Ökologie und Soziales - Öbu
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Flumrocund Ökologie COMPACT Soziales Ausgabe 2016 Flumroc COMPACT bedeutet: Die Steinwolldämmplatte für Heizkosten sparen die mineralische Aussendämmung. Wohnkomfort erhöhen 100 % recycelbare Steinwolle Die Naturkraft aus Schweizer Stein
Inhalt Editorial.....................................................................3 Die Flumroc AG.........................................................6 Flumroc-Steinwolle...................................................8 Engagement für die Umwelt...................................11 Öko-Controlling.......................................................15 Innovation und Entwicklung....................................19 Erneuerung Bürogebäude........................................21 Mitarbeitende.........................................................23 Laufend weiter verbessern......................................31 2
Ökologie und Soziales Liebe Leserin, lieber Leser Die Flumroc AG ist sich der gesellschaftlichen Verantwortung bewusst, die sie als Industrie unternehmen und wichtiger Arbeitgeber in der Region hat. So haben wir denn auch in den ver- gangenen Jahren unsere Kultur der Nachhaltig- keit intensiv gepflegt und zahlreiche kleinere und grössere Projekte realisiert, die einen wesentli- chen Beitrag leisten zur Verbesserung unserer Ökobilanz. Dabei können wir auf unsere engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zählen, die sich tagtäglich mit Leidenschaft für eine nachhaltige Flumroc einsetzen. Die Flumroc AG mit ihren Steinwoll-Dämmprodukten hat für die Energie wende gute Argumente. Unser Fokus liegt auf den Gebäuden: Hier ist riesiges Energiesparpotenzial vorhanden – und mehr. Dank neuester Technologien produzieren Gebäude heute selber Energie, zum Teil sogar mehr, als sie verbrauchen. Von der Wahl der Rohstoffe über die Optimie- rung der Produktion und die Modernisierung der Infrastruktur bis hin zur Weiterentwicklung unserer Produkte: Die Flumroc AG engagiert sich auf verschiedenen Ebenen, um die Energieeffizienz weiter zu steigern. Besser isolierte Kupolöfen, neue LED-Lampen, Versuche mit Bauschutt, aber auch ein Vortrag an einer Fachtagung oder eine Führung durch unser Plusener- gie-Bürogebäude: All dies sind kleinere oder grössere Schritte, die uns weiterbringen. Was wir in den letzten Jahren alles geleistet haben, zeigen wir Ihnen in dieser Broschüre auf. Ich wünsche Ihnen eine anregende Lektüre. Kurt Frei, Geschäftsführer Flumroc AG 3
Die Flumroc AG Flumroc stellt seit 1950 in Flums (SG) Dämmprodukte aus Stein- wolle her. Die landesweit führende Mineralwolleherstellerin gehört zu den grössten Arbeitgebern im Sarganserland. Flumroc beschäftigt zahlreiche langjäh- rige Mitarbeitende und bildet Lernende in sechs verschiedenen Berufen aus. Das Unternehmen legt besonderen Wert auf innovative und umwelt- gerechte Produkte und Anwendungslösungen. Standorte 77 Hauptsitz und Produktion in Flums (SG) 77 Niederlassungen in Cossonay (VD) und Metz, Frankreich 77 Über 20 Technische Verkaufsberater in der ganzen Schweiz Tochtergesellschaften 77 Flumisol Sàrl, Metz: Vertrieb von Flumroc-Produkten 77 PAMAG Engineering AG, Flums: Entwicklung, Planung und Konstruk- tion von Maschinen und Anlagen, Handling- und Transportsystemen, Industrienetzwerken sowie Steuerungen und Visualisierungen Kennzahlen 77 Umsatz 2015: 81 Mio. CHF 77 Investitionen (Durchschnitt letzte 5 Jahre): 8 Mio. CHF 77 Mitarbeitende per Ende 2015: 252, davon 20 Lernende 6
Länderanteile nach Umsatz 2015 Schweiz 85% Frankreich 11% Italien 3% Übrige 1% Unternehmenspolitik In der Unternehmenspolitik fasst die Flumroc AG ihre Ziele und Werte zusammen: > Flumroc > Selbstverständnis Zertifizierungen Die Flumroc AG arbeitet mit einem integrierten Managementsystem. Dieses dient der effizienten Unternehmensführung, der kontinuierlichen Weiterentwicklung und Verbesserung, der effizienten und reproduzierba- ren Leistungserbringung sowie der Steuerung der internen Dienstleistun- gen – inklusive der Bereiche Personalwesen und Umweltschutz. Das Managementsystem ist mit drei Zertifikaten ausgezeichnet: 77 Umwelt: ISO 14001:2004 77 Qualität: ISO 9001:2008 77 Arbeitssicherheit: EKAS 6508 7
Flumroc-Steinwolle Schweizer Gestein ist das Rohmaterial für die Flumroc-Steinwolle. Flumroc entwickelt seit Jahrzehnten innovative Steinwollprodukte für den Wärme-, Dämm- und Brandschutz von Aussenwänden, Steildächern, Flachdächern, Böden und Decken sowie Trenn wänden. Rohstoffe Das Gestein für die Flumroc-Steinwolle wird vorwiegend in der Nähe des Firmenstandorts Flums abgebaut: in den Bündner Gemeinden Felsberg und Zernez. Hinzu kommt ein kleiner Anteil Dolomit aus dem nahen Vor- arlberg. In einem Steinbruch und Aufbereitungswerk in Sargans werden die Steine – zusammen mit Produktionsabfällen und zurückgebrachten Dämmplatten aus dem Flumroc-Recyclingservice – zu Briketts gepresst. Hinzu kommen – je nach Dämmprodukt – 0,5 bis 4,3 Prozent Bindemittel und rund 0,2 Prozent Mineralöl, das die wasserabweisende Eigenschaft von Steinwolle erhöht und den Staubanteil verringert. Flumroc-Steinwolle enthält keine umweltschädlichen Bestandteile. So ist zum Beispiel keine Zugabe von Brandschutzmitteln oder Pestiziden nötig. Amortisationszeit Anhand der grauen Energie lässt sich die energetische Rückzahldauer eines Dämmprodukts berechnen. Die graue Energie, auch kumulierter Energieaufwand genannt, berücksichtigt den gesamten Verbrauch an nicht erneuerbarer Energie, der in einem Produkt steckt. Mit einberechnet werden Rohstoffgewinnung, Herstellung, Transporte, Lagerung, Verkauf und Entsorgung. Bei Flumroc-Steinwollplatten wird die graue Energie in kurzer Zeit durch die Energieersparnis wettgemacht: So ist zum Beispiel eine 200 Millimeter dicke Dämmung mit der Flumroc-Dämmplatte DUO bereits in weniger als einer Heizperiode energetisch amortisiert. 8
Gallia est omnis Bei Flumroc-Stein- divisa in partes wollplatten wird unam tres, quarum die graue Energie incolunt Belgae in kurzer Zeit durch die Energieersparnis wettgemacht. 9
Flumroc-Steinwolle Lebensdauer und Recycling Wichtig für die ökologische Qualität eines Dämmstoffs sind eine lange Lebensdauer und die Möglichkeit zur Weiterverwendung respektive Wiederverwertung. Steinwollprodukte behalten ihre Funktion und Formstabilität viele Jahrzehnte lang. Flumroc kann Steinwolle zu 100 Prozent rezyklieren. Das Unternehmen hat bereits vor Jahren ein System zur Rücknahme von ausgedienten Dämmprodukten eingeführt. Gesundheit Flumroc-Steinwolle ist gesundheitlich völlig unbedenklich. Da der Durch- messer von Steinwollfasern grösser als 6 Mikrometer ist, können sich diese nicht in der Lunge ansammeln. Die IACR, die Internationale Agentur für Krebsforschung der Weltgesundheitsorganisation, stuft Steinwoll- produkte als nicht krebserregend ein. Selbstverständlich erfüllen alle Flumroc-Produkte sämtliche Gesundheitsvorschriften der Schweiz und der Europäischen Union. > Steinwolle > Gesundheit Anwendungsgebiete Flumroc stellt Steinwollprodukte für die Wärmedämmung von Aussen- wänden, Steildächern, Flachdächern, Böden und Decken her. Die Produkte dienen auch dem Schall- und Brandschutz. Zudem verfügt Flumroc über ein breites Angebot von Produkten für die technische Dämmung. 10
Engagement für die Umwelt Flumroc legt grossen Wert auf eine möglichst nachhaltige Produktion. Mit verschiedenen Massnahmen ist es dem Unterneh- men in den vergangenen Jahren gelungen, den Strom- und den Koksverbrauch weiter zu senken. Mittlerweile produziert Flumroc mit drei Photovoltaikanlagen Strom aus der Sonne. Sonnenenergie und Wasserkraft Die Flumroc AG hat 2014 ihr 30 Jahre altes Bürogebäude umfassend erneuert. Das Plusenergie-Haus produziert 15 Prozent mehr Energie, als es benötigt: dank einer optimalen Dämmung, gut isolierten Fenstern, einer sparsamen Gebäudetechnik und Photovoltaikanlagen auf dem Dach und in der Fassade (mehr dazu auf Seite 21). Den überschüssigen Strom vom neuen Bürogebäude (105 kWp) sowie von der Photovoltaikanlage auf der angrenzenden Produktions- und Montagehalle (20 kWp) und von der Solarzellen-Seilbahn «Solar Wings» (113 kWp) nutzt Flumroc vollständig im eigenen Produktionsbetrieb. Den restlichen Strombedarf deckt das Unternehmen ausschliesslich mit erneuerbarer Energie. Flumroc bezieht das Stromprodukt «ewz.naturpower»: Elektrizität aus Wasserkraftwerken mit dem Zertifikat «naturemade basic». Fernwärme In der Standortgemeinde Flums betreibt die Flumroc AG seit 1999 ein Fernwärmesystem, das seither laufend erweitert wird. Zurzeit sind neben sämtlichen Flumroc-Gebäuden zwei Schulhäuser inklusive Turnhal- len, eine Produktions- und Montagehalle, fünf Gewerbebetriebe, drei Mehrfamilienhäuser mit 55 Wohnungen und einige Einfamilienhäuser angeschlossen. In Zukunft wird Flumroc das Netz weiter ausbauen. Ein Wohnbauprojekt mit einem Energiebedarf von 320 000 kWh für Heizung und Warmwasser befindet sich in der Konzeptphase. Für ein zweites grosses Wohnbauprojekt bietet Flumroc ebenfalls Hand zur Fernwärme 11
2015 nahm Flumroc einen Grobzerhacker in Betrieb, mit dem Baustellenrück- nahmen einfach verklei- nert werden können, um anschliessend neu briket- tiert zu werden. 12
Engagement für die Umwelt nutzung. 2015 erzeugte Flumroc über zwei Millionen kWh Fernwärme. Damit konnten über 200 000 Liter Heizöl eingespart werden, was unge- fähr dem Fassungsvermögen von zehn Tankwagen entspricht – und einem CO2-Ausstoss von rund 560 Tonnen. Neue Bindemittelanlage Ende 2015 lancierte die Flumroc AG ihre erste Steinwollplatte mit einem formaldehydfreien Bindemittel aus überwiegend nachwachsenden Roh- stoffen (mehr zum Produkt auf Seite 19). Um das Sortiment an Produkten mit dem innovativen Bindemittel laufend erweitern zu können, nimmt Flumroc im Frühling 2016 eine neue Anlage fürs Mischen des Bindemit- tels in Betrieb. Recycling optimiert Steinwolle kann vollständig rezykliert werden. Flumroc verarbeitet Steinwolleabfälle aus der Produktion und Baustellenverschnitte zu neuen Steinwollplatten. Das Unternehmen optimiert laufend seine internen Prozesse, um die Produktionsabfälle zu minimieren. 2015 nahm Flumroc einen Grobzerhacker in Betrieb, mit dem Baustellenrücknahmen einfach verkleinert werden können, um anschliessend neu brikettiert zu werden. Kupolöfen isoliert Die Flumroc AG hat 2014 und 2015 ihre beiden Kupolöfen mit einer speziellen Ausmauerung – besonders hitzeresistentes Gestein – von innen isoliert. So strahlen die Öfen weniger Hitze ab. Um die Öfen auf derselben Temperatur zu halten, muss folglich weniger Koks verbrannt werden. Dadurch verbraucht Flumroc jährlich rund 1000 Tonnen weniger Koks und spart über 2000 Tonnen CO2 ein. 13
Engagement für die Umwelt Sparsame Beleuchtung 2014 und 2015 ersetzte Flumroc die Beleuchtung auf den Parkplätzen, in einer Lagerhalle und in der Konfektionierungshalle durch sparsame LED-Leuchten. 2012 hatte das Unternehmen bereits die Beleuchtung auf dem Logistikareal erneuert. Einsatz für Energieeffizienz Gut gedämmte Häuser verbrauchen wenig Heizenergie. Die Flumroc AG trägt mit ihren Dämmprodukten zu energieeffizienten Gebäuden bei. Darüber hinaus engagiert sich das Unternehmen bei zahlreichen Initiativen, die erneuerbare Energien fördern und die Abhängigkeit von fossiler Energie reduzieren wollen: bei der AEE Suisse, beim Schweizer Solarpreis, bei der Kampagne «Dranbleiben» der Schweizer Wirtschaft für die Energiestrategie 2050 und bei eVALO, dem Simulationstool für die energetische Gebäudeerneuerung. Mit Referaten und Informations- ständen ist Flumroc an vielen Veranstaltungen präsent, die Hausbesitzern und Bauinteressierten vielfältige Energiesparmöglichkeiten aufzeigen. Flumroc ist ausserdem Leading-Partner bei Minergie und beteiligt sich an der innovativen Ausstellung in der Umwelt Arena Spreitenbach. 14
Öko-Controlling Als Industriebetrieb hat die Flumroc AG grossen Einfluss auf die Umwelt. Das Unternehmen nimmt seine Verantwortung wahr und hat in den vergangenen Jahren zahlreiche erfolgreiche Umwelt- schutz-Anstrengungen unternommen. Die Flumroc AG fühlt sich einer ökologisch verantwortungsvollen Produk- tion verpflichtet. Sie erfüllt nicht nur die gesetzlichen Anforderungen, son- dern investiert ausserdem laufend in ökologische Massnahmen. Um den CO2-Ausstoss zu reduzieren und die Energieeffizienz zu steigern, wurden in den vergangenen Jahren zum Beispiel drei Photovoltaik-Anlagen instal- liert, die Kupolöfen von innen isoliert und der Recycling-Prozess optimiert. 24 Jahre Öko-Controlling Seit dem Jahr 1992 führt die Flumroc AG ein betriebliches Öko-Con- trolling durch. Dieses zeigt die Stoff- und Energieflüsse auf und gibt Aufschluss darüber, wo welche Ressourcen eingesetzt und verbraucht werden. So entsteht mehr Verständnis für die einzelnen Prozesse und deren Auswirkungen auf die Umwelt. Mehrere Auszeichnungen Die Nachhaltigkeit ihrer ökologischen Bemühungen publiziert die Flumroc AG regelmässig im Rahmen eines Berichtes zu «Ökologie und Soziales». Aufgrund dieses Ökoberichts wurde das Unternehmen bereits dreimal von der Schweizerischen Vereinigung für ökologisch bewusste Unter- nehmensführung (ÖBU) und dem Institut für Wirtschaft und Ökologie der Universität St. Gallen (IWÖ-HSG) ausgezeichnet. 15
Öko-Controlling Ökobilanzen seit 2001 Die Flumroc AG berücksichtigt in ihrem Öko-Controlling die acht Wirkungskategorien Energieverbrauch, Treibhauseffekt, Überdüngung, Übersäuerung, Sommersmog, Wasserverbrauch, Sonderabfall und Sied- lungsabfall. Die Balken zeigen die Summe der acht Wirkungskategorien. Flumroc konnte die Gesamtumweltbelastung seit 2001 um 17 Prozent reduzieren. Verschiedene Projekte versprechen zusätzliche Verbesserun- gen (siehe Kapitel «Laufend weiter verbessern», S. 31). Basis 2001 110% 100% 100% 90% 90% 87% 80% 83% 83% 70% 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% 2001 2005 2010 2014 2015 Die detaillierten Grafiken zu den acht Wirkungskategorien > Flumroc > Umwelt 16
Das Gestein für die Flumroc-Steinwolle wird vorwiegend in der Nähe des Firmenstandorts Flums abgebaut: in den Bündner Gemeinden Felsberg und Zernez. 17
Drei Fragen an den Projektleiter Umwelt, Energie und Arbeits- sicherheit, Dominic Hofstetter Herr Hofstetter, kategorien erzielte auf welches Flumroc den Umwelt-Projekt grössten Fort- der letzten Jahre schritt? sind Sie besonders Die grössten Fort stolz? schritte haben wir Auf das Lining, das eindeutig beim spezielle Ausmau- Wasserverbrauch ern der Kupolöfen. gemacht. Dieser Die Öfen mussten wurde in den letzten Ein grosses Potenzial umgebaut und die 15 Jahren pro Tonne liegt in der Reduzie- verantwortlichen produzierte Steinwol- rung der Schwefel- Mitarbeitenden le um über 70 Prozent dioxid-Emissionen. intensiv geschult und reduziert. Dank der Mit dem Lining während mehreren betriebseigenen wurde ein erster Monaten begleitet Wasseraufberei- Schritt gemacht. Die werden. Es war auch tungsanlage kann das Projekte der separa- eine grosse Her- Wasser mehrmals ten Brikettierung des ausforderung, einen genutzt werden. Der Recycling-Materials Prozess umzustellen, Wasserkreislauf ist mittels pflanzlichem der sich über zwanzig fast geschlossen; Binder und auch der Jahre bewährt hatte. abgesehen vom Einsatz von Baustel- Die Prozesstechnik Kühlwasser, das über lenrückbauten haben hat dies aber sehr den Kamin verdampft, am meisten Potenzial. gut gemeistert und und vom verdampften Damit wird der Anteil den CO2-Ausstoss um Wasser aus dem an schwefelhaltigem über 2000 Tonnen pro Bindemittel. Zementbinder in Jahr reduziert. den Briketts massiv Wo besteht noch vermindert und somit In welchem der Potenzial für Ver- auch die Schwefel- acht Wirkungs besserungen? dioxid-Emissionen. 18
Innovation und Entwicklung Flumroc entwickelt laufend neue Produkte für spezifische Anwendungen und optimiert die bestehenden Dämmplatten. 2015 lancierte das Unternehmen ein innovatives Produkt mit Binde- mitteln aus nachwachsenden Rohstoffen. Bei drei bestehenden Dämmplatten konnte Flumroc das Gewicht reduzieren und bei vier weiteren die Dämmleistung verbessern. Steinwolldämmplatte mit natürlichen Bindemitteln Ende 2015 hat Flumroc die neue Dämmplatte FUTURO auf den Markt gebracht. FUTURO enthält ein Bindemittel, das zu über 70 Prozent aus nachhaltigen, nachwachsenden Rohstoffen besteht. Die innovative Dämmplatte setzt neue Standards im Bereich natürliche und gesunde Baustoffe. Sie erreicht ausgezeichnete ökologische Werte bei Grauer Energie, Treibhausgas-Emissionen, Umweltbelastungspunkten und Rezyklierbarkeit und erfüllt zusätzlich höchste Ansprüche in Bezug auf die Emissionswerte. Als formaldehydfreie Dämmplatte eignet sich FUTURO besonders für Anwendungen im Innenbereich, bei Gebäuden mit höchsten Auflagen an die Raumluftbelastung. Die neuste Generation von Flumroc-Steinwolldämmplatten hat wie alle Flumroc-Produkte einen Schmelzpunkt von über 1000 Grad Celsius und brennt nicht. Damit bietet FUTURO ausgezeichneten Brandschutz. Leichtere Produkte Flumroc ist es zudem gelungen, das Gewicht der Dämmplatten COMPACT PRO, TOPA und ESTRA zu reduzieren. Die neuen Produkte wiegen bei gleicher oder verbesserter Dämmleistung weniger als früher. Um dieselbe Dämmleistung zu erzielen, braucht es nun weniger Rohstoffe – und damit auch weniger Energie für den Abbau, den Transport und die Verarbeitung der Steine. 19
Innovation und Entwicklung Dämmleistung optimiert Bei fünf Produkten konnte Flumroc die Dämmleistung weiter verbessern. Die Dämmplatten 1, 3, SOLO, TOPA und ESTRA verfügen über einen tiefe- ren Lambda-Wert als früher. Erreicht hat Flumroc die Verbesserungen mit Prozessoptimierungen innerhalb der Produktion und mit einer optimierten Ausrichtung der Steinwollfasern. Die neuste Generation von Flumroc-Stein wollprodukten: FUTURO mit Bindemittel aus überwiegend natürlich nachwachsenden Rohstoffen. 20
Erneuerung Bürogebäude Die Flumroc AG hat 2014 ihr Bürogebäude umfassend erneuert. Das Gebäude produziert 15 Prozent mehr Energie, als es benötigt. Mit dem Plusenergie-Haus will Flumroc andere Liegenschafts- besitzer zu einer nachhaltigen Renovation motivieren. 2014 hat Flumroc das 30 Jahre alte Bürogebäude zum Plusenergie-Haus umgebaut. Messungen im Jahr 2015 zeigen, dass das Haus übers Jahr betrachtet 15 Prozent mehr Energie liefert, als es verbraucht. Erreicht hat dies die Flumroc AG, indem sie erstens den Energiebedarf auf ein Mini- mum reduzierte und zweitens selbst Energie produziert. Für den tiefen Energieverbrauch sorgen eine ausgezeichnete Dämmung aus Steinwolle, neue Fenster mit dreifacher Verglasung, eine intelligente Haustechnik, eine sparsame Beleuchtung und IT-Infrastruktur sowie Mitarbeitende, die mithelfen, Energie zu sparen. Die selbst produzierte Energie stammt von Photovoltaik-Modulen auf dem Dach und an der Fassade. Projekt mit Vorbildcharakter Bei der Sanierung handelt es sich um ein bisher einzigartiges Projekt in der Schweizer Bürolandschaft. Flumroc will mit der nachhaltigen Erneu- erung aufzeigen, wie das Energiepotenzial von bestehenden Gebäuden effizient genutzt werden kann. 2014 hat Flumroc für das Vorzeigeprojekt den «Norman Foster Solar Award» und den «Europäischen Solarpreis» erhalten. / Leuchtturm 21
Alfred Hermann trat 2001 als Betriebsmechaniker in den Dienst der Flumroc AG. Nach der Weiterbildung zum Instandhaltungsfachmann wurde er 2014 zum Vorarbeiter Mechanische Werkstatt befördert. Seit 2007 ist Alfred Hermann zudem Feuer- wehrkommandant der Betriebsfeuerwehr. 22
Mitarbeitende Mit über 250 Mitarbeitenden gehört die Flumroc AG zu den grössten Arbeitgebern im Sarganserland. Das Unternehmen ist als attraktive, soziale und familiäre Arbeitgeberin bekannt. Mit zahlreichen Massnahmen setzte sich Flumroc auch 2015 für die Gesundheit und das Wohlbefinden der Mitarbeitenden ein. Zudem investierte das Unternehmen viel in die Auswahl und die Betreu- ung der Lernenden. Der Flumroc AG ist das gesundheitliche Wohl der Mitarbeitenden ein wichtiges Anliegen. Alle Führungskräfte sind für die Arbeitssicherheit und die Gesundheit ihrer Mitarbeiter am Arbeitsplatz verantwortlich. Be- züglich der Sicherheit in der Freizeit werden alle Mitarbeitenden gezielt beraten und durch regelmässige Schulungen in Zusammenarbeit mit der Suva sensibilisiert. Zwei Restaurants bieten dem Personal eine ausgewogene Ernährung mit Produkten aus der Region. Im Herbst und im Winter stehen Äpfel zur Stärkung bereit, und an heissen Tagen können sich die Mitarbeitenden mit Mineralwasser bedienen. Flumroc setzt sich für eine rasche Wiedereingliederung von verunfallten oder erkrankten Mitarbeitenden ein. Dazu bleibt das Team mit abwesenden Kollegen in Kontakt und betreut diese eng, wenn sie an den Arbeitsplatz zurück- kehren. Nach Möglichkeit bietet Flumroc ein Teilpensum oder einen Schonarbeitsplatz an. Mitarbeitende ohne Absenzen belohnt Flumroc mit einem Einkaufsgutschein von 200 Franken. 2015 fehlten 30 Prozent der Mitarbeitenden krankheits- oder unfallbedingt keine einzige Stunde, trotz starker Grippewelle Anfang des Jahres. Sozialleistungen Die Flumroc AG bietet hervorragende Sozialleistungen: Das Unternehmen übernimmt für seine Mitarbeitenden die volle Versicherungsprämie für Nichtberufsunfälle. Zudem bezahlt Flumroc der Pensionskasse den ganzen 23
Claudio Good absolvierte von 2001–2004 die Lehre als Logistikassistent bei der Flumroc AG. Ab 2006 arbeitete er als Staplerfahrer und stv. Schichtführer erneut für das Unternehmen. Seit Juni 2015 ist er Schichtführer. 24
Mitarbeitende Risikobeitrag gegen die Folgen von Tod und Invalidität. Mütter profitieren von einem Mutterschaftsurlaub während 16 Wochen mit vollem Lohn statt der gesetzlichen 14 Wochen und 80 Prozent Mutterschaftsentschä- digung. Junge Väter erhalten einen Vaterschaftsurlaub von sechs Tagen. Als Arbeitswegentschädigung erstattet Flumroc allen Mitarbeitenden den Billettpreis für den öffentlichen Verkehr vom Wohn- zum Arbeitsort. Das Unternehmen ist offen für Teilzeitpensen und Jobsharing. Flumroc bietet sowohl Stellen mit fachlich hoch anspruchsvoller Arbeit als auch solche mit einfacheren Arbeiten an. Reaktion auf massiven Preisdruck Seit der Aufhebung der Euro-Untergrenze durch die Schweizerische Nationalbank im Januar 2015 steht die Flumroc AG unter massivem Preisdruck. Um die Wettbewerbsfähigkeit zu sichern, beschloss die Un- ternehmensleitung neben anderen Massnahmen, auf den 1. Oktober 2015 die wöchentliche Arbeitszeit für alle Mitarbeitenden auf 42,5 Stunden zu erhöhen. Die Erhöhung der Arbeitszeit wurde von den Mitarbeitenden sehr gut mitgetragen. Teambildung Zur Förderung der Teambildung organisiert jede Abteilung einmal pro Jahr einen Anlass oder einen Ausflug, was die Mitarbeitenden jeweils sehr schätzen. Flumroc fördert zudem das Zusammensein mit dem jährlichen Sommerfest für alle Mitarbeitenden und deren Familien auf dem Be- triebsareal. Vor Weihnachten trifft sich die ganze Belegschaft im Betrieb zum Weihnachtsapéro. Aus- und Weiterbildung Die Flumroc AG fördert ihre Mitarbeitenden laufend durch gezielte Aus- und Weiterbildung. Das Unternehmen bildet zurzeit 20 Lernende in sechs 25
Mitarbeitende verschiedenen Berufen aus. Bei der Lehrstellenbesetzung bevorzugt Flum- roc Schüler aus der Region. Bei der Selektion der Lernenden achtet das Unternehmen nicht nur auf die Schulnoten sondern auch darauf, ob die Jugendlichen zum Unternehmen passen und ob sie interessiert, motiviert und lernfreudig sind. Für die Auswahl der Lernenden nimmt sich Flumroc Zeit. Während der Ausbildung begleitet Flumroc die Jugendlichen sehr eng. Weil Flumroc auch die beiden zweijährigen Berufsattestlehren Logistiker/in EBA und Mechanikpraktiker/in anbietet, wurde dem Unternehmen 2011 der erste «Soziale Wirtschaftspreis» der Berufs- und Laufbahnberatung Sarganserland verliehen. Studenten der ETH Zürich mit Fachrichtung Maschinenbau bietet Flumroc ein fünfwöchiges Werkstatt- praktikum an. Die Nachfrage nach einer Praktikumsstelle bei Flumroc ist sehr gross. Interne Kommunikation Die Geschäftsleitung informiert mündlich zweimal pro Jahr alle Mitar- beitenden persönlich über den Geschäftsgang des Unternehmens und über die angestrebten Ziele. Halbjährlich erscheint eine interne Zeitung mit Beiträgen der einzelnen Abteilungen. Über Aushänge werden zudem weitere Neuigkeiten bekanntgegeben. 26
Perrine Oettl hat im September 2015 die Leitung des Kundendienstes der Flumroc AG übernommen. 27
Mitarbeitende Mitarbeiterstatistik 2013 2014 2015 Anzahl Mitarbeitende gesamt 276 270 252 Davon Anzahl Lehrstellen 22 22 20 Anzahl Teilzeitstellen 23 23 21 Weiterbildungstage pro Mitarbeiter 1 1,5 1,5 Krankheitsstunden relativ 1635 1687 2559 Betriebsunfälle Ausfallstunden relativ 97 112 220 Betriebsunfälle relativ 3,2 3,8 4,0 Nichtbetriebsunfälle Ausfallstunden relativ 292 257 241 Nichtbetriebsunfälle relativ 5,7 5,5 7,6 Absenzen pro 100 000 Arbeitsstunden 28
Destani Zejus ist seit 15 Jahren als Abnehmer Linienproduktion für die Flumroc AG tätig. 29
Markus Thoma trat im Oktober 2013 als Entwicklungstechniker bei der Flumroc AG ein. Seit Anfang dieses Jahres ist er Teamleiter Technik und Verkaufssupport und Projektleiter Innovation. 30
Laufend weiter verbessern In den vergangenen Jahren hat die Flumroc AG ihren ökologi- schen Fussabdruck weiter verkleinert und gleichzeitig Andere zum Nachahmen animiert. Doch das Unternehmen hat bereits neue Projekte am Start: zur Nutzung von Abbruchmaterial, für pflanzliche Bindemittel, für einen riesigen Warmwasserspeicher und einen neuartigen Hochleistungsdämmstoff. Noch mehr Abwärme nutzen Obwohl Flumroc bereits einen grossen Teil der Abwärme für ein Fern- wärmesystem nutzt, verpufft immer noch viel Energie. Eine Studie hat gezeigt, dass die Umwandlung der Wärme in Strom mittels ORC-Anlage wenig effizient wäre. Flumroc prüft deshalb zurzeit gemeinsam mit der Hochschule Luzern den Einsatz eines grossen Warmwasserspeichers. Dieser könnte unter der Woche – wenn die Öfen bei Flumroc laufen – mit der überschüssigen Energie aufgeheizt werden, um übers Wochenende das Dorf mit Wärme zu versorgen. Versuche mit Abbruchmaterial Flumroc will in Zukunft neben Gesteinsbriketts auch gemischtes Abbruchmaterial von Baustellen – Beton, Backsteine, Ziegel oder ganze Steine – zu hochwertiger Steinwolle verarbeiten. 2015 führte Flumroc erste Versuche mit Bauschutt durch. Herkömmliche Briketts wurden zusammen mit rund zwölf Prozent sortierten Baustellenabfällen im Kupolofen geschmolzen. Zurzeit analysiert Flumroc die Testresultate und plant weitere Versuche. Gelingt das Verfahren, verbraucht Flumroc bald weniger Briketts und spart damit Energie und Zement – beides braucht es für die Brikettierung. Weniger Zement bedeutet zudem geringere Schwefeldioxidemissionen. 31
Laufend weiter verbessern Pflanzliches Bindemittel für Briketts Flumroc forscht zurzeit an einem pflanzlichen Bindemittel, das Zement als Klebstoff bei der Brikettierung ersetzen könnte. Das neue Bindemittel, eine Art Kleister, der aus Pflanzen gewonnen wird, will Flumroc insbeson- dere bei der Brikettierung von Steinwollemehl (rezyklierte Steinwolle) ein- setzen. Im Labor ist es Flumroc bereits gelungen, mehrere 100 Kilo stabile Briketts mit dem natürlichen Bindemittel herzustellen. Neues Bindemittel auch für höhere Rohdichten Nach der erfolgreichen Lancierung der neuen Steinwollplatte FUTURO mit einem Bindemittel aus überwiegend nachwachsenden Rohstoffen plant Flumroc, das Sortiment zu erweitern. In Zukunft soll das innovative Binde- mittel auch in Steinwolle-Produkten mit höheren Rohdichten Anwendung finden. Forschung an Hochleistungsdämmstoff Gemeinsam mit der Empa forscht Flumroc zurzeit an einem neuen Hochleistungsdämmstoff. Das neue Dämmmaterial wird eine Mischung aus Steinwolle und anderen Materialien. Wie Steinwolle brennt auch das neue Produkt nicht und lässt sich ebenfalls einfach bearbeiten, weist aber eine doppelt so hohe Dämmleistung auf. 32
Abdi Cali Gacal absolvierte von 2001–2003 eine Anlehre als Lagergehilfe und war danach als Mitarbeiter Lager/Spedition und als stv. Schichtführer tätig. Seit 2009 ist er stv. Leiter Service und Gebäude. Abdi Cali Gacal hat ausserdem die Weiterbildung zum Logistikfachmann absolviert. 33
Bernadette Oberholzer bei der Flumroc AG seit 2014, arbeitet als Sachbearbeiterin im Verkaufssekretariat im Job-Sharing. 34
Trudi Tschirky bei der Flumroc AG seit 2004, arbeitet als Sachbearbeiterin im Verkaufssekretariat im Job-Sharing. 35
Tel. 081 734 11 11, Fax 081 734 12 13, info@flumroc.ch www.flumroc.ch FLUMROC AG, Industriestrasse 8, Postfach, CH-8890 Flums, erungen vorbehalten. In Zweifelsfällen setzen Sie sich bitte mit uns in Verbindung. hriebene Anwendungsbeispiele können besondere Verhältnisse des Einzelfalles nicht berücksichtigen und erfolgen G 21’000 06. 16 ddaher ohneGedruckt Haftung.auf chlorfrei gebleichtem Papier.
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