Ökologie und Soziales - Öbu

Die Seite wird erstellt Sam Schrader
 
WEITER LESEN
Ökologie und Soziales - Öbu
Flumrocund
                          Ökologie   COMPACT
                                       Soziales

      Ausgabe
      2016

Flumroc COMPACT bedeutet:                  Die Steinwolldämmplatte für
  Heizkosten sparen                 die mineralische Aussendämmung.
  Wohnkomfort erhöhen
  100 % recycelbare Steinwolle

             Die Naturkraft aus Schweizer Stein
Ökologie und Soziales - Öbu
Inhalt

Editorial.....................................................................3

Die Flumroc AG.........................................................6

Flumroc-Steinwolle...................................................8

Engagement für die Umwelt...................................11

Öko-Controlling.......................................................15

Innovation und Entwicklung....................................19

Erneuerung Bürogebäude........................................21

Mitarbeitende.........................................................23

Laufend weiter verbessern......................................31

 2
Ökologie und Soziales - Öbu
Ökologie und Soziales
Liebe Leserin, lieber Leser

Die Flumroc AG ist sich der gesellschaftlichen
Verantwortung bewusst, die sie als Industrie­
unternehmen und wichtiger Arbeitgeber in der
Region hat. So haben wir denn auch in den ver-
gangenen Jahren unsere Kultur der Nachhaltig-
keit intensiv gepflegt und zahlreiche kleinere und
grössere Projekte realisiert, die einen wesentli-
chen Beitrag leisten zur Verbesserung unserer Ökobilanz. Dabei können
wir auf unsere engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zählen, die
sich tagtäglich mit Leidenschaft für eine nachhaltige Flumroc einsetzen.

Die Flumroc AG mit ihren Steinwoll-Dämmprodukten hat für die Energie­
wende gute Argumente. Unser Fokus liegt auf den Gebäuden: Hier ist
riesiges Energiesparpotenzial vorhanden – und mehr. Dank neuester
Technologien produzieren Gebäude heute selber Energie, zum Teil sogar
mehr, als sie verbrauchen. Von der Wahl der Rohstoffe über die Optimie-
rung der Produktion und die Modernisierung der Infrastruktur bis hin zur
Weiterentwicklung unserer Produkte: Die Flumroc AG engagiert sich auf
verschiedenen Ebenen, um die Energieeffizienz weiter zu steigern. Besser
isolierte Kupolöfen, neue LED-Lampen, Versuche mit Bauschutt, aber auch
ein Vortrag an einer Fachtagung oder eine Führung durch unser Plusener-
gie-Bürogebäude: All dies sind kleinere oder grössere Schritte, die uns
weiterbringen.

Was wir in den letzten Jahren alles geleistet haben, zeigen wir Ihnen in
dieser Broschüre auf. Ich wünsche Ihnen eine anregende Lektüre.

Kurt Frei, Geschäftsführer Flumroc AG

                                                                           3
Ökologie und Soziales - Öbu
Das sanierte
Flumroc-Bürogebäude
produziert 15 Prozent
mehr Energie, als es
benötigt.

     4
Ökologie und Soziales - Öbu
Die Flumroc AG

            5
Ökologie und Soziales - Öbu
Die Flumroc AG

Flumroc stellt seit 1950 in Flums (SG) Dämmprodukte aus Stein-
wolle her.

Die landesweit führende Mineralwolleherstellerin gehört zu den grössten
Arbeitgebern im Sarganserland. Flumroc beschäftigt zahlreiche langjäh-
rige Mitarbeitende und bildet Lernende in sechs verschiedenen Berufen
aus. Das Unternehmen legt besonderen Wert auf innovative und umwelt-
gerechte Produkte und Anwendungslösungen.

Standorte
77 Hauptsitz und Produktion in Flums (SG)
77 Niederlassungen in Cossonay (VD) und Metz, Frankreich
77 Über 20 Technische Verkaufsberater in der ganzen Schweiz

Tochtergesellschaften
77 Flumisol Sàrl, Metz: Vertrieb von Flumroc-Produkten
77 PAMAG Engineering AG, Flums: Entwicklung, Planung und Konstruk-
   tion von Maschinen und Anlagen, Handling- und Transportsystemen,
   Industrienetzwerken sowie Steuerungen und Visualisierungen

Kennzahlen
77 Umsatz 2015: 81 Mio. CHF
77 Investitionen (Durchschnitt letzte 5 Jahre): 8 Mio. CHF
77 Mitarbeitende per Ende 2015: 252, davon 20 Lernende

 6
Ökologie und Soziales - Öbu
Länderanteile nach Umsatz 2015

  Schweiz      85%
  Frankreich   11%
  Italien       3%
  Übrige        1%

Unternehmenspolitik
In der Unternehmenspolitik fasst die Flumroc AG ihre Ziele und Werte
zusammen:
               > Flumroc > Selbstverständnis

Zertifizierungen
Die Flumroc AG arbeitet mit einem integrierten Managementsystem.
Dieses dient der effizienten Unternehmensführung, der kontinuierlichen
Weiterentwicklung und Verbesserung, der effizienten und reproduzierba-
ren Leistungserbringung sowie der Steuerung der internen Dienstleistun-
gen – inklusive der Bereiche Personalwesen und Umweltschutz.

Das Managementsystem ist mit drei Zertifikaten ausgezeichnet:
77 Umwelt: ISO 14001:2004
77 Qualität: ISO 9001:2008
77 Arbeitssicherheit: EKAS 6508

                                                                       7
Ökologie und Soziales - Öbu
Flumroc-Steinwolle

Schweizer Gestein ist das Rohmaterial für die Flumroc-Steinwolle.
Flumroc entwickelt seit Jahrzehnten innovative Steinwollprodukte
für den Wärme-, Dämm- und Brandschutz von Aussenwänden,
Steildächern, Flachdächern, Böden und Decken sowie Trenn­
wänden.

Rohstoffe
Das Gestein für die Flumroc-Steinwolle wird vorwiegend in der Nähe des
Firmenstandorts Flums abgebaut: in den Bündner Gemeinden Felsberg
und Zernez. Hinzu kommt ein kleiner Anteil Dolomit aus dem nahen Vor-
arlberg. In einem Steinbruch und Aufbereitungswerk in Sargans werden
die Steine – zusammen mit Produktionsabfällen und zurückgebrachten
Dämmplatten aus dem Flumroc-Recyclingservice – zu Briketts gepresst.
Hinzu kommen – je nach Dämmprodukt – 0,5 bis 4,3 Prozent Bindemittel
und rund 0,2 Prozent Mineralöl, das die wasserabweisende Eigenschaft
von Steinwolle erhöht und den Staubanteil verringert. Flumroc-Steinwolle
enthält keine umweltschädlichen Bestandteile. So ist zum Beispiel keine
Zugabe von Brandschutzmitteln oder Pestiziden nötig.

Amortisationszeit
Anhand der grauen Energie lässt sich die energetische Rückzahldauer
eines Dämmprodukts berechnen. Die graue Energie, auch kumulierter
Energieaufwand genannt, berücksichtigt den gesamten Verbrauch an
nicht erneuerbarer Energie, der in einem Produkt steckt. Mit einberechnet
werden Rohstoffgewinnung, Herstellung, Transporte, Lagerung, Verkauf
und Entsorgung. Bei Flumroc-Steinwollplatten wird die graue Energie in
kurzer Zeit durch die Energieersparnis wettgemacht: So ist zum Beispiel
eine 200 Millimeter dicke Dämmung mit der Flumroc-Dämmplatte DUO
bereits in weniger als einer Heizperiode energetisch amortisiert.

 8
Ökologie und Soziales - Öbu
Gallia est omnis
Bei Flumroc-Stein-
     divisa in partes
wollplatten  wird unam
     tres, quarum
die graue  Energie
     incolunt  Belgae
in kurzer Zeit durch
die Energieersparnis
wettgemacht.

                9
Ökologie und Soziales - Öbu
Flumroc-Steinwolle

Lebensdauer und Recycling
Wichtig für die ökologische Qualität eines Dämmstoffs sind eine lange
Lebensdauer und die Möglichkeit zur Weiterverwendung respektive
Wiederverwertung. Steinwollprodukte behalten ihre Funktion und
Formstabilität viele Jahrzehnte lang. Flumroc kann Steinwolle zu 100
Prozent rezyklieren. Das Unternehmen hat bereits vor Jahren ein System
zur Rücknahme von ausgedienten Dämmprodukten eingeführt.

Gesundheit
Flumroc-Steinwolle ist gesundheitlich völlig unbedenklich. Da der Durch-
messer von Steinwollfasern grösser als 6 Mikrometer ist, können sich
diese nicht in der Lunge ansammeln. Die IACR, die Internationale Agentur
für Krebsforschung der Weltgesundheitsorganisation, stuft Steinwoll-
produkte als nicht krebserregend ein. Selbstverständlich erfüllen alle
Flumroc-Produkte sämtliche Gesundheitsvorschriften der Schweiz und der
Europäischen Union.
             > Steinwolle > Gesundheit

Anwendungsgebiete
Flumroc stellt Steinwollprodukte für die Wärmedämmung von Aussen-
wänden, Steildächern, Flachdächern, Böden und Decken her. Die Produkte
dienen auch dem Schall- und Brandschutz. Zudem verfügt Flumroc über
ein breites Angebot von Produkten für die technische Dämmung.

10
Engagement für die Umwelt

Flumroc legt grossen Wert auf eine möglichst nachhaltige
Produktion. Mit verschiedenen Massnahmen ist es dem Unterneh-
men in den vergangenen Jahren gelungen, den Strom- und den
Koksverbrauch weiter zu senken. Mittlerweile produziert Flumroc
mit drei Photovoltaikanlagen Strom aus der Sonne.

Sonnenenergie und Wasserkraft
Die Flumroc AG hat 2014 ihr 30 Jahre altes Bürogebäude umfassend
erneuert. Das Plusenergie-Haus produziert 15 Prozent mehr Energie, als
es benötigt: dank einer optimalen Dämmung, gut isolierten Fenstern,
einer sparsamen Gebäudetechnik und Photovoltaikanlagen auf dem Dach
und in der Fassade (mehr dazu auf Seite 21). Den überschüssigen Strom
vom neuen Bürogebäude (105 kWp) sowie von der Photovoltaikanlage auf
der angrenzenden Produktions- und Montagehalle (20 kWp) und von der
Solarzellen-Seilbahn «Solar Wings» (113 kWp) nutzt Flumroc vollständig
im eigenen Produktionsbetrieb. Den restlichen Strombedarf deckt das
Unternehmen ausschliesslich mit erneuerbarer Energie. Flumroc bezieht
das Stromprodukt «ewz.naturpower»: Elektrizität aus Wasserkraftwerken
mit dem Zertifikat «naturemade basic».

Fernwärme
In der Standortgemeinde Flums betreibt die Flumroc AG seit 1999 ein
Fernwärmesystem, das seither laufend erweitert wird. Zurzeit sind neben
sämtlichen Flumroc-Gebäuden zwei Schulhäuser inklusive Turnhal-
len, eine Produktions- und Montagehalle, fünf Gewerbebetriebe, drei
Mehrfamilienhäuser mit 55 Wohnungen und einige Einfamilienhäuser
angeschlossen. In Zukunft wird Flumroc das Netz weiter ausbauen. Ein
Wohnbauprojekt mit einem Energiebedarf von 320 000 kWh für Heizung
und Warmwasser befindet sich in der Konzeptphase. Für ein zweites
grosses Wohnbauprojekt bietet Flumroc ebenfalls Hand zur Fernwärme­

                                                                     11
2015 nahm Flumroc einen
Grobzerhacker in Betrieb,
mit dem Baustellenrück-
nahmen einfach verklei-
nert werden können, um
anschliessend neu briket-
tiert zu werden.

     12
Engagement für die Umwelt

nutzung. 2015 erzeugte Flumroc über zwei Millionen kWh Fernwärme.
Damit konnten über 200 000 Liter Heizöl eingespart werden, was unge-
fähr dem Fassungsvermögen von zehn Tankwagen entspricht – und einem
CO2-Ausstoss von rund 560 Tonnen.

Neue Bindemittelanlage
Ende 2015 lancierte die Flumroc AG ihre erste Steinwollplatte mit einem
formaldehydfreien Bindemittel aus überwiegend nachwachsenden Roh-
stoffen (mehr zum Produkt auf Seite 19). Um das Sortiment an Produkten
mit dem innovativen Bindemittel laufend erweitern zu können, nimmt
Flumroc im Frühling 2016 eine neue Anlage fürs Mischen des Bindemit-
tels in Betrieb.

Recycling optimiert
Steinwolle kann vollständig rezykliert werden. Flumroc verarbeitet
Steinwolleabfälle aus der Produktion und Baustellenverschnitte zu neuen
Steinwollplatten. Das Unternehmen optimiert laufend seine internen
Prozesse, um die Produktionsabfälle zu minimieren. 2015 nahm Flumroc
einen Grobzerhacker in Betrieb, mit dem Baustellenrücknahmen einfach
verkleinert werden können, um anschliessend neu brikettiert zu werden.

Kupolöfen isoliert
Die Flumroc AG hat 2014 und 2015 ihre beiden Kupolöfen mit einer
speziellen Ausmauerung – besonders hitzeresistentes Gestein – von
innen isoliert. So strahlen die Öfen weniger Hitze ab. Um die Öfen auf
derselben Temperatur zu halten, muss folglich weniger Koks verbrannt
werden. Dadurch verbraucht Flumroc jährlich rund 1000 Tonnen weniger
Koks und spart über 2000 Tonnen CO2 ein.

                                                                     13
Engagement für die Umwelt

Sparsame Beleuchtung
2014 und 2015 ersetzte Flumroc die Beleuchtung auf den Parkplätzen,
in einer Lagerhalle und in der Konfektionierungshalle durch sparsame
LED-Leuchten. 2012 hatte das Unternehmen bereits die Beleuchtung auf
dem Logistikareal erneuert.

Einsatz für Energieeffizienz
Gut gedämmte Häuser verbrauchen wenig Heizenergie. Die Flumroc
AG trägt mit ihren Dämmprodukten zu energieeffizienten Gebäuden
bei. Darüber hinaus engagiert sich das Unternehmen bei zahlreichen
Initiativen, die erneuerbare Energien fördern und die Abhängigkeit von
fossiler Energie reduzieren wollen: bei der AEE Suisse, beim Schweizer
Solarpreis, bei der Kampagne «Dranbleiben» der Schweizer Wirtschaft
für die Energiestrategie 2050 und bei eVALO, dem Simulationstool für
die energetische Gebäudeerneuerung. Mit Referaten und Informations-
ständen ist Flumroc an vielen Veranstaltungen präsent, die Hausbesitzern
und Bauinteressierten vielfältige Energiesparmöglichkeiten aufzeigen.
Flumroc ist ausserdem Leading-Partner bei Minergie und beteiligt sich an
der innovativen Ausstellung in der Umwelt Arena Spreitenbach.

14
Öko-Controlling

Als Industriebetrieb hat die Flumroc AG grossen Einfluss auf die
Umwelt. Das Unternehmen nimmt seine Verantwortung wahr und
hat in den vergangenen Jahren zahlreiche erfolgreiche Umwelt-
schutz-Anstrengungen unternommen.

Die Flumroc AG fühlt sich einer ökologisch verantwortungsvollen Produk-
tion verpflichtet. Sie erfüllt nicht nur die gesetzlichen Anforderungen, son-
dern investiert ausserdem laufend in ökologische Massnahmen. Um den
CO2-Ausstoss zu reduzieren und die Energieeffizienz zu steigern, wurden
in den vergangenen Jahren zum Beispiel drei Photovoltaik-Anlagen instal-
liert, die Kupolöfen von innen isoliert und der Recycling-Prozess optimiert.

24 Jahre Öko-Controlling
Seit dem Jahr 1992 führt die Flumroc AG ein betriebliches Öko-Con-
trolling durch. Dieses zeigt die Stoff- und Energieflüsse auf und gibt
Aufschluss darüber, wo welche Ressourcen eingesetzt und verbraucht
werden. So entsteht mehr Verständnis für die einzelnen Prozesse und
deren Auswirkungen auf die Umwelt.

Mehrere Auszeichnungen
Die Nachhaltigkeit ihrer ökologischen Bemühungen publiziert die Flumroc
AG regelmässig im Rahmen eines Berichtes zu «Ökologie und Soziales».
Aufgrund dieses Ökoberichts wurde das Unternehmen bereits dreimal
von der Schweizerischen Vereinigung für ökologisch bewusste Unter-
nehmensführung (ÖBU) und dem Institut für Wirtschaft und Ökologie der
Universität St. Gallen (IWÖ-HSG) ausgezeichnet.

                                                                          15
Öko-Controlling

Ökobilanzen seit 2001
Die Flumroc AG berücksichtigt in ihrem Öko-Controlling die acht
Wirkungskategorien Energieverbrauch, Treibhauseffekt, Überdüngung,
Übersäuerung, Sommersmog, Wasserverbrauch, Sonderabfall und Sied-
lungsabfall. Die Balken zeigen die Summe der acht Wirkungskategorien.
Flumroc konnte die Gesamtumweltbelastung seit 2001 um 17 Prozent
reduzieren. Verschiedene Projekte versprechen zusätzliche Verbesserun-
gen (siehe Kapitel «Laufend weiter verbessern», S. 31).

Basis 2001

110%
100%
             100%
 90%
                        90%         87%
 80%                                             83%         83%
 70%
 60%
 50%
 40%
 30%
 20%
 10%
     0%      2001      2005         2010        2014         2015

Die detaillierten Grafiken zu den acht Wirkungskategorien
              > Flumroc > Umwelt

16
Das Gestein für die
Flumroc-Steinwolle wird
vorwiegend in der Nähe
des Firmenstandorts
Flums abgebaut: in den
Bündner Gemeinden
Felsberg und Zernez.

               17
Drei Fragen an den Projektleiter
Umwelt, Energie und Arbeits-
sicherheit, Dominic Hofstetter
Herr Hofstetter,        kategorien erzielte
auf welches             Flumroc den
Umwelt-Projekt          grössten Fort-
der letzten Jahre       schritt?
sind Sie besonders      Die grössten Fort­
stolz?                  schritte haben wir
Auf das Lining, das     eindeutig beim
spezielle Ausmau-       Wasserverbrauch
ern der Kupolöfen.      gemacht. Dieser
Die Öfen mussten        wurde in den letzten    Ein grosses Potenzial
umgebaut und die        15 Jahren pro Tonne     liegt in der Reduzie-
verantwortlichen        produzierte Steinwol-   rung der Schwefel-
Mitarbeitenden          le um über 70 Prozent   dioxid-Emissionen.
intensiv geschult und   reduziert. Dank der     Mit dem Lining
während mehreren        betriebseigenen         wurde ein erster
Monaten begleitet       Wasseraufberei-         Schritt gemacht. Die
werden. Es war auch     tungsanlage kann das    Projekte der separa-
eine grosse Her-        Wasser mehrmals         ten Brikettierung des
ausforderung, einen     genutzt werden. Der     Recycling-Materials
Prozess umzustellen,    Wasserkreislauf ist     mittels pflanzlichem
der sich über zwanzig   fast geschlossen;       Binder und auch der
Jahre bewährt hatte.    abgesehen vom           Einsatz von Baustel-
Die Prozesstechnik      Kühlwasser, das über    lenrückbauten haben
hat dies aber sehr      den Kamin verdampft,    am meisten Potenzial.
gut gemeistert und      und vom verdampften     Damit wird der Anteil
den CO2-Ausstoss um     Wasser aus dem          an schwefelhaltigem
über 2000 Tonnen pro    Bindemittel.            Zementbinder in
Jahr reduziert.                                 den Briketts massiv
                        Wo besteht noch         vermindert und somit
In welchem der          Potenzial für Ver-      auch die Schwefel-
acht Wirkungs­          besserungen?            dioxid-Emissionen.

18
Innovation und Entwicklung

Flumroc entwickelt laufend neue Produkte für spezifische
Anwendungen und optimiert die bestehenden Dämmplatten. 2015
lancierte das Unternehmen ein innovatives Produkt mit Binde-
mitteln aus nachwachsenden Rohstoffen. Bei drei bestehenden
Dämmplatten konnte Flumroc das Gewicht reduzieren und bei vier
weiteren die Dämmleistung verbessern.

Steinwolldämmplatte mit natürlichen Bindemitteln
Ende 2015 hat Flumroc die neue Dämmplatte FUTURO auf den Markt
gebracht. FUTURO enthält ein Bindemittel, das zu über 70 Prozent aus
nachhaltigen, nachwachsenden Rohstoffen besteht. Die innovative
Dämmplatte setzt neue Standards im Bereich natürliche und gesunde
Baustoffe. Sie erreicht ausgezeichnete ökologische Werte bei Grauer
Energie, Treibhausgas-Emissionen, Umweltbelastungspunkten und
Rezyklierbarkeit und erfüllt zusätzlich höchste Ansprüche in Bezug auf
die Emissionswerte. Als formaldehydfreie Dämmplatte eignet sich
FUTURO besonders für Anwendungen im Innenbereich, bei Gebäuden
mit höchsten Auflagen an die Raumluftbelastung. Die neuste Generation
von Flumroc-Steinwolldämmplatten hat wie alle Flumroc-Produkte einen
Schmelzpunkt von über 1000 Grad Celsius und brennt nicht. Damit bietet
FUTURO ausgezeichneten Brandschutz.

Leichtere Produkte
Flumroc ist es zudem gelungen, das Gewicht der Dämmplatten COMPACT
PRO, TOPA und ESTRA zu reduzieren. Die neuen Produkte wiegen bei
gleicher oder verbesserter Dämmleistung weniger als früher. Um dieselbe
Dämmleistung zu erzielen, braucht es nun weniger Rohstoffe – und damit
auch weniger Energie für den Abbau, den Transport und die Verarbeitung
der Steine.

                                                                    19
Innovation und Entwicklung

    Dämmleistung optimiert
    Bei fünf Produkten konnte Flumroc die Dämmleistung weiter verbessern.
    Die Dämmplatten 1, 3, SOLO, TOPA und ESTRA verfügen über einen tiefe-
    ren Lambda-Wert als früher. Erreicht hat Flumroc die Verbesserungen mit
    Prozessoptimierungen innerhalb der Produktion und mit einer optimierten
    Ausrichtung der Steinwollfasern.

Die neuste Generation
von Flumroc-Stein­
wollprodukten: FUTURO
mit Bindemittel aus
überwiegend natürlich
nachwachsenden
Rohstoffen.

    20
Erneuerung Bürogebäude

Die Flumroc AG hat 2014 ihr Bürogebäude umfassend erneuert.
Das Gebäude produziert 15 Prozent mehr Energie, als es benötigt.
Mit dem Plusenergie-Haus will Flumroc andere Liegenschafts-
besitzer zu einer nachhaltigen Renovation motivieren.

2014 hat Flumroc das 30 Jahre alte Bürogebäude zum Plusenergie-Haus
umgebaut. Messungen im Jahr 2015 zeigen, dass das Haus übers Jahr
betrachtet 15 Prozent mehr Energie liefert, als es verbraucht. Erreicht hat
dies die Flumroc AG, indem sie erstens den Energiebedarf auf ein Mini-
mum reduzierte und zweitens selbst Energie produziert. Für den tiefen
Energieverbrauch sorgen eine ausgezeichnete Dämmung aus Steinwolle,
neue Fenster mit dreifacher Verglasung, eine intelligente Haustechnik,
eine sparsame Beleuchtung und IT-Infrastruktur sowie Mitarbeitende, die
mithelfen, Energie zu sparen. Die selbst produzierte Energie stammt von
Photovoltaik-Modulen auf dem Dach und an der Fassade.

Projekt mit Vorbildcharakter
Bei der Sanierung handelt es sich um ein bisher einzigartiges Projekt in
der Schweizer Bürolandschaft. Flumroc will mit der nachhaltigen Erneu-
erung aufzeigen, wie das Energiepotenzial von bestehenden Gebäuden
effizient genutzt werden kann. 2014 hat Flumroc für das Vorzeigeprojekt
den «Norman Foster Solar Award» und den «Europäischen Solarpreis»
erhalten.

             / Leuchtturm

                                                                         21
Alfred
Hermann
trat 2001 als Betriebsmechaniker in den Dienst der Flumroc AG. Nach der
Weiterbildung zum Instandhaltungsfachmann wurde er 2014 zum Vorarbeiter
Mechanische Werkstatt befördert. Seit 2007 ist Alfred Hermann zudem Feuer-
wehrkommandant der Betriebsfeuerwehr.
22
Mitarbeitende

Mit über 250 Mitarbeitenden gehört die Flumroc AG zu den
grössten Arbeitgebern im Sarganserland. Das Unternehmen ist
als attraktive, soziale und familiäre Arbeitgeberin bekannt. Mit
zahlreichen Massnahmen setzte sich Flumroc auch 2015 für die
Gesundheit und das Wohlbefinden der Mitarbeitenden ein. Zudem
investierte das Unternehmen viel in die Auswahl und die Betreu-
ung der Lernenden.

Der Flumroc AG ist das gesundheitliche Wohl der Mitarbeitenden ein
wichtiges Anliegen. Alle Führungskräfte sind für die Arbeitssicherheit
und die Gesundheit ihrer Mitarbeiter am Arbeitsplatz verantwortlich. Be-
züglich der Sicherheit in der Freizeit werden alle Mitarbeitenden gezielt
beraten und durch regelmässige Schulungen in Zusammenarbeit mit
der Suva sensibilisiert. Zwei Restaurants bieten dem Personal eine
ausgewogene Ernährung mit Produkten aus der Region. Im Herbst und im
Winter stehen Äpfel zur Stärkung bereit, und an heissen Tagen können
sich die Mitarbeitenden mit Mineralwasser bedienen. Flumroc setzt sich
für eine rasche Wiedereingliederung von verunfallten oder erkrankten
Mitarbeitenden ein. Dazu bleibt das Team mit abwesenden Kollegen
in Kontakt und betreut diese eng, wenn sie an den Arbeitsplatz zurück-
kehren. Nach Möglichkeit bietet Flumroc ein Teilpensum oder einen
Schonarbeitsplatz an. Mitarbeitende ohne Absenzen belohnt Flumroc mit
einem Einkaufsgutschein von 200 Franken. 2015 fehlten 30 Prozent der
Mitarbeitenden krankheits- oder unfallbedingt keine einzige Stunde, trotz
starker Grippewelle Anfang des Jahres.

Sozialleistungen
Die Flumroc AG bietet hervorragende Sozialleistungen: Das Unternehmen
übernimmt für seine Mitarbeitenden die volle Versicherungsprämie für
Nichtberufsunfälle. Zudem bezahlt Flumroc der Pensionskasse den ganzen

                                                                       23
Claudio
Good
absolvierte von 2001–2004 die Lehre als Logistikassistent bei der Flumroc AG.
Ab 2006 arbeitete er als Staplerfahrer und stv. Schichtführer erneut für das
Unternehmen. Seit Juni 2015 ist er Schichtführer.
24
Mitarbeitende

Risikobeitrag gegen die Folgen von Tod und Invalidität. Mütter profitieren
von einem Mutterschaftsurlaub während 16 Wochen mit vollem Lohn
statt der gesetzlichen 14 Wochen und 80 Prozent Mutterschaftsentschä-
digung. Junge Väter erhalten einen Vaterschaftsurlaub von sechs Tagen.
Als Arbeitswegentschädigung erstattet Flumroc allen Mitarbeitenden den
Billettpreis für den öffentlichen Verkehr vom Wohn- zum Arbeitsort. Das
Unternehmen ist offen für Teilzeitpensen und Jobsharing. Flumroc bietet
sowohl Stellen mit fachlich hoch anspruchsvoller Arbeit als auch solche
mit einfacheren Arbeiten an.

Reaktion auf massiven Preisdruck
Seit der Aufhebung der Euro-Untergrenze durch die Schweizerische
Nationalbank im Januar 2015 steht die Flumroc AG unter massivem
Preisdruck. Um die Wettbewerbsfähigkeit zu sichern, beschloss die Un-
ternehmensleitung neben anderen Massnahmen, auf den 1. Oktober 2015
die wöchentliche Arbeitszeit für alle Mitarbeitenden auf 42,5 Stunden
zu erhöhen. Die Erhöhung der Arbeitszeit wurde von den Mitarbeitenden
sehr gut mitgetragen.

Teambildung
Zur Förderung der Teambildung organisiert jede Abteilung einmal pro Jahr
einen Anlass oder einen Ausflug, was die Mitarbeitenden jeweils sehr
schätzen. Flumroc fördert zudem das Zusammensein mit dem jährlichen
Sommerfest für alle Mitarbeitenden und deren Familien auf dem Be-
triebsareal. Vor Weihnachten trifft sich die ganze Belegschaft im Betrieb
zum Weihnachtsapéro.

Aus- und Weiterbildung
Die Flumroc AG fördert ihre Mitarbeitenden laufend durch gezielte Aus-
und Weiterbildung. Das Unternehmen bildet zurzeit 20 Lernende in sechs

                                                                       25
Mitarbeitende

verschiedenen Berufen aus. Bei der Lehrstellenbesetzung bevorzugt Flum-
roc Schüler aus der Region. Bei der Selektion der Lernenden achtet das
Unternehmen nicht nur auf die Schulnoten sondern auch darauf, ob die
Jugendlichen zum Unternehmen passen und ob sie interessiert, motiviert
und lernfreudig sind. Für die Auswahl der Lernenden nimmt sich Flumroc
Zeit. Während der Ausbildung begleitet Flumroc die Jugendlichen sehr
eng. Weil Flumroc auch die beiden zweijährigen Berufsattestlehren
Logistiker/in EBA und Mechanikpraktiker/in anbietet, wurde dem
Unternehmen 2011 der erste «Soziale Wirtschaftspreis» der Berufs- und
Laufbahnberatung Sarganserland verliehen. Studenten der ETH Zürich mit
Fachrichtung Maschinenbau bietet Flumroc ein fünfwöchiges Werkstatt-
praktikum an. Die Nachfrage nach einer Praktikumsstelle bei Flumroc ist
sehr gross.

Interne Kommunikation
Die Geschäftsleitung informiert mündlich zweimal pro Jahr alle Mitar-
beitenden persönlich über den Geschäftsgang des Unternehmens und
über die angestrebten Ziele. Halbjährlich erscheint eine interne Zeitung
mit Beiträgen der einzelnen Abteilungen. Über Aushänge werden zudem
weitere Neuigkeiten bekanntgegeben.

26
Perrine
Oettl
hat im September 2015 die Leitung des Kundendienstes
der Flumroc AG übernommen.
                                                       27
Mitarbeitende

Mitarbeiterstatistik

                                              2013   2014   2015

Anzahl Mitarbeitende gesamt                    276    270    252

Davon Anzahl Lehrstellen                        22     22     20

Anzahl Teilzeitstellen                          23     23     21

Weiterbildungstage pro Mitarbeiter               1    1,5    1,5

Krankheitsstunden relativ                     1635   1687   2559

Betriebsunfälle Ausfallstunden relativ          97    112    220

Betriebsunfälle relativ                        3,2    3,8    4,0

Nichtbetriebsunfälle Ausfallstunden relativ    292    257    241

Nichtbetriebsunfälle relativ                   5,7    5,5    7,6
Absenzen pro 100 000 Arbeitsstunden

28
Destani
Zejus
ist seit 15 Jahren als Abnehmer Linienproduktion für die
Flumroc AG tätig.
                                                           29
Markus
Thoma
trat im Oktober 2013 als Entwicklungstechniker bei der Flumroc
AG ein. Seit Anfang dieses Jahres ist er Teamleiter Technik und
Verkaufssupport und Projekt­leiter Innovation.
30
Laufend weiter verbessern

In den vergangenen Jahren hat die Flumroc AG ihren ökologi-
schen Fussabdruck weiter verkleinert und gleichzeitig Andere
zum Nachahmen animiert. Doch das Unternehmen hat bereits
neue Projekte am Start: zur Nutzung von Abbruchmaterial, für
pflanzliche Bindemittel, für einen riesigen Warmwasserspeicher
und einen neuartigen Hochleistungsdämmstoff.

Noch mehr Abwärme nutzen
Obwohl Flumroc bereits einen grossen Teil der Abwärme für ein Fern-
wärmesystem nutzt, verpufft immer noch viel Energie. Eine Studie hat
gezeigt, dass die Umwandlung der Wärme in Strom mittels ORC-Anlage
wenig effizient wäre. Flumroc prüft deshalb zurzeit gemeinsam mit der
Hochschule Luzern den Einsatz eines grossen Warmwasserspeichers.
Dieser könnte unter der Woche – wenn die Öfen bei Flumroc laufen – mit
der überschüssigen Energie aufgeheizt werden, um übers Wochenende
das Dorf mit Wärme zu versorgen.

Versuche mit Abbruchmaterial
Flumroc will in Zukunft neben Gesteinsbriketts auch gemischtes
Abbruchmaterial von Baustellen – Beton, Backsteine, Ziegel oder ganze
Steine – zu hochwertiger Steinwolle verarbeiten. 2015 führte Flumroc
erste Versuche mit Bauschutt durch. Herkömmliche Briketts wurden
zusammen mit rund zwölf Prozent sortierten Baustellenabfällen im
Kupolofen geschmolzen. Zurzeit analysiert Flumroc die Testresultate und
plant weitere Versuche. Gelingt das Verfahren, verbraucht Flumroc bald
weniger Briketts und spart damit Energie und Zement – beides braucht
es für die Brikettierung. Weniger Zement bedeutet zudem geringere
Schwefeldioxidemissionen.

                                                                      31
Laufend weiter verbessern

Pflanzliches Bindemittel für Briketts
Flumroc forscht zurzeit an einem pflanzlichen Bindemittel, das Zement als
Klebstoff bei der Brikettierung ersetzen könnte. Das neue Bindemittel,
eine Art Kleister, der aus Pflanzen gewonnen wird, will Flumroc insbeson-
dere bei der Brikettierung von Steinwollemehl (rezyklierte Steinwolle) ein-
setzen. Im Labor ist es Flumroc bereits gelungen, mehrere 100 Kilo stabile
Briketts mit dem natürlichen Bindemittel herzustellen.

Neues Bindemittel auch für höhere Rohdichten
Nach der erfolgreichen Lancierung der neuen Steinwollplatte FUTURO mit
einem Bindemittel aus überwiegend nachwachsenden Rohstoffen plant
Flumroc, das Sortiment zu erweitern. In Zukunft soll das innovative Binde-
mittel auch in Steinwolle-Produkten mit höheren Rohdichten Anwendung
finden.

Forschung an Hochleistungsdämmstoff
Gemeinsam mit der Empa forscht Flumroc zurzeit an einem neuen
Hochleistungsdämmstoff. Das neue Dämmmaterial wird eine Mischung
aus Steinwolle und anderen Materialien. Wie Steinwolle brennt auch das
neue Produkt nicht und lässt sich ebenfalls einfach bearbeiten, weist aber
eine doppelt so hohe Dämmleistung auf.

32
Abdi
Cali Gacal
absolvierte von 2001–2003 eine Anlehre als Lagergehilfe und war danach als
Mitarbeiter Lager/Spedition und als stv. Schichtführer tätig. Seit 2009 ist er stv.
Leiter Service und Gebäude. Abdi Cali Gacal hat ausserdem die Weiterbildung zum
Logistikfachmann absolviert.
                                                                             33
Bernadette
Oberholzer
bei der Flumroc AG seit 2014, arbeitet als Sachbearbeiterin
im Verkaufssekretariat im Job-Sharing.
34
Trudi
Tschirky
bei der Flumroc AG seit 2004, arbeitet als Sachbearbeiterin
im Verkaufssekretariat im Job-Sharing.
                                                              35
Tel. 081 734 11 11, Fax 081 734 12 13, info@flumroc.ch
                                                                                           www.flumroc.ch

            FLUMROC AG, Industriestrasse 8, Postfach, CH-8890 Flums,
erungen vorbehalten. In Zweifelsfällen setzen Sie sich bitte mit uns in Verbindung.
 hriebene Anwendungsbeispiele können besondere Verhältnisse des Einzelfalles nicht berücksichtigen und erfolgen  G 21’000
                                                                                                        06. 16 ddaher ohneGedruckt
                                                                                                                           Haftung.auf chlorfrei gebleichtem Papier.
Sie können auch lesen