Ökoregionen & Makroökologie - Trockene Tropen und Subtropen
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Die größten Wüsten • 8.700.000 km² - Sahara (Afrika) • 1.560.000 km² - Australische Wüsten (Australien) • 1.300.000 km² - Arabische Wüsten (Asien) • 1.040.000 km² - Gobi (Asien) • 715.000 km² - Kalahari (Afrika) • 676.000 km² - Patagonien (Südamerika) • 330.000 km² - Takla Makan (Asien) • 312.000 km² - Sonora (Nordamerika) • 273.000 km² - Karakum (Asien) • 273.000 km² - Tharr und Cholistan (Asien) • USA: 9.363.520 km² Deutschland: 356.974 km² • Trop.- & Subtrop. Wüsten (Passatwüste) • Relief- oder Binnenwüste
Tropische/ subtropische Trockengebiete • in der Zone der ITC aufsteigende Luftmassen sinken in den Subtropen zwischen dem 10.-40. Breitengrad ab → Bildung dauernder Hochdruckgebiete • absinkende Luft erwärmt sich (ca. 10°C / 1000m), dabei nimmt die relative Luftfeuchtigkeit stark ab → Auflösung von Wolken, hohe direkte Einstrahlung, Entstehung heißer Trockengebiete
Tropische/ subtropische Trockengebiete Nordhemisphäre: Sahara (Nordafrika), arabische Wüste (Arabische Halbinsel), iranische Wüste, Thar-Wüste (Vorderasien), Sonora-Wüste (Mexiko), Chihuahuana (Mexiko) Südhemisphäre: Große Victoriawüste und Große Sandwüste (Zentral- und Nordwestaustralien), Namib-Wüste (Südafrika), Peruano-Chilenische Wüste (Südamerika) Gesamtfläche: 31 Mio. km² (20,8 % der Festlandsfläche)
Tropische/ subtropische Trockengebiete Ostseite der Kontinente • die normalerweise trockenen Passate können Steigungsregen bringen → Entstehung von Regenwäldern oder Feuchtsavannen Westküsten der Kontinente • ablandige Passate führen zum Auftrieb kalten Meereswassers → Abkühlung der bodennahen Atmosphäre, Entstehung von Nebel
Klima • Niederschläge treten nur auf, wenn feuchte Luftmassen aus den Nachbargebieten einströmen (Sommer − trop. Sommerregenzone; Winter − außertrop. Zirkulation) • Niederschläge unregelmäßig, bei Sommerregen teilw. extreme Regengüsse, die zu stark erodierendem Abfluss führen können (→ Wadis)
Klima • 2 Regenzeiten: Sonora-Wüste, Karoo-Wüste • eine Winterregenzeit: nördl. Sahara, vorderasiatische heiße Wüsten • eine Sommerregenzeit: südl. Sahara, Innere Namib, Thar-Wüste • seltene Regen, jedoch zu unterschiedl. Jahreszeiten: Zentral-Australien • fast regenlose Wüsten, aber mit häufigem Nebel: Peruanisch-chilenische Küstenwüste, Äußere Namib • regenlose extreme Wüste mit sehr seltenen Regenfällen: Zentrale Sahara
Böden Welche Faktoren sind bei der Bodenbildung von Bedeutung? • Wüsten weisen aufgrund fehlenden Wassers und nur geringer pflanzlicher Produktion meist Rohböden auf • Eigenschaften der Böden durch Ausgangsgestein bestimmt • überwiegend mechanische Verwitterungsprozesse: – Salzverwitterung – Temperaturverwitterung • hohe Evaporation führt zu Anreicherung von Salzen in den oberen Bodenhorizonten (NaCl, MgCl2, CaSO4)
Böden • Steinwüste (Hamada): Oberfläche durch Gesteinsbrocken bedeckt, feinere Verwitterungsprodukte werden ausgeblasen, z.B. Iranische Wüste • Kieswüste (Serir): ausgewehte verwitterte Konglomerate oder fossilen Flussalluvionen, z.B. Zentrale Sahara • Sandwüste (Erg): weitständig bewachsene Sandflächen oder vegetationslose Dünen, z.B. Rub al-Chali in Arabien • Tonwüste mit Tonpfannen (Dayas), tunesische Sahara • Salzwüste mit Salzpfannen (Sebkhas), z.B. Salzpfanne der Namib • Erosionstäler (Wadis): abgelagerte alluvialen Lockergesteinen • Oasen: kultivierte Böden
Böden
Steinwüste (Hamada) • Gesteinsbrocken >10 cm ,selten größer als 40 cm • Basalt, Sandstein oder tonige Kalke aber nie Granit • Farbe meist sehr dunkel, bis schwarz • Wegen dunkler Färbung werden hohe Bodentemperaturen erreicht • meist am Rand von Gebirgen oder auf Hochplateaus.
Kieswüste (Serir) • Oberfläche durch Kies und Grobsand abgedeckt • Darunter dünne Schicht mit Dreischichttonmineralen → Regen führt zur Bildung einer wasserstauenden Sperrschicht
Sandwüste (Erg) • Korndurchmesser: 0,15 – 1,4 mm • Sand hat ein Porenvolumen von etwa 28 - 45% Æ Dünen sind Wasserspeicher
Tonwüste (Sebkhas) • hohe Salzgehalte im Boden führen zu Krustenbildung • in der Regel vegetationsfrei im Zentrum
Salzwüste • Bilden sich in endorrheischer Senken oder Becken • Bedecken nur 1% der gesamten Wüstenflächen • Verdunstung > Niederschlag → Anreicherung von gelösten Stoffen
Äolische Prozesse
Äolische Prozesse: Deflation • Barchane / Sicheldüne – Wanderdüne • Querdüne – Senkrecht zur Hauptwindrichtung • Längsdüne – Mit Hauptwindrichtung • Sterndüne – Ortsfest – Altform
Äolische Prozesse: Korrasion Pilzfelsen Windkanter
Gewässer: Fossiles Grundwasser • Größtes Grundwasserreservoire • 100 - 1000m tief • In feuchteren Klimaphasen gebildet • Bsp. Sahara 60000 km3 • Nicht regenerierbar • Austritt durch Druck
Gewässer: episodische Süßgewässer • Typischste Art für Hitzewüsten • Existieren nur in begrenzter Zeit nach Regenfällen und sind somit unvorhersehbar • Die Wasserflächen sind alle von geringer Tiefe • Temperatur wird direkt von der Luft bestimmt
Gewässer: Süße Dauergewässer • Ursprung: – Hochdringen von Grundwasser – Erhalten Wasser von allogenen Wasserläufen (z.B. Nil) • Bedrohung durch Mensch ÆWasser wird für Ackerbau oder Bergbau hochgepumpt • Größte Zerstörung durch Viehherden
Oasen • Natürliche Oasen – Wadioase – Foggaraoase – Artesische Oase – Trichteroase • Natürliche Oasen: Wasser stammt aus Quellen oder Brunnen – Grundwasseroasen – Quelloasen – Flussoasen
Vegetation: Herausforderungen • hohe Luftfeuchtigkeits- (80 %) und Temperaturschwankungen (50° K) im Tagesverlauf • Wassermangel • Versalzung
Vegetation
Vegetation Groundwater-dependent Precipitation-dependent Desert type Rainfall in + Life form Spatial Temporal Life form Spatial Temporal mm/year + Ecosystem occurrence I. P contracted e.g. diffuse + semi desert permanent P permanent 250 - 100 (80) (perennial) wadis contracted A contracted e.g. diffuse + Autochthonous ecosystem seasonal A seasonal seasonal (annual) at wadi mouth contracted II. mostly contracted e.g. contracted, e.g. in 100 (80) - full desert P permanent P+pP permanent oases runnels + playas 50 (20) and rarely Autochthonous contracted, e.g. in seasonal and mostly seasonal and rarely Allochthonous A -- -- A runnels + playas accidental but spotty ecosystem III. accidental and extreme desert contracted contracted, e.g. in P permanent P+pP rarely 50 (20) - 5 subtype 1 only in oases wadis + playas permanent Autochthonous contracted, e.g. in + A -- -- A accidental episodical spotty wadis + playas Allochthonous ecosystem III. extreme desert contracted contracted, e.g. in P permanent pP accidental 5-1 subtype 2 only in oases wadis + playas Autochthonous contracted, e.g. in mostly seasonal + frequently Allochthonous A -- -- A -- wadis + playas but spotty ecosystem III. extreme desert contracted e.g. P permanent -- -- --
Vegetation poikilohydre Pflanzen: • können Feuchtigkeit durch oberirdische Organe aufnehmen (Regen, Tau, Wasserdampf bei Luftfeuchte > 70%) • Einstellung der Lebensfunktionen bei zu großer Trockenheit (Anabiose) • Algen, Flechten, Pilze, Tillandsien homoiohydre Pflanzen: • müssen ihren Wasserhaushalt sichern
Vegetation
Vegetation: Anpassungen • stark entwickeltes Wurzelsystem, reduzierte oberird. Pflanzenteile • einjährige Samenpflanzen: Keimung, Entwicklung, Samenbildung während einer Feuchteperiode; Samen mit langer Keimfähigkeit • Mehrjährige Pflanzen: Knollen und Rhizome als Überdauerungsorgane, nach Regen schnelles Wachstum der Feinwurzeln, Verdunstungsschutz (Kutikularverdickung, eingesenkte Spaltöffnungen, Haarfilz), Blatt- und Stammsukkulenz
Vegetation: Anpassungen
Vegetation: Anpassungen
Vegetation: Anpassungen
Vegetation: Anpassungen CAM (Crassulacean Acid Metabolism) • z.B. Agavaceen, Bromeliaceen, Cactaceen, Crassulaceen
Fauna: Anpassungen
Fauna: Anpassungen Beispiel Kamel: • günstiges Oberflächen/Volumen-Verhältnis • schwankende Körpertemperatur • Flüssigkeitsverlust von 30% des Körpergewichtes tolerierbar (Mensch 15%) • bis zu 6%iges salzhaltiges Wasser kann verarbeiten werden (Mensch 3%iges)
Fauna: Anpassungen Z.B. Kleinsäuger: • Zuflucht tagsüber in Bodenhöhlen • Nutzung von Stoffwechselwasser Weitere Anpassungen: • Dormanz • Nachtaktivität
Fauna: Anpassungen Z.B.: Seitenwinder – Klapperschlange • Verbreitung v.a. in Teilen von Nord – und Südamerika • Besondere Anpassung: S – förmige Bewegung im heißen Sand
Produktivität
Nutzung: traditionelle Weidewirtschaft Traditionelle Weidewirtschaften in Abhängigkeit von den Feuchte- bedingungen. Die natürlichen Standortverhältisse entscheiden über die Art der Betriebssysteme. Mit zunehmender Gunst wird die Wanderungsdistanz kürzer und die Marktverknüpfung enger. Aus Schultz 2000
Nutzung: Wasserkonzentrationsanbau
Nutzung: Wasserkonzentrationsanbau
Nutzung • Intensive Landwirtschaft: Künstliche Bewässerung von Wüstengebieten – Anreicherung von Salzen in den Böden: Boden wird unbrauchbar – Verwendung von fossilem Grundwasser: bald erschöpft • Tourismus in Wüstengebieten – Infrastruktur, Trinkwasserversorgung, Elektrizität – Kommunikation, Kläranlagen
Nutzung • 1956: Entdeckung von Erdöllagern in der algerischen Sahara (1000 Mio Tonnen Erdöl in 3000 m Tiefe) → Entstehung von Industrieoasen • Förderung weiterer Rohstoffe: Erdgas, Steinkohle, Eisenerz, Phosphate, Silber, Kupfer- Kali-, Bromsalze etc.
Ökologische Probleme • Desertation: Gesamtheit der Prozesse, die zur Wüstenbildung führen • Degradation: Herabsetzung bzw. Verschlechterung bestimmter Bodeneigenschaften (1/3 der landwirtschaftlich nutzbaren Flächen von Bodendegradation betroffen) • Desertifikation: vom Menschen verursachte Ausdehnung wüstenartiger Regionen z.B. durch Überweidung, Rodung
Ökologische Probleme: Desertifikation Bsp.: Sahelzone • Problem: Überweidung und Holzabschlag führten zum Verlust der Pflanzendecke → – Bodenerosion – Abnahme der Artenvielfalt, – Hungersnot (50 Millionen Menschen in den 1970 & 1980er Jahren betroffen, führte zum Tod von schätzungsweise 1 Million), – Wüstenbildung • Gegenmaßnahme: Anpflanzung eines Waldgürtels, effiziente Bewässerung, angepasste Kulturpflanzen
Ökoregionen & Makroökologie 6. Immerfeuchte Subtropen
Verbreitung Schultz 2008
Verbreitung • Gesamtfläche 6 Mio. km² = 4 % der Festlandsfläche • Zw. 25 und 35° Breitengrad, Ostseite der Kontinente • Abgrenzung zu immerfeuchten & sommerfeuchten Tropen äquatorwärts: 18°- Isotherme des kältesten Monats • Abgrenzung zu feuchten Mittelbreiten polwärts: sommerliche Erwärmung in mind. 4 Monaten ≥ 18°C & Mitteltemperatur des kältesten Monats ≥ +5°C
Klima Niederschlagsmaximum im Sommer, teilw. subhumide Bedingungen über mehrere Monate (< 7) Regelmäßige Fröste bis -10°C Schultz 2008
Klima Aus Schultz 2000
Klima Aus Schultz 2000
Klima • Monsunale Effekte führen zu sommerfeuchten Ostseitenklimaten • Winterliche Niederschläge im Zusammenhang mit Kaltlufteinbrüchen • Jahresniederschlag > 1.000 mm
Klima Schultz 2008 Zyklone (Hurrikans, Taifune) können durch hohe Windgeschwindigkeiten (häufig > 150 km/h) und Starkregen (mehrere 100 mm/h) zu beträchtlichen Bodenabträgen, Überschwemmungen und Sturmschäden führen.
Vegetation • Regenwälder (mehrschichtig) (Ost-West) Landeinwärts • Halbimmergrüne Feuchtwälder • Immergrüne Lorbeerblätter (≤ 2-schichtige Kronendächer, Blätter +/- hartlaubig/xeromorph) • Laubabwerfende Monsun- oder Trockenwälder
Landnutzung • Dicht besiedelt und wirtschaftlich hoch entwickelte Räume • Natürliche Vegetation überwiegend durch Kulturlandschaft ersetzt • Mehrjährige Nutzpflanzen: Citrus, Tee • Annuelle wärmeliebende Nutzpflanzen: Sorghum, Mais, Erdnüsse, Reis, Soja, Sesam, Bataten, Baumwolle, Tabak • Teilw. 2 - 3 Ernten pro Jahr
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