Klartext Pfarrbrief Katholische Kirchengemeinde St. Marien Telgte - St-Marien-Telgte
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
Klartext 3 | Weihnachten 2017 Pfarrbrief Katholische Kirchengemeinde St. Marien Telgte Frieden ?? Frieden !? Frieden ?! Frieden !! Themen dieser Ausgabe Telgter Thesen | Christliche Ökumene | Neues Leben in St. Johannes | Termine
Inhaltsverzeichnis Inhalt Ausgabe 3|2017 Ansprechpartner | Kontakt Seite Kath. Kirchengemeinde St. Marien Telgte Editorial Grußwort Propst Dr. Michael Langenfeld.............................3 Pfarrbüro Sprechzeiten Telgte Titelthema St. Clemens Kardinal-von-Galen-Platz 9 | 48291 Telgte Friede mit sich selbst – wie geht das? ................................... 4 Friede auf Erden und den Menschen ein Wohlgefallen?....5 Mail: stmarien-telgte@bistum-muenster.de Christliche Ökumene als Weg zum Frieden ......................... 6 Mo: 9:00–12:00 Kein Frieden im Land ohne „Anstand“!................................ 8 Die: 9:00–12:00 | 15:00–17:00 „Ein Krieg ist keine Lösung“................................................ 10 Mi: geschlossen Frieden und Bewahrung der Schöpfung.............................. 12 Do: 9:00–12:00 | 15:00–17:00 Telgter für Frieden................................................................... 13 Wird Frieden bleiben – wird es bei uns nochmal Fr: 9:00–12:00 Krieg geben?............................................................................. 14 Pfarrbüro Sprechzeiten Westbevern Friede auf Erden - 77. Krippenausstellung im Museum SS. Cornelius und Cyprianus RELiGIO..........................................................................................16 Kirchplatz 15 | 48291 Telgte Versöhnung ist eine Brücke zum Frieden............................ 18 Mi: 9:00–12:00 Geistliche Angebote | Termine Propst Dr. Michael Langenfeld Gottesdienste/Veranstaltungen..............................................19 Tel.: 0 25 04 / 92 288 72 KinderSEITE 23 langenfeld-m@bistum-muenster.de AUS DER KIRCHENGEMEINDE Sakristan Christian Kammler Aktion Dreikönigssingen 2018 ............................................. 24 Mobil: 01 76 / 632 450 79 Einfach mal aus der Reihe tanzen: 18 + 1 Telgter Thesen.... 26 kammler.telgte@gmail.com „Gottes Wort leben“ – Telgter Wallfahrt 2017.................. 28 Neues Leben im Pfarrheim St. Johannes............................. 30 Propsteikantor Michael Schmitt Titelfoto: © zwiebackesser/kaninstudio/fotolia.com Neues Logo für St. Marien und Telgter Wallfahrt.............. 31 Schwestern Stella Matutina in Telgte.................................... 32 Mobil: 01 63 / 1 32 75 83 Auf Namenssuche .................................................................. 35 schmitt.m@gmx.eu Kichenmusik Pfarreirat Vorsitzender Dieter Köcher Adventliche Kirchenmusik in St. Clemens.......................... 36 Tel.: 0 25 04 / 4 751 Eine Chororgel für St. Clemens............................................ 37 dieter.koecher@gmx.de Weihnachten für alle!............................................................... 38 Service Kirchenvorstand Beauftragter Martin Harbert Tel.: 0 25 04 / 93 37 15 Ansprechpartner........................................................................ 2 Impressum................................................................................ 39 martinharbert@web.de 2
Editorial Liebe Leserinnen und Leser! V iele Christen, die sich selbst als nicht sehr bibelfest bezeichnen würden, und sogar eine Reihe von Nichtchristen weiß, dass mit der Weihnachtsgeschichte und der Geburt Jesu eine Friedenssehnsucht und zugleich eine grandiose Frie- densbotschaft verbunden ist: „Verherrlicht ist Gott in der Höhe, und auf Erden ist Friede bei den Menschen seiner Gnade.“ Gerade die Sehnsucht nach Frieden scheint im vergangenen Jahr wieder deutlich zugenommen zu haben. Dabei sind Unterdrückung, Krieg und Terrorismus mit den Folgen von Flucht und Vertreibung nur ein Aspekt. Die immer häufiger werdende Bedrohung durch gewaltige Naturkatastrophen nährt in vielen Menschen zudem die Sehnsucht, auch Michael Langenfeld mit der Schöpfung wieder in Frieden leben zu dürfen. Konflikte und Beziehungs- Propst der Katholischen probleme im eigenen Umfeld, in Ehe und Familie, in Schule und Beruf, in Nachbar- Kirchengemeinde schaft und Vereinen lassen nicht wenige Menschen auf Frieden im Kleinen hoffen. St. Marien Telgte Der Blick auf das kleine und wehrlose Menschenkind göttlicher Herkunft und der sofortige Impuls, ein solches Geschöpf beschützen zu wollen, sind ein erster Hinweis, wie Frieden gelingt. Allerdings müssen wir uns irgendwann von der Krippe lösen, müssen dieses Kind begleiten, müssen sein Leben, seine Botschaft und seine Hingabe teilen, damit der Friede, den dieser Jesus ausstrahlt, auch in uns und um uns herum wachsen kann. Wie das in Telgte von dem ein oder anderen konkret versucht wird, möchte Ihnen das Redaktionsteam von ‚KLARtext - Pfarrbrief der Katholischen Kirchengemein- de St. Marien Telgte‘ in dieser weihnachtlichen Ausgabe vorstellen. Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, wünsche ich im Namen des Seelsorgeteams und der Redaktion ein friedvolles Weihnachtsfest und viel Freude beim Lesen unse- res Pfarrbriefes ‚KLARtext‘! Ihr Propst Michael Langenfeld 3
Titelthema Friede mit sich selbst – wie geht das? „Wollen wir in Frieden leben, muss der Frieden aus uns selbst kommen.“ Dieses Zitat des schweizerischen Schriftstellers Jean-Jacques Rousseau können Sie, verehrte/r Leser/in gewiss unterschreiben. Aber was bedeutet das in der Konsequenz und wie sieht die Realität aus? Ekkehard Strels F riede steckt in dem Wort Zufriedenheit. Bedeutet so viel wie: Friede kann nur aus mir selbst kommen, wenn ich zufrieden bin. Klingt gut, ist aber ist zufrieden, wenn er nach langem Warten endlich wieder Arbeit be- kommt, der Obdachlose ist zufrie- den, wenn er eine warme Mahlzeit einnehmen kann, der Kranke ist Liebe, Freude, Aufbau, Leben ein. In der Konsequenz kann das doch nur bedeuten, dass persönliche Zu- friedenheit allein noch nicht für ein friedliches Miteinander ausreicht; häufig unrealistisch. Denn wenn zufrieden, wenn er eine durchge- dazu bedarf es zusätzlich einer ak- jeder zufrieden wäre, lebten wir schlafene Nacht erlebt hat, der tiv gestalteten Haltung im Sinne schon jetzt im Paradies. Dass das Reiche ist zufrieden, wenn sich die von friedfertig sein, auf jede Form so nie existieren kann, liegt in der nächste Million auf seinem Kon- von Gewalt verzichten, Liebe wei- Natur des Menschen. Zufrieden- to befindet … Der Beispiele gibt tergeben, Freude ausstrahlen, auf- heit lässt sich auch nicht generell es zahllose. Doch reicht das allein bauen im konkreten und übertra- definieren: Das Neugeborene ist schon aus? genen Sinne, Leben für sich und zufrieden an der Brust der Mutter, Versuchen wir es mal mit dem andere lebenswert machen. das Schulkind ist zufrieden, wenn Gegensatz – Krieg. Mit „Krieg“ „Liebe deinen Nächsten wie dich es in der Schule erfolgreich lernen assoziieren wir Aggression, Ge- selbst“, sagt Jesus. Der Volksmund kann, Eltern sind zufrieden, wenn walt, Hass, Leid, Zerstörung, Tod. hat daraus gemacht „Was du nicht ihre Kinder sich gut entwickeln, Alle Begriffe sind negativ besetzt. willst, dass man dir tu, das füg auch der Jugendliche ist zufrieden, Bei der Suche nach gegensätzli- keinem andern zu.“ Das kann doch wenn er einen geeigneten Ausbil- chen Ausdrücken fallen Wörter nur bedeuten sich so anzunehmen dungsplatz findet, der Arbeitslose wie Friedfertigkeit, Gewaltverzicht, und zu akzeptieren wie man ist 4
Titelthema Friede auf Erden und den Menschen ein Wohlgefallen? Ekkehard Strels Foto: © Photographee.eu/Fotolia.com statt sich mit anderen zu verglei- E in hehres Ziel, das die Bi- bel da beschreibt. Steht die Realität in Familie, Nach- barschaft und zwischen den Gene- rationen doch oftmals in krassem ständig über den Weg, die angereis- te Verwandtschaft engt den Raum noch mehr ein, so dass selbst die wenigen Rückzugsmöglichkeiten besetzt sind. Da wird dann das be- chen. Sich selbst lieben, nicht nar- Widerspruch zu diesem gerade in sinnliche Zusammensein mitunter zisstisch, sondern im Sinne von der Advents- und Weihnachtszeit zum emotionalen Schlachtfeld. „mit sich selbst im Reinen sein“, so oft bemühten Bibelzitat. Statis- Aber nicht nur in dieser Zeit innere Zufriedenheit ausstrahlen. tisch gesehen streiten Menschen streiten oftmals Eltern mit Kin- Erst dann kann ich den Frieden gerade in dieser Zeit am häufigs- dern, Kinder mit Kindern, Eltern weitergeben wie ihn Rousseau in ten. Gründe dafür gibt es viele: untereinander bis die Fetzen flie- seinem eingangs erwähnten Zi- Stress, viel zu hohe Erwartungen gen. In einem Mehrgenerationen- tat beschreibt. Ein solcher Friede an die Feiertage, man läuft sich haushalt spielen dann mitunter kann Kreise ziehen, in der Familie, im Bekannten- und Freundeskreis, Foto oben: © Syda Productions/Fotolia.com Foto unten: © Sinnlichtarts/Fotolia.com in der Nachbarschaft, unter Ar- beitskollegen. Wir haben früher als Kinder oft „Krieg“ gespielt. Wäre es nicht an der Zeit, mal Frieden zu „spielen“ – gerade in der leider so oft ganz und gar nicht friedvollen Advents- und Weihnachtszeit? 5
„ Titelthema auch noch Großeltern eine Rolle, glieder zumindest einmal täglich die sie nicht nur passiv ausüben zum Beispiel beim gemeinsamen wollen, sondern sich aktiv in das Essen zusammenkommen. Da gibt Geschehen einmischen, was zu- es Raum zum Gespräch und zur sätzlichen Zündstoff hervorrufen Frieden fängt bei Krisenbewältigung. Leider finden kann. solche Familienkonferenzen heut- uns selber an!“ Besondere Formen von Streitig- zutage immer seltener statt, weil keiten kennen wir auch aus Nach- die einzelnen Mitglieder ihren ei- barschaften, die krassesten schaf- genen, individuellen Lebensstil be- fen es sogar bis in die Medien und vorzugen und die Chancen eines sorgen dort nicht selten für Kopf- Wendepunkt einer gefährlichen täglichen kommunikativen Austau- schütteln oder Schmunzeln. Entwicklung darstellt“ bedeutet. sches vernachlässigen. Dabei gehört Streit zu unserer Eine solche Krise lässt sich zum Das ist übrigens der einzige Weg Lebenssituation dazu. Er mündet Guten wenden, wenn die Kon- eine Krise zu bewältigen - im Klei- grundsätzlich betrachtet nicht in fliktparteien gelernt haben, mit nen wie im Großen! Und vielleicht eine Katastrophe. Er führt allen- ihr angemessen umzugehen. Das gelingt es uns dann ja doch das falls in eine (kurzfristige) Krise, bedeutet zuallererst wieder mitei- Fragezeichen aus der Überschrift was laut Duden eine „schwierige nander zu sprechen. Dafür ist es in ein Ausrufezeichen umzumün- Situation, Zeit, die den Höhe- und hilfreich, wenn die Familienmit- zen – im Kleinen wie im Großen! Christliche Ökumene als Weg zum Frieden Ein Gespräch mit Pfarrerin Sabine Elbert und Propst Dr. Michael Langenfeld „D ie Ökumene ist ein Zeichen des Friedens in einer fried- losen Welt, in der religiöse Unterschiede oft für Gewalt inst- rumentalisiert werden“, davon sind Pfarrerin Sabine Elbert und Propst Michael Langenfeld überzeugt. Ökumene sei deshalb nicht nur ‚kirchlich‘, Ökumene habe auch eine politische Dimension. Das Bemühen um die Einheit der Kir- chen könne so etwas sein wie ein beispielhafter Weg für die Einheit und den Frieden in der Welt. Wenn im ökumenischen Dialog deutlich 6
Titelthema werde, dass Protestanten und Ka- Jahrhundert der Reform war, was wir Gottes Schöpfung bewahren? tholiken mehr Gemeinsames als oft vergessen werde. „Die katholi- Wie können die Menschen ver- Trennendes wahrnehmen, werde schen und die evangelischen Refor- schiedener Sprachen und Kultu- dadurch ein Weg zum Frieden er- mer gingen vor 500 Jahren sicherlich ren gut miteinander leben und sich kennbar, der durchaus universal unterschiedliche Wege“, sind sich als Menschen gleicher Würde und sei: Nämlich immer zuerst das Ge- beide einig, „in der Zielsetzung wa- gleicher Rechte anerkennen?“ meinsame suchen und erkennen, es ren sie aber letztlich durchaus eins, Die ökumenisch geführten Ein- betonen und dafür danken. Selbst nämlich die Kirche zu erneuern.“ richtungen wie Telgter Teiler, Klei- zwischen Christen und Muslimen So sei gemeinsames Gedenken derstube oder Kontaktpunkt seien gebe es viele gemeinsame Grund- ein dritter Weg zum Frieden: Sich der Versuch einer möglichst kon- lagen, auf denen ein respektvolles nämlich manchmal überraschen zu kreten Antwort. „Diese ökumeni- Zusammenleben möglich sei. lassen, welche unentdeckten Ge- schen Initiativen, die wiederum mit Und wenn darüber hinaus öku- meinsamkeiten es noch gibt. vielen nichtkonfessionellen Grup- menischer Dialog nicht den Ver- Nun sind die Fragen der Chris- pen zusammenarbeiten, sind eben- zicht auf katholische oder evange- ten heute andere als vor 500 Jah- falls ein Weg zum Frieden“, so die lische Identität bezwecke, sondern ren. Das ist Propst Langenfeld beiden Seelsorger. gegenseitige Bereicherung anstrebe, und Pfarrerin Elbert durchaus Ihr Fazit: Ökumene ist zwar ein werde dadurch noch ein allgemein bewusst. Während damals Ängste bewusst christlicher und doch auch gültiger Weg zum Frieden deutlich: um das Seelenheil und daraus die ein universeller Weg zum Frieden. Sich nämlich bewusst zu machen, Frage nach einem gnädigen Gott Es gibt viele Hinweise, dass christ- dass alle Menschen gemeinsam auf beherrschend waren, werde heute liche Ökumene zum Vorbild wer- dem Weg sind und durchaus vonei- eher gefragt: „Wie können wir an den könnte für eine Ökumene der nander lernen können. einer friedlicheren und gerechte- Weltreligionen und Völker. Protestanten und Katholiken hät- ren Welt mitarbeiten? Wie können ten das Reformationsjubiläum in diesem Jahr gemeinsam begangen Foto: Andreas Große Hüttman - Elbert und Langenfeld erinner- ten in diesem Zusammenhang an den ökumenischen Gottesdienst am Pfingstmontag und den kleinen ge- meinsamen Kirchentag in Telgte -, auch weil das 16. Jahrhundert für die katholische Kirche ebenfalls ein Ökumenischer Gottesdienst zu 7 Pfingsten in Telgte – eine gute Tradition!
Titelthema Kein Frieden im Land ohne „Anstand“! Schalten wir einmal einen Gang zurück: Wie war das denn im Herbst, als die Bundestagswahlen anstanden? Was hatten uns die Parteien zum Thema „Frieden“ in ihren Programmen zu sagen? Dr. Rudolf Suntrup A uch wenn es oft heißt, dass die Köpfe, nicht die Programme wahlentschei- dend sind, lohnt es sich schon, einmal in den Wahlprogrammen meidung und -lösung abzielenden Friedenspolitik, Friedenssicherung durch starke Streitkräfte oder auch durch konsequente Abrüstung, durch Sicherung von Freiheit und weniger von Sachverstand als von Wut, tiefer Frustration, Verunsi- cherung, Furcht vor dem Fremden und, ja auch!, von Unkenntnis von Zusammenhängen zeugten. Mit der Parteien nachzulesen, die nun Menschenrechten, und und und dem Wahltag war diese tiefgreifen- in Regierung und Opposition für – alles im Angebot. Vieles klingt de Dissonanz in der Gesellschaft die nächsten vier oder eher fünf gut, überzeugend oder zumindest wahrlich nicht beendet. Jahre unser Geschick bestimmen. bedenkenswert und diskussions- Was ist zu tun, wie können wir Das „Friedensprojekt Europa“ würdig. damit umgehen und darauf hin- hatten gleich mehrere Parteien auf Und dann? Wie ist es denn tat- wirken, dass der Zusammenhalt ihre Fahnen geschrieben, in Erin- sächlich um den inneren Frieden in der Gesellschaft, ein friedliches nerung an 70 Jahre Frieden in den in unserer Gesellschaft bestellt, im Zusammenleben möglich ist und EU-Staaten (Regionalkonflikte alltäglichen Umgang miteinander bleibt? Vor einiger Zeit schrieb der wurden gern ausgenommen) und jenseits aller gedruckten Program- Journalist und Schriftsteller Axel als Ansporn, Rechtfertigung und me? In der politischen Diskussion, Hacke in der „Zeit“ einen Grund- Auftrag für die weitere Entwick- die auch kontrovers laufen darf satzartikel zum Thema „Anstand“. lung auch weltweiter politischer und muss, traten in für mich er- Seine These: „Anstandslosigkeit Arbeit. Außen-, Entwicklungs- und schreckender Weise auch ganz an- [...] ist mehr als ein moralisches Friedenspolitik aus einer leitenden dere Merkmale in der Gesellschaft Problem. Auf dem Spiel steht Grundidee heraus, Klimaschutz, in Erscheinung: Teilweise zutiefst das Funktionieren unserer Gesell- soziale, wirtschaftliche, kulturelle menschenverachtende Stellung- schaft“. Recht hat er. Sicher ist es Aspekte in der auf Konfliktver- nahmen, Meinungsäußerungen, die durchaus provokant, den Begriff 8
Titelthema „Toleranz durch Dialog“ Skulptur von Eduardo Chillida in Münster „Anstand“, der zunächst etwas ten jedes Einzelnen. Es geht um ten, im Idealfall das Gespräch mit moralisierend-altertümlich klingt, Rücksicht und Sich-zurück-Neh- ihnen zu suchen. Ein großartiges zum Kernbegriff einer Zustands- men, um ungeschriebene Regeln, Symbol dafür ist das Kunstwerk beschreibung unserer Gesellschaft die man sich selbst gibt“. Richtig, „Toleranz durch Dialog“, das zu machen. Aber gemeint ist zum Herr Hacke! Und es ist zugleich der spanisch-baskische Bildhau- Beispiel ein „anständiger“, d.h. ge- die Mahnung, nicht nur von den er Eduardo Chillida im Geden- rechter Lohn, der sich von „unan- Mitmenschen eine gesellschaftlich ken an die Verhandlungen zum ständig“ überhöhten Vorstandsge- verträgliche Grundhaltung einzu- Westfälischen Frieden für den hältern unterscheidet, ja, das auch fordern, sondern bei sich selbst Rathaus-Innenhof in Münster ge- (den Dieselskandal lasse ich einmal immer wieder damit anzufangen. schaffen hat. Die massiven Stahl- aus), aber die Rede ist eigentlich Schwer genug. bänke sehen aus wie Sitzmöbel, und zunächst ganz grundsätzlich Toleranz wäre die richtige sind es aber nicht, denn „sie sind vom „sozialen Kitt“: „Hier geht es Grundhaltung. Das heißt nicht, nicht dafür bestimmt, Körper auf- um das Zusammenleben da, wo es alles gleichgültig zu akzeptieren, zunehmen, sondern Ideen“. Chil- eben nicht durch Gesetze geregelt sondern Andersdenkende und lida muss es ja wissen. Nehmen wird, sondern durch das Verhal- -handelnde auch einmal auszuhal- Sie trotzdem Platz! 9
Titelthema „Ein Krieg ist keine Lösung“ Andreas Große Hüttmann im Gespräch mit dem ehemaligen Soldaten Andreas Steinkat über das Thema Frieden auf Erden „E in Krieg ist keine Lösung. Das muss vor allem die Politik, das müssen wir aber auch alle verstehen“, sagt Andreas Steinkat, und in seinen Punkt: „Er hat sich um 180 Grad gedreht, ist durch seine Einsätze und die Erfahrungen dabei zu ei- nem überzeugten Pazifisten gewor- den“. der ehemalige Soldat. „Humanitä- re Maßnahmen sind der Schlüssel zum Erfolg, nicht eine Weltpolizei mit Waffengewalt.“ Beispielsweise Einsätze des Technischen Hilfs- Worten schwingt eine tiefe Über- Und dann fängt Andreas Stein- werkes, um die Not der Menschen zeugung mit. Der ehemalige Sol- kat an zu erzählen. „Ich fasse in in den krisengeschüttelten Ländern dat der Reserve muss es wissen, meinem ganzen Leben keine Waf- zu verbessern, seien ein möglicher denn insgesamt drei Mal war er als fe mehr an“, sagt er. Denn, daran Aspekt. Zugführer mit der Bundeswehr in lässt er keinen Zweifel, „Konflikte Auslandseinsätzen -- jeweils in kann man nicht mit Waffengewalt Afghanistan. Zwei Mal war er im lösen“. Und noch eines sagt er – Einsatzlazarett in Kabul tätig, das wieder aus Überzeugung. „Wenn es letzte Mal mit Spezialkräften „in keine Kriege und Konflikte gäbe, der ersten Reihe“ unterwegs. Er dann hätten wir auch keine Flücht- hatte sich freiwillig für die Mis- linge.“ sionen gemeldet, „denn ich habe Andreas Steinkat spricht danach den Einsatz von Waffen seiner- viel über Europa, das jahrhunder- zeit nicht als bedrohlich angese- telang durch Auseinandersetzun- hen und war ein Soldat durch und gen und Kriege geprägt gewesen durch.“ sei. „Wir haben das überwunden, „Ja“, sagt Andreas Steinkat kurz und daher bin ich der Meinung, darauf im Gespräch. „Die Einsät- dass gerade wir Europäer prädes- ze haben meine Haltung zum The- tiniert sind, uns für eine friedli- ma Frieden verändert“. Seine Frau chere Welt einzusetzen“. Wie das bringt es viel deutlicher auf den aussehen könnte, auch das weiß 10
Titelthema Ein weiterer wichtiger Ansatz- punkt ist für Andreas Steinkat eine Politik des Verhandelns. „Wir müssen erst 1000 Jahre miteinan- der sprechen und Lösungen disku- tieren, bevor überhaupt der erste Schuss fallen darf“, sagt er. Politik müsse sich ihrer Rolle als Vermitt- ler wieder mehr deutlich werden. „Soldaten sind das Schwert der Re- gierung“, sagt der ehemalige Soldat der Reserve. Aber unweigerlich schlage man sich mit dem Einsatz einer Armee auf eine Seite und lau- fe Gefahr, Fehler zu machen. Ge- nau das aber gelte es zu vermeiden. „Als Christ bin ich dazu aufgeru- fen, meinen Nächsten genauso zu lieben wie mich selbst, das sollte für uns die Maxime sein“, sagt er – losgelöst von religiösen, kulturellen oder ethnischen Unterschieden. Konflikte vermeiden, das ist für Andreas Steinkat nicht nur in an- deren Ländern notwendig, son- dern auch direkt vor der eigenen Haustür. „Der Frieden fängt bei uns selbst an, in unserer Nachbar- schaft, in unserem persönlichen Umfeld.“ Und wieder schwingt eine tiefe Überzeugung mit. Andreas Steinkat bei seinen verschiedenen Einsätzen in Afghanistan 11
Titelthema Frieden und Bewahrung der Schöpfung Eine stachlig-friedliche Betrachtung mit Telgter Igel-Augen Ulli Seewald Als ausgesprochen friedlicher Geselle lebe ich dahin, bei Gefahr rolle ich mich mit meinen tausenden Sta- Detail aus dem Lettner von cheln schlicht zur Kugel ein und warte ab, das war‘s. Gernot Rumpf im Xantener Dom Gottes Friedenswort als Kreatur leben? JA! In diesem I Sinne wurde ich gar zum Symbol einer Verteidigungs- ch bin Gottes Geschöpf und gelte aus christlicher strategie beim Militär erkoren. Sicht als Überwinder des Bösen bzw. Bezwinger Meine Heimat sind Telgtes grüne Gärten, Parks und der Schlange: ich, der Igel. Deswegen hatte ich Friedhöfe. Dort fußele ich bei Nacht umher und ver- die große Ehre, am Fuße des Lettners als Teil des Ge- schlafe den Tag. Überall, wo es naturnah ist, wo Men- meindealtars im Dom zu Xanten dargestellt zu wer- schen der Artenvielfalt Raum lassen, Lebensräume er- den, ein Stacheltier als Bronzeplastik, geschaffen von halten oder neu schaffen, da fühlen wir Igel uns wohl. dem Künstler Gernot Rumpf. Dort gibt es Nahrungstiere (Insekten) und Unterschlupf. Naturnahe Parks und Gärten – ein Paradies für Tiere und Pflanzen 12
Titelthema Telgter für Frieden Ulli Seewald A m Anfang stand einfach nur die Idee: Anja Niedermeier, Christiane Spieker und Sandra Geßner kamen eher zufällig ins Gespräch und stellten fest, dass ihre Ansichten be- Foto: Kornelia Dudziak züglich des Weltgeschehens und des gemeinsamen Lebens-Mittelpunktes Telgte sich erstaunlich ähnelten und kaum mit einer Diskussionsrunde erschöpfend besprochen waren. Im Gegenteil... Also wollten sie Telgtigel unterwegs – Heimlicher Gefährte der Nacht über Gott und die Welt regelmäßig im Gespräch blei- ben und auch andere motivieren, Gedanken Zeit und Der Rückgang von Singvögeln, Insekten und zahl- Raum zu geben, und luden zu einem lockeren Treffen reichen Arten in Flora und Fauna, in Großbritanni- an jedem ersten Freitag im Monat um 18 Uhr in die en auch nachweislich von unsereins, ruft jedermann Kapellenstraße ein. in die Verantwortung, vor der Telgter Haustüre – Gesagt getan, rund 25 Frauen und Männer kamen und und weltweit. kommen, tauschen Gedanken aus, zünden Kerzen an, Man mag uns Urviecher ja ... Igel sind in Deutsch- lesen Texte und singen, sind fröhlich und ernst – sie alle land gesetzlich geschützt. Aber auch im schönen wollen zuhause vor Ort dazu beitragen, Zeichen für den Telgte lauern Gefahren: Autos, unachtsamer Einsatz Frieden zu setzen und die Auseinandersetzung mit dem von Gartengerät, Nutzen von Gift, das unsere Nah- Thema unter den Mitbürgern (und Stadtbesuchern) zu rungstiere vernichtet - all das kann lebensbedrohlich fördern. Während der Baustelle luden sie ein, Gedan- sein. Da ist auch die aufopferungsvolle Hilfe für Igel ken zum Frieden an einem von der Stadt zur Verfügung in Not durch zwei Telgterinnen nur ein Tropfen auf gestellten Bauzaun auf dem Marktplatz aufzuschreiben, das Stachelkleid. der dafür mit einer einladenden Plane versehen wurde. . Wir Igel gelten als Umweltindikator – es gibt viel Sie nennen sich „Initiative Telgter für Frieden“ und für Tiere und Pflanzen, für Natur und Umwelt zu freuen sich auf weitere interessierte Telgter und Telgte- tun. Um im KLARtext zu sprechen: Die Bewahrung rinnen am nächsten 1. Freitag im Monat! der Schöpfung ist ein christlicher Appell zum Han- deln. Foto: Christiane Spieker Lassen Sie sich anstacheln ! 13
Titelthema Wird Frieden bleiben – wird es bei uns nochmal Eine WhatsApp-Umfrage und Diskussion von und mit Marie Singer A uch in diesem Heft gibt es einen „Diskutier-Beitrag“ von Jugendlichen. Die- ses Mal ging es um die Fragen ob wir einen dritten Weltkrieg erleben Schlussendlich habe ich mich dann aber für das komplette Gegenteil entschieden. Weil es in Zeiten von Donald Trump, Kim Jong-Un, Baschar Ha- [19:30, 06.10.2017] Ronja Scheint mir eine romantisch ver- klärende Sichtweise auf dritten Weltkrieg zu sein. Viel eher trifft es doch wohl einen entfernt lie- genden Staat und wir müssen werden und ob dieser dann mögli- fiz-al-Assad und der AfD ein entscheiden ob wir uns reinziehen cherweise über die Sozialen Medien Thema ist, das eben nicht mehr lassen. Aber findet ihr nicht, dass Krieg führen total überflüssig ist? ausgetragen wird. Am Anfang hat- als total unrealistisch und über- Es gibt doch via soziale Medien te ich erst einmal keine Idee, was zogen abgestempelt werden viel einfachere billigere und effi- richtig zum Thema passen könnte. darf. zientere Methoden einen Staat zu ruinieren. [19:18, 06.10.2017] Ich [19:31, 06.10.2017] Tillmann Hey, ich habe im Fernsehen ge- Dann ruiniere doch mal Nordkorea hört, dass ein dritter Weltkrieg nie über die sozialen Medien. Ich glau- so wahrscheinlich war wie jetzt. Ich be das geht nicht. dachte immer, das passiert nie wie- der. Zumal wir Menschen heute viel schneller und besser informiert sind [19:31, 06.10.2017] als früher. Wie denkt ihr über einen Johannes Alexander dritten Weltkrieg? Dass sich Trump trotz immenser sozialer Selbstsabotage noch nicht aus dem Amt gehebelt hat, [19:23, 06.10.2017] scheint mir ein Hinweis darauf zu Johannes Alexander sein, dass die Macht dieser so- Wenn wir Pech haben, erleben zialen Medien überschätzt wird. wir den dritten Weltkrieg nur des- Aus wirtschaftlicher Sicht lohnt wegen nicht, weil die Atomraketen ein groß angelegter Krieg nicht uns gebrutzelt haben, bevor wir mehr, wegen der internationalen von deren Start wussten. Doch das Zusammenarbeit. halte ich für unwahrscheinlich. 14
Titelthema Krieg geben? [22:30, 06.10.2017] Florian Ich glaube, es gäbe, wenn über- haupt, einen Krieg, bei dem Deutschland nicht beteiligt ist. Wenn ein Krieg zwischen zwei Atommächten ausbricht, werden die sich so schnell gegenseitig ver- [20:17, 06.10.2017] Ich nichten, dass es keinen längeren Also ist ein Weltkrieg eurer Mei- Krieg geben wird, weil der Krieg zu nung nach durchaus wahrschein- früh vorbei ist. lich? [00:15, 07.10.2017] Lukas [00:36, 07.10.2017] Eva [20:44, 06.10.2017] Das Ding ist, wenn es zu Aus- Johannes Alexander Marie hat nicht nur nach Weltkrieg, einandersetzungen zwischen sondern auch nach den sozialen Ich kann mir nur schwer vorstel- Atommächten kommt, dass wir len, dass es zu unseren Lebzeiten Medien gefragt. Was gerade zwi- notgedrungen daran beteiligt schen Spanien und Katalonien ab- noch einen Weltkrieg geben soll. sind, weil ein Atomanschlag der geht, dann sind wohl diese Medien Atommächte ausreicht um die eine Riesenmöglichkeit für beides: [22:03, 06.10.2017] Charlotte Welt zu vernichten die wir so lie- Krieg und Frieden. Um mal wieder in einer andere ben und kennen. Und sollte es Richtung zu kommen, ich finde nicht zur Vernichtung allen Le- auch die Frage spannend, was bens reichen, so ist ein Gegen- [00:37, 07.10.2017] Ronja: passieren würde, wenn ein großer schlag höchst wahrscheinlich! Man kann Leute über diese Me- Krieg in einem entfernteren Land dien mobilisieren und für die eine beginnt oder ein existierender wei- oder andere Seite vereinnahmen. [00:35, 07.10.2017] Florian Das glaube ich auch. In Spanien ter eskaliert, denn das ist für mich Aber wenn sich zwei Länder ge- besser vorstellbar als ein dritter demonstrieren Spanier und Katala- genseitig vernichten, wird nicht nen Hand in Hand für eine friedli- Weltkrieg von dem Deutschland gleich die ganze Welt untergehen. direkt betroffen wäre. Inwiefern che Lösung des Konflikts. Es liest sich vielleicht jetzt falsch. würden wir uns als Deutsche ge- Ich will natürlich nicht, dass ein nug dafür interessieren, um einzu- Atomkrieg ausbricht, egal wo auf greifen? dieser Welt. Aber wenn sich zwei Länder dadurch vollständig ver- nichten, wird man in Europa noch weiter leben können, Das Leben danach wäre sicherlich anders, aber sehr wahrscheinlich noch gut möglich. 15
Titelthema Friede auf Erden ................... 77. Krippenausstellung .... Dr. Anja Schöne „F riede auf Erden“ – das Motto der diesjährigen Krippenausstellung ist Teil der biblischen Botschaft, die den Hirten auf dem Felde die Geburt Jesu verkündet. Unter diesem Thema bietet die Aus- stellung ein besonders großes Spektrum unterschiedlicher Darstellungen, von traditionellen Krippen bis zu politischen Aussagen. Wie in jedem Jahr gibt es eine große Anzahl von Krippen mit aus Holz geschnitzten Figuren im Stall. Mit diesen können Sie sich auf die Weihnachtszeit einstimmen. Zu den klassischen Werken zählt eine Kulissenkrippe in sieben Szenen, mit denen sich die ganze Weihnachtsgeschichte erzählen lässt. „Baustellenkrippe“ Rudi Bannwarth (* 1962), Ettlingen „10.000 Schuss“ Leonie Große (*1989), Everswinkel Ausdrucksstark sind auch die Darstellungen von Laienkünstle- rinnen und Laienkünstlern, die aus unterschiedlichen Materialien wie Holz, Papier, Ton und Modellier- masse Krippenfiguren gestaltet ha- ben. Eine moderne Umsetzung der traditionellen Krippendarstellung wagt der Ettlinger Künstler Rudi Bannwarth mit seiner „Baustel- lenkrippe“. Fotos: Renate Becks, Siegfried Becker 16
Titelthema ....... im Museum RELiGIO Telgte .............. Zu den Besonderheiten der Aus- Einfach und ausdrucksstark sind die stellung zählt die Hl. Familie von geschnitzten Krippenfiguren von Josef Leonie Große. Ihre klassisch an- Fennenkötter, der sich seit vielen Jahren mutenden Plastiken erweisen sich an der Krippenausstellung beteiligt. bei näherer Betrachtung als Patro- Josef Fennenkötter (*1942), Telgte „Heilige Famile“ nenhülsen, die – dicht an dicht ge- klebt – die Oberfläche des Werkes bilden. Patronen als Inbegriff der Gewalt werden so in ein Bild des Friedens umgewandelt. Wieder sind an der Ausstellung viele Telgter Künstlerinnen und Künstler beteiligt. Bemerkenswert ist dabei das Medikament „Paci- „Ehre sei Gott in der Höhe und Friede fer forte“, dessen Inhaltsstoffe aus auf Erden den Menschen seiner Gnade“ Krippenfiguren bestehen. Das von Marek Adam Kawiecki (*1954), Herford Christian Nachtigäller entwickel- te Heilmittel ist „ewig haltbar und Auch die Telgter Schulen machen Die Ausstellung ist vom 19.11.2017 bis zum nicht apothekenpflichtig“. wieder mit. In diesem Jahr haben 28.01.2018 geöffnet, dienstags bis sonntags die Klassen 4a und 4b der Mari- 11-18 Uhr. Informationen zum Begleitpro- enschule das Werk „Freunde auf gramm siehe www.museum-religio.de. Reisen“ geschaffen. Dazu wurden Friedensorte in Telgte gesucht und dort Szenen aus der Weihnachts- geschichte gespielt. Die dabei ent- standenen Fotos wurden auf eine Palette montiert und mit Zeich- nungen versehen. Hier dürfen Aus- „Pacifer forte“ stellungsbesucherinnen und -besu- Christian Nachtigäller (*1968), Telgte cher auch noch mitmachen. „Freunde auf Reisen“ 17 Marienschule Telgte, 4a/4b u. Ltg. v. Barbara Lodde
Titelthema Versöhnung ist eine Brücke zum Frieden Günther Albrecht Ü ber den Frieden ist schon Vieles gesagt und ge- schrieben worden. Einer der schönsten Sätze, die ich über den Frieden gelesen habe, stammt Als ich Kind war, begann der Zweite Weltkrieg. Ich kann mich erinnern, wie ich Anfang Septem- ber 1939 als Neunjähriger in un- serem schlesischen Dorf Grüben war die Rede, die es zu beseitigen gelte. Umso häufiger hörten wir vom „Endsieg“. Das übertönte die Mel- dungen über Verluste und Nieder- von Hanns Dieter Hüsch: „Frie- an der Straße stand: Eine Kolonne lagen der deutschen Truppen. Die den fängt beim Frühstück an.“ Raupenfahrzeuge, voll mit deut- Kriegsfronten kamen immer nä- Hier geht es um den Frieden zu schen Soldaten, fuhr durchs Dorf. her. Wer jetzt über Frieden gespro- Hause, in der nächsten Umgebung, Sie kamen aus Richtung Neisse chen hätte, würde sich verdächtig täglich. und fuhren gen Polen. Bald kamen gemacht haben. Ich schreibe hier aber etwas über von dort Siegesmeldungen und Ein neues Kapitel in meiner den Frieden als Gegensatz zum später aus anderen europäischen Erinnerung, als fast Fünfzehn- Krieg, den ich als Kind erlebte. Ländern. jähriger, begann am 8. Mai 1945: Frieden, ein Wort, das mir im Fern- Worte wie Gehorsam, Tapferkeit, Waffenstillstand! Kriegsende! Mit sehen, in der Zeitung und auch im Heldentum, Kameradschaft hörte Frieden hatte dies jedoch nichts zu Gottesdienst beim Friedensgruß man dauernd. Auch gab es „Volks- tun - es war ein Zustand von Recht- begegnet. Wann ich zum ersten verräter“, die ins KZ kamen. Von losigkeit. Ein Jahr später folgte die Mal über „Frieden“ nachdachte, „Heldentod“ las man immer öfter. Vertreibung aus der schlesischen weiß ich nicht. Für das Wort „Frieden“ war dane- Heimat. Ich hatte mir über das, was ben kein Platz. Ich kann mich nicht geschehen war, lange Jahre keine erinnern, dass in der Schule jemals Gedanken gemacht. Heute ist für das Wort „Frieden“ fiel. mich eine Selbstverständlichkeit, In einem Zusammenhang kam dorthin zu reisen, wo ich vertrie- das Wort „Frieden“ doch vor: Als ben worden bin. Die Begegnungen der Erste Weltkrieg besprochen mit Menschen, die dort jetzt leben, wurde, fiel das Wort „Schandfrie- lassen mich erkennen, was es heißt: den von Versailles“ 1919. Von In Frieden miteinander leben. Schande für die deutsche Nation 18 Friedenskirche in Schweidnitz/Schlesien
Gottesdienste und Veranstaltungen (kursiv hervorgehoben) | 02.12.2017 – 07.01.2018 Samstag, 02.12.2017 Freitag, 08.12.2017, Hochfest der ohne Erbsünde 15.00 Uhr Offenes Advents- St. Clemens empfangenen Gottesmutter Maria liedersingen mit dem 19.00 Uhr Roratemesse der Wall- St. Clemens Kinderchor St. Marien fahrtsgilde und Osna- und dem Jugendchor brücker Wallfahrern Chorisma Geistliche Angebote | Termine Samstag, 09.12.2017 16.00 Uhr Anbetung und St. Clemens Beichtgelegenheit 15.00 Uhr Taufgottesdienst St. Clemens 17.00 Uhr Vorabendmesse – St. Clemens 16.00 Uhr Anbetung und St. Clemens Kolpinggedenktag Beichtgelegenheit 17.30 Uhr Anbetung und Ss. Cornelius 17.00 Uhr Vorabendmesse St. Clemens Beichtgelegenheit u. Cyprianus 17.30 Uhr Anbetung und Ss. Cornelius 18.00 Uhr Vorabendmesse Ss. Cornelius Beichtgelegenheit und Cyprianus als Roratemesse u. Cyprianus 18.00 Uhr Vorabendmesse Ss. Cornelius und Cyprianus Sonntag, 03.12.2017 1. Adventssonntag 20.00 Uhr Konzert Gospelchor St. Clemens St. Marien Telgte und 08.00 Uhr Hl. Messe St. Clemens Skysingers Ostbe- 09.00 Uhr Hl. Messe, anschl. St. Christophorus vern Fahrzeugsegnung 09.30 Uhr Hl. Messe St. Rochus Sonntag, 10.12.2017, 2. Adventssonntag 09.30 Uhr Hl. Messe Maria Frieden 08.00 Uhr Hl. Messe St. Clemens 10.00 Uhr Familienmesse Eröff- Ss. Cornelius- 09.00 Uhr Hl. Messe St. Christophorus nung Erstkommunion und Cyprianus 09.30 Uhr Hl. Messe St. Rochus 10.00 Uhr Hl. Messe St. Clemens 09.30 Uhr Hl. Messe Maria Frieden 11.00 Uhr Mini-Kirche Pfarrheim 10.00 Uhr Hl. Messe Ss. Cornelius St. Johannes und Cyprianus 11.30 Uhr Familienmesse Eröff- St. Clemens 10.00 Uhr Hl. Messe mit Choral- St. Clemens nung Erstkommunion schola 15.00 Uhr Taufgottesdienst St. Clemens 11.30 Uhr Familienmesse Eröff- St. Clemens nung Erstkommunion 17.00 Uhr Bußandacht Ss. Cornelius- und Cyprianus 17.00 Uhr Bußandacht St. Clemens 18.30 Uhr Nah-dran-Messe St. Clemens 18.30 Uhr Hl. Messe St. Clemens 19
Gottesdienste und Veranstaltungen (kursiv hervorgehoben) | 02.12.2017 – 07.01.2018 Mittwoch, 13.12.2017 Freitag, 22.12.2017 19.00 Uhr Roratemesse St. Christophorus 19.00 Uhr Roratemesse St. Clemens Freitag, 15.12.2017 Samstag, 23.12.2017 19.00 Uhr Roratemesse mit dem St. Clemens 16.00 Uhr Anbetung und St. Clemens Geistliche Angebote | Termine Jugendchor Chorisma Beichtgelegenheit Samstag, 16.12.2017 16.30 Uhr Vorabendmesse Maria Frieden 15.00 Uhr Taufgottesdienst Ss. Cornelius 17.00 Uhr Vorabendmesse St. Clemens und Cyprianus 17.30 Uhr Anbetung und Ss. Cornelius 16.00 Uhr Anbetung und St. Clemens Beichtgelegenheit und Cyprianus Beichtgelegenheit 18.00 Uhr Vorabendmesse Ss. Cornelius 17.00 Uhr Vorabendmesse St. Clemens und Cyprianus 17.30 Uhr Anbetung und Ss. Cornelius 19:00 Uhr Vorabendmesse St. Christophorus Beichtgelegenheit und Cyprianus Sonntag, 24.12.2017, 4. Adventssonntag 18.00 Uhr Vorabendmesse Ss. Cornelius Heilig Abend und Cyprianus 10.00 Uhr Hl. Messe St. Clemens Sonntag, 17.12.2017, 3. Adventssonntag 14:45 Uhr Krippenfeier St. Clemens 08.00 Uhr Hl. Messe St. Clemens 15.00 Uhr Krippenfeier Ss. Cornelius 09.00 Uhr Hl. Messe St. Christophorus und Cyprianus 09.30 Uhr Hl. Messe St. Rochus 16.00 Uhr Familienmesse mit St. Clemens / Minikirche Pfarrzentrum 09.30 Uhr Hl. Messe Maria Frieden St. Clemens 10.00 Uhr Hl. Messe Ss. Cornelius 16.00 Uhr Festmesse Maria Rast und Cyprianus 16.15 Uhr Familienmesse Ss. Cornelius 10.00 Uhr Hl. Messe St. Clemens und Cyprianus 11.30 Uhr Hl. Messe mit St. Clemens 16.00 Uhr Festmesse Maria Frieden Kinder-Kirche 17.00 Uhr Familienmesse St. Christophorus 13.00 – OFFENE KIRCHE St. Clemens mit Krippenfeier 18.00 Uhr 18.00 Uhr Festmesse St. Clemens 17.00 Uhr Bußandacht St. Christophorus 18.00 Uhr Festmesse Ss. Cornelius 17.00 Uhr Weihnachten für alle – Ss. Cornelius und Cyprianus Benefizkonzert und Cyprianus mit MGV Cäcilia 18.30 Uhr Hl. Messe St. Clemens 1854 20
Gottesdienste und Veranstaltungen (kursiv hervorgehoben) | 02.12.2017 – 07.01.2018 19.00 Uhr Festmesse St. Rochus 11.30 Uhr Heilige Messe St. Clemens 22.30 Uhr Christmette St. Clemens 18.30 Uhr Heilige Messe St. Clemens mit Propsteichor Samstag, 30.12.2017 Montag, 25.12.2017 16.00 Uhr Anbetung und St. Clemens Geistliche Angebote | Termine 1. Weihnachtstag/Hochfest Geburt des Herrn Beichtgelegenheit 08.00 Uhr Festmesse St. Clemens 16.30 Uhr Vorabendmesse Maria Frieden 08.00 Uhr Festmesse St. Anna 17.00 Uhr Vorabendmesse St. Clemens 09.00 Uhr Festmesse St. Christophorus 17.30 Uhr Anbetung und Ss. Cornelius mit Chorgemein- Beichtgelegenheit und Cyprianus schaft 18.00 Uhr Vorabendmesse Ss. Cornelius 09.30 Uhr Festmesse St. Rochus und Cyprianus 09.30 Uhr Festmesse Maria Frieden Sonntag, 31.12.2017 10.00 Uhr Festmesse St. Clemens Hl. Silvester mit Gospelchor 08.00 Uhr Hl. Messe St. Clemens 10.00 Uhr Festmesse Ss. Cornelius und Cyprianus 09.00 Uhr Hl. Messe St. Christophorus 10:30 Uhr Festmesse Wohnstift 09.30 Uhr Hl. Messe St. Rochus St. Clemens 10.00 Uhr Hl. Messe Ss. Cornelius 11.30 Uhr Festmesse St. Clemens und Cyprianus 17.00 Uhr Festandacht* St. Clemens 10.00 Uhr Hl. Messe St. Clemens 17.00 Uhr Vesper* St. Rochus 11.30 Uhr Hl. Messe St. Clemens 16:00 Uhr Jahresschlussmesse Maria Rast Dienstag, 26.12.2017 2. Weihnachtstag/Hl. Stephanus 16:30 Uhr Jahresschlussmesse Maria Frieden 08.00 Uhr Heilige Messe St. Clemens 17:00 Uhr Jahresschlussmesse* St. Clemens 09.00 Uhr Heilige Messe St. Christophorus mit Propsteichor 09.30 Uhr Heilige Messe St. Rochus 17:00 Uhr Vesper St. Rochus 09.30 Uhr Heilige Messe Maria Frieden 18:00 Uhr Jahresschlussmesse* Ss. Cornelius 10.00 Uhr Heilige Messe St. Clemens und Cyprianus mit Propsteichor 23:30 Uhr Jahresschlussmesse* Christoph- 10:00 Uhr Heilige Messe Ss. Cornelius Bernsmeyer-Haus und Cyprianus *mit sakramentalem Segen 21
Gottesdienste und Veranstaltungen (kursiv hervorgehoben) | 02.12.2017 – 07.01.2018 Montag, 01.01.2018 Sonntag, 07.01.2018 Hochfest der Gottesmutter Maria, Neujahr 08.00 Uhr Hl. Messe St. Clemens 09.00 Uhr Hl. Messe St. Christophorus 09.00 Uhr Hl. Messe mit St. Christophorus 09:30 Uhr Festgottesdienst St. Rochus Aussendung der 09:30 Uhr Hl. Messe Maria Frieden Sternsinger, anschl. Geistliche Angebote | Termine Fahrzeugsegnung 10:00 Uhr Festmesse St. Clemens 09.30 Uhr Hl. Messe St. Rochus 10:00 Uhr Festmesse Ss. Cornelius und Cyprianus 09.30 Uhr Hl. Messe Maria Frieden 10:30 Uhr Hl. Messe Wohnstift St. 10.00 Uhr Hl. Messe Ss. Cornelius Clemens und Cyprianus 11:30 Uhr Hl. Messe St. Clemens 10.00 Uhr Hl. Messe St. Clemens 16.00 Uhr Neujahrskonzert St. Clemens 11.30 Uhr Hl. Messe St. Clemens Michael Schmitt 18.30 Uhr Hl. Messe St. Clemens (Orgel) und Stephan Hinssen (Gesang) 18:30 Uhr Hl. Messe St. Clemens Samstag, 06.01.2018 Hl. Drei Könige 16.00 Uhr Anbetung und St. Clemens Beichtgelegenheit 17.00 Uhr Vorabendmesse St. Clemens 17.30 Uhr Anbetung und Ss. Cornelius Beichtgelegenheit und Cyprianus 18.00 Uhr Vorabendmesse Ss. Cornelius und Cyprianus 22
Kinder | Jugend Vögel im Winter Bedeckt Schnee das Land oder sind Naturflächen wie in Städten zugebaut, so haben Vögel Mühe, genug Nahrung zu finden. Dort, wo du wohnst, kannst du ihnen durch Zufütterung helfen. Vielleicht macht es dir Freude, eine Futterstelle in der Nähe deiner Wohnung einzurichten. Dann kannst du dem munteren Trei- ben der Vögel dort zusehen. Es gibt viele Möglichkeiten, die hier von Alexander Scherner vorgestellte Idee stammt ursprünglich aus der Zeitschrift „Geolino“. Du brauchst: Du kannst Vogelfutter selber machen: em Loch am Boden - 2 kleine Tontöpfe mit ein - Pappe Am besten machst du zwei Futterglocken. Eine ist für die genug, dass er - einen stabilen Ast, dünn Weichfutterfresser (Amseln, Drosseln, Stare, Rotkehlchen ...) und pf passt durch das Loch im Blu nto me die andere für die Körnerfresser (Finken, Meisen, Sperlinge ...). - Kordel Blumentopfes - Farbe zum Anmalen des - einen Pinsel So wird es gem - Schere hfutter (z.B. Erdnüsse, acht - Futtermischung für Weic Umwickele den kelflocken, Rosinen) Ast in der Mitt Walnüsse, Haferflocken, Din nnenblumenkerne, mit der Kordel, e der oberen Hä (z. . So B lfte einige Male - Futtermischung Körner soda Knoten. Der Knu ss ein Knubbel entsteht und kerne) Kürbiskerne gehackt, ien Pin ter nicht an de bbel sollte so di ck sein, dass de mach einen - ½ kg Schweine sch ma lz m Ast herunter r Tontopf spä- des Loches ko rutschen kann. mmt nun die Pa Zum einen Kreis au ppe ins Spiel. Sc Abdichten s, der auf den hneide daraus Schneide in die Boden des Blum Mitt en topfes passt. schieb ihn von ob e des Pappkreises ein kleines en auf den Stoc Loch und bel sitzt. Achte k, bis er auf de darauf, dass di m Kordelknub- Futterglocke au e Kordel, an de fhängst, mit du r du später die erwärme die be rch das Loch ge iden Hälften des führt wird. Dann Futtermischung Schweineschmal . Fülle die etwa zes mit je einer Töpfe und lasse s abgekühlten sie in einem ka M isc hungen in die Hänge die fertig lten Raum aush en Futterglocke ärten. die Sonne das n an eine schatt Fett nicht erwä ige Stelle, damit rmen kann. 23
Aus der Kirchengemeinde W eltweit arbeiten 168 Millionen Kinder und Jugendliche. Die weitaus meisten tun das nicht freiwillig, viele werden ausgebeutet und missbraucht. Allein in Indien, dem Beispielland der Aktion Dreikönigssingen 2018, arbeiten rund 60 Millionen Kinder. Die Folgen für das Leben und die Entwicklung junger Menschen sind verheerend. Schutz, gesunde Entwicklung, Bildung und Spiel wer- den ihnen vorenthalten, sie werden eingespannt in ein unbarmherziges System. Kinder, die unter ausbeuteri- schen Bedingungen arbeiten müssen, werden zu Ob- jekten gemacht. Ihre Würde wird jeden Tag verletzt, ihre unveräußerlichen Rechte werden ihnen genom- men. Das verletzt nicht nur geltendes Recht, sondern steht auch in elementarem Widerspruch zum christli- chen Menschenbild. Gegen das Unrecht der ausbeu- terischen Kinderarbeit setzen sich die Projektpartner der Sternsinger in Indien und weltweit ein. Sie bieten arbeitenden Kindern geschützte Räume, in denen sie lernen und sich erholen können. Sie sorgen für Unter- richt und Ausbildung und helfen dabei, die Lebens- umstände armer Familien zu verbessern, damit die Kinder nicht zum Einkommen beitragen müssen. Und 24
Aus der Kirchengemeinde sie befreien Kinder aus schlimmsten Formen der Skla- Termine für die Vorbereitungstreffen konnten/ verei. Zugleich sorgen sie auf vielfältige Weise dafür, können Sie aus der Tagespresse oder Handzetteln ent- arbeitende Kinder selbst zu stärken. nehmen. Wir freuen uns über die zahlreichen Kinder In Kinderrechteclubs und Kinderparlamenten er- und Jugendlichen, die in den vergangenen Jahren als fahren Kinder und Jugendliche, dass sie Rechte haben Sternsinger dabei waren und hoffen, dass wir auch bei und diese auch einklagen können. Gemeinsam erhe- dieser Aktion erneut auf sie zählen können. Auch als ben sie die Stimme gegen Entrechtung und Ausbeu- Erwachsene können Sie an der Aktion Dreikönigssin- tung. „Gemeinsam gegen Kinderarbeit – in Indien gen teilnehmen. Bei Interesse an der Aktion, Fragen, und weltweit!“ lautet das Motto der Aktion Dreikö- Wünschen oder Anregungen erhalten Sie Antwort mit nigssingen 2018. Für eine Welt, in der Kinder spielen, einer Nachricht an: scherner.stmarien@gmail.com. lernen und einfach Kind sein dürfen. Dann wird der Segen Gottes, den die Sternsinger von der Krippe zu Schon jetzt bedanke ich mich im Namen unserer den Menschen in unseren Gemeinden tragen, zum Se- Kirchengemeinde für Ihre Spende und aktive Teilnah- gen für Kinder auf der ganzen Welt. me an der Aktion. Die Sternsinger kommen auch zu Ihnen! Ihr Alexander Scherner Pastoralassistent, verantwortlich für die Aktion Am 6.1.2018 machen sich die Sternsinger der Kir- Dreikönigssingen in St. Marien Telgte chengemeinde St. Marien in den Gemeindeteilen St. Clemens und Ss. Cornelius und Cyprianus Westbevern auf den Weg, in St. Christophorus Raestrup starten sie am 7. Januar. Die Sternsinger freuen sich über offene Türen, eine Spende für die Aktion Dreikönigssingen und eine kleine Wegzehrung für die eigene Tasche. 25
Aus der Kirchengemeinde Einfach m Einfach mal aus der Reihe tanzen 18 + 18 + 1 Telgter Thesen Zum Ende der Gott³-Ausstellung im M wie weiland Martin Luther Thesen an bemerkenswerte Thesen soll an dieser Zum Ende der Gott³-Ausstellung im Museum Religio wurden die Besucher Ein intensives ökumenisches Miteinan eingeladen vielen Kirchengemeinden zwar schon wie weiland Martin Luther Thesen an eine imaginäre Kirchentür zu schlagen. Auf einige leben, aber der Weg bis zu einem gem bemerkenswerte Thesen soll an dieser Stelle aus subjektiver SichtThese eingegangen forderte werden. – noch ein weiter ist. A statt „Ich bin katholisch/evangelisch“ Ekkehard Strels Blicke werden Ihnen gewiss sein. Schlagworte wie „Gelassenheit“, „Ger E Religionen werden sicher von der übe in intensives ökumeni- sonderer Erwähnung wert sind aus derländischen Bemerkenswert reformierten und deshalbTheo-besonde sches Miteinander wird Sicht des Autors drei Thesen, die logen Jodocus Thesen, van Lodenstein die zwar auch nicht (17.neu, aber helfen lassen mehrfach angemahnt. Be- zwar auch nicht neu, aber deutlich Jahrhundert) – von Frauen!“ zugeschrieben wird),oder „Di werden!“ rechtigt, weil in vielen Kirchenge- radikaler sind: „Die Kirche muss diese These und könnteschließlich da schon „Kirche eher mu meinden zwar schon einiges un- sich helfen lassen – von Frauen!“ zuStelle einemdiese Thesen Diskurs nichtzumin- führen, weiter komm ternommen wird um Ökumene zu oder „Die Laien in der Kirche müs- dest Artikels den sprengen; ersten Teil allein die Tatsache betreffend. Forderungen unterstreichen. leben, aber der Weg bis zu einem sen mehr gefördert werden!“ und Auch hier lassen Platzgründe eine gemeinsamen Abendmahl – wie schließlich „Kirche muss Demo- weitergehende „Religio reformanda Erörterung est. anWerdie- miteina gehört.“ abgeleitet von es jemand in seiner These forder- kratie wagen!“ Der Autor möchte ser Stelle nicht zu. Finden Sie, ver- „Ecclesia semp erneuern, ein Zitat, das dem niederlän te – noch ein weiter ist. Antworten an dieser Stelle diese Thesen nicht ehrte/r Leser/in, doch Ihre eigene Lodenstein (17. Jahrhundert) zugesch Sie auf die Frage nach Ihrem Be- weiter kommentieren, das würde Meinung zu dieserführen, einem Diskurs These und tun zumindest den kenntnis statt „Ich bin katholisch/ den Rahmen eines solchen Artikels Sie diese gerne kund, z.B. in Form Platzgründe eine weitergehende Erör evangelisch“ doch mal mit „Ich bin sprengen; allein die Tatsache der eines Leserbriefs verehrte/r für diedoch Leser/in, nächste Ihre eigene ökumenisch.“ Irritierende Blicke Erwähnung mag seine Sicht auf Ausgabe kund, z.B. von in Form eines Leserbriefs fü KLARtext. werden Ihnen gewiss sein. diese Forderungen unterstreichen. !oe!is" -–eine eineweitere bemerkenswe weitere bemer- Schlagworte wie „Gelassenheit“, dem Kasten „Religio reformanda est. Wer mit- kenswerte These.mit Wasallen Thesen. sie bedeutet, Erlauben Sie „Gerechtigkeit“ oder „Toleranz“ einander im Gespräch bleibt, wird entnehmen Sie mir bitteaus demaktuellem Kasten Anlas sollte manchmal in Verbindung mit Religionen wer- auch weiterhin gehört.“ abgeleitet mit allen Thesen. aus der Reihe tanzen den sicher von der überwiegenden von „Ecclesia semper reformanda Religionsgemeinschaften Erlauben Sie mir aus aktuel- gut täte, ma Mehrheit uneingeschränkt bejaht. undAnlass est“ (Die Kirche muss sich ständig lem umzusetzen, die selbst eine weitere 19. The- einen Bisc überraschen, bevor er seinen Zeigefin Bemerkenswert und deshalb be- erneuern, ein Zitat, das dem nie- se hinzuzufügen: „Kirche sollte Ich finde unsere Zeit bedarf öfter solc Mitglieder – gerne in Form von These 26 Grafik: Foto Tür mit Thesen
werden!“ und schließlich „Kirche muss Demokratie wagen!“ Der Autor Stelle diese Thesen nicht weiter kommentieren, das würde den Rahmen Artikels sprengen; allein die Tatsache der Erwähnung Aus mag seine Sicht a der Kirchengemeinde Forderungen unterstreichen. „Religio reformanda est. Wer miteinander im Gespräch bleibt, wird auc gehört.“ abgeleitet von „Ecclesia semper reformanda est“ (Die Kirche m Die 18 Telgter Thesen erneuern, ein Zitat, das dem niederländischen reformierten Theologen J Lodenstein (17. Jahrhundert) zugeschrieben wird), diese These könnte d einem Diskurs führen, zumindest den ersten Teil betreffend. Auch hier • Außer Thesen nix Platzgründe einegewesen in 2017? Erörterung an dieser Stelle nicht zu. Fi weitergehende verehrte/r Doch, Leser/in, doch Ihre ja, die reformatorische eigene Vielfalt Meinung wurde sichtbarzu–dieser These und tun kund, auch in Form eines Leserbriefs für die nächste Ausgabe von Klarte z.B.Gott³-Ausstellung. in der • !oe!is" -Das eineFriedlebende weitere bemerkenswerte These. und Friedliebende Was sie in ihrer Ko-bedeutet, entne dem Kasten existenz mögen mit allenReligionen diese Thesen. mehr hegen und pflegen. Erlauben • Das Sie mir aus „Miteinander“ aktuellem Anlass eine weitere 19. These hinzuzufü pflegen sollte manchmal aus der Reihe tanzen.“ Ich meine damit, dass es unsere • Der Extremismus sollte insbesondere das Thema der Religionsgemeinschaften gut täte, manchmal Entscheidungen auf Ortse jeweiligen Religionsgemeinschaft und umzusetzen, die selbst einensein. Bischof (oder noch höherrangigen Kir überraschen, • Der bevor er seinen Zeigefinger erheben kann. Glaube ist Privatsache. IchKirche • Die finde muss unsere Zeitmit mehr bedarf öfter solcher modernen Medienoffener arbeiten,Kirchentüren um die M Mitglieder – gerne in auch Formihre vonFormen Thesenerkennen! – zu erkunden. Foto: Carola Strels damit junge Menschen • Die Kirche muss sich helfen lassen – von den Frauen! - Die Laien in der Kirche müssen mehr gefördert werden! Grafik: Foto Tür mit Thesen • Freiheit im Glauben ist stets auch die Freiheit des Anderen. • Froh die Beziehung Kasten: zu Gott die 18 Telgter leben Thesen manchmal aus der Reihe tanzen.“ • Gelassenheit Ich meine damit, dass es unseren • Gerechtigkeit Religionsgemeinschaften gut täte, • Herausforderungen der christlichen Konfessionen: manchmal Entscheidungen auf Ökumene ernsthafter betreiben, vor allem, was das Ortsebene zu treffen und umzuset- unterschiedliche Verständnis der Sakramente betrifft. zen, die selbst einen Bischof (oder Hier sind entscheidend die kirchlichen Obrigkeiten gefragt! noch höherrangigen Kirchenobe- • Katholiken und Protestanten sollten gemeinsam ren) überraschen, bevor er seinen Abendmahl feiern können. Zeigefinger erheben kann. • Kirche muss Demokratie wagen! Ich finde unsere Zeit bedarf öf- • Mehr gelebte Ökumene ter solcher offener Kirchentüren • Religio reformanda est. Wer miteinander im Gespräch um die Meinung ihrer Mitglieder bleibt, wird auch weiterhin gehört. – gerne in Form von Thesen – zu erkunden. • Toleranz 27
Sie können auch lesen