KRISENBEWÄLTIGUNG & RESILIENZ - DIE RESILIENTE REGION - Innos

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KRISENBEWÄLTIGUNG & RESILIENZ - DIE RESILIENTE REGION - Innos
#8                       times@innos.at
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                                                                                                                    +43 4852 63527

KRISENBEWÄLTIGUNG
& RESILIENZ

                                                                                                                    Foto: shutterstock

 DIE RESILIENTE REGION

EDITORIAL VON RICHARD PIOCK
Krisen, insbesondere wenn sie global wirken, stellen den                 Für Regionen bedeutet dies etwa ehrenamtliche
Begriff Resilienz ins Zentrum einer Diskussion. Resilienz                Tätigkeit, Selbstversorgung, Nachbarschaftshilfe.
ist ein Begriff aus der Psychologie und beschreibt die                3. Einfallsreichtum – kreative Reaktionen auf die Ereignisse,
Eigenschaft einer Person, Organisation, Region oder                      sich zu helfen wissen, auch mit primitiven Mitteln.
Volkswirtschaft, externe Verwerfungen der sozialen,                   4. Schnelligkeit – rasche Reaktions- & Regenerationsfähigkeit.
wirtschaftlichen oder politischen Rahmenbedingungen zu
verkraften, und sich den neuen Bedingungen anzupassen.                Resiliente Regionen sind jene, die nach dem Niedergang
In Unternehmen sind solche Strategien in ähnlicher Weise              sehr rasch endogenes Wachstum erzeugen können.
schon seit längerem vorhanden: Seit den 70er-Jahren wird              Osttirol ist eine resiliente Region. Durch eine sehr
mit Risiko-Management-Ausfällen bei Finanzen vorgebeugt.              ausgewogene Wirtschaftsstruktur ohne große Industrien
Seit den 90er-Jahren stellt das Business-Kontinuitäts-                und extreme Abhängigkeit, etwa vom Tourismus, sind
Management sicher, dass Geschäftsprozesse im Falle von                die Arbeitslosenzahlen zwar gestiegen, im Vergleich
einschneidenden Ereignissen aufrecht erhalten werden. Seit            mit anderen Regionen Tirols, jedoch deutlich geringer.
der Jahrtausendwende existiert das Change & Performance-              Durch Innovation – also kreative neue Ansätze in der
Management, um Fähigkeiten des Unternehmens und deren                 Produktherstellung und/oder im Vertrieb – sind viele
Strukturen kontinuierlich zu verbessern.                              der KMUs in Osttirol gut bis sehr gut ausgelastet. Das
                                                                      liegt häufig daran, dass sie Megatrends und Trends
Bei Volkswirtschaften – Länder oder Regionen – sind solche            vorweggenommen haben, sich mit Innovationen wie
Strategien bis auf das Finanzwesen kaum bis unbekannt.                Umweltschutz, Klimaschutz und Nachhaltigkeit im Sinne
Die derzeit noch andauernde Wirtschaftskrise, ausgelöst               des Ausgleichs von Ökologie und Ökonomie beschäftigen.
durch die Pandemie, hat gezeigt, dass Volkswirtschaften
unterschiedlich vulnerabel sind. Dabei ist dies nicht (nur)           Vielleicht ist Osttirol auch deshalb resilient, da das
eine Frage der Finanzmittel, die in die Wirtschaft gepumpt            „menschliche Mass“ in der regionalen Wirtschaft die
werden. Hier wirken auch eine Reihe meist weicher Faktoren            Optimierung der Effizienz nicht bis zur letzten Konsequenz
als Hebel. Nach dem 4-R-Modell von Charlie Edwards sind es            verfolgte, und deshalb anpassungsfähiger blieb. Innovation,
vier Faktoren, die die Resilienz einer Gesellschaft steigern:         Bildung, eine gewisse Genügsamkeit, die Geduld im
                                                                      Erreichen der Ziele – diese Eigenschaften des Osttiroler
1. Robustheit – bei Volkswirtschaften im Sinne einer viel-            Unternehmertums machen in Krisenzeit die Region zur
   seitigen Wirtschaftsstruktur, die robuster als eine einseitige     resilienten Innovations- und Lern-Region. Das oft mitleidige
   Wirtschaftsstruktur – etwa rein auf Fremdenverkehr oder            Lächeln über den peripheren Bezirk südlich der Alpen ist
   Stahlindustrie fokussiert – Krisen entgegen tritt.                 einer durchaus respektvollen Anerkennung gewichen.
2. Redundanz – die Existenz alternativer Möglichkeiten,
   um die lebenswichtigen Aufgaben aufrecht zu erhalten.

                           Die INNOS GmbH gibt regelmäßig Informationen in Form der INNOS Times heraus.
                          Wenn Sie diese automatisch erhalten wollen, melden Sie sich bitte unter info@innos.at.
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    INHALTSVERZEICHNIS

    EDITORIAL
    01 Die resiliente Region | Richard Piock

    WISSEN
    03 Osttirol baut auf | Die Plattform für Tourismus und Infrastruktur
    04 Krisenbewältigung und Resilienz | Gastbeitrag: René Schmidpeter

    KOOPERATIONEN / NETZWERK
    06 Die Zukunft der Landwirtschaft ist digital
    08 Digitalisierung im Handwerk? Nicht Diskrepanz, sondern Zukunft

    PORTRAIT
    10 Mut und Entrepreneurship in der Krise | Wolfgang Oberkofler mit dem Produkt Aqua Bag

    AKTUELL
    12 Osttirol Innovation Award 2021
    13 Kommen und Bleiben. Ein Projekt für Menschen im Lebensraum Osttirol und darüber hinaus

    FÖRDERUNGEN
    14   Die Qualitätsbettenoffensive Osttirol
    15   Übersicht der Tiroler Tourismusförderungen
    16   Digitalisierungsförderungen Tirol
    17   Übersicht der Tiroler Digitalisierungsförderungen

    OSTTIROL LIVE
    18 Osttiroler Hochbergei Nudeln - Landwirtschaft innovativ in der Krise
    20 Public Home Office S3 im Inkubator Lienz

    INNOS GmbH ist eine PP-Partnership zwischen dem Land Tirol und 13 Leitbetrieben Osttirols mit dem Ziel, die Region
    Osttirol wirtschaftlich und gesellschaftlich zu entwickeln. INNOS ist hervorgegangen aus dem Prozess „Vordenken für
    Osttirol“, der 2013 begonnen hat und ein Vorzeigeprozess für endogene Regionalentwicklung ist.
    Die INNOS GmbH berät Unternehmen – neue und bestehende – auf dem Gebiet der innovativen Entwicklung.

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    Impressum
    Herausgeber: INNOS GmbH, Richard Piock, Albin-Egger-Straße 17, A-9900 Lienz, www.innos.at, Tel.: 04852 63527
    Rechte: Nachdruck und Verwendung, auch auszugsweise, nur mit ausdrücklicher und schriftlicher Genehmigung der INNOS GmbH, Lienz
    Bildrechte: INNOS GmbH; Anton Oberluggauer; M3trix; BMLRT – Paul Gruber; shutterstock.com; Wolfgang Oberkofler;
    ARGE Vordenken für Osttirol – Profer & Partner; Hochbergei; azett kommunikation; Wolfgang C Retter;
    Artwork: www.meta.co.at; Projektmanagement: www.azett-kommunikation.com; Druck: www.dipdruck.com
    Aus Gründen der Lesbarkeit wird bei Personenbezeichnungen die männliche Form gewählt, es ist jedoch immer auch die
    weibliche Form gemeint.

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                                                                                                        © Anton Oberluggauer

 OSTTIROLBAUTAUF.AT

FIRMENVERZEICHNIS PRÄSENTIERT OSTTIROLER BETRIEBE ONLINE

Eine Initiative der INNOS GmbH und der WK Lienz,                Die Initiative fördert die regionale Wirtschaft und
unterstützt vom Tourismusverband Osttirol und                   Authentizität
der Felbertauernstraße AG, dient als zentrale
Informationsplattform regionaler Betriebe für                   „Osttirol hat nicht nur Natur, Kultur und Kulinarik zu bieten,
                                                                sondern verfügt über eine Vielzahl von herausragenden
touristische Bauprojekte.
                                                                Unternehmen, die in ihrer jeweiligen Branche
                                                                Spitzenleistungen erzielen. Nachdem Investoren und
„Osttirol verfügt derzeit über 3.000 Vier- und Fünf-Sterne-     Architekten von Projekten oft nicht aus der Region kommen,
Betten. Im Bezirk Landeck werden 18.000 Qualitätsbetten         sind ihnen die kompetenten Bauhandwerker Osttirols nicht
angeboten. Daraus ist für Osttirol ein klarer Nachholbedarf     bekannt. Unser Bestreben ist es, den Planern, Architekten
bei der Schaffung von Qualitätsbetten abzuleiten“, erläutert    und Investoren eine repräsentative, gesammelte und
WK Lienz Bezirksobfrau Michaela Hysek-Unterweger. Die           leicht auffindbare Übersicht dieser Dienstleister zu geben“,
Förderrichtlinie „Qualitätsbettenoffensive Osttirol“ des        betont INNOS GmbH Geschäftsführer Richard Piock. Die
Landes Tirol, die mit 1. Dezember 2020 in Kraft getreten ist,   Webseite osttirolbautauf.at ist ab sofort online verfügbar,
löste eine Vielzahl touristischer Neu- und Umbauprojekt in      die Firmen-Datenbank wird regelmäßig aktualisiert.
der Region aus. Mit der Qualitätsbettenförderung wird die       „Weitere Betriebe können jederzeit online aufgenommen
Tourismusbranche in der Region nachhaltig unterstützt.          werden. Dazu müssen nur ein Fragebogen ausgefüllt und
Sowohl die Tourismuswirtschaft als auch das Baugewerbe          Fotos zur Verfügung gestellt werden“, erklärt WK Lienz
werden durch dieses Programm gestärkt.                          Bezirksstellenleiter Reinhard Lobenwein. Parallel werden die
                                                                Betriebe in einer Print-Broschüre präsentiert.

                                                                Webseite und Broschüre sind nach Gewerken gegliedert und
                                                                umfassen vom Bauhandwerk bis zur Gartengestaltung alle
                                                                Handwerksbereiche, die für den Bau eines authentischen
                                                                Hotels in Osttirol notwendig sind. Die Betriebe stellen sich
                                                                mit ihren Kompetenzfeldern vor, Bilder zeigen einen Einblick
                                                                in ihr Fachkönnen.

                                                                www.osttirolbautauf.at

                                           Foto: INNOS GmbH
                                                                                                                                  3
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                                                                                                                        © M3trix

    ANTWORTEN AUF DIE KRISE: RESILIENZ ODER MEHR UNTERNEHMERTUM?

    GASTBEITRAG: RENÉ SCHMIDPETER

    Weltweit steht unser Wirtschaftssystem vor großen               Krise als Chance für Neues
    Herausforderungen. Globale Wertschöpfungsketten
    wurden durch COVID19 unterbrochen, ganze Branchen               Mittlerweile sind viele unumkehrbare Entwicklungen
    durch politische Maßnahmen massiv reglementiert und             durch die Krise beschleunigt worden: Umbau der
    der internationale Austausch auf ein Minimum reduziert.         Wertschöpfungsketten, Beschleunigung der Digitalisierung,
    Diese weltweit kollektiv erlebten Entwicklungen zeigen          Verschiebung der Wirtschaftskraft zwischen den Branchen,
    deutlich, dass unsere Art zu wirtschaften sehr fragil ist.      neue Märkte und Produkte etc. Gilt es, in Anbetracht dieser
    Schnell wurde klar, dass ein „weiter so wie früher“ keine       massiven gesellschaftlichen Veränderungen die Krise
    erfolgversprechende Antwort auf die aktuelle Krise ist.         und die dadurch angestoßenen Entwicklungen einfach
    Vielmehr braucht es lösungsorientierte Antworten für die        abprallen zu lassen, um weiterhin das alte Denken und
    aktuellen Entwicklungen.                                        Handeln zu stabilisieren? Oder ist die gegenwärtige Lage
                                                                    nicht vielmehr - wie in der asiatischen Übersetzung von
    Zurück zur alten Normalität?                                    Krise – auch eine Chance? Eine Möglichkeit, das Alte hinter
                                                                    sich zu lassen und neue Wege zu gehen?
    Bei vielen EntscheiderInnen steht zunächst die Frage
    nach der Resilienz des eigenen Geschäftsmodells im              Von Resilienz zu Antifragilität
    Vordergrund. Wie kann das eigene Unternehmen
    stabilisiert und das Schlimmste verhindert werden? Der          Die Antwort auf die gegenwärtige „Fragilität“ ist daher nicht
    verständliche Wunsch nach Stabilität und Sicherheit ist         wie so oft in der öffentlichen Diskussion und von Politikern
    meist die erste Reaktion. Resilienz bedeutet wörtlich           gewünscht „Stabilität“, sondern wie es der Wissenschaftler
    übersetzt „zurückspringen“ bzw. „abprallen“ und beschreibt      Taleb ausdrückt: „Antifragilität“. Antifragilität beschreibt
    die Fähigkeit, sich von Krisensituationen zu erholen bzw.       dabei die Eigenschaft, einer Dynamik von außen nicht
    auf Veränderungen des Umfelds konstruktiv zu reagieren.         dadurch zu begegnen, dass man das Alte stabilisiert,
    Selbsterhaltung und Widerstandsfähigkeit stehen dabei           sondern vielmehr die äußere Dynamik positiv
    meist im Vordergrund. Bezogen auf die aktuelle Krise stellt     aufzunehmen und in neue Prozesse, Transformation
    sich jedoch aktuell immer öfter die Frage: ist ein Zurück zur   und Innovation umzuwandeln. Um diesen Gedanken zu
    alten Normalität überhaupt möglich bzw. gewünscht?              veranschaulichen, ist eine kurze Analogie hilfreich: Es geht

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bei dem Ziel nach „Antifragilität“ nicht mehr darum, eine     gegenwärtigen technologischen Wandel positiv zu
fragile „Glasvase“ mit Karton und viel weichem Material       begegnen. Wir können daher die aktuelle Krise nur
bruchsicher zu verpacken, damit die Vase bei einem            überstehen und die weiteren globalen Herausforderungen
möglichen Fall stabil bleibt. Antifragilität wäre erst dann   meistern, wenn wir diese wichtigen mittelständischen
gegeben, wenn wir aus der Glasvase einen Gummiball            Unternehmen nicht durch weitere Bürokratie und
formen, der bei einem Fall aus hoher Höhe nicht nur stabil    Überregulierung schwächen.
bleibt, sondern die Fallenergie dazu nützt, um danach
noch höher zu springen. Die verpackte Glasvase wäre zwar      Innovationskraft stärken
stabil, der Gummiball jedoch antifragil!
                                                              Anders gesagt: Durch die konsequente Weiterentwicklung
Antifragilität am Beispiel Osttirol                           der über Jahrzehnte mittelständischen Wirtschaftsweise
                                                              können wir die aktuelle Krise überwinden, die Welt
Aus dieser Perspektive gesehen ist die aktuelle Krise ein     nachhaltiger gestalten und zugleich unseren alpinen
idealer Anlass, um die eigenen Geschäftsmodelle fit für die   Wirtschaftsraum stärken. Durch die Verbindung
Zukunft, d.h. antifragil, zu machen. Dann kann man ähnlich    unternehmerischen Denkens und Eigenverantwortung
eines Gummiballs die Energien von zukünftigen Krisen          mit nachhaltiger Entwicklung können wir neue Lösungen
optimal für den Erfolg der eigenen Geschäftsmodelle           und dringend notwendige Innovationen für unsere Region
nutzen. Um solche Geschäftsmodelle zu entwickeln, spielen     und die Welt generieren. Daher gilt es, die Veränderungen
in Osttirol die mittelständisch geprägte Wirtschaft sowie     der letzten Wochen und Monate genau zu analysieren
die zahlreichen familiengeführten Unternehmen eine            und die eigenen Herausforderungen bei den Innovations-,
zentrale Rolle. Diese Unternehmen zeichnen sich über          Produktions-, Mitarbeiter-, sowie Absatzprozessen zu
Jahrzehnte als das Rückgrat der heimischen Wirtschaft aus.    bestimmen. Ziel ist es, die Innovationskraft zu stärken und
In ihrem Anspruch, ihre Geschäfte langfristig und über        mit Mut die Strukturen und Geschäftsmodelle fit für die
Generationen hinweg zu entwickeln, spielt nachhaltiges        Zukunft zu machen. Mehr Unternehmertum und innovative
Wirtschaften für sie eine besondere Rolle.                    Geschäftsmodelle sind die antifragile Antwort auf die
                                                              aktuellen Entwicklungen, welche über den Wunsch nach
Anders als Großunternehmen agieren diese Unternehmen          Stabilität hinausgeht!
oft im Verborgenen, und sind daher in der politischen
Diskussion oft nicht zu hören. Somit wird dieses spezifisch
mittelständische Wirtschaftsdenken nur wenig öffentlich
diskutiert und findet auch nur selten Einzug in die
Standardlehrbücher der Wirtschaftswissenschaften. Es sind
eben diese mittelständischen Unternehmen, die nachhaltig        René Schmidpeter:
innerhalb globaler Wertschöpfungsketten agieren und
konsequent an neuen ökologischen Lösungen und sozialen          Wirtschaftswissenschaftler, Professor für
Innovationen in ihren Märkten nachhaltig arbeiten.              Betriebswirtschaftslehre und Nachhaltiges
                                                                Management. 2008 promovierte der ausgebildete
Dabei profitieren mittelständische Unternehmen im               Investmentbanker im Fachbereich Philosophie mit
Innovationsprozess oft vom hohen Vertrauen, dass sie bei        den Schwerpunkten Sozialethik, Gesellschaftspolitik
MitarbeiterInnen, dem regionalen Umfeld und ihren oft           sowie Sozialpädagogik und Gesundheitspädagogik
langjährigen Geschäftspartnern genießen. Insbesondere           mit „summa cum laude“. Nach Aufenthalten in
die hohe Identifikation der MitarbeiterInnen mit dem            Deutschland, England und den USA lebt René
Unternehmen hilft dem Mittelstand, die bevorstehenden           Schmidpeter heute mit seiner Familie in Osttirol.
schwierigen Transformationen zu meistern, und dem

              „DAS WORT KIRSE SETZT SICH IM CHINESISCHEN
                                 AUS ZWEI SCHRIFTZEICHEN ZUSAMMEN
                                            - DAS EINE BEDEUTET GEFAHR UND
                                                           DAS ANDERE GELEGENHEIT.“
                                                                                                            John F. Kennedy

                                                                                                                              5
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                                                                             in der Innovation Farm getestet und demonstriert.
                                                                                                       © BMLRT – Paul Gruber

    DIE ZUKUNFT DER LANDWIRTSCHAFT IST DIGITAL

    Der Verein Industrie 4.0 Osttirol und die INNOS           und Einzellösungen umsetzbar. Die Anwendungen
    GmbH veranstalteten in Kooperation mit der                und die Technik müssen nicht teuer sein. Tirol ist
    Landwirtschaftskammer Tirol und dem Ländlichen            stark geprägt von Nebenerwerbsbetrieben, auch für
    Fortbildungsinstitut die Online-Weiterbildung             diese sind die Investitionen wirtschaftlich“, erklärte
                                                              Clemens Wendlinger, Wirtschaftsberater an der
    „Digitalisierung in der Landwirtschaft“.
                                                              Bezirkslandwirtschaftskammer Lienz. Das Interesse
    116 Teilnehmer aus Ost-, Nord- und Südtirol sowie         an der Online-Weiterbildung war groß: 116 Teilnehmer
    Bayern nahmen teil.                                       aus Ost-, Nord- und Südtirol, sowie Bayern, nahmen
                                                              teil. Auch eine Schulklasse der Landwirtschaftlichen
    Hightech-Landmaschinen, Agrar-Apps, Sensorik, Roboter     Fachschule Litzelhof in Spittal lauschte den
    oder Drohnen und digitale Techniken bestimmen immer       Ausführungen der Experten.
    mehr die Landwirtschaft. Ziele dieser Digitalisierung
    sind Effizienzsteigerung im Betrieb und Nachhaltigkeit,   Megatrend und Chance der Landwirtschaft
    die sich in Reduktion der Umwelt und Steigerung des
    Tierwohls aufteilt. Alle Technologien versprechen         Die Botschaft der Referenten war eindeutig: „Die
    Landwirten eine Erleichterung im Arbeitsalltag.           Zukunft der Landwirtschaft ist digital“. Heinrich Prankl,
                                                              Leiter für Forschung und Innovation, Direktor-Stv.
    Völlig neue Möglichkeiten auch für Klein- und             HBLFA Francisco Josephinum, Wieselburg, gewehrte
    Nebenerwerbsbauern                                        den Zuhörern einen Einblick in den derzeitigen Stand
                                                              der Entwicklung. „Die Digitalisierung findet schon
    INNOS GmbH-Geschäftsführer und Obmann                     längst statt, um einen Nutzen generieren zu können,
    des Vereins Industrie 4.0 Osttirol, Richard Piock,        müssen Abläufe und Funktionen miteinander vernetzt
    mobilisierte für die digitale Veranstaltung namhafte      werden sowie der Zugriff und die Nutzung von Daten
    Experten der Landwirtschaftsszene Österreichs. „Die       gleichberechtigt geregelt und gesichert sein sollte“,
    Digitalisierung beeinflusst längst alle Lebensbereiche,   stellte Prankl fest. Für ihn eröffnen die Digitalisierung
    so auch die Landwirtschaft. Die Technik ist nicht nur     und damit die Verfügbarkeit von Daten völlig neue Wege.
    für Großbetriebe interessant, sondern eröffnet auch
    Klein- und Nebenerwerbslandwirten völlig neue             Martin Hirt, Referent für Digitalisierung in der
    Möglichkeiten“, verkündete Piock. „Die Aufgabe der        Landwirtschaftskammer Österreich und Projektleiter am
    landwirtschaftlichen Beratung und Bildung ist es,         LFI Österreich, sprach über Herausforderungen, diese zu
    die Chancen in diesem Bereich aufzuzeigen und auf         erkennen, Rahmen zu setzen und Chancen zu ergreifen.
    unsere Bergregion umzumünzen. Es sind Gesamt-,            Der Vortrag zeigte die thematische Breite und die
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Aspekte des Megatrends Digitalisierung in der Land- und    „Es wird immer viel Skepsis geschürt, aber ich selbst
Forstwirtschaft auf. Diese betreffen neben Produktion      habe nur gute Erfahrungen gemacht“, erzählte Josef
auch Vermarktung, Betriebsführung, Verwaltung etc.         Achrainer, Landwirt vom Biobauernhof „Achrainer-
Dabei werden betriebswirtschaftliche und ökonomische       Moosen“. Digitale Tools wie Video-Überwachung bis hin
Chancen stets von neuen Risiken („Datenschutz“)            zu Dokumentations-Applikationen hat Achrainer bereits
begleitet. „Die Digitalisierung ist ein langfristiger,     ausprobiert.
anhaltender und globaler Megatrend“, betonte Hirt.
                                                           Online-Plattform für bäuerliche Produkte
Fundiertes Fachwissen mit digitaler Kompetenz
gewinnt                                                    Hubert Hotter engagiert sich als Geschäftsführer und
                                                           Standortleiter des Maschinenrings Schwaz für die
So konkretisierte Christian Fasching, wissenschaftlicher   Vermarktung bäuerlicher Produkte. Er präsentierte
Mitarbeiter am Institut für Tier, Technik und Umwelt an    den Marktplatz my-Regio.shop. „Angefangen hat alles
der HBLFA Raumberg-Gumpenstein und Leiter der dort         mit einer Brötchen-App, die wir zum Marktplatz my-
ansässigen Innovation Farm. Der gebürtige Osttiroler       Regio.shop ausgebaut haben“, verkündete Hotter.
weiß, wie digitale Kompetenzen aufgebaut werden            „Derzeit liefern 30 Produzenten aus Nordtirol ca.
müssen und welche Nutzen und Chancen sich daraus           500 verschiedene Produkte je nach Saison und
ergeben. „Wir in Raumberg-Gumpenstein bearbeiten           Verfügbarkeit“, so Hotter. Dabei greifen sie auf ein eigens
agrarische Fragestellungen und bereiten diese              dafür zugespitztes Onlineshop-System zurück. Eine
verständliche für die Praxis auf. Unsere Kunden sind       ähnliche Plattform hat der Landwirt Philipp Jans aus Kals
Entscheidungsträger, Berater, Lehrer, Schüler, Firmen,     ins Leben gerufen: „osttirol-kostbar.at ist ein Online-
Tierärzte, Agrarische Organisationen und Einrichtungen     Shop für handgemachte und natürliche Produkte aus
wie Zuchtverbände, Genossenschaften und viele mehr         der Region, direkt vom Bauern. In Zukunft möchten wir
im In- und Ausland“, berichtete Fasching.                  unseren Online-Hofladen noch weiter ausbauen.“ Eine
                                                           künftige Zusammenarbeit zwischen my-Regio.shop und
Michael Wurzrainer ist Bereichsleiter für Schlacht-        osttirol-kostbar.at schließen die beiden Fachleute nicht
und Nutztiervermarktung, Produktionsberatung               aus.
und Arbeitskreise sowie Landwirt eines Milchvieh-
Nebenerwerbbetriebes. Er stellte das SenseHub-             Mit dieser online Weiterbildung konnte der Verein
System von Allflex vor. „Gemeinsam mit meiner Familie      Industrie 4.0 Osttirol und die INNOS GmbH einen
führe ich einen Milchvieh-Nebenerwerbsbetrieb mit          erfolgreichen ersten Schritt für Landwirte in ganz
19 Milchkühen und eigener Nachzucht. Da alle Kühe          Tirol setzen. Weitere Veranstaltungen zum Thema
gealpt werden, spielt der richtige Abkalbe Zeitpunkt       „Digitalisierung“ sind geplant.
für uns eine große Rolle. Im Nebenerwerb kommt
die Tierbeobachtung oft zu kurz, so haben wir uns
entschlossen, in das Brunsterkennungssystem von            Die Präsentationsunterlagen zu „Digitalisierung in der
SenseHub zu investieren“, klärte Wurzrainer auf.           Landwirtschaft“ finden Sie online unter www.innos.at.

                                                                                          Foto: Neue Technologien für die
                                                                                  Landwirtschaft werden in der Innovation
                                                                                         Farm getestet und demonstriert.
                                                                                                  © BMLRT – Paul Gruber

                                                                                                                            7
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    DIGITALISIERUNG IM HANDWERK? NICHT DISKREPANZ, SONDERN ZUKUNFT

    DIE INNOS GMBH STEHT REGIONALEN HANDWERKSBETRIEBEN MIT ZERTIFIZIERTER
    STRATEGIE-BERATUNG UND BEGLEITUNG BEI FÖRDERANTRÄGEN ZUR SEITE.

    Digitalisierung ist unumkehrbar und unaufhaltsam.             Digital-Check, ein Analyse-Tool zur Bestimmung des
    Handwerksbetrieben eröffnet die Digitalisierung               digitalen Reifegrads eines Unternehmens. Darauf
    völlig neue Möglichkeiten der Wertschöpfung,                  aufbauend können Umsetzungsfelder definiert und
    Effizienz und Prozess-Optimierung, ohne die                   der Weg zur Förderung geebnet werden. Auch bei
                                                                  Förderanträgen unterstützt die INNOS die Unternehmer.
    handwerkliche Kreativleistung zu schmälern.
                                                                  Ein Spannungsfeld zwischen Tradition und
    Die INNOS GmbH ist zertifiziert für Status- &                 Transformation
    Potentialanalyse sowie Strategieberatung zur
    Digitalisierung von KMUs. Die Ergebnisse daraus bilden die    Im Beratungsmodul zeigt Wurzer Digitalisierungspotentiale
    Grundlage für Förderanträge von Digitalisierungsprojekten.    in allen Teilprozessen und Schnittstellen eines
    Stefan Wurzer, Innovationsmanager der INNOS GmbH,             traditionellen Tischlereibetriebes auf. Unabhängig von
    hat dazu ein Beratungsformat ausgearbeitet, das bereits       der Prozessstufe gilt für Digitalisierung und Innovation
    bei zahlreichen Handwerksbetrieben in Osttirol – in letzter   stets, dass der Erfolg nur zu 1/3 Technologie und zu
    Zeit natürlich in Webinar-Form – durchgeführt wurde.          2/3 aus Unternehmenskultur entsteht. Eine konkrete
    In diesem Webinar werden mögliche Potentiale der              Analyse ist deshalb ausschlaggebend. Der Prozess
    Digitalisierung in allen Teilprozessen und Schnittstellen     durchleuchtet, welches der präsentierten Tools zur
    in Handwerksbetrieben schlüssig aufgezeigt und                Unternehmenspersönlichkeit und zu den Kunden passt,
    Veränderungen angestoßen. Schließlich müssen Form             welche betrieblichen Prozesse bereits digitalisiert sind
    und Ausmaß der Digitalisierung den individuellen              und wie eine Umsetzung strategisch und finanziell
    Anforderungen eines Unternehmens entsprechen. Der             durchgeführt werden kann.
    nächste Schritt der INNOS-Leistung ist der sogenannte
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„Die Digitalisierung des kaufmännischen Prozesses der        analysiert den digitalen Reifegrad des Unternehmens
Handwerksbetriebe ist schon weit fortgeschritten,“ so        und ist Grundlage für Förderanträge. Die Schritte Status-
Stefan Wurzer. „Viele Unternehmen arbeiten mit ERP           & Potentialanalyse sowie Strategieberatung können
und CRM-Systemen, Cloud-Lösungen sind im Vormarsch.          ausschließlich von einem zertifizierten Unternehmen
Im Kaufmännischen bietet die Blockchain zukünftig            wie der INNOS GmbH (Certified Digital Consultant für
Potential, mit Smart-Contracts für unterschiedliche          Osttirol) durchgeführt werden. Besonders hilfreich für
Bereiche in der Geschäftsabwicklung und digitalen            die Unternehmen: Die INNOS stellt die Förderanträge für
Währungen als Inflationsschutz, Wertspeicher und             die Umsetzung.
Zahlungsfunktion.“ Zusätzlich liefert die INNOS wichtige
Informationen für die Verwaltung und Abwicklung von
Aufträgen der öffentlichen Hand.

Im Vertriebsprozess fördern Tools den Verkauf und
die Geschäftsabwicklung im E-Commerce. Besonders                Die Beratungskosten der INNOS GmbH
in den letzten Monaten des verstärkten Distanzhandels           werden zu 50% gefördert. Für die Umsetzung
durch die Covid-19-Krise hat sich gezeigt, dass innovative      stehen je nach Investitionsvolumen folgende
Produktpräsentationen mit Augmented Reality (AR)                Fördermodelle zur Verfügung:
erfolgreich sind. Mit AR-Tools können etwa verschiedene
Holzarten, in ein und demselben Möbelstück oder
Boden, auf der Webseite visualisiert werden. Mit
Virtual-Reality lassen sich ganze Räume gestalten und
vom Kunden real und detailgetreu wahrnehmen. Auch               TIROLER DIGITALISIERUNGSFÖRDERUNG
der Trend zur Produkt-Konfiguration in Webshops,
also das Anpassen von Maßen und Materialien, ist                 Planung:
verkaufsfördernd und spart wertvolle Zeit in der                  Projektkosten:       10.000 – 50.000 €
Kundenberatung und Auftragsverarbeitung.                        		                     50% Förderung
                                                                 Umsetzung:
Neue Geschäftsmodelle für mehr Umsatz                             Projektkosten:       50.000 – 375.000 €
                                                                		                     10 - 20% Förderung
Digitale Entwicklungen im Planungs- und                          Schulung:
Produktionsprozess bergen das größte Potential in                 Projektkosten:       10.000 – 25.000 €
Handwerksbetrieben. Hier kann Digitalisierung neue              		                     50% Förderung
Geschäftsmodelle erschließen und die Effizienz relevant
steigern. Voraussetzungen sind eine sorgfältige Planung
und im Falle einer automatisierten Fertigung die
Anpassung und Weiterentwicklung des Sortiments.
                                                                DIGITAL.TIROL – KMU FÖRDERUNG
Laser-Scan und 3D-Aufmaß optimieren den
Planungsprozess und bilden die Grundlage der                     Planung:
Datenaufbereitung für CNC-Fertigung. Wenn sich                    Projektkosten:       1.000 – 10.000 €
Handwerksbetriebe für die Investition einer CNC-                		                     50% Förderung
Maschine entscheiden, kann Wertschöpfung generiert               Umsetzung:
werden, die vom physischen Produkt selbst völlig                  Projektkosten:       10.000 – 100.000 €
entkoppelt ist. Über Open-Source-Systeme können                 		                     20% Förderung
Auslastungs-Slots der Anlage oder auch Designpläne
Umsätze ankurbeln. Die Zukunftsvision BIM – Building
Information Modelling – hebt die Kooperation mehrerer
Gewerke auf eine völlig neue Stufe.

Der Digital-Check macht den Weg frei zum
Förderantrag

Mit dem Förderprogramm „KMU Digital“ begleitet                 Kontakt
die INNOS Handwerksbetriebe bei der digitalen
Weiterentwicklung. Der Beratungsprozess gliedert sich          INNOS GmbH
in Status- und Potentialanalyse, Strategieberatung             Stefan Wurzer
und Beratung entsprechender Fördermöglichkeiten                Albin-Egger-Straße 17
für Innovations- und Digitalisierungsprojekte. Im              9900 Lienz
ersten Schritt dient das Beratungsgespräch (Webinar
oder persönlich) zum Anstoß für die digitale                   Mail: stefan.wurzer@innos.at
Weiterentwicklung. Der Digital-Check als Schritt zwei          Tel: +43 664 882 339 92

                                                                                                                              9
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     MUT UND ENTREPRENEURSHIP IN DER COVID-19 KRISE

     WOLFGANG OBERKOFLER WURDE ARBEITSLOS. STATT TRÜBSAL ZU BLASEN,
     ENTWICKELTE ER DEN HOCHWASSERSCHUTZ AQUA BAG.

     Die Covid-19 Krise hat viele Schicksale beeinflusst.       Oberkofler in der Covid-19-Krise, als er seine Arbeit verlor.
     Wolfgang Oberkofler aus Lienz nahm seines                  Er setzt sich mit einem weißen Blatt Papier an seinen
     selbst in die Hand, und wandelte es mit Mut zum            Küchentisch in Dölsach und entwickelte die robusten
     Positiven. Er verlor durch die Pandemie im Herbst          Kunststoff-Taschen, die mit Wasser befüllt die gleiche
                                                                Funktion wie die leidigen Sandsäcke haben und außerdem
     2020 seine Anstellung. Anstatt zu resignieren,
                                                                weit mehr funktionelle Features aufweisen. Mit Hilfe von
     entwickelt er das Produkt Aqua Bag und meldete es          Freunden produziert er eigenhändig Prototypen und
     mit Unterstützung der INNOS GmbH zum Patent.               testet. „Ohne die Unterstützung von Freunden, die mir
                                                                bei professionellen Zeichnungen, mit Räumlichkeiten zum
     Erfindergeist statt Resignation in der Krise               Schweißen und guten Ideen geholfen haben, wäre ich nicht
                                                                so weit gekommen“, sagt Oberkofler. Der nächste Schritt
     Seit über 35 Jahren ist Oberkofler mit Leib und            zum patentreifen Produkt ist der Business-Plan, auch hier
     Seele Feuerwehrmann. Hochwasser-Einsätze in den            hilft ein Freund. Richard Piock, Geschäftsführer der Innos,
     vergangenen Jahren gaben ihm schon damals den              begleitete die Patentanmeldung.
     Anstoß, über eine praktische, saubere Lösung für den
     Hochwasserschutz nachzudenken. „Bei Hochwasser             Die clevere, praktische Lösung für den Notfall
     benutzt die Feuerwehr schwere Sandsäcke, die die
     Einsatzkräfte in die Gefahrenzone schleppen müssen. Seit   Die Idee des Aqua Bags ist einfach, aber genial. Der
     damals dachte ich über eine optimierte Lösung nach.“ Die   Aqua Bag soll bei Hochwassereinsätzen die schweren,
     Chance, aus der Idee ein Produkt zu entwickeln, ergreift   schmutzigen Sandsäcke ersetzen. Die Feuerwehr bekämpft

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also Hochwasser mit – Wasser. Beim Einsatz werden die
Kunststofftaschen in kürzester Zeit mit Wasser gefüllt
zum effektiven Hochwasser- und Dammschutz. Die Aqua
Bags sind robuste, leichte Taschen aus hochwertigem PVC,
einem Material ähnlich LKW-Planen. Im leeren Zustand
lassen sich die Taschen leicht und platzsparend lagern
und transportieren. Die Kunststofftaschen liegen stabil
am Boden und passen sich dem Untergrund an. Sie sind
UV-beständig, langlebig und einfach zu reinigen. Das
Abspritzen mit dem Wasserschlauch genügt. „Ich habe
unterschiedliche Größen entwickelt. Die kleineren Bags
eignen sich für den Hochwasserschutz in Privathaushalten.
Die Feuerwehr kann aus größeren Modellen, die sich rasch
mit Ösen verbinden und am Boden verankern lassen,
kilometerlange Dämme bauen“, so der Erfinder.

Die Serien-Produktion als Herausforderung

Für seine Geschäftsidee hat Oberkofler ein Unternehmen
gegründet, das den Vertrieb der Aqua Bags abwickelt. Die
Produktion soll ausgelagert erfolgen. Eine Herausforderung
in der aktuellen Wirtschaftssituation ist das Sourcing des
Materials und einer passenden Produktionsstätte. Die Krise
ist schließlich noch nicht vorbei, das spürt nun Oberkofler
mit seinem Unternehmen erneut. Hersteller sind aktuell an
der Grenze der Auslastung, Produktions-Slots knapp. Die
geplante Herstellung ist zu den kalkulierten Kosten vorerst
nicht umsetzbar, Produktionsstätten können die Aufträge
eines neuen Unternehmens nicht annehmen. Auch das
hochwertige PVC, das unbedingt für die Aqua Bags benötigt
wird, ist knapp. Der Preis ist um über 100% gestiegen. Nun
kämpft Oberkofler um alternative Rahmenbedingungen der
Materialbeschaffung und Produktion. Oberkofler: „Die Innos
hat mich sehr beim Start meines Unternehmens unterstützt.
Jetzt folgt der nächste Schritt. Aktuell suche ich nach einem
Business-Partner, der Know-how in das Unternehmen
einbringt. Aqua Bag braucht keinen Investor, sondern
explizit ein Netzwerk im Bereich des Material-Sourcing und
der Produktion, um dieses innovative Produkt auch in der                                      Foto: shutterstock
noch anhaltenden Krise rentabel in Europa herzustellen.“

Interessenten weit über die Grenzen von Österreich

Das Interesse am Aqua Bag ist jetzt schon groß.
Wolfgang Oberkofler hat laufend Anfragen, und zwar
weit über die Grenzen Österreichs hinaus. Das Produkt
ist in seinen unterschiedlichen Größen für Feuerwehren,
Kommunen, Unternehmen und Privathaushalte geeignet.
Der Einsatzbereich reicht vom Hochwasser bis zum
laufenden Dammschutz. Viele der Kunden, auch große
Stadtgemeinden in Deutschland, stehen für die Abnahme
in den Startlöchern. Gute Voraussetzung für ein Start-up,
interessierte Business-Partner können sich direkt an die
INNOS wenden. Oberkofler denkt parallel aber schon weiter:
„Ich hab noch ein Buch voller Ideen, und sitze schon an der
Entwicklung der nächsten.“ Trübsal blasen liegt ihm nicht.

Foto 1: Wolfgang Oberkofler mit einem gefüllten Aqua Bag. Innerhalb
kürzester Zeit lassen sich die Aqua Bags mit einem Haushaltsschlauch
oder dem Feuerwehrschlauch füllen.
Foto 2: Die Aqua Bags können bei Hochwasser die schweren,
unpraktischen Sandsäcke ersetzen.
Foto 3: Die Aqua Bags sind robust, leicht zu lagern, zu transportieren
                                                                                                Foto: Aqua Bag
und zu reinigen.
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           Foto: Tobias Mair – Einstellbarer Schaft für Kleinkalibergewehr                                   Foto: Natalie Höller – Holzduett
                        © ARGE Vordenken für Osttirol – Profer & Partner                                               Foto:
                                                                                              © ARGE Vordenken für Osttirol   Brunner
                                                                                                                            – Profer   Images
                                                                                                                                     & Partner

      OSTTIROL INNOVATION AWARD 2021

     Die Arbeitsgemeinschaft Vordenken für Osttirol                          Innovationen: „Eine Einreichung ist gut, wenn Idee, Nutzen
     hat einen Ideenwettbewerb ins Leben gerufen.                            insbesondere für die Region, die Kundengruppen und die
     48 Projekte zu den Themen Digitalisierung,                              Kommunikationswege gut beschrieben und definiert sind.
     Landwirtschaft, Kultur, Design, Technik und Soziales                    Außerdem sollte die Idee neu sein.“
     wurden innerhalb weniger Monate eingereicht. Ein
                                                                             Hildegard Goller vertritt als Psychologin und
     Ergebnis, dass sich sehen lassen kann.                                  Sozialpädagogin den sozialen Bereich. Ingrid Schneider
                                                                             ist Tourismusexpertin. Rudolf Hopfgartner ist als
     Innovativ muss sie sein, umsetzbar, gut für den                         Wirtschaftsprüfer und Steuerberater tätig und René
     sozialen Zusammenhalt, reif für die Digitalisierung,                    Schmidpeter arbeitet als Wirtschaftswissenschaftler und
     optimal fürs Klima und gut für die Region Osttirol. Der                 ist Experte für nachhaltiges Management. Marcus Zinell
     OSTTIROL INNOVATION AWARD 2021 wurde von der                            ist Ersatzmitglied und springt ein, wenn ein Jury-Mitglied
     Arbeitsgemeinschaft Vordenken für Osttirol ins Leben                    befangen sein sollte. Er steht der Jury als beeideter
     gerufen und versteht sich als Hommage an alle Erfinder und              Wirtschaftstreuhänder und Steuerberater zur Verfügung.
     Kreative. Ziel ist es, Projekte, die einen positiven Beitrag zur        Die Jury beschäftigt sich unter anderem mit folgenden
     Entwicklung für Osttirol leisten, mit Hilfe des Publikums und           Fragen: Greift die Innovation aktuelle Trends und
     einer Fachjury herauszufiltern, zu fördern und umzusetzen.              Entwicklungen auf? Ist eine globale Umsetzung von Osttirol
     Die Einreichungen sind vielseitig und bunt, quer durch                  ausgehend möglich? Hat das Projekt einen breiten Nutzen?
     alle Branchen. Die kreativen Köpfe dahinter und ihre                    Ist das Projekt nachhaltig?
     Geschichten ebenso. Fazit: „Osttirol hat’s drauf!“
                                                                             Wann ist eine Idee innovativ? Die Herausforderung
     Natur und Geschichte Osttirols als Inspirationsquelle                   für Publikums- und Fachjury

     Die Osttiroler tragen Innovationsgeist in sich. Von                     In einem sind sich die Jury-Mitglieder einig: Eine Innovation
     Generation zu Generation weitergegeben, wird er den                     ist nur dann eine echte Innovation, wenn sie neu und
     Osttirolern in die Wiege gelegt. Durch die abgeschiedene                realisierbar ist. Wenn sie eine Dienstleistung oder ein
     Lage konnten schon frühere Generationen nicht auf                       Produkt maßgeblich und mit Mehrwert verbessert. Wenn die
     bestehende Systeme zurückgreifen, sondern mussten                       Idee das Potenzial hat, die Gesellschaft voran zu bringen.
     selbst Lösungen entwickeln. Die Natur ist auch heute
     noch Inspirations- und Kraftquelle für diese Innovationen.              Das Publikum kann noch bis einschließlich 13. Juni 2021
     Dies spiegelt sich in den zahlreichen Einreichungen zum                 online voten. Auf der Webseite www.osttirol-leben.at und
     Ideenwettbewerb wider.                                                  in den Sozialen Medien werden alle Projekte vorgestellt. Ist
                                                                             auch die Jury überzeugt, winken den drei besten Teilnehmern
     Neben einer Publikumsjury entscheidet auch eine                         jeweils 3.000 Euro. Zusätzliche 2.000 Euro erhalten sie in
     fünfköpfige Fachjury über die Gewinner. Diese setzt                     Form von Beratungsleistungen der INNOS GmbH. Die besten
     sich aus Persönlichkeiten aus unterschiedlichen                         Projekte und ihre Einreicher werden am 25. Juni 2021 in einer
     Bereichen zusammen: Richard Piock, Geschäftsführer                      Abschluss-Veranstaltung in Lienz ausgezeichnet.
     der INNOS GmbH, fungiert als Sprecher der Fachjury.
     Ihn interessiert vor allem der wirtschaftliche Ansatz der               Alle Innovationen finden sich auf www.osttirol-leben.at

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                                          Foto: INNOS GmbH                                                  Foto: INNOS GmbH

 KOMMEN & BLEIBEN

Ein dynamisches Netzwerk verbindet Lebens- &                    finden sie Orientierung, Unterstützung bei praktischen
Kulturraum, Wirtschaft und Menschen Osttirols.                  Fragen wie Wohnungssuche und Behördenwege. Die
Ein Projekt, das die Inwertsetzung der Region                   richtigen Ansprechpartner für ihre ganz individuellen
langfristig fördern soll.                                       Lebensumstände werden Interessenten angeboten
                                                                und vermittelt. Der Hintergrund ist klar: Der Trend der
„Heimat ist kein Ort. Es ist unsere Erinnerung.“, schreibt      Zuwanderung aus urbanen Gebieten aufs „Land“ soll
Ferdinand von Schirach. Das gilt auch für viele Osttiroler,     unterstützt werden.
die nicht mehr in ihrer Heimat leben. „Heimat ist kein
Ort, sondern ein Gefühl“, singt Herbert Grönemeyer, und         Die Wirkung „nach außen“.
trifft damit den Kern für Zugezogene, die in Osttirol ihre
Heimat finden. Die Initiative Kommen & Bleiben soll all         Kommen & Bleiben soll auf der anderen Seite Osttiroler auf
jene Menschen über ein Netzwerk miteinander verbinden,          der ganzen Welt miteinander verbinden. Auch wenn man
Talente, Wissen und Kontakte bündeln, woraus neue               nicht mehr in der Heimat Osttirol lebt, bleibt man Osttiroler.
Impulse für Osttirol entstehen sollen.                          Diese Menschen sind Multiplikatoren, meist sogar positive
                                                                Botschafter für unsere Region. Das Netzwerk soll es leicht
Kommen & Bleiben wurde von Vordenken für Osttirol               möglich machen, von Osttirol in die Welt zu gehen, wieder
und dem Regionsmanagement Osttirol ins Leben gerufen,           zurück zu kommen, Kontakte nach innen und außen zu
beides Motoren der nachhaltigen Regionalentwicklung.            halten, sich gegenseitig zu unterstützen. Auf der Webseite
In Vordenken für Osttirol allein arbeiten seit 2013             transportieren Portraits sogenannter „Auslandsosttiroler“,
Arbeiterkammer Lienz, Landwirtschaftskammer Lienz,              die weltweit Karriere machten, dieses Motiv von Kommen &
Osttiroler Wirtschaftspark, Regionsmanagement Osttirol,         Bleiben.
Stadt Lienz, Standortagentur Tirol, TVB Osttirol und die
Wirtschaftskammer Lienz in einer Arbeitsgemeinschaft            Nachhaltiges Gestalten einer lebenswerten Region.
zusammen. Die Aktivitäten im LEADER Projekt Kommen &
Bleiben werden auf der Website osttirol-leben.at vorgestellt.   Schlussendlich sind das Innen und Außen untrennbar
Im Hintergrund wird an der strategischen Weiterentwicklung      miteinander verbunden und voneinander abhängig. Osttirol
dieser Initiative gearbeitet, die ein langfristiges Projekt     so lebenswert als möglich zu gestalten, liegt auch an uns
darstellt und einem dynamischen Prozess unterliegt. Eine        selbst. Die Institutionen, Wirtschaft, Kommunen, aber auch
Aufgabe, die alle miteinbezieht.                                die Menschen selbst sind gefragt, um Verantwortung für
                                                                ihren Lebensraum zu übernehmen. Auf Osttirol-Leben
Zwei herausfordernde Themenkreise gilt es, bei Kommen &         finden sich deshalb auch Initiativen, die solche Entwicklungen
Bleiben zusammen zu führen – die Wirkung nach innen und         im Bezirk präsentieren. Der Osttirol Innovation Award zeigt
nach außen. Wir leben in einer Zeit, in der Lebenswelten von    auf, welche Ideen-Schätze in den Köpfen der Osttiroler zum
Flexibilität und Veränderung geprägt sind. Ortswechsel aus      Thema Soziales, Kultur und Technologie schlummern. Und
beruflichen und privaten Gründen sind üblich. Der ländliche     auch die Jugend wird an der Arbeit am Zukunftsbild Osttirol
Raum gewinnt, nicht zuletzt durch die letzte große globale      beteiligt. In der Initiative „Gemmason“ haben Jugendliche die
Krise, noch mehr an Wert und Begehrlichkeit.                    Möglichkeit, ihre Zukunftsbilder für eine lebenswerte Zukunft
                                                                in Osttirol zu präsentieren.
Die Wirkung „nach innen“.
                                                                  www.osttirol-leben.at | fragen@osttirol-leben.at
Kommen & Bleiben soll Menschen, die nach Osttirol ziehen,         RMO Michael Hohenwarter | Tel.: 04852 72 820 571
das Ankommen erleichtern. Auf der Webseite Osttirol-Leben

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     OSTTIROL INVESTIERT: DIE QUALITÄTSBETTENOFFENSIVE

     DIE „QUALITÄTSBETTENOFFENSIVE OSTTIROL“ IM RAHMEN DER TIROLER TOURISMUSFÖRDERUNG
     ERMÖGLICHT DER OSTTIROLER WIRTSCHAFT EINEN NEUERLICHEN WACHSTUMSSCHUB.
     Schon im Zeitraum 2014 bis 2018 konnten durch die              bis 28.02.2021 noch die Investitionsprämie des Bundes
     Qualitätsbettenförderung 580 neue Betten in der Vier- und      (mindestens 7 %) beantragt werden.
     Fünf-Sterne-Kategorie geschaffen und die touristische
     Wertschöpfung massiv gesteigert werden. Eine Studie            Der Förderschwerpunkt „Qualitätsbettenoffensive Osttirol“
     des Managementcenter Innsbruck belegt, dass Osttirol           im Rahmen der Tiroler Tourismusförderung schließt eine
     in der Entwicklung des Beherbergungsumsatzes (4 und 5          Lücke bei Projekten mit einer Investitionssumme von
     Sterne-Kategorie) pro Nacht in ganz Tirol einen Spitzenplatz   über einer Million Euro. Projekte in der Größenordnung
     einnimmt. Diese erfreuliche Entwicklung wurde, mit dem         zwischen € 5.000 und einer Million Euro sind über die
     generellen Förderstopp für ganz Tirol bei der Errichtung von   „Investitionsförderung – Qualitätsverbesserung Hotellerie
     Qualitätsbetten im Juni 2018, ein vorzeitiges Aus beschert.    und Gastronomie“ und auch die Wachstumsoffensive
                                                                    förderbar, die bis 31.12.2021 verlängert wurde.
     Um die Notwendigkeit der Wiederaufnahme in Osttirol
     zu untermauern, wurde vom TVB-Osttirol, der Osttirol           Das Förderangebot gibt Familienunternehmen – die
     Investment GmbH und der Wirtschaftskammer Tirol                den Großteil der touristischen Betriebe Osttirols bilden
     eine Studie in Auftrag gegeben. Die Studie belegt, dass        - Einkommens- und Beschäftigungsperspektiven. Auch
     die Zukunftsfähigkeit von Gesellschaft und Wirtschaft im       das Bauhaupt- und Baunebengewerbe wird durch das
     alpinen ländlichen Raum stark an die Tourismusentwicklung      Förderprogramm nachhaltig gestärkt. Daran knüpft
     gekoppelt ist. Das Ergebnis: Für einen im Tourismusbereich     die Initiative „Osttirol baut auf“ an, die als zentrale
     strukturschwachen Bezirk wie Lienz wird die Stärkung           Informationsplattform regionale Betriebe für touristische
     der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeiten und damit            Bauprojekte präsentiert. Sie soll vor allem Planern und
     nachhaltiges Wachstum von Arbeitsplätzen und                   Architekten, die nicht aus der Region stammen, die
     Einkommen, vor allem in den Tälern, empfohlen.                 kompetenten Bauhandwerker Osttirols für Investitionen vor
                                                                    Ort nahe legen. Die Initiative wurde von der INNOS GmbH
     Landeshauptmann Günther Platter hat sich intensiv mit          und der WK Lienz lanciert und vom Tourismusverband
     dem Osttiroler Anliegen beschäftigt und, unterstützt           Osttirol und der Felbertauernstraße AG unterstützt.
     von den Fachabteilungen des Landes, einen inhaltlich
     fundierten Lösungssatz für die Qualitätsbettenoffensive in
     Osttirol gefunden.                                               Informationen zur Tiroler
                                                                      Tourismusförderung:
     Der Landeshauptmann präsentierte die neue
     Qualitätsbettenförderung für Osttirol im November                Wirtschaftskammer Tirol, Zweigstelle Lienz
     2020: „Damit will das Land Tirol den Osttiroler Tourismus        Reinhard Lobenwein
     nachhaltig stärken.“ Mit einem nicht rückzahlbaren               Amlacher Straße 10, 9900 Lienz
     Einmalzuschuss von 12,5 % vom Land Tirol können                  Telefon: +43 5 90 905 3516
     Ausschlussförderungen der Österreichischen Hotel- und            E-Mail: reinhard.lobenwein@wktirol.at
     Tourismusbank abgerufen werden. Zusätzlich konnte

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    TIROLER TOURISMUSFÖRDERUNGEN
1. INVESTITIONSFÖRDERUNG QUALITÄTSVERBESSERUNG HOTELLERIE & GASTRONOMIE
Zielsetzung: Durchführung von qualitätsverbessernden Maßnahmen im Bereich Hotellerie & Gastronomie.
Gegenstand der Förderung: Verbesserung & Schaffung von betriebl. Infrastruktureinrichtungen, Barrie-
refreiheit, wesentl. Qualitätsverbesserung, neue Märkte neue Zielgruppen, Betriebsübernahme innerhalb
der Familie, Ganzjahrestourismus. Nach Fertigstellung muss mind. 3 Sterne Kategorie erreicht werden.
Zusätzliche Schwerpunkte mit eigenen Fördermöglichkeiten: Tiroler Wirtshäuser, Wirtshäuserprämie
Übernahme, Touristische Infrastruktureinrichtungen (Projekte von Seilbahnunternehmen sind nicht
förderbar), Mitarbeiterunterkünfte/Einrichtungen für Mitarbeiter
Förderungsnehmer: Können nur Klein-Unternehmer der gewerblichen Wirtschaft sein.
Art und Ausmaß der Förderung: Die Investitionsförderung wird als nicht rückzahlbarer Einmalzuschuss
gewährt und beträgt max. 12,5%. Die Mindestförderbemessungsgrundlage beträgt € 100.000,- die max.
Bemessungsgrundlage € 700.000,-. Projekte mit einer Gesamtinvestitionshöhe von mehr als € 1 Mio.
können nicht gefördert werden.
Geltungsdauer: Die Richtlinie gilt bis 30.06.2022. Die Anträge müssen vor Beginn der Maßnahmen
(Bestellung, Anzahlung, Zahlung Baubeginn) bis spätestens 31.12.2021 gestellt werden.

2. QUALITÄTSBETTENOFFENSIVE OSTTIROL
Zielsetzung: Schaffung von neuen/zusätzl. Qualitätsbetten & wesentl. Qualitätsverbesserung im Gesamtbetrieb
Gegenstand der Förderung: Die Errichtung von neuen/zusätzlichen Qualitätsbetten.
Nach Fertigstellung muss mindestens die 3 Sterne-Superior-Kategorie erreicht werden.
Förderungsnehmer: Zusätzlich zu Klein-Unternehmen können auch Mittlere Unternehmen der
gewerblichen Wirtschaft gefördert werden.
Art und Ausmaß der Förderung: Die Investitionsförderung wird als nicht rückzahlbarer Einmalzuschuss
gewährt und beträgt max. 12,5%. Die Mindestförderbemessungsgrundlage beträgt € 1 Mio. die max.
Bemessungsgrundlage € 20 Mio.
Geltungsdauer: Die Richtlinie gilt bis 30.06.2022. Der Konjunkturbonus von 5% gilt nur bis 31.12.2021.
Die Anträge müssen vor Beginn der Maßnahme (Bestellung, Anzahlung, Zahlung, Baubeginn) bis spätestens
31.12.2021 gestellt werden.

3. WACHSTUMSOFFENSIVE FÜR KLEINSTBETRIEBE IN TIROL
Zielsetzung: Förderwürdig sind Investitionsvorhaben, die eine Verbesserung der Betriebsstruktur
und/oder eine Verbesserung des Angebotes zum Ziel haben.
Gegenstand der Förderung: Investitionen im Tourismus- und Freizeitwirtschaft zur Saisonverlängerung,
Gewinnung neuer Zielgruppen sowie Qualitätsverbesserung.
Förderungsnehmer: Können nur Kleinstunternehmen der gewerblichen Wirtschaft sein.
Art und Ausmaß der Förderung: Die Förderung wird als nicht rückzahlbarer Einmalzuschuss gewährt
und beträgt max. 10 % der förderbaren Kosten. Die Summe der förderbaren Kosten muss mind. € 5.000.-
betragen die Förderbemessungsgrundlage ist mit € 100.000.- begrenzt.
Geltungsdauer: Die Richtlinie tritt mit 01.09.2020 in Kraft. Förderanträge müssen bis spätestens
31.12.2021 gestellt werden.
                                                                                              Quelle: Land Tirol

                                                                                                                   15
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                                                                                                            Foto: shutterstock

     OSTTIROL INVESTIERT: DIGITALISIERUNGSFÖRDERUNG

     MIT DER TIROLER DIGITALISIERUNGSFÖRDERUNG UND DER DIGITAL.TIROL – KMU FÖRDERUNG
     UNTERSTÜTZT DAS LAND TIROL UNTERNEHMEN BEI DER HERAUSFORDERUNG DIGITALISIERUNG.
     Die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle, engere                 Umsetzungsförderung übernimmt die INNOS GmbH
     Vernetzung mit den Kunden, neue Möglichkeiten der              für die Betriebe. „Unsere Erfahrung mit zahlreichen
     Wertschöpfung, Effizienz und Prozess-Optimierung: Die          Betrieben hat gezeigt, dass unsere Begleitung bei
     digitale Transformation ist unaufhaltsam, unumkehrbar,         Förderanträgen genauso wichtig ist wie Analyse und
     unglaublich schnell und komplex. Eine gute Grundlage für       Strategieberatung. Unsere langjährige Erfahrung und
     geförderte Digitalisierungsmaßnahmen ist deshalb eine          unser Netzwerk zahlen hier in die Erfolgschancen der
     Status- & Potentialanalyse inkl. Strategieberatung durch ein   Unternehmen bei Förderanträgen ein“, so Wurzer. Je nach
     zertifiziertes Beratungsunternehmen wie die INNOS GmbH.        Unternehmensgröße und Investitionsvolumen stehen
     Stefan Wurzer, Innovationsmanager der INNOS, berät KMUs        folgende Förderungen für den Bereich Digitalisierung
     in Osttirol und führt den sogenannten Digital-Check durch.     beim Land Tirol und bei der Wirtschaftskammer Tirol zur
     “In dieser standardisierten Erhebung wird der Ist-Reifegrad    Auswahl:
     des Betriebes analysiert und Verbesserungspotentiale
     werden erarbeitet. Die Betriebe können sich außerdem           Übersicht Seite 17 >
     über eine anonymisierte Datenbank mit Unternehmen
     ihrer Branche vergleichen“, so Stefan Wurzer. Der Digital-
     Check zählt zu den Kernleistungen der INNOS GmbH als
     zertifizierter Digital Consultant für Osttirol.

     Durch Status- & Potentialanalyse und
     Strategieberatung zur Förderung                                   Kontakt:

     Im Rahmen der Strategieberatung wird der Digital-Check            INNOS GmbH
     durchgeführt, danach erfolgt die Strategieberatung für die        Albin-Egger-Straße 17, 9900 Lienz
     Umsetzung: Investitionen in Digitalisierungsmaßnahmen,            Mail: stefan.wurzer@innos.at
     aber auch Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen                        Tel: +43 664 882 339 92
     der Mitarbeiter. Auch die Antragstellung der

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 times@innos.at         +43 4852 63527

     TIROLER DIGITALISIERUNGSFÖRDERUNGEN
1. BERATUNGSFÖRDERUNG
Der Digital Check durch die INNOS GmbH erhebt den Ist-Stand und liefert Verbesserungsmaßnahmen.
      max. € 4.500,-
      50% Förderung

2. TIROLER DIGITALISIERUNGSFÖRDERUNG
Die Tiroler Digitalisierungsförderung versteht sich als branchenoffene Förderungsaktion zur kontinuierli-
chen Weiterentwicklung der Tiroler Unternehmenslandschaft, zur Nutzung des Potentials der „Herausfor-
derung Digitalisierung“ sowie zur verstärkten Kooperation von Wirtschaftsakteuren. Neben dem Industrie-
und Produktionssektor sollen mit dieser Förderung auch weitere Branchen wie beispielsweise Tourismus,
Verkehr, Handel oder Dienstleistungen angesprochen werden. Einen zusätzlichen Aspekt stellt die
Entwicklung neuer Geschäftsmodelle dar, die durch die Möglichkeit der Nutzung von umfassenden
Datenbeständen unter Berücksichtigung der Datenschutzbestimmungen entstehen.
Neben der Förderung von Konzept- und Investitionsphase ist auch den Aus- und Weiterbildungsmaßnah-
men speziell niedrigqualifizierter Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter breiter Raum gewidmet, weswegen
parallel zu den technischen Maßnahmen auch dezidiert auf die Förderung von Qualifikations- und
Kompetenzaufbau Wert gelegt wird.
Reine Rationalisierungsmaßnahmen oder die Automatisierung von Prozessen ohne weitergehende
Gesamtkonzepte sind nicht Gegenstand der vorliegenden Förderaktion.
       Planung:     Projektkosten: € 10.000,- – € 50.000,-
                                   50% Förderung
       Umsetzung: Projektkosten: € 50.000,- – € 375.000,-
                                 10 - 20% Förderung
       Schulung:    Projektkosten: € 10.000,- – € 25.000,-
                                   50% Förderung

3. DIGITAL.TIROL – KMU FÖRDERUNG
Um mit der Digitalisierungsoffensive im Speziellen die traditionell kleinstrukturierte Wirtschaft im Bundesland
Tirol anzusprechen, wurde die Förderungsaktion „digital.tirol – KMU Förderung“ ins Leben gerufen. Von der
Förderung sollen kleinste, kleine und mittlere Unternehmen aller Branchen mit Standort in Tirol profitieren.
Die Projekte müssen innerhalb Tirols verwirklicht werden. Reine Rationalisierungsmaßnahmen sind nicht
Gegenstand der Förderungsaktion.
Fördernehmer sind Kleinstunternehmen, sowie kleine und mittlere Unternehmen (KMU) der gewerblichen
Wirtschaft mit Unternehmensstandort in Tirol, die entweder im Besitz einer aufrechten Gewerbeberechti-
gung nach der Gewerbeordnung oder in nachstehender Liste angeführt sind:
   Telekommunikations- und Rundfunkunternehmen mit der Berechtigung der RTR GmbH,
   Sprengmittelhändler,
   Buchhalter/Bilanzbuchhalter/Personalverrechner,
   Mitglieder der Kammer der Architekten &Ingenieurskonsulenten für Tirol & Vorarlberg mit Standort in Tirol;

       Planung:     Projektkosten: € 1.000,- – € 10.000,-
                                   50% Förderung
       Umsetzung: Projektkosten: € 10.000,- – € 100.000,-
                                 20% Förderung
                                                                                                Quelle: Land Tirol

                                                                                                                     17
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