10 Jahre ERA Bilanz einer neuen Ära

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10 Jahre ERA Bilanz einer neuen Ära
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                    10 Jahre ERA
                    Bilanz einer neuen Ära

                    „„ Von Eckhard Eyer

     Das Entgeltrahmenabkommen (ERA), das die getrenn-           Ausgangssituation                 „Humanisierung der Arbeit“
                                                                 und Ziele von ERA                 und „Teilautonome Gruppen-
     ten Lohn- und Gehaltssysteme von Arbeitern und An-                                            arbeit“ in Verbindung mit
     gestellten in der Metall- und Elektroindustrie in ein ge-   In den Unternehmen der            Volvo führten ebenfalls zu ei-
                                                                 deutschen Metall- und Elek-       ner Diskussion über die Sinn-
     meinsames Entgeltsystem zusammenführt, wurde seit           troindustrie gab es in den        haftigkeit der Trennung von
     dem Jahr 2004 umgesetzt. Das erste Unternehmen, das         70er-Jahren große technische      Kopf- und Handarbeit.
     ERA einführte, war die Modine Neuenkirchen GmbH in          und technologische Verän-
                                                                 derungen. Die klare Unter-        Die Trennung in Arbeiter
     Westfalen. Das Jahrhundertwerk, das die Tarifverträge       scheidung in Mitarbeiter mit      und Angestellte führte 1990
     in der M+E-Industrie aus den 60er-Jahren des letzten        überwiegend Handarbeit bei        dazu, dass bei gleichwertigen
                                                                 Arbeitern und überwiegend         Facharbeiter- und Fachan-
     Jahrhunderts ablöste, soll hier bilanziert werden. Da-
                                                                 Kopfarbeit bei Angestellten –     gestellten-Tätigkeiten, z. B.
     bei werden neben persönlichen Erfahrungen auch die          entsprechend der Reichsver-       Werkzeugmacher und Techni-
     wissenschaftlichen Untersuchungen im Auftrag der IG         sicherungsordnung von 1911        scher Zeichner nach 5 Jahren
                                                                 – begann zu „verschwimmen“.       Berufstätigkeit, in Nordrhein-
     Metall, die Veröffentlichungen in der Zeitschrift „an-      Die Tätigkeiten von Arbeitern     Westfalen monatlich mehrere
     gewandte Arbeitswissenschaft“ sowie Tarifverträge zu        und Angestellten veränderten      hundert DM monatliche Diffe-
                                                                 sich; sie näherten sich immer     renz zwischen den Verdiens-
     einheitlichen Entgeltsystemen für andere Branchen be-
                                                                 mehr an, als Stichwort sei hier   ten lagen (Bild 1).
     rücksichtigt.                                               nur die NC/CNC-Technik ge-
                                                                 nannt. Der Werker an der Ma-
                                                                 schine programmierte!             Aufgrund der Diskussion in
                                                                                                   den tarifpolitischen Gremien
                                                                 Gesellschaftlich  veränderte      von Arbeitgebern und Ar-
                                                                 sich das Umfeld, die Themen       beitnehmern wurden im Jahr

34   Industrial Engineering 1/2014                                                                                     www.refa.de
E NTGELTRAHMENABKOMMEN

1979 das Lohnrahmenab-            Auch bei den Gehaltsgruppen       yy einer Erschwernis-/Bela-       Tarifgebieten von „keiner Stu-
kommen und das Gehaltsrah-        gab es vergleichbare Gemein-      stungszulage.                     fe“ bis zu „fünf Stufen“.
menabkommen in Nordrhein-         samkeiten und Unterschiede
Westfalen gekündigt und ein       in den regionalen Tarifgebie-     Diese Philosophie wurde in
                                                                                                      Um bei der Einführung von
Entgeltrahmenabkommen             ten. Für die Meister, die neben   den einzelnen Tarifgebieten
                                                                                                      ERA die Arbeitsaufgaben in
angestrebt. Infolge der hohen     dem meisterlichen Können          unterschiedlich umgesetzt.
                                                                                                      den Betrieben korrekt bewer-
Arbeitslosigkeit in den 80er-     auch die Aufgabe der Mitar-                                         ten zu können, erarbeiteten
Jahren des letzten Jahrhun-       beiterführung hatten, gab es      Ursache für die regionalen        die Tarifvertragsparteien zu-
derts kam jedoch zunächst         meist eigene Gehaltsgruppen,      Differenzierungen waren ins-      sätzlich zu den definierten
die Arbeitszeitverkürzung bei     die auch in eine neue Entgelt-    besondere die unterschied-        Anforderungsmerkmalen und
vollem Lohnausgleich auf die      systematik integriert werden      lichen Ausgangssituationen        Anforderungsstufen bei der
Agenda der Tarifvertragspar-      sollten.                          in den alten Lohn- und Ge-        analytischen Bewertung und
teien und ERA wurde zurück-                                         haltstarifverträgen, die unter-   den Entgeltgruppenbeschrei-
gestellt.                         Zusätzlich gab es bei den         schiedlichen Entwicklungen        bungen bei der summarischen
                                  meisten Gehaltsgruppen einen      der Lohndrift in den 70er- und    Bewertung Niveaubeispiele.
                                  Stufenaufstieg, der – je nach     80er-Jahren sowie die Struk-
So war es auch Anfang der                                                                             Diese Niveaubeispiele wurden
                                  Tarifgebiet – an Betriebszu-      tur und Größe der Unterneh-
90er-Jahre, als aufgrund der                                                                          in einigen Tarifgebieten Teil
                                  gehörigkeit oder Berufserfah-     men in der Region.
deutschen Wiedervereinigung                                                                           von ERA, in anderen sind sie
                                  rung geknüpft war.
sowohl Gesamtmetall mit sei-                                                                          eine rechtlich unverbindliche
nen Mitgliedsverbänden als                                                                            Hilfe für die Praxis.
                                  Mit ERA sollte nun ein für        Anforderungsbezogenes
auch die IG Metall mit dem                                          Grundentgelt
                                  Arbeiter und Angestellte
Aufbau der Verbandsstruktu-
                                  personenunabhängiges, ein-                                          Leistungsentgelt
ren in Ostdeutschland andere                                        Basierend auf den regional un-
                                  heitliches, transparentes und
Prioritäten als ERA hatten.                                         terschiedlichen Ausgangssitua-
                                  gerechtes Arbeitsbewertungs-
                                                                    tionen wurden unterschiedliche    In allen Tarifgebieten gibt es
                                  und Entgeltsystem erreicht
Ende der 90er-Jahre – die                                           Verfahren der Arbeitsbewer-       zusätzlich zum aufgabenbezo-
                                  werden, das die tradierten
Themen        „Kontinuierlicher                                     tung vereinbart: summarische      genen personenunabhängigen
                                  Lohn- und Gehaltssysteme
Verbesserungsprozess“, „Lean                                        oder analytische Arbeitsbewer-    Grundentgelt ein mitarbei-
                                  ablöst.
Production“, „Ganzheitliche                                         tungsverfahren    (Stufenwert-    ter- oder teambezogenes Leis-
Produktionssysteme“ und „Ge-                                        zahl oder Punktbewertungs-        tungsentgelt. Am Beispiel des
schäftsprozessoptimierung“        Philosophie und                   verfahren). Entsprechend dem      Tarifvertrages für das Tarifge-
ließen die Grenzen zwischen       Struktur von ERA                  Differenzierungsbedürfnis der     biet Baden-Württemberg soll
Arbeitern und Angestellten                                          regionalen Tarifgebiete wurden    das Leistungsentgelt erläutert
zunehmend schwinden – wur-        Das     Entgeltrahmenabkom-       die Entgeltgruppen, von min-      werden, das in den anderen
de das Thema ERA wieder           men, in einigen Tarifgebieten     destens elf Entgeltgruppen (z.    Tarifgebieten der gleichen
aufgegriffen. 2002 war es so      auch ,,ERA-Tarifvertrag“ ge-      B. im Nordverbund) bis sieb-      Philosophie folgt, jedoch z. T.
weit gereift, dass es Tarifab-    nannt, basiert bundesweit auf     zehn Entgeltgruppen in Baden-     abweichende Ausführungsbe-
schlüsse zur Finanzierung         einer einheitlichen Grundphi-     Württemberg gespreizt (Bild 2).   stimmungen hat.
der ERA-Einführung gab und        losophie:
am 11. September 2003 im                                            Die bei den alten Gehalts-
                                  yy einem anforderungsbezo-        gruppen häufig praktizierten      Zusätzlich zum Grundentgelt
Bereich Küste der ERA-Tarif-      genen Grundentgelt,                                                 wird nach der Einarbeitungs-
vertrag unterzeichnet wurde,                                        erfahrungsbedingten Entgelt-
                                  yy einem      Leistungsentgelt    stufen innerhalb einer Ent-       zeit des Mitarbeiters, spä-
am 16. September 2003 in                                                                              testens nach sechs Monaten
Baden-Württemberg und am          und                               geltgruppe variieren in den
                                                                                                      Betriebszugehörigkeit,    ein
18. Dezember 2003 in Nord-                                                                            Leistungsentgelt gezahlt. Mit
rhein-Westfalen. Die ERA-                                                                             dem Leistungsentgelt wird
Einführung konnte somit im                                                                            ein über der tariflichen Be-
Jahr 2004 beginnen.                                                                                   zugsbasis (Bild 3) liegendes
                                                                                                      Leistungsergebnis abgegolten.
Die bestehenden Lohn- und                                                                             Vergleichbare Leistungsergeb-
Gehaltssysteme waren nach                                                                             nisse müssen – unabhängig
den verschiedenen Regionen                                                                            von den jeweils vereinbarten
differenziert. Die Anzahl der                                                                         Methoden zur Ermittlung des
Lohngruppen unterschied sich                                                                          Leistungsergebnisses – zu
in den Tarifgebieten, aber die                                                                        gleichen Verdienstchancen im
Facharbeiter, die in die soge-                                                                        Leistungsentgelt führen. Das
nannte Ecklohngruppe ein-                                                                             individuelle Leistungsentgelt
gruppiert waren, bekamen                                                                              richtet sich nach dem Leis-
von Flensburg bis Garmisch-                                                                           tungsergebnis des einzelnen
Patenkirchen praktisch den                                                                            Mitarbeiters und/oder mehre-
gleichen Tariflohn.               Bild 1: Lohn- und Gehaltslinie                                      rer Mitarbeiter.

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E NTGELTRAHMENABKOMMEN

     Das Leistungsentgelt beruht
     auf einem methodisch ermit-
     telten Leistungsergebnis. Zur
     Ermittlung des Leistungser-
     gebnisses können drei Metho-
     den einzeln oder in Kombina-
     tion angewendet werden:
     yy Beurteilen (Leistungsbeur-
     teilung)
     yy Kennzahlenvergleich (Ak-
     kord und Prämie)
     yy Feststellung der Zielerfül-
     lung im Rahmen von Zielver-
     einbarungen (Zielentgelt).        Bild 2.: Struktur der
                                       regionalen ERA-
     Welche Leistungsentgeltme-
                                       Arbeitsbewertungs-
     thode vereinbart und wie sie
                                       verfahren und Ent-
     ausgestaltet wird, entscheiden
                                       gelttabellen (Quelle:
     die Betriebsparteien. Dabei
                                       Gesamtmetall)
     sind die Nachvollziehbarkeit
     und die betrieblichen Erfor-
     dernisse zu berücksichtigen.      bei der Ermittlung der Belas-       yy ERA muss kostenneutral         Die Herausforderung bei der
                                       tungszulage berücksichtigt.         eingeführt werden.                ERA-Einführung lag darin,
     In den meisten Tarifgebieten                                                                            auf der Ebene der Arbeit-
     ist eine freie Kombination                                            yy Zum Zeitpunkt der ERA-         geberverbände und der IG
     der einzelnen Leistungsent-       ERA-Einführungsprozess              Umstellung darf es kei-           Metall sowie in den Unter-
     geltmethoden möglich. In der                                          ne „Verlierer“ (sogenannte        nehmen ein professionelles
     Region M+E-Mitte muss sich                                            „Überschreiter“) bei den Mit-     Projektmanagement zur ERA-
                                       Die Einführung des ERA war
     ein Unternehmen beim tarif-                                           arbeitern geben.                  Einführung aufzubauen, um-
                                       für die Unternehmen und die
     lichen Leistungsentgelt zwin-     sie begleitenden und unter-                                           fassende Informations- und
     gend für eine Entgeltmethode                                          yy Der Zeitraum der Einfüh-       Schulungskonzepte zu erar-
                                       stützenden Tarifpartner (Regi-
     entscheiden. Ein zusätzliches                                         rung von ERA und der An-          beiten sowie ein angemesse-
                                       onalverbände von Gesamtme-
     freiwilliges    übertarifliches                                       gleichung der alten an die        nes    Dienstleistungsangebot
                                       tall und Verwaltungsstellen
     Leistungsentgelt kann auf ei-                                         neuen Entgelte – an den neu-      jeweils für Management und
                                       der IG Metall) ein grundle-
     ner anderen tariflichen Ent-                                          en ERA-Tarif – muss praxis-       Betriebsräte in den Unterneh-
                                       gender,    mehrdimensionaler
     geltmethode beruhen, z. B.                                            gerecht sein.                     men bereitzustellen.
                                       Veränderungsprozess.
     individuelle tarifliche Leis-
     tungszulage und freiwillige
                                       Für den Einführungspro-             Um ERA kostenneutral ein-         ERA-Grundentgelt einführen
     übertarifliche Gruppenprämie.
                                       zess und den Umstieg von            führen zu können wurden in
                                       bestehenden Lohn- und Ge-           den Jahren 2002 bis 2006 Tei-     Die Einführung des ERA-
     Die Höhe der Leistungsent-
                                       haltsrahmenabkommen auf             le der Tariferhöhungen in so-     Grundentgeltes in den Unter-
     gelte variiert in den einzel-
                                       ERA wurde deshalb in den            genannten betrieblichen ERA-      nehmen erfolgt in fünf Schrit-
     nen Tarifgebieten von durch-
                                       Tarifgebieten   jeweils    ein      Anpassungsfonds thesauriert.      ten durch das Management
     schnittlich 6 % bis 15 %.
                                       ERA-Einführungstarifvertrag         Die so gebildeten Rücklagen       unter Einbeziehung der Mit-
                                       vereinbart. Die wesentlichen        dienten dazu, in der fünfjäh-     arbeiter bzw. ihrer Vertreter,
     Erschwernis-/Belastungszulage     Eckpunkte in allen Tarifgebie-      rigen Anpassungsphase Mehr-       der Betriebsräte:
                                       ten waren:                          kosten zu kompensieren.
     Die Tarifvertragsparteien ha-                                                                           yy Beschreibung der Arbeits-
     ben das Ziel, die Gesundheit                                                                            aufgaben
     der Beschäftigten zu schützen      § 3 Bezugsbasis der Entgeltregelung                                  yy Bewertung der Arbeitsauf-
     und die Arbeitsplätze auf-         Bei der Bewertung der Höhe der Arbeitsanforderungen nach die-        gaben
     grund gesicherter arbeitswis-      sem Tarifvertrag ist ohne Beachtung von Geschlecht und Alter der     yy Eingruppierung des Mit-
     senschaftlicher Erkenntnisse       Beschäftigten, die die jeweilige Arbeit ausführen, von Folgendem     arbeiters entsprechend seiner
     zu gestalten. Die Bezahlung        auszugehen:                                                          übertragenen Arbeitsaufgabe
     von Entgelt für die bewusste
     Inkaufnahme von Gesund-            Es wird eine Leistungsbasis unterstellt, die bei menschengerechter   yy Feststellen der Differenz
     heitsschäden ist zu vermei-        Gestaltung von Arbeitsplatz, Arbeitsablauf und Arbeitsumgebung       von alter und neuer Vergü-
     den. Mittlere Belastungen sind     von durchschnittlich geeigneten Beschäftigten ohne gesteigerte       tung unter Berücksichtigung
     bereits mit dem Grundentgelt       Anstrengung auf Dauer zu erreichen ist.                              der Höhe des Leistungsent-
     abgegolten. Darüber hinaus-                                                                             geltes und der Erschwernis-
     gehende Belastungen werden        Bild 3: Tarifliche Bezugsbasis ERA-TV Baden-Württemberg               zulage

36    Industrial Engineering 1/2014                                                                                              www.refa.de
E NTGELTRAHMENABKOMMEN

yy Festlegung der Besitz-         ERA-Leistungsentgelt              Erschwernis-/Belastungs-          ERA-Einführung für fünf Jahre
standszulage bzw. Heran-          einführen                         zulage einführen                  yy Besitzstandssicherung der
führen des alten an das neue                                                                          Mitarbeiter.
Entgelt.                          Die Einführung des ERA-Leis-      Die Belastungs- bzw. Er-
                                  tungsentgeltes war grundsätz-     schwerniszulagen wurden im
                                                                                                      Einheitliches Entgeltsystem
Den Unternehmen wurde             lich zeitgleich mit der Einfüh-   Kontext der Einführung des
                                                                                                      für Arbeiter und Angestellte
zur Umstellung auf die ERA-       rung des ERA-Grundentgelts        ERA-Grundentgeltes – dort
Vergütung ausreichend Zeit        möglich. In der Praxis zeigte     wo die Voraussetzungen vor-       Mit dem ERA wurde eine
gegeben. In aller Regel be-       sich die Mächtigkeit des Pro-     lagen – eingeführt.               bundesweit einheitliche Ent-
stand nach Vereinbarung der       jektes der ERA-Grundentgelt-                                        geltphilosophie in der M+E-
regionalen     ERA-Tarifwerke     einführung, die nicht zuletzt                                       Industrie aus anforderungs-
                                                                    Status der ERA-Einführung
eine einjährige Zeitspanne        aufgrund der z. T. auftreten-                                       bezogenem        Grundentgelt,
für interne Vorbereitungsar-      den Konflikte enorme Kapa-        In den letzten zehn Jahren        einem Leistungsentgelt und
beiten und anschließend eine      zitäten gebunden hat. Dieses      haben praktisch alle tarifge-     ggf. einer Belastungszulage
vierjährige Zeitspanne für        Umfeld war zum einen für          bundenen Unternehmen ERA          realisiert. Diese Vereinheitli-
den Beginn der betrieblichen      eine Einführung des neuen         eingeführt.                       chung hat sich bewährt, weil
ERA-Einführung. Unter be-         Leistungsentgeltes nicht im-                                        die Trennung von Arbeitern
stimmten Umständen konnte         mer fruchtbar und zum an-         Die tariffreien Unternehmen,      und Angestellten überwun-
die Einführungsphase von          deren bestand für das neue        die sich am Tarifvertrag ori-     den wurde und eine wichtige
den Tarifvertragsparteien – in    ERA-Leistungsentgelt       kein   entieren, haben überwiegend       Voraussetzung zur besseren
der Fläche oder für einzelne      Zeitdruck, da die Unterneh-       ERA – allerdings nicht selten     Zusammenarbeit und Kom-
Unternehmen – verlängert          men nicht an das Zeitfenster      unter einem anderen Namen         munikation zwischen den
werden.                           von fünf Jahren gebunden          (z. B. XY-Unternehmen-Ent-        Mitarbeitern in neuen ganz-
                                  waren. Bundesweit entschie-       geltsystem) eingeführt und        heitlichen Produktionssyste-
                                  den sich die meisten Unter-       damit auf die Entwicklung         men geschaffen wurde.
Die Phase vor der ERA-Ein-
                                  nehmen für die sukzessive         am Arbeitsmarkt nicht zuletzt
führung erforderte seitens der                                                                        yy Grundentgelt
                                  Einführung. Dabei gab es re-      wegen des sich abzeichnen-
Unternehmen umfangreiche
                                  gionale Unterschiede.             den Fachkräftemangels auf-        Die einheitliche bundeswei-
Vorbereitungsarbeiten,     wie
                                                                    grund des demografischen          te Entgeltphilosophie wurde
beispielsweise die Informati-
                                                                    Wandels reagiert.                 beim     anforderungsbezoge-
on der Mitarbeiter und Füh-       Für den Prozess der Einfüh-
                                                                                                      nen Grundentgelt realisiert.
rungskräfte, die Schulung der     rung eines Leistungsentgel-
                                                                                                      Mitarbeiter werden aufgrund
mit der Umsetzung betrauten       tes in der Betriebspraxis war     Zehn Jahre                        der ihnen übertragenen Ar-
Fach- und Führungskräfte          i. d. R. nicht alleine der neue
                                                                    ERA - eine Bilanz                 beitsaufgaben – und nicht
und des Betriebsrats. Nicht       ERA, sondern die sowieso
                                                                                                      aufgrund ihrer angebotenen
selten führte die ERA-Ein-        anstehende Änderung der           Eine Bilanz von ERA zu zie-       Qualifikation – eingruppiert
führung zur Einsetzung eines      Leistungsentgeltmethoden,         hen ist bei dem sehr kom-         und vergütet. Durch die un-
ERA-Projektmanagements und        z. B. aufgrund neuer Ganz-        plexen Thema nicht einfach.       terschiedlichen     Arbeitsbe-
in einigen Tarifgebieten einer    heitlicher Produktionssysteme     Die Wahrnehmungen der Ta-         wertungsverfahren       sowie
Paritätischen Kommission.         (GPS) und des eingeführten        rif- und Betriebsparteien, aber   deren regional differenzierte
                                  Kontinuierlichen      Verbesse-   auch der Unternehmenslei-         Anwendung und die unter-
                                  rungsprozesses (KVP) aus-         tungen und Betriebsräte sowie
Der wichtigste Schritt nach                                                                           schiedliche Anzahl der Ent-
                                  schlaggebend.                     nicht zuletzt der Mitarbeiter,
der Informationsphase war das                                                                         geltgruppen in den regionalen
Erstellen von aktuellen Aufga-                                      um deren Entgelt und damit        Tarifgebieten wurde die ERA-
benbeschreibungen und deren       In den Unternehmen, in denen      Einkommen es geht, ist sehr       Philosophie sehr stark ausdif-
Bewertung bzw. Einstufung.        mit der Einführung des ERA-       differenziert.                    ferenziert.
Mit Hilfe in den Unternehmen      Grundentgeltes kein neues
entwickelter und auch von         Leistungsentgelt    eingeführt    Die Bilanz orientiert sich des-   Einige tariffreie Unternehmen
den Verbänden zur Verfügung       wurde, konnten die bestehen-      halb an den Zielen, die mit       haben sich erfolgreich an ERA
gestellter    Kostenprognose-     den Leistungsentgelt-Metho-       ERA verfolgt wurden, näm-         angelehnt, die Arbeitsbewer-
Programme konnten Schat-          den beibehalten werden. Wo        lich:                             tung und Grundentgeltstruk-
tenrechnungen durchgeführt        sich die Höhe der bisherigen                                        tur eines Tarifgebietes bun-
und die Folgen von ERA – für      tariflichen durchschnittlichen    yy Einheitliches Entgeltsystem    desweit an allen Standorten
Mitarbeiter und Unternehmen       Leistungslöhne im Lohnrah-        für Arbeiter und Angestellte      angewandt und sich an den
– simuliert werden. Entspre-      menabkommen von denen                                               jeweils regionalen Entgelten
                                                                    yy Keine      methodenindu-
chend konnten dann die ta-        im neuen ERA unterschied,                                           orientiert.
                                                                    zierten Unterschiede bei der
riflichen Kompensations- und      wurden unter Zuhilfenahme         Höhe des Leistungsentgeltes       yy Leistungsentgelt
Gestaltungsmöglichkeiten des      des Dreisatzes bzw. tariflicher
ERA-Einführungstarifvertrags      Faktoren die Leistungsentgelte    yy Keine leistungsentgeltfä-      Die bundesweit einheitlichen
zur Besitzstandswahrung und       so angepasst, dass die Kosten-    higen Erschwernis- bzw. Bela-     drei Leistungsentgeltmethoden
Kostenneutralität    eingesetzt   neutralität und Besitzstands-     stungszulagen                     „Leistungsbeurteilung“, „Kenn-
werden.                           wahrung gewährleistet waren.      yy Kostenneutralität bei der      zahlenvergleich“ und „Zielver-

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E NTGELTRAHMENABKOMMEN

     einbarung“ für alle Mitarbeiter   das Akkordentgelt zu zahlen        Kostenneutralität und              Diese Sichtweise findet sich
     haben sich bewährt. Gegenüber     ist. Diese tarifliche Festlegung   Besitzstandssicherung              auch in den Ergebnissen der
     dem      Gehaltsrahmenabkom-      der Leistungsentgeltmethode                                           von der IG Metall vergebenen
     men, das nur eine Leistungs-      steht modernen ganzheitli-         Die ERA-Einführung ist für die     Forschungsaufträgen     zum
     beurteilung für Angestellte       chen     Produktionsprozessen      Unternehmen ein schwieriger        ERA-Einführungsprozesses
     vorsah, sind nun für diese Mit-   mit KVP in der Praxis nicht        Veränderungsprozess,        weil   sowie in Veröffentlichungen
     arbeiter tarifliche Prämien im    selten im Weg.                     tradierte Wertvorstellungen in     von    Gesamtmetall-Mitglie-
     Kennzahlenvergleich möglich.                                         Frage und z. T. „auf den Kopf      dern wieder.
     Darüber hinaus bietet die neue    Die Einführung von Ziel-           gestellt“ werden. Da es dabei
     Leistungsentgeltmethode „Ziel-    vereinbarungen mit Zielent-        auch noch um das Portmonee         Die ERA-Einführung ist einer-
     vereinbarungen“ eine weitere      gelt ist eine große Chance         und den damit verbundenen          seits im jeweiligen ERA-Ein-
     Option, die in der Praxis bis-    zur besseren Steuerung der         Status der Mitarbeiter ging,       führungstarifvertrag festgelegt
     her eher zögernd angenommen       Unternehmen und der Leis-          war das Thema ERA-Einfüh-          und andererseits entscheidend
     wird.                             tungsbeiträge der Mitarbei-        rung besonders sensibel und        vom Dienstleistungspaket des
                                       ter. Ob und inwieweit diese        nicht selten konfliktreich.        regionalen     Arbeitgeberver-
     Eine Kombination der ver-         Chance ergriffen wird, hängt                                          bandes bzw. der IG-Metall-
     schiedenen Leistungsentgelt-      zum einen von der Unterneh-        Mit dem Ansparen der ERA-          Verwaltungsstellen      abhän-
     methoden und damit der Zu-        menskultur, der vorhandenen        Anpassungsfonds (in den            gig. Die komplexen und gut
     schnitt auf die betrieblichen     und gelebten Transparenz im        Jahren 2002 bis 2006) zur Si-      durchdachten      ERA-Einfüh-
     Bedürfnisse ist in den meisten    Umgang mit Leistungskenn-          cherung der Kostenneutrali-        rungstarifverträge haben sich
     Tarifgebieten möglich und hat     zahlen und zum anderen von         tät und Finanzierung von Be-       bewährt.
     sich bewährt.                     der Existenz von aussagefä-        sitzstandszulagen über fünf
                                       higen    Leistungskennzahlen       Jahre wurde das Thema stra-        Die Umsetzung in den Tarif-
     Die Leistungsentgelthöhe ist      für Mitarbeiter in indirekten      tegisch klug angegangen. Die       gebieten folgte den regionalen
     in den meisten Tarifgebieten      Bereichen ab. Die Chance, mit      Umsetzung zeigte, dass den         Zielsetzungen, die die hand-
     für alle Leistungsentgeltme-      Zielvereinbarungen zu ar-          Tarifvertragsparteien mit die-     werklichen Ziele im Einfüh-
     thoden gleich. Damit ist das      beiten, wird insbesondere in       ser Strategie ein großer Wurf      rungstarifvertrag ergänzten
     Ziel erreicht, bei der Entgelt-   produktionsnahen Bereichen         gelungen ist. Sie haben die        und die sich z. B. in Baden-
     höhe keine methodenindu-          genutzt, während in der Pro-       bei der ERA-Einführung auf-        Württemberg und Niedersach-
     zierten Unterschiede mehr zu      duktion Kennzahlenverglei-         tretenden Herausforderungen        sen stark unterschieden.
     haben.                            che dominieren.                    antizipiert und entsprechende
                                                                          faire Regelungen getroffen.        Auf der betrieblichen Ebene
     Je nach Tarifgebiet variiert                                                                            folgte die Umsetzung auch den
                                       yy Belastungszulage
     die Leistungsentgelthöhe von                                                                            Zielen, die die Unternehmen
     durchschnittlich 6 % bis 15       In den Lohnrahmenabkom-            Erfahrungen aus dem                damit verbanden. Bei inter-
     %. In einigen Tarifgebieten ist   men führten Belastungen            Einführungsprozess                 national agierenden und welt-
     in den Tarifverträgen festge-     nicht selten dazu, dass sich                                          weit produzierenden Unter-
     schrieben, dass das individu-     die Lohngruppe des Mitarbei-       Ausgehend von der These,           nehmen, deren Standorte auch
     elle Leistungsentgelt von 0 %     ters bei entsprechend hohen        dass ein Tarifvertrag nur so       innerhalb der Unternehmen
     bis zum Doppelten des durch-      Belastungen erhöhte. Wenn          gut ist wie seine Umsetzung        in einem harten Wettbewerb
     schnittlichen tariflichen Leis-   der Arbeitgeber dann in die        in die Praxis, kommt dem           stehen, war z. B. die Stand-
     tungsentgeltes betragen kann.     Humanisierung der Arbeit           ERA-Einführungsprozess eine        ortsicherheit ein Thema und
     Diese beiden Prämissen sind       und verstärkten Gesund-            besondere Bedeutung zu. Der        damit eine eher „strenge“ Be-
     bei einer Leistungsbeurteilung    heitsschutz investierte und        ERA-Einführungsprozess be-         wertung der Arbeitsaufgaben.
     relativ leicht einzuhalten.       die Belastungen reduzierte,        zieht sich auf die Einführung
                                       bedeutete das für die Mit-         des gesamten ERA, d. h. von        In anderen Unternehmen mit
     Beim      Kennzahlenvergleich     arbeiter zum einen weniger         Grund- und Leistungsentgelt        einigen hundert bis zu mehre-
     treten häufig Probleme auf,       Einkommen und zum ande-            sowie der Belastungszulage.        ren tausend Mitarbeitern stand
     denn dort liegen die Mitarbei-    ren einen Verlust des auf der      Da für die Einführung des          das Betriebsklima im Vorder-
     terleistungen erfahrungsge-       Lohngruppe basierenden Sta-        ERA-Grundentgelts ein Zeit-        grund. Dort gab es interessan-
     mäß i. d. R. nahe am Maxi-        tus im Unternehmen. Gleich-        fenster von ca. fünf Jahren je     te innerbetriebliche „Deals“.
     malwert und damit weit über       zeitig reduzierte sich auch        nach Tarifgebiet vorgesehen        Sie reichten von großzügigen
     den tariflichen Durchschnit-      der Leistungslohn, der in von      war und für die Neugestal-         Arbeitsbewertungen bis zu
     ten. Begrenzt man – um den        Hundert des Grundlohns ge-         tung des Leistungsentgeltes        (von den Tarifvertragsparteien
     tariflichen Durchschnitt von      zahlt wurde. Demgegenüber          weniger die ERA-Einführung         unerwünschten) Regelüber-
     15 % einzuhalten – die Prä-       hat sich die Belastungszulage      als die veränderten betrieb-       führungen und eine über die
     mie z. B. auf 17 %, entstehen     nach ERA als „Add-on“ zu           lichen Prozesse und neuen          tarifliche Umrechnung hin-
     betriebliche Diskussionen und     Grund- und Leistungsentgelt        Technologien ausschlagge-          ausgehende Reduktion der zu
     nicht selten Konflikte.           sehr bewährt, wenn arbeits-        bend sind, konzentrierte sich      hohen Akkordmehrverdienste.
                                       gestalterisch keine sinnvolle      der Einführungsprozess fak-        In Zeiten der Hochkonjunk-
     Einige Tarifverträge legen        Abhilfe geschaffen werden          tisch auf die Einführung des       tur 2007 und 2008 konnte so
     fest, dass bei Fließfertigung     kann.                              Grundentgeltes.                    einerseits die Belieferung der

38    Industrial Engineering 1/2014                                                                                               www.refa.de
E NTGELTRAHMENABKOMMEN

Kunden gesichert sowie an-        begann keine neue Ära. Die       betrieblichen Neueingruppie-                     betrieblichen Umsetzung. In: Angewandte
                                                                                                                    Arbeitswissenschaft Nr. 194, Köln, 2007,
dererseits ERA kostenneutral      Defizite des alten BAT und die   rung aller Arbeitsaufgaben,                      S. 1 - 11
und ohne unnötige Konflikte       dort beklagte Gerechtigkeits-    hat sich bewährt. Die Absen-
                                                                                                                    [8] Eyer, E. (Hrsg.): ERA erfolgreich einfüh-
umgesetzt werden.                 lücke wurden praktisch fort-     kung der tariflichen Entgelt-                    ren. Düsseldorf, 2006
                                  geschrieben, denn die 2007       linie in den Jahren 2002 bis
                                                                                                                    [9] Eyer, E: TVöD - Übernehmen oder nicht?
In den Projekten zur ERA-         geplante Neuregelung der         2006 und die Rückstellungen                      In: Sozialwirtschaft aktuell 17/2006, S.
Einführung zeigte sich, dass      tariflichen Arbeitsbewertung     in Form von ERA-Anpas-                           1-3
gut qualifizierte Personaler,     und Eingruppierung nach          sungsfonds für die kostenneu-                    [10] Eyer, E.; Haussmann, T.: Zielvereinba-
Industrial Engineers und Be-      dem TVöD steht immer noch        trale ERA-Einführung waren                       rung und variable Vergütung - Ein Leitfa-
                                                                                                                    den nicht nur für Führungskräfte. Wiesba-
triebsräte die ERA-Einführung     aus. Das tarifliche Leistungs-   ein kluger und intelligent                       den: Gabler, 2011
– bei allen Interessengegen-      entgelt, das im Jahr 2007 mit    umgesetzter Schachzug, um
                                                                                                                    [11] Eyer, E.; Heggemann, G.; Lüken, J.:
sätzen – zum Erfolg werden        1 % eingeführt wurde und         die temporär entstehenden                        Best Practice Münster/Westfalen: TVöD:
ließen.                           bei Tariferhöhungen bis zum      Mehrkosten aufgrund der Be-                      Leistungsbewertung und Zielvereinbarung.
                                                                                                                    In: Arbeit und Arbeitsrecht 7/2008, S. 424
                                  Durchschnittsbetrag von 8 %      sitzstandswahrung der Mitar-                     - 427
                                  stetig anwachsen soll, betrug    beiter zu kompensieren.
                                                                                                                    [12] Eyer, E.; Koch, W.: Metall- und Elektro-
Blick über den Tellerrand         im Jahr 2013 nur 2 %.                                                             industrie - Erste erfolgreiche ERA-Umset-
                                                                   Vergleicht man das ERA und                       zung. In: Arbeit und Arbeitsrecht 5/2004,
Bei der Bewertung des ERA                                                                                           S. 37 - 39
                                                                   die ERA-Einführungstarifver-
und seiner Umsetzung ist auch     Einzelhandel                     träge sowie die ERA-Einfüh-                      [13] Eyer, E.; Koch. W.: Modine: Zielver-
                                                                                                                    einbarungen mit Service-Teams. In: ERA
ein Vergleich – ein Benchmark                                      rung in den Betrieben mit an-                    erfolgreich einführen. Symposium, Düssel-
– mit Flächentarifverträgen in    Der Einzelhandel hat sich im     deren Entgelt-Tarifverträgen                     dorf, 2006, Seite 315 - 323
anderen Branchen zum ein-         Jahr 2002 auf den Weg ge-        und deren Umsetzung in den                       [14] Gemeinsame Arbeitsstelle RUB/IGM:
heitlichen Entgelt interessant.   macht, um die Strukturen         letzten Jahrzehnten, die das                     Konfliktfelder bei der betrieblichen Umset-
                                  des Lohn- und Gehaltstarif-      Ziel hatten, die Differenzie-                    zung des ERA. Bochum
                                  vertrages, die noch aus den      rung von Arbeitern und An-                       [15] Hofmann, A.; Rösner, U.: Die ERA-
Chemische Industrie               20er-Jahren des letzten Jahr-    gestellten zu überwinden, so
                                                                                                                    Umsetzung in Nordrhein-Westfalen – eine
                                                                                                                    Halbzeitbilanz. In: Angewandte Arbeitswis-
                                  hunderts stammen, zu erneu-      ist den Tarifvertragsparteien                    senschaft Nr. 193, Köln, 2006, S. 1 - 18
Die chemische Industrie war       ern. ver.di und HDE haben        der M+E-Industrie ein Kom-                       [16] Huber, B.; Schild, A.: Die neuen Ent-
im Jahr 1988 mit dem Bun-         in einem Projekt „Lernende       pliment zu machen. Das ERA                       geltrahmentarifverträge. In: WSI-Mittei-
desentgelttarifvertrag (BETV)     Tarifpolitik“ im Konsens ein                                                      lungen Jahrgang 57, Heft 2, S. 102 - 105
                                                                   ist eine gelungene Innovation
der Vorreiter bei einheitlichen   komplettes Eingruppierungs-                                                       [17] Kuhlmann, M.; Sperling, H.-J.: Der Nie-
                                                                   und Investition der Tarifver-
Flächentarifverträgen für Ar-     system erarbeitet, das umge-                                                      dersachsen-Weg – Tarifregelungen, Ein-
                                                                   tragsparteien der M+E-Indus-                     führungsprozesse und Wirkungen des ERA.
beiter und Angestellte. Durch     setzt werden kann, wenn die      trie in die Zukunft des Stand-                   In: WSI-Mitteilungen 3/2009, S. 127 - 135
das „Zusammenschieben der         Fragen der Kostenneutralität     orts Deutschland und seine                       [18] Neissen, M.: ERA-Entgeltlösungen
Lohn- und Gehaltsgruppen          und Besitzstandswahrung ge-      Wettbewerbsfähigkeit.                            bei BOSCH – Praxisbericht eines großen
zu Entgeltgruppen“ und die        klärt sind.                                                                       Industriebetriebs aus dem Norddeutschen
vorgenommene         großzügi-                                                                                      Raum. In: Angewandte Arbeitswissen-
                                                                   Literatur                                        schaft Nr. 196, Köln 2008, S. 2 - 19
ge Regelüberführung ohne
                                                                                                                    [19] Reichel, F.-G.: Das Reglungswerk ERA
Neueingruppierung        waren    Fazit                            [1] Antoni, C. A.; Kädtler, J.; Eyer, E.: Ent-   zur Neugestaltung der tariflichen Vergü-
insbesondere im Mittelstand                                        geltsysteme und Anforderungsprofile im           tung in der Metall- und Elektroindustrie.
sehr hohe Mehrkosten zu ver-                                       Einzelhandel. Abschlussbericht. Göttingen/       In: Leistung und Lohn, Nr. 405, 2005, S.
                                  Mit ERA brach eine neue Ära      Trier/Köln, 2007                                 5 - 25
zeichnen.                         in der M+E-Industrie an. Die     [2] Averkamp, Ch.; Kießling, D.; Böhm, D.:       [20] Weyel, V.: Der Bundesentgelttarifver-
                                  künstliche Trennung zwi-         Systematisch Vorgehen bei der Umsetzung          trag für die chemische Industrie. In: Lei-
                                  schen Arbeitern und Ange-        des neuen Entgelt-Rahmen-Abkommens               stung und Lohn, Nr. 201/202/203, Bergisch
Öffentlicher Dienst                                                (ERA) - ein Praxisbericht. In: Angewandte        Gladbach: Heider Verlag, 1988
                                  stellten wurde überwunden.       Arbeitswissenschaft Nr. 188, Köln, 2006,
Bei der Einführung des TVöD       Die Erschwerniszulagen – so-     S. 1 - 19

in den Jahren 2003 bis 2005       weit sie gezahlt werden – sind   [3] Bahnmüller, R.; Schmidt, W.: Auf halb-
                                                                   em Weg – Erste Befunde zur ERA-Umset-
beschränkte sich der Erneue-      nicht mehr Basis für die Leis-
                                                                   zung in Baden-Württemberg. In: WSI-Mit-
rungsprozess im Wesentlichen      tungsentlohnung. Investiti-      teilungen 7/2007, S. 358 - 364                   „ VERFASSER
auf die neue Entgelttabelle,      onen in menschengerechte         [4] Becker, K.-D.; Heuser, I.; Schauer, J.:
in der die Altersstufen durch     Arbeitsplätze berühren nicht     ERA-Informationsgespräche mit gut vor-
                                                                   bereiteten Führungskräften. In: Ange-
Erfahrungsstufen ersetzt wur-     mehr das Grundentgelt und
                                                                   wandte Arbeitswissenschaft Nr. 189, Köln,
den, um die Entgelttabelle        den Status der Mitarbeiter.      2006, S. 41 - 54
rechtzeitig für das Jahr 2006                                      [5] Beraus, W.; Dick, P.: Der ERA-Tarifver-
und die Verabschiedung des        Die bundesweit durchgängi-       trag in Baden-Württemberg – ein Gestal-
                                                                   tungsrahmen für die Arbeit der Zukunft.
Allgemeinen Gleichbehand-         ge Philosophie des Entgelt­      REFA-Nachrichten 4/2004, S. 5 - 10
lungsgesetzes AGG fest zu         aufbaus, der anforderungs-       [6] Bossemeyer, A.; Mackau, D.: Die betrieb-
machen. Aufgrund der Regel-       gerechten      Eingruppierung    liche ERA-Einführung im Nordverbund. In:         Dipl.-Ing. Dipl.-Kfm.
überführung der alten BAT-        der Arbeitsaufgaben und die      Angewandte Arbeitswissenschaft Nr. 188,          Eckhard Eyer
                                                                   Köln, 2006, S. 20 - 38
Eingruppierung in den TVöD        überwiegend methodenunab-                                                         Perspektive Eyer Consulting,
                                                                   [7] Brossardt, B.; Mantl, G.: Aktueller
und die dynamisierte Absiche-     hängige Höhe der Leistungs-      Stand der ERA-Einführung in Bayern –             Köln
rung der Besitzstandszulagen      entgelte, verbunden mit einer    Erfahrungen und Erkenntnisse aus der             Kontakt: info@eyer.de

www.refa.de                                                                                                                    Industrial Engineering 1/2014        39
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