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Bankenbrief Bankenbrief - Ausgabe 2019-194 Das Thema IWF warnt: Investoren gehen wegen niedriger Zinsen höhere Risiken ein Die extrem niedrigen Zinsen verleiten immer mehr institutionelle Investoren wie Fonds, Pensionskassen oder Versicherer, höhere Risiken einzugehen. Davor warnt der Internationale Währungsfonds (IWF) in seinem heute veröf‐ fentlichten Bericht zur globalen Finanzstabilität. Diese Investitionen in riskantere und weniger liquide Anlagen würden zu Schwächen führen, die negative düstere Folgen für die weltweite Finanzstabilität haben könnten, erklärten die IWF-Experten. Die Suche nach höheren Renditen habe in einigen riskanten Märkten übertriebene Bewertungen ausgelöst. Den IWF-Daten zufolge werfen Anleihen von Firmen und Staaten im Wert von inzwischen rund 15 Billionen US-Dollar (13,6 Billionen Euro) keine positive Rendite mehr ab. Dies sei beispielsweise auch für Lebensversicherer in Deutschland problema‐ tisch, deren Kunden weiterhin solide Wertsteigerungen erwarteten, heißt es im Bericht der Institution. Sie investierten daher vermehrt in Anlagen geringerer Kreditwürdigkeit und längerer Laufzeiten. Im Fall einer Krise könnte es daher zu gleichzeitigen Verkäufen kommen, die einen Abschwung weiter beschleu‐ nigen könnten. Auch die gestiegene Verschuldung von Unternehmen sieht die Organisation kritisch. Im Fall einer Wirtschaftskrise, die nur halb so schlimm wäre wie die globale Finanzkrise, könnten etwa 40 Prozent aller Unterneh‐ mensschulden in acht wichtigen Volkswirtschaften, darunter die USA, China und einige EU-Staaten, in Gefahr sein. In diesem Fall gehe es um eine Summe von rund 19 Billionen US-Dollar. "Die politischen Entscheidungsträger müssen dringend handeln, um die finanziellen Verwundbarkeiten anzugehen, die den nächsten Abschwung verschärfen könnten", erklärte der IWF. [de.reuters.com] [focus.de] [finanzen.net] [wiwo.de] Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 1/8 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief Meldungen Brexit-Gespräche laufen auf Hochtouren In Brüssel laufen die Brexit-Gespräche zwischen Großbritannien und der EU zwei Wochen vor dem geplanten Austrittstermin des Vereinigten Königreichs auf Hochtouren, um doch noch zu einer Lösung für eine Vereinbarung zu kommen. EU-Unterhändler Michel Barnier sah heute Fortschritte auf dem Weg zu einem Brexit-Kompromiss, wie er der EU-Kommission mitteilte. Die Gespräche verliefen konstruktiv, doch seien noch erhebliche Probleme zu lösen. Auf dem Treffen der EU-Staats- und Regierungschefs am Donnerstag und Freitag in Brüssel könnten Details eines Ausstiegsverrtrages vereinbart werden, bevor am Samstag das britische Parlament darüber abstimmen könnte. Allerdings ist auch ein EU-Sondergipfel noch im Oktober im Gespräch. Großbritannien will zum 31. Oktober die EU verlassen. Bis zum Redaktions‐ schluss lag keine Entscheidung vor. [sueddeutsche.de] [tagesschau.de] Mittelstands-Umfrage: Negativzinsen treffen knapp ein Drittel der Unternehmen Nahezu jeder dritte Mittelständler in Deutschland zahlt inzwischen Negativ‐ zinsen. Wie aus einer heute veröffentlichten Forsa-Umfrage im Auftrag der Commerzbank hervorgeht, erklärten 29 Prozent der befragten Unternehmen, dass sie in den vergangenen zwölf Monaten Negativzinsen beziehungsweise Guthabenentgelte zahlen mussten. Bei Unternehmen ab 250 Millionen Euro Jahresumsatz waren es sogar 36 Prozent. Befragt wurden bundesweit 500 Entscheider von Unternehmen mit mindestens 15 Millionen Euro Jahres‐ umsatz. Um den Negativzinsen auszuweichen, schichten rund 37 Prozent der Unternehmen in andere Anlageformen um, 32 Prozent investieren der Umfrage zufolge verstärkt in den eigenen Betrieb. [wiwo.de] Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 2/8 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief Euro-Rettungsschirm ESM mit Fahrplan für Bankenunion Der Euro-Rettungsschirm ESM hat einen Vorschlag ausgearbeitet, der einen Fahrplan zur Vollendung der Bankenunion bis 2028 enthält. Im Mittelpunkt steht die Einführung der umstrittenen europäischen Einlagensicherung (Edis) in mehreren Phasen. Das geht aus einem knapp 60-seitigen Diskussionspapier der Finanzinstitution hervor, das der "Börsen-Zeitung" vorliegt. Eine vollständige Vergemeinschaftung des Sparerschutzes ist in dem Plan ab 2028 vorgesehen. Die Edis-Einführung, die 2021 beginnen soll, wird dem Vorschlag zufolge in ein Maßnahmenbündel eingebettet, das unter anderem eine Harmonisierung der nationalen Insolvenzverfahren im Finanzsektor, die Behandlungen von Staatsanleihen in den Bankbilanzen sowie Kapital- und Liquiditätsanforderungen innerhalb von Bankengruppen vorsieht. [boersen-zeitung.de] Italien will Kartenzahlungen belohnen Im Kampf gegen die Steuerhinterziehung will die italienische Regierung die Bargeldnutzung deutlich einschränken. Künftig soll es für die Verbraucher wesentlich günstiger sein, per Karte oder Handy zu bezahlen als in bar, wie eine Bestimmung im neuen Haushaltsentwurf der Regierung vorsieht. So ist ein "Superbonus" geplant, den die Verbraucher Anfang 2021 erhalten sollen, die mit elektronischen Zahlungsmitteln eingekauft haben. Zugleich sind Sanktionen gegen Geschäfte vorgesehen, die keine Zahlungen per Kredit- oder Geldkarte annehmen wollen. Die Bonus-Höhe wurde noch nicht genannt, laut Medien sind es drei Milliarden Euro. [focus.de] Bank of America mit Gewinneinbruch durch Milliardenabschreibung Bei der Bank of America ist der Gewinn im dritten Quartal im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um ein Fünftel auf 5,3 Milliarden Dollar (4,8 Milliarden Euro) gesunken. Ausschlaggebend war das im Sommer aufgegebene Zahlungs‐ dienstleister-Projekt, wie das Institut heute mitteilte. Das US-Geldhaus und ihr Partner First Data hatten entschieden, ihren gemeinsamen Zahlungsdienst‐ leister für Händler einzustellen und in diesem Geschäftsfeld ab Juni 2020 Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 3/8 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief getrennte Wege zu gehen. Bei der Bank of America schlug dieser Schritt nun mit 2,1 Milliarden Dollar vor Steuern negativ zu Buche. Positiv lief das Tages‐ geschäft. Im Privatkundengeschäft, in dem das Institut etwa die Hälfte der Gewinne erzielte, stieg das Volumen der Kredite und Spareinlagen. Im Invest‐ mentbanking blieben die Einnahmen ungeachtet der Turbulenzen an den globalen Börsen stabil. Insgesamt stiegen die Konzernerträge um 0,4 Prozent auf 22,8 Milliarden Dollar. [boerse.ard.de] Banken-Volkswirte erwarten schwache Weltkonjunktur und dauerhaft negative Zinsen Anleger müssen sich nach Ansicht von Banken-Ökonomen auf harte Zeiten einstellen. Die Experten rechnen mit einer schwachen Weltkonjunktur und dauerhaft negativen Zinsen. Das ist der heute veröffentlichten Kapitalmarkt‐ prognose des Bundesverbands Öffentlicher Banken Deutschlands (VÖB) zu entnehmen. Unter dem Dach des Verbandes sind die Institute Deka, DZ Bank, Helaba, Bayern LB, LBBW, die Hamburg Commercial Bank und die NordLB vereint. Als Grund für die pessimistische Vorhersage nannte Ulf Krauss, Anlei‐ heexperte der Helaba, die weltweit wachsende Unsicherheit. "Die politischen Risiken übertragen sich zunehmend auf die Weltkonjunktur. Der globale Handel zeigt deutliche Anzeichen von Schwäche." Für 2020 erwarten die Experten für Deutschland ein Wachstum zwischen 0,3 und 1,2 Prozent. [handelsblatt.com] Teuerungsrate in der Eurozone schwächer als zuvor erwartet Die Inflationsrate in der Eurozone ist so niedrig wie seit November 2016 nicht mehr. Trotz der lockeren Geldpolitik zogen die Verbraucherpreise im September nur um 0,8 Prozent zum Vorjahresmonat an, wie die Statistikbe‐ hörde Eurostat heute mitteilte. Damit entfernt sich die Teuerung im Euroraum weiter von der Zielmarke der Europäischen Zentralbank (EZB) von mittel‐ fristig knapp 2 Prozent. In einer ersten Schätzung war noch eine Inflationsrate von 0,9 Prozent ermittelt worden. Volkswirte hatten mit einer Bestätigung der Erstschätzung gerechnet. Im August lag die Teuerungsrate bei 1,0 Prozent. [handelsblatt.com] Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 4/8 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief Die Köpfe Von der Leyen kann nicht zum 1. November starten Der für 1. November geplante Start der neuen EU-Kommission unter Ursula von der Leyen wird verschoben. Die Spitze des EU-Parlaments verwarf heute offiziell den bisherigen Zeitplan, wie die Deutsche Presse-Agentur in Brüssel erfuhr. Hintergrund ist das Scheitern von drei designierten Kommissaren im Nominierungsverfahren. Frankreich, Rumänien und Ungarn müssen nun neue Kandidaten präsentieren. Parlamentspräsident David Sassoli hatte bereits am Wochenende gesagt, möglicher Starttermin der neuen EU-Kommission könnte der 1. Dezember sein. [focus.de] UBS-Verwaltungsratspräsident Weber kritisiert EZB- Politik Der Verwaltungsratspräsident der Schweizer Großbank UBS und ehemalige Bundesbankpräsident Axel Weber erwartet aufgrund der anhaltend lockeren Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) schwierige Zeiten für die europäischen Geldhäuser. Die jüngsten Entscheidungen der Notenbank nannte er in einem Interview mit der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" voreilig und nicht angemessen. Die Geldpolitik auf Jahre hinaus in der Weise so festzulegen, hätte man besser Christine Lagarde, der Nachfolgerin des EZB-Präsidenten Mario Draghi, überlassen sollen, sagte Weber. "Notenbanken müssen jetzt wieder eine neue Distanz finden. Sie dürfen nicht als Lücken‐ büßer für Fehlentscheidungen von Investoren oder als Reparaturbetrieb verfehlter Politik herhalten." [cash.ch] [faz.net](kostenpflichtig) Vize-Chef Krume verlässt Merck Finck Der Vize-Chef der Privatbank Merck Finck, Michael Krume, hat nach Medien- Informationen seinen Abschied angekündigt. Das berichtet der Finanz- Newsletter Finanz-Szene.de. Der 60-Jährige gehe in den Ruhestand, erklärte Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 5/8 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief ein Merck-Finck-Sprecher auf Anfrage des Online-Portals. Der Posten wird den Informationen zufolge nicht wieder besetzt und der Vorstand von drei auf zwei Köpfe verkleinert. Er besteht künftig aus Vorstandschef Matthias Schellenberg und Olivier Kuetgens. [finanz-szene.de] Türkischer Staatschef Erdoğan kritisiert US-Justiz Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan hat die Anklage der US-Justiz gegen die staatliche Halkbank als einen "rechtswidrigen und hässlichen Schritt" bezeichnet. "Das ist nur ein weiteres Zeichen dafür, wie emotional die Dinge geworden sind", sagte er heute der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu zufolge im Parlament in Ankara. Die Halkbank will gegen die Anschuldigungen vorgehen. Die US-Justiz klagt das Kreditinstitut wegen Betrugs, Geldwäsche und der Umgehung von Iran-Sanktionen in Milliar‐ denhöhe an. Aus der Anklage geht hervor, dass die Halkbank von 2012 bis 2016 rund 20 Milliarden US-Dollar (rund 18,1 Milliarden Euro) an iranischen Geldern verschoben haben soll. [handelsblatt.com] Die Tweets des Tages #Kreditwirtschaft zu ersten Eckpunkten des #SustainableFinance-Beirats der Bundesregierung: "Wir wollen den Wandel zu einer nachhaltigen Wirtschaft in Deutschland positiv mitgestalten." #SFGD19 @bankenverband @BVRPresse @dsgv @pfandbriefbanks @voeb_banken [twitter.com] Wie wäre unser Alltag ohne Banken? Geht das überhaupt? Wir haben das mit Azubis aus Banken mal durchgespielt - Teil 5 unserer Serie #ohneBanken mit Samiha Stambouli und Luka Markovic von @TARGOBANK. Mehr dazu: go.bdb.de/nLPYA [twitter.com] Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 6/8 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief Am Vortag meistgeklickt Wegweiser für Dankesschreiben Schriftlich "Danke" zu sagen, kann die Beziehung zu Mitarbeitern, Kollegen, Kunden oder anderen Geschäftskontakten nachhaltig stärken. Außerdem erhöht ein Dankesschreiben die Chance, in Zukunft auf ähnliches Engagement oder eine weiter gute Zusammenarbeit bauen zu können. Über eine persönliche Dankesnachricht freut sich jeder – meist sogar mehr, als der Absender denkt, wie eine Studie der University of Texas ergab. Die passenden Formulierungen dafür zu finden, ist häufig schwierig. Auf welche Formalitäten Sie dabei achten sollten und Tipps zur angemessenen Wortwahl lesen Sie hier: [impulse.de] Was morgen wichtig wird Die neue Chefin des Internationalen Währungsfonds (IWF), Kristalina Georgiewa, äußert sich zu Beginn der Jahrestagung von IWF und Weltbank (bis 20.10.) auf einer Pressekonferenz. – Die G20-Finanzminister und Notenbank‐ chefs kommen in Washington zusammen. – Der zweitägige Gipfel der EU- Staats- und Regierungschefs beginnt in Brüssel. Das wichtigste Thema ist, ob noch eine Lösung für einen Deal mit den Briten zum geplanten Brexit am 31. Oktober gefunden wird. – Die Bundesregierung will ihre Konjunkturprognose aktualisieren. Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier präsentiert die Herbstprognose in Berlin. – Die Zentralbank Polens stellt ihren Zinsentscheid vor. – Die US-Großbank Morgan Stanley präsentiert ihre Zahlen für das dritte Quartal. Der Nachschlag Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 7/8 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief Wie wird man ein Zwei-Stunden-Chef Mehr Verantwortung im Job, flache Hierarchien und kooperatives Arbeiten – das wünschen sich Umfragen zufolge viele Arbeitnehmer im deutschspra‐ chigen Raum. Dieses Ziel erreicht man, wenn man als Chef am Tag nicht mehr als zwei Stunden in Führung investiert, ist Managerin Insa Klasing überzeugt. Alles andere sei sogar schädlich, weil man sonst die Mitarbeiter in ihrer Eigenverantwortung und Motivation bremst. "Chefs müssen lernen, mit Autonomie statt mit Kontrolle zu führen", argumentiert sie in ihrem Buch "Der 2-Stunden-Chef". Wie das geht und welche Tipps die 40-jährige Start-up- Gründerin und ehemalige KFC-Deutschlandchefin Delegier-Anfängern gibt, lesen Sie hier: [karriere.de] Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 8/8 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
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