Königskinder Ausgabe 2/2019 - Unser Team ist wieder komple - kinderhospiz-koenigskinder.de
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Königskinder
Ausgabe 2/2019
Sta onäres Unser Team ist wieder Kinderkurzzeitpflege
Kinderhospiz komple Neues Projekt in
Väterwochenende Steckbriefe Münster
1
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
nun halten Sie schon die 14. Ausgabe Königskinder in den letzten zwei Jah‐
der Königskinder‐Zeitung in Ihren ren die Fühler nach einem Partner
Händen. Dieses Mal halten wir kein ausgestreckt, der sich vorstellen kann,
Schwerpunk hema vor, sondern bie‐ mit unserer Unterstützung eine Kurz‐
ten eine bunte Vielfalt an kinderhos‐ zeitpflege für Kinder und Jugendliche
pizlichen Themen. Marianne Beste, in Münster zu etablieren. Seit einiger
seit 2018 ehrenamtlich ak v, gibt uns Zeit sind wir nun schon mit dem St.
einen Einblick in ihr Erleben mit der Franziskus‐Hospital Münster im Ge‐
kleinen Zara. Ronja Mühlinghaus, spräch und finanzieren dort die Stelle
ebenfalls seit einem Jahr bei uns, hält der Projektmanagerin Hildegard We‐
uns sogar in ihrem Auslandssemster wers. Seien Sie gespannt auf den Ar ‐
in Spanien die Treue und erzählt, wel‐ kel von Frau Wewers und erfahren Sie
che Erfahrungen sie mit dem Thema Näheres zu diesem tollen Projekt. Ich
vor Ort macht. Ein Vater berichtet uns freue mich zu sehen, wie die Arbeit
von seinem ersten Aufenthalt mit sei‐ der Königskinder gedeiht und danke
ner Tochter in einem sta onären Hos‐ den vielen Menschen, die uns auf den
piz und viele weitere Ar kel lassen unterschiedlichsten Ebenen die Treue
uns teilhaben an der Kinderhospizar‐ halten und uns unterstützen.
beit. Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Le‐
Diese Vielfalt begegnet uns auch in sen und grüße Sie herzlich
unserer alltäglichen Arbeit. Unser An‐
spruch ist es, auf die Bedürfnisse der
einzelnen Familien einzugehen und
individuelle Lösungen zu suchen.
Manchmal braucht es auch Mut, um
Neues auszuprobieren. So haben wir Hubertus Foyer
Königskinder ‐ Ambulanter Hospizdienst für Kinder und Jugendliche gGmbH
Sankt‐Mauritz‐Freiheit 24, 48145 Münster
Telefon 0251 39778614, E‐Mail: info@kinderhospiz‐koenigskinder.de
2
Inhalt 2
3
Vorwort
Inhalt
4 Stark sein
6 Aktueller Stand
7 Unser Team ist wieder komple
Steckbriefe
Kuntрbuntс
9 Michelle Strothmann
Phantasievolle Bilder
10 Väterwochenende im sta onären
Kinderhospiz
12 Erinnerungsseiten
14 Kinderkurzzeitpflege
16 Im Interview
Marianne Beste
18 Ich engagiere mich bei den
Königskindern, weil ...
19 Sarggeschichten
22 Der Tod als Teil des Lebens
Eine kleine Reise nach Mexiko
Reze ionen
25 Du fehlst uns jeden Tag
Unser erstes Jahr ohne Desreen
26 Trauernde Menschen mit geis ger
Behinderung begleiten
27 Die Welt steht s ll
Kindergeschichten von Abschied, Tod und
Trauer
28 Unsere Angebote im Überblick
30 Kinderseite
31 Gutes tun mit Erste‐Hilfe‐Taschen
32 Herzlichen Dank
34 Antrag auf Mitgliedscha
35 Impressum
3
Stark sein 4
Dir ist heiß und mir ist kalt Wir müssen jetzt stark sein
Alles in uns ist angespannt Du bist es sowieso
Das wär' jetzt wohl ein Grund Ich werd' für dich da sein
Um mit dem Rauchen anzufang'n Egal wie, wann und wo
Werd' innerlich verrückt Und jeder Pieks in deinen Arm ist
Und sag' zu dir: "Hab' keine Angst" Ein S ch in mein Herz
Doch dann öffnet sich die Tür Doch wir werden uns tragen
Bis weit hinter diesen Berg
Die Worte, die jetzt fall'n
Sind keine, die man greifen kann Und an den Rändern des Abgrunds
Sie schlagen ein und sie knall'n Woll'n wir tanzen geh'n
Wovor niemand mehr ausweichen kann Wir schauen uns in die Augen
Jeder Vorsatz, jeder Plan Um nicht hinunter zu seh'n
Steht nun erstmal hintenan Und dann grinst du mich an
Und wie dein Tropf häng' ich an dir Und sagst mit klappernden Zähnen:
Wir müssen jetzt stark sein "Es ist fünfzig Jahre zu früh, um zu geh'n
Du bist es sowieso Es gibt noch so viel zu tun
Ich werd' für dich da sein Wir haben erst gerade begonnen
Egal wie, wann und wo Wir haben noch lang' nicht genug
Und jeder Pieks in deinen Arm ist Weil das Beste noch kommt
Ein S ch in mein Herz Ich halt' die Augen offen
Doch wir werden uns tragen Und ich bleibe für dich wach"
Bis weit hinter diesen Berg Wir müssen jetzt stark sein
Wir müssen jetzt stark sein
Der Arzt sagt: "Zähl' bis zehn"
Und du wachst im Dreibe zimmer auf Wir müssen jetzt stark sein
Du sagst: "Wenn ich heule Du bist es sowieso
Sehe ich genau wie immer aus" Ich werd' für dich da sein
Und dann lächelst du mich an Egal wie, wann und wo
Und du greifst nach meiner Hand Und jeder Pieks in deinen Arm ist
Und wie dein Tropf hängst du an mir Ein S ch in mein Herz
Doch wir werden uns tragen
Bis weit hinter diesen Berg
Und jeder Pieks in deinen Arm ist
Ein S ch in mein Herz
Doch wir werden uns tragen
Bis weit hinter diesen Berg
Songwriter: Nils Dietrich / Enno Bunger
5Aktuellр Stand
Seit der letzten Zeitung hat sich einiges getan bei sich gerne anmelden können.
den Königskindern. Nach außen hin prägt wahr‐
scheinlich am meisten die neue Teamzusammenset‐ Wer Lust hat, sich in der Öffentlich‐
zung das Bild. Seit dem 01.10. ist das hauptamtliche
Team nun wieder komple . Schnell haben sich die
keitsarbeit zu engagieren und uns z. B.
neuen Kolleginnen zusammengefunden und arbeiten bei Infoständen und Spendenüberga‐
bereits Hand in Hand. ben zu unterstützen, ist ebenfalls herz‐
lich willkommen.
Frischer Wind lässt o auch neue Ide‐
en purzeln, und so planen wir gerade Nähere Informa onen finden Sie auf unserer Home‐
page www.kinderhospiz‐koenigskinder.de, die auch
ein neues Angebot. Gerne möchten wir
mit einigen neuen Fotos aufwartet und immer einen
mit unseren erkrankten Jugendlichen Besuch wert ist.
im neuen Jahr die regelmäßige Lebens‐ In der letzten Zeitung berichteten wir von dem Erfolg
hilfe‐Party besuchen des Arbeitskreises Hospiz und Pallia v. Der Oberbür‐
germeister der Stadt Münster, Markus Lewe, unter‐
zeichnete mit Mitgliedern des Arbeitskreises für die
und ausprobieren, ob diese gut ankommt. Die Koor‐
Stadt Münster die Charta zur Betreuung schwerst‐
dina onsfachkrä e freuen sich zumindest schon dar‐
kranker und sterbender Menschen in Deutschland.
auf, das Tanzbein zu schwingen und den einen oder
Auch hier gehen unsere Bemühungen als Mitglied
anderen Rolli durch die Gegend zu wirbeln.
des Arbeitskreises weiter. So werden momentan
Die Unterstützung der Münsteraner und der angren‐
vom Arbeitskreis konkrete Bedarfe für die Stadt
zenden Kreise für die Königskinder ist weiter unge‐
Münster formuliert, sodass der Handlungsabsicht
brochen, worüber wir natürlich sehr froh sind. Kleine
auch klare Taten folgen können. Wir blicken ge‐
und große Spenden erreichen uns regelmäßig,
spannt dem neuen Jahr entgegen und freuen uns,
sodass wir uns voll auf unsere Arbeit konzentrieren
wieder mit vielen unterschiedlichen Akteuren für die
können. Dies ist auch wich g, denn in diesem Jahr
Kinder‐ und Jugendhospizarbeit in Münster und dem
sind 11 neue Familien zu uns gestoßen. Einige wer‐
Umland bewährte Dinge zu stärken und Neues aus‐
den schon durch ehrenamtliche MitarbeiterInnen
zuprobieren. Wie heißt es so schön: Packen wir´s an!
entlastet und bei den anderen startet die Begleitung
direkt im neuen Jahr, denn Mi e Dezember schlie‐ Für die Königskinder
ßen 10 Frauen unseren Befähigungskurs zur Famili‐ Katrin Beerwerth
enbegleitung erfolgreich ab. Sie freuen sich natürlich
schon sehr auf ihre Aufgabe. Acht Monate lang ha‐
ben sie sich intensiv darauf vorbereitet und sind nun
bereit, den nächsten Schri zu gehen. Wenn auch
Sie Lust haben, sich in der Familienbegleitung zu en‐
gagieren: Am 27.01.2020 findet um 19:00 Uhr ein In‐
foabend in unseren Räumlichkeiten sta , zu dem Sie
6Unser Team
Name: Katrin Beerwerth
Alter: 46 Jahre
Beruf: Dipl.Sozialpädagogin, Trauerbe
gleiterin, Kunsttherapeutin
und Systemische Beraterin i. A. ist wieder
Tätigkeiten bei den Königskindern:
Ich bin in der pädagogischen Leitung und zu komplett
gleich auch als Koordinationsfachkraft tä
tig.
Steckbriefe
Hobbies:
Lesen, Reiten, Bürohündin Lotte samt Hunde
sport, ab und an betätige ich mich ganz gerne
mal in unserem Garten, Malen
Name: Yvonne Storcks
Alter: 41 Jahre
Lieblingsessen:
Beruf: Dipl.Sozialpädagogin, Dipl.
Ich bin recht pflegeleicht, was das Essen an
Sozialarbeiterin, Erzieherin
geht. Am schönsten ist es, es kocht jemand für
mich, denn das Kochen zählt nicht zu meinen
Tätigkeiten bei den Königskindern:
bevorzugten Tätigkeiten. Es sollte aber mög
Koordinationsfachkraft, Organisation
lichst Bio sein.
Geschwistergruppe
Lieblingsfarbe: Blau
Hobbies:
Musik, Theater, Lesen, Nähen
Das schätze ich an den Königskindern:
Ich finde es toll, wie abwechslungsreich die
Lieblingsessen:
Arbeit ist und dass wir Koordinationsfach
Tapas, Coque au vin,
kräfte unsere Arbeit flexibel gestalten kön
Käsespätzle, echte mexikanische Tacos mit
nen. So können wir recht schnell auf
viel Koriander
Anforderungen reagieren und das gibt mir ein
gutes Gefühl. Ich finde unsere Räumlichkei
Lieblingsfarbe: Grün
ten super und komme einfach gerne ins Büro,
vor allen Dingen, weil sich im Team alle gut
Das schätze ich an den Königskindern:
verstehen und wir auch viel zusammen lachen
die netten Kolleginnen
können. Das macht es leicht, zusammen Neues
dass man so viele wundervolle Menschen
oder auch Ideen für schwierigere Themen zu
trifft
entwickeln. Wenn ich sehe, was wir leisten,
dass ich diese Arbeit schon immer machen
wie viele Familien wir begleiten, wie viele
wollte
Ehrenamtliche uns in den unterschiedlichs
die Vielfältigkeit der Arbeit
ten Bereichen unterstützen, dann bin ich
die wertschätzende Haltung
einfach stolz auf die Gemeinschaft Königs
7
kinder!Name: Stella Borgmeier
Alter: 26 Jahre
Beruf: Sozialarbeiterin B.A./ Sozial
pädagogin B.A.
Tätigkeiten bei den Königskindern:
Koordinationsfachkraft, Organisation Öf
fentlichkeitsarbeit Name: Inge Klümper
Alter: 54 Jahre
Hobbies: Beruf: Dipl.Betriebswirtin, Umweltberate
Fußball, Wandern, Gartenarbeit rin
Lieblingsessen: Tätigkeit bei den Königskindern: Sekretariat
Da gibt es einiges! Vor allem esse ich aber
gerne griechisch und italienisch Hobbies:
Kreativsein (Nähen, Fotografieren, Malen),
Lieblingsfarbe: Lesen, mit Freunden treffen
Herbstliche Farben, vorrangig Orange
Lieblingsessen:
Das schätze ich an den Königskindern: Ich esse gerne Lasagne, Salate und hin und
Die wertschätzende und familiäre Atmosphä wieder mag ich es auch deftig.
re, welche eine gute Zusammenarbeit möglich
macht! Lieblingsfarbe:
Mir gefallen alle Farben und ich mag es bunt.
Das schätze ich an den Königskindern:
Es ist schön, mit so vielen netten Leuten zu
tun zu haben und ich bin froh, so supernette
Kolleginnen zu haben. Auch meine Aufgaben
finde ich toll, und das nicht nur, weil sie so
vielfältig sind. Meine Lieblingsaufgabe ist
die Gestaltung der KönigskinderZeitung und
dafür hätte ich gerne noch viel, viel mehr
Zeit.
8Michelle S othmann
Phantasievolle Bilder
Michelle, eine junge Frau, wird seit sieben
Jahren von den Königskindern begleitet.
Zusammen mit ihrer ehrenamtlichen
Mitarbeiterin Elke Bodin erscha sie immer
wieder die tollsten Kunstwerke.
Ich habe einmal eine sehr gute CD
mit Entspannungsliedern gehört.
Die CD heißt "Stille Klänge - leise
Reisen" und ist von Dorothée
Kreusch-Jacob.
Beim Klang der Melodie kamen
mir diese Bilder in den Kopf. Sie
flogen mir so zu. Die vier Bilder
gehören zusammen. Es war eine
traumhaft schöne Musik - wie ein
Bilderzauber!
Liebe Grüße
Michelle
9Vätрwochenende im
stationären
Kindрh piz
Thea und ihre Familie begleiten wir nun schon seit drei Jahren.
Neben der Familienbegleitung nutzt die Familie auch immer mal
wieder unser Familientreffen. Wenn Theas Mama es einrichten
kann, kommt sie auch gerne zum Mü erfrühstück. Dieses Mal
bin ich, Katrin Beerwerth (Koordina onsfachkra ), nun mit Thea
und ihrem Papa Andi verabredet, denn die beiden möchten uns
von ihrem ersten Aufenthalt im Balthasar, dem sta onären Kin‐
der‐ und Jugendhospiz in Olpe, berichten.
Wie kam es denn eigentlich dazu, dass du mit Thea zum Väterwo‐
chenende ins Balthasar gefahren bist?
Ursprünglich haben wir als Familie eine Reha gesucht, weil wir
als Eltern Entlastung brauchten. Aber in den normalen Einrich‐
tungen reicht ja die Betreuung für Thea nicht aus, und dann hast
Du uns den Tipp mit den sta onären Hospizen gegeben. Zu‐
nächst mussten wir uns an den Gedanken gewöhnen, mit Thea in
ein Hospiz zu gehen, denn das bedeutet ja, dass das eigene Kind
eine Lebensverkürzung hat, aber wir sind einfach mal hingefah‐
ren und haben es uns angeguckt.
Es hat uns direkt gut gefallen. Es bietet genau
das, was wir gesucht haben. Entlastung für die
Eltern und eine super Betreuung für die Kinder.
Leider konnten wir die geplante Familienwoche im April nicht
antreten, und nun war das Väterwochenende im Mai das Nächs‐
te, was geplant war. Und so haben Thea und ich uns auf den Weg
gemacht.
Wie hat es Dir bzw. Euch gefallen?
Am Anfang war ich ein bisschen skep sch. Da kommt man zu so
einem katholischen Haus (zur Info: Träger ist die Gemeinnützige
Gesellscha der Franziskanerinnen zu Olpe mbH), aber das war
völlig unbegründet. Nach dem Erstellen der Pflegeplanung, die
übrigens sehr detailliert und professionell war, habe ich abends
dann die anderen Väter bei einem Bierchen beim Lagerfeuer
kennengelernt und Thea blieb tatsächlich direkt bei den Pflege‐
fachkrä en. Es war super. Da ich auch einmal angerufen worden
bin, ob sie Thea nachdem sie ihre Nahrung erbrochen ha e,
nachsondieren sollten, ha e ich immer das Gefühl, dass ich mich
auf die verlassen kann. Das hat es leichter gemacht, abzuschal‐
ten. Und wir sind sogar geblieben, obwohl Thea, dann noch
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MDKs (Me rhospiz seit
dizinischer ens des
Krankenve Dienst der
rsicherung
).
krank geworden ist. Die waren sehr Wir sind also ganz schön auf unsere ergangen?
bemüht und Thea war einfach in Kosten gekommen. Abends war halt
besten Händen. Es hä e auch jeder‐ immer Lagerfeuer, Grillen oder so Natürlich wurden auch Gedanken
zeit ein Arzt kommen können, aber angesagt. Zwischendurch war ich angeregt, was kommt noch auf uns
das war nicht nö g. Nun müssen wir auch mal mit Thea schwimmen. zu, wenn man die älteren Kinder ge‐
uns bloß noch mit dem MDK (Medi‐ Wahnsinn, da kriegt man dann ein‐ sehen hat. Aber ich bin so ein Typ,
zinischer Dienst der Krankenversi‐ fach die umgezogene Thea in die ich lebe im Hier und Jetzt. Es bringt
cherung) wegen der Hand gedrückt und nach dem ja eigentlich nichts, mir den Kopf zu
Kostenübernahme auseinanderset‐ Schwimmen klingelst Du einfach und zerbrechen, wenn die Dinge viel‐
zen. Theas Lebensverkürzung wird jemand kommt, um die nasse Thea leicht doch nicht eintreten, von da‐
von denen angezweifelt. Aber wir abzuholen. Kein Baden, kein Umzie‐ her konnte ich diese Themen auch
würden gerne wieder hinfahren. hen, kein Haare kämmen. Einfach wieder gut zur Seite legen. Ich habe
nur die schönen Momente genießen manches gehört, was ich dann abru‐
Wie sah denn Dein und Theas Pro‐ und tüch g mit der Kleinen plan‐ fen kann, wenn es akut werden soll‐
gramm aus? schen, das war so toll. Spazieren wa‐ te, aber nicht in dem Maße, dass es
ren wir auch immer wieder mich jetzt belastet. Gar nicht.
Jeden Tag gab es einen größeren zwischendurch. Manches konnten
Programmpunkt für uns Väter und wir dann leider wegen Theas Infekt Was ist Dein Fazit des Väterwochen‐
sonst gab es auch viel Freizeit. Wir nicht mehr ausprobieren, aber es endes?
haben Vogelhäuschen gebaut, und war trotzdem schön. Es ist halt wie
da Vatertag war, gab es natürlich im Hotel, der Frühstücks sch ist ge‐ Thea und mir hat es gut gefallen und
auch dabei wieder ein Bierchen (An‐ deckt, man kann sich immer einen wir würden gerne wiederkommen,
di schmunzelt). In meiner Freizeit bin frischen Kaffee ziehen, die Leute sind allerdings käme es darauf an, ob wir
ich mit einem anderen Papa immer alle total ne und mo viert. Der Be‐ nicht lieber mit der ganzen Familie
Mountainbike gefahren. Die Mi‐ treuungsschlüssel für Thea war su‐ fahren, damit wir die Entlastung
schung fand ich echt gut. Einmal wa‐ per. Tolle Atmosphäre einfach! auch als Paar genießen können. Mal
ren wir auch Bogenschießen am sehen, erst müssen wir ja eh noch
Biggesee mit einem großen Grill‐ Bes mmt hast Du Dich auch inhalt‐ die Kostenübernahme dieses Auf‐
buffet. Cool war auch der Rundflug lich mit Theas Erkrankung auseinan‐ enthalts klären. Also, Daumen
mit einer Vier‐Personen‐Maschine. dergesetzt, wie ist es Dir damit drücken!
11Erinnрungsseiten
Alexandр
* 20.03.2017
18.05.2019
Lieber Alexander,
Du lebst in unseren Herzen.
12Talha
* 10.03.2017
13.10.2019
"Siehe, wir gehören
Allah, und zu ihm
kehren wir heim."
Deine Eltern,
Dein Bruder Ibrahim
Deine Schwester Noor,
Claudia Strobel
und alle Deine Freunde
und Verwandten.
Danke an die
Königskinder,
besonders an Yvonne.
13Kindрk zzeitpflege
Projekt: Konzeptentwicklung für eine Kurzzeitpflege für
Kinder mit Behinderungen am St. Franziskus‐Hospital
Münster
Helle, krä ige Farben, bunte des Direktoriums den Au au
Türschilder mit Bild, große einer Kinderklinik in Niedersa‐
Fenster, Platz für große Sitz‐ chen mitgestaltet. Nun hieß es
und „Lümmelsäcke“, neugieri‐ die Rahmenbedingungen in
ge und entspannt schlum‐ Nordrhein‐Wes alen und
mernde Kinder sowie sehr Münster für Familien mit
freundliche und erfahrende Er‐ schwerbehinderten und pfle‐
wachsene ‐ diese Eindrücke gebedür igen Kindern ken‐
gewann ich bei unseren Besu‐ nenzulernen.
chen in Einrichtungen für Kin‐
der und junge Erwachsene mit Ich machte mich auf
schweren Behinderungen und
Pflegebedarf.
den Weg und lernte
viele Einrichtungen
Aus der gemeinsamen Idee der und Stellen in Müns‐
Königskinder und dem St.
ter kennen.
Franziskus‐Hospital Münster
ein Kurzzeitpflegeangebot für
besonders pflegebedür ige So besuchte ich das Wohnnest
Kinder, Jugendliche und junge der Lebenshilfe in Kinderhaus,
Erwachsene zu schaffen, ent‐ die Regenbogenschule, das
Hildegard Wewers stand das Projekt "Konzeptent‐ Brücken‐Team der Uniklinik
wicklung und Umsetzung einer Münster, die Kinder‐Frühreha‐
Projekt Kinderkurzzeitpflege sta on am Clemenshospital,
Kurzzeitpflege". Mein Au rag
Dipl. Pflegemanagerin eine für Münster sinnvolle Kin‐ die Frühen Hilfen, den Bunten
hildegard.wewers@s ‐muenster.de derkurzzeitpflege zu konzipie‐ Kreis, das Jugendamt sowie
ren startete im Februar in den Landscha sverband, am‐
Tel.: 0251/9352014 bulante Pflegedienste und vie‐
enger Zusammenarbeit mit
St. Franziskus‐Hospital GmbH Herrn Dr. Böswald, dem Chef‐ le weitere Ak ve.
Hohenzollernring 70 arzt der Pädiatrie und Herrn Gemeinsam mit Herrn Dr. Bös‐
Decker, dem Pflegedirektor wald und Herrn Decker ha e
48145 Münster ich die Möglichkeit, mir einige
des St. Franziskus‐Hospitals
Münster. Kinderkurzzeitpflegeeinrich‐
Mein Name ist Hildegard We‐ tungen in Nordrhein‐Wes alen
wers und ich habe zum Start und darüber hinaus anzuse‐
des Projektes einen Rucksack hen. Diese Einrichtungen be‐
an Erfahrungen mitgebracht. treuen Kinder mit sehr hohem
Als diplomierte Pflegemanage‐ bis hin zu Intensiv‐Pflegebe‐
rin sowie Gesundheits‐ und darf. Zudem bieten alle Kinder‐
Kinderkrankenpflegerin habe kurzzeitpflegeeinrichtungen
ich ‐ nach Jahren der Tä gkeit den Kindern und jungen Er‐
auf Kinderintensivsta onen ‐ wachsenen eine besondere Er‐
die pflegerische Leitung eines lebniszeit. Dies reicht von
Altenpflegeheims übernom‐ Körpererfahrungen mit Dü en,
men und später als Mitglied Klängen, Wärme und Sprudel‐
14badewannen bis hin zu gemeinsa‐ In Münster gibt es eine Vielzahl gendlichen zum Thema Kinder‐
men Besuchen im Freibad, von Angeboten für Familien mit kurzzeitpflege zu erhalten. Auch
Matschabenteuern im Garten, behinderten Kindern. Es fehlt wenn die einzelne Familie viel‐
Kekse backen und naschen oder aber ein Platz für Kinder und Ju‐ leicht aktuell keinen Bedarf an ei‐
ruhigen entspannenden Zeiten im gendliche mit schwerster Pflege‐ ner Kurzzeitpflege für sich sieht,
Snoezelraum, dies alles möglichst bedür igkeit bis hin zur Intensiv‐ wäre es sehr hilfreich, von Ihren
gemeinsam mit anderen Kindern. Pflegebedür igkeit. Die Familien Erfahrungen für andere Familien
Auch Tiertherapie, Clownsbesu‐ fahren heute teils deutlich über und für die Einrichtung der
che und krea ve Farbak onen ge‐ hundert Kilometer zu einer geeig‐ Kinderkurzzeitpflege zu lernen.
hören zum Angebot. neten Kinderkurzzeitpflegeein‐ Toll wäre es – falls Sie beim Lesen
Interessant für uns war, dass alle richtung. Eine Nähe zum St. dieses Ar kels Lust bekommen
Einrichtungen ihre ganz speziellen Franziskus‐Hospital mit seiner haben –, wenn Sie sich
und eigenen Strukturen aufwei‐ Kinderklinik, der Neuropädiatrie mit mir in Verbindung setzen, um
sen. So gibt es Einrichtungen für und Kinderintensivsta on würde Ihre Ideen und Anregungen
Kinder ab dem Säuglingsalter bis den Familien und den Betreuen‐ zur Kinderkurzzeitpflege mit mir
hin zum jungen Erwachsenen, den zusätzliche Sicherheit geben ‐ zu teilen. Aktuell planen wir An‐
oder begrenzt auf den Altersbe‐ so denken wir. fang nächsten Jahres den von den
reich von 6 bis 21 Jahren. Auch für Königskindern begleiteten Famili‐
die Dauer der Aufenthalte, Und da sind wir nun an einem en einen kurzen Fragebogen zur
die Möglichkeit der Eltern, in der wich gen Punkt – was denken Kinderkurzzeitpflege zukommen
Nähe zu sein sowie das Kennen‐ Sie? Ich konnte schon eine Viel‐ zu lassen. So wäre es möglichst
lernen der Kinder und Familien zahl an Informa onen, Zahlen, leicht zu antworten und wir er‐
mit Geschwisterkindern hat jede Rahmenbedingungen und Ideen hielten die Chance, von den er‐
Einrichtung ihre ganz individuellen rund um die Kinderkurzzeitpflege fahrensten Menschen im Umgang
Vorgehensweisen und Regeln. zusammentragen. Auch waren mit Kindern und Jugendlichen mit
zwei Familien so ne mir Fragen schweren Behinderungen und Er‐
Nun stellt sich natürlich zu beantworten und erlaubten krankungen, nämlich den Eltern,
mir einen kleinen Blick auf ihre für das Projekt zu lernen. Natür‐
die Frage: Was für eine Familiensitua on. Im gemeinsa‐ lich dürfen Sie mir Ihre Wünsche
Kinderkurzzeitpflegeein‐ men Gespräch mit den Königskin‐ und Erwartungen auch schon
richtung ist hier in dern und dem Franziskushospital vorher mi eilen.
wurde noch einmal deutlich, dass
Münster am Franziskus‐
es sehr wich g und hilfreich wäre, Wir würden uns sehr freuen,
Hospital wich g und weitere Meinungen, Ideen und wenn Sie dabei wären.
wünschenswert? Wünsche von Eltern und Familien
mit behinderten Kindern und Ju‐
15Im Intрview
Marianne Beste
Marianne Beste ist seit 2018 als
Familienbegleiterin bei den
Königskindern ak v.
Unsere Koordinatorin
Yvonne Storcks führte das Interview
mit Marianne.
Marianne, wie bist Du auf die Idee mir. mich zu reagieren scheint. Das ist
gekommen, ein Ehrenamt anzu‐ ein sehr schönes Gefühl für mich.
nehmen? Wie bist Du ausgerechnet an uns
Königskinder geraten? Auch die Freude von An‐
Als ich in Rente ging, ha e ich das
Die Königskinder waren mir ein‐ drijana, Zaras Mu er,
Gefühl, dass ich weiterhin gerne
eine regelmäßige, sinnvolle Aufga‐ fach ein Begriff. Ich kannte Euch und die Entlastung, die
be hä e und ha e das Bedürfnis, vom Hörensagen und habe mich ich ihr durch meinen
für den Infoabend angemeldet.
der Gesellscha etwas zurückzu‐ Einsatz bieten kann, er‐
geben. Ich finde Euren Einsatz bewun‐
dernswert und wollte gerne mei‐ füllen mich sehr.
Ich wollte gerne etwas machen,
das mit Kindern zu tun hat. Durch nen Teil dazu beitragen.
Außerdem lernte ich die freundli‐ Sie kann in der Zeit, in der ich bei
meine Tä gkeit als Kranken‐ Zara bin, beruhigt gehen und die
schwester war ich immer wieder che Atmosphäre bei Euch und
auch den Kontakt zu den anderen Zeit für sich nutzen, oder ganz in
damit konfron ert, in welche Si‐ Ruhe Erledigungen machen. Da
tua onen Familien mit erkrankten Ehrenamtlern schnell zu schätzen.
Zara noch keinen Kindergarten
Angehörigen geraten können. Die besucht, hat sie sonst keine Mög‐
Arbeit mit kranken Kindern und Was gibt Dir Dein Einsatz als Fami‐
lienbegleiterin bei „Deiner Fami‐ lichkeit dazu.
ihren Eltern ging mir dabei immer Zusammenfassend kann ich dazu
besonders nahe. lie“?
einfach nur sagen: Es passt!
Während meiner Berufstä gkeit
ha e ich jedoch keine Zeit für ein Es ist einfach rich g schön! Es
macht mir große Freude, die klei‐ Wie hat Dein Umfeld auf Dein eh‐
zusätzliches Ehrenamt. So war ich renamtliches Engagement rea‐
froh, diese Möglichkeit nach Ren‐ ne Zara ganz genau kennenzuler‐
nen. Ich bin einmal in der Woche giert?
tenbeginn zu bekommen. Einfach
mal viel Zeit im Kontakt mit der bei ihr in Coesfeld und verbringe
drei intensive Stunden mit ihr. Ich Eigentlich reagieren alle, denen
Familie zu haben ohne die Verant‐ ich davon erzähle, durchweg posi‐
wortung für alle Prozesse zu tra‐ sehe, dass sie trotz ihrer Erkran‐
kung nach und nach Entwick‐ v und bewundernd. Meistens
gen war immer ein Wunsch von besteht jedoch noch sehr viel Er‐
lungsfortschri e macht und auf
16klärungsbedarf in Bezug auf die ma k. Wenn man sich mit dem
Aufgaben und die Bedeutung der Thema auseinandergesetzt hat, ist
Kinderhospizarbeit. Ich erkläre es eine wirklich dankbare Aufgabe
dann die Hintergründe und dass und mein Ehrenamt gibt mir viel
es viel mehr um die Begleitung im zurück.
Leben als im Sterben geht. Das
wissen viele nicht. Viele denken Fühlst Du Dich bei den Königskin‐
bei dem Begriff Kinderhospizar‐ dern gut aufgehoben?
beit nur an Tod und Trauer und
sind dann sehr erstaunt. Ja! Ich konnte mich im Befähi‐
Ich empfinde meinen Einsatz bei gungskurs mit vielem intensiv
den Königskindern nicht als auseinandersetzen und fühlte
schwer und belastend. Es gehört mich dadurch auf mein Ehrenamt
einfach zum Leben dazu. Und es vorbereitet. Ebenso tut mir die
wird ja auch viel gelacht bei den Supervision wirklich gut. Beson‐
Königskindern. Ich weiß und fin‐ ders der Austausch mit den ande‐
de, dass Gesundheit keine Selbst‐ ren Ehrenamtlichen und die
verständlichkeit ist. Krankheit verschiedenen Blickwinkel berei‐
kann jeden von uns treffen. chern mich. Auch die Koordinato‐
rinnen sind immer als Ansprech‐
Ich möchte dazu beitra‐ partnerinnen für mich da und ich
kann mich jederzeit an sie wen‐
gen, dass diese fürchter‐ den. Insgesamt kann ich jedem,
liche Schwere, die in der der es zeitlich einrichten kann,
Gesellscha immer da‐ dieses Ehrenamt nur wärmstens
empfehlen. Ich finde es persönlich Wer neugie
mit verbunden wird, rig geword
en ist
und gesellscha lich gesehen sehr auf die Kön
auch aus einer anderen bereichernd und jeder gewinnt 27.01.2020
findet um
igskinder:
Am
19:00 Uhr
Perspek ve gesehen dabei. foabend st
a . Melde
n Sie sich g
ein In‐
werden kann. ter 0251 /3 erne un‐
9778614 o
Danke, liebe Marianne, für Deinen info@kind der
erhospiz‐k
oenigskind
Einsatz, das Interview und die Zeit, bei uns an er.de
Ich habe keine Angst vor der The‐ .
die Du Dir genommen hast.
17Ich engagiere mich bei den
Königskindern, weil ...
Ich engagiere mich bei den Königskindern, weil ich einer Familie in
schwerer, anstrengender Zeit helfen kann, indem ich einfach Zeit ver‐
schenke, die ich habe. Wenn ich an die Königskinder denke, fällt mir die
schöne Zeit während der Begleiterausbildung ein.
Bärbel Neuhaus
Ich engagiere mich bei den Königs‐
kindern, weil ich durch mein Praxis‐
semester im Studium auf die
Königskinder aufmerksam gewor‐
den bin. Ich wollte gerne in den
Kinderhospizbereich, da ich vorher
keine Berührungspunkte mit die‐
sem Thema ha e und ich mich da‐
mit auseinandersetzen wollte. Mit
dieser Entscheidung bin ich total
glücklich und ich fühle mich sehr wohl hier. Die Arbeit ist sehr vielfäl g,
da die Familien so unterschiedlich sind. Ich habe schon jetzt so viel aus
der Arbeit mitgenommen und gehe fast immer mit einem Lächeln nach
Hause.
Ineke Burs
Ich engagiere mich bei den Königs‐
Ich engagiere mich bei den kindern, weil es mir persönlich sehr
Königskindern, weil ich auch gut geht. Aus dieser Dankbarkeit
Verantwortung für mein Ge‐ heraus habe ich mich vor Jahren
genüber habe. für ein Ehrenamt entschieden. Ich
möchte etwas zurückgeben, für
Ursula Mehne bedür ige Mitmenschen da sein
und etwas Gutes tun. Wenn ich an
die Königskinder denke, dann den‐
ke ich an eine wunderbare, wich ‐
ge und familiäre Ins tu on. Über
die Jahre meiner ehrenamtlichen Tä gkeit ist in der Öffentlichkeitsarbeit
bei einigen eine Freundscha entstanden. Die ste g wachsende Anzahl
der Betroffenen bedeutet auch, dass eine noch größere Anzahl an eh‐
renamtlichen MitarbeiterInnen notwendig ist. Das ist meine Mo va on,
immer weiterzumachen. Weiterhin engagiere ich mich gerne, weil der
Kontakt mit aufrich g Interessierten spannend, o mals berührend ist
und nebenbei noch soziale Kompetenzen fördert.
Ju a Meibeck
Ich engagiere mich bei den Königskindern, weil ich es für mich wich g finde,
etwas Sinnvolles in meiner Freizeit zu bewirken. Früher war ich in der
Familienbegleitung tä g, derzeit bin ich in der Öffentlichkeitsarbeit ak v. In
beiden Bereichen komme ich mit vielen Menschen in Kontakt, was ich toll
finde!
Monika Fallnit
18S ggсchichten
Lange saßen sie da und ha en es schwer.
Aber sie ha en es gemeinsam schwer.
Das war ein Trost.
Leicht war es trotzdem nicht.
Astrid Lindgren
D er Tod eines wich gen Menschen
wir alles durcheinander.
Schmerz, Traurigkeit, vielleicht Wut oder
tungsmöglichkeiten rund um Sterben,
Tod und Trauer. Die beiden haben be‐
ruflich mit Trauernden zu tun, organisie‐
Grübeln, Zweifel bis zum Verzweifeln ren Trauerfeiern sowie Einzel‐ und
machen für viele Menschen in dieser Gruppenangebote. Auf Grundlage ihrer
Zeit jeden Tag schwer. Aber diese Erfahrungen haben sie das Kurzfilmpro‐
schwierigen Gefühle und Gedanken ge‐ jekt Sarggeschichten gegründet und dre‐
hören zu einem wich gen Prozess: Trau‐ hen seitdem Filme, die ermu gen und
ern. Trauern hil uns nach dem Tod informieren sollen. Nur etwas, was
eines Zugehörigen weiterzuleben. Trau‐ Menschen sich vorstellen können, kön‐
ern ist viel, viel, viel mehr als nur Trau‐ nen sie auch einfordern oder sich wün‐
rigsein. Beim Trauern kann man sich schen. Die Sarggeschichten erweitern
gegensei g unterstützen. Man kann es den eigenen Handlungsspielraum im
vielleicht nicht leichter machen, aber Umgang mit dem Tod und ermu gen,
man kann da sein. Deshalb berührt so sich selbst zu fragen: „Was könnte mich
viele Menschen das oben stehende Zitat in dieser Situa on unterstützen?“ Einer
von Astrid Lindgren aus ihrem Buch ihrer Filme dreht sich um die Trauerfei‐
Ronja Räubertochter. er: Bei einer Trauerfeier kommen alle
oder zumindest viele Menschen, die im
G erade die ersten Tage nach dem
Tod eines geliebten Menschen
können hilfreiche Erfahrungen für den
Leben des Verstorbenen wich g waren,
zusammen. Das Wort Trauergemeinde
beschreibt das ziemlich gut: Hier sind
weiteren Trauerprozess bringen oder (fast) alle, die Teil des Lebens dieses
aber Belastungen und weitere Verlet‐ Menschen waren, beieinander und kön‐
zungen. Die beiden Sarah Benz und Jan nen gemeinsam Trauern!
Möllers aus Berlin machen deshalb
Kurzfilme über Handlungs‐ und Gestal‐
"Trauern hil uns, nach
dem Tod eines Zugehörigen
weiterzuleben. Trauern ist
viel, viel, viel mehr als nur
Traugrigsein."
19G emeinsam zu trauern ist ei‐
ne besondere Möglichkeit,
sich auch gegensei g im Trauer‐
sie kann auch der Aspekt im Vor‐
dergrund stehen, ihren Schmerz
und ihre Traurigkeit mit vielen an‐
kann z. B. für jeden und jede ein
Teelicht in einem Glas vorberei‐
ten, das am Eingang steht und
prozess zu unterstützen. Eine deren zu teilen und zu sehen, dass vorne am Sarg oder an der Urne
Trauerfeier kann also etwas sein, dieser Mensch nicht nur ihnen hingestellt werden kann. Eine Ker‐
was man „durchstehen“ muss, selbst wich g war. ze ist etwas Warmes und Helles,
oder sie kann eine Kra quelle für an dem man sich festhalten kann,
den weiteren Weg sein. Man kann
viel dafür tun, damit eine Trauer‐
feier kein Stolperstein, sondern
B ei einer Trauerfeier kommen
viele verschiedene Men‐
schen zusammen, die alle auch
und eine Flamme zieht automa‐
sch unseren Blick auf sich und
wirkt außerdem auf die meisten
ein Tri stein im Trauerprozess verschiedene Bedürfnisse haben. Menschen sehr beruhigend. Die
wird. Vielleicht gibt eine religiöse Manchmal braucht es ein biss‐ Aufforderung, sie vorne am Sarg
Zeremonie oder ein Go esdienst chen, um das alles unter einen oder an der Urne abzustellen, er‐
den Rahmen vor, aber vielleicht Hut zu kriegen. Es ist z. B. wich g, muntert die Trauernden zudem
entscheiden die Zugehörigen sich Kinder ihrem Alter entsprechend dazu, ruhig und bewusst nach
auch für einen anderen Weg. miteinzubeziehen und ihnen zu vorne zu gehen und nicht schnell
erklären, was passiert ist und wel‐ in der letzten Reihe zu verschwin‐
W enn man nicht zu den
engsten Zugehörigen ei‐
che Möglichkeiten es gibt. Wenn
Kinder nicht wissen, was eine Be‐
den.
nes Verstorbenen gehört, ändert
sich allein durch die Todesnach‐
richt der eigene Alltag nicht so
erdigung ist, können sie auch
nicht entscheiden, ob sie mitkom‐
men möchten. Hierzu gibt es
E ine Trauerfeier stellt den Ab‐
schluss des Lebens des Ver‐
storbenen dar, es geht also
sehr. Die Trauerfeier ist o die mi lerweile viele gute Kinderbü‐ darum, ihn in seiner Einzigar g‐
erste und für viele auch die einzi‐ cher. Es kann auch sein und ist keit sichtbar zu machen. Dazu
ge Gelegenheit, ganz bewusst Ab‐ völlig in Ordnung, dass Eltern kann man von ihm erzählen, sein
schied zu nehmen und zu nicht wissen, wie sie gleichzei g Leben noch einmal Revue passie‐
begreifen: Ja, dort in dem Sarg, gut für ihre Kinder da sein und für ren lassen und sich wich ge Er‐
dort in der Urne ist das, was vom sich angemessen an der Trauerfei‐ lebnisse ins Gedächtnis rufen. Die
Körper dieses ganz besonderen er teilnehmen sollen. O gibt es konkreten Lebensdaten sind o
Menschen geblieben ist, und das ja noch gute Freunde oder Ver‐ gar nicht so wich g. Sta dessen
be en wir jetzt zur Ruhe bzw. ge‐ wandte, die sich während der Fei‐ ist es wich ger, bei jedem und je‐
ben wir an den Kreislauf des Le‐ er zu dem Kind setzen und der eigene Erinnerungen zu we‐
bens zurück. mitkommen können, falls ein Kind cken und zum Nachdenken
zwischendurch hinausgehen anzuregen. Von seinen eigenen
F ür die engsten Zugehörigen
ist bis zur Trauerfeier o
möchte. Erinnerungen und seinen eigenen
Gedanken zu erzählen ist dazu
schon viel passiert, was ihnen die
Realität des Todes wieder und
wieder vor Augen geführt hat. Für
E s gibt viele Möglichkeiten,
die Trauergemeinde beim
Ankommen zu unterstützen. Man
hilfreich. Auch Musik, die dem
Verstorbenen viel bedeutet hat,
oder Gegenstände wie ein Instru‐
20ment oder ein Bild, das er gerne wandten und Freunde immer wie‐ angehen und die deshalb auch
mochte, können diesen Aspekt ei‐ der erzählen, und meistens tut es nicht in eine Rede gehören. Diese
ner Trauerfeier unterstützen. Ge‐ gut, sie auch jetzt noch mal zu hö‐ Dinge sind aber trotzdem wich g
rade für Kinder sind diese sinnlich ren. Dabei sollte im Hinterkopf und deshalb sollte auf einer Trau‐
erfahrbaren Aspekte wich g, um behalten werden, dass jeder erfeier auch immer Raum für die
zu begreifen, was vor sich geht. Mensch im Raum seine eigene unausgesprochenen Dinge einge‐
Geschichte mit dem Verstorbenen plant werden.
D enn bei einer Trauerfeier
geht es nicht nur um den
Verstorbenen. Auch für die Zuge‐
hat und dass es nicht eine Wahr‐
heit gibt, die für alle gilt. Eine
Trauerfeier braucht also Platz für S o wie man am Anfang eines
Rituals, wie z. B. einer Trau‐
hörigen, die als Gäste auf die Feier viele unterschiedliche Sichtweisen erfeier, den Alltag verlässt, muss
kommen, kann in dieser Zeit viel auf den Verstorbenen. man danach wieder zurückkehren.
Wich ges passieren. Eine Trauer‐ Noch eine Weile zusammenzusit‐
feier kann hilfreich sein, um ein
Stückchen mehr zu begreifen,
dass jemand tot ist und gleichzei‐
E in ruhiges Lied oder ein Mo‐
ment S lle, in dem jeder sei‐
nen eigenen Gedanken nachgehen
zen und gemeinsam zu essen kann
hier sehr hilfreich sein.
g zu spüren, dass dieser Mensch kann, ist meistens auch eine gute
wich g bleibt. Idee. Schließlich gibt es in jedem
Leben Dinge, die nicht alle etwas
Ü ber viele Menschen gibt es
Anekdoten, die ihre Ver‐ www.sarggeschichten.de
21Dр Tod a Teil dс Lebe
Eine kleine Reise nach Mexiko
von Ronja Mühlinghaus
Um einen besonderen Tag wie schen Provinz Andalusien. Unter Was ist für dich der Dia de los Mu‐
den Dia de los Muertos (dt. Der all meinen neuen Bekannt‐ ertos?
Tag der Toten) authen sch mi ei‐ scha en in Granada sind auch
ern zu können, muss man gar viele Studierende aus Mexiko. Die Für mich und meine Familie ist
nicht mal so weit fliegen, wie man Begegnung und der Austausch mit dieser Tag einer der wich gsten
denkt. Bei mir hat schon meine ihnen zeigte mir einen ganz be‐ Feiertage im Jahr. Eigentlich ist es
Reise in mein Auslandssemester sonderen Umgang mit dem Tod, auch mehr als ein Tag, wir feiern
nach Granada in Spanien gereicht. der mich noch länger beschä ig‐ bis zu drei Tage. Seitdem ich den‐
Granada ist ‐ für mich zumindest ‐ te. Zusammen haben wir am 2. ken kann, habe ich diesen Tag ge‐
dann nämlich gar nicht mal so November den Dia de los Muer‐ feiert. Früher auf den Schultern
Spanisch geworden, wie ich das tos gefeiert, einen der wich gsten meines Vaters, damit ich zwischen
gedacht hä e. Als Stadt, die die mexikanischen Feiertage. Und wie den vielen Menschen nicht verlo‐
meisten interna onalen Studen‐ wir gefeiert haben ‐ und zwar das ren gehe, und heute mit all mei‐
ten empfängt, gibt es hier viel Leben und den Tod gleichzei g. nen Freunden.
mehr als nur die spanische Kultur
‐ Studierende aus aller Welt be‐ Juan ist ebenfalls 22 Jahre alt, stu‐ Woran denkst du an diesen Tagen
einflussen Granada mit ihren ganz diert Philosophie und verbringt besonders?
eigenen Kulturen. genau wie ich ein Semester in
Granada. Er kommt aus Mexiko‐ An diesen Tagen geht mir immer
Schon vor Beginn meines Aus‐ Stadt und ha e mich dazu einge‐ vieles durch den Kopf. Ich denke
landsemesters habe ich mich ge‐ laden, den Dia de los Muertos ge‐ vor allem an all die verstorbenen
fragt: meinsam mit ihm und seinen Familienmitglieder und Freunde.
Freunden zu verbringen. Zwar feiern wir viel und es geht
Warum nicht auch die auch darum, Umzüge anzuschau‐
Gerne habe ich die Chance ge‐ en und sich zu verkleiden, aber es
Themen Leben und Ster‐ nutzt, um ihn zu interviewen. gibt genauso Momente des Inne‐
ben die vielen Kilometer haltens, in denen wir an die Men‐
mit mir mitnehmen? schen denken, die heute nicht
mehr diesen Tag mit uns feiern
können. Es geht darum, beides an
Für mich geht es darum, diese
diesen Tagen miteinander zu ver‐
Chance zu nutzen, um den Um‐
einen. Aber grundsätzlich ist
gang mit dem Tod in verschiede‐
schon alles sehr bunt und es gibt
nen Kulturen zu erfahren.
laute Musik und tanzende Men‐
schen. Wir treffen uns an ihren
Aber vorweg kurz zu mir: Ich bin
Gräbern, bringen Essen mit und
Ronja (22 Jahre), studiere Psycho‐
erzählen Geschichten, die wir mit
logie und bin Teil der Königskin‐
den Menschen verbinden. Die
der, seitdem ich 2018 die
S mmung ist sehr fröhlich. Am
Ausbildung zur Familienbegleite‐
Grab meines Opas hören wir im‐
rin gemacht habe. Seit August
mer seine Lieblingsmusik. Das
verbringe ich ein Auslandssemes‐
fühlt sich dann an, als wären wir
ter in Granada in der südspani‐
22ben und Tod in so eine lebendige Essen, Musik und Kostümen. Ich
Atmosphäre integriert werden.
bin dankbar für diese Erfahrung,
die mir gezeigt hat, wie nah man
Warum denn nicht?
den Tod an das Leben heranfüh‐
Es ist doch allemal besser, an die ren kann und umgekehrt und dass
Verstorbenen zu denken, auch es okay ist, fröhliche S mmung
traurig zu sein und sie zu vermis‐ und traurige Momente
alle noch zusammen. sen, wenn man umgeben ist von miteinander zu verbinden.
fröhlichen Menschen. Es ist ja
Wie hast du den Dia de los Muer‐ nicht so, als würden wir nicht
tos hier in Spanien empfunden? auch traurig sein, dass nicht mehr
alle bei uns sind. Wir geben die‐
Am Dia de los Muertos hier in sen Gefühlen nur anders Audruck.
Granada war ich erst verwirrt. Es
fiel auf die selben Tage wie Hallo‐
ween und alle zogen sich dunkle
und möglichst gruselige Kostüme
J uans Antworten auf meine
Fragen zeigten mir neue Per‐
spek ven zum Umgang mit dem
an. Für mich war das gegenüber
Tod auf. Den Dia de los Muertos
den bunten und schillernden Far‐
ben des Dia de los Muertos sehr haben wir dann in einem mexika‐
ungewohnt. Ich glaube aber nicht, nischen Restaurant verbracht.
dass man diese beiden Feste Dazu kamen so genannte Literari‐
miteinander vergleichen kann. sche Calaveras, lus ge und sa ri‐
Zwar beschä igen wir uns an die‐ sche Gedichte, die am Dia de los
sem Tag auch mit dem Tod, was Muertos in Zeitschri en gedruckt
für viele beängs gend sein kann, werden oder im Fernsehen vorge‐
aber warum sollte man mit so
lesen werden. Für mich war der
dunklen Kostümen noch mehr
Angst verbreiten? Tag ein wirklich besonderes, aber
In vielen Kulturen, unter anderem auch intensives Erlebnis. Ich habe
in Deutschland, kommt es nicht es geschätzt, so offen über den
häufig vor, dass die Themen Ster‐ Tod zu reden, zwischen leckerem
23Reze ionen 24
Du fehlst uns jeden Tag
Unser erstes Jahr ohne Desreen
Autor: Benjamin Brooks‐Du on
von Katrin Beerwerth
Das Buch erzählt die Geschichte des Familienvaters seinem Sohn leichter macht, den Verlust zu verarbei‐
Benjamin Brooks‐Du on, der durch einen Autounfall ten.
seine Frau verlor und infolgedessen seinen zweijähri‐ Wir erfahren viel darüber, wie sein zweijähriger Sohn
gen Sohn Jackson alleine großzieht. Auf der Suche den Verlust erlebt und haben daran teil, wie der Va‐
nach Unterstützung fand der Witwer im Internet ter immer mehr die Bedürfnisse seines Sohnes lesen
zwar viele Sachinforma onen, aber nirgendwo fand lernt und ihn so achtsamer begleiten kann. Es ist für
er andere Witwer, mit de‐ den Vater ein Lernprozess,
nen er sich austauschen im dem er selbst seine Ge‐
konnte. Dies mo vierte ihn fühle vor Jackson zeigt und
dazu, einen Blog zu verfas‐ dem Kleinen somit ein
sen, welcher in kürzester Vorbild ist. Der lernt, dass
Zeit viel Aufmerksamkeit es okay ist, um die Mu er
auf sich zog. Infolgedessen zu weinen, wütend und
wurde Benjamin Brooks‐ ratlos zu sein. So schaffen
Du on in unterschiedliche die beiden es, Erinnerun‐
Sendeformate eingeladen. gen über die Mu er in ih‐
Seine Geschichte erreichte ren Alltag zu integrieren
somit viele trauernde Men‐ und somit die heilsame
schen, die mit ihm Kontakt Kra der Liebe zu nutzen.
aufnahmen. Durch diese Der Vater schildert ein‐
große Anteilnahme bewegt drücklich, wie wich g es
fasste der 33‐jährige seine ist, Kinder altersgerecht zu
Erlebnisse in einem Buch informieren, sodass sie die
zusammen, in dem teilwei‐ Chance haben das Erlebte
se auch Originaltexte aus zu verarbeiten. Er erkennt,
seinem Blog eingebunden dass das Verschweigen von
sind. wich gen Aspekten ‐ auch
Benjamin Brooks‐Du on wenn es zum Schutz seines
berichtet in seinem Buch Kindes gedacht war ‐ beide
über sein erstes Jahr ohne voneinander isoliert hat.
seine Frau. Er beschreibt Obwohl das Buch sich in
sehr direkt, wie es ihm ein paar Passagen wieder‐
geht und lässt uns sehr holt, finde ich es insgesamt
offenen an seinen unter‐ lesenswert. Die ehrliche
schiedlichsten Gefühlen teilhaben. Damit scha er Schreibweise des jungen Witwers ist berührend und
bei Außenstehenden ein besseres Verständnis für klar und entsprechend gut verständlich ist der Inhalt.
mögliche Reak onen trauernder Menschen. Teilwei‐ Durch die Perspek ve des trauernden Ehemannes
se stößt er in seiner Verzweiflung und Überforde‐ und des trauenden Kindes ist es voller Hinweise über
rung auch geliebten Menschen vor den Kopf. Mit der mögliche Trauerreak onen und andererseits ru es
Zeit lernt er jedoch, sich besser abzugrenzen und auch dazu auf, die Individualität eines jeden Trauer‐
zielgerichteter um Hilfe zu bi en, was es ihm und prozesses anzuerkennen und zu akzep eren.
25Trauernde Menschen mit geis ger
Behinderung begleiten
Orien erungshilfe für Bezugspersonen
Autorin: Stephanie Wi ‐Loers
von Ineke Burs
Das Buch richtet sich an alle Bezugspersonen von man mal einen Fehler macht, denn schließlich ist das
Menschen mit geis ger Beeinträch gung, ob Familie nur menschlich. Die Alterna ve wäre es, geis g be‐
oder Professionelle. Die Autorin berichtet sehr pra‐ hinderte Menschen mit ihren Gefühlen alleine zu
xisnah von ihrer Arbeit als Trauerbegleiterin, in der lassen. Wich g sei nur, sich immer wieder neu auf
sie seit einigen Jahren auch Menschen mit Beein‐ die Erlebniswelt der Menschen einzustellen und die‐
träch gungen begleitet. se flexibel, sensibel und individuell wahrzunehmen.
Unsere Gesellscha s gma siert teilweise immer Ich kann dieses Buch allen Betroffenen und Interes‐
noch Menschen mit Beeinträch gungen, und so gibt sierten wärmstens empfehlen.
es in diesem Bereich wenig Fachliteratur zum Thema
Trauer. O wird Betroffenen unterstellt, nicht rich g
trauern zu können oder die Situa on nicht zu verste‐
hen, was wahrscheinlich viel mehr daran liegt, dass
wir die Menschen mit Beeinträch gungen größten‐
teils nicht sensibel genug wahrnehmen.
Die Autorin möchte hier sensibilisieren und au lä‐
ren. Dabei bezieht sie sich sowohl auf Theorien z. B.
aus Kommunika onsforschung und Psychologie als
auch auf Erfahrungsberichte von sich und Betroffe‐
nen. Durch diesen Wechsel bekommt man viele ver‐
schiedene Perspek ven und Eindrücke.
Das Buch soll keine Anleitung sein, sondern Impulse
und Tipps geben für den Umgang mit trauernden
Menschen mit Beeinträch gung. Dies gelingt meiner
Meinung nach gut und man kann sehr viel mitneh‐
men. Auch durch den Themenmix können viele Be‐
rufsgruppen und Angehörige etwas für den Umgang
mit dieser besonderen Situa on lernen.
Der Autorin gelingt es, Angst und Unsicherheiten zu
nehmen, denn sie ermu gt zu handeln, auch wenn
26Die Welt steht s ll
Kindergeschichten von Abschied, Tod und Trauer
Autorin: Andrea Behnke
von Ineke Burs
Auch Kinder müssen Abschied nehmen, aber wie
geht man mit diesen schwierigen Situa onen um?
Wie beantwortet man ihre Fragen? Wie kann man
mit Kindern über Trauer, Tod und Abschied spre‐
chen?
Dieses Buch erzählt fünf kurze Geschichten zum The‐
ma Abschied sowie fünf Geschichten zum Thema
Tod. Die Geschichten sind jeweils aus der Kinderper‐
spek ve erzählt und handeln z. B. von der Trennung
der Eltern, der Demenz eines Großelternteils, dem
Verlust der Heimat durch Flucht und von der eigenen
Erkrankung. Nach jeder Geschichte gibt es eine kurze
Zusammenfassung, Fragen zum Inhalt sowie zum
Thema und verschiedenste Impulse wie passende
Spiele oder Bastelanleitungen. Dabei werden diese
schwierigen Themen auf sehr kindgerechte Art ver‐
mi elt, sodass man tolle Anregungen erhält, mit Kin‐
dern in den Austausch zu gehen.
Gerade das Thema Tod wird, wie ich finde, sehr pas‐
send in den verschiedensten Face en von Ab‐
schiedsritualen bis zur Beerdigung beleuchtet.
Die Autorin richtet sich vor allem an ErzieherInnen
und LehrerInnen, die mit dem Material in Gruppen
oder mit einzelnen Kindern arbeiten können, denn
über Trauer zu sprechen kann sehr hilfreich sein, wie
Behnke mit diesem Buch betont.
Die hervorragende Gliederung des Buches macht es
einem leicht, sich zurechtzufinden und die zurück‐
haltende Gestaltung ist sehr angenehm.
27U рe Angebote im Übрblick
Für Familien
Familienbegleitung Gсchw tрgruppe
Wir begleiten zurzeit 50 Familien mit einem le‐ Einmal im Monat, meist an einem Samstagnach‐
bensverkürzend erkrankten Kind in Münster und mi ag, unternehmen die Geschwister etwas
einem Umkreis von 50 Kilometern. Besonderes.
24-Stunden-Rufdie t Jumpy
Die Koordinatorinnen sind jederzeit für die ehren‐ Es ist möglich, sich unser behindertengerecht
amtlichen MitarbeiterInnen und die Familien da. ausgesta etes Auto auszuleihen.
Psych oziale Begleitung/See ge Büchрei
Wir haben eine große Auswahl an Bilder‐ und
Unsere Koordinatorinnen stehen für schwierige
Kinderbüchern sowie an Fachliteratur.
Gespräche zur Verfügung und stellen bei Bedarf
den Kontakt zu weiteren Ins tu onen her. Unsere
ehemalige Mitarbeiterin Maike Biermann ist als W ho /Semin e
Seelsorgerin für die Familien da.
Wir bieten regelmäßig Veranstaltungen zu
interessanten Themen an.
Familien effen
All unsere Familien sind herzlich eingeladen, unse‐
re vier Familientreffen im Jahr zu besuchen. Sams‐
tagnachmi ags bei Kaffee und Kuchen gibt es viel
Gelegenheit sich auszutauschen, während die Kin‐
der spielen.
Vätр effen
Alle sechs Wochen treffen sich Väter in lockerer At‐
mosphäre, um gemeinsam Zeit zu verbringen.
Müttрfrü tück/Müttр effen
Alle sechs Wochen frühstücken unsere Mü er zu‐
sammen und auch hier steht der Austausch im Vor‐
dergrund. Unseren berufstä gen Mü ern bieten
wir ein entsprechendes Angebot in den
Abendstunden.
28Für unsere Ehrenamtlichen Sons ges
Befähigungsk s Öffentlichkeiʦ beit
Wir bilden ehrenamtliche MitarbeiterInnen aus. Auf Straßenfesten und bei ausgewählten Ak onen
machen wir auf unsere Arbeit aufmerksam. Ein Hö‐
hepunkt ist der Tag der Kinderhospizarbeit am 10.
Öffentlichkeiʦ beit Februar eines jeden Jahres.
Zehn ehrenamtliche MitarbeiterInnen unterstützen
uns tatkrä ig in der Öffentlichkeitsarbeit. Inf matio vрa taltungen
Die Koordinatorinnen sind immer mal wieder un‐
Ja сgс äche terwegs, um interessierte Menschen zum Thema
Kinder begegnen Trauer, Sterben und Tod fortzubil‐
Diese Termine bieten die Möglichkeit des Austau‐ den.
sches zwischen Hauptamt und Ehrenamt. Natürlich
sind die Koordinatorinnen darüber hinaus immer
für die Ehrenamtlichen ansprechbar. Netzwрk
Uns Königskindern ist es wich g, uns mit anderen
Supрv io gruppen Ins tu onen zu vernetzen. So sind wir in diversen
Arbeitskreisen vertreten. Auf Bundesebene
Die MitarbeiterInnen der Geschwistergruppe und gehören wir zum Deutschen Kinderhospizverein
die FamilienbegleiterInnen haben in diesen Grup‐ sowie zum Bundesverband Kinderhospiz.
pen die Möglichkeit zur Reflexion der ehrenamtli‐
chen Arbeit.
Intрne F tbildungsreihe
Die Fortbildungsreihe beinhaltet freiwillige Ange‐
bote für unsere ehrenamtlichen MitarbeiterInnen
zur Ver efung des Befähigungskurses.
Qualitäʦmanagement
Alle zwei Jahre ermi eln wir mithilfe eines Frage‐
bogens die Zufriedenheit der Familien und der Eh‐
renamtlichen.
Dankсchön
Das Team der Königskinder wächst ste g. Unser
Betriebsausflug oder der Neujahrsempfang sind
gute Gelegenheiten, sich auch innerhalb des
Ehrenamtes untereinander kennenzulernen und
unseren Dank auszudrücken.
29Kinderseite
Scherzfrag
e
Wie nennt
man einen
alten Schn
eemann?
Pfütze.
30Gutes tun mit ErsteHilfeTaschen
Jordis Kreuz besucht uns großes Anliegen, Eltern die
nun schon zum zweiten Mal. Angst zu nehmen.
Beim ersten Mal brachte sie Wenn Jordis Kreuz nicht in
eine tolle Idee mit, uns irgendwelchen Wohnzim‐
nämlich langfris g unter‐ mern zu finden ist, steckt sie
stützen zu wollen. Beim auch häufig auf Messen und/
zweiten Mal saßen wir nun oder hält Fachvorträge.
gemütlich zusammen, lern‐ Überall, wo sie au reuzt,
ten uns besser kennen und hat sie auch ihre prak ‐
informierten uns ausführli‐ schen Erste‐Hilfe‐Taschen im
cher über ihre Idee. Die ge‐ Gepäck. Diese liebevoll ge‐
lernte Re ungssanitäterin stalteten Taschen beinhal‐
und Ausbilderin bietet ten eine Reise‐ und
schon seit 10 Jahren „Erste‐ Hausapotheke und können
Hilfe‐Partys“ an. Wer mag, sogar mit dem eigenen Na‐
kann sie zu sich nach Hause men bes ckt werden. Und
einladen und sich entspre‐ nebenbei gehen für jede
chend in einer kleinen und verkau e Tasche 2 Euro zu
somit vertrauten Runde unseren Gunsten. Also, das
über Erste Hilfe bei Kindern ist doch alles in allem eine
informieren. Viele Fragen großar ge Sache! Wer neu‐
dürfen gestellt werden, viele gierig geworden ist auf Este‐
Tipps und wich ge Informa‐ Hilfe‐Partys oder die Erste‐
onen werden vermi elt Hilfe‐Tasche: Infos gibt es
und natürlich lässt sich ein unter
Teil des Gelernten in solch
einer kleinen Runde auch www.erste‐hilfe‐party.de!
wunderbar üben. Ihre
Abende sind sehr praxisnah
gestaltet, denn ihr ist es ein
Infoabend
Für alle, die
an einem E
renamt be h‐
i den König
dern intere sk in‐
ssiert sind:
27.01.2020
19:00 Uhr
Um Anmeld
ung wird g
Telefon: 02 ebeten.
51 397796
E‐Mail: 14 oder
info@kind
erhospiz‐k
oenigskind
er.de
31
31Pan Schule
hü lerinnen un d Schüler der Peter
Sc äch g
Das Besta ungshaus Ha m Sponsorenlauf m
nkemann sammelte
mit der Ak on „Bevor ich legten sich bei ihre
er ins Zeug.
Gewerbeschau in Waren
sterbe“ auf der für die Königskind
dorf für die
Königskinder.
Seit 25 Jahren spendet der
Frauenschützen‐
verein Metelen für wohltä
ge Zwecke. In
diesem Jahr wurden die Kö
nigskinder
bedacht.
bout
d sh o pp ing‐Ak on bei A
row in Wacker 3
Durch eine C r Fußballvere
m e lte de r und machte
You sam die Königskinde
e ck fü r f den Weg
Mecklenb oh n t sportlich au
h g e w
sich natürlic
zu uns.
s danken
rstützung des Team
Für die tolle Unte hmen
von He rzen In eke Burs, die im Ra
w ir m bei
Stud ium s ei n 1/ 2‐jähriges Prak ku
ihre s
uns absolviert.
auch an alle SpenderInnen, die hier nicht aufgeführt sind.
32Sie können auch lesen
