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Job Central www.jobcentral.de Regionale Jugendagentur Badische Bergstraße e. V. – Jugendberufshilfe Regionale Jugendagentur Badische Bergstraße e. V. – Job Central Angebote und Aufgabenfelder Netzwerkpartner Übergang Schule - Beruf Künftige Herausforderngen
1 Aufgaben der Jugendberufshilfe Die Jugendberufshilfe ist neben Jugendberufshilfe unterstützt Erfolgreich in einem Beruf Fuß zu In den letzten Jahren hat sich Neben der beruflichen Orientie- Schulsozialarbeit, Streetwork und diese Jugendlichen mit sozial- fassen bedeutet für einen jungen deutlich gezeigt, dass der Erfolg rung und Unterstützung im Be- Jugendmigrationsarbeit ein we- pädagogischen Angeboten und Menschen nicht nur, sich die ma- der Förderung wesentlich davon werbungsprozess geht es auch „Gelingende Bildungsbiografien und er- sentlicher Baustein der Jugend- individueller Beratung und Coa- teriellen Voraussetzungen für die abhängt, mit den Jugendlichen um das Vermitteln von Sozial- und folgreiche Übergänge von der Schule in sozialarbeit und damit ein wich- ching am Übergang von der Sicherung des eigenen Lebens- bereits zu Beginn des Förderpro- Schlüsselkompetenzen wie Zuver- die Arbeitswelt sind wichtige Bestand- tiges Praxisfeld der Kinder- und Schule in den Beruf. Sie trägt unterhaltes und oft auch für die zesses an ihren Stärken und Kom- lässigkeit, Pünktlichkeit, Teamfä- teile unserer kommunalen Bildungs- Jugendhilfe. In § 13 SGB VIII wer- dazu bei, die Chancengleichheit Gründung einer Familie zu schaffen. petenzen zu arbeiten und diese higkeit, Selbstverantwortung etc. politik. Mit Job Central haben wir eine den als Aufgaben der arbeitswelt- und gesellschaftliche Teilhabe Es bedeutet zugleich, sich in der Ge- als Basis der weiteren Unterstüt- wichtige Anlaufstelle für Jugendliche bezogenen Jugendsozialarbeit die junger Menschen zu verbessern, sellschaft, also im beruflichen, fami- zungsangebote zu nehmen. Die Jugendberufshilfe bewegt sich und einen erfahrenen und professio- Förderung der schulischen und die sozial benachteiligt oder indi- lialen und weiteren sozialen Um- zwischen den Systemen Schule nellen Träger der Jugendberufshilfe beruflichen Ausbildung sowie die viduell beeinträchtigt sind. feld zu behaupten, zu verwirklichen Zusammen mit den einzelnen Ju- und Betrieb und hat vor allem die in Weinheim und dem nördlichen gesellschaftliche Integration sozi- und hier anerkannt zu sein. gendlichen entwickeln die Fach- Jugendlichen und ihre gelingende Rhein-Neckar-Kreis. Durch ein gezieltes Jugendberufshilfe al benachteiligter und individuell kräfte der Jugendberufshilfe einen Bildungsbiografie fest im Blick. Sie Zusammenwirken aller Akteure in einer beeinträchtigter Jugendlicher ex- individuellen Berufswegeplan mit ist Anlaufstelle und gleichzeitig lokalen Verantwortungsgemeinschaft plizit genannt. einem konkreten Ziel und mach- Koordinierungsschnittstelle im kümmern wir uns auch um diejenigen baren Zwischenschritten. Netzwerk unterschiedlicher Hilfe- Jugendlichen, die Unterstützung und angebote. Förderung für einen erfolgreichen Zielgruppe: Jugendberufscoaches sind für die Bildungsweg benötigen.“ Jugendlichen verlässliche und Ganz praktisch unterstützen die Jugend- kontinuierliche Ansprechpart- • junge Menschen im Alter zwi- berufscoaches ... ner*innen auf dem Weg zu ihrem schen 15 und 27 Jahren, die kei- eigenen beruflichen Ziel. Sie ha- nen Schulabschluss haben, kei- • beim Bewusstwerden der eigenen Stär- ben ein offenes Ohr, sprechen Manuel Just, nen Ausbildungsplatz finden ken und Schwächen, Interessen und neuen Mut zu und entwickeln ge- Oberbürgermeister Weinheim bzw. ohne Arbeit sind Kompetenzen meinsam mit den Teilnehmer*in- • junge Menschen mit „multiplen“ nen der Situation angepasste Lö- persönlichen und sozialen Pro- • bei der Orientierung in Richtung von Be- sungsansätze. blemlagen: familiäre Probleme, rufsfeldern und einzelnen Berufen Armut, Fluchthintergrund, phy- Jugendberufshilfe zwischen sische und psychische Erkran- • bei der Suche nach Praktikumsstellen Schule und Arbeitswelt kungen, Lernbeeinträchtigun- und Ausbildungsbetrieben gen, institutionelle Entkopplung und (überwiegendes) Leben auf • beim Erstellen und Versenden von Be- der Straße, fehlende Netzwerke, werbungsunterlagen Jugendberufshilfe Sucht, Schulden, Gewalt etc. • junge Menschen mit vielfältigen • bei der Vorbereitung auf Einstellungs- Erfahrungen des „Scheiterns“, tests und Vorstellungsgespräche mit geringem Selbstvertrauen, fehlender Motivation, gering • beim Umgang mit Absagen und Rück- ausgeprägten personalen Basis- schlägen kompetenzen Schule Betrieb • bei der Neuorientierung und beim Ent- wickeln eines Plans B 2 3
Er war ein ruhiger, aber vollständig Suche nach orientierungs- und motivationslo- ser Schüler. Beratungsgespräche, Praktika und Betriebsexkursionen führten zunächst zu keinem Er- Orientierung gebnis. Axel entwickelte keine konkrete Vorstellung von einem Ausbildungsberuf, der ihm Spaß Angesichts dieser Enttäuschung machen könnte. Praktika schmiss war Axel zu diesem Zeitpunkt nicht er nur dann nicht gleich hin, wenn mehr dazu zu bewegen, sich bei er dafür ein paar Euro vom Betrieb anderen Betrieben zu bewerben. erhielt. Stattdessen meldete er sich jetzt für die zweijährige Berufsfachschu- Den Unterricht besuchte er un- le an und wurde dort auch ange- regelmäßig und wenn er da war, nommen. dann kam er meistens zu spät oder verschwand früher. Oft fehlte er Nach Beginn des neuen Schuljahrs unentschuldigt. Dadurch konnte merkte Axel sehr schnell, dass die- er die für die Prüfungszulassung se weiterführende Schulform ihn notwendigen Zertifikate nicht er- überforderte. Er suchte die Unter- langen und hatte am Ende des stützung des AV-Begleiters und ließ ersten Jahres erneut keinen Schul- sich erneut intensiv in Bezug auf abschluss. In den Gesprächen mit Alternativen zum Schulbesuch be- dem AV-Begleiter und der Klassen- raten. Der AV-Begleiter motivierte lehrerin zeigte er sich reumütig und den Jugendlichen dazu, sich erneut einsichtig und gelobte Besserung, um einen Ausbildungsplatz im wenn er die Chance bekommen Wunschberuf zu bewerben, unter würde, das AVdual zu wiederholen. anderem bei der gleichen Firma wie im Jahr zuvor. Und diesmal bekam Im Schuljahr darauf besserte sich er genau dort eine Zusage. sein Verhalten tatsächlich deutlich, Der 16jährige Axel hatte die sodass er diesmal am Ende erfreu- Die Geduld der ihn an der Schule Werkrealschule ohne Ab- licherweise den langersehnten Ab- begleitenden Personen, die ihm schluss verlassen und kam, schluss erlangte. In Schnupper- und Zeit ließen, zu reifen und sich wei- Orientierungspraktika erprobte er ter zu entwickeln, sowie die kon- weil er noch schulpflichtig verschiedene Berufe, wie Fachlage- tinuierliche Hilfe und Unterstüt- war, ins AVdual. Er wohnte rist und Kfz-Mechatroniker, bevor er zung, die er über insgesamt fast wechselweise beim Vater im sich mit Unterstützung des AV-Be- drei Jahre bekam, führten letzt- Odenwald bzw. bei seiner gleiters für eine Ausbildung zum endlich dazu, dass Axel sich mit vom Vater getrennt leben- Maschinen- und Anlagenführer einem guten Gefühl für die Aus- bewarb. Trotz „Vitamin B“ bekam bildung entscheiden konnte. Und den Mutter in Weinheim. er aber in der Wunsch-Firma keine am Ende kam dann natürlich auch Ausbildungszusage. noch ein Quäntchen Glück dazu… 5
Er wohnt mal hier, mal da und kommt über das Jobcenter zu LÄUFT?!. Neben einem starken Hang zum Beim nächsten Vorstellungstermin Alkohol ist Kris’ größtes Problem signalisiert Kris von Anfang an, dass seine Aggression. Er ist verurteilt er eine bewegte Vergangenheit hat wegen verschiedener Gewaltdelik- und auf der Suche nach einer zwei- te und verfügt über fast keine Im- ten Chance ist. Er bekommt die pulskontrolle. Kris ist traumatisiert, Möglichkeit, sich in einem Prakti- sein bisheriges Leben ist gekenn- kum zu beweisen, und überzeugt. zeichnet von Gewalt und Chaos. Da Kris sowohl die Unterstüt- Aber Kris möchte das ändern, er zung vom Jobcenter als auch von will arbeiten, sich ein eigenes Le- LÄUFT?! bekommt, lässt sich sein ben aufbauen, die Vergangenheit Chef darauf ein und bietet Kris eine Keiner hinter sich lassen. Er ist nach kur- Festanstellung. zer Zeit sehr zugänglich und öffnet Kris ist 18 Jah re sich. Kris bekommt zunächst akute Die Betreuung besteht weiter- Unterstützung bei der Psychologi- hin, Kris hält Kontakt und auch alt und woh nungs- bleibt schen Beratungsstelle, wo die drin- für die Firma ist der kurze Draht gendsten Probleme besprochen zu LÄUFT?! eine Erleichterung und los gemelde t. Er war werden können und Kris die Grund- Rückversicherung. lagen der Impulskontrolle erlernt. 4 Jah re in einem zurück Sein Privatleben ist weiterhin E r z ie h u n g s h e im schwierig und sorgt für Rückfälle, die Kris immer wieder zwingen, in Rumänien und sich neu zu sortieren und zu orien- tieren. Er will als Bauhelfer arbeiten, ke h r t zurüc k in doch die erste Anstellung verliert er, denn es gibt Streit und er wird zerrüttete Familien- handgreiflich. ve rh ältnisse o h ne feste Bleibe. 7
Regionale Jugendagentur Badische Bergstraße e. V. – Job Central 2 Regionale Jugendagentur Badische Bergstraße e.V. – Job Central Die Jugendagentur Job Central wur- Die Jugendagentur Job Central Niederschwellig und freiwillig Ziele und erfolgreiche Unterstüt- Intensive Kooperation im Netzwerk de 1999 als Kooperationsprojekt der bietet als Träger der Jugendberufs- zung Stadt Weinheim und der Freuden- hilfe in Weinheim und im nördli- Alle Angebote von Job Central sind Um die Jugendlichen und jungen berg Stiftung und in Zusammen- chen Rhein-Neckar-Kreis seit 1999 niederschwellig und leicht zugäng- Ziel der individuellen Beratungs- Erwachsenen bestmöglich unter- arbeit mit den Gemeinden Hems- arbeitsweltbezogene individuelle Wir eröffnen lich, sind freiwillig und für die Teil- arbeit ist es, die Jugendlichen und stützen zu können, ist für die Ju- bach, Hirschberg, Schriesheim, Beratung und Begleitung für Ju- nehmer*innen kostenfrei. jungen Erwachsenen auf ihrem gendberufshilfe eine enge und gut Heddesheim, Laudenbach, Gorxhei- gendliche und junge Erwachsene Perspektiven Weg der beruflichen Orientierung, funktionierende Kooperation mit mertal sowie dem Stadtjugendring im Übergang von der Schule in den Verlässliche Beziehung bei der Bewerbung und der erfolg- vielen Partner*innen unerlässlich. Weinheim e. V. gegründet. Beruf. Sie ist damit ein fester Be- Unter diesem Motto und reichen Aufnahme einer Ausbil- Siehe hierzu Abschnitt 4. standteil der Weinheimer Bildungs- Leitbild unterstützt Job Cen- Der Aufbau einer verlässlichen und dung zu unterstützen. Vereinsvorsitzender ist der jeweils kette. tral Jugendliche dabei, ihre vertrauensvollen Beziehung „auf Engagiertes multiprofessionelles amtierende Oberbürgermeister der Talente und Stärken zu ent- Augenhöhe“ ist bei Job Central die Manche Jugendliche und jungen Team Stadt Weinheim. Der Geschäfts- falten, ihren Weg in ein ak- Basis einer gelingenden Zusam- Erwachsenen haben im Hinter- führer von Job Central ist zugleich tives und selbstbestimmtes menarbeit mit den Jugendlichen grund Probleme, die erst konstruk- Die Mitarbeiter*innen bei Job Mitarbeiter im Koordinierungsbüro Leben in Beruf und Gesell- und jungen Erwachsenen. tiv bearbeitet werden müssen, be- Central verfügen über eine Hoch- Übergang Schule-Beruf der Stadt schaft zu finden und diesen vor ein berufliches Ziel realistischer schulausbildung in einem (sozial-) Weinheim. Direkt beim Verein an- eigenständig zu gehen. Beratungsverständnis gestellt sind die beiden Fachstellen- leiter*innen für Jugendberufshilfe Neben Fachberatung (Vermitteln und für AVdual sowie die Jugend- konkreter Informationen) findet berufscoaches. Unterstützt werden in großen Teilen eine Prozessbera- sie durch eine Fachkraft in der Ver- tung statt. Dieser, an systemischen waltung und Finanzbuchhaltung. Grundsätzen und Methoden orien- tierte Beratungsansatz, betrachtet Grundsätze unserer Arbeit Jugendagentur Job Central die Jugendlichen und jungen Er- wachsenen als die „Expert*innen ihres eigenen Lebens“ und unter- Mitglieder Weinheim, Hemsbach, Hirschberg, Heddesheim, Schriesheim, Laudenbach, Gorxheimertal, Birkenau stützt sie dabei, ihre jeweiligen beruflichen Ziele und Wege eigen- ständig zu entwickeln und zu rea- lisieren. ins Auge gefasst werden kann. Ziel pädagogischen / sozialwissen- ist es dann, dass die Teilnehmer*in- schaftlichen Studiengang, vielfälti- Vorstand nen in einem oft kleinschrittigen ge Weiterbildungen und Erfahrun- OB Stadt Weinheim, BM Hemsbach, GF Freudenberg Stiftung, Stadtjugendring Weinheim, GF Job Central Prozess das Gefühl von Selbstwirk- gen in systemischer Beratung samkeit erfahren, Vertrauen in sich Geschäftsführung selbst zurückgewinnen und Hand- lungsfähigkeit erlangen. Fachstellenleitungen Jugendberufshilfe | AV dual, WUB Mitarbeiter*innen 8 9
3 Aufgabenfelder und Angebote von Job Central Schwerpunktbereich Konzept & Vorgehen: Wirkungen: Schwerpunktbereich Job Central ist mit einem umfang- Exkurs: 1 Beratungsstelle • Die Beratungsstelle ist von montags • Die Zahl der Besucher*innen in der 2 Jugendberufshilfe an allgemeinbildenden und beruflichen Schulen reichen Angebot an verschiedenen Werkrealschulen, Realschulen und Gemeinschaftsschulen sowie beruf- Projekt„TEMA“ bis freitags durchgehend von 9 bis Beratungsstelle Job Central ist in den lichen Schulen im nördlichen Rhein- 17:30 Uhr geöffnet. letzten Jahren deutlich gestiegen. Neckar-Kreis vertreten: Im Projekt TEMA (Türkische Eltern als Ziel: • Jugendliche können auch unange- • Die Unterstützungsbedarfe gehen Ziele: in Weinheim an der DBS Werkreal- Aufgabenfelder und Angebote Motor für Ausbildung) werden Eltern/ meldet vorbeikommen und einen oft über den eigentlichen Aufga- schule, DBS Realschule, Friedrich jungen Menschen eine Anlauf- Termin vereinbaren. Termine werden benbereich der Jugendberufshilfe Vermeidung von Schulversagen Realschule, am Berufsschulzentrum Familien und Communitys informiert, stelle und einen niederschwel- ohne lange Wartezeiten vergeben. hinaus (Wohnungssituation, fa- und Schulabbruch in Hemsbach an der Carl-Engler ligen Zugang zu individueller • Um den Aufbau eines Vertrauens- miliäre Gewalt, psychische Erkran- Realschule und Friedrich Schiller Ge- beraten, interessiert, sensibilisiert und Beratung und Unterstützung verhältnisses zu gewährleisten, kungen etc.). Die Mitarbeiter*innen Verbesserung der „Ausbil- meinschaftsschule, motiviert für eine aktive Beteiligung auf dem Weg in Ausbildung und bleiben die Teilnehmer*innen im von Job Central arbeiten hierbei dungsreife“ in Schriesheim an der Kurpfalz Real- Beruf zu bieten Beratungsprozess bei den gleichen eng mit anderen Fachdiensten zu- schule und am Berufsorientierungsprozess ihrer Mitarbeiter*innen. sammen. Entwickeln einer persönlichen in Heddesheim an der Karl-Drais-Ge- Kinder. Bewährt haben sich folgende • Die Beratung ist stark an den Bedar- und beruflichen Orientierung meinschaftsschule. Zielgruppe: fen der Jugendlichen und jungen Er- und (Anschluss-) Perspektive Herangehensweise: wachsenen ausgerichtet und reicht • Die gemeinsame Beratung der Jugend- von einzelnen Beratungsterminen Planen der nächsten persönli- Konzept & Vorgehen: • insbesondere junge Menschen, die zur Unterstützung bei kleineren chen Schritte („next steps“) lichen und ihrer Eltern/Familien, um von Schulabbruch bedroht sind Anliegen (jemand möchte zum Bei- den Dialog und das „an einem Strang und deren Übergang in eine Aus- spiel, dass ein Profi einen Blick über • Wöchentliche Sprechstunde an der bildung gefährdet ist seine Bewerbungsunterlagen wirft) Zielgruppe: Schule ziehen“ in den Familien zu stärken • sog. entkoppelte Jugendliche, die bis hin zu intensiven Betreuungs- • individuelle Beratung (Coaching) in bereits aus den Systemen Schule prozessen, die über mehrere Mona- Karim, 16 Jahre: „Boah, das hat der Beratungsstelle Job Central • Das Hand-in-Hand-Arbeiten der TEMA- und Ausbildung herausgefallen sind te oder sogar Jahre dauern können. voll Spaß gemacht, so* möchte • perspektiven- und chancenarme • „digital aufsuchende Arbeit“, d.h. Fachkräfte des Bildungsbüros/IC mit • geflüchtete und neu zugewander- • Im Rahmen von persönlichen Bera- Schüler*innen mit besonderem das Kontakthalten per Social Media ich jetzt immer arbeiten!“ den Jugendberufscoaches von Job te Jugendliche und junge Erwach- tungs- und Coaching-Gesprächen Förderbedarf der Klassenstufen 9 v.a. zu Teilnehmer*innen, die unre- sene, die unter 25 Jahre alt und werden individuelle Talente und (*systemische Methode Tetralemma) und 10 an Werkrealschulen, Real- gelmäßig zur Schule gehen Central, sowie den Lehrkräften/Schul- an keiner Schule mehr angebun- Interessen deutlich, Bildungsziele schulen und Gemeinschaftsschu- • intensive Zusammenarbeit zwischen den sind beziehungsweise dies in geklärt und nächste Umsetzungs- len an der nördlichen Badischen Jugendberufscoach und Klassenleh- leitungen, und weiteren Partner*in- Deutschland noch nie waren und schritte entwickelt. Bergstraße sowie in der VABO und rer*in sowie Klärung der Schnittstel- nen (siehe Netzwerk S.27) die erschwerte Zugänge zum Aus- • Die Jugendlichen werden beim der zweijährigen Berufsfachschule len zu Schulsozialarbeiter*in, Berufs- bildungs- und Arbeitsmarkt haben selbstverantwortlichen Realisieren am Berufsschulzentrum Weinheim berater*in, Berufseinstiegsbegleiter*in • Schüler*innen aus Sprechstunden der gesetzten Ziele begleitet und sowie Elternberaterinnen vom Bil- mit Folgeterminen angeregt, selbst individuelle Unter- Individueller Beratungs- dungsbüro/Integration Central Beginn der stützungsnetzwerke aufzubauen. und Coaching-Prozess Ausbildung HSA, Ziel 2 BFS Erneute Schulisch Bewerbung: verbessert, 2 BFS zu schwer, Erik, 17 Jahre: Beratungsgespräche, Praktikum Praktikum Gespräche Zusage Praktika, Absage, Suche nach weiß nicht, Praktika, Betriebs- System- abgebrochen, über Berufe erprobt, keine weiteren Alternativen was ich exkursionen – gastronomie kommt zu Scheitern, machen soll... „keine Ahnung“ spät, fehlt un- entwickelt Bewerbung Bewerbungen Schuljahr 16/17 Sept. 17 entschuldigt, Plan, wieder- Schuljahr 15/16 kein HSA holt Klasse 10 11
Zielgruppe: Es gibt fünf Grundmodule, welche die Konzept & Vorgehen: Zitate von Lehrer*innen: schulische Berufsorientierung vertie- 1 2 Tool Workshops zum Thema Tool Berufswegeplanung fen und ergänzen: Potential-Werkstatt „Es war ein voller Erfolg, weil • Schüler*innen der Klassenstufe 8 - 10 • Dreitägiger Workshop mit prak- die Schüler an allen 3 Tagen da an allgemeinbildenden Schulen im Modul A: tischen Übungen zum Erkennen waren.“ nördlichen Rhein-Neckar-Kreis Berufs- und Lebenswege erkunden eigener Fähigkeiten, zu Selbst- und Ziele: Ziele: Fremdwahrnehmung, zum Verhalten „Ich konnte meine Schüler*in- Modul B: in der Gruppe und zum Entwickeln nen von ganz anderen Seiten Jugendliche durchlaufen im Konzept & Vorgehen: Meine Interessen und Fähigkeiten / Auseinandersetzen mit eigenen individueller Handlungsstrategien. Rahmen der Berufswegeplanung Mein Profil Stärken und Schwächen • Um die gewonnenen Erkenntnisse kennenlernen.“ eine herausfordernde und be- festzuhalten, entwerfen alle Schü- „Es hat sich sehr positiv auf die deutsame Orientierungs- und Job Central hat Themen-Module er- Modul C: Selbstwirksamkeit und Eigen- ler*innen ihr eigenes Logo, in dem Entscheidungsphase arbeitet, die sich am Berufsorien- Berufe und Arbeitswelt erkunden verantwortung erfahren die Stärken, Fähigkeiten, Schwächen Klassengemeinschaft ausge- tierungsprozess der Jugendlichen und Strategien auf ganz individuelle wirkt.“ Die Jugendberufscoaches von Job orientieren und deren Unterstüt- Modul D: Lernen, eigene Potentiale zu Weise abgebildet werden. Central begleiten und unterstüt- zungsbedarfe aufnehmen. Diese Meinen Beruf finden / Meine Berufs- entdecken und zu nutzen • Nach Abschluss des Workshops er- „Es war sehr aufbauend, auch zen sie dabei und geben ihnen Module ergänzen und vertiefen den wahl halten die Schüler*innen ein Zertifi- mal positive Rückmeldungen gezielte Hilfestellung Berufsorientierungs-Unterricht der eigene Perspektiven und Strate- kat, das sie in ihre Bewerbungsmap- von den Schüler*innen zu be- Schulen. Das Vorhaben umfasst fünf Modul E: gien für den Berufsweg erarbeiten pe geben können. Grundmodule, die zusätzlich zur schu- Meinen Berufswunsch realisieren • Die Workshops sind eine gute kommen.“ lischen Berufsorientierung angeboten Grundlage für weitergehende indivi- werden. Für jedes Grundmodul gibt Zielgruppe: duelle Beratungsangebote im Über- es verschiedene methodische Um- Wirkungen: gang Schule-Beruf. setzungsmöglichkeiten. Die genaue Zitate von Schüler*innen: Realisierung richtet sich nach dem Be- • Schüler*innen der Klassenstufe 9 darf, dem Arbeits- und Leistungsstand • Die Schüler*innen lernen in den ver- und 10 an allgemeinbildenden Schu- Wirkungen: „Es war toll, sich mal so lange der Schüler*innen, sie wird mit den schiedenen Workshops Grundlagen len im nördlichen Rhein-Neckar- mit den eigenen Schwächen zu Lehrkräften abgestimmt. Ein Beispiel: des Bewerbungsprozesses. Auf Basis Kreis sowie Schüler*innen im AVdual beschäftigen, das traut man Florian, 16 Jahre: „Kommen Sie Grundmodul C kann als Praktikums- dieser Kenntnisse kann anschlie- am Berufsschulzentrum Weinheim • Der gesamte Prozess fördert und auswertung, als Betriebsexkursion/ ßend der individuelle Prozess weiter- stärkt die sozialen Kompetenzen aller sich alleine ja gar nicht.“ bald wieder Herr F.? Der Work- Arbeitsplatzerkundung oder als Ge- geführt werden. Schüler*innen. Der Wechsel von Akti- shop hat extra Spaß gemacht.“ „Es war ganz neu, dass Mitschü- spräch mit einem Facharbeiter oder on – Reflexion – Erkenntnis ermöglicht einem Azubi umgesetzt werden. es den einzelnen Teilnehmer*innen, ler*innen auch Stärken an mir ihren individuellen Weg zu entdecken sehen.“ und bewährte oder neue Strategien im Alltag, der Schule, der Ausbildung „Das hat mich total überrascht, Carmen, 15 Jahre: „Toll, dass wir und im Privatleben einzusetzen. dass ich in verschiedenen Grup- das mal üben konnten.“ • Die „Potential-Werkstatt“ stellt eine pen so ganz andere Rollen gute Ergänzung zu den bestehenden Angeboten der Berufsorientierung habe.“ und zu den Beratungs- und Unter- stützungsangeboten am Übergang Schule-Beruf dar. 12 13
Konzept & Vorgehen: Wirkungen: Konzept & Vorgehen: 3 4 Tool Tool Job-Rallye Azubis informieren • Im Rahmen einer Großveranstaltung • Die Betriebe melden zurück, dass sie • Junge Auszubildende berichten im bieten die teilnehmenden Unterneh- großes Interesse an Veranstaltungen Rahmen einer Schulveranstaltung men reale Arbeitsaufgaben aus ihren dieser Art haben, da sie bemerken, über ihre Ausbildung und den Weg Ziele: Berufsfeldern an. Azubis stellen die dass es in Zeiten des Fachkräfteman- Ziele: dorthin. Aufgaben vor, die von den Schüler*in- gels immer wichtiger wird, auf die • Sie sind nur unwesentlich älter als Kennenlernen verschiedener nen ausgeführt werden. Jugendlichen zuzugehen. Informieren über persönliche die Schüler*innen, sprechen die glei- Berufsfelder • An ca. 30 Stationen können die Ju- • Bereits mehrfach mündeten diese Erfahrungen, Schwierigkeiten che Sprache, kommen vielleicht aus gendlichen praktische berufliche Kontakte zwischen Schüler*innen und Erfolge bei der Suche eines der gleichen Umgebung oder waren Erweiterung des Berufswahl- Übungen ausführen und somit ei- und Betrieben in Ausbildungsver- Ausbildungsplatzes und während sogar auf derselben Schule. Daher spektrums nen Einblick in verschiedene Berufs- hältnisse. der Ausbildung können sich die Schüler*innen gut felder bekommen. • Die Wirksamkeit der Teilnahme an mit ihnen identifizieren und aus Jugendliche aktivieren, selbst- • Die Schüler*innen wählen sich eine der Job-Rallye ist für die Schüler*in- Mut machen, sich aktiv um diesem Grund kommt den Auszubil- ständig Aufgaben zu lösen, die Anzahl von Aufgaben aus, die sie nen besonders hoch, wenn Sinn und eine Berufsausbildung nach dem denden eine wichtige Vorbildfunk- beruflichen Anforderungen ent- gerne bearbeiten möchten (mind. Zweck der Veranstaltung entspre- Hauptschul- bzw. Werkreal- tion zu (Peer-to-Peer-Ansatz). sprechen. 10 von 30 Angeboten), und notieren chend von ihren Lehrer*innen vor- schulabschluss zu kümmern • Für die Durchführung in VABO- sich anschließend auf einem Lauf- und nachbereitet werden. Klassen (Schüler*innen mit Zuwan- Durch praktisches Tun sich zettel, mit welchem Erfolg sie die derungsgeschichte und geringen selbst sowie die eigenen Fähig- Aufgaben lösen konnten. Auf diese Zielgruppe: Deutschkenntnissen) berichten Aus- keiten und Interessen besser Form der Selbsteinschätzung wer- zubildende mit Fluchthintergrund, kennenlernen. den die Schüler*innen in der Schule wie sie einen Schulabschluss erwor- von ihren Lehrer*innen vorbereitet. • Schüler*innen an allgemeinbilden- ben und eine Ausbildungsstelle ge- • Im Rahmen des schulischen Berufs- den und beruflichen Schulen im funden haben. Zielgruppe: orientierungsunterrichts werden nördlichen Rhein-Neckar-Kreis diese dann ausgewertet und die Fatma, 15 Jahre: „Es hat Spaß Bedeutung für die individuellen Be- gemacht und man konnte viele Wirkungen: • Schüler*innen der Klassenstufe 9 rufswünsche erörtert. neue Einblicke in Berufe bekom- an allgemeinbildenden Schulen im • Die Schüler*innen haben die Mög- nördlichen Rhein-Neckar-Kreis lichkeit, direkt mit Mitarbeiter*in- men.“ • Es gelingt den Auszubildenden, den nen und Auszubildenden aus unter- Schüler*innen Mut zu machen und schiedlichsten Berufsbereichen (z.B. ihnen das Gefühl zu vermitteln, dass Handwerk, Verwaltung, Technik, auch sie sich erfolgreich um eine Be- Dienstleistung und Sozialpflegeri- Steven, 16 Jahre: „Es war toll, Mohammed, 17 Jahre: “ Super, rufsausbildung nach ihrem Schulab- scher Bereich) ins Gespräch zu kom- mal mit Azubis direkt zu spre- dass alle meine Fragen beant- schluss bemühen können. men und sich sozusagen aus „erster • Die Veranstaltungsreihe ist mitt- chen“. wortet wurden und die Azubis Hand“ über die Berufe zu informie- lerweile an allen aktuellen Projekt- ren, von denen sie sich angespro- so viel Geduld hatten“. schulen von Job Central ein fester chen fühlen. Bestandteil der Berufsorientierung. 14 15
Das Ziel der zweijährigen Berufsfach- Exkurs: Die VABO-Klassen (Vorqualifizierung Konzept & Vorgehen: 2 Jugendberufshilfe in der zweijährigen Berufsfachschule schule (2BFS) ist das Erreichen des Realabschlusses, wobei je nach beruf- licher Richtung (Elektro, Metall, Pfle- Zukunftschancen im LdE-Projekt 2 Berufsbildungslots*innen in VABO Klassen Arbeit und Beruf ohne Deutschkennt- nisse) sind für nach Deutschland zu- gewanderte und geflüchtete Jugend- • grundlegende Deutschkenntnisse ge, Wirtschaft etc.) zusätzlicher fach- liche zwischen 15 und 19 Jahren, die (mind. A1-Niveau) sind Vorausset- spezifischer Unterricht erteilt wird. Im Schuljahr 2017/2018 wurde in über keine oder nur geringe Deutsch- zung für den Einstieg in einen effek- Ziele: Zusammenarbeit der Johann-Phi- Ziele: kenntnisse verfügen, sich nicht in ei- tiven und individuellen Berufsorien- nem Berufsausbildungsverhältnis be- tierungsprozess Vermeidung von Schulabbruch Zielgruppe: lipp-Reis-Schule in Weinheim, der zugewanderten Jugendlichen und finden und deren Berufsschulpflicht • Gestaltung von Unterrichtseinhei- jungen Erwachsenen eine nor- weder ruht noch für vorzeitig beendet ten (zu verschiedenen Themen wie Schüler*innen in Kontakt zu Jugendagentur Job Central und den male Teilhabe an der Schul- und erklärt wurde. eigene Stärken und Interessen, Be- Betrieben und Ausbildungsberu- • Schüler*innen (im zweiten Jahr) der Weinheimer Jugendmedien in einer Ausbildungswelt der deutschen werbungsunterlagen erstellen, Vor- fen bringen zweijährigen Berufsfachschulen am Gesellschaft ermöglichen stellungsgespräche üben, Berufs- Berufsschulzentrum Weinheim der VABO-Klassen von den Schüler*in- Zielgruppe: weg planen, Netzwerke knüpfen, Schüler*innen erfahren Ausbil- • Schüler*innen mit geringer schuli- nen die App „Welcome 2 Weinheim“ Vermitteln des mit einer Berufskunde) dung als Alternative zu weite- scher Motivation dualen Ausbildung verbundenen • individuelle Betreuung bei der Prak- rem Schulbesuch entwickelt, die Geflüchteten helfen soll, (sprachlichen und schulischen) • Schüler*innen der VABO-Klassen tikumsplatzsuche und bei der Über- sich in Weinheim zurechtzufinden. In Anforderungsniveaus haben sehr heterogene Lernvoraus- gangsgestaltung nach Ende des Konzept & Vorgehen: setzungen bezüglich Muttersprache Schuljahres verschiedenen Sparten, wie unter an- gezielte Förderung der „Ausbil- und Schrift, Fremdsprachenkenntnis- • verschiedene Aktivitäten wie Be- derem zu Ämtern sowie Einkaufs- und dungsreife“ sen, Schulbiografie, Bildungsstand, triebsexkursionen, Besuch von Aus- • wöchentliche Sprechstunde direkt Lerngeschwindigkeit, Motivation, bildungsmessen, Stadtrallyes und am Berufsschulzentrum Freizeitmöglichkeiten in Weinheim, Schüler*innen beim Übergang haben unterschiedliche Migrations- Veranstaltungen mit Unternehmen • weitergehende intensive Gespräche Schule-Beruf aktiv unterstützen kontexte und Aufenthaltstitel. (z.B. Projekt „Ausbildungswelten in der Beratungsstelle von Job Central können geflüchtete Menschen eine • Viele Jugendliche haben Traumati- kennenlernen“ bei Naturin Viscofan) • Durchführung von Workshops zur erste Orientierung finden. Die Entwick- sierungen durch Erlebnisse im Her- Vorbereitung des Pflichtpraktikums kunftsland und auf dem Fluchtweg lung der App fand im Rahmen des von und sind belastet durch eine unsi- Wirkungen: der Stiftung „Lernen durch Engage- chere Bleibeperspektive in Deutsch- Wirkungen: land, durch schlechte Wohnverhält- ment“ initiierten und von der Dietmar nisse, rechtliche Einschränkungen • Die Erfahrungen in VABO zeigen, Hopp Stiftung geförderten Projekts und langwierige bürokratische Pro- dass die Schüler*innen mit Flucht- • Diejenigen Schüler*innen, die indi- zesse. hintergrund länger als ursprünglich viduell und intensiv von Jugendbe- „Zukunftschancen“ statt. Sie kann un- erwartet benötigen, um entspre- rufscoaches begleitet wurden, konn- chende Sprachkenntnisse zu entwi- ter folgendem Link heruntergeladen ten neue Perspektiven entwickeln. ckeln. werden: www.welcome2weinheim.de. • Die Unterstützung durch die Berufs- Edanur, 19 Jahre: „Alleine hätte Samira, 16 Jahre: „Danke, dass bildungslotsin in Richtung beruf- ich das niemals geschafft, vielen sie mir alles erklärt haben und liche Orientierung wird sowohl von den Schüler*innen als auch von den Dank für ihre Hilfe!“ mir beim Praktikum geholfen Lehrer*innen als sehr hilfreich wahr- haben.“ genommen. 16 17
Schwerpunktbereich Jugendliche, die nach Abschluss der Wesentliche Elemente von Konzept & Vorgehen: Wirkungen: Zitate von Lehrer*innen: 3 AV-Begleiter*innen im AVdual / Übergangssystem allgemeinbildenden Schule noch schulpflichtig sind und keine weiter- führende Schule besuchen oder eine AVdual sind: • Die AV-Begleiter*innen stabilisieren • Die Schulform AVdual zeigt in Wein- „Ohne die Unterstützung der AV- Begleiter*innen wäre diese tolle Ausbildung beginnen, werden in die Jugendlichen durch sozialpäd- heim große Erfolge. Schulart nicht machbar.“ Schulformen des sogenannten Über- • individualisierte Pädagogik (Lehrkräf- agogische Beziehungsarbeit und • Die Schüler*innen lernen, denken Ziele: gangssystems beschult. te gestalten individuelle Lernsettings fördern individuell und engmaschig und handeln zunehmend selbstän- ihre berufliche Entwicklung diger und eigenverantwortlicher. „Die AV-Begleiter*innen haben Die Schüler*innen erwerben Mit der Teilnahme Weinheims am Lan- und werden zu Lernbegleitern für die • Der dauerhafte Arbeitsort der AV-Be- • Sie werden stabilisiert und verlassen für die Schüler*innen und uns einen primären Schulabschluss. desmodellversuch zur Neugestaltung gleiter*innen ist direkt an den Schu- die AVdual-Klasse in der Regel mit ei- Lehrer*innen stets ein offenes des Übergangs von der Schule in den Be- einzelnen Schüler*innen) len. Dies ermöglicht eine intensive ner wesentlich klareren beruflichen Die Schüler*innen werden per- ruf wurden die bisherigen Schulformen und flexible Unterstützung der Schü- Perspektive. Ohr. Geduldig und humorvoll sönlich stabilisiert und entwi- Berufseinstiegsjahr (BEJ), Berufsvor- ler*innen und eine enge Zusammen- • Von den Jugendlichen und jun- kümmern sie sich individuell um ckeln Motivation und Perspekti- bereitungsjahr (BVJ), Vorbereitung auf • intensive sozialpädagogische Beglei- arbeit mit den Lehrer*innen. gen Erwachsenen, die zuvor keinen die Jugendlichen. Dabei geht ven für eine Ausbildung. Ausbildung und Beruf (VAB) am Berufs- tung durch AV-Begleiter*innen (Fach- • Die AV-Begleiter*innen unterstüt- Schulabschluss hatten, erreicht circa es oft um viel mehr als Berufs- schulzentrum Weinheim durch AVdual zen die Schüler*innen bei der Suche die Hälfte einen AVdual-Abschluss. Die Schüler*innen machen durch (Ausbildungsvorbereitung dual) ersetzt. kräfte der Jugendberufshilfe arbeiten nach Praktikumsplätzen und stel- • Etwas mehr als ein Viertel der Schü- orientierung. Sie unterstützen Praktika persönliche Erfahrun- täglich und mit fester Klassenzuord- len durch enge Kontakte mit den ler*innen beginnt im Anschluss an sie darin, persönliche Probleme gen mit und in der Arbeitswelt. Betrieben eine tragfähige „Brücke“ AVdual eine Ausbildung. zu bewältigen, Widerstände und Zielgruppe: nung an der Schule und unterstützen zwischen Jugendlichen, Schulen und • Alle Beteiligten sind sich einig, dass Die Schüler*innen erhalten Betrieben dar. das AVdual die beste, wirksamste Blockaden zu lösen. Das sind durch den „Klebe-Effekt“ bei die Schüler*innen durch individuelle • Die AV-Begleiter*innen arbeiten auch und sinnvollste Schulform ist, die wir wichtige Schritte hin zu mehr Le- Betriebspraktika einen Ausbil- • Schüler*innen aus Weinheim und Angebote) aufsuchend, unterstützen bei per- im Übergangssystem je hatten. bens- und Ausbildungsreife.“ dungsvertrag. dem nördlichen Rhein-Neckar-Kreis sönlichen Problemen, begleiten bei mit erheblichem Förder- und Unter- Außenterminen und beziehen gege- stützungsbedarf • hoher Anteil an Praktika (mindestens benenfalls das soziale und familiäre • Bei einem großen Teil der AVdual- Umfeld der Schüler*innen mit ein. „Unser herzlicher Dank gilt allen, Schüler*innen gehören Krisen und acht Wochen individuell gestaltete die sich […] für die Jugendlichen Abbrüche zur Normalität ihrer Über- Betriebspraktika in verschiedenen Be- in AVdual einsetzen und mit gro- gangsprozesse in Richtung Beruf. • Viele Schüler*innen haben keinen trieben der Region) ßem Engagement für den Erfolg Schulabschluss, viele zugewanderte des Bildungsganges eintreten.“ Schüler*innen verfügen über relativ Karsten Altenburg, Referat Beruf- geringe Deutschkenntnisse. • Die Zahl der Schüler*innen mit psy- liche Ausbildung, Ministerium chischen Erkrankungen, Suchtpro- für Wirtschaft, Arbeit und Woh- blemen und weiteren persönlichen Gaetano, 20 Jahre: „Danke- Ebrima, 21 Jahre: „Vielen Dank für nungsbau Baden-Württemberg Leyla, 18: „Danke, dass ich im- Problemlagen nimmt zu. mer kommen kann und Sie mich • Oft fehlen zu Beginn von AVdual schön, ich muss Ihnen danken, alles, Herr Alex. Es hilft mir sehr, bei allem unterstützen.“ konkrete berufliche Orientierungen. also ohne Ihre Hilfe hätte ich dass ich jetzt meine Möglichkei- nie die Ausbildung bekommen.“ ten nach der Schule kenne.“ 18 19
Schwerpunktbereich Das Projekt „Läuft?!“ wird im Rhein- Konzept & Vorgehen: Wirkungen: 4 Projekt „Läuft?!“ Neckar-Kreis in einem Trägerverbund, bestehend aus den Trägern Jugend- agentur Job Central, vbi (Verband für • Mit Hilfe begleitender Arbeit und in • Trotz dieser sehr schwierigen Aus- Bildung und Integration Heidelberg), Kooperation mit vielen anderen Ins- gangslage sind die Erfolge im Pro- Werkstattschule und der Jugend- titutionen wird ein erster Kontakt zu jekt „Läuft?!“ im gesamten Rhein- Ziele: agentur Heidelberg, angeboten und den Jugendlichen hergestellt. Neckar-Kreis und auch in Weinheim durchgeführt. Es beinhaltet Elemente • In ersten Gesprächen geht es dar- und dem nördlichen Rhein-Neckar- Unterstützung bei der Klärung des Case-Managements und der Ta- um, den Unterstützungsbedarf zu Kreis sehr positiv. aktueller Probleme, persönliche gesstruktur. verstehen und Perspektiven zu er- • Durch das Erfahren von Wertschät- Stabilisierung öffnen. zung und einer vorurteilsfreien • Die weiteren Angebote an die Ju- und ausschließlich an ihren Bedar- Entwickeln einer persönlichen Zielgruppe: gendlichen sind z.B. Erarbeiten von fen ausgerichteten Unterstützung und beruflichen Perspektive Handlungsoptionen, Erstellen von fassen die Teilnehmer*innen oft Förderplänen, Hilfen zur Lebensbe- erstmals wieder Vertrauen zu sich nächste Schritte planen • Jugendliche, die durch das Regel- wältigung, z.B. Organisation von Un- und zu erwachsenen Ansprechpart- system nicht mehr erreicht werden, terlagen, Strukturierung des Alltags, ner*innen. oder die davon bedroht sind, aus Erschließen von Kontakten zu Unter- • Viele Teilnehmer*innen können im dem System zu fallen stützungsangeboten von Dritten, Anschluss an die intensive Unter- • Insbesondere sollen junge Men- Begleitung zu Ämtern, Hilfestellung stützung (ca. 6 Monate) erfolgreich schen erreicht werden, die erheb- bei Anträgen (insbesondere ALG II), in Arbeit, Ausbildung, Schule, Lang- liche, oft komplexe persönliche und Schuldenregulierung etc., berufliche zeittherapie u.a. vermittelt werden. soziale Schwierigkeiten beim Über- Beratung und Orientierung, Akquise • Nur wenige Teilnehmende brechen gang in das Berufsleben und der In- von Praktika, Jobs und Ausbildungs- die Maßnahme vorzeitig ab. tegration in die Gesellschaft haben. plätzen, Coaching bei Bewerbung Problemlagen wie z.B. Sucht, Straf- und Ausbildungs-, Arbeits- oder fälligkeit, Wohnungslosigkeit, Schul- Schulplatzsuche, Vermittlung zu den, psychische Erkrankungen etc. Psychologischen Diensten und Fach- ärzten oder zu Einrichtungen der Suchthilfe, Notfallhilfen etc. • Dabei ist neben der individuellen Unterstützung und Beratung der Max, 18 Jahre: „Das erste Mal jungen Menschen die Zusammenar- beit mit anderen Institutionen sehr Rick, 21 Jahre: „Es hat mich total im Leben habe ich Tagesstruk- wichtig. Siehe hierzu Punkt 4. beruhigt, dass ich wusste, wenn tur und das freiwillig.“ „Wie- ich aus der Entgiftung heim- so hat das funktioniert?“ „Ich fahre ist Tina für mich da. Sie habe gemerkt, mit Felix kann hat mich während der Zugfahrt man reden. Er war auf Augen- nach Hause noch angerufen höhe mit mir.“ und lange mit mir telefoniert.“ 20 21
Schwerpunktbereich Niederschwellige Förderung von Ta- schulpflichtig sind und die aus den Zielgruppe: Konzept & Vorgehen: Wirkungen: 5 Lern-Praxis-Werkstatt (LPW) gesstruktur und Vorbereitung auf Ausbildung Angeboten vom BAMF, Agentur für Arbeit, Kammern, Maßnahmen des Jobcenters etc. herausfallen. • Geflüchtete und neu zugewander- • Kernstück des niederschwellig an- • Wichtige Lernergebnisse sind sprach- Die Lern-Praxis-Werkstatt wurde 2018 te Menschen im Alter von 18 bis 60 gelegten Projekts sind mehrere liche Verbesserung, geregelte Ta- von der Stadt Weinheim, dem Rhein- Die Erfahrung, dass die Lern-Praxis- Jahren Werkstätten in den Bereichen Holz, gesstruktur und somit Stabilität, Ziele: Neckar-Kreis und einer Gruppe Ehren- Werkstatt auch für junge Geflüchte- • junge Menschen ohne Fluchterfah- Metall, Fahrradreparatur, Küche/ gesteigerte Selbstwirksamkeit und amtlicher in der Berufsintegration te in der Schule und junge Menschen rung im Alter von 15 bis 27 Jahren Hauswirtschaft und Nähen. Selbstbewusstsein, soziale Kontakte Tagesstrukturierendes Angebot Geflüchteter ins Leben gerufen und ohne Fluchtgeschichte eine nieder- • Die Teilnehmer*innen bringen unter- • Ergänzt wird das Angebot durch ver- und Freundschaften, Erfahrung von organisatorisch bei Job Central ange- schwellige Anlaufstelle (ohne Zu- schiedliche Kenntnisstände und He- schiedene inhaltliche Module und Wertschätzung und Anerkennung, Erwerb fachlicher und berufs- siedelt. gangshürden), ein tagesstrukturieren- rausforderungen mit: mangelnde/ Kurse in den Bereichen EDV, Mathe- Frustrationsabbau, Lebensfreude, spezifischer Kenntnisse und des Angebot und ein Setting darstellt, nicht vorhandene Deutschkenntnis- matik und „Leben in Deutschland“, Motivation, Netzwerke, besseres Ver- Erfahrungen Ursprünglich sollte damit vor allem mit dem Motivation, Selbstwert und se, Analphabetismus, Orientierungs- regelmäßiger Sprachtreff sowie Ex- ständnis der hiesigen Kultur und des ein niederschwelliges Angebot ent- konkrete Perspektiven gefördert wer- losigkeit, Einsamkeit, Frustration, kursionen in Betriebe und zu zent- Zusammenlebens, Potentialerken- Einblick in das (Arbeits-)Leben wickelt werden für Menschen mit den, hat uns bestärkt, die bisherige Niedergeschlagenheit, Zukunfts- ralen Einrichtungen der Zivilgesell- nung und -entwicklung, besseres Ver- in Deutschland Fluchtgeschichte, die nicht mehr Zielgruppe sukzessive auszuweiten. ängste, schwierige Wohnsituatio- schaft und erlebnispädagogische ständnis der eigenen Fähigkeiten und nen, Überforderung durch die hiesi- Aktivitäten. Kenntnisse sowie ihrer Verwertbarkeit Verbesserung der Deutschkennt- gen bürokratischen und kulturellen • Mittags wird mit Unterstützung für den deutschen Arbeitsmarkt. nisse Hürden, unterschiedlichen Aufent- der Teilnehmer*innen gekocht und • Als konkrete Anschlüsse und nächste haltsstatus und damit verbundener gemeinsam gegessen, was die Ge- Schritte können viele Teilnehmende Entwickeln einer realistischen Bleibeperspektive in Deutschland. meinschaft fördert und zum Aus- vermittelt werden: in Praktika, in sozi- beruflichen Perspektive multiple psychische Problemlagen tausch anregt. alversicherungspflichtige Beschäfti- (Depression, Traumata, Sucht), fa- • Die Teilnehmer*innen werden indi- gung, in Ausbildung, in Maßnahmen miliäre Probleme (Ehe, Erziehung, viduell bei ihrer Berufswegeplanung der Agentur für Arbeit, in Aufnahme Gewalt), gesundheitliche Probleme beraten und betreut mit dem Ziel Schulbesuch, in Sprachkurse des (chronische Erkrankungen), unrealis- eine realistische Anschlussperspek- BAMF sowie weiterer Verbleib in LPW tische berufliche Vorstellungen tive zu entwickeln. mit paralleler Inanspruchnahme von • Ein breites Kooperationsnetzwerk therapeutischer Beratung. Werkstattbereich Seminarbereich und eine enge Zusammenarbeit mit • Angesichts der Ausgangsvorausset- vielen weiteren Institutionen unter- zungen der Teilnehmenden ist dies ein Projekte draußen Werkstattmodule Berufswegeplanung & Inhaltliche Module stützen die konkreten Anschlussper- großer Erfolg. Bei nur wenigen Teilneh- individuelle Beratung spektiven. mer*innen ist der Verbleib unbekannt. Ghofran, 36 Jahre: „Durch mei- • Insgesamt werden durch das Projekt Kindergarten Holzwerkstatt Potenzialanalyse Begegnung Arbeitswelt ne Teilnahme an der LPW habe & Zivilgesellschaft die sozialen und beruflichen Einglie- ich Dinge gelernt, die nicht im derungschancen verbessert und das Altenheim Fahrradwerkstatt Klärung Leben & Alltag nächster Schritte in Deutschland Leben im Gemeinwesen gestärkt. Integrations- oder Sprachkurs Markus, 19 Jahre: „Ich bin Amira, 23 Jahre: „Durch die Zu- gelehrt werden können. Ein Soziale Kreativwerkstatt Vermittlung Sprache & schulische dankbar, dass es die LPW sammenarbeit mit den Mit- Einrichtungen in Praktika Grundkenntnisse Gemeinschaftsgefühl und die gibt. Ich habe hier viel über arbeitern und den ehrenamt- Stadtjugendring Garten- und Erstellung von Freude, wenn man ein Projekt Landschaftsbau Bewerbungen mich gelernt und mit der lichen Helfern der LPW konnte gemeinsam erfolgreich zum Ab- Unterstützung habe ich eine ich meine Deutschkenntnisse Weitere städt. & gemein- Farbe, Trockenbau, Vorbereitung Vorstel- EDV-Kurse schluss bringt.“ nützige Einrichtungen Hauswirtschaft etc. lungsgespräche etc. etc. Arbeitsstelle gefunden.“ verbessern.“ 22 23
4 Netzwerkpartner und Kooperationen der Jugendagentur Job Central Dietrich-Bonhoeffer-Werkrealschule Weinheim Dietrich-Bonhoeffer-Realschule Weinheim Amt für Bildung und Sport Amt für Soziales, Jugend, Friedrich-Realschule Weinheim Job Central hat neben den vielfälti- Beispiel Kooperation im Bereich Exkurs: Familie und Senioren Friedrich-Schiller- gen Angeboten zur individuellen För- Berufsorientierung Weinheimer Unterstützerkreis Gemeinschaftsschule Hemsbach derung der einzelnen Jugendlichen Personal- und Organisationsamt Carl-Engler-Realschule Hemsbach Berufsstart (WUB) Ordnungsamt Karl-Drais-Schule Heddesheim ein breites Kooperationsnetzwerk Im Bereich berufliche Orientierung an Koordinierungsbüro Netzwerkpartner Übergang Schule-Beruf Kurpfalz-Realschule Schriesheim und eine enge Zusammenarbeit mit allgemeinbildenden Schulen arbei- Helen-Keller-Schule Weinheim und Kooperationen Bildungsbüro Weinheim Hans-Freudenberg-Schule Weinheim verschiedenen Institutionen auf der ten Lehrer*innen, Berufsberater*in- Der Weinheimer Unterstützerkreis Be- Stabsstelle Integration operativen Ebene aufgebaut und ent- nen, Jugendberufshelfer*innen und Schulsozialarbeit Johann-Philipp-Reis-Schule rufsstart (WUB) existiert seit dem Jahr Weinheim Weinheimer Bündnis Ausbildung wickelt: Elternberater*innen in Weinheim Allgemeinbildende Schulen Naturin Viscofan 2000. Dieser Zusammenschluss besteht Kommunale Sozialarbeit Freudenberg Group eng zusammen. Sie stimmen sich in aus Bürger*innen, die für Jugendliche als Betriebsdatenbank bei Job Central Die Mitarbeiter*innen aus den betei- regelmäßigen Sitzungen miteinan- Schriesheim Hemsbach ligten Institutionen treffen sich um der ab und beraten über mögliche Pat*innen bei der Gestaltung des Über- Schnittstellen zu klären, Doppelun- Unterstützungsangebote für einzel- gangs Schule-Beruf tätig sind. Mit ihrer Netzwerkpartner Heddesheim Laudenbach Schulen gen zu vermeiden, gemeinsame Ziele ne Schüler*innen. Die jeweiligen An- Lebens- und Berufserfahrung und ihren Hirschberg Gorxheimertal Stadtverwaltung Firmen zu entwickeln, Vorgehensweisen ab- gebote zur beruflichen Orientierung, Kontakten tragen sie zu einer erfolgrei- Weinheim Birkenau Weinheim zustimmen, Jugendliche an andere Praktikumssuche, Berufsberatung chen Übergangsgestaltung bei. Die meis- Hilfsangebote zu „übergeben“ und und individuelle Begleitung im Be- damit bedarfsgerecht und passgenau werbungsprozess werden so gut ver- ten WUB-Aktiven sind inzwischen als so- Mitglieds- gemeinden zu unterstützen. netzt. genannte Lernpat*innen tätig. Sie helfen den Schüler*innen, Noten und Lernkom- Berufsberatung Heidelberg/Weinheim, Beispiel Projektgruppe AVdual petenzen zu verbessern und den Schulab- Team U-25 Arbeitgeberservice schluss zu erreichen. Gleichzeitig sind sie Im Rahmen von AVdual arbeiten die Ansprechpartner*innen bei der Frage, in Lernbegleiter*innen der Schule, die AVdual-Begleiter*innen von Job Cen- welche berufliche Richtung die Jugend- tral sowie Mitarbeiter*innen und An- lichen gehen könnten und unterstützen leiter*innen in Betrieben sehr eng bei der Suche nach Praktikums- und Aus- zusammen. Systematisch in diese bildungsplätzen. Die Pat*innen des WUB Kooperation eingebunden sind die Andere arbeiten ebenfalls mit Schulen, Familien, Berufsberater*innen der Agentur für Beratungsstellen der Stadt Weinheim, den Kammern, der Arbeit sowie Berater*innen der Kam- Stiftungen mern. Dadurch werden Transparenz Agentur Arbeit und sehr eng mit Job Cen- Land Psychologische Familien- u. hergestellt, eine Kultur der Zusam- tral zusammen. Geleitet und koordiniert Baden-Württemberg Erziehungsberatung Weinheim menarbeit entwickelt und je nach den wird der WUB von dessen Sprecher und Stabsstelle Integration Diakonie Schuldnerberatung - Bedarfen der Schüler*innen entspre- Jobcenter Rhein-Neckar-Kreis Freudenberg Stiftung Schwangerenberatung einer leitenden Mitarbeiterin bei Job Cen- Dezernat für Jugend und Soziales Bürgerstiftung Weinheim Caritas Schuldnerberatung - chende Angebote entwickelt und ab- tral. Gemeinsam werden Reflexions- und ESF-Arbeitskreis Volksbank Stiftung Weinheim Wohnungslosenhilfe gestimmt. Arbeitskreis Jugendberufshilfe Sternbach-Stiftung Suchtberatung e.V. Weinheim Organisationsentwicklungsprozesse des Schulsozialarbeit Berufliche Schulen Ministerium für Wirtschaft, Hector Stiftung AWO Weinheim Jugendhilfe in Strafverfahren Heinz und Liselotte Evang. Stadtmission Heidelberg WUB angestoßen. So fanden über Jahre Arbeit u. Wohnungsbau Ministerium für Kultus, Nehring Stiftung Talhof Schriesheim zahlreiche „Patenwerkstätten“ und ein Jugend und Sport BASF SE Wohnungslosenhilfe Ministerium für Soziales Stiftung Lernen Design-Thinking-Workshop (mit Unter- und Integration durch Engagement stützung der Hopp-Foundation) statt. Polizei Weinheim Bewährungshilfe Psychiatrisches Zentrum Nordbaden 24 25
Regionale 5 Kommunale Koordinierung und Weinheimer Bildungskette Kommunale Steuergruppe Koordinierung Leitung: Für eine erfolgreiche Gestaltung des Strukturen für Kommunale Koordinie- Exkurs: OB Weinheim Übergangs von der Schule in den Beruf rung und lokale Verantwortungsge- Weinheimer Bündnis für Ko o ist ein Agieren auf drei Ebenen wichtig: meinschaft o rd ür Ausbildung e.V. („Zweiburgentalente“) inieru n gsb Rh m der individuellen Ebene, der institutio- n- ei h ei nellen Ebene und der Ebene der lokalen „Kommunale Koordinierung ist die kom- ein Ne riu m Sta dt W c k a r- K re is Infrastruktur. munal verantwortete Bündelung und Das Weinheimer Bündnis für Ausbildung n iste Juge Abstimmung von Aktivitäten, die Her- ist ein lokaler Zusammenschluss von Wirt- Auf der individuellen Ebene geht es stellung von Transparenz und die Ent- schaftsakteur*innen, der Stadt Weinheim mi nb darum, junge Menschen beruflich zu wicklung und Anwendung gemeinsam Übergang Schule - Beruf und Bildungsträgern, dessen Geschäftsstelle af uf ts er ch sh orientieren und beim Übergang von vereinbarter Qualitätsstandards für den beim städtischen Koordinierungsbüro Über- Wir t s ilfe der Schule in den Beruf zu unterstüt- Bereich des Übergangs von der Schule in gang Schule-Beruf angesiedelt ist. Das Ziel zen: Klären eigener Stärken, Kompeten- Beruf und Arbeitswelt“ (aus der „Wein- rä sidiu m E lte r n b e gl e dieses Netzwerkes ist es, sich gemeinsam für Treffen der Chefs und Entscheider zen, Interessen, Berufsorientierung und heimer Erklärung“ 2007). Siehe auch Berufswegeplanung, Berufsberatung, www.kommunale-koordinierung.de den Ausbildungs- und Bildungsstandort Wein- heim in Zeiten eines dynamischen Wandels Gemeinsame Themen und Ziele Praktika, individuelles Coaching und gsp konkrete Unterstützungsangebote Für die Aufgabe der Kommunalen Ko- der Arbeits- und Berufswelt zu engagieren. it u ng un wie Bewerbungen schreiben etc. (siehe ordinierung gibt es in Weinheim zwei Zu den Aktivitäten des Weinheimer Bündnis- ier Kooperationsstrukturen auf Reg operativer Ebene vereinbaren hierzu auch die Angebote von Job Cen- Strukturelemente: die Regionale Steue- ses für Ausbildung zählen unter anderem: t tral in Kapitel 3). rungsgruppe Übergang Schule-Beruf ic h e s S c h ula m • die jährliche Organisation des Ausbildungs- und das städtische Koordinierungsbüro und Studientages WHAT in Weinheim mit Auf der institutionellen Ebene braucht Übergang Schule-Beruf. HWK es ein Schnittstellenmanagement und einer großen Anzahl an Ausstellern, die Aus- eine koordinierte Zusammenarbeit der Regionale Steuerungsgruppe bildungs- und Studienberufe vorstellen, einzelnen Institutionen. Ziel ist es, die • die Organisation gemeinsamer Fortbil- atl unterschiedlichen und vielfältigen An- Unter Federführung des Weinheimer ta dungsveranstaltungen für Auszubildende S gebote der einzelnen Akteure im Über- Oberbürgermeisters treffen sich zwei- in Weinheimer Betrieben zur Stärkung von gang Schule-Beruf gut aufeinander mal jährlich die Spitzen der wich- er Sozial- und Methodenkompetenzen, n d els k a m m A ll g abzustimmen und miteinander zu ver- tigsten Institutionen und Akteure im • der Weinheimer Dialog Wirtschaft-Schule zahnen. Damit werden Doppelungen Übergang Schule-Beruf: Allgemeinbil- e m e i n b il d als Gesprächs- und Kooperationsplattform vermieden und Synergien erzielt. (Siehe dende und Berufliche Schulen, Staat- hierzu auch die Beispiele in Kapitel 4) liches Schulamt und Regierungsprä- zwischen Betrieben und Schulen, Ha sidium (Schulaufsicht), die Stadt als • das Projekt „Arbeitswelt im Wandel“, bei de en nd Eine lokale Infrastruktur ermöglicht Schulträger, Fachämter der Stadt be- dem Schüler*innen der 9ten Klasse den Sch u ie - und gewährleistet die kommunale Ko- ziehungsweise des Kreises, Unterneh- Wandel der Arbeitswelt in einem Betrieb ule n I n d u str ordinierung, Planung und Abstimmung men, Kammern, Verbände, Agentur für unter die Lupe nehmen und die Ergebnisse lokaler Strategien und gemeinsamen Arbeit, Einrichtungen der Jugendarbeit in Kooperation mit den Weinheimer Ju- Handelns sowie das Entwickeln einer und Jugendberufshilfe, Elternberatung, Beru gendmedien entsprechend aufbereiten. lokalen Verantwortungsgemeinschaft. kommunale Schulsozialarbeit, Migran- g un Die Jugendagentur Job Central ist Grün- flic Hilfreich ist darüber hinaus eine an der tenorganisationen und bürgerschaftli- he er at Bildungsbiografie orientierte lokale Ge- che Initiativen/Stiftungen. dungsmitglied des Ausbildungsbündnisses Sc sb h ule n B eruf ebe samtstrategie für Bildung. In Weinheim und vertritt dort insbesondere die Perspekti- De ist dies die Weinheimer Bildungskette. ven und Interessen der Jugendlichen. tri ut Ge ün Be nd g/ B . we dn rksc h afts b u i s A u s b il d u n 26 27
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