderat Unterägeri ist der Ansicht, flexible Arbeitgeber, welche eine solche Mög- dass diese Thematik regional betrachtet werden lichkeit ihren Mitarbeiterinnen oder Mitarbeitern sollte. Gerade altgediente, ehemalige Industrie- zur Verfügung stellen wollen. und Gewerberäumlichkeiten könnten so optimal genutzt werden. Im «Räumlichen Bild Ägeri», Wenn der Arbeitsweg wegfalle, werde der Ver- welches als Basis für die bevorstehende Orts- kehr entlastet und die lokalen Gastronomie- und planungsrevision dient und mit der Gemeinde Ladenangebote würden vermehrt genutzt. Oberägeri erarbeitet wird, wird diese Thematik Besonders gut geeignet wären leerstehende von modernen Arbeitsplatzkonzepten unter dem Gewerberäumlichkeiten, bei welchen die not- Titel «Märkte am See» bereits behandelt. wendigen Nebenräume bereits vorhanden seien. Zudem soll das Angebot auch günstiger sein Der Gemeinderat Unterägeri sieht vor, die The- als ein Homeoffice-Platz, so die Ansicht der matik im Rahmen der Ortsplanungsrevision Interpellanten. weiter zu erarbeiten. Weil die GLP die vorstehenden Erläuterungen Raphael Weiss bedankt sich für die erfreuliche als grosse Chance für das Ägerital sehen, haben Beantwortung der Interpellation. Wie in der sie folgende Fragen gestellt: Antwort bereits erwähnt, sei es heute häufig so, dass nur noch ein Computer sowie Internet Interpellationsfragen benötigt werde und es dann keine grosse Rolle –– Wie ist die Haltung des Gemeinderates spiele, ob man in Basel oder in Unterägeri die gegenüber Coworking-Angeboten? Arbeit erledige. Daher freue es ihn sehr, dass –– Gibt es bereits Konzepte zu diesem Thema? dies bereits in die Ortsplanungsrevision mit- Wenn ja, was beinhalten sie? einbezogen werde und man dadurch versuche, –– Kann sich der Gemeinderat eine Zusammen- die Arbeitsplätze im Ägerital zu behalten und arbeit mit einem Anbieter von Coworking schlussendlich auch das Dorfleben weiter zu Spaces vorstellen (z.B. villageoffice.ch), um beleben. Für die bevorstehende Arbeit bieten das Potential zu evaluieren? Aus welchen die Interpellanten ihr Mitwirken an. Gründen? –– Wie gedenkt der Gemeinderat in dieser Gemeindepräsident Josef Ribary ergänzt, dass Angelegenheit weiterzufahren (z.B. Ernen- wie bereits in der Beantwortung durch Gemein- nung einer Arbeitsgruppe zum Thema För- derat Roland Müller erwähnt wurde, die Förde- derung von Coworking Spaces) rung von Raum- und Arbeitsangebot eine private Sache sei. Die Gemeinde könne allerdings gute Antworten des Gemeinderats zu den Inter- Rahmenbedingungen fördern, was man auch pellationsfragen: möchte und nun im Rahmen der Ortsplanung Das Konzept von Coworking Spaces ist dem auch geschehe. Gemeinderat Unterägeri bekannt. Er erachtet dieses grundsätzlich als sinnvoll und auch für das Ägerital interessant. – 14 –
TRAKTANDUM 7 dass die Kommissionen dem Gemeinderat eine Interpellation «Repräsentative Kommis Empfehlung unterbreiten, die in den Entschei- sionen» dungsprozess des Gemeinderates einfliesst. Der Entscheid verbleibt jedoch in der Verantwortung Gemeinderat Fridolin Bossard erläutert, dass des Gemeinderates. Die Kommissionen kön- die Grünliberale Partei Unterägeri und die Alter- nen zudem Fachleute sowie Mitarbeiterinnen nativen – die Grünen mit der Interpellation vom und Mitarbeiter der Verwaltung mit beratender 20. April 2019 dem Gemeinderat drei Fragen Stimme beiziehen. betreffend die repräsentativen Kommissionen und deren Zusammensetzung gestellt habe. Dies entspricht also in etwa der Beschreibung der Gemeinde Risch und ist auch in der Gemein- Interpellationsfragen deordnung so enthalten, welche voraussichtlich –– «Kommissionen und Fachausschüsse dienen am 24. November 2019 der stimmberechtigten dem Einbezug der Bevölkerung in die Vorbe- Bevölkerung der Gemeinde Unterägeri unter- reitung von Entscheidungen» beschreibt die breitet wird. Gemeinde Risch auf Ihrer Internetseite den Zweck von Kommissionen. Wie beurteilt der Bestehende Kommissionen Einwohner Gemeinderat Unterägeri diese Definition? gemeinde Unterägeri: Aus welchen Gründen? • Altersrat Ägerital (parteiunabhängig) –– Ist der Gemeinderat bereit, die Sitzvertei- • Baukommission (Parteienproporz) lung der parteipolitisch zusammengesetzten • Feuerschutzkommission (Fachkommission) Kommissionen neu zu regeln, um auch Par- • Finanzkommission (Parteienproporz) teien, welche nicht im Gemeinderat vertreten • Grundstückgewinnsteuerkommission (Fach- sind, die Mitarbeit zu ermöglichen? Aus kommission) welchen Gründen? • Informatikkommission (Fachkommission) –– Wie beurteilt der Gemeinderat die Tatsache, • Interessengemeinschaft Kultur (parteiunab- dass die FDP mit einem Wähleranteil von hängig) 19 % bei den Kantonsratswahlen 40 % der • Musikschulkommission (Parteienproporz) parteigebundenen Kommissionssitze inne- • Rechnungsprüfungskommission (vom Volk hat (aufgrund der beiden FPD Gemeinde- gewählt) räte) und dass die Alternative – die Grünen • Schulkommission (Parteienproporz) sowie die Grünliberale Partei mit zusammen • Strassenkommission (Parteienproporz) 17 % Wähleranteil keinen Kommissionssitz • Umweltkommission (Parteienproporz) haben? Aus welchen Gründen? • Fischereikommission Intergemeindlich (Fachkommission) Antworten des Gemeinderats zu den Inter- Lediglich 6 von 13 Kommissionen sind aktuell pellationsfragen: gemäss dem Parteienproporz des Gemeinde- Für die Einwohnergemeinde Unterägeri sind rates zusammengestellt. insgesamt 13 Kommissionen bestellt. Mit Aus- nahme der Rechnungsprüfungskommission Für die Legislaturperiode 2019 – 2022 wur- (RPK) und der Grundstückgewinnsteuerkom- den gegenüber der letzten Legislaturperiode mission haben die Kommissionen eine bera- 2015 – 2018 keine Änderungen vorgenommen. tende Funktion in Fachfragen. Das bedeutet, Das bedeutet, dass bei den parteipolitisch – 15 –
zusammengesetzten Kommissionen weiterhin Er habe sich gefragt, wieso dies plötzlich passiert auf die Parteizugehörigkeit der Gemeinde sei und er könne sich vorstellen, dass auch der ratsmandate abgestellt wurde. In der im Ent- Gemeinderat zur Einsicht gekommen sei, dass wurf erstellten Gemeindeordnung lässt der eine Gemeinderatswahl nach dem Majorzprinzip Gemeinde rat die Möglichkeit offen, diese nicht das richtige Instrument sei, um die Bevölke- Zusammensetzung in Zukunft zu ändern, was rung repräsentativ abzubilden und dies sollten ja allerdings eine einvernehmliche Lösung unter die Vertreter der Kommissionen. Wie in der ersten den Parteien erfordern würde. Heute besteht Frage gesehen, sollte es ein Abbild der Interessen grundsätzlich die Möglichkeit, geeignete aller Anwesenden sein. Die Gemeinderatswahl Personen für die Fachkommissionen oder die könne dies oft nicht abbilden. Ein Beispiel der parteiunabhängigen Kommissionen zu melden. letzten Wahlen. Hätte an den Gemeinderatswah- len 2018 der zweite CVP-Vertreter 130 Stimmen Zum Miteinbezug des kantonalen Wähleran- mehr erzielt, dann wäre die SVP nicht mehr teils bei der Besetzung von Kommissionen im Gemeinderat vertreten gewesen und hätte äussert sich der Gemeinderat wie folgt: entsprechend auch keine Ansprüche mehr, in Aus Sicht des Gemeinderates werden hier zwei den Kommissionen mitzuarbeiten. Obwohl er Ebenen vermischt, die Gemeindeebene (Exe- persönlich andere Ansichten habe als die SVP, kutive) und die Kantonsebene (Legislative). fände er ein solches Szenario komplett falsch Die gemeindlichen Kommissionen sind für die für die Demokratie. Er sei der Ansicht, dass gemeindlichen Belange zuständig und werden alle Interessen der Bevölkerung in die Kom- nach dem Wahlergebnis der Gemeinderats- missionsarbeiten zu integrieren seien, damit wahlen zusammengestellt. Das Wahlergebnis die Entscheide entsprechend breiter abgestützt der Kantonsratswahlen führt zu den Sitzzutei- würden. Er finde es schlecht, dass dies zurzeit lungen im Kantonsrat. Diese wirken sich auf nicht geschehe. Alle jene Wähler, die Grün oder die Zusammensetzung der kantonsrätlichen Grün Liberal gewählt hätten, seien aktuell nicht Kommissionen aus, die sich mit den kantonalen in den Kommissionen vertreten. Auch Mariann Belangen auseinandersetzen. Hess, welche sich für die Gemeinderatswahlen aufgestellt hatte, stand immerhin auf einem Es gibt Gemeinden, die die Wähleranteile der Drittel aller Wahlzettel. Er frage sich, wo diese kantonalen Wahlen bei den gemeindlichen Stimmen jetzt in den Kommissionen vertreten Kommissionen ebenfalls berücksichtigen. Auf- seien. grund der beiden völlig voneinander unab- hängigen Wahlen und der Wahl für zwei unter- Dies sei auch der Grund, weshalb ganz viele schiedliche Ebenen und Aufgabengebiete ist Gemeinden im Kanton Zug anfingen, das Sys- diese Verknüpfung für den Gemeinderat nicht tem zu überdenken und die Kommissionssitz- unbedingt nachvollziehbar. verteilung anders zu handhaben. Denn sie hät- ten festgestellt, dass die Gemeinderatswahlen Raphael Weiss bedankt sich für die Beantwortung nach dem Majorzprinzip kein gutes Instrument der Interpellation. Leider sei diese für ihn nicht seien, um die Bevölkerung repräsentativ abzu- so erfreulich ausgefallen. Dennoch gäbe es einen bilden und so hätten sie angefangen, die Kan- Lichtblick in dieser Antwort und zwar den Passus, tonsratsergebnisse ebenfalls miteinzubeziehen. dass der Gemeinderat einen Mechanismus in Dies sei auch der Vorschlag, welchen er gerne die Gemeindeordnung integrieren möchte, der in die Gemeindeordnung bringen würde. Der allenfalls auch etwas Anderes zulassen könnte. Gemeinderat sei gebeten, die Formulierung in – 16 –
der Gemeindeordnung nochmals zu überdenken Meinungen einzubringen, sondern es seien und eine klare Berechnungsgrundlage für die auch verfügbare Ressourcen vorhanden, welche Kommissionssitzverteilung festzulegen. doch auch genutzt werden sollten. Ansonsten müssten die Alternativen die Grünen in die Clemens Iten merkt an, dass die GLP Unterägeri Opposition gehen. Besser wäre es doch, man vor circa einem Jahr gegründet wurde. Bereits könnte dort mitarbeiten, wo Sachen diskutiert kurz nach der Gründung der Partei sei der und entschieden werden oder Empfehlungen Gemeinderat auf sie zu gekommen und habe ausgearbeitet werden. Man soll auch ihre fach- angefragt, ob man im Stimmbüro mitarbeiten lichen Ressourcen nutzen. wolle. Denn die GLP hätte ein Anrecht auf zwei Stimmen beim Auszählen der Wahlzettel an den Abstimmungssonntagen. Kürzlich sei er TRAKTANDUM 8 gefragt worden, ob er selbst an der Gemeinde- Interpellation «Anfallende Dolmetscher versammlung Stimmenzähler sein wolle. Dies kosten für die Gemeinde Unterägeri» habe er gerne angenommen. Denn es sei richtig und wichtig, dass sie sich mit der Politik in der Gemeinderat Beat Iten erläutert, dass die Gemeinde auseinandersetzen. Darauf basiere SVP Unterägeri mit der Interpellation vom ja auch das politische System in der Schweiz. 26. April 2019 dem Gemeinderat vier Fragen Daher finde er die Antwort des Gemeindera- betreffend Anfallende Dolmetscherkosten für tes umso irritierender. Denn zum Stimmen- die Gemeinde Unterägeri gestellt habe. zählen sei die GLP gut genug. Wenn es ums Entscheiden gehe, wie in den Kommissionen, Interpellationsfragen dann werde man ausgeschlossen. Das finde er –– Wird an den Unterägerer Primar- und etwas befremdlich und er frage sich, was da der Sekundarschulen für Elterngespräche und Gemeinderat für ein Signal aussende. Es wurde Elternabende auf Übersetzungsdienste von bereits gesagt, dass die meisten Gemeinden im Dolmetschern / Übersetzer zurückgegriffen? Kanton Zug die Zusammensetzungen der Kom- Werden den betroffenen Erziehungsberech- missionen mittlerweile anders regeln würden. tigten die Aufwände für den Beizug von Sogar in Oberägeri habe man einen Weg gefun- Dolmetschern / Übersetzer in Rechnung ge- den, um die Kommissionen repräsentativer zu stellt? Wenn «Nein», weshalb nicht? gestalten. Er habe aber grösstes Vertrauen in –– Falls auf Übersetzungsdienste von Dolmet- den Gemeinderat, dass auch dieser einen Weg schern / Übersetzer zurückgegriffen wird, finden werde, die Kommissionen repräsentativer wie häufig wurden solche Dienstleistungen aufzustellen. von den Unterägerer Schulen in den Jah- ren 2015 – 2018 in Anspruch genommen? Josef Ribary entgegnet, dass es nicht die meis- Wie hoch war der entsprechende finanzielle ten Gemeinden des Kanton Zug so handhaben, Aufwand der Gemeinde Unterägeri in diesen sondern seines Wissens nach deren vier. Die Jahren? Kostenstelle? Anmerkungen würden aber so entgegenge- –– Für welche Sprachen wurden Dolmetscher / nommen. Übersetzer beigezogen? –– Wie / nach welchen Ansätzen werden solche Cornelia Mayinger schliesst sich im Namen Dolmetscher / Übersetzer entschädigt? der Alternativen die Grünen dem Votum von Clemens Iten an. Es gehe nicht nur darum, die – 17 –
Antworten des Gemeinderats zu den Inter- und Schulleitungen einzubringen und somit die pellationsfragen: schulische Entwicklung ihrer Kinder bestmöglich Bei Elterngesprächen vom Kindergarten bis in zu unterstützen. Das interkulturelle Dolmetschen die Oberstufe wird bei fremdsprachigen Erzie- ist in einem solchen Fall eine entscheidende Vor- hungsberechtigten auf Übersetzungsdienste aussetzung für die gegenseitige Verständigung zurückgegriffen. und erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen der Schule und den Eltern fremdsprachiger Kinder Elternabende und öffentliche schulische Ver- und Jugendlicher. anstaltungen finden in der Standardsprache statt, allfällige Übersetzungsdienste ist Sache Mittels § 18 des SchulG und § 10 der Verord- der Erziehungsberechtigten. nung zum SchulG ist die Finanzierung der Schule geregelt. Der Grundsatz der Zusammenarbeit zwischen Eltern und Lehrpersonen ist in § 21 des SchulG § 18 Unentgeltlichkeit (SchulG) geregelt – er verpflichtet die Erziehungsberech- 1 Für den Unterricht an den öffentlichen Schulen tigten mit der Schule und den Schuldiensten darf kein Schulgeld erhoben werden. zusammenzuarbeiten 2 Für bestimmte Leistungen und Aufwendungen können Elternbeiträge erhoben werden. * § 21 Pflichten der Erziehungsberechtigten* 1 Die Erziehungsberechtigten sind verpflichtet, § 10 Elternbeiträge (Verordnung zum SchulG) ihr Kind zum regelmässigen Schulbesuch und 1 Die Gemeinden sind berechtigt, von den zur Befolgung von Anordnungen des Lehrers Erziehungsberechtigten Beiträge für folgende und der Schulbehörden anzuhalten.* Aufwendungen zu verlangen: * a) Verpflegungskosten bei Klassenlagern, 2 Sie haben ihrem Kind die nötige Zeit zur Arbeits- und Projektwochen und Lehraus- Erledigung der Hausaufgaben einzuräumen. gängen; b) Reise, Verpflegungs- und Unterkunftskos- 3 Sie sind zudem verpflichtet, ten bei Schulreisen und freiwilligen Schul- a) mit der Schule und den Schuldiensten und Klassenlagern, insbesondere auch bei zusammenzuarbeiten; Lagern im Rahmen der Sportwoche; b) Einsicht in die Zeugnisse zu nehmen und c) * … diese zu unterschreiben; d) Schulbus; c) für voraussehbare Absenzen um Bewilligung e) zusätzliche Schulangebote gemäss § 19 des nachzusuchen und für eine sonstige Abwe- Schulgesetzes; senheit den Grund mitzuteilen. f) Schulzahnarzt-Dienst gemäss § 43 Abs. 1 des Schulgesetzes. Die Lehrperson informiert die Eltern regelmäs- sig über das Verhalten und die Leistungen Die Aufwände für den Beizug von Dolmet - ihrer Kinder. Überdies verlangt die gesetzlich schern / Übersetzern werden nicht in Rechnung vorgeschriebene Mitwirkung, dass Eltern bei gestellt. Dazu fehlen die rechtlichen Grundlagen. wichtigen Beschlüssen, die ihr Kind betreffen, mitsprechen und mitwirken. Eltern mit geringen Deutschkenntnissen ist es jedoch nicht mög- lich, sich aktiv in Gespräche mit Lehrpersonen – 18 –
Häufigkeit von Dolmetscherdiensten in den Nach Möglichkeit versucht die Schulleitung, letzten vier Jahren mit einer kompensatorischen Lösung die anfal- lenden Kosten zu umgehen – dies ist aber nicht Jahr Häufigkeit Total Kosten in CHF immer möglich. 2015 30 x 3'236.60 2016 46 x 4'573.00 Ergänzung: 2017 43 x 5'084.45 2018 40 x 4'076.70 Der Abteilung Bildung ist es von grosser Wich- tigkeit, mit allen Eltern – auch den fremdspra- chigen – im Gespräch bleiben zu können. Nur so Diese Kosten sind auf der Kostenstelle können sowohl das Zuger Bildungssystem, wie 300.3132.00 ausgewiesen. auch die gemeindeeigene Kultur und Gepflogen- heiten, Werte und Haltungen vermittelt werden. Sprachen, für die Dolmetscherdienste be- ansprucht wurden Thomas Werner bedankt sich für die aufschluss- reichen und detaillierten Antworten des Gemein- Sprache 2015 2016 2017 2018 derats. Auch die SVP sei der Ansicht, dass die Albanisch 4 Eltern mitreden und mitwirken können müssten. Arabisch 1 2 3 4 Dies sei am besten möglich, wenn sie die Spra- Bosnisch 1 Englisch 9 12 11 6 che verstünden. Dies wiederum sei besser mög- Farsi 1 1 4 2 lich, wenn die Eltern selber Deutsch könnten Französisch 1 resp. lernen würden, als wenn sie einen Dolmet- Italienisch 1 2 scher benötigten. Daher dürfte der Gemeinderat Portugiesisch 7 13 10 11 ihrer Meinung nach, auch wenn zum Verrechnen Serbisch 1 der Kosten aktuell die gesetzliche Grundlage Serbokratisch 1 fehle, ohne Problem die Eltern auffordern, wenn Schwedisch 1 Spanisch 1 möglich den Dolmetscher selbst mitzubringen. Somali 4 Dies als Idee, wie man es aktuell in der Praxis Tamil 9 6 11 10 umsetzen könnte. In erster Linie habe man den Tigrinya 3 1 Eindruck, dass Deutschlernen direkt mit Inte- Ungarisch 3 gration zu tun habe. Wenn also die Leute zum Urdu 1 1 Deutschlernen motiviert werden könnten, dann integrierten sie sich auch besser und es sei ihnen Die Gemeinde Unterägeri orientiert sich bei nützlicher, als wenn sie an einem Informations- Entschädigungen am «Dolmetscherdienst abend von Dolmetschern mitgeteilt bekämen, Zentralschweiz» (Caritas Luzern). Der Tarif für was unserer Bräuche und Sitten seien. Daher eine Übersetzungsstunde ist CHF 75.00 exkl. sollte man das Hauptaugenmerk auf die Inte- CHF 30.00 Spesen. Für Fremdsprachen, welche gration legen – und diese funktioniere über zum Teil von den eigenen Lehrpersonen gespro- die Sprache. Wenn Dolmetscherdienste den chen werden (englisch, französisch, spanisch, Zuwanderern auf dem Serviertablett angeboten kroatisch etc.), setzt die Gemeinde Unterägeri würden, könne dies zu einer Stimmung führen, diese für Übersetzungsdienste ein. In der eige- dass ihnen ja so oder so geholfen werde, auch nen Klasse ist dies selbstverständlich nicht in wenn sie die Sprache nicht verstünden. Man Rechnung zu stellen, in «fremden» Klassen wer- dürfe ruhig etwas verlangen, damit auch jene, den dafür CHF 45.00 pro Stunde berechnet. die hierher kommen etwas dazu beitragen, – 19 –
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