Klimafit in die Zukunft! - ANPASSUNGS-MODELL- REGION - Phenowatch

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KLIMAWAN
                               DEL-
                       ANPASSUN
                                GS-
                           MODELL-
                           REGION

                     Klimafit in
                     die Zukunft!

WIR STELLEN UNS
DEN KLIMAWANDEL-
HERAUSFORDERUNGEN!
Klimafit in die Zukunft! - ANPASSUNGS-MODELL- REGION - Phenowatch
KLIMAFIT IN DIE ZUKUNFT
    DER KLIMAWANDEL                                                                                               KLAR!
                                                                                                                 geht's mich
    TRIFFT ÖSTERREICHS REGIONEN                                                                                   was an
    Anpassung an die Auswirkungen durch den Klimawandel ist notwendig, um auch
    langfristig die hohe Lebensqualität sichern zu können.

    D
           er Klima- und Energiefonds unterstützt Regio-   deren Auswirkungen Niederösterreich, besonders
           nen dabei, sich frühzeitig auf die Herausfor-   das Weinviertel, in Form von längeren Trockenperio-
           derungen des Klimawandels einzustellen. So      den spürt.
    können Schäden vermindert und Chancen genutzt
    werden. Die aus 13 Gemeinden bestehende, Klein-        Nun soll auf leider nicht mehr abwendbare Folgen
    & KLAR! Region Südliches Weinviertel nimmt an der      des Klimawandels durch verschiedenste Maßnahmen
    Weiterführungsphase der Klimawandelanpassungs-         bei den Themen Raumordnung, Bauen und Wohnen,
    modellregion, kurz „KLAR!“ teil                        Grünräume, Wasser, Schutz vor Naturgefahren, Bio-
    Die erhöhte Konzentration von Treibhausgasen in        diversität und die Gesundheit reagiert werden. Das
    der Atmosphäre führt zu einer Erwärmung der Erde,      ist „KLAR!“.

                                                                                                                               ©Beigestellt/Adobe.Stock
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Klimafit in die Zukunft! - ANPASSUNGS-MODELL- REGION - Phenowatch
Vorwort

Liebe Leserinnen                                     Liebe Leserinnen                                      Liebe Leserinnen
und Leser!                                           und Leser!                                            und Leser!

Der Klimawandel ist ein brennendes Problem           „Ach geh, den Klimawandel gibt’s ja gar nicht!“       Für eine lebenswerte Umwelt von morgen
und muss in unseren Überlegungen eine ver-           „Das war immer schon so!“ Solche und ähnliche         unter geänderten Klimaparametern. Vielleicht
mehrte Rolle spielen. Gerade in unserer Region       Argumenten höre ich immer wieder als KLAR! Ma-        ist es für manche schon nervig oder klingt abge-
wird dieser immer mehr spürbar. Manche Folgen        nager. Doch der Klimawandel ist bittere Realität,     droschen, doch die Bewältigung der Klimakrise
sind nur mehr schwer aufzuhalten und haben           die nicht jedem schmeckt. Wir spüren es alle und      ist eine der dringlichsten Aufgaben unserer Zeit
schon erste Auswirkungen. Wir müssen lernen, mit     die Lage spitzt sich zu, wenn nicht bald was unter-   überhaupt. Das Wissen um die Ursachen und Fol-
diesen Folgen zu leben und uns daran anzupassen.     nehmen. Meine Aufgabe als KLAR Manager ist es         gen des Klimawandels ist dank weltweiter, inten-
                                                     gemeinsam mit Ihnen und unseren Gemeinden             siver Klimaforschung und Zusammenarbeit sehr
Das kann auf unterschiedlichste Weise passieren.     gegenzusteuern.                                       umfassend. Was nützen globale Vereinbarungen,
In diesem Ratgeber sind Informationen zu ver-                                                              wie das Weltklimaabkommen von Paris, wenn wir
schiedenen Themen und darüber hinaus Hilfe-          In diesem Klimaratgeber möchten wir zeigen, was       nicht endlich vom Wissen zum Handeln kommen.
stellungen enthalten. Wir haben uns bewusst          Sie und wir alles tun können. Vom Regentonne
entschieden, als KLAR! Region – Klimawandelan-       aufstellen um das Wasser vor Ort zu halten bis        Jeder von uns hat die Möglichkeit einen Betrag zu
passungsmodellregion – erste Schritte in Rich-       zur kleinen Blühwiese im Garten für Bienen und        leisten - durch einen klimafreundlichen Lebens-
tung Anpassung an den Klimawandel zu setzen.         Insekten. Vieles ist möglich und wir alle müssen      stil, durch genaues Hinsehen, kluges Hinterfragen
Es wird heißer, es wird trockener. Die Bürgermeis-   mitmachen. Sie lernen im Ratgebern den einzig-        und schlussendlich durch Ihr Engagement.
ter der Region wollen mit gutem Beispiel voran-      artigen Phänologischen Naschgarten kennen und
gehen. Wir müssen etwas tun. Jeder und jede von      wie sie der Forschung helfen können.                  Diese Informationsbroschüre soll Impulse geben
uns kann einen kleinen Teil dazu beitragen, um                                                             und zu Aktivitäten in Ihrem persönlichen Umfeld
unsere Region klimafit zu machen.                    Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Durchblät-         führen - also vom Wissen zum Handeln.
Seien Sie dabei, es geht um unser aller Zukunft.     tern.
                                                                                                           Roman Rautenberg
Bgm. Kurt Jantschitsch                               Alexander Wimmer                                      Meteorologische Station Nexing
Obmann des Regionalentwicklungsvereins               KLAR! Manager & Kleinregionsmanager
Südliches Weinviertel                                Region Südliches Weinviertel

                                                                                                                                                               3
Klimafit in die Zukunft! - ANPASSUNGS-MODELL- REGION - Phenowatch
ZWEI SEITEN DER SELBEN MEDAILLE
      KLIMASCHUTZ UND ANPASSUNG
      AN DEN KLIMAWANDEL
      Die Energie und Umweltagentur NÖ
      unterstützt BürgerInnen und Gemein-                     Hitzetage – Abweichungen vom aktuellen Klima
      den sowohl beim Klimaschutz als auch
                                                                       hohe Anstrengungen im Klimaschutz (RCP4.5)
      bei der Klimawandelanpassung

      I
        m Laufe der Erdgeschichte hat sich das Klima immer
        wieder verändert. Neu ist aber, dass sich das Klima
        so rasch verändert. Zum ersten Mal ist die Verände-
      rung des Klimas durch den Menschen verursacht.

      Die Menschen sind also nicht nur die Verursacher
      sondern auch stark betroffen, daher ist es wichtig in
      Klimaschutz und in Klimawandelanpassung zu inves-
      tieren.

      Was ist jedoch der Unterschied?
                                                                      geringe Anstrengungen im Klimaschutz (RCP8.5)

          a s c h utz
    Kli m      n Ausst
                       oß
           et de
    bedeut ädlichen
        an sch gasen
                 us
        Treibha ieren.
                                Klimawandel-
          zu redu
                  z              anpassung
                               reduziert die klima-
                              wandelbedingten Folgen
                                 für Mensch und
                                     Natur.
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Klimafit in die Zukunft! - ANPASSUNGS-MODELL- REGION - Phenowatch
Die Folgen der Klimakrise sind bereits heute spürbar
und werden sich in Zukunft noch deutlich verschär-                                                                    Infrastruktur
fen. Zunehmende Hitze und Trockenheit im Sommer,                                                                     (Verkehr, Energie)
Wetterextreme wie Starkniederschlag und Hagel bzw.
                                                                                                                                                                                    Bauen und
immer wärmere Winter sind nur einige Beispiele des

                                                                                                                                                        e l d e r                   Wohnen
                                                                                                                                                      f
Klimawandels.
                                                                                                  Schutz vor
Hitze und Trockenheit
                                                                                              Naturgefahren                                         s
                                                                                                                                                   g andel

                                                                                                                                           lun
nehmen massiv zu                                                                                                                                                                            Gesundheit

                                                                                                                                           w
                                                                                                                                  Hand
                                                                                                Tourismus

                                                                                                                                  K l i ma
Die Zentralanstalt für Meteorologie (ZAMG) erhebt seit
1768 Klimadaten und erstellt Langzeitklimareihen. Seit
1970 zeigt die Trendkurve der Jahres-Mitteltemperatur                                                                                                                                                 Natur-
für NÖ nach oben. Seit 1961 sind die Hitzetage in NÖ                                                                                                                                                  schutz
(Tage mit einer Lufttemperatur größer als 30 °C) von
                                                                                                  Land- und
durchschnittlich 8 auf 17 Tage pro Jahr angestiegen.                                         Forstwirtschaft
Vor allem die flachen Landesteile wie das Weinviertel
sind von der Zunahme der Hitze massiv betroffen, wie                                                                                                                                       Fotos: Fotolia, Clipdealer, eNu

die linksseitige Grafik zeigt.

                                                            W a s
                                                                                                                                                          Wo trifft uns der Klimawandel?
In Gemeinden, Städten und Re-                                                              Anapassungsmaßnahmen können in drei
gionen, wo die Veränderung                                                                 verschiedene Kategorien unterteilt werden:
des Klimas für die Menschen                                                                                                                               Der Mensch ist in allen Lebensbereichen betroffen
direkt vor Ort spürbar wird, ist                                                             Naturbezogene Maßnahmen                                      und die Auswirkungen sind vielfältig. Dies wird an
es wichtig durch Maßnahmen                                k
                                                          önnen Sie per-                     (Grüne Maßnahmen):                                           der österreichischen Strategie zur Anpassung an den
Verbesserungen zu schaffen.                             sönlich oder Ihre                    Hier liegt der Fokus auf dem Erhalt der natürlichen
                                                                                            Funktionen der Natur. Beispiele sind:
                                                                                                                                                          Klimawandel sichtbar. In den unten angeführten Akti-
                                                                                                                                                          vitätsfeldern wird aufgezeigt, dass es keinen Lebens-
                                                         Gemeinde tun?                     • das Errichten von Begrünungen, dazu zählen                   bereich gibt, der sich nicht durch den Klimawandel
                                                                                             Fassaden, Dachbegrünungen, Staudenbeete                      ändert.
                                                                                             oder Blumenwiesen
                                                                                           • das Pflanzen von Bäumen und Alleen oder
                                                                                           • die Renaturierung von Flüssen                                Weitere Infos
                                                                                           Bauliche Maßnahmen (Graue Maßnahmen):                          Die Energie- & Umwelt-
                                                                                           • klimafites Bauen: passive Gebäudekühlung mit                 agentur des Landes NÖ (eNu)
                                                                                             Erdkälte oder Sonnenschutzmaßnahmen, Hang-                   Grenzgasse 10, 3100 St. Pölten
    Alle Daten und Informationen                                                             stabilisierungen, Hagelschutz und Hochwasserschutz           Tel.: 02742 219 19
    sind frei verfügbar unter:                                                             • Rückhaltebecken                                              E-Mail: office@enu.at
                                                                                                                                                          www.enu.at
    data.ccca.ac.at/climamap                                                               Bewußtseinsbildung (Softe oder smarte Maßnahmen):
    lndikatorberechnung und GIS-Bearbeitung: Benedikt Becsi, Johannes Laimighofer;         Zielen auf Bewusstseinsbildung ab und sind zum                 Energieberatung:
    Universität für Bodenkultur Wien, Institut für Meteorologie; meteorologie@boku.ac.at   Beispiel Seminare, Workshops oder Vorträge durch               Tel.: 02742 221 44
    Datenquellen: Spartacus (ZAMG, Hiebl et al. 2015) 1 Gpard (ZAMG, Hofstätter et al.
    2016) ÖKS15 (Uni Graz, Wegener Center, Leuprecht et al. 2016)7 Design: awdesign.at     die Energie und Umweltagentur NÖ                               www.energieberatung-noe.at

                                                                                                                                                                                                                             5
Klimafit in die Zukunft! - ANPASSUNGS-MODELL- REGION - Phenowatch
A  N D E L -
KLIMAW
         S U  N G S -                                                                  1. Maßnahme
ANPAS
                                                                                          RAUMORDNUNG:
                                                                             LEERSTANDSMANAGEMENT &
                                                                                ZENTRUMSENTWICKLUNG
                                                                                                                     2. Maßnahme
K O N Z E P T                                                                 In keinem EU-Land ist der Boden-
                                                                                   verbrauch so hoch wie in
                                                                                     Österreich, wodurch biolo-
                                                                                      gisch produktiver Boden
                                                                                                                     RAUMORDNUNG: FÖRDERUNG DER
                                                                                                                     VERSICKERUNG AUF EIGENGRUND
                                                                                       meist für immer verloren      Durch die Zunahme von Starkregenereignissen
    Der weltweite Klimawandel trifft                                                   geht und damit auch die       kommt es immer häufiger zu einer Überlastung des
                                                                                       natürlichen Bodenfunk-        Regenwasserkanals. Durch die Aufschließung weiterer
    auch die Regionen Österreichs.                                                     tionen. Durch die Aktivie-    Siedlungsgebiete wird dies weiter verschärft. Im Rah-
    Neben dem Klimaschutz ist die An-                                                 rung derzeit leerstehender     men dieser Maßnahme wird die Versickerung auf Ei-
                                                                                     Häuser, Wohnungen und           gengrund im Besonderen bei Neubauten ausgebaut.
    passung an die Auswirkungen des                                                 Betriebsgebäude kann der         Dazu werden potenzielle Baulandflächen auf ihre Ver-
    Klimawandels immer wichtiger, um                                             Bodenversiegelung entgegen-         sickerungsfähigkeit hin analysiert und die Bauwerber
                                                            gewirkt werden. Zusätzlich werden Maßnahmen der          bei der Planung von Versickerungsflächen oder Re-
    auch langfristig die hohe Lebens-                       Zentrumsentwicklung auch unter dem Blickwinkel des       genwasserzisternen unterstützt.
    qualität im Land sichern zu können.                     Klimawandels betrachtet.

    D
          er Klima- und Energiefonds unterstützt Regi-
          onen dabei, sich frühzeitig auf die Herausfor-
          derungen des Klimawandels einzustellen. So        3. Maßnahme                                                                        4. Maßnahme
    können Schäden vermindert und Chancen genutzt           BAUEN UND WOHNEN:                                                                   BAUEN UND WOHNEN:
        werden. Die Region Südliches Weinviertel ist        INFOSTELLE FÜR                                                                      UMWANDELN VON
                  eine dieser 44 KLAR-Regionen!                                                                                                 HITZEINSELN IN
                                                            KLIMAFITTES BAUEN & SANIEREN
                                                                                                                                                ERHOLUNGSRÄUME
                         Um zielgerichtet Anpassungs-       Der Anstieg an Hitzetagen und die milderen Winter füh-

Die 10                    maßnahmen zu entwickeln,
                           wurden in den letzten Mona-
                                                            ren zu einer Veränderung der Anfordernisse im Hausbau.
                                                            Vielen Bauwerber sind die veränderten Anforderungen
                                                                                                                                             Durch die Zunahme der Hitzeta-
                                                                                                                                            ge entstehen in Siedlungsgebie-

 Maß-
                            ten Workshops mit der Bevöl-    nicht bewusst. Der Aufbau einer Informations- und Be-                         ten immer häufiger Hitzeinseln. Dies
                            kerung und Expertenvorträge     ratungszentrale für zukünftige Bau-                                  wird verstärkt durch die Versiegelung der
                            zu relevanten Themen veran-     werber hinsichtlich einer kli-

nahmen
                                                                                                                     Böden, zu wenig Grünflächen und die rasche Ableitung
                           staltet.                         mafitten Bauweise bzw. der                               des Niederschlagswassers. Dadurch kühlt es auch in den
                          Dabei wurden die Bereiche         Adaption von bestehenden                                 Nächten nicht ab, wodurch diese natürliche Kühlquelle
                         identifiziert, in denen die Aus-   Gebäuden ist daher Zen-                                  für den Wohnraum fehlt. Mit der Bevölkerung werden Lö-
                       wirkungen des Klimawandels be-       trum dieser Maßnahme.                                    sungen erarbeitet und Konzepte zur Umwandlung dieser
                  reits spürbar sind. In Abstimmung mit     Zusätzlich dazu wird ein                                 Hitzeinseln in Erholungsräume entwickelt und ggf. um-
    verschiedenen Experten in und außerhalb der Region      individueller Naturgefah-                                gesetzt. Dazu werden der Bevölkerung unterschiedliche
    wurden 10 Anpassungsmaßnahmen in unterschiedli-         rencheck des Grundstückes                                klimaschonende, ökologisch wertvolle und nachhaltige
    chen Bereichen erarbeitet.                              erstellt.                                                Möglichkeiten aufgezeigt.

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Klimafit in die Zukunft! - ANPASSUNGS-MODELL- REGION - Phenowatch
©Fotos: Adobe Stock
                               5. Maßnahme
                                GRÜNRÄUME:
                                                                                                                     7. Maßnahme
                                ANLAGE VON ÖKOLOGISCHEN                                                              SCHUTZ VOR NATURGEFAHREN:
                                VERSICKERUNGSFLÄCHEN                                                                 EROSIONSSCHUTZ
                                                                                                                     GEGEN HUMUSABTRAG
                                Durch die längeren Tro-
                                ckenperioden steigt der
                               Bewässerungsbedarf von
                                                            6. Maßnahme                                              Bei Starkregenereignissen kommt es immer häufiger
                                                                                                                     zu einem massiven Abtrag der Humusschicht. Dieser
                             Blüh- und Grünflächen lau-     WASSER:                                                  wird in angrenzende Straßengräben, die Kanalisation,
                           fend. Durch die Zunahme an       RENATURIERUNG VON BÄCHEN                                 auf Radwege oder Straßen geschwemmt. Die Instand-
                     Starkregenereignissen       anderer-                                                            setzung und Reinigung der betroffenen Infrastruktur
seits, steigt besonders in dichten Siedlungsgebieten        In dieser Maßnahme soll die Renaturierung der Bäche      verursachen dabei enorme Kosten. Im Rahmen dieser
der Bedarf an Versickerungsflächen, um den Regen-           innerhalb und außerhalb von Siedlungsgebieten in         Maßnahme werden an besonders exponierten Stellen
kanal zu entlasten. Im Rahmen dieser Maßnahme ist           der Region weiter vorangetrieben werden. Die Einbin-     in der Region Erosionsschutzan-
die Konzeption von ökologisch wertvollen Grünräumen         dung unterschiedlicher Interessensgruppen sowie der      lagen gegen Humusabtrag er-
geplant. Diese sollen einerseits als Versickerungsflächen   Bevölkerung steht dabei im Vordergrund. Das passiert     richtet. Diese Maßnahme wird
dienen und andererseits einen niedrigen Bewässerungs-       mit Hilfe der Flurplanung - das Instrument für Gemein-   parallel zur Maßnahme 6 ab-
und Pflegebedarf aufweisen.                                 den und bäuerliche Grundeigentümer/ Bewirtschafter       gearbeitet. Dazu findet mit
                                                            zur Lösung von Problemen im ländlichen Raum. Mit         Hilfe der Flurplanung eine
                                                            dem Instrument der Flurplanung soll eine Grundlage       Analyse aller potenziellen

8. Maßnahme                                                 geschaffen werden, um zukünftige Lösungsvarianten
                                                            zu finden. Darauf aufbauend können konkrete Umset-
                                                            zungsprojekte durchgeführt werden.
                                                                                                                     Flächen statt sowie die Er-
                                                                                                                     arbeitung von passgenauen
                                                                                                                     Lösungsmöglichkeiten.
BIODIVERSITÄT: „PHÄNOLOGIE &
ALLERGENE PFLANZEN“
Durch den Klimawandel verändert sich die Vegetation
in unserer Region. Vor allem im Frühjahr und Früh-
sommer ist die Entwicklung von Jahr zu Jahr unter-
                                                            9. Maßnahme                                              10. Maßnahme
schiedlich. Auch nimmt die Ausbreitung von Allerge-         GESUNDHEIT:
nen Pflanzen, wie z.B. der Beifuß-Ambrosie laufend zu.      GUT GERÜSTET                                             KOMMUNIKATIONS- UND
Bei dieser Maßnahme ist die Be-                             FÜR DIE HITZE                                            BEWUSSTSEINSBILDUNGSKONZEPT
völkerung eingeladen die
Natur zu beobachten und                                     Durch den Anstieg der Tempera-                                             Zur Intensivierung der Öffentlich-
die Ergebnisse in die                                       tur und die Zunahme an Sommer-                                              keitsarbeit werden unterschied-
Naturkalender App der                                       und Hitzetagen, kommt es besonders                                            liche Marketingmaßnahmen
ZAMG einzutragen. Zur                                       bei älteren Menschen zu einer stärkeren Belastung                               umgesetzt. Dies umfasst den
Vermittlung von Wissen                                      des Herz-Kreislauf-Systems. Im Rahmen dieser Maß-                               Ausbau der Regionshome-
zu Allergenen Pflanzen                                      nahme wird daher besonders ältere Menschen das                                  page zur KLAR!-Homepage,
und der Verwendung der                                      Thema „Gesundheit im Klimawandel“ bei Veranstal-                                die laufende Information zu
Naturkalender-App wer-                                      tungen & Treffen nähergebracht. Da viele 24 Stunden                           Veranstaltungen via Facebook
den Workshops, Wanderta-                                    Pflegekräfte nur über eingeschränkte Deutschkennt-                           sowie die laufende Kommuni-
ge und Beobachtungstreffen                                  nisse verfügen, werden Informationsmaterialien auch                        kation über regionale Medien
in der Region organisiert.                                  in der Muttersprache der Pflegekräfte erstellt.                          und die Gemeindezeitungen.

                                                                                                                                                                                    7
Klimafit in die Zukunft! - ANPASSUNGS-MODELL- REGION - Phenowatch
MODELLREGION SULZ IM WEINVIERTEL
    KLIMARILLE & CO –
    WAS UNS PFLANZEN ZEIGEN
    „Der Flieder blüht heuer aber zeitig.“

                                                            ©OpenStreetMap.com
    oder „Die Marillen sind schon reif.“                                                  Obersulz
    Viele phänologische Ereignisse neh-
    men wir einfach im Vorbeigehen

                                                                                                                                               Roman Rautenberg
    wahr. Kommen Sie mit auf eine Rei-
    se durch unseren Phänologischen
    Naturkalender in Sulz im Wein-
    viertel – in die erste Modellregion
                                                                                 Nexing                                 Phänologischer

                                                                                                                                                                            Elisabeth Jandl
    dieser Art in Österreich. Sie werden
    danach unsere Umwelt mit anderen                                                                                    Naschgarten
    Augen sehen – versprochen!

    V
          on der „Baumleiten“ bis zum „Hühnerberg“ und
          von der „Weiden“ bis „Drübern Teich“ bietet die
          Natur eine Vielzahl wildwachsender Sträucher
    und Bäume, welche die Klimaveränderung deutlich
    anzeigen.

    In unserem Phänologischen (Nasch-)Garten in Nieder-
    sulz werden Sie schon von Alexander, der Guten Luise                                                                                                          Erdpreß
                                                                                            Roman Rautenberg

    oder Jonathan erwartet. Richtig, es
    sind altbekannte Obstsorten und
                                                                                                               Niedersulz
                                                  ,
    gleichzeitig bewährte Klima-
                                      Schmecken d
    zeugen. Und wenn Sie schon
                                                 n
    mal da sind – greifen Sie zu!
                                      genießen u Sie
                                                n
                                     beobachte lt
    Naschen Sie von den süßen
    und saftigen Früchten nach
    Herzenslust.
                                       die Vielfa                                                                            © OpenStreetMap.com

8                                       der Natur!
Klimafit in die Zukunft! - ANPASSUNGS-MODELL- REGION - Phenowatch
st
                                                                                                                                                                                                                 Oktober
                                                                                                                                                       rz

                                                                                                                                                                                                                                                                                      Späther
                                                                                                                                                Mä
                                                                                                                                                                                                           r
                                                                                                                                                                                                            be        m                                                   12     14
  Langzeit-                                                                                                                                                                                                        ve

                                                                                                                                                                                                    ber
                                                                                                     ling
                                                                                                                                                                                                                  o

                                                                                                                                                              r
                                                                                                                                                           ua
                                                                                                                                         41
                                                                                                                                                                                                                N

                                                                                                                                                                                                                                              en
                                                                                                              40

                                                                                                                                                                                                                                                                                             bst
                                                                                                                                                                                                 em

                                                                                                                                                                                                                                             ag
                                                                                                                                                        br

                                                                                                                                                                                    Jänner
  beobachtung für

                                                                                                 früh
                                                                                                                                                                                                                                                          117

                                                                                                                                                                                                                                             nT
                                                                                                                                                      Fe
                                                                                                                                                                                                                                                                               126

                                                                                                                                                                                                z

                                                                                                                                                                                                                                        ni
                                                                                                                                                                                               e

                                                                                                                                                                                                                                  it e
                                                                                                                                                                                                                                         e

                                                                                                                                                                                              D
                                                                                              Vor
                                                                                                                                                                                                                                      sz
  die Wissenschaft                                                                                                                              Du
                                                                                                                                                     rch
                                                                                                                                                                                                                          Ja h
                                                                                                                                                                                                                                 re

                                                                                                                                                                                                                                         hr
                                                                                                                                                           sch
                                                                                                                                                                 n itt
                                                                                                                                                                                                              isc   hen
                                                                                                                                                                                                                              e              U
                                                                                                                                                                                                                          sch
                                                                                                                                                                         li c h e
                                                                                                                                                                                    D auer der p hä   n olo g
                                                                                                                                                       Dop                                                            i
                                                                                                                                                                         p elt e P h ä n ol o g
  Die Pflanzen in unserer Region

                                                                                                                                                                                                                                                                          G
                                                                                                                                                                                                                                                                 AM
                                                                                                                                                                                                                                                                          Z
  haben auf den Anstieg der Tempe-                                                                                                                                                                                                                                   e:
                                                                                                                                                                                                                                                              e ll
                                                                                                                                                                               1 9 9 1– 2 0 1 5
                                                                                                                                                                                                                                                          u
  ratur während der letzten Jahrzehnte
                                                                                                                                                                                                                                                  te   nq
  bereits reagiert.                                                                                                                                                                                                                          Da

  Die Frühlings- und Sommerphasen
                                                                                                                                                                                        1 9 6 1– 1 9 9 0
                                                                                                                                                                                          W i n te rr u h e
  haben sich um etwa 10 bis 14 Tage verfrüht.
  Langjährige Beobachtungen zeigen zum Beispiel den
  kontinuierlich früheren Beginn der Marillenblüte seit
  den 1960er Jahren.
                                                                                                                                                     Die Natur der Phänologie –
                         Blühbeginn und Beginn der Fruchtreife | Marille
                                 Österreichmittel 1946 - 2019
                                                                                                                                                     Beobachtung statt Messung
          230
                                                                                                                                                     Auch Schwarzer Holunder oder Rauchschwalbe sind                                                                                                   Wollen Sie mehr über die
          205                                                                                                                                        wichtige Messinstrumente der Klimaforschung. Beide                                                                                             Phänologie wissen oder uns
          180                                                                                                                                        reagieren direkt auf Umwelt- und Witterungseinflüsse                                                                                             mit Ihren Beobachtungen
                                                   Beginn der Fruchtreife                                                                            und zeigen damit Veränderungen der Atmosphäre an.                                                                                             unterstützen, schauen Sie auf
Jahrtag

          155                                      Beginn der Fruchtreife | 11-jähriges gleitendes Mittel
                                                   Beginn der Blüte
          130                                      Beginn der Blüte | 11-jähriges gleitendes Mittel                                                  • Wann kehrt die erste Rauchschwalbe
          105                                                                                                                                          aus dem Süden zurück?
                                                                                                                                                     • Wann beginnt der Schwarze Holunder zu blühen?
          80

          55
                                                                                                                                                     Die Eintrittsdaten unserer Beobachtungen werden auf-                                                                                                                  oder
                1940

                       1945

                              1950

                                     1955

                                            1960

                                                    1965

                                                           1970

                                                                  1975

                                                                         1980

                                                                                1985

                                                                                       1990

                                                                                               1995

                                                                                                      2000

                                                                                                             2005

                                                                                                                    2010

                                                                                                                           2015

                                                                                                                                  2020

                                                                                                                                         2025

                                                                                                                                                     gezeichnet und in der Europäischen Phänologischen
                                                                           Jahr
                                                                                                                                                     Datenbank von der ZAMG gespeichert, ausgewertet
  Weitere Anwendungsbereiche wie die Pollenvorher-                                                                                                   und internationalen Projekten und Forschungseinrich-
  sage für Allergiker, das Umweltmonitoring oder die                                                                                                 tungen auf der ganzen Welt zugänglich gemacht. So
  Imkerei brauchen diese Beobachtungen.                                                                                                              auch die Daten von Ihren Beobachtungen.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                   9
Klimafit in die Zukunft! - ANPASSUNGS-MODELL- REGION - Phenowatch
... und
     ÖSTERREICH GEHT IN DER PHÄNOLOGIE NEUE WEGE –
                                                                                                                                                                               beobachte
     DIE„NATURKALENDER ZAMG“-APP                                                                                                                                                die Natur
     Die kostenlose App „Naturkalender ZAMG" dient der Beobachtung von phänologischen                                                               Hilf
                                                                                                                                                    mit!
     Zeigerpflanzen und Tieren. Die Meldungen gehen in die europäische Phänologische
     Datenbank ein und werden unter anderem in der Klimaforschung genutzt. Deutlich er-
     kennbare Änderungen in der Pflanzen- und Tierwelt, die eine Veränderung des Klimas
     anzeigen, werden für alle Teilnehmenden greifbar und verständlich.

     D
             ass Pflanzen und Tiere stark auf Änderungen im                 zahlreiche Freiwillige mit und das phänologische Be-
             Witterungsverlauf und auf Klimatrends reagie-                  obachtungsnetz lässt sich somit als die älteste Citizen
             ren, ist in Phänologie-Kreisen bekannt. Eigens                 Science Initiative in Österreich bezeichnen.“
     dafür betreibt die Zentralanstalt für Meteorologie und
     Geodynamik (ZAMG) ein Beobachtungsnetzwerk mit                         Seit Anfang 2018 gibt es eine App, mit der man seine
     einer langen Tradition. Unsere phänologischen Auf-                     Beobachtungen einfach und schnell gleich direkt in
     zeichnungen reichen bis ins Jahr 1851 zurück, dem                      der Natur festhalten kann, etwa bei einem Spaziergang
     Gründungsjahr der ZAMG“, sagt ZAMG-Phänologe                           oder einer Wanderung oder im eigenen Garten. Dabei
     Thomas Hübner, „und von Anfang an war man stark auf                    unterstützt man die Wissenschaft und lernt selbst et-
     die Hilfe von Freiwilligen angewiesen, denn die Wissen-                was über den Lauf der Jahreszeiten, ihre Besonderhei-
     schaftlerinnen und Wissenschaftler konnten nicht das                   ten und ihre Änderungen dazu. Die App „Naturkalender
     gesamte Jahr in den unterschiedlichen Regionen Öster-                  ZAMG“ steht kostenlos für Android und iOS in den App
     reichs die aktuellen Entwicklungsphasen der Pflanzen                   Stores zur Verfügung.
     notieren. Hier sind Sie gefragt! Bis heute helfen hier
                                                                            Die ZAMG ist sich ihrer Rolle in der Klimawandeldiskus-
                                                               ©SPOTTERON

                                                                            sion bewusst und hat sich in diesem Jahrtausend mit
                                                                            neuem Elan der Vermittlung der Phänologie und da-
                                                                            mit der Klimaforschung gewidmet. Eine große Zahl an
                                                                            Downloads, viele neue Beobachterinnen und Beobach-
                                                                            ter und noch mehr neue phänologische Meldun-
                                                                                                                                      In der „Naturkalender ZAMG“-App kannst du rund um
                                                                            gen sind ein gutes Indiz dafür, dass mit der App
                                                                                                                                         das Jahr Deine Naturbeobachtungen auf der Karte
                                                                            „Naturkalender ZAMG" ein neuer zukunftsfähiger
                                                                                                                                         eintragen, in der Naturkalender Community aktiv
                                                                            Weg für die Phänologie gefunden wurde. Auch ein
                                                                                                                                         sein und mit uns gemeinsam mehr über die Natur
                                                                            erster Vergleich der erhaltenen Daten zeigt, dass
                                                                                                                                         lernen. Mit Deinen Einträgen hilfst Du aktiv bei der Er-
                                                                            die Qualität der „App-Daten“ mit denen der „Blei-
                                                                                                                                        forschung des Klimas und der Jahreszeiten mit. Danke!
                                                                            stift und Papier-Daten“ mithalten kann.

                                                                            Mitmachen unter www.naturkalender.at
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Pollenjahr – durch-
                                                                                                                                                                                                                    schnittliche Belas-
                        ALLERGISCHE REAKTION DURCH POLLEN                                                                                                                                                             tungszeiträume

                        ALLERGENE PFLANZEN
                        Die Naturbeobachtung, insbesondere die Phänologie, spielt auch in der
                        Medizin eine wichtige Rolle.

                        P
                               ollenallergiker können von der jährlich unter-                                 Die Gemeinsamkeit dieser Pflanzen ist,
                               schiedlichen Belastung ein sprichwörtliches                                    dass sie alle vom Wind bestäubt werden.
                               Lied singen und im Zuge der Klimaveränderung                                   Das bedeutet, der Pollen der männlichen
                        kommt auch dort noch einmal eine ganz neue Dynamik                                    Blüten wird vom Wind zu den weiblichen
                        herein. Deshalb werden für eine gute Pollenvorhersage                                 Blüten transportiert, um diese dann zu
                        nicht nur allergene Pflanzen beobachtet, sondern auch                                 bestäuben. Deshalb wird der Pollen in
                        die allgemeine Entwicklung der Natur, um zeitig genug                                 sehr großen Mengen produziert.
                        prognostizieren zu können, wann Pflanzen mit allerge-
                        nem Pollen zu blühen beginnen, damit Betroffene sich
                        darauf einstellen und vorbereiten können.
                                                                                                              Neue allergene Pflanzen
                                                                                                              Durch neu eingewanderte Pflanzen, sogenannte
                        Als Allergie wird eine überschießende Abwehrreaktion                                  Neophyten, wird der Zeitraum und die Intensität
                        des Immunsystems auf bestimmte, eigentlich harm-                                      der Pollenbelastung im Jahr verändert. Außerdem ist
                        lose, Umweltstoffe (Allergene) bezeichnet. Allergene                                  die allergene Wirkung deren Pollen zum Teil um einiges
                        Pflanzen bewirken also von außen ausgelöste Über-                                     stärker, als die der heimischen Pflanzen.
                        reaktionen des Immunsystems. Diese sind im Wesent-
                        lichen Reaktionen der Nasenschleimhäute, der Augen,                                   Früher war im Vollherbst das Ende der Pollensaison. Mit
                        der Atemwege und der Haut. Das bedeutet, dass diese
                        Stellen des Körpers bei Kontakt mit dem Allergen an-
                                                                                                              dem Auftreten des Beifußblättrigen Traubenkrautes, in
                                                                                                              seinem Herkunftsland USA Ragweed genannt (siehe           Mehr erfahren unter
                        schwellen und/oder Sekret absondern. Neben Pollen
                        können auch Nesselhaare der Pflanzen eine allergische
                        Reaktion hervorrufen.
                                                                                                              Foto Seite 12), wurde der Zeitraum der Pollenbelastung
                                                                                                              um beinahe einen ganzen Monat verlängert, ganz zum
                                                                                                              Leidwesen der AllergikerInnen.
                                                                                                                                                                        www.pollenwarndienst.at
                        Die vier wichtigsten heimischen allergenen Pflanzen bzw. Pflanzengruppen in Österreich:
                                                                                                                                                                        Auflistung allergene Pflanzen
                                                                                                                                                                        Erle, Hasel, Eibe, Pappel, Ulme, Weide, Hainbuche,
©Helfried Scheifinger

                                                    ©Katharina Bastl

                                                                                ©Naturkalender ZAMG

                                                                                                                                                                        Esche, Hopfenbuche, Ahorn, Kiefer, Birke, Plata-
                                                                                                                                                                        ne*, Walnuss, Lärche, Buche, Tanne, Eiche, Rosskas-
                                                                                                                                                                        tanie*, Gräser, Roggen, Wegerich, Ampfer, Linde,
                                                                                                                                                                        Liguster, Holunder, Edelkastanie, Nessel- und Glaskraut,
                                                                                                                                                                        Kanadische Goldrute*, Schnurbaum*, Götterbaum*,
                                                                                                                                                                        Beifuß, Ragweed*

                                                                                                                                                                        *(Neophyt)
                        Hasel                                      Erle                               Birke                             Gräser

                                                                                                                                                                                                                                     11
NACH EUROPA EINGEFÜHRTE PFLANZEN
     NEOPHYTEN – GEFÄHRLICHE PFLANZEN?
     Das Jahr 1492, mit der Entdeckung Amerikas durch Christoph Kolumbus, gilt im deutschen Sprachraum als Beginn für die
     Bezeichnung „Neophyten“. Auf diesen Reisen wurden die ersten Pflanzen aus Amerika nach Europa eingeführt.

     Allergene Neophyten

                                                                                                                           ©Steiermärkischen Berg- und Naturwacht
     Schon anhand der Liste der allergenen Pflanzen auf der
     vorangegangenen Seite bekommt man schnell ein Ge-
     fühl, wie viele Neophyten es in Österreich mittlerweile
     gibt. Einige davon sind sogar schon so lange bei uns,
     dass vielen vermutlich gar nicht eingefallen wäre, dass
     es sich dabei nicht um einheimische Pflanzen handelt.
     Wie zum Beispiel Sonnenblume und Krokus.

     Pollenallergie:
     Ragweed, Beifußblättriges Traubenkraut
     (Ambrosia artemisiifolia)

     Kontaktallergie:
     Herkulesstaude, Riesen-Bärenklau                              Ragweed                                                                                     Herkulesstaude
     (Heracleum mantegazzianum)
                                                                   dichte Bestände unter denen keine anderen Pflanzen                                          Ahorn, kommen in Verbindung mit der Versiegelung
                                                                   mehr gedeihen können und der Japanknöterich er-                                             des Bodens und dem städtischen Hitzeinseleffekt
     Invasive Neophyten                                            höht die winterliche Erosionsanfälligkeit der von ihm                                       bald an die Grenzen ihrer physiologischen Toleranz,
     Wenn sich Neophyten ohne menschliches Zutun aus-              bewachsenen Flächen. Die Robinie verändert durch                                            erleiden starke Schäden und sterben schließlich ab.
     breiten und gesundheitliche, ökologische oder wirt-           Stickstoffanreicherung sogar die Bodenchemie, was
     schaftliche Schäden verursachen, spricht man von in-          für den jeweiligen Lebensraum (z.B. Auwälder, Halb-                                         Da ein Umbau des urbanen Siedlungsraumes mit Ein-
     vasiven Neophyten. Ein anderer Lebenszyklus sowie             trocken- und Trockenrasen oder Heidelandschaft) eine                                        schnitten für die gewohnte Nutzung verbunden wäre
     starke Konkurrenz um Lebensraum, Nährstoffe, Licht            tiefgreifende Veränderung darstellt.                                                        (Entsiegelung, Stadt der kurzen Wege etc.), werden
     und Wasser bringt heimische Arten in Bedrängnis. Dies                                                                                                     stattdessen die Straßenbäume durch gebietsfremde
     führt zu einem Verlust der Artenvielfalt                                                                                                                  Arten, wie Zürgelbaum oder Ginkgo, ersetzt. Diese
     (Biodiversität) und kann auch Schäden                         Anpassung Klimaveränderung:                                                                 sind zwar an die höheren Temperaturen besser ange-
     für Landwirtschaft und Naturraum
                                               Heimische n Nutzung von „Neophyten“                                                                             passt, doch ist deren Verdunstungsleistung geringer,
                                                               e                                                                                               als die der heimischen Vorgänger. Das hat zur Folge,
                                            Arten werdyten Mit
     (z.B. Flächenverlust) bedeuten. Ver-
     breitete invasive Neophyten sind                                    steigenden Jahresmitteltemperaturen und der                                           dass der Kühleffekt geringer ist.
     z.B. Japanknöterich, Goldruten,
                                             u r c h N e o p h       damit   verbundenen Zunahme von Hitzetagen
                                           d
     Drüsiges Springkraut und Robi-
     nie. Die drei Erstgenannten bilden
                                              in Bedr t. ä n g n i s nimmt   der Trockenstress für Stadtbäume konti-
                                                                     nuierlich zu. Heimische Gehölze, wie Linde und                                            www.neobiota-austria.at
12                                                gebrach
EIN BLATT IST EINE MINI-KLIMAANLAGE
                                  KLIMAWUNDER BAUM

                                                                                                                                                                              ©A. Haiden, „Natur im Garten“
                                  Im Sommer sind Schattenplätze unter Bäumen „heiß“ begehrt. Kein
                                  Wunder, Bäume schaffen ein angenehmes Mikroklima. „Natur im Garten“
                                  gibt Tipps zur Auswahl des passenden Baumes für den eigenen Garten.

                                  I
                                    m Sommer ist es unter einem Baum um mehrere                          steht. Ein Nussbaum wird schon mal 15-20 Meter hoch,
                                    Grade kühler. Der Schatten sorgt dafür, dass sich die                während es Apfelbäume auch in Buschform mit drei bis
                                    Umgebung nicht so stark aufheizt. Und durch die                      vier Metern Höhe gibt. Auf jeden Fall ist es ein Irrglaube,
                                  Verdunstung der Blätter wird die Luft abgekühlt. Ein                   dass man Bäume durch Rückschnitt klein halten kann.
                                  großer Baum verdunstet schon mal bis zu 500 l Wasser                   Als Nächstes ist es wichtig die Standortbedingungen an-

                                                                                                                                                                       ©„Natur im Garten“
                                  am Tag, dabei entsteht Verdunstungskälte. Im Winter                    zuschauen: Liegt der Pflanzort sonnig oder halbschattig?
                                  aber, wenn wir mehr Tageslicht benötigen, lassen Laub-                 Wie viel Bodenfeuchtigkeit ist vorhanden? Ist der Boden
                                  bäume die Sonne durch. Einfach genial!                                 durchlässig oder eher verdichtet?

                                                                                                                                                                                                                             ©„Natur im Garten“
                                                                                                         Dann gibt es noch weitere Überlegungen zum Wunsch-            verstellt, oder im Herbst Laub
                                  Welcher Baum passt zu mir                                              baum: Von der Kronenform bis hin zum Blühzeitpunkt,           fallen lässt. Aber Hand aufs
                                                                                                         oder der Überlegung, ob sich der Baum zum Naschen             Herz: Ist die Hitze im Sommer
                                  und meinem Garten?                                                     eignen soll. Wir empfehlen auch den ökologischen              nicht viel unangenehmer? Ein
                                  Damit ein Baum auch lange Freude macht, ist es wichtig                 Wert zu berücksichtigten. Bienen lieben z.B. die Blüten       schöner Nebeneffekt der Neu-
                                    ihn sorgfältig auszuwählen. Zwei Aspekte sind dabei                  von Obstbäumen, Ahorn und Linde. Vögel erfreuen sich          pflanzungen: Mit mehr Grün
                                          wesentlich: Wie groß darf der Baum werden                      an Vogelbeeren oder Zieräpfeln. Mit einem wohl über-          sieht die Gemeinde auch gleich
                                                     und welchen Standort habe ich zu                    legten Baum machen Sie sich und den tierischen Mit-           attraktiver aus!
                                                       bieten? Überlegen Sie genau, wie                  bewohnern eine Freude!
                                                                viel Platz zur Verfügung
                                                                                                                                                                       Beratung zur Baumauswahl
                                                                                                         Mehr Bäume für eine
©L. Mayrhofer „Natur im Garten“

                                                                                                                                                                       Partnerbetriebe von „Natur im Garten“:
                                                                                                          lebenswerte Gemeinde                                         www.naturimgarten.at/partnerbetriebe
                                                                                                               Ein Baum braucht Zeit um sich zu entfalten. Es          Passenden Baum online auswählen mit dem
                                                                                                                 dauert ein paar Jahre, bis die Krone halbwegs         Baumnavigator: www.willBAUMhaben.at
                                                                                                                  entwickelt ist. Da die Sommer immer heißer
                                                                                                                  werden, ist es wichtig jetzt viele Bäume zu          Viele nützliche Tipps zu Auswahl und Pflege bietet
                                                                                                                  pflanzen. Große Bäume haben die beste Kli-           die Broschüre „Bäume im Hausgarten“:
                                                                                                                  mawirkung. Der Schutz etablierter Bäume hat          www.naturimgarten.at/BäumefürdenHausgarten
                                                                                                                  deshalb hohe Priorität.
                                                                                                                                                                       Mehr Informationen zur Klimawirkung:
                                            Bäume kühlen die Luft. Messung 16. August 2015, Bezirk Baden/NÖ,      So manch einer soll sich schon darüber geär-
                                                                                                                                                                       www.naturimgarten.at/klimabaum
                                            Daten: www.baum-kataster.at.                                          gert haben, dass ein Baum „seinen“ Parkplatz

                                                                                                                                                                                                                            13
NUTZEN STATT WEGLEITEN

                                                                                                                                                                ©A. Haiden, „Natur im Garten“
                                   VOM RICHTIGEN UMGANG
                                   MIT REGENWASSER
                                   Auf Perioden von Trockenheit folgen Unwetter mit sehr heftigen Regenfällen.
                                   So oder so ähnlich haben wir es immer wieder in den vergangenen Jahren erlebt.
                                   Das ist für Hausgärten und öffentliche Grünflächen eine Herausforderung.
                                   Es ist Zeit, neue Wege zu gehen.

                                   Der Wasserkreislauf                                       phalt oder anderen Materi-
                                                                                             alien, die das Wasser nicht
                                   An natürlichen Standorten, wie einer Wiese oder           in den Boden einsickern
                                   einem Wald, sickert bei Niederschlag ein Großteil des     lassen. Stattdessen gibt
                                   Wassers vor Ort in den Boden ein. Bei Schnee erfolgt      es Kanäle, die das Wasser
                                   das zeitverzögert. Das Wasser verdunstet nach und         wegleiten. Damit geht der
                                                                                             Kühlungseffekt verloren

                                                                                                                                ©A. Haiden, „Natur im Garten“
                                   nach wieder durch den Boden oder die Pflanzen, die
                                   es zwischenzeitlich aufgenommen haben. Dabei ent-         und das Wasser fehlt der
                                   steht Verdunstungskälte, die die Umgebung kühlt.          Vegetation vor Ort. Bei
                                   In menschlichen Siedlungen sind aber viele Flächen        Starkregen ist das Kanal-
                                   „versiegelt“. Das heißt, sie bestehen aus Beton, As-      system überlastet und es                                                                                   Die Regentonne sammelt wertvolles Regen-
                                                                                                                                                                                                        wasser. Ein Gründach ist ebenfalls ein hervor-
                                                                                             kann zu Überschwem-                                                                                        ragender Wasserspeicher.
                                                                                             mungen kommen. Vieles
                                                                                             spricht also dafür, in den Siedlungsgebieten und Gär-
                                                                                             ten den Boden für den Wasserkreislauf zu öffnen bzw.                                               Regenwasser in Tonnen oder Zisternen sammeln. Im
                                                                                             offenzuhalten.                                                                                     Handel gibt es Regentonnen mit Deckel, damit sich
                                                                                                                                                                                                darin keine Gelsen entwickeln können.

                                                                                             Regenwasser nutzen                                                                                 Ein begrüntes Dach ist ebenfalls ein Zwischenspei-
                                                                                             Wertvolles Regenwasser soll nach Möglichkeit lokal                                                 cher, der den Niederschlag auffängt und vor Ort wie-
©L. Mayrhofer, „Natur im Garten“

                                                                                             versickern können und nicht über die Kanalisation ver-                                             der abgibt. Auf Balkonen und Terrassen können Töpfe
                                                                                             loren gehen. Während einer Trockenperiode können                                                   und Tröge als „Wasserfänger“ fungieren. Fassaden-
                                                                                             wir es gut gebrauchen. In Ihrem Garten können Sie das                                              begrünungen sind eine weitere Möglichkeit, die Ver-
                                                                                                                                                                                                dunstung anzukurbeln.
                                                                                                                                                                                                Manche Gemeinden gehen bereits den Weg, bei
                                                                                           Positives Beispiel für den Umgang mit Wasser in Siedlun-
                                                                                           gen: möglichst viel kann vor Ort versickern oder verduns-                                            Neubauprojekten keine Kanäle zur Regenwasser-
                                                                                           ten. Nur wenig wird weggeleitet.                                                                     ableitung mehr zu verlegen, oder diese geringer zu

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dimensionieren. Stattdessen werden Grünbereiche                                                   Ein klimafreundlicher Parkplatz auf dem Wasser ver-
  – Wiesen oder Versickerungsmulden – angelegt, die                                                 sickert und Bäume zur Beschattung vorhanden sind.
  als natürliche Wasserrückhaltebecken dienen. Bei

                                                                                                                                                           ©M. Benes-Oeller, „Natur im Garten“
  starkem Regen sammelt sich dort das Wasser und
  sickert ein oder verdunstet nach und nach. In trocke-                     Auch bei öffentlichen Plätzen, Wegen oder Parkplät-
  nen Perioden ist die Grünfläche Lebensraum und ein                        zen sind Beläge, die eine Versickerung zulassen in vie-
  Ort der Erholung für die Bevölkerung.                                          len Bereichen möglich.

                                                            Web-                    https://www.naturimgarten.at/infoblatt-
  Bei Neubauten ist der Einbau eines unterirdischen         tipp                    wegebelaege
  Wasserauffangbeckens (Zisterne) überlegenswert.
  Regenwasser hat zwar keine Trinkwasserqualität,
  kann aber als Gießwasser verwendet werden. Erkundi-                                                                                                                                            rinnt dafür schneller ab. Tonige und lehmige Böden hal-
  gen Sie sich am Gemeindeamt vor Baubeginn über die                                                                                                                                             ten Wasser gut, es kann aber auch leichter zu Staunäs-
  rechtlichen Vorgaben in Ihrer Gemeinde.
                                                                            In den Untergrund gehen                                                                                              se kommen. Die natürlichen Eigenschaften des Bodens
                                                                            Pflanzen brauchen zum Wachsen Wasser und ausrei-                                                                     werden beeinflusst durch die Größe, Verteilung und
  Und schließlich ist auch ein Gartenteich eine Art von                     chend Platz für ihre Wurzeln. Es wird häufig verges-                                                                 Zusammensetzung der Bodenteilchen. Wurzeln brau-
  Wassersammelbecken, in dem der Wasserstand je                             sen, dass ein großer Baum oder Strauch auch entspre-                                                                 chen aber auch Luft, deshalb darf der ideale Boden
  nach Niederschlagsmengen variiert.                                        chend viel Platz in der Erde braucht. „Die haben eh Platz                                                            nicht zu sehr verdichten. Mittlerweile stehen spezielle
                                                                            zum Wachsen, da ist ja sonst nix.“ Weit gefehlt! Der Platz                                                           Baumsubstrate zur Verfügung, die auch unter dem As-
        https://www.naturimgarten.at/infoblatt-                             unter und neben unseren Straßen ist intensiv genutzt:                                                                phalt und zwischen den Leitungen eingebracht werden
 Web-    Regenwassermanagement                                              Kanäle, Strom- und Internetkabel, sowie Gas- und Was-                                                                können. Diese sind strukturstabil, geben den Baum-
 tipp    https://www.naturimgarten.at/Infoblatt-                            serleitungen durchziehen den Untergrund überall, was                                                                 wurzeln ideale Wachstumsbedingungen und speichern
        Gruene-Beschattung                                                  dazu führt, dass bei Baumpflanzungen den Wurzeln oft                                                                 gleichzeitig Wasser.
                                                                            sehr wenig Platz zur Verfügung steht. Kein Wunder, dass
                                                                            diese dann kümmern. Ein Baum in der Stadt wird derzeit
  Versickerungsfähige                                                       oft nicht einmal 50 Jahre alt.
                                                                            Wie viel Wasser der Boden halten bzw. speichern kann,
                                                                                                                                                                                            Ihr Kontakt zu uns:
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  Bodenbeläge                                                               hängt von vielen physikalischen Eigenschaften ab. Ein                                                           +43 (0) 2742 / 74 333 oder
                                                                            Sandboden kann Wasser nur schlecht speichern, es                                                                gartentelefon@naturimgarten.at
  Wählen Sie für Wege und Parkplätze Bodenbeläge die
  wasserdurchlässig sind. Jede Art von Versiegelung

                                                                                                                                                                                                               ©A. Haiden, „Natur im Garten“
                                                                                                                           ©A. Haiden, „Natur im Garten“
                                                            ©„Natur im Garten“

  des Bodens soll vermieden werden. Wo möglich, sind
  Grünflächen oder versickerungsfähige Beläge zu be-
  vorzugen. Um dies zu erreichen wird der Anteil von
  Asphalt und Beton im Garten möglichst gering gehal-
                 ten. Alternativen sind beispielsweise

  „Natur
                     Schotterrasen, Holzpflaster, oder
                       Rasengittersteine. Steinplatten,

im Garten“
                        Pflastersteine, oder Boden-
                         fliesen können mit versicke-

  Telefon:
                         rungsfähigen Fugen verlegt
                         werden. Trittfeste Pflanzen sie-

   02742 /               deln sich in den Fugen an und
                        sorgen für zusätzliches Grün.                       Verschiedene Beläge, die Wasserversickerung zulassen: Pflaster mit Fugen, Kies, Holz.

    74 333                                                                                                                                                                                                                                                 15
SCHATTENPLÄTZE, PFLANZENAUSWAHL & PFLEGE
      WOHLFÜHLKLIMA IM GARTEN
     Trockenheit und zunehmende Hitze machen uns zu schaffen. „Natur im Garten“ hat
     Tipps für angenehme Temperaturen im Garten. Durch geeignete Pflanzenarten und

                                                                                                                                                                                                                                      © „Natur im Garten“
     angepasste Pflege wird Ihr Garten „klimafit“.

                            K                                                                               Gartengestaltung
                                   urz gesagt: Je mehr Grün                                                                                                           Viel Grün schafft angenehmes Klima im Garten.

 Pflanzen
                                   Sie im Garten haben, des-
                                   to mehr kann sich dessen                                                 für „Prima Klima“

Pflanzeenn
                             klimaausgleichende Wirkung                                                                                                               oder Asphalt heizt sich bei Sonneneinstrahlung auf
                             entfalten, denn Blätter sind                                                   Mit schnellwachsenden Kletterpflanzen lassen sich         und strahlt diese Wärme auch in der Nacht ab. Gerade
                             Mini-Klimaanlagen. Sie kühlen                                                  in kurzer Zeit tolle Schattenplätze schaffen wie          während der Nachtstunden aber brauchen wir kühle
      Pflanz                 die Luft durch Verdunstung.                                                    etwa Weinlauben oder blühende Pergolen. Die flotten       Temperaturen für einen erholsamen Schlaf. Grünflä-
                                                                                                                                                                      chen kühlen über Nacht die Luft. Absolut kontrapro-
     Pflanzen
                             Wir empfehlen Ihnen: Setzen                                                    Kletterer sind auch eine gute Alternative wenn keine
                           Sie auf die schöne Tradition eines                                               Bäume möglich sind - für sehr kleine Gärten, Balkone      duktiv für ein angenehmes Klima ist daher die Schaf-
                         Hausbaumes. Pflanzen Sie som-                                                      oder bei Erdwärmeleitungen. Für ganz besonders Ei-        fung von Steinwüsten im Garten!
                     mergrüne Sträucher und Kletterpflan-                                                   lige eignen sich Feuerbohnen und andere einjährige
             zen – alles was viele Blätter hat. Oder anders                                                 Schlingpflanzen.                                          Eine Alternative sind pflegeleichte Beete. Rabatten
     gesagt: Lassen Sie Ihren Garten in die Höhe wachsen!                                                                                                             mit genügsamen Stauden wie beispielsweise bodende-
     Durch kluge Pflanzenauswahl bleibt der Garten trotz-                                                   Schaffen Sie eine blühende Gartengrenze. Eine bun-        ckende Storchschnabel – Arten oder Katzenminze sind
     dem pflegeleicht.                                                                                      te Hecke aus verschiedenen Sträuchern ist pflege-         hübsch und bieten Nahrung für Bienen und Schmetter-
                                                                                                            leicht, gibt Vögeln Lebensraum und ist spannend für
                                                                © A. Haiden, „Natur im Garten“

                                                                                                                                                                      © A. Haiden, „Natur im Garten“
                                                                                                            Kinder. Nadeln kühlen weniger effektiv als Blätter, ge-
                                                                                                            ben Sie daher Laubhecken den Vorzug. Oft werden im-
                                                                                                            mergrüne Hecken gewünscht, aber ist ein ganzjähriger
                                                                                                            Sichtschutz tatsächlich notwendig? In der Vegetations-
                                                                                                            periode decken Laubsträucher ebenfalls gut die Sicht
                                                                                                            ab und wie oft halten Sie sich im Winter im Garten auf?

                                                                                                            Verwenden Sie Materialien wie Stein, Kies, Beton
                                                                                                            oder Asphalt nur sehr sparsam. Machen Sie den
                                                                                                            Vergleich in Ihrem Garten und stellen Sie an einem
                                                                                                            Sommerabend einen Fuß ins Gras und den anderen
                                                                                                            auf Kies oder Asphalt: Sie können den Temperaturun-
                                                                                                            terschied deutlich fühlen. Jeder Art von Stein, Beton

                                                                                                 Schnellwüchsige Kletterpflanzen schaffen in                          Mit trockenheitsverträglichen, genügsamen Stauden lassen sich
                                                                                                 kurzer Zeit schattige Plauderecken.                                  pflegeleichte Beete gestalten.

16
linge. Im Frühling werden die Stauden zurückgeschnit-
  ten und die Gärtnerhand greift eigentlich nur regulie-
  rend ein, wenn sich eine Art zu üppig ausbreiten sollte. In
  einem dicht bepflanzten Beet kommen kaum Unkräuter
  auf. Lassen Sie sich bei der Pflanzenzusammenstellung
  beraten oder von unseren Schaugärten inspirieren.

                                                                                                                             © A. Haiden, „Natur im Garten“

                                                                                                                                                              © A. Haiden, „Natur im Garten“
  Rasenflächen können dort, wo sie weniger häufig
  begangen werden, in bunte Blumenwiesen oder
  einen Kräuterrasen umgewandelt werden. Beide
  müssen nur beim Anwachsen bewässert werden,
  sind sehr pflegeleicht und wahre Schmetterlings-
        magneten.
Web-                                                            Den Boden abdecken – „mulchen“ – senkt die Verdunstung und                                                                     Im klimafreundlichen Garten werden Grünschnitt und Laub
tipp    www.naturimgarten.at/schaugarten                        spart Wasser.                                                                                                                  kompostiert.

  Vorausschauende Pflanzen-
                                                                Im Gemüsebeet kann mit Grasschnitt, Stroh oder Heu
                                                                gemulcht werden. Zwischen Stauden und Sträuchern
                                                                                                                                                                                               Klimaschutz im Garten
  wahl spart Wasser und Zeit                                    eignen sich Schäben von Flachs und Hanf. Wenn Sie
                                                                Kies als Mulch verwenden, dann sollen die Pflanzen die-
                                                                                                                                                                                               Als Gärtnerinnen und Gärtner wollen wir kein zusätzli-
                                                                                                                                                                                               ches CO2 freisetzen. Verwenden Sie daher nur Blumen-
  Achten Sie bei der Neu- oder Umgestaltung Ihres                     sen überwachsen, damit die Steine sich im Som-                                                                           erde ohne Torfanteil, denn durch den Torfabbau wird
  Gartens darauf Pflanzen zu kaufen die Hitze und                        mer nicht aufheizen können.                                                                                           viel CO2 freigesetzt. Wenn Sie Gemüse, Obst und Kräuter
  Trockenheit gut aushalten. Damit ersparen Sie sich            Web-                                                                                                                           in Ihrem Garten anbauen, schonen Sie ebenfalls das Kli-
  einiges an Gießen auch im Hochsommer. Es gibt ein
                                                                tipp    www.naturimgarten.at/infoblatt/mulchen                                                                                 ma, weil gekaufte Lebensmittel oft lange Transportwege
  großes Sortiment an Stauden, Sträuchern und Bäumen                                                                                                                                           hinter sich haben. Unser Ziel ist es auch klimaschädliches
  die diese Bedingungen gut vertragen. Manche Arten                                                                                                                                            Kohlendioxid aus der Luft zu bekommen. Wir können das
  wie Rosen oder Wein bilden lange Wurzeln aus, so kom-         Kühlung für Innen und Außen                                                                                                    durch Kompostieren der Gartenabfälle oder beim Mul-
  men sie besser an das Wasser im Untergrund. Andere            Die Wände und Dächer von Gebäuden heizen sich bei                                                                              chen des Gemüsebeets mit dem eigenen Gartengrün-
  Pflanzenarten wie Lavendel haben nur schmale kleine           Sonnenstrahlung stark auf. Abkühlung bewirken Fas-                                                                             schnitt unterstützen. Denn durch den Humusaufbau im
  Blätter, um sich vor Verdunstung zu schützen oder eine        saden- und Dachbegrünungen. Durch solche Grünflä-                                                                              Boden wird CO2 gebunden. Verwenden Sie deshalb auch
  schützende Wachsschicht wie die Fetthenne. Wohinge-           chen bleiben die Temperaturen sowohl im Gebäude als                                                                            nur organische Dünger. In großen Pflanzen ist viel Koh-
  gen Pflanzen mit großen, weichen Blättern, wie etwa           auch davor niedriger. Mit Kletterpflanzen, die an einem                                                                        lenstoff gespeichert, vor allem in alten Bäumen. Womit
  Hortensien, mehr Wasser brauchen.                             Gerüst wachsen, keine Haftorgane ausbilden und die                                                                             wir wieder am Beginn der Empfehlungen sind: Pflanzen
                                                                eine passende Größe entwickeln, brauchen Sie keine                                                                                 sie Bäume und große Sträucher in Ihrem Garten!

  Richtig gießen und mulchen
                                                                Angst vor Schäden an der Fassade zu haben. Dächer
                                                                                                                                                                  Web-
                                                                können bei entsprechender Planung in der Bauphase                                                 tipp                              www.naturimgarten.at/infoblatt/kompostieren
                                                                mit anspruchslosen Pflanzen wie z.B. Mauerpfeffer -
  Wenn Sie wässern, dann ist es besser weniger oft, aber        Arten begrünt werden. Sie gedeihen bereits bei einer
  dafür länger zu gießen. Das Wasser dringt dann tiefer                                                                                                                              Garten“
  in den Boden ein und die Pflanzenwurzeln wachsen
                                                                Substrathöhe von nur ca. 7-10 cm. Wand- und Dachbe-                                           Das Team von „Natur im
                                                                    grünungen müssen professionell geplant und aus-                                                                  Fragen!
  tiefer. Wässern Sie am Morgen statt abends. Sammeln                                                                                                         beantwortet gerne Ihre
                                                                       geführt werden.                                                                                                 n für
  und nutzen Sie Regenwasser. Der Boden bleibt länger           Web-                                                                                           Mit den besten Wünsche
  feucht, wenn er mit einer Mulchschicht bedeckt wird.          tipp    www.naturimgarten.at/partnerbetriebe                                                       Ihren Wohlfühlgarten!

 Kontakt: „Natur im Garten“ Telefon: +43 (0) 2742 / 74 333 oder E-Mail: gartentelefon@naturimgarten.at
EIN WERTVOLLES UND HOHES GUT
     HUMUSREICHE, LEBENDIGE ERDE
     Der Boden hat viele bedeutende Funktionen: Lebensraum, Wasserspeicherung, Reinigung und
     Filterung, Lebensmittel- bzw. Biomasseproduktion, Nahrungskette. Er ist nicht vermehrbar und
     nur sehr langsam wieder aufzubauen.

     D
            ies macht ihn zu einem sehr kostbaren und              Humusreiche Böden...                                           same Handhabung als ein System. Für einen beleben-
            schützenswerten Gut. Verantwortungsvoller              • sind fruchtbarer und widerstandsfähiger gegen-               den, regenerativen Bodenaufbau haben sich die unten-
            Umgang mit dieser wertvollen Lebensgrund-                über zunehmend extremen Wetterereignissen wie                stehenden fünf Schritte der Bodengesundung nach
     lage und sorgsamer Umgang mit unserer lebendigen                Starkregen samt Bodenabtrag, Überschwemmun-                  Dietmar Näser und Friedrich Wenz bewährt.
     Erde sind Ausdruck für zukunftsfähiges Denken und               gen oder Trockenheit
     Handeln!                                                      • sind Standort für gesündere und stärkere Pflanzen            Die neu gegründete HUMUS Bewegung stellt die pra-
                                                                   • haben höhere Nährstoff- und Wasserspeicherkapa-              xisorientierte Wissensvermittlung zur regenerativen
                                                                     zität (Grundwasserschutz)                                    Landwirtschaft in den Mittelpunkt, organisiert regel-
     Vorteile einer humusreichen,                                  • tragen zur Abmilderung der Klimakrise durch Einla-           mäßig Humusstammtische, Seminare sowie Feldtage
     lebendigen Erde                                                 gerung von Kohlendioxid aus der Atmosphäre bei               und vernetzt Bodeninitiativen und For-
                                                                                                                                  schungseinrichtungen.
     Humusreiche, lebendige Erde spielt auch in der Frage                                                                         Der geplante „Bodenkurs im
     der Erderwärmung und in allen Strategien zur Klima-           Regenerative Landwirtschaft                                    Grünen Österreich“ soll da-
                                                                                                                                                                     5. Schritt:
                                                                                                                                  bei helfen, die genannten
     wandelanpassung eine zentrale Rolle. Bäuerinnen und
     Bauern können mit unterschiedlichen Maßnahmen
                                                                           als Gebot der Stunde                                   fünf Schritte im Rahmen                Kulturen
     ihre Böden beleben und Humus aufbauen und damit
     viele Vorteile für sich und die ganze Region erzielen:
                                                                1. Schritt:           Pflanzen, Mineralien und Boden-
                                                                                       lebewesen wirken an den Wur-
                                                                                                                                  einer neuntägigen Ausbil-
                                                                                                                                  dung zu vertiefen.                  vitalisieren
                                                                 Nährstoff-            zeln zusammen. Regenerative                                                    und gesund
                                                               gleichgewichte           Landwirtschaft ist die gemein-                                                  erhalten
                                                                als Basis der
                                                               Bodenbelebung             2. Schritt:                      3. Schritt:
                                                                                                                           Gründüngung
                                                                                      Böden permanent
                                                                                                                          in Flächenrotte
                                                                                                                                                         4. Schritt:
                                                                                         begrünen – die                                                 Rotteprozess
                                                                                                                               bringen
                                                                                       leistungsfähigste                                                lenken, Fäulnis
                                                                                      organische Düngung                                                   und Abbau
                                                                                                                                                            vermeiden
                                                              Die 5 Schritte der Bodengesundheit.

18
Humus ist ein Lebensprozess, der
       reichlich gesunde Früchte bringt!
                                     FRANZ BRUNNER

 Die HUMUS
 Bewegung empfiehlt
 Humusstammtische und Seminare
 Unsere Humusstammtische sind die tragende Säule im
 praktischen Erfahrungsaustausch unter den Bäuerin-
 nen und Bauern. Die Termine dazu und viele regionale
      Seminare sind im Humuskalender zu finden:
Web-                                                         Humusaufbauprogramm                                      Auf den Feldern werden wertvolle Erfahrungen ausgetauscht.
tipp   www.humusbewegung.at/veranstaltungen                  der Ökoregion Kaindorf
                                                             Mittlerweile beteiligen sich österreichweit über 300
                                                             Landwirte an diesem Programm und bewirtschaften
 Bodenkurs im Grünen Austria                                 mehr als 4.000 Hektar Ackerland auf humusaufbauen-       Erfahrungsaustausch und
 Ab 2021 werden„Bodenkurse im Grünen Austria“ über Re-       de Weise. Für das im neu aufgebauten Humus gespei-
 generative Landwirtschaft nach Näser und Wenz geleitet        cherte CO2 bekommt der Landwirt eine finanzielle       ein konstruktives Miteinander
 von den Humusbauern Franz Brunner und Hubert Stark
 in Österreich angeboten. Interessierte können sich schon   Web-
                                                                    Vergütung. Denn: Humusaufbau ist Klimaschutz.
                                                                                                                      geben neue Impulse und
 jetzt unverbindlich unter office@humusbewegung.at vor-     tipp   www.oekoregion-kaindorf.at                         beleben nicht nur Hof und
       anmelden bzw. das Kursprogramm erhalten.
                                                                                                                      Region, sondern schlussendlich
Web-
tipp   www.humusbewegung.at                                  Regenerative Landwirtschaft - Grüne Brücke
                                                                                                                      auch unsere Erde!
                                                             Wertvolle Informationen zur Regenerativen Landwirt-
                                                             schaft und Informationen zum Bodenkurs im Grünen         HUBERT STARK
 Bodenuntersuchungen und Spatenprobe                                nach Näser und Wenz sind zu finden unter:
 Nehmen wir uns regelmäßig Zeit für Spatenproben,           Web-
 um Bodenleben und Struktur beurteilen zu können. Für       tipp   www.gruenebruecke.de
 eine Beurteilung der Nährstoffversorgung unterstützen
 wir Sie gerne bei der Durchführung von Bodenanalysen
 nach der Albrecht-Methode. Wir empfehlen regelmäßi-
 ge Untersuchungen auf ausgewählten Standorten. Nur          Wir freuen uns auf Begegnung!
 so kann eine kontinuierliche Entwicklung der Nähr-
   stoffgehalte im Boden nachvollzogen werden.
                                                             HUMUS Bewegung                                         Franz Brunner und Hubert
                                                                                                                        Stark von der HUMUS
Web-
tipp
       www.humusbewegung.at/unser-angebot/
       bodenanalysen                                         www.humusbewegung.at                                   Bewegung auf den Spuren
                                                                                                                        einer lebendigen Erde.

                                                                                                                                                                                   19
Der Weg
 zur Biodiversität.
                                                   PLATZ LASSEN UND WENIG REGULIEREN
                                                   BIODIVERSITÄTSFLÄCHEN
                                                   Biodiversität bedeute biologische Vielfalt von heimischen Pflanzen und Tiere in
                                                   einer begrenzten Region.

                                                   W
                                                             enn Sie in Ihrer Gemeinde für mehr Biodiversi-
                                                             tät sorgen möchten, sollten Sie sich auf jeden
                                                             Fall eine Wildblumenwiese anlegen. Bei rich-
                                                   tiger Pflege und Geduld, werden sie zum Blickfang der
                                                   Gemeinde und werden schnell Nachahmer finden. Mit
                                                   der richtigen Beschilderung kann man so zusätzlich zu
                                                   mehr Bewusstsein beitragen.

                                                   Eine Wildblumenwiese muss regelmäßig gepflegt wer-
                                                   den, sonst verbuscht diese und die Wildblumen darin
                                                   verschwinden. So ist es jedoch nicht vom Vorteil Blu-
                                                   menwiesen ständig abzumähen. 2-3 mal mähen pro
                                                   Jahr, mit Abtrag der Biomasse, reicht bei einer gut ent-
                                                   wickelten Blumenwiese völlig aus und ist so eine wert-
                                                   volle Alternative zur arbeitsintensiven Grünfläche.        Herrlich blühende Wildblumenwiese

                                                   Für die Anlage einer Blumenwiese empfehlen wir hei-        die unser Ökosystem so einzigartig macht. Das Schöne
                                                   misch, regionales Wiesensaatgut. Dies wird in Natur-       daran, die Blumenwiese ändern jedes Jahr ihren Anblick
                                                   schutzgebieten der Region von Hand gesammelt (was          und ihr Nahrungsangebot für Insekten.
                                                   auch den Preis rechtfertigt).
                                                                                                              Oftmals kommt es in der Natur vor, dass bestimmte In-
                                                   Der Vorteil von regionalen Pflanzen - Sie sind in ihrer    sekten nur gewisse Pflanzen anfliegen. Was die Wich-
                                                   ursprünglichen Form und kommen dadurch besonders           tigkeit der Vielfalt nur im Ansatz erahnen lässt. Durch
                                                   gut mit dem regionalen Klima klar und können sich          schwindende Lebensräume verliert es an Arten und
                                                   selbständig über Jahre vermehren.                          Masse, im Verlauf reißen immer mehr Lücken in ein
                                                                                                              funktionierendes Ökosystem.
                                                   Sprechen Sie den Anbau vorab unbedingt mit einem
                                                   Experten ab. Anbau, Saatgut und Pflege werden              Bestäubung ist ein wesentliches Thema der Zukunft.
                                                   auf die Region, Lage und Bedürfnisse genau abge-           Der Marktwert der zu bestäubenden Nahrungsmit-
                                                   stimmt.                                                    tel wurde auf jährlich ca. 500 Milliarden Euro ge-
                                                   Es sollte jedem Bewusst sein, neu entstehende Blumen-      schätzt. Tendenz stark steigend. Die zukünftige Auf-
                      © iStock.com/JenniferKraus

                                                   wiesen benötigen mehrere Jahre um sich richtig ent-        gabe besteht darin Flächen zu nutzen und schlechte
                                                   falten zu können. Eine umfangreiche Blütenpracht ent-      Gewohnheiten zu ändern. Machen Sie es vor und
                                                   wickelt sich erst mit der Wiederholung an Jahreszeiten,    reden Sie darüber.

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Nein zur Chemie                                                 So kann man auch einen Beitrag zur eigenen Nahrungs-
                                                                sicherheit leisten.
                                                                                                                             • Pflanzen haben eine regulierende Wirkung. Sie reini-
                                                                                                                               gen unsere Luft und können CO2 speichern. Durch
Der Einsatz von chemikalischen Unkraut-                         Schließlich wird ein Großteil unserer Lebensmittel von         begleitende Bodenkontrollen kann dieser Wert so-
vernichtungs- und Insektenschutzmittel                            Insekten bestäubt und stellt dadurch einen unermess-         gar ermittelt und sichtbar gemacht werde.
stellen nicht nur eine Gefahr für die hei-
                                             Im Einklangen          lichen Wert für die regionale Landwirtschaft und im
                                                               ig                                                            • Jeder Baum und jede Blume schützt vor Wind- und
                                            mit unzähl Um-
mische Tier- und Pflanzenwelt dar. So                                 Gesamten gesehen, für das Dasein des Menschen
gelangen die Giftstoffe auch in den                                    dar.                                                    Bodenerosion und somit auch vor Verschlammun-

                                            Klima- und maß-
Boden, in unser Grundwasser und so-                                                                                            gen und Murenabgängen.
mit auch auf unserem Tisch.                                           Biodiversitätsflächen stehen im Einklang mit
                                            w e l t s c h u t zn .   unzähligen Klima- und Umweltschutzmaßnah-               Wichtige Maßnahmen für die regionale Biodiversität

                                                   nahme
Mit jeder Kappe „Schutzmittel“ erhö-                                 men.                                                    bedeutet also heimisch, regionalen Pflanzen. Kein
hen wir die Dosis die wir selbst zu uns                                                                                      Einsatz von Dünger und Spritzmittel, sowie mäßige
nehmen. Chemische Problemlöser sind                             • Tiefwurzelnde Pflanzen holen sich ihr Wasser aus           Pflege die regulierend und nicht Ortsbild verschö-
immer nur sehr kurz Gedacht und zeigen                            tiefliegenden Bodenschichten und überstehen so             nernd durchgeführt wird.
nicht die kompletten Auswirkungen auf unser Ökosys-               besser anhaltende Hitzeperioden. Bei starkem Re-
tem.                                                              gen können durch dichte ganzjährige Bepflanzun-            Möchte man noch zusätzliche Nistplätze schaffen, so
                                                                  gen so auch größere Mengen Regenwasser vom Bo-             stattet man Blumenwiesen mit zusätzlichen Natur-
                                                                  den aufgenommen und ins Grundwasser abgeleitet             elementen wie Totholz, Felsen und Steinen aus.
Düngen ist Tabu                                                   werden.

Wildblumen gedeihen, anders als man glaubt, beson-              TIPP für den Garten:
ders gut auf nährstoffarmen Böden. Was für einen wei-
teren Vorteil einer Blumenwiese spricht. In jeder noch so
                                                                Gießen Sie ihre Pflanzen seltener, dafür gründlich. Pflan-
                                                                zenwurzeln wachsen so eher in die Tiefe als in die Breite.
                                                                                                                             www.meineblumenwiese.at
kleinen Gemeinde finden sich unzählige Böschungen,
Parks und Vorgärten die sich wunderbar dafür eignen.
                                                                Tiefere Erdschichten sind noch feucht, während es an
                                                                der Erdoberfläche bereits staubtrocken ist.                  www.naturimgarten.at

                                                                                                                                                                                      21
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