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Schulbau
in Kärnten

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Schulbau
in Kärnten

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Liebe Leser*innen!
„Wer Kindern Paläste baut, reißt Kerkermauern nieder.“        ser Hauptaugenmerk dabei liegt im Aus- und Umbau
                                                              von regional zentral gelegenen Bildungszentren. Indem
Dieses Zitat von Julius Tandler bringt die Philosophie        unterschiedliche Schultypen, aber auch Einrichtungen
der Bildungspolitik der Kärntner Landesregierung auf          der vorschulischen Erziehung, der Nachmittagsbetreu-
den Punkt: Wir sind felsenfest davon überzeugt, wenn          ung und der musischen Erziehung unter ein gemeinsa-
wir unseren Kindern heute bestmögliche Bedingungen            mes Dach zusammengeführt werden, ergeben sich vie-
zum Lernen und Leben schaffen, wenn wir ihnen, ihren          le neue Synergien und Nutzungsmöglichkeiten zum
Familien und auch begehrten internationalen Fachkräf-         Vorteil von Schüler*innen sowie Pädagog*innen. Seit
ten bewusstmachen, dass wir alles tun, damit Kinder bei       dem Jahr 2009 wurden über 204 Millionen Euro an
uns die besten Voraussetzungen für eine chancenreiche         Fördermitteln aus dem Fonds bereitgestellt, was auch
Zukunft haben, dann profitiert Kärnten insgesamt und          einen enormen beschäftigungswirksamen und wirt-
nachhaltig. Deswegen engagieren wir uns seitens des           schaftlichen Impuls bedeutet.
Landes in Kooperation mit den Gemeinden intensiv, um
unseren Kindern und Jugendlichen eine hochwertige,            Die vorliegende „Schulbaubroschüre: Schulbau in Kärn-
den aktuellen und zukünftigen Anforderungen entspre-          ten“ veranschaulicht deutlich, welche positiven Ent-
chende Ausbildung in modernen Schulen zu ermögli-             wicklungen in der Kärntner Bildungsinfrastruktur in der
chen. Das ist auch wichtiger Teil unseres Vorhabens,          jüngsten Vergangenheit umgesetzt und eingeleitet
kinderfreundlichste Region Europas zu werden. Investi-        wurden, um moderne, zukunftsfähige Betreuungsein-
tionen in unseren Schulen sind Investitionen für und in       richtungen entsprechend nachhaltigen zeitgemäßen
unsere Kinder. Außerdem sparen wir – volkswirtschaft-         Standards umsetzen zu können.
lich gesehen – damit sogar Geld.
                                                              Wir wünschen Ihnen viel Freude beim Entdecken aus-
Das Instrument zur Realisierung einer modernen schuli-        gewählter, über den Schulbaufonds realisierter Projekte!
schen Infrastruktur ist der Kärntner Schulbaufonds. Un-

                    LH Peter Kaiser            LHStv.in Gaby Schaunig            LR Daniel Fellner
                    Bildungsreferent              Finanzreferentin               Gemeindereferent

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Schwerpunkt liegt auf ganzheitlicher Sanierung
In Kärnten obliegt die Schulerhaltungspflicht im Bereich          tenzorientierten Pädagogik, des steigenden Betreu-
der Volks- und Sonderschulen sowie Musikschulen den               ungsbedarfs im Bereich der Elementarpädagogik und
Gemeinden und Statutarstädten, im Bereich der Mittel-             der ganztägigen Schulform sowie des gegebenen
schulen und Polytechnischen Schulen den Schulge-                  Schulraumüberhangs infolge sinkender Schülerzahlen
meindeverbänden und Statutarstädten und im Berufs-                werden im Einklang mit dem Schulstandortkonzept des
schulbereich dem Land Kärnten. Die Schulerhalter*innen            Landes Kärnten vorrangig jene Projekte gefördert, die
sind für die Bereitstellung der schulischen Infrastruktur         eine Konzentration von Schul- und Bildungseinrichtun-
zuständig und werden dabei vom Kärntner Schulbau-                 gen zum Gegenstand haben. Dabei wird insbesondere
fonds unterstützt.                                                der Ausbau der zentral gelegenen Mittelschulstandorte
                                                                  durch die räumliche Zusammenführung von Volksschu-
Der Kärntner Schulbaufonds (folgend Fonds) fördert die            len, Musikschulen und Einrichtungen der Elementarpäd-
Bereitstellung und Sanierung von Schulgebäuden mit bis            agogik zu Bildungszentren oder Bildungscampi forciert.
zu 75 Prozent der Herstellungskosten. Er ist organisato-          Dadurch kann das Bildungs- und Betreuungsangebot
risch in die Abteilung 3 (Gemeinden, Raumordnung und              an einem Schulstandort erweitert, die Interaktion zwi-
Katastrophenschutz) beim Amt der Kärntner Landesre-               schen den einzelnen Einrichtungen erleichtert und die
gierung eingegliedert, besitzt Rechtspersönlichkeit und           Nutzung des Gebäude- und Flächenbestandes opti-
ist nicht auf die Erzielung eines Gewinns ausgerichtet. Die       miert werden.
finanzielle Ausstattung des Fonds erfolgt durch jährliche
Beiträge der Gemeinden und des Landes Kärnten.                    Jährlich werden in Abhängigkeit von den eingereichten
                                                                  Projektgrößen zwischen fünf und acht Schulbauprojekte
Die Förderungsschwerpunkte des Fonds haben sich in                in das Förderungsprogramm des Kärntner Schulbau-
den letzten Jahrzehnten gravierend geändert. Galt es              fonds aufgenommen. In dieser Schulbaubroschüre wer-
bis zur Jahrtausendwende den Schulraumbedarf durch                den 20 Schulbauprojekte, die in den letzten zehn Jah-
Schulneubauten abzudecken, steht nun die Sanierung                ren mit Unterstützung des Kärntner Schulbaufonds
und ganzheitliche Optimierung der Schulgebäude im                 umgesetzt wurden, vorgestellt.
Fokus der Förderung. Schulneubauten stellen eine Aus-
nahme dar und werden nur vorgenommen, wenn sie                    An dieser Stelle darf noch der Abteilung 2 (Finanzen,
aus technischen, ökonomischen oder sonstigen gewich-              Beteiligungen und Immobilienmanagement) und der
tigen Gründen einer Sanierung des Schulgebäudes vor-              Abteilung 6 (Bildung und Sport) des Amtes der Kärnt-
zuziehen sind.                                                    ner Landesregierung sowie der Bildungsdirektion für
                                                                  Kärnten für die gute Zusammenarbeit und fachlich kom-
Vor dem Hintergrund geänderter Rahmenbedingungen                  petente Beratung gedankt werden.
wie etwa der räumlichen Anforderungen der kompe-

                      Abteilungsleiter                                              Unterabteilungsleiter
                      Dr. Franz Sturm                                          Mag. (FH) Reinhold Pobaschnig

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Leben Lernen Raum
Der Zukunft Raum geben
Der Schulbau ist eine umfassende und komplexe Aufgabe. Räume der
Bildung müssen offen, lebendig, flexibel, vielfältig, nachhaltig und
anregend sein. Die Gestaltung soll die Nutzer*innen inspirieren, schützen,
fördern, bewegen, unterstützen und zugleich bilden. Schule ist ein Ort
der Gemeinschaft und muss die Möglichkeit bieten, sich die Räume
selbst und kreativ anzueignen. Besonders weil die Nutzer*innen meist
den ganzen Tag dort verbringen, wird die Schule neben dem Unterricht
vielmehr zum Lebensraum und muss auch Erholung sowie Rückzug
ermöglichen. Ganztagesschulen mit offenem und flexiblem Raumangebot
lösen normierte, starre Klassenzimmer ab. Diese Entwicklung der letzten
20 Jahre hat den Schulbau und die Gestaltung ganz wesentlich verändert.

Eine „gute“ Schule zu bauen ist eine große Verantwortung, weil sie in
der Regel für die nächsten 30 Jahre genutzt wird und neben dem
Elternhaus meistens das wichtigste architektonische Objekt ist, welches
räumlich erfahren wird. Deshalb ist es für die Baukultur, neben der
gesellschaftspolitischen Diskussion über das Bildungssystem, sehr
wichtig, wie Bildung organisiert und vor allem materialisiert wird. Jeder
Bildungsbau trägt mit der Qualität seiner Gestaltung zu einer
zukunftsfähigen und erfolgreichen Ausbildung von Generationen bei.
Architektur übernimmt dabei die Aufgabe der dritten Pädagogin und
kann durch abwechslungsreiches räumliches Erlebnis zusätzlich bilden.
Frische Luft, möglichst viel Tageslicht, angemessene Proportionen,
natürliche Materialien und die räumliche Verbindung zwischen Innen-
und Außenraum sind die Grundzutaten einer guten Lernumgebung.

Mit der vorliegenden Auswahl an Schulbauten in Kärnten wird eine
vielfältige Bandbreite aufgezeigt und vermittelt. Neben Neubauten sind
viele Beispiele von Sanierungen und Erweiterungen ausgewählt worden,
welche die Vorbildfunktion der öffentlichen Hand mit qualitätsvollem
Bauen voranzugehen, unterstreicht. Besonders die Sanierung und
gezielte Erneuerung von Bestandsobjekten werden die Bauaufgaben der
nächsten Jahre dominieren.

Neue Herausforderungen brauchen die passenden Räume. Gerade bei
Bildungsbauten tragen wir ein Stück weit mehr Verantwortung, denn
heute werden Entscheidungen getroffen, von denen in erster Linie
künftige Generationen profitieren werden. Die dafür notwendigen
Investitionen sind gut angelegt, denn sie sind Investitionen in eine
gemeinsame, bessere Zukunft für uns alle.

                             DI Raffaela Lackner
                     Leiterin Architektur Haus Kärnten

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ÜBERSICHT
                                                          Bildungszentrum Rennweg
                                                                          Seite 46

   Bildungszentrum Stall/Mölltal
                        Seite 52

                                                       Bildungszentrum Millstatt
                                                                       Seite 42

                                   Bildungszentrum Hermagor
                                                     Seite 12

                                                           Bildungszentrum Ferndorf
                                                                           Seite 64

                                                          Fachberufsschule für Tourismus Warmbad Villach
                                                                                               Seite 56

                                                                                      Bildungscampus Lind
                                                                                                 Seite 60

                                         6
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Bildungszentrum Gnesau
Seite 8

   Alban-Berg-Musikschule Velden
   Seite 74

      Bildungscampus Velden
      Seite 68

                         Bildungszentrum Hörzendorf
                         Seite 38

                                                   Bildungszentrum Guttaring
                                                   Seite 34

                                                                                Bildungszentrum St. Andrä
                                                                                Seite 90

                                                                                           Bildungszentrum Preitenegg
                                                                                           Seite 86

                                                                               Bildungscampus St. Michael ob Bleiburg
                                                                               Seite 82

                                                            Bildungszentrum Eisenkappel
                                                            Seite 78

                                  Bildungscampus St. Ruprecht
                                  Seite 16

                                Volksschule am Kreuzbergl
                                Seite 20

                              Educational Lab
                              Seite 24

               Bildungszentrum Ludmannsdorf
               Seite 30

                                                                   7
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BILDUNGSZENTRUM GNESAU

Pilotprojekt aus der Nockregion
Die Sanierung der Volksschule Gnesau wurde zum                  der Aula verbunden, was ihnen und der Aula selbst
Pilot- und Vorzeigeprojekt für den Einsatz von Holz             mehr Weite gibt.
in Schulen. Gearbeitet wurde ausschließlich mit
Holz und Handwerksleistungen aus der Nockregion.                Jedes Klassenzimmer verfügt über eine CO2-Ampel. Hat
                                                                die Luft einen bestimmten CO2-Gehalt erreicht, bei dem
Der Massivbau aus den 1970er Jahren wurde im Rah-               die Konzentration deutlich sinkt, springt die Ampel auf
men eines EU-Leader-Projektes saniert. Vorgeschrie-             Rot und es muss etwa zehn Minuten lang gelüftet wer-
ben waren die Verwendung von Holz mit höchstem                  den. Dadurch lernen die Kinder, dass frische Luft wichtig
Qualitätsanspruch und eine wissenschaftliche Beglei-            ist. Weitere technische Einrichtungen sind Beamer und
tung in Bezug auf die gesundheitlichen und sozialen             Whiteboard.
Auswirkungen dieses Baustoffs auf die Schüler*innen.
                                                                Die Holzoberflächen wurden unbehandelt gelassen und
„Unser Motto ist: Bewegte Schule – Gesunde Schule“,             lediglich gebürstet, um die Wirkung des Holzes nicht zu
sagt Direktor Ulrich Zammernig. Dieses Motto wird auch          mindern. Das Holz ist nachgedunkelt und nirgends fin-
durch die Vermittlung eines gesunden Lebensstils und            den sich Striche oder andere Verschmutzungen. Ur-
gesunder Ernährung und nicht zuletzt durch ein gesun-           sprüngliche Befürchtungen bezüglich Vandalenakte
des Ambiente gelebt. Die Schüler*innen müssen wäh-              oder sorglosen Umgangs mit den Materialien waren un-
rend des Unterrichts nicht ständig stillsitzen, sondern         begründet.
können ihren Platz verlassen, bei einem Stehpult wei-
termachen, auf Bällen sitzen oder in ihren Sesseln wip-
pen. Dafür wurden spezielle Sitzgelegenheiten ange-
schafft. „Es hat sich herausgestellt, dass sich Kinder in
Bewegung Lerninhalte besser merken und sich wohler
fühlen“, meint der Direktor. Auch eine Reihe von Sport-
arten wird angeboten.

Jede Klasse wurde mit einer anderen Holzart – Tanne,
Fichte, Lärche und Zirbe – ausgekleidet und mit einer
„Informationslade“ über die jeweilige Holzart ausgestat-
tet. Die Architekten entwickelten spezielle Holzlamellen,
die das Licht brechen und den Räumen Wärme verlei-
hen. Durch Glaselemente sind die Klassenzimmer mit

            „Die Besonderheit liegt in der Verwendung von vier unterschied-
         lichen Holzarten in völlig unbehandeltem Zustand – Fenster, Fassade,
          Holzpergola im Außenbereich sowie Klassenräume. Dadurch werden
             die haptischen, akustischen und aromatischen Qualitäten und
                  positiven Eigenschaften von Holz erlebbar gemacht.“
                            Architekten Sonja Hohengasser, Ernst Roth und Jürgen Wirnsberger

                                                            8
Fichte

    Tanne

    Lärche

    Zirbe

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BILDUNGSZENTRUM GNESAU
Kindergarten, Tagesstätte, Volksschule
9563 Gnesau 7, www.vs-gnesau.ksn.at
Bauherr*in                             Gemeinde Gnesau
Schulerhalter*in                       Gemeinde Gnesau
Architektur                            Architekturbüro DI Ernst Roth
                                       Hohengasser/Wirnsberger Architekten
Nutzfläche                             1.201 m2
Gebäudevolumen                         5.831 m3
Bausumme total (inkl. MwSt.)           1.293.613 EUR (ohne Einrichtung, Planungskosten und Nebenkosten)
Kosten pro m2                          1.080 EUR
Energiestandard                        Bedarf Heizung: 78 kWh/m2a
                                       Bedarf Warmwasser: 11 kWh/m2a
                                       Bedarf Nutzerstrom: 49 kWh/m2a
Wärmeerzeugung                         Pelletsheizung
Wettbewerb                             2012
Planungsbeginn                         2012/2013
Baubeginn                              März 2013
Bezug/Fertigstellung                   2014
Preise/Auszeichnungen                  BAU.GENIAL Preis, Auszeichnung zum Holzbaupreis Kärnten 2015
Kunst am Bau                           Andres Klimbacher

                                     GRUNDRISS OG

                                    0               5        10              20

                                                                                  GRUNDRISS OG

                                                                                  0              5   10   20

           „Der Unterricht an unserer Schule ist bewegt. Wenn Phasen der
          Spannung mit Phasen der Entspannung abwechseln, können Lern-
         inhalte besser gespeichert werden. Zahlreiche Studien belegen, dass
          Bewegung die gesamte Entwicklung fördert. Und Holz passt gut zu
                 unserem Motto ‚Bewegte Schule – Gesunde Schule’.“
                                                        Direktor Ulrich Zammernig

                                                                   10
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BILDUNGSZENTRUM HERMAGOR

Lernecken für mehr Selbstständigkeit
Die Musik-Mittelschule Hermagor erhielt ein groß-                haus, hat Direktor Norbert Leitner festgestellt. Es wur-
zügiges Foyer für Veranstaltungen. Für ein Cluster-              den in allen Klassen Schallschutzdecken eingebaut. Das
modell im Unterricht entstanden Lernecken, Grup-                 habe sich auf das generelle Klima der Schule positiv
penräume und Rückzugsnischen.                                    ausgewirkt.

Der Bestand der Mittelschule blieb großteils erhalten, es        Im Unterricht wird ein Schulstufen-Clustermodell ver-
wurde lediglich der nördliche Teil abgerissen und an sei-        folgt. Jede Schulstufe hat ein eigenes Stockwerk mit je
ner Stelle ein Verbindungsgebäude zwischen West-                 drei Klassen plus Lernzonen und Gruppenräumen. Die-
und Osttrakt errichtet. Darin sind im Erdgeschoß das             ses zusätzliche Raumangebot ermöglicht eine starke
Foyer und die Musikräume, im Obergeschoß Bibliothek              Vernetzung der Klassen derselben Schulstufe und
und Vortragsraum untergebracht. Das Erdgeschoß des               Teamteaching über den Klassenverbund hinaus. Auf
Osttrakts wurde in Richtung Hof geöffnet, damit Nach-            dieses Unterrichtsmodell wird auch bei der Zuteilung
mittagsbetreuung und Freizeitgestaltung im Pausenhof             der Lehrer*innen Bedacht genommen. „Wir legen Wert
besser miteinander verknüpft werden konnten.                     auf Selbstständigkeit und Selbstverantwortung der
                                                                 Schüler*innen“, erklärt der Direktor. In den Rückzugsni-
Das neu geschaffene Foyer wird von allen Klassen gern            schen und den Lernecken können die Jugendlichen als
und viel genutzt, gibt es in einer Mittelschule mit dem          Unterrichtseinheit selbstständig und ungestört arbeiten.
Schwerpunkt Musik doch viele Veranstaltungen. Außer-             Jedes Stockwerk bekam auch ein Lehrer*innenbespre-
dem ist das großzügige Entree gleichzeitig eine offene           chungszimmer.
Bücherei. Vom Eingangsbereich geht es einerseits in die
Garderobe und zu den Werkstätten im Westtrakt, ande-
rerseits zu den neu geschaffenen Musikräumen, den
Sonderunterrichtsräumen und der Nachmittagsbetreu-
ung im Osttrakt.

Der Zubau mit dem begrünten Pultdach wurde in Mas-
sivbauweise errichtet, die Fassaden bestehen aus einer
Pfosten-Riegelkonstruktion aus Alu mit Dreifachvergla-
sungen. Vorgelagert befinden sich als zusätzliche Au-
ßenhaut vertikale starre Holzlamellen.

Die Räume seien nach dem Umbau nicht nur heller,
freundlicher, es sei auch ruhiger geworden im Schul-

 „Zwischen den beiden bestehenden Trakten wird ein luftiger Erschließungsraum
zum zentralen Eingang der Schule. Die unterschiedlichen Bestandsniveaus werden
     miteinander verbunden und spannende Ein- und Ausblicke geschaffen.
        Der Zubau wird zum zentralen Herzstück der MMS Hermagor.“
                               Architektin Stefanie Murero und Architekt Beppino Bresciano

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„Das Schulhaus wurde nicht nur erweitert, sondern es wurde
auch schöner, heller und ruhiger. Die Lernnischen und Gruppen-
räume unterstützen unser Konzept, die Jugendlichen zur Selbst-
ständigkeit zu erziehen. Bei der Umgestaltung wurde auch die
technische Ausrüstung auf den neuesten Stand gebracht.“
Direktor Norbert Leitner

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BILDUNGSZENTRUM HERMAGOR
                       Musikmittelschule
                       Hauptstraße 65, 9620 Hermagor, www.nms-hermagor.ksn.at
                       Bauherr*in                          Schulgemeindeverband Hermagor
                       Schulerhalter*in                    Schulgemeindeverband und Stadtgemeinde Hermagor
                       Architektur                         MURERO BRESCIANO architektur ZT GmbH
                       Nutzfläche                          5.920 m²
                       Grundstücksfläche/Bauplatzfläche    11.059 m²
                       Gebäudevolumen                      Schulbau 27.300 m³ und Turnsaal 14.900 m³
                       Bausumme total (inkl. MwSt.)        4.500.000 EUR Renovierung/Umbau
                       Kosten pro m2                       620 EUR
                       Wärmeerzeugung                      Fernwärme
                       Energiestandard                     HWB 13,4 kWh/m2a
                       Wettbewerb                          Juni 2014
                       Planungsbeginn                      Juli 2014
                       Baubeginn                           Juli 2016
                       Bezug/Fertigstellung                Dezember 2017

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                                                                                                                                                                5
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                                                                                                    0     5        10   20
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GSEducationalVersion
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BILDUNGSCAMPUS ST. RUPRECHT

Der Campus im Süden
Mit der Sanierung der alten Hauptschule und dem                  ein Teil unseres Programms, die Schnelleren helfen den
Einzug der Polytechnischen Schule in das Gebäude                 Langsamen.“ Schüler*innen mit Lernschwierigkeiten er-
ist im Klagenfurter Stadtteil St. Ruprecht ein neues             halten besondere Förderung. Inklusion und Integration
Schulzentrum entstanden.                                         sind wesentliche Elemente dieser Schule und können
                                                                 durch das neue Funktionskonzept besser gelebt werden.
Das Schulgebäude stammt aus den 1970er Jahren und
wurde als Hauptschule errichtet. Mit der Einführung der          In Summe verfügt die Mittelschule über zwölf Klassen-
Neuen Mittelschule wurde das Gebäudekonzept neu                  und acht Gruppenräume. Dabei wurden vier Cluster zu
überdacht und schließlich 2014 das „Bildungscampus               je drei Klassen plus Gruppenraum und Sanitärraum zu-
Süd“-Konzept aus der Taufe gehoben. Damit entwickel-             sammengefasst. Außerdem wurden eine Bibliothek, ein
te sich der südliche Stadtteil zum größten Bildungs-             Physiksaal und ein EDV-Raum eingerichtet. Die Poly-
standort der Landeshauptstadt. In dem umgebauten                 technische Schule hat sieben Klassenräume und einen
Gebäude sind nun die Mittelschule und die Polytechni-            jeweils zugeordneten Gruppenraum.
sche Schule untergebracht. Darüber hinaus haben zwei
Klassen der daneben liegenden Volksschule Quartier               „Die neuen Räume sind freundlicher und besser aus-
gefunden. In unmittelbarer Nähe befinden sich auch               gestattet. Das gilt auch für die Werkstätten, die dem
eine HTL, ein Gymnasium und ein Kindergarten.                    Bedarf entsprechend erweitert wurden“, sagt der Direk-
                                                                 tor der Polytechnischen Schule, Johann Wintersteiger.
Im Konzept war eine eindeutige Verteilung der Schü-              Dennoch stehen auf seiner Wunschliste ein zusätzliches
ler*innen bei möglichst großer Synergienutzung gefor-            Zimmer für Beratungsgespräche sowie Lagermöglich-
dert. Erreicht werden konnte dies durch die Einbezie-            keiten für die Werkstätten. „Das ist jetzt nicht als Kritik
hung des Untergeschoßes inklusive Schutzraum. Das                gemeint, sondern als Anregung für den Fall von späte-
heißt, der ehemalige Keller wurde etwas ausgegraben              ren Sanierungs- oder Umbauarbeiten“, meint er.
und nutzbar gemacht.

Der Haupteingang wurde von der Rückseite auf die
Straßenseite des Gebäudes gelegt und mit einem
Windfang in Form eines würfelartigen Vorbaus ergänzt.
Dieser übernimmt quasi die Verteilfunktion in die einzel-
nen Bereiche: Mittelschule und die beiden Volksschul-
klassen in den Obergeschoßen, die Polytechnische
Schule in Erd- und Untergeschoß.

Die Klassen wurden über die Gangzonen erweitert und
zu größtmöglichen Funktionseinheiten zusammenge-
legt, sodass etwaige Clusterformationen für die unter-
schiedlichen Unterrichtsformen entstehen konnten.
„Das Haus entspricht nun all unseren Anforderungen“,
erklärt Direktor Robert Germ. „Viele flexible Gruppen-
bildungen sind dadurch möglich, das ist für uns ein
wichtiger Faktor und erleichtert den Jugendlichen das
Lernen. Dazu kommen Lernnischen im Gangbereich als
zusätzliche Lernräume. Solidarität und Miteinander sind

                        „Mit dem Umbau hat sich das Schulhaus komplett gewandelt. Der
                        dunkle, nüchterne Bau ist einem offenen Ambiente mit viel Glas
                        gewichen und entspricht unserem Anspruch, eine Wohlfühlschule
                        zu sein. Das neue Raumkonzept erleichtert das Arbeiten.“
                        Robert Germ, Direktor der Mittelschule

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„Die Kooperation mit der Mittelschule und der Volksschule in
dem Komplex funktioniert sehr gut und wir fühlen uns insgesamt
sehr wohl in den neuen Räumlichkeiten. Verschiedene
Einrichtungen, wie den Turnsaal, nutzen wir gemeinsam.“
Johann Wintersteiger, Direktor der Politechnischen Schule

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BILDUNGSCAMPUS ST. RUPRECHT
Mittelschule, Polytechnische Schule, Dependance der Volksschule
Kneippgasse 30, 9020 Klagenfurt, www.nms-kneippgasse.com
Bauherr*in                              Magistrat der Stadtgemeinde Klagenfurt, Abteilung Hochbau
Schulerhalter*in                        Stadtgemeinde Klagenfurt
Architektur                             halm.kaschnig.wührer architekten
Grundstücksfläche/Bauplatzfläche        6.173 m²
Nutzfläche                              6.510 m²
Gebäudevolumen                          25.840 m³
Bausumme total (inkl. MwSt.)            6.676.000 (inkl. Außenanlagen und Einrichtung)
Kosten pro m2                           1.022,64 EUR (ohne Einrichtung)
Wärmeerzeugung                          Fernwärme
Energiestandard                         34,9 kWh/m2a
Planungsbeginn                          2016
Baubeginn                               2018
Bezug/Fertigstellung                    2019
Kunst am Bau                            Schüler*innen gestalteten zwei Mosaikteppiche

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                                                                                          0     5        10   20

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„Das Schulgebäude in Sankt Ruprecht wurde bereits in mehreren Phasen seiner
   Geschichte unterschiedlichsten Umbauschritten unterzogen. Im vorliegenden
Projekt sollte eine Unterbringung von zwei bzw. drei Schultypen – PTS, MS und VS –
  gelingen und unter Beibehaltung der Kubatur das Auslangen gefunden werden.“
                                 Architekt Peter Kaschnig

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VOLKSSCHULE AM KREUZBERGL

Volksschule mit Musikschwerpunkt
In dem denkmalgeschützten Gebäude wird mo-                      sich um die Kinder mit besonderem Betreuungsbedarf.
dernste Ausstattung geboten. Bei der Umgestal-                  Ihnen steht auch ein Bewegungsraum, der im Rahmen
tung wurde auch auf die Bedürfnisse des Inklusions-             der Nachmittagsbetreuung von allen Kindern genutzt
unterrichts Bedacht genommen.                                   werden kann, zur Verfügung. Dort können sie unter pro-
                                                                fessioneller Anleitung spezifische Übungen absolvieren.
Die Volksschule am Kreuzbergl ist Klagenfurts einzige
Volksschule mit Musikschwerpunkt. Jede Schulstufe hat           Die Klassen sind räumlich miteinander vernetzt. Dabei
eine Stunde Musik mehr als im regulären Stundenplan             gibt es zwei Varianten: Entweder haben zwei Klassen
vorgesehen. Dabei wird auch mit Musikschulen und                gemeinsam einen Gruppenraum plus Sitzmöglichkeiten
Vereinen kooperiert und dafür gibt es im Erdgeschoß             am Gang oder zwei Klassen sind mit einer Tür miteinan-
ein bestens ausgestattetes Musikzimmer, das von allen           der verbunden. Das Dachgeschoß dient als Reserve für
Klassen genutzt wird. Es ist von der zentralen Aula aus         den Fall steigender Schüler*innenzahlen.
erreichbar, die nicht nur Speisesaal mit eigener Küche
ist, sondern auch als Veranstaltungssaal mit 120 Sitz-          Mit dem Umbau wurde die VS am Kreuzbergl eine
plätzen genutzt werden kann. Mit dem Einbau von                 Ganztagsschule mit einem Angebot im Sport- und Kre-
Akustik-Paneelen wurde dem hohen Raum der Hall ge-              ativbereich am Nachmittag und wachsenden Anmel-
nommen. Die Speisesaal-Möbel sind mobil und können              dungen.
weggerollt werden. Auf dieser Ebene befindet sich auch
die Bibliothek.                                                 Die große Freifläche im Innenhof, die früher als Parkplatz
                                                                diente, ist nun ein großer Spielplatz inklusive Sportplatz
Das Essen wird zwar zugeliefert, dennoch hat Direktor           mit Multifunktionsbelag für verschiedene Sportarten.
Martin Dumpelnik einen Küchenblock hineinreklamiert.
Hier lernen bereits die Jüngsten, was gesunde Küche
ist, und können im Rahmen des Unterrichtsfachs „Ge-
sunde Ernährung“ unter fachkundiger Anleitung selbst
Gerichte zaubern.

Das Zusammenspiel von alt und neu sei sehr gut ge-
lungen, findet Direktor Dumpelnik. Die Räume in dem
historischen Gebäude sind hell und erhielten durch
Glaselemente zusätzlich Transparenz. Technisch ist alles
auf dem neuesten Stand. Die Whiteboards und Kreide-
tafeln können parallel zueinander verwendet werden.
Die Inklusionsklassen sind mit WLAN ausgestattet, Leh-
rer*innen mit fachspezifischen Qualifikationen kümmern

          „Die Schule wurde 1907/08 erbaut und steht unter Denkmalschutz.
             Die umfangreiche Sanierung umfasste die Rekonstruktion der
          Fassade und des Daches nach den Vorgaben des Denkmalschutzes.
              Im Innenbereich wurden Räume und Abläufe neu konzipiert,
           Barrierefreiheit wurde geschaffen. Installationen und Oberflächen
           sowie der Brandschutz wurden auf den neuesten Stand gebracht.“
                                                Architekt Edgar Egger

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VOLKSSCHULE AM KREUZBERGL
Volksschule
Lerchenfeldstraße 35, 9020 Klagenfurt,   www.vs-klagenfurt1.at
Auftraggeber*in                           Magistrat der Landeshauptstadt Klagenfurt am Wörthersee, Abt. Facility Management
Schulerhalter*in                          Landeshauptstadt Klagenfurt am Wörthersee
Architektur                               Arch. DI Detlef Frühsorge (Einreichung)
                                          Arch. DI Edgar Egger (Ausführung)
Grundstücksfläche/Bauplatzfläche          9.111 m²
Nutzfläche                                6.457 m²
Gebäudevolumen                            29.920 m³
Bausumme total (inkl. MwSt.)              ca. 8.800.000 EUR (inkl. Einrichtung und Außenanlagen)
Kosten pro m2                             1.329 EUR (ohne Einrichtung)
Energiestandard                           C/HWB = 74,4 kWh/m2a
Wärmeerzeugung                            Fernwärme
Planungsbeginn                            Mai 2017 - Juni 2018 (Einreichung)
Baubeginn                                 Februar 2019
Bezug/Fertigstellung                      Dezember 2020

                                                                                        ANSICHT

                                                                                       0      5   10   20

                                                             22
„Hinter diesem Konzept steckt die Arbeit von drei Jahren, wobei für die
einzelnen Funktionsbereiche Arbeitsgruppen gebildet wurden. Die Stadt
Klagenfurt hat unsere Vorschläge wohlwollend und mit viel Engagement
 umgesetzt. Auf diese Weise haben wir nun tolle Arbeitsbedingungen.“
                           Direktor Martin Dumpelnik

                                      23
EDUCATIONAL LAB

Innovative Bildung hinter Büromauern
Das Educational Lab im Lakeside Science & Techno-                       ronment“ für vertiefende und erweiternde Angebote.
logy Park in Klagenfurt ist ein offenes Forschungs-                     Die Einbettung in den Innovationsstandort Lakeside
labor mit zehn unterschiedlichen Modulen für neue                       Park bietet zudem die Chance, mit Unternehmen zu-
Formen der Bildung, Aus- und Weiterbildung.                             sammenzuarbeiten.

Dieses Netzwerk setzt sich aus verschiedenen Bil-                       Kreativ-, Lern-, Entdeckungs- und Experimentierräume
dungsinstitutionen als Träger*innen der einzelnen Mo-                   (2, 4, 6 und 11) können sowohl von Kindern, Jugendli-
dule zusammen. Bildungsinnovator*innen, Partnerschu-                    chen und Schüler*innen als auch als Forschungs- und
len sowohl als Zielgruppen als auch als Nutzer*innen                    Praxisraum für Wissenschaftler*innen und Studierende
sowie Forschungseinrichtungen und Unternehmen ver-                      genutzt werden. Sie sind themenbezogen individuell
folgen hier gemeinsame Ziele, denen sie sich mit viel                   gestaltet.
Engagement widmen.
                                                                        Erprobungs- und Entwicklungslabore sowie eine inter-
„Nicht nur die Nutzer*innen, also die Kinder und Ju-                    aktive Test- und Entwicklungsumgebung gehören
gendlichen genauso wie die Studierenden und Erwach-                     ebenfalls zum Educational Lab (3 und 5). Diese Berei-
senen, sollen mit- und voneinander lernen, sondern                      che sind mit 3D-Druckern, Laser-Cuttern, CNC-Maschi-
auch die Bildungsorganisationen, die Module, die Leh-                   nen, Elektronikarbeitsplätzen, Werkbänken, Werkzeug-
renden und alle, die sich mit Bildungsinnovationen be-                  maschinensätzen und vielem mehr ausgestattet.
schäftigen, sollen von der räumlichen Nähe profitieren
– sie sollen von diesem Ort inspiriert werden“, erklärte                Ein weiterer Abschnitt ist dem Wissenstransfer und ex-
Maria Mack vom Lakeside Science & Technology Park.                      perimentellen Bildungsangeboten vorbehalten (9, 10
                                                                        und 12).
Es geht um Innovation, um Kreativität, um forschendes
und entdeckendes Lernen, ums Ausprobieren und Ex-
perimentieren – und das auch bei der Gestaltung der
Räume. Die einzelnen Module haben verschiedene Rol-
len, gedacht für unterschiedliche Zielgruppen, und ver-
fügen demnach auch über unterschiedlich gestaltete
Seminar-, Gruppen und Laborräume (laut Num-
mern im Übersichtsplan).                                                                              9

Das Schüler*innenlabor ist ein außer-
schulischer, voll ausgestatteter Lern-                    1                                                         8
ort (1 und 8) mit Sonderunter-
richtsräumen      für   Chemie,
Physik und Biologie als „in-           2                           4          5                   7
                                                              3                           6
novative learning envi-

1        NAWImix | Pädagogische Hochschule Kärnten
2        inspire! Lab
3        NAWImix Werkstatt
4        Raum Miller product life lab | Spiderino
5        smart lab Carinthia
6        Global Citizen Campus | Equality Lab
7        CD-Labor ATHENA                                           10
8        BIKO mach MINT
9        Medien- und Aufenthaltsraum Neumann
10       Raum Schmidt
11       SustainAbility Lab
12       Education Studio

                                                     11                             12
     GRUNDRISS EG/OG

     0      5     10    20

                                                                  24                                          GRUNDRISS EG/OG

                                                                                                              0     5      10   20
„Eine gestalterische Herausforderung war es, die verschiedenen Bildungs-
   beziehungsweise Weiterbildungseinrichtungen mit den erforderlichen
großräumlichen Strukturen in die vorgegebene und vor allem hinsichtlich der
     Konstruktion geplante und gebaute Bürostruktur zu integrieren.“
                              Architekt Edgar Egger

                                       25
EDUCATIONAL LAB
Lakeside B11, 9020 Klagenfurt, www.lakeside-scitec.com/educational-lab/educational-lab
Auftraggeber*in                       Lakeside Science & Technology Park GmbH
Architektur                           Das Gebäude wurde nach einem städtebaulichen Wettbewerb von
                                      be – baumschlager eberle architektur und ILF Consulting Engineers entworfen.
                                      Die jeweiligen Module gestalten ihre Bereiche selbst und haben unterschiedliche
                                      Architekten damit beauftragt, wie bspw.
                                      Edgar Egger arch+ing ZT
                                      SPAZIO 3 Architektur ZT GmbH
                                      Walter Hösel
Grundstücksfläche/Bauplatzfläche      Lakeside Science & Technology Park GmbH
                                      Gebäude B11+B12
Gebäudevolumen, BRI gesamt            ca. 43.000 m³
BGF: Educational Lab                  3.600 m²
Mietfläche: Educational Lab           3.000 m²
Mieternutzfläche: Educational Lab     2.650 m²
Bausumme total (inkl. MwSt.)          14.000.000 EUR inkl. Innenausbau
Energiestandard                       Gesamtenergieeffizienz-Faktor (fGEE): A
Wärmeerzeugung                        Fernwärme
Wettbewerb                            Städtebaulicher Wettbewerb 2013 für Lakeside 2.0
Planung                               2014-2016
Bau                                   2014-2016
Bezug/Fertigstellung                  2015-2017

 „Unsere Überzeugung war, dass Innovationen in der Bildung neben engagierten,
 motivierten und kreativen Menschen idealerweise vom Alltag losgelöste Denk-,
     Lern- und Freiräume brauchen, eine Atmosphäre der Offenheit und der
      Kreativität. Dann wird gelebte Kooperation in der Bildung möglich.“
                                     Maria Mack, Lakeside Science & Technology Park

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27
28
„Raum wirkt: Vor allem Schulräume werden oft als
‚3. Pädagoge‘ bezeichnet – neben den Mitschüler*innen
 und den Lehrer*innen. Lichtdurchflutete Gebäude für
  differenzierte Lernsituationen, abwechslungsreiche
 Freiräume zum Toben und Lernen und Pädagog*innen
 ohne Scheu vor kreativen Lernwelten – sie alle fördern
      und fordern die Entwicklung unserer Kinder.“
                   Christine Aldrian-Schneebacher
              Leiterin Architektur-Spiel-Raum-Kärnten

                                    29
BILDUNGSZENTRUM LUDMANNSDORF /
IZOBRAŽEVALNI CENTER BILČOVS
Mehr als Schule

Gemeinsam mit den Nutzer*innen wurde die Um-                   Wichtig war auch, dass die Funktionen – Volksschule,
gestaltung der Volksschule Ludmannsdorf/Bilčovs                Kindergarten und die multifunktionale Vereins-/Veran-
entwickelt und mit ökologischen Materialien umge-              staltungsnutzung – besser getrennt werden. Daher sind
setzt.                                                         nach der Sanierung sowohl das Untergeschoß als auch
                                                               Erdgeschoß und das erste Obergeschoß, von dem aus
Schon 1980 bei ihrer Errichtung war die Volksschule            das Dachgeschoß mit zwei weiteren Klassenräumen
Ludmannsdorf/Bilčovs nicht nur Bildungsstätte, sondern         und einem Werkraum zu erreichen ist, von außen zu-
auch kultureller Treffpunkt, kommunales Zentrum für            gänglich. Der zentral situierte Aufzug ermöglicht darü-
Veranstaltungen, Volkshochschulkurse, Theater- und             ber hinaus eine umfassende barrierefreie Nutzung der
Konzertaufführungen sowie Trainingseinrichtung diver-          Gebäudestruktur über alle vier Geschoße.
ser Sportvereine. Darüber hinaus ist sie Standort des
Kindergartens und der schulischen Tagesbetreuung.              Im Erdgeschoß sind die Ganztagsbetreuung und der
Aufgrund des Baualters des Gebäudes und des knap-              Kindergarten, der mittels eines Holzzubaus erweitert
pen Raumangebots wurde beschlossen, das gesamte                wurde, situiert. Zentral dazwischen befindet sich die Kü-
Objekt zu sanieren.                                            che, offen und frei verglast.

Ausgangspunkt der Sanierung war die Optimierung der            Der Bereich vor dem Eingang ist eine etwa 50 Meter
thermischen Hülle. Kombiniert wurde dies mit der               lange verkehrsberuhigte Zone. Der kurze Fußmarsch,
durchgängigen Verwendung von ökologischen Materia-             gemeinsam mit Freund*innen, Geschwistern oder El-
lien und der Vermeidung von Raumgiften, mit hocheffi-          tern, sei mittlerweile zu einem morgendlichen Ritual ge-
zienten technischen Anlagen und aktiven Komponenten            worden, erzählt der Direktor.
sowie einer intelligenten Steuerungs- und Regelungs-
technik.

Für die Entwicklung des neuen Konzepts wurden die
Bedürfnisse der Nutzer*innen in den Fokus gestellt und
in Workshops erarbeitet. Als besonders gelungen emp-
findet Direktor Thomas Partl die Zentralgarderobe. Denn
dadurch wurde vor den Klassenzimmern Raum für neue
pädagogische Möglichkeiten mit offenen Lernzonen, Ni-
schen und kleinen Gruppenräumen geschaffen, die sich
durch das gesamte Schulgebäude ziehen. „Das kommt
auch unserem zweisprachigen Unterrichtssystem sehr
entgegen“, sagt der Direktor. Ebenfalls zu dem neuen
Raumangebot gehört eine überdachte Außenklasse, die
bei schönem Wetter vor allem für Kreativfächer genutzt
wird.

        „Das Projekt zeichnet sich durch das durchgängige Konzept der Trans-
            parenz aus. Bei den Innen- und Außenräumen, vor allem bei den
        Klassen- und Gruppenräumen, wurden gezielt Öffnungen gesetzt, die
        nicht nur die gute Belichtung in den tiefen Baukörper bringen, sondern
           ebenso die Blickbeziehung zwischen den Räumen stärken sollen.“
                                             Architekt Gerhard Kopeinig

                                                          30
31
BILDUNGSZENTRUM LUDMANNSDORF / IZOBRAŽEVALNI CENTER BILČOVS
Kindergarten, Volksschule, Schulische Tagesbetreuung, Öffentliche Vereinsnutzung
Ludmannsdorf 44, 9072 Ludmannsdorf, www.vs-ludmannsdorf-bilcovs.at
Bauherr*in                               Gemeinde Ludmannsdorf
Schulerhalter*in                         Gemeinde Ludmannsdorf
Architektur                              ARCH+MORE ZT GmbH
                                         Arch. DI Anton Reichmann (Unterstützung bei der Einreichplanung)
Grundstücksfläche/Bauplatzfläche         4.992 m2
Nutzfläche                               1.899 m²
Gebäudevolumen                           7.106 m³
Bausumme total (inkl. MwSt.)             2.268.757 EUR
Kosten pro m2                            998,50 EUR
Energiestandard                          HWB Ref,RK 33,7
Wärmeerzeugung                           Biomasse – Nahwärme
Planungsbeginn                           2017
Baubeginn                                2018
Bezug/Fertigstellung                     2018 (5 Monate Bauzeit)
Preise/Auszeichnungen                    klimaaktiv Gold-Zertifizierung, e5-Krone
Kunst am Bau                             Meina Schellander

                                                                         SCHNITT

                                                                        0          5    10               20

                                                                                                     SCHNITT

                                                                                                     0         5   10   20

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„Das neue Raumangebot mit Freiräumen, Nischen und kleinen Grup-
penräumen bietet zusätzliche Möglichkeiten für Lernen und Lehren.
  Es unterstützt auch unser zweisprachiges Unterrichtsmodell.“
                          Direktor Thomas Partl

                                   33
BILDUNGSZENTRUM GUTTARING

Sechs Holzarten aus der Region

Die denkmalgeschützte Schule in Guttaring wurde                   richtung und Betrieb. Darüber hinaus spielt der „Klang-
mit heimischen Holzarten saniert und in ein regio-                körper Holz“ für die Musikschule eine Rolle.
nales Bildungszentrum inklusive Veranstaltungssaal
umgebaut.                                                         Im Turnsaal, der den Vereinen auch für Sport- bezie-
                                                                  hungsweise Kulturveranstaltungen dient, fließen die
Kindergarten, Volksschule, Musikschule und schulische             sechs heimischen Holzarten, die in den Klassenzimmern
Tagesbetreuung finden in dem aus dem Jahr 1895                    eingesetzt wurden, in Decken- und Wandverkleidung
stammenden Gebäude, das 90 Jahre später um einen                  zusammen. Die Fassade des Zubaus ist hinterlüftet, die
Zubau erweitert wurde, Platz. Außerhalb der Unter-                Außenwände im Altbau wurden mit Kalziumsilikat-Plat-
richtszeiten kann es von den zahlreichen Vereinen der             ten innen gedämmt.
Region genutzt werden.
                                                                  Die Baumaßnahmen wurden durch EU-Mittel aus dem
Die landschaftliche Umgebung mit ihrem Waldreichtum               Programm LEADER und aus dem „Görtschitztalfonds“
und den zahlreichen holzbearbeitenden Betrieben legte             (Wiederaufbaufonds nach der Krise) unterstützt. Die Sa-
die Verwendung dieses Werkstoffes bei der Umgestal-               nierung wurde zusätzlich vom Klimafonds der Österreichi-
tung des Schulgebäudes nahe. Jede der Klassen –                   schen Bundesregierung als Mustersanierung gefördert.
Wände und Decke – ist mit einer anderen Holzart aus-
gekleidet: Esche, Buche, Fichte, Kiefer, Lärche und Zirbe.
Zum Teil wurde die bestehende Einrichtung weiterver-
wendet. Wo sie erneuert wurde, ersetzte man sie mit
Möbeln aus Massivholz. „Wir alle schätzen die Atmo-
sphäre. Die Kinder fühlen sich sehr wohl und sie sind
viel weniger krank als vorher“, erklärte Direktorin Barba-
ra Engler.

Neben den Klassen gibt es auch Bereiche für freies Ler-
nen im Rahmen des Unterrichts. „Das Kind kann sich
dorthin zum Üben oder Vertiefen zurückziehen, die Tü-
ren bleiben offen. Oder man kann da beispielsweise
eine kleine Englischgruppe eröffnen“, so die Direktorin.
Die Bereiche werden auch von den Musikschüler*innen
als Warteraum genutzt.

Die Doppelnutzung der Räumlichkeiten des Bildungs-
zentrums als Volks- und Musikschule spart Geld bei Er-

         „Wir sind eine absolute Wohlfühlschule. Die Holzoberflächen schaffen
            ein angenehmes Raumklima in den Klassen und sie riechen gut.
                 Auch das Thema Akustik wurde ausgezeichnet gelöst.“
                                                 Direktorin Barbara Engler

                                                             34
35
BILDUNGSZENTRUM GUTTARING
Kindergarten, Volksschule, Musikschule, Schulische Tagesbetreuung, Vereinsnutzung (Musikverein), Veranstaltungsnutzung
Silbereggerstraße 5, 9334 Guttaring, www.vs-guttaring.ksn.at
Bauherr*in                               Marktgemeinde Guttaring
Schulerhalter*in                         Marktgemeinde Guttaring
Architektur                              ARCH+MORE ZT GmbH
                                         Arch. DI Gerhard Kopeinig
Grundstücksfläche/Bauplatzfläche         3.337 m2
Nutzfläche                               2.062 m2
Gebäudevolumen                           11.435 m³
Bausumme total (inkl. MwSt.)             2.062.000 EUR
Kosten pro m2                            1.000 EUR/m2 NNFl.
Energiestandard                          HWB* Ref,RK 6,8 kWh/m3a
Wärmeerzeugung                           Heizungsanlage aus biogenen Brennstoffen (Pellets)
Planungsbeginn                           Juli 2016
Baubeginn                                Juni 2017
Bezug/Fertigstellung                     September 2018
Preise/Auszeichnungen                    klimaaktiv Gold
                                         Energy Globe 2019 - Anerkennung
                                         Holzbaupreis 2019 - Anerkennung
                                         e5-Krone (Energieeff. Gemeindeprojekt)
                                         Österreichisches Umweltzeichen

                                                                      SCHNITT

                                                                      SCHNITT
                                                                     0          5   10              20

                                                                     0          5   10              20

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„Das denkmalgeschützte Gebäude des Bildungszentrums Guttaring
 wurde räumlich und materiell aufgewertet: Ein wesentliches Ziel
   dieser Mustersanierung war die Schaffung eines natürlichen
    Umfeldes in der Schule mittels des regionalen, natürlichen
          Rohstoffes Holz ohne chemische Behandlung.“
                       Architekt Gerhard Kopeinig

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BILDUNGSZENTRUM HÖRZENDORF

Erste verschränkte Ganztagsschule

Ein für Kärnten einzigartiges pädagogisches Konzept,            Für eine gesunde Lernatmosphäre sorgen „offenporige“
viel Licht, Offenheit und offenporige Holzober-                 Innengestaltungen mit geöltem Holz und ökologischem
flächen zeichnen die Volksschule in Hörzendorf aus.             Putz. Einheitlicher Holzverwendung in den Gemein-
                                                                schaftsräumen – Lärche für Böden, Einbauten – stehen
Die alte Volksschule entsprach nicht mehr den Anforde-          die mit jeweils unterschiedlichen Holzarten – Tanne, Zir-
rungen an zeitgemäßen Unterricht, daher wurde ein               be, Esche und Lärche – gestalteten Klassen als „indivi-
Neubau, direkt angeschlossen an den Kindergarten, er-           duelles Zuhause“ der Kinder gegenüber.
richtet. Mit der Eröffnung des Gebäudes zog auch ein
neues pädagogisches Konzept ein. Die Volksschule ist            „Die Eltern sind sehr begeistert. Jeder, der das erste Mal
Kärntens erste verschränkte Ganztagsschule – Unter-             hierherkommt, sagt: ‚Das ist keine Schule‘“, erzählt Di-
richt, Freizeit, Essen finden über den Tag verteilt ab-         rektorin Maria-Magdalena Wiery. Die Begeisterung
wechselnd statt.                                                schlägt sich auch in steigenden Schüler*innenzahlen
                                                                nieder. Das Wichtigste für sie ist, dass sich die Kinder
Die Herausforderung für die Architektin war, auf der zur        wohlfühlen, denn die Räume sind für sie Lern- und Le-
Verfügung stehenden beschränkten Grundfläche das                bensplatz.
optimale Ergebnis für die Nutzer*innen zu erzielen. Sie
erreichte es in dem ebenerdigen Gebäude mit ineinan-
derfließenden Räumen mit einer starken Durchlichtung
und entsprechenden Außenraumbeziehungen. So geht
die Aula fließend in den „Marktplatz“ über, in den der
Gruppenraum gesetzt wurde. Mobile Kästen mit integ-
rierten Sitznischen schaffen unterschiedliche Lernsitua-
tionen und „Kuschelecken“ für die Kinder.

Der Marktplatz öffnet sich über seine gesamte Länge in
einen südlich vorgelagerten Hof, der von der Rückwand
des Kindergartens begrenzt ist und dadurch als voll-
kommen ungestörte Freiraumklasse oder als Erweite-
rung des Werkraumes genutzt werden kann. Der Turn-
saal wird von Kindergarten und Volksschule
gleichermaßen genutzt.

Mit optischen Tricks wurde räumliche Weite und Quali-
tät erreicht. Große Fensterflächen nach Norden werden
durch die Dachschräge mit kleinen Gaupen, durch die
das warme Südlicht in die Räume flutet, ergänzt. Quad-
ratische Klassen erlauben variantenreiche Gestaltungs-
möglichkeiten.

           „Durchlässigkeit zwischen innen und außen, aber auch der Räume
          zueinander waren Schwerpunkte der Gestaltung. Die Ebenerdigkeit
        erzeugt nach außen hin eine kindgerechte Maßstäblichkeit und schafft
                          innenräumlich großzügige Weite.“
                                                Architektin Eva Rubin

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BILDUNGSZENTRUM HÖRZENDORF
Kindergarten, Volksschule
Unterbergen 3a, 9300 St. Veit/Glan, www.vs-hoerzendorf.ksn.at
Bauherr*in                             Stadtgemeinde St. Veit/Glan
Schulerhalter*in                       Stadtgemeinde St. Veit/Glan
Architektur                            Architekturbüro Eva Rubin mit DI Florian Anzenberger
Grundstücksfläche/Bauplatzfläche       13.206 m2
Nutzfläche                             953 m2
Gebäudevolumen                         4.664 m³
Bausumme total (inkl. MwSt.)           ca. 2.440.300 EUR (Bauwerkskosten ohne Außenanlage)
Kosten pro m2                          2.300 EUR/m2 (Bauwerkskosten ohne Außenanlagen)
Energiestandard                        52,3 kWh/m2a
Wärmeerzeugung                         Wasser/Wasser-Wärmepumpe
Wettbewerb                             2018
Planungsbeginn                         2018
Baubeginn                              2019
Bezug/Fertigstellung                   2020
Kunst am Bau                           Zorka L. Weiss

                                                                    GRUNDRISS EG

                                                                    0     5        10   20

                                                                    GRUNDRISS EG

                                                                    0     5        10   20

        „Das ist die Schule der Zukunft. Die Offenheit der Architektur macht
        es möglich, den Kindern Freiraum zu lassen und sie dennoch immer im
          Blick zu haben. Der Mehrwert einer verschränkten Ganztagsschule
         umfasst neben dem Lernen die sinnvolle gemeinsame Freizeitgestal-
         tung, das gemeinsame Erleben, aber auch Streiten und Erkämpfen.“
                                          Direktorin Maria-Magdalena Wiery

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BILDUNGSZENTRUM MILLSTATT

Alt und neu gut kombiniert
Die Volksschulen Millstatt und Obermillstatt wurden              gungsmeldern und einer Tageslichtsteuerung ausge-
zusammengelegt. Dafür wurde das Gebäude in                       stattet. Im gesamten Gebäude wurden ausschließlich
Obermillstatt grundlegend saniert und durch Zu-                  LED-Leuchtmittel verbaut. Ebenso wurde ein flächen-
bauten erweitert.                                                deckendes WLAN installiert und die Schule mit einer
                                                                 mobilen interaktiven Tafel ausgestattet.
Der Bau stammt aus den 1980er Jahren und beher-
bergte bisher die Volksschule und den Kindergarten               Die Mischung zwischen alt und neu sei sehr gut gelun-
Obermillstatt. Nach der Adaptierung besuchen dort nun            gen, sagt Direktorin Ilse Lackner. Sie schätzt die hellen,
alle Grundschüler*innen des Raums Millstatt die Grund-           freundlichen Räume und die gute Raumaufteilung. Die
schule. Darüber hinaus wurden mit dem Um- und Aus-               große Aula blieb erhalten und wurde als Schulbibliothek
bau auch Räumlichkeiten für die Nachmittagsbetreuung             in ihrer Funktion erweitert.
geschaffen. Der Kindergartenstandort Obermillstatt
blieb und ist in dem Gebäudekomplex integriert. Er ver-          Die VS Millstatt verfügt auch über ein Schulorchester,
fügt über einen eigenen Eingang.                                 das die Aula als Probenraum nutzt. Außerdem werden
                                                                 über den Lehrplan hinaus regelmäßig verschiedene
Die nordseitigen Zubauten wurden in Stahlbetonbau-               Projekte, wie beispielsweise „Respectful2gether“, um-
weise errichtet. Die südseitigen Zubauten sowie die              gesetzt. In Workshops mit Seminarbäuerinnen und in
Aufstockung erfolgten aufgrund der statischen Erforder-          Zusammenarbeit mit den Eltern wird eine gesunde Jau-
nisse in Holzriegelbauweise. Für die Aufstockungen               se kreiert. In Integrationsklassen gibt es die Möglichkeit
wurden die beiden Baukörper angehoben, um drei Klas-             individueller Förderungen.
sen in Holzbauweise einzubauen. Ein Teil des erweiter-
ten Gebäudes steht nun der Volksschule plus Nachmit-
tagsbetreuung zur Verfügung.

Ein Raumprogramm wurde vorgegeben, das während
der Bauarbeiten flexibel geändert wurde. Durch die grö-
ßer werdende Schüler*innenzahl wurden zwei weitere
Klassenräume benötigt. Neu ist auch der Medienraum,
der notfalls zu einem zusätzlichen Klassenraum umfunk-
tioniert werden kann.

Den geforderten Normen und dem Stand der Technik
entsprechend wurde alles barrierefrei umgebaut und
thermisch saniert. Alle Elektro- und Versorgungsinstalla-
tionen wurden erneuert. Die Räume sind mit Bewe-

          „Mir war es wichtig, das traditionelle Gebäude mit viel Rücksicht auf
          Bestehendes modern und zeitlos zu gestalten. Für die Kindergarten-
           und Volksschulkinder sollten lichtdurchflutete, freundliche Räume
            entstehen. Der Umbau während des teilweise laufenden Schul-
                und Kindergartenbetriebes war eine Herausforderung.“
                                                Architekt Christian Meinl

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BILDUNGSZENTRUM MILLSTATT
Kindergarten, Volksschule und Nachmittagsbetreuung
Obermillstatt 124, 9872 Millstatt am See, www.vs-millstatt.at
Bauherr*in                               Marktgemeinde Millstatt am See
Schulerhalter*in                         Marktgemeinde Millstatt am See
Architektur                              Architekturbüro Arch DI Christian Meinl, MSc.
Grundstücksfläche/Bauplatzfläche         7.362 m²
Nutzfläche                               ca. 2.550 m²
Gebäudevolumen                           13.186 m³
Bausumme total (inkl. MwSt.)             ca. 3.890.000 EUR
Kosten pro m2                            ca. 1.500 EUR
Energiestandard                          fGEE = A+
Wärmeerzeugung                           Hackgut-Anlage
Planungsbeginn                           Mai 2017
Baubeginn                                Mai 2018
Bezug/Fertigstellung                     Mai 2019

                                                                          GRUNDRISS EG

                                                                         0      5        10   20

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„Vieles wurde mit Holz gestaltet, alt und neu wurden sehr gut kombiniert.
Wir bieten neben dem Regelunterricht eine Reihe von Projekten, bei denen
         wir mit Organisationen der Region zusammenarbeiten.“
                             Direktorin Ilse Lackner

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BILDUNGSZENTRUM RENNWEG

Soziales Zentrum der Gemeinde

Eine Vielzahl an Funktionen erfüllt das Bildungszen-             teresse an Musik ist sehr groß, jeder Raum wird ge-
trum Rennweg. Vom Kindergarten bis zum Verein –                  braucht. Daher muss die Direktorin den Stundenplan
in den Räumen finden alle Altersgruppen das pas-                 exakt ausarbeiten, um ausreichend Zeit und Raum so-
sende Ambiente.                                                  wohl für Regel- als auch Musikunterricht zu schaffen.

Seit September 2014 werden die VS und MS Rennweg                 Der Turnsaal wird ebenfalls mehrfach genutzt. Er dient
als Schulverbund unter gemeinsamer Leitung geführt.              auch als Bewegungsraum für den Kindergarten und
Zuvor war das gesamte Gebäude aus den 1960er Jah-                kann für Veranstaltungen gemietet werden. So wurde
ren generalsaniert und modernisiert und 2013 feierlich           das Gebäude durch die Neuausrichtung auch zum sozi-
eröffnet worden. Ein wesentlicher Aspekt dabei war die           alen Mittelpunkt der Gemeinde.
Digitalisierung. Ein leistungsstarkes WLAN macht es
möglich, dass alle Schüler*innen gleichermaßen online            Durch die räumliche Verbundenheit der verschiedenen
wie offline arbeiten können. Die Klassen wurden mit              Bildungseinrichtungen ergeben sich Chancen der Zu-
elektronischen Tafeln, Beamern und Whiteboards aus-              sammenarbeit, Synergien können optimal genutzt wer-
gestattet. In den Informatikräumen kann modernstes               den. Der Übergang vom Kindergarten in die Volksschule
Equipment genutzt werden.                                        und weiter in die Mittelschule ist nahtlos möglich und
                                                                 Musikschule, Bibliothek, Mittagsbetreuung sowie die
Das Gebäude wurde vollkommen barrierefrei umgestal-              unterschiedlichen Vereine bieten Möglichkeiten einer
tet. Die thermische Sanierung erfolgte in Verbindung             sinnvollen Freizeitgestaltung.
mit einer wartungsfreien, unbehandelten Holzfassade.
Die Generalsanierung der Innenräume umfasste auch
die Beleuchtung und den Einbau von Akustikdecken.
Letztere werden von den Nutzern besonders geschätzt.
„Es ist jetzt viel ruhiger, das ist sehr angenehm“, sagt
Direktorin Sieglinde Seebacher.

Die Erneuerung ist bereits auf den ersten Blick sichtbar.
Der Haupteingang wurde aufgewertet, um der Bedeu-
tung und Größe des Gebäudes zu entsprechen. Ein at-
traktiver Schulhof, der von den Kindern und Jugendli-
chen in den Pausen und von Vereinen für Veranstal-
tungen genutzt wird, wurde geschaffen.

In dem Gebäude sind auch der Kindergarten und die
Bibliothek sowie die Musikschule untergebracht. Das In-

         „Eine in die Jahre gekommene Schule wurde durch die Revitalisierung
          derart aufgewertet, dass sie für Schüler*innen und Erwachsene zu
           ‚ihrem Bildungshaus‘ und zum sozialen Mittelpunkt der Gemeinde
            wurde. Die räumliche und funktionelle Zusammenführung ‚unter
             einem Dach‘ brachte weitreichende Synergien für alle Nutzer.“
                                                Architekt Egbert Laggner

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GRUNDRISS EG

                                                                                       0     5        10   20

BILDUNGSZENTRUM RENNWEG
Kindergarten, Volksschule, Mittelschule, Musikschule
9863 Rennweg 64, www.vs-rennweg.ksn.at
Bauherr*in                                Immobilienverwaltung Schulgemeindeverband Spittal an der Drau KG
Schulerhalter*in                          Schulgemeindeverband Spittal/Drau
Architektur                               Arch. DI Egbert Laggner
Grundstücksfläche/Bauplatzfläche          8.243 m2/776 m2
Nutzfläche                                4.003 m2
Gebäudevolumen                            20.144 m³
Bausumme total (inkl. MwSt.)              4.800.000 EUR
Kosten pro m2                             1.028 EUR
Energiestandard                           Niedrigenergie-Standard
Wärmeerzeugung                            Fernwärme – Hackschnitzel
Planungsbeginn                            2010
Baubeginn                                 Juni 2012
Bezug/Fertigstellung                      September 2013

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„Die Digitalisierung wurde im Zuge der Sanierung massiv ausgebaut.
  In diesem Bereich haben wir einen gewaltigen Schritt nach vorne
 gemacht. Wir schätzen an unserer Schule aber auch die Lage in der
         Natur und die Ruhe in den neu gestalteten Räumen.“
                      Schulleiterin Sieglinde Seebacher

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Diese Publikation legt anschaulich Zeugnis ab über die Umsetzung
     zeitgemäßer Raumkonzepte im Kärntner Bildungsbau, die
   differenzierte und praxisorientierte Lernformen ermöglichen.
Das ÖISS wünscht den Projekten eine erfolgreiche Aneignung durch
    die Nutzer/innen und dem Werk eine breite Beispielwirkung.
                               DIin Karin Schwarz-Viechtbauer
         Direktorin des ÖISS (Österreichisches Institut für Schul- und Sportstättenbau)

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BILDUNGSZENTRUM STALL/MÖLLTAL

Mehr Licht und Bewegungsraum

Das Schulgebäude in Stall im Mölltal wurde umfas-                Das Erdgeschoß ist nun das Reich der Kindergartenkin-
send saniert und durch einen Zubau erweitert. Kin-               der. Es wurde um eine Bibliothek, einen über-
dergarten und Volksschule befinden sich nun unter                dachten Haupteingang sowie Garderoben sowohl für
einem Dach.                                                      den Kindergarten als auch die Volksschule erweitert. Die
                                                                 Gruppen- und Schlafräume wurden neu gestaltet.
Schulleiter Franz Golger schätzt an der neuen Lösung
vor allem die Kombination von Kindergarten und Volks-            Der Turnsaal im Untergeschoß kann nun als Veranstal-
schule, die zuvor in separaten Gebäuden untergebracht            tungssaal genutzt werden. Dafür sorgen auch ein ent-
waren. „Der pädagogische Austausch hat auch schon                sprechender Bühnenzubau mit einer Nutzfläche von 60
vorher stattgefunden, ist dadurch aber unkomplizierter           Quadratmetern und verschiedene akustische Maßnah-
und intensiver“, erklärt Golger. Die Pädagog*innen kön-          men.
nen so auf besonderen Förderbedarf oder Begabungen
frühzeitig aufmerksam werden. Für die Mädchen und                Die gesamte Außenanlage, zum Teil vom Zubau über-
Buben wird der Übergang vom Kindergarten in den                  dacht, ist Pausenhof und Spielplatz sowohl für die Kin-
Schulbetrieb erleichtert, sie lernen ihre Lehrer*innen           dergarten- als auch die Volksschulkinder.
und viele der älteren Schüler*innen frühzeitig kennen.

Die Schulklassen, die zuvor auf zwei Stockwerke auf-
geteilt waren, sind nun auf einer Ebene im Oberge-
schoß zusammengefasst. Dieses wurde nicht nur sa-
niert, sondern durch einen Zubau in Holzbauweise mit
Lärchenholzschalung ergänzt. Glas und Holz dominieren
die neuen Klassen. „Es ist sehr hell. Die Kinder haben
nun genug Platz und viel Bewegungsraum“, nennt Gol-
ger weitere Vorteile. Darüber hinaus gibt es einen fünf-
ten Klassenraum als „Reserve“, falls sich die Schüler*in-
nenzahlen in den nächsten Jahren erhöhen sollten.
Zwischenzeitlich wird er als Mehrzweckraum genutzt.

Das gesamte Schulgebäude wurde saniert und kom-
plett barrierefrei – unter anderem mit einem Lift über
alle drei Geschoße – gestaltet. Die Gebäudehülle wurde
überarbeitet und gedämmt. Eine weitere Dämmmaß-
nahme sind die neuen Fenster mit Aluminiumprofilen
und Dreifachverglasung.

            „Der Zubau wurde so konzipiert, dass Klassen und Erschließungs-
              bereiche viel Tageslicht erhalten. Holzwerkstoffplatten und
              Glasoberlichten sorgen für Wärme, Leichtigkeit, Transparenz
                           und Behaglichkeit in den Räumen.“
                                              Architekt Reinhard Suntinger

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