Kreisverband Verden e. V - Mitteilungen 2021 - Für Mensch und Natur
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Inhalt VORWORT 4 AUS DEM VORSTAND 5 AUS DEM KREISVERBAND Kassenbericht 11 Einladung Mitgliederversammlung 12 Volksbegehren Artenvielfalt 13 Projekt AllerVielfalt Verden 15 Tontaubenschießstand Fischerhude 18 Trinkwasserförderung Panzenberg 20 AUS DEN GRUPPEN Biotoppflegegruppe Holtumer Moor 22 Gruppe 22 Flächenverwaltung 25 Verden 27 Achim 29 Kirchlinteln 33 Thedinghausen 38 Langwedel 40 Ottersberg 42 Dörverden 44 Oyten 45 FAUNISTISCHE BERICHTE & NATURSCHUTZ Jakobskreuzkrautbär 46 Avifauna Ornithologische Arbeitsgemeinschaft 48 Störche im Landkreis Verden 2020 54 TERMINE Draußen & Drinnen (Exkursionen und Vorträge) 56 Regelmäßige Gruppentreffen 58 ADRESSEN NABU-Kreisverband & Regionalstelle 59 Naturschutzbeauftragte/Landschaftswacht 61 Fachleute Fauna und Flora sowie Tierauffangstationen 62 BETREUTE GEBIETE UND BIOTOPE 64 IMPRESSUM 67 MITGLIED WERDEN 70 3
Vorwort Liebe NABU-Freunde, Unter Federführung des Landkrei- ses und des NABU-Bundesver- damit hat sicherlich niemand ge- bandes sowie der Wasser- und rechnet, dass es in der heutigen Zeit Schifffahrtsverwaltung des Bundes noch so eine weltweite Pandemie sollen in den nächsten Jahren geben kann. Das Jahr 2020 wird zahlreiche Maßnahmen umgesetzt nun als das Corona-Jahr in die Ge- werden, um den Flusslauf der Aller schichte eingehen. Aufgrund der und seine Ufer wieder in einen Pandemie wurden natürlich auch naturnahen Zustand zu bringen. die Aktivitäten der NABU-Gruppen erheblich eingeschränkt und diver- Erfreulich ist auch zu berichten, se Veranstaltungen - wie auch die dass sich drei Eigentümer von Mitgliederversammlung - abgesagt. Moorgrundstücken entschlossen haben, dem NABU drei Grund- In 2020 gab es aber auch erfreuliche stücke im Ottersberger Moor zu Weitere Infos Entwicklungen. Nach anfänglichem schenken. Zum Ottersberger Moor zum Projekt Widerstand vor allem seitens der ist anzumerken, dass sich durch die „Allervielfalt“ CDU stimmte im Oktober der fleißige Entkusselungsarbeit von ab Seite 15. Kreistag einstimmig für das Rena- NABU-Aktiven als Maßnahme der turierungsprojekt „Allervielfalt“. Biotopflege auch der Rundblättrige Sonnentau wieder angesiedelt hat. Die Grundstückseigentümer beka- men die Grundstücke vererbt und hatten davon angesichts der Lage im Naturschutzgebiet keinen Nut- zen. Insofern fassten sie den Ent- schluss, die Moorgrundstücke dem NABU zu übertragen. Vielleicht ist dies auch ein Anreiz für andere Bürgerinnen und Bürger, uns Grundstücke zu übereignen. Mit freundlichen Grüßen Foto: Arne v. Brill 4
Aus dem Vorstand Im Kreis des erweiterten Vorstandes des Kreisverbandes trafen wir uns im Jahr 2020 zu sechs Vorstandssitzun- gen, davon zwei in digitaler Form. Mitgliederversammlung Die für den 22. April 2020 geplante Mitgliederversammlung mit dem Vortrag musste aufgrund der Pande- mie leider abgesagt werden. Die vorgesehenen Ehrungen mit Eh- rennadeln wurden auf dem Sommer- Foto: Gerd Altmann/pixabay fest nachgeholt. Auch die schaft im Badener Moor, dem soge- Mitgliederver- Die Treuenadeln für langjährige Mit- nannten Streitmoor, geschenkt beka- sammlung fiel gliedschaften im NABU wurden im men, wurden uns in 2020 von drei Corona zum Jahr 2020 per Post an die folgenden Eigentümern vier Flurstücke angebo- Opfer. Mitglieder geschickt. ten, von denen sich drei im Natur- schutzgebiet Ottersberger Moor und Für 40 Jahre Mitgliedschaft wur- eins im Badener Moor befinden. Die den ausgezeichnet: Michael & Sabi- Umschreibung erfolgte im Herbst. ne Bruder, Erika & Marek Wieland, Das Grundstück im Badener Moor Peter Eckermann, Erich Eggers, Fritz haben wir in das Eigentum der NA- -Heiner Hepke, Doris Lühning-Fritz BU-Stiftung Nationales Naturerbe & Peter Fritz, Hans-Gernot übertragen lassen, da der Stiftung Wilhelmi, Bernd & Renate Witt- auch die übrigen Grundstücke im huhn, Gerda Wolfrum und Matthias Badener Moor gehören. Vielen Dank Knak. dafür! Für 30 Jahre Mitgliedschaft wur- Projekt Allervielfalt den Lutz Blütling, Rolf Bunke- Nach vielen Jahren Vorarbeit sollte Emden, Michael & Gabriele Luko- das Projekt zur Aller-Renaturierung schus, Elke & Jörg Pöhl, Ulrich Blank eigentlich am 04.06.2020 vom Um- und Karin Hornauf Vogelwaid weltausschuss des Landkreises Ver- ausgezeichnet. den beschlossen werden. Aufgrund des kurz zuvor gestarteten Volksbe- Grundstücksübertragungen gehrens und der damit verbundenen Nachdem wir in 2019 bereits ein Bauernproteste waren die drei Ver- Grundstück von einer Erbengemein- treter der CDU, die alle Landwirte 5
Aus dem Vorstand sind, plötzlich nicht mehr bereit, den NABU-Bundesverband mit der Fol- Verträgen zuzustimmen. Obwohl es ge, dass am 27.06.2020 eine Abord- sich um ein Projekt handelt, das mit nung von Landwirten, Politikern dem NABU-Bundesverband durch- und der Kreisverwaltung die Havel geführt werden soll und dieser gar besuchte und unter Führung von nichts mit dem Volksbegehren in Rocco Buchta die Renaturierungs- Niedersachsen zu tun hat, wurde ins- maßnahmen besichtigte. Mit dabei gesamt die Vertrauenswürdigkeit des war auch der Bauernpräsident des NABUs angezweifelt. Trotz Gegenre- Landes Brandenburg. Alle Teilneh- de durch die Mitarbeiter und Mitar- menden gewannen einen guten Ein- beiterinnen des Landkreises sowie druck und stellten fest, dass mit dem von Gustav Schindler und mir wurde NABU gut zusammenzuarbeiten ist. kein Beschluss über das Projekt Auch die Landwirte waren zufrieden. gefasst und der eigentlich für die fol- Es wurde klargestellt, dass nur frei- gende Kreistagssitzung vorgesehene willige Maßnahmen umgesetzt wer- Kreistagsbeschluss verschoben. In den. Auch die in Aussicht gestellten der Folgezeit gab es diverse Gesprä- Ausgleichszahlungen wurden als Mehr zum che mit Politikern aller im Kreistag attraktiv wahrgenommen. Kurze Zeit Volksbegehren vertretenen Parteien, dem Kreisland- später besuchte dann noch eine Ab- ab Seite 13. wirt, der Kreisverwaltung und dem ordnung von Bündnis 90/Die Grü- nen das Gebiet. Nach der ganzen Aufregung gab es am Ende einen po- sitiven Abschluss. Der Kreistag stimmte in seiner Sitzung am 09.10.2020 einstimmig für die Ver- träge mit dem NABU. Volksbegehren Das auf der Landesvertreterver- sammlung 2019 in Rinteln beschlos- sene Volksbegehren wurde im Mai 2020 von einem Aktionsbündnis ge- startet, das aus 200 Organisationen bestand unter Federführung des NA- BU, des Landesverbandes Bünd- nis90/Die Grünen und des Berufs- imkerverbandes. Um dieses Volksbe- gehren zu verhindern, wurden ab Ja- nuar 2020 Gespräche zwischen dem 6
Aus dem Vorstand Landwirtschaftsministerium, dem die Pressearbeit koordiniert hat. Auf- Umweltministerium, dem Bau- grund der Probleme im Zu- ernverband, dem NABU und dem sammenhang mit dem Projekt zur BUND geführt mit dem Ziel, auch Allerrenaturierung hatten wir im Ju- außerhalb eines Volksbegehrens we- ni beschlossen, dass wir uns als Kreis- sentliche Verbesserungen im Arten- verband mit öffentlicher Werbung schutz zu erreichen. Am Ende gab es für das Volksbegehren zurückhalten eine Einigung, den sogenannten Nie- und die Unterschriftensammlungen dersächsischen Weg. Zwischenzeit- den örtlichen Gruppierungen über- lich kam es aber ab dem Start des lassen. Die Sammlungen wurden Volksbegehrens zu Protesten durch dennoch sehr erfolgreich in den ein- aufgebrachte Landwirte. Man kann zelnen Gemeinden durchgeführt. sicherlich geteilter Meinung darüber Der Landkreis Verden gehörte mit sein, ob es richtig war, trotz laufen- 2.853 Stimmen zu den Landkreisen, der Gespräche das Volksbegehren in denen am meisten Stimmen ge- am 25.05.20 zu starten. So wurden worben wurden. die Verhandlungspartner auf Seite der Landwirtschaft und der Politik Trinkwasserförderung unter Druck gesetzt. Alternativ hätte Wasserwerk Panzenberg auch der Verlauf der Gespräche Die Wasserförderung geschieht nun- abgewartet werden können, um mehr schon seit zehn Jahren ohne dann später das Volksbegehren zu das Vorliegen einer dauerhaften was- starten. Tatsache ist aber, dass am serrechtlichen Genehmigung. Der Ende ein Kompromiss erzielt wur- Grund für die weitere Verzögerung de, der zwar nicht zu 100% die Zie- des neuen Genehmigungsverfahrens le des Volksbegehrens beinhaltet, soll nach Aussage des Landkreises dafür aber von allen Seiten mitge- Verden ein Gutachten sein, das auf- tragen wird. Und auch wenn am grund des Alters von über fünf Jah- Ende der Unterschriftensammlung ren erneuert werden muss. Auf niedersachsenweit 162.530 Un- Druck des Landkreises hat der Trink- terschriften gesammelt wurden, wä- wasserverband im Januar 2021 nun re nicht sicher gewesen, dass die be- bekannt gegeben, die Fördermenge Mehr zur nötigte Anzahl von 600.000 Unter- im Wasserwerk auf 8,65 Millionen Trinkwasser- schriften zusammengekommen wä- Kubikmeter reduzieren zu wollen. förderung auf re. Dies ist zwar ein erster Schritt in die Seite 20. richtige Richtung, aber bei weitem Bei uns im Landkreis hatte sich im nicht ausreichend, um die Halse wie- April eine Arbeitsgruppe gebildet, die der fließen zu lassen. die Unterschriftensammlungen und 7
Aus dem Vorstand NABU und Jägerschaft Beim Kreisjägertag 2020 waren wir wieder mit einer Ausstellung zum Vogel des Jahres, der Turteltaube, vertreten. Unterschiedlicher Auffassung waren wir beim Thema Wiederinbetrieb- nahme des stillgelegten Tontauben- schießstandes in Fischerhude. Wäh- rend der BUND uns dabei unter- stützte, sprach sich die Jägerschaft des Landkreises Verden für die Wie- derinbetriebnahme aus. Dies passt eigentlich nicht zu einem Verein, der Diese Schottergärten sich stets als anerkannter Natur- Broschüre ist Leider unternehmen weder der schutzverband präsentiert. bei der Stadt Landkreis noch die Gemeinden im Verden zu Landkreis Verden etwas gegen die Antrag auf Unterschutzstel- bekommen. verbotenen Schottergärten. Der lung des Gohbachtales Landkreis verweist darauf, dass Insbesondere um die artenreichen weder klare Regeln existieren wür- Wiesenflächen im Gohbachtal zu er- den, wann es sich um einen Schotter- halten, wurde im März beim Land- garten handelt, noch Personal zur kreis Verden ein Antrag auf Unter- Überprüfung vorhanden sei. Und die schutzstellung als Naturschutzgebiet Gemeinden verweisen auf den Land- gestellt. Dies führte zu starken Pro- kreis. Den Vorschlag unsererseits, in testen seitens der Landwirtschaft. Da den Gemeinden Broschüren über die die Kreisverwaltung den Antrag ab- Nachteile von Schottergärten mit lehnen wollte, aber zusagte, mit den Vorschlägen zur naturnahen Gestal- betroffenen Flächeneigentümer Ver- tung zu verteilen, hat nur die Stadt handlungen über freiwillige Erhal- Verden übernommen. Diese ließ die tungs- und Verbesserungsmaßnah- NABU-Broschüre über naturnahe men zu führen, um auf diese Weise Gärten drucken und will sie an alle den Erhalt sicher zu stellen, zogen neuen Hausbesitzer verteilen. Wir wir den Antrag wieder zurück. hoffen, dass dieses gute Beispiel von den anderen Kommunen übernom- NABU und Politik men wird. Am 18.02. trafen sich mehrere Vor- standsmitglieder mit der Kreistags- 8
Aus dem Vorstand fraktion von Bündnis 90/Die Grünen im Achim zu einem Meinungs- austausch. Dabei wurde über das Volksbegehren, die Klimaagentur, die Trinkwasserförderung und Schottergärten diskutiert. Große Differenzen mit der CDU- Kreistagsfraktion gab es anlässlich der anfänglichen Verweigerungshal- Foto: Jutta Gründemann tung zum Allerprojekt. Dazu wurden viele Gespräche geführt sowie Presse- Widerspruch und Klage gegen Ein herzlicher artikel und Leserbriefe geschrieben, die Genehmigungen zur Dank an Rolf in denen die unterschiedlichen An- Wiederinbetriebnahme des und seine sichten ausgetauscht wurden. Tontaubenschießstandes in Familie, die das Fischerhude Sommerfest Mit allen im Kreistag vertretenen Aufgrund einer Mail eines Bürgers trotz Corona Parteien gab es einen Meinungsaus- aus Fischerhude wurden wir im Mai ermöglicht tausch zur finanziellen Förderung 2020 über die Planungen informiert, haben. zur Wiederinbetriebnahme des dass der im Landschaftsschutzgebiet Wurtftaubenschießstandes. Leider Fischerhuder Wümmewiesen und stimmten bis auf Bündnis 90/Die gleichzeitig im EU-Vogelschutz gele- Grünen alle anderen Parteien dafür, gene und seit 2013 stillgelegte Ton- dass der Schützenverein Fischerhude taubenschießstand wieder reaktiviert 50.000 € erhält, um die „Sport- werden soll. Daraufhin schrieben wir anlage“ Tontaubenschießstand sa- den Landrat an und baten um ent- nieren zu können. sprechende Informationen. Wie sich herausstellte, hatte der Landkreis die Sommerfest 2020 Genehmigungen erteilt, ohne zuvor Wir hatten aufgrund der Corona- die gesetzlich vorgeschrieben Be- Entwicklung bezüglich unseres Som- teiligung der anerkannten Natur- merfestes lange abgewartet, aber schutzverbände durchzuführen. dann hatte sich Rolf Göbbert kurz- fristig bereit erklärt, das Sommerfest. In Zusammenarbeit mit der örtli- wieder beim ihm auf dem Hof veran- chen Bürgerinitiative beauftragten stalten zu können. Am 22. August wir einen Rechtsanwalt, gegen die trafen wir uns mit 30 Personen bei erteilten Genehmigungen Wider- leider nicht so gutem Wetter. Den- spruch und danach auch Klage noch gefiel es allen Teilnehmenden. beim Verwaltungsgericht einzule- 9
Aus dem Vorstand gen. Näheres kann dem gesonder- der Strukturstraße angemietet ten Artikel entnommen werden. werden. Das Ambiente und die Lage Mit einer Entscheidung des Gerich- in der Altstadt, nahe an der Aller und tes wird frühestens in der zweiten am Allerradwanderweg, sind prima. Jahreshälfte 2021 zu rechnen sein. Stellungnahmen Landesvertreterversammlung Im November erarbeiteten mehrere Die für den 19.09.2020 in Verden Mitglieder der Achimer Ortsgruppe geplante Landesvertreterversamm- eine umfangreiche Stellungnahme lung musste aufgrund der Pande- zum Planfeststellungsverfahren mie ersatzlos abgesagt werden. Die zum geplanten Gewerbegebiet nächste ist jetzt für den 18.09.2021 Achim-West. in Verden geplant. Unterstützung anderer Bundesvertreterversammlung NABU-Projekte und Vereine Die ursprünglich in Erfurt geplante Im Jahr 2020 unterstützten wir fi- Das Acker- Bundesvertreterversammlung des nanziell folgende andere NABU- bürgerhaus: NABU-Bundesverbandes fand am Projekte und Vereine: Hinter dieser 14.11.2020 in digitaler Form statt. 500 €: Schafbachtal in Thüringen schönen Ich nahm als Delegierter zusammen 251,20 €: Biesenthaler Becken, Fassade ist die mit weiteren 200 Delegierten aus Brandenburg Regional- dem Bundesgebiet daran teil. 60 €: Beitrag Schlossparkverein, geschäftsstelle Etelsen zu finden. Regionalgeschäftsstelle 250 €: Beitrag Storchenförder- Aufgrund der sehr er- verein Verden folgreichen Mitglieder- 500 €: Naturwald Steinau, Nie- werbeaktion und der dersachsen (Nähe Cuxhaven) Zusage des Bundesver- bandes, die Stelle der Regionalgeschäftsfüh- Mitgliederbestand rung ein Jahr lang zu Die Mitgliederzahl betrug am unterstützen, hat der 31.12.2020 insgesamt 3.650 Mitglie- Landesverband zum der. Damit gehören wir zu den 01.01.2020 Leonie Jor- größten Kreisverbänden des NABU dan eingestellt. Dank -Niedersachsen, der mittlerweile der Vermittlung von 120.000 Mitglieder zählt. Arne von Brill konnte von der Stadt Verden Bernd Witthuhn Foto: Arne v. Brill das Ackerbürgerhaus in 10
Kassenbericht 2020 Einnahmen 2020 Beiträge 16.457,86 € 27,9 % Zuschüsse 12.755,36 € 21,6 % Projekt-Zuschüsse 6.911,70 € 11,7 % Spenden 14.948,48 € 25,3 % Bußgelder 2.225,00 € 3,8 % Verkaufserlöse 2.686,00 € 4,6 % Grundstückserträge 2.995,38 € 5,1 % Zinsen/Sonstiges 13,38 € 0,5 % Summe Einnahmen: 58.993,16 € 100,0% Ausgaben 2020 Prakt. Naturschutz 28.435,56 € 50,6 % Naturschutz-Projekte 8.688,16 € 15,4 % Öffentlichkeitsarbeit 7.766,07 € 13,8 % Jahresheft 5.611,47 € 10,0 % Spenden/Beiträge 2.061,20 € 3,7 % Grundstückskosten 1.334,83 € 2,4 % Verwaltung 1.762,96 € 3,1 % Grundstückskauf 577,23 € 1,0 % Summe Ausgaben 56.237,48 € 100,0% Vortrag vom 01.01.2020 41.497,18 € Endbestand am 31.12.2020 44.252,86 € Veränderungen 2020 2.755,68 € 6,6 % In der Position „Spenden“ ist eine zweckgebundene Rücklage von 7.100 € für „Klage Schießstand Fischerhude“ enthalten. Wilfried Gründemann 11
Einladung Mitgliederversammlung Einladung zur Mitgliederversammlung am 22. September um 19.00 Uhr im Hotel "Niedersachsenhof ", Lindhooper Straße 97, Verden Foto: Dorothea Bellmer/NABU Tagesordnung 1. Begrüßung 2. Feststellung der ordnungsgemäßen Ladung 3. Bericht des Vorstandes 4. Kassenberichte 2019 und 2020 5. Bericht der Kassenprüfer 6. Entlastung des Kassenwartes 7. Entlastung des Vorstandes 8. Vorstandswahlen 9. Wahl einer Kassenprüferin/eines Kassenprüfers 10. Wahl von 36 Delegierten zur Landesvertreterversammlung 11. Ehrungen 12. Anträge zur Tagesordnung Zu Beginn der Versammlung berichtet der Gänseforscher Dr. Helmut Kruckenberg aus Verden über „Die Reise mit den Wildgänsen vom Norden Niedersachsens bis in den Norden Sibiriens.“ 12
Volksbegehren Artenvielfalt Am 03. Juni 2020 startete offiziell und verhandelten über ein neues die Unterschriftensammlung für Naturschutz-, Wasser- und Wald- das Volksbegehren Artenvielfalt in gesetz. Der Gesetzentwurf wurde Niedersachsen. Ziel war eine Ände- am 10. November dann tatsächlich rung des Niedersächsischen Natur- von allen Fraktionen im Landtag schutzrechts zum Wohle der Ar- einstimmig beschlossen und ent- tenvielfalt. Zusätzlich sollten einige hält wesentliche Teile des Gesetz- Änderungen des Niedersächsischen entwurfes aus dem Volksbegehren. Wassergesetzes und des Nieder- Auch wenn an einigen Stellen abge- sächsischen Waldgesetzes ange- schwächt, beispielsweise 15 % strebt werden. Unter den Schlag- Ökolandbau bis 2030 gegenüber worten „Mehr Vielfalt in der Land- der vom Volksbegehren geforder- schaft“, „Weniger Pestizide - Mehr ten 20 %, geht der Niedersächsi- Ökolandbau“, „Artenreiche Wiesen sche Weg an anderer Stelle auch - Lebensräume erhalten“ und über das Volksbegehren hinaus. So „Naturnaher Wald - Mehr Wildnis soll eine Vor-Ort-Betreuung von wagen“ wurde das erste Etappen- Natura 2000-Gebieten u. a. durch ziel, 25.000 Unterschriften inner- Schaffung von 15 weiteren Ökolo- halb von sechs Monaten zu sam- gischen Stationen fest etabliert wer- meln, schnell erreicht. Und das den. Besonders kritisch beäugt Wie hier im trotz widriger Umstände, machte wurde stets die Regelung zu den Wolfscenter Corona es uns allen doch schwer, Gewässerrandstreifen. Zusammen- wurden überall aktiv auf unsere Mitmenschen zu fassend lässt sich sagen, dass durch fleißig zugehen und Veranstaltungen für den Niedersächsischen Weg insge- Unterschriften eine höhere Erreichbarkeit zu nut- samt ein geringerer Flächenumfang gesammelt. zen. Nun hätte das Volksbegehren mit den 25.000 Unterschriften offi- ziell angemeldet werden können. Das zweite Ziel wäre dann gewesen, die Unterschriften von 10 % der Wahlberechtigten zu sammeln, also um die 600.000 Stimmen für mehr Artenschutz. Parallel liefen jedoch bereits die Verhandlungen zum Niedersächsischen Weg. Vorange- trieben vom Druck durch das Volksbegehren saßen hier Landes- regierung, Landwirtschafts- und Umweltverbände an einem Tisch 13
Volksbegehren Artenvielfalt betroffen ist, allerdings findet durch Verden rangiert unter den Wahl- das Begrünungsgebot 1m an Ge- kreisen mit 2853 gesammelten wässern auch eine vom Volksbe- Stimmen im oberen Viertel, eine gehren nicht vorgesehene Aufwer- Leistung, auf die alle Beteiligten tung statt. Ein weiterer Pluspunkt: stolz sein können. Ein zusätzliches Programm zum Ankauf breiterer Streifen und zur Aber klar ist auch, das ist noch Gewässerrenaturierung wurde ge- nicht das Ende und vor uns liegt eint. noch ein weiter Weg für mehr Na- turschutz in Niedersachsen. Der Landesvorsitzende des NABU, Dr. Auch wenn sich die Meinungen Holger Buschmann, sagt dazu: bezüglich der Aufgabe des Volksbe- „Wir werden auch als Bündnis den gehrens zugunsten des Niedersäch- Niedersächsischen Weg weiter in- sischen Wegs spalten, ist unum- tensiv begleiten. Es wird jetzt auf stritten, dass hier ein großer Schritt die Umsetzung der Gesetze, der für den Naturschutz gemacht wur- vereinbarten Förderprogramme de. Und das nicht zuletzt aufgrund und Verordnungen ankommen, des Drucks, den 163.000 gesam- denn vor Ort wird sich zeigen, ob melten Unterschriften ausüben der Artenschwund gestoppt werden konnten. Daher an dieser Stelle ein kann“. großer Dank an alle Unterstützer. Leonie Jordan Tiere und Pflanzen des Jahres 2021 Baum des Jahres Flechte des Jahres Libelle des Jahres Stechpalme Gemeine Mauerflechte Wanderlibelle Ilex aquifolium Lecanora muralis Pantala flavescens Pilz des Jahres Spinne des Jahres Fisch des Jahres Grünling Zweihöcker-Spinnenfresser Atlantischer Hering Tricholoma equestre Ero furcata Clupea harengus Orchidee des Jahres Moos des Jahres Wildtier des Jahres Kriechendes Natzblatt Sparriger Runzelbruder Fischotter Goodyera repens Rhytidiadelphus squarrosus Lutra lutra Reptil des Jahres Schmetterling des Jahres Blume des Jahres Zauneidechse Brauner Bär Großer Wiesenknopf Lacerta agilis Arctia caja Sanguisorba officinalis Aufstellung: Heike Vullmer 14
Projekt AllerVielfalt Verden Naturschutzarbeit gleicht bisweilen Maßnahmen erarbeitete. Der NA- einem Marathon, der ein gewisses BU Verden war dort seinerzeit mit Maß an Ausdauer und Langmut Gerhard Intemann vertreten, der erfordert, wie die jahrzehntelangen mit seinem hervorragenden und Bemühungen u. a. des NABU um ausdauernden Engagement sowie eine ökologische Entwicklung der seiner Fachkenntnis allgemein ge- Allerniederung belegen. Nun schätzt wurde. scheint sich das jahrzehntelange Engagement auszuzahlen, der Be- Seit 2014 liegt die Projektanbah- ginn des „AllerVielfalt“-Projektes nung in den Händen des NABU im Landkreis Verden ist in greifba- Bundesverbandes, der dieses Vor- re Nähe gerückt. haben seither mit voller Kraft, ge- fördert über ein Projekt des Um- Vor mehr als zehn Jahren hat Rolf weltbundesamtes, vorantreibt. Den Göbbert vom Kreisverband mit viel Weg bereitet hat maßgeblich Julia Weitblick eine mögliche Renaturie- Mußbach, die eine Projektgruppe rung der Aller wieder aufgegriffen, mit Mitgliedern verschiedenster nachdem bekannt wurde, dass die Fach- und Nutzerorganisationen Bundeswasserstraßen nach ihrer ins Leben gerufen hat, die 2017 ihre Wirtschaftlichkeit neu eingestuft Zusammenarbeit in einer Koopera- und in der Unterhaltung entspre- tionsvereinbarung konsolidierte. chend angepasst werden sollten. Diese Gruppe begleitet seither die Zusammen mit Gerhard Intemann fachliche Vorbereitung des Projek- und Sylke Bischoff wurden Gesprä- tes unter besonderer Beachtung der che mit Fachbehörden und Politi- Interessen aller Nutzergruppen. In kern von Verden bis Celle geführt, drei in Rethem stattgefundenen Vorträge organisiert, in der Öffent- Akteursforen 2015, 2016 und 2019 lichkeit für diese einmalige Chance wurde die breite Öffentlichkeit der großflächigen Wiederherstel- informiert und zur Mitarbeit ein- lung einer bedeutenden Flussland- geladen. Auch die NABU-Gruppen schaft geworben. entlang der Aller wurden seit 2014 über die Planungen und Fortschrit- Begonnen hatte alles aber viel frü- te informiert. her. Bereits in den 1980er Jahren hatte sich eine Arbeitsgruppe Aller, Mit dem Förderprogramm „Blaues bestehend aus vereinsübergreifen- Band Deutschland“ hat das Bun- den Vertretern der drei betroffenen desamt für Naturschutz (BfN) 2019 Landkreise, gegründet, die fach- mit einem Fördervolumen von 65 kundig Vorschläge für ökologische Mio. Euro jährlich ein Förderin- 15
Projekt AllerVielfalt Verden strument aufgelegt, das die Voraus- „AllerVielfalt Verden“ vorbehaltlich setzung und Grundlage für die der Bewilligung durch das BfN im Schaffung eines Biotopverbundes Landkreis Verden evtl. ab Juli 2021 von nationaler Tragweite an den beginnen. Geplant ist die Wieder- Bundeswasserstraßen ermöglicht. herstellung einer naturnäheren Au- enlandschaft mit der Verbesserung Um den ökologischen Rahmen für des Wasserhaushaltes durch Reakti- eine naturnähere Allerniederung vierung von Flutrinnen und Altar- festlegen zu können, hat das unter men, der Anlage von Kleingewäs- Die Luftauf- Leitung von Dr. Rocco Buchta ste- sern und die Wiederanbindung nahme bei Ah- hende NABU Institut für Fluss- und ehemals ausgedeichter Auengebiete. nebergen zeigt Auenökologie (NABU IFA) den Die Strukturvielfalt naturraumtypi- eindrücklich ökologischen Handlungsbedarf und scher Auenlebensräume wird u. a. die durch das Handlungspotential innerhalb durch die Etablierung von Auen- Menschenhand der Allerniederung ermittelt. Diese wald, ungenutzten Gewässerrand- geschaffene bilden die Basis für den Förderan- streifen, die Entwicklung artenrei- geometrische trag und die darin vorgesehenen chen Grünlandes und die Wieder- Überformung Maß nahmen. Mit einem finanziel- ansiedlung stromtaltypischer Pflan- der Alleraue len Volumen von rd. 17 Mio. Euro zengesellschaften erhöht. Der Aller durch die und einer Laufzeit über zehn Jahre selbst soll durch die Beseitigung von Deiche. könnte das Renaturierungsprojekt Uferbefestigungen, den Rück- bzw. 16
Projekt AllerVielfalt Verden Umbau von Buhnen sowie die Wie- Gespräche und Bemühungen im derherstellung von Stromspaltun- Sommer 2020 gezeigt, die notwen- gen an geeigneten Abschnitten wie- dig waren, um Bedenken gegen das der Raum für eigendynamische Ent- Projekt zu verringern und den wicklungen gegeben werden. Kreistag des LK Verden zu ermuti- gen, (letztlich einstimmig) für das Projektträger sind der Landkreis Renaturierungsprojekt zu votieren. Verden und der NABU Bundesver- Angesichts eines Projektes dieser band für die in der Aue geplanten Größenordnung und Strahlkraft https://www.nabu.de/natur-und-landschaft/fluesse/aller/index.html Weitere Infos kann man über diese beiden Internetseiten beziehen Maßnahmen, während das Wasser- haben sich NABU und LK Verden https://www.nabu-verden.de/projekte/renaturierung-der-aller/ straßen- und Schifffahrtsamt Weser darauf verständigt, dass zunächst die baulichen Maßnahmen im Fluss der Landkreis die Projektleitung übernimmt. Fachliche Grundlage übernimmt. Thomas Arkenau, Lei- für alle Vorhaben in der Aller und ter der Unteren Naturschutzbehör- ihrer Aue wird ein Pflege- und Ent- de, wird zunächst für das Projekt wicklungsplan sein, der in den ers- verantwortlich zeichnen und seine ten Projektjahren erstellt wird. Im weitreichenden Erfahrungen aus der Idealfall liegt damit ein mit Flächen- Renaturierung der Wümmeniede- eigentümern und Bewirtschaftern rung in das AllerVielfalt-Projekt abgestimmtes Planwerk vor, auf einbringen. dessen Basis in den Folgejahren Einzelmaßnahmen umgesetzt wer- Das langjährige Havel-Projekt des den können. Eine Maßnahmenum- NABU IFA zeigt eindrucksvoll, setzung soll dabei vorrangig auf welch nachhaltige Entwicklung öffentlichen Flächen und in einer durch ein Renaturierungsprojekt zweiten Phase auf freiwillig zur Ver- für unsere Auenlebensräume und fügung gestellten privaten Flächen die Artenvielfalt möglich ist. Glei- erfolgen. ches wünschen wir uns auch für die Aller und ihre Aue. Mit WSV, Die Zusammenarbeit für das geplan- Landkreis und NABU haben sich te Projekt haben die Wasserstraßen- drei sehr unterschiedliche Instituti- und Schifffahrtsverwaltung (WSV), onen zusammengefunden, die ihre der Landkreis Verden und der NA- Fachkompetenzen bundesweit erst- BU Bundesverband durch eine ge- malig für die ökologische Entwick- meinsame richtungsweisende Ko- lung einer Bundeswasserstraße bün- operationsvereinbarung begründet. deln werden. Dass ein intensiv vorbereitetes Pro- Sylke Bischoff, Allerreferentin, jekt kein Selbstläufer ist, haben die NABU Bundesverband 17
Tontaubenschießstand Fischerhude Auseinandersetzung um dessportbund und den Landkreis Tontaubenschießstand im davon zu überzeugen, dafür keine EU-Vogelschutzgebiet in Gelder zu bewilligen, schlugen fehl. Fischerhude Im Sportausschuss stimmten bis auf Der Schützenverein Fischerhude Bündnis 90/Die Grünen alle anderen plant, den Betrieb des seit 2013 still- Parteien für die Zuwendung. Auch gelegten Tontaubenschießstandes, die Gemeinde Ottersberg stimmte der sich im EU-Vogelschutz- und der finanziellen Beteiligung zu, ohne LSG in Fischerhude befindet, wieder dass zuvor die Öffentlichkeit darüber aufzunehmen. Dafür sollen 14.500m³ informiert wurde. verseuchter Boden zusammengescho- Die Anlage wurde 1969 zur Ausbil- ben und in Kunststofffolie verpackt dung von Jägern gebaut und auch werden. Anschließend soll eine De- überwiegend von diesen genutzt. ponierung in einem Erdwall auf dem 2013 wurde bei einer Bodenuntersu- Gelände erfolgen. Außerdem ist ge- chung eine massive Verseuchung des plant, ein Toilettengebäude und ei- Bodens u. a. mit Blei und Arsen fest- nen Geräteschuppen neu zu bauen. gestellt. Um eine Stilllegungsverfü- Aus unserer Sicht gehört so eine gung des Landkreises zu vermeiden, Eine Schieß- Schießanlage nicht in ein EU- erklärte sich der Verein bereit, den anlage gehört Vogelschutzgebiet. Der Schießbe- Betrieb freiwillig einzustellen. Eigent- nicht in ein trieb, der mittwochs, samstags und lich ist eine immissionsschutzrechtli- EU-Vogel- sogar sonntags erfolgen soll, würde che Betriebsgenehmigung nach drei schutzgebiet. die Vogelwelt erheblich stören. Auch Jahren Nichtnutzung automatisch die Einlagerung des verseuchten Bo- ausgelaufen. Durch einen Trick wur- dens im Schutzgebiet sehen wir nicht de aber versucht, diese aufrecht zu als dauerhafte Lösung an, der Boden erhalten. Mit Zustimmung des Land- muss u. E. auf einer gesicherten De- kreises und im Beisein von Land- ponie entsorgt werden. kreisbediensteten wurde in 2016 ein- Insgesamt sollen 400.000 € für die mal geschossen. 2019 hat der Land- Bodensanierung ausgegeben werden, kreis den Verein ausdrücklich darauf mit einem Zuschuss von 250.000 € hingewiesen, dass er an das erneute vom Land Niedersachsen. Um För- Schießen denken solle. Dadurch, so dergelder aus der Sportförderung zu Schützenverein und Landkreis, wäre bekommen, wurde die Schießanlage die Genehmigung nicht erloschen. als Sportanlage deklariert. Bewilligt Nachdem wir im Mai 2020 von ei- wurden für die Sanierung der Wurf- nem Mitglied der Bürgerinitiative anlage sowie für den Bau neuer Ge- gegen die Wiederinbetriebnahme des bäude weitere 150.000 € aus Steuer- Schießstandes über die Pläne der geldern. Alle Bemühungen, den Lan- Reaktivierung informiert wurden, 18
Tontaubenschießstand Fischerhude baten wir den Landrat um Beantwor- worden war, dennoch wurden die tung einiger Fragen. Parallel dazu Widersprüche zurückgewiesen, so stellte auch die Kreistagsfraktion von dass wir Klage beim Verwaltungsge- Bündnis 90/Die Grünen entsprechen- richt einreichen mussten. In der de Fragen an den Landrat. Die Fragen Vergangenheit gab es mit der Natur- der Grünen wurden in einer Mittei- schutzbehörde fast immer eine gute lungsvorlage für die Sitzung des Pla- Zusammenarbeit. Auch die in der nungs-, Wirtschafts-, Verkehrs- und Wümmeniederung durchgeführten Bauausschuss vom 16.06.2020 beant- Renaturierungsmaßnahmen wurden wortet. Wir erhielten auf unsere An- vorbildlich durchgeführt. Insofern frage leider keine Antwort. Auf Nach- hätten wir erwartet, dass der Land- frage bekamen wir den Hinweis auf kreis von vorn herein auf eine dauer- obige Mitteilungsvorlage. hafte Stilllegung des Schießbetriebes Als wir Anfang Juli Akteneinsicht hinwirkt. beantragten, erhielten wir beim Solche Klageverfahren bedeuten für Fachdienst Bauen zunächst unter einen Verein natürlich auch ein gro- Eine Klage Hinweis auf den Datenschutz keine ßes Kostenrisiko. Aber es gab eine ist mit ei- Akteneinsicht. Erst später durften große Spendenbereitschaft durch die nem hohen wir die Akten einsehen und Kopien Fischerhuder Bevölkerung und an- Kostenrisiko machen. Die Aktenauszüge leiteten dere Unterstützer. Mitglieder der verbunden. wir dann an den Fachanwalt für Bürgerinitiative verteilten viele Flug- Umweltrecht und baten ihn um blätter, in denen um Spenden ge- rechtliche Beratung. Nach Akten- worben wurde. Außerdem gab es durchsicht empfahl er uns, gegen die Spendenaufrufe in der Presse und Genehmigungen Widerspruch ein- im Internet. In kurzer Zeit kam so zulegen. Er ist der Auffassung, dass eine fünfstellige Summe zusammen, die immissionsschutzrechtliche Ge- mit der die Kosten des Klageverfah- nehmigung für den Betrieb des rens gedeckt werden können. Au- Schießstandes erloschen sei. Das ßerdem übernahmen die Mitglieder zweimalige Schießen 2016 und 2019 der Bürgerinitiative das Kostenrisi- sei ein Schein- und kein Regelbe- ko, wenn die Klagen verloren wer- trieb. Außerdem hätten die Natur- den und wir die gesamten Verfah- schutzverbände am Genehmigungs- renskosten bezahlen müssen. Ohne verfahren zum Bau des geplanten diese Unterstützung hätten wir die Toilettengebäudes und eines Geräte- Klagen nicht einreichen können. schuppens beteiligt werden müssen, Nun warten wir gespannt auf das was nicht erfolgt war. Zwar gab der Urteil des Verwaltungsgerichtes Landkreis zu, dass die Beteiligung Stade. der Naturschutzverbände versäumt Bernd Witthuhn 19
Trinkwasserförderung Panzenberg präsentieren die Reduzierung der Wasserfördermenge weiter- Liefermenge um 1 Mio. m³ jetzt als hin viel zu hoch - Natur- ihren „maximal möglichen Beitrag“ schutzverbände bemängeln zur Naturverbundenheit, dabei ist die vorgesehene Antragstel- es nur eine logische Folge zur Er- lung erst in 2022 langung der Genehmigung im Was- „Auch eine reduzierte Wasserför- serrechtsverfahren, da die Bewilli- dermenge auf 8,825 Mio. m³ jähr- gung ansonsten auf der Kippe ste- lich ist für die Halse und die Peri- hen würde. Die vorzeitige Reduzie- pherie ökologisch nicht verträglich“ rung ist daher nicht ganz so kritisieren die beiden Naturschutz- „freiwillig“ wie vom Trinkwasser- verbände NABU Verden und verband dargestellt“. BUND Verden zur Grundwasser- förderung am Panzenberg. In einer „Wenn 1 Mio. m³ weniger Grund- gemeinsamen Presseerklärung rea- wasser im Jahr gefördert werden, ist gieren sie damit auf den Zeitungs- das zunächst einmal gut für das artikel „Weniger Wasser für Bre- ganze Ökosystem von Langwedel men“ vom 12. Januar. Danach ha- bis Kirchlinteln, das von der Förde- ben sich der Trinkwasserverband rung beeinträchtigt und geschädigt Verden und die swb darauf geei- wird. Um die Natur aber wieder nigt, dass die Liefermenge aus dem nachhaltig ins Lot zu bringen, muss Wasserwerk Panzenberg nach Bre- die Fördermenge am Panzenberg men um 1 Mio. m³/a ab Beginn weitaus drastischer als jetzt redu- dieses Jahres verringert wird. „Die ziert werden – nämlich auf ein um- beantragte Fördermenge von 8,825 weltverträgliches Maß“, fordert Mio. m³/a beruht auf dem Mittel Paepke, „die Halse und das FFH- der Wasserförderung der letzten 10 Gebiet müssen nach den geltenden Jahre in dem Zeitraum von 2009 bis Vorschriften in einen bestmögli- 2018. Im Zuge der Antragstellung chen Zustand gebracht werden, für eine neue Bewilligung hat der wobei sich das Ökosystem an der Trinkwasserverband Verden seine Halse in erster Linie durch die Was- Wasserförderung am Panzenberg serförderung in einem solchen de- ab 2014 massiv erhöht; dieses wird solaten Zustand befindet.“ ab 2021 wieder zurückgeschraubt“ erläutert Udo Paepke, Vorsitzender Der Landkreis Verden hätte die der BUND Kreisgruppe Verden. Reduzierung der Fördermenge ei- Rolf Göbbert, 2. Vorsitzender des gentlich schon viel früher einfor- NABU Kreisverbandes Verden er- dern müssen, da die Begrenzung gänzt: „Die beiden Wasserversorger auf 8,825 Mio. m³ als Empfehlung 20
Trinkwasserförderung Panzenberg vom niedersächsischen Umweltmi- dem offenen Wasserrechtsverfah- nisterium mindestens bereits seit ren. Mit der jetzigen vorzeitigen Mitte 2019 auf dem Tisch liegt“, so Reduzierung gewinnt der Trink- Göbbert. wasserverband wieder Zeit, die wir und die Natur eigentlich nicht ha- Inzwischen geht der Trinkwasser- ben. Die Fördermenge im Wasser- verband Verden von einer Antrag- werk Panzenberg muss drastisch stellung nicht vor 2022 aus. „Die unter 8,825 Mio. m³ jährlich redu- weiteren Verzögerungen im Geneh- ziert werden, damit die Halse und migungsverfahren und die genann- das FFH-Gebiet in einen bestmögli- te Jahreszahl 2022 irritieren uns chen Zustand gebracht werden zusehens“, schreiben BUND und können.“ “Wir fordern daher nach Historisches NABU in ihrer Pressemitteilung wie vor die Alternativenprüfung Bild einer „wir brauchen nach Ablauf der För- zur Trinkwasserversorgung Bre- Wassermühle dergenehmigung im Jahre 2009 mens ernsthaft zu prüfen und mög- an der Halse endlich die Verfahrensbeteiligung liche Alternativen umzusetzen“ so aus dem und eine rasche Entscheidung in NABU und BUND. Stadtarchiv, ca. 1920. 21
Biotoppflegegruppe Holtumer Moor Obwohl die Mitglieder der Biotop- Areale des NABU-Kreisverbandes pflegegruppe Holtumer Moor (30 e.V. zuständig ist. So ist die Verant- Personen) viele Aktivitäten geplant wortlichkeit in übersichtlicher hatten, wurden diese teilweise Form rasch und gezielt möglich! durch die Corona-Krise zunichte Eine weitere Aufgabe ist die Dar- gemacht. Durchgeführt werden stellung der Verantwortlichkeit für konnte u. a. die Nistkasten- div. Einzelaufgaben, die er oder sie Reinigung (ca. 150 Nistkästen) für 2021 angehen möchte. Höhlenbrüter. Leider zeigte sich hier, dass über 50 % der Nistkästen Wenn es um die verpflichtenden durch Waschbären geplündert wur- und zu zahlenden Grabenreinigun- den. gen an den NABU-Flächen geht, so sind zwei Firmen aus dem LK Ro- tenburg mit schwerem Gerät dabei. Dennoch lassen es sich die NABU- Aktiven der Biotoppflegruppe Hol- tum nicht nehmen, einen 150 m langen Graben entlang des Mittel- weges selbst zu reinigen. Nun ist der Graben sauber, leider fließt aber kein Nistkastenkon- Das gleiche Drama zeigte sich an Wasser! trolle (K. Gar- den unterschiedlichsten Gewässern belmann, M. & im Holtumer Moor. Auch hier hat- Auf dem Areal 21 wurden 60 hei- S. Härtel, H.-G. ten Waschbären, deren Fußspuren mische Pflanzen nachgepflanzt, da Wilhelmi u. S. sich am Gewässerrand abzeichne- diese durch die Trockenheit Scha- Schäfer). ten, viele Amphibien gefressen und den genommen hatten., Die Pflan- nur noch deren Häute übrig gelas- zen hatte wiederum der Landkreis sen. Zusätzlich ist ein starker Rück- Verden zur Verfügung gestellt. gang an Heuschreckenarten zu be- klagen. Jürgen Stiehler, ludt zur Entkusse- lungsaktion auf dem Areal 25 ein. Die Biotoppflegegruppe Holtum ist Neun Aktive folgten seinem Aufruf, entsprechend breit aufgestellt. Jür- hatten aber keine Zeit, sich auf dem gen Stiehler erarbeitete z. B. eine Bild besonders zu präsentieren, Arealkarte (Google Earth), die auf- sondern widmeten sich der anste- zeigt, wer für die entsprechenden henden Arbeit, die nach zwei Stun- 22
Biotoppflegegruppe Holtumer Moor den erledigt war. Leider regnete es auf Grund defek- ter und alter S-Dachpfannen an verschiedenen Stellen der Remise durch, so dass die Gruppe sich für eine neue Bedachung mit Pfalz- pfannen entschloss. Erst wurden die alten Pfannen abgenommen, anschließend wurde der Dachde- cker Jürgen Hohl aus Dauelsen mit der Verlegung der neuen Pfalzpfan- nen tätig. Möglich wurde diese Maßnahme durch die Mithilfe von NABU-Mitgliedern und der Ver- einskasse, die die Pfannen bezahlte. So ganz nebenbei entstand aus den alten Pfannen ein vorbildlicher Unterschlupf für Insekten, Eidech- sen und Amphibien. Ein weiteres Thema waren die Sta- cheldrahtreste in diversen Bioto- pen, die dem Wild arg zusetzte. So wurden von Marinus Pannevis und Franz Berger mehrere 100 m ver- rosteter Stacheldraht und Wild- schutzdraht abgebaut und von der Jagdpächterin Gesa Focke entsorgt! Dabei halfen auch H.-H. Gansber- gen, M. Meyer, S. Schäfer und H. Frerichs. Eine ausufernde Weide an einem Graben, der vom Grabenverband gereinigt werden sollte, wurde zu einem großen Problem. Dennoch nicht für die NABU-Helfer. Rasch war ein Termin gefunden und die 23
Biotoppflegegruppe Holtumer Moor delkraut abgefischt, doch eine end- gültige Lösung war nicht zu erzie- len. Auf die traditionelle Begehung der NABU-Flächen am Jahresende musste ebenso verzichtet werden wie auf ein gemütliches Beisam- mensein zur Stärkung des Zusam- menhaltens der Gruppe an der Re- mise! Gemeinsame Weide abgesägt. Das Schnittholz Aktion gerade wurde für Freibrüter im angrenzen- Dennoch ist die NABU-Gruppe (25 noch vorm den Eichenwald aufgeschichtet. Aktive) auch 2021 wieder bereit, Corona- etwas für die Biotoppflege zu tun Lockdown: Ein sehr großes Problem ist der und hofft auf ein Ende der Corona- F. Berger, starke Bewuchs der Tümpel mit Pandemie! Gleich drei neue Mit- M. Pannevis, Nadelkraut. Auf der einen Seite glieder wollen dabei kräftig mitwir- E. Eggers und sorgt es zwar für sauberes Wasser, ken! H.-J. Maaß. auf der anderen Seite nimmt sie den Amphibien und Wasserinsekten Hans-Jürgen Maaß allerdings auch die freien Wasser- flächen. Mehrmals wurde das Na- Bei Interesse an einer aktiven Mitarbeit – wir benötigen nicht nur Naturkenner*innen, sondern auch handwerklich zuverlässige Mitarbeiter*innen in der Biotoppflegegruppe Holtum: Marinus Pannevis 0 42 31 - 6 82 91 marinus.pannevis@t-online.de, Franz Berger 0 42 30 - 6 27 fberger@gmx.de oder Jürgen Stiehler 0 42 35 - 587 juergen.stiehler@web.de Bei Interesse an Führungen durch das Holtumer Moor: Alfred Ahrend 0 42 35 - 15 13 • alfred-ahrend@gmx.de Heike Vullmer 0 42 31 - 7 22 99 heike.vullmer@gmx.de Hans-Gernot Wilhelmi 0 42 31 - 53 46 janet_hgw@t-online.de 24
Flächenverwaltung Flächenverwaltung mit Google pe Holtum 29 vereinseigene Earth Pro am Beispiel der Bio- Grundstücke mit einer Fläche von top-Pflegegruppe Holtum 43,5 ha und von NABU-Mit- Seit vielen Jahren besitzt der NABU gliedern sechs privat erworbene -Kreisverband Verden eigene Moorflächen mit einer Fläche von Grundstücke. Zum großen Teil 4,5 ha sowie sieben Moorgrund- handelt es sich um Moorgrundstü- stücke des Landkreises Verden mit cke. 1979 hat der ehemalige 1. Vor- einer Fläche von ca. 20 ha, insge- sitzende des DBV (Deutscher Bund samt ergibt sich ein Biotop mit ei- für Vogelschutz)und heutigem NA- ner Fläche von ca. 68 ha. BU, Reinhard Goy, in Holtum- Geest das erste Grundstück erwor- Bis 2019 wurden die Flächen mit ben. In den darauf folgenden Jah- Hilfe von Kataster- und topogra- ren wurden durch Vermittlung der phischen Karten sowie in Word NABU-Mitglieder Hans-Jürgen geführten Listen von Hans-Jürgen Maaß und Franz Berger weitere Maaß hervorragend verwaltet. Da Moorflächen erworben. sich die Ansprüche an die Verwal- tung der Flächen durch erhebliche Heute pflegt die Biotoppflegegrup- Erweiterung (Zukauf und Erb- 25
Flächenverwaltung In einer Excel- schaft, behördliche Vorgaben, etc.) Gruppenleitern bekannt gemacht Tabelle können stark erhöht haben, ist der Ruf nach wurde, hat mich die Verdener Informationen einer zusammenhängenden Dar- Gruppe gebeten, auch ihre Flächen zu den Flächen stellung der NABU-Flächen laut in Google Earth Pro darzustellen, abgerufen geworden. was weitgehend abgeschlossen ist. werden. Die Biotoppflegegruppe Holtum Die Darstellung der Flächen in hat sich für die Darstellung der Flä- Google Earth Pro unter „Meine chen für Google Earth Pro entschie- Orte“ ist ohne große EDV- den. Das gibt allen NABU- Kenntnisse möglich. Eine erste Ein- Mitgliedern die Möglichkeit, über führung bietet das System an. Wer das Internet auf Flächeninformatio- sich die Flächen ansehen möchte, nen zuzugreifen. muss auf seinem Rechner Google Earth Pro und den entsprechenden Die NABU-Flächen sind grün dar- Link über „Meine Orte“ haben. gestellt und mit einer dicken grü- Wer im Umgang mit Google Earth nen Linie umrandet. Die privaten Pro Unterstützung benötigt, kann Naturschutzflächen sind magenta sich gern mit mir oder mit Leonie und die Schutzflächen des Land- Jordan von der NABU-Regional- kreises gelb dargestellt. geschäftsstelle in Verbindung set- zen. Neben der Lage der Flächen sind in einem kleinen Fenster (wenn man Die Darstellung der NABU-Flächen die betreffende Fläche anklickt) in Google Earth Pro in Verbindung weitere öffentliche Informationen, mit einer Excel-Liste ersetzt natür- z. Zt. nur über den Betreuer, mög- lich kein Informationssystem wie es lich. Weitere nicht öffentliche An- z. B. das Liegenschaftsmanagement- gaben über die Flächen werden in system „LieMaS“ (www.liemas.de) einer Excel-Liste geführt. darstellt, an dessen Entwicklung auch der NABU beteiligt war. Nachdem diese Flächendarstellung dem NABU-Vorstand und den Jürgen Stiehler 26
Gruppe Verden Das Jahr fing noch an wie jedes andere. Fester Teil der Arbeit im Winter waren die Reinigung von Nistkästen und kleinere Aktionen in der vegetationsruhigen Zeit. In Anbetracht der nahenden Amphi- bienwanderung wurde leider festge- stellt, dass die Waller Flachteiche schon länger kein Wasser mehr führten (Dürresommer) und auch Niederschlag nicht mehr hielten. Welche Wirkung dieser Umstand auf die Population von Kröten, Fröschen und Molche gehabt hat, wird sich bei der Wanderung im Requisit mit Frühjahr 2021 zeigen. Geschenk- verpackungen Biotop Dauelser Marsch aus recyceltem Leider ist es in diesem Jahr nicht zu Material. der geplanten Anpflanzung von Hecken zusammen mit den Rota- riern und der Stadt Verden gekom- men. Erst war es für eine Pflanzung schon zu warm, im Herbst machte Sehr großer Beliebtheit erfreut sich Kein Corona uns einen Strich durch die weiterhin die Vogelbeobachtungs- Widerspruch: Rechnung. Die in Rekordzeit er- hütte auf dem Gelände. Wie im Schutz von richtete Einzäunung mutet derweil Gästebuch zu lesen, sind dort dank Amphibien und etwas merkwürdig an, soll aber der ganzjährigen Fütterung viele Amphibien- dann in 2021 mit Inhalt gefüllt wer- Arten zu sehen und zu erleben. fressern. den. Sobald es eben geht. Auch in diesem Jahr wurden im Unter federführender Mitwirkung Dauelser Biotop wieder Vögel be- von Hans-Joachim Winter (NABU ringt. Dr. Helmut Kruckenberg Aktiver und Storchenbeauftragter) fand sich zusammen mit Hans- nebst vieler helfender Hände wurde Joachim Winter in den frühen in diesem Jahr ein Storchenmast Morgenstunden ein, um Netze auf- auf der Fläche des NABU errichtet. zustellen. 68 Vögel wurden gefan- Für das Jahr 2021 heißt es nun Hof- gen, gewogen, vermessen und be- fen auf Mieter! ringt. 21 Vögel waren „Wieder- 27
Gruppe Verden übergeben. Hier liegen ein Fließge- wässer, ein Teich, ein schöner Baum- und Buschbestand auf klei- nem Raum zusammen und bieten einen wertvollen Lebensraum für allerlei Arten. Wir bedanken uns bei Ernst Müller für die jahrelange Betreuung! Dies & das Der dickste holungstäter“, die schon in den Jah- Entlang der Aller sind die Biber Brocken: Ein ren davor beringt wurden. Die häu- schon seit einiger Zeit am Werk. Buntspecht. figsten Fänge waren Kohl- und Blau- Wenn sie auch kaum selbst in Er- meisen. Jahreszeitlich bedingt ging scheinung treten, sind die Spuren auch ein Bergfink in das Netz, der kaum noch zu übersehen. So manche sich gern in der Gegend aufhält. Nur Weide hat es inzwischen „ge- die in Dauelsen ebenfalls recht häufi- schmissen“. Wollen wir hoffen, dass gen Stieglitze, die in kleinen Trupps dieser große Nager weiterhin unbe- in der Gegend nach Samen suchen, helligt sein Werk verrichten kann gingen nicht in eines der Netze. und keinen Stoff für Konflikte liefert. Jetel Erstmals konnten wir nach Jahren im Ernst Müller, bisheriger Betreuer Stadtgebiet wieder die Blüten der Gibt ihrem des Schutzgebietes ‚Jetel‘ an der Feuerlilie beobachten. Heimlich, an Namen alle Dauelser Bahn hat das Gebiet nun nicht öffentlich kommunizierten Ehre: in die Obhut von Michael Jüttner Orten wurden am Ende der Saison Feuerlilie. und Heinz-Hermann Gansbergen die Bestände gesichert und deren Brutkörper (Bulbillen) mit der Hoff- nung auf Vermehrung verstreut. Im inzwischen sechsten Jahr be- suchte Hans-Jürgen Maaß die Waldmäuse der Kita im Stadtwald und erklärt Zusammenhänge aus der Natur und reinigt zusammen mit den Kleinen die Nistkästen auf dem Gelände der Stadtwaldfarm. Arne von Brill 28
Gruppe Achim Neues Moorgrundstück im Streitmoor Im Frühjahr haben wir ein Flur- stück im sogenannten Streitmoor, südöstlich von Badenermoor, ge- erbt. Nach einer Begehung mit Hei- ke Vullmer entschieden wir uns, das Grundstück der Flora und Fau- na zu überlassen. Zur Vernässung ist es nicht geeignet, dafür ist die Fläche zu klein. Das Gelände ist sehr vielfältig. In einem Bereich wurde mal Torf gestochen, da ha- ihrer Kriegsmarine beantwortet. Nach getaner ben sich Birken, Kiefern und als Der Einfluss auf die heutige Natur Arbeit im Unterbewuchs Farne ausgebreitet. durch die letzte Nutzung der Bun- Streitmoor. In den Randbereichen gibt dichtes deswehr als Truppenübungsplatz Brombeergebüsch Vögeln und dem konnte anschaulich beim neu er- Wild Schutz. Für einen freien Zu- schlossenen Feuchtbiotop gezeigt gang haben wir zwei Fuhren werden. In einer Senke bildete sich Schutzzaun entfernt, der sich um damals dieser Teich in den ausge- die südliche Hälfte herum spannte. fahrenen Panzerspuren auf den Unterwegs In früheren Zeiten ist das Gelände Resten eines alten Öltbunkers. Die im Öllager: wohl als Schafweide genutzt wor- großflächigen Trockenrasen ent- Auf dem den. standen ebenfalls durch die Panzer, alten die durch ihre Übungsfahrten kei- Badener Europ. Woche der Mobilität: nen Bewuchs aufkommen ließen. Kirchweg. Stadtwald = Öllager, ein na- turkundlich-historischer Spaziergang Bei schönem Spätsommerwetter führten Lisa Beulshausen und Emil Hinners zweimal Interessierte im Rahmen der europäischen Mobili- tätswoche durch den Stadtwald. Dabei wurden viele Fragen zum Bau des Öllagers im Ersten Welt- krieg und zur späteren Erweiterung durch die Nationalsozialisten zur ausgeklügelten Versorgungseinheit 29
Gruppe Achim Biotoppflege im Achimer sich der Naturerlebnispfad und mit Stadtwald ihm das Amphibiengewässer zu ei- Nach Wiederherstellung des Bio- nem beliebten Ausflugsziel von tops im Stadtwald war es Aufgabe Jung und Alt. Tausende Kaulquap- Der Tümpel des NABU Achim in 2020, das Ge- pen begeisterten im Frühsommer. im wässer freizuhalten. Bedingt durch Sehr schön konnte die Entwicklung Jahresverlauf. die Corona-Pandemie, entwickelte zum Teichfrosch beobachtet wer- den, der sich zahlreich bis in den Hochsommer hinein auf Ästen und im Gras blicken ließ. Jede Menge Teichmolche tummelten sich im Gewässer, sogar ein paar Kreuzkrö- ten konnten wir entdecken und ihren schnarrenden Ruf hören. Mit Sorge registrierten wir, wie der Teich bis auf eine kleine Matsch- pfütze zusammenschrumpfte. Mitt- lerweile ist er wieder aufgefüllt. Re- gelmäßige Kontrollgänge sind nö- tig, um Fußgänger mit Hund zu informieren, dass ihre Hunde wäh- rend der Laich- und Entwicklungs- zeit der Amphibien das Gewässer meiden sollten. Immer wieder müs- sen Äste und regelmäßig die auflau- fenden Zitterappeln entfernt wer- den. Wir sind gespannt, wie das Biotop im nächsten Jahr von der Amphibienwelt angenommen wird. Die Trafostation mit neuem Antlitz Unser Trafoturm bekam einen neu- en Anstrich. Lange wurde in der NABU-Gruppe diskutiert, ob er mit Efeu bewachsen oder mit einem Wandgemälde versehen werden soll. Wir konnten uns nicht einigen. Nun ist der Außenanstrich aufgehübscht 30
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