Kreisverband Verden e. V - Mitteilungen 2018 - Für Mensch und Natur - NABU Verden
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Inhalt VORWORT 4 AUS DEM VORSTAND 5 KASSENBERICHT 11 80 JAHRE NABU VERDEN 12 AUS DEN GRUPPEN Biotoppflegegruppe Holtumer Moor 20 Verden Gruppe 23 Kindergruppe Waldmäuse 26 Oyten Gruppe 27 Achim Gruppe 28 Ottersberg Kindergruppe 31 Gruppe 33 Dörverden Gruppe 34 Langwedel Gruppe 36 Thedinghausen Gruppe 38 Kindergruppe 40 Kirchlinteln Gruppe 41 Kindergruppe 45 FAUNISTISCHE BERICHTE & NATURSCHUTZ Bergmolch 47 Avifauna Ornithologische Arbeitsgemeinschaft 50 Rastvogelbeobachtungen 53 Star- Vogel des Jahres 2018 54 TERMINE Draußen & Drinnen (Exkursionen und Vorträge) 56 Regelmäßige Gruppentreffen 58 ADRESSEN NABU-Kreisverband 59 Naturschutzbeauftragter/Landschaftswacht 61 Fachleute Fauna und Flora sowie Tierauffangstationen 62 BETREUTE GEBIETE UND BIOTOPE 64 IMPRESSUM 67 MITGLIED WERDEN 70 3
Vorwort Liebe NABU-Freunde, Im vergangenen Jahr wurde in der Presse viel über das Insektensterben nun existiert der NABU im Land- berichtet, das jeder auch ohne wis- kreis Verden bereits seit über 80 senschaftliche Studien feststellen Jahren. Diesen runden Geburtstag kann. Früher musste im Sommer haben wir zum Anlass genommen, regelmäßig die Windschutzscheibe am 12. August eine kleine Feier des Autos mit einem rauen beim Langwedeler Häuslingshaus Schwamm bearbeitet werden, um zu veranstalten, das vom Langwe- die Insektenreste zu entfernen. Dies deler Kulturverein betrieben wird. ist heute nicht mehr notwendig. Die Resonanz bei der offiziellen Die Ursachen für den Rückgang Feierstunde war sehr gut. Neben sind vielfältig, aber einen großen Landrat Peter Bohlmann waren Einfluss hat ganz bestimmt die heu- auch unser Landesvorsitzender tige Form der Landwirtschaft. Dies Holger Buschmann, zahlreiche Ver- sollte auch niemand mehr bestrei- treter und Vertreterinnen aus der ten. In die Zukunft gerichtet muss Politik, anderen Vereinen und viele alles daran gesetzt werden, das In- langjährig aktive Mitglieder gekom- sektensterben wieder rückgängig zu men. Der Wettergott war uns beim machen. Denn Insekten sind nicht Volles Haus bei Jubiläum leider nicht wohlgeson- nur wichtig für die Bestäubung der der Jubiläums- nen, dennoch sorgte die Salsaband Pflanzen, sondern auch eine wichti- feier im Häus- "Casino" aus Bremen für eine aus- ge Nahrungsquelle für viele Vogel- lingshaus in gelassene Stimmung. Ein herzlicher arten. Langwedel. Dank gilt den Helfern und Helfe- In diesem Jahr ist geplant, wieder Mehr zu 80 rinnen, die mitgeholfen haben, und eine professionelle Mitgliederwer- Jahren NABU der Kreissparkasse Verden, die die beaktion durchzuführen. Wenn Verden siehe Veranstaltung mit einer Zuwen- diese genauso erfolgreich sein wird ab Seite 12. dung unterstützt hat. wie die letzte im Jahr 2013, werden wir wieder über 3.000 Mitglieder haben. Dann könnte 2019 auch die seit langem geplante Regional- geschäftsstelle eingerichtet werden. Mit freundlichen Grüßen 4
Aus dem Vorstand Die eigentliche Naturschutzarbeit weltschutz beschäftigt. Da sie aus vor Ort wird durch die acht recht- beruflichen Gründen nicht anwe- lich unselbstständigen Ortsgruppen send sein konnte, bewarb sie sich des Kreisverbandes geleistet. Der mit einem Kurzprofil um die Stim- Kreisverband ist als eingetragener men der Mitglieder und wurde ein- Verein die juristische Person nach stimmig gewählt. Zum Vertreter im dem BGB mit einem Vorstand, der Vorstand der neu gegründeten NA- die Geschäfte des Vereins führt. Im BU-Gruppe Thedinghausen wurde erweiterten Vorstand des Kreisver- Thomas Berger, für die Gruppe Oy- bandes trafen wir uns im Jahr 2017 ten Eckard Jäger als Nachfolger von zu sechs Vorstandssitzungen. Jörg Cordes, für die Gruppe Otters- Herzlicher berg Jürgen Baumgarter als Nach- Dank an Sabine Mitgliederversammlung folger von Arne Fajon und für die Meyer für 12 Die Mitgliederversammlung fand Gruppe Dörverden Malte Wörde- Jahre Arbeit als am 26. April 2017 im Hotel mann als Nachfolger von Dietfried Schriftführerin. „Niedersachsenhof“ in Verden statt Zach gewählt. Christian Dibbern und war mit 85 Personen sehr gut stellte sich wiederum als Kassen- besucht. Zu Beginn zeigte der aus prüfer zur Verfügung und wurde Funk- und Fernsehen bekannte ebenfalls gewählt. Pflanzenexperte Jürgen Feder aus Bremen einen interessanten Vor- Auszeichnungen trag über die Pflanzenwelt in Nie- Für langjährige Naturschutzarbeit Rolf Göbbert, dersachsen. Dieser dauerte leider erhielt Dietfried Zach, der 10 Jahre Dietfried Zach, etwas zu lange, so dass aufgrund lang die Gruppe Dörverden leitete, Kerstin der fortgeschrittenen Zeit einige die silberne Ehrennadel. Bronzene Fröhling und Gäste die Versammlung vorzeitig Ehrennadeln gingen an Kerstin Christian vor dem offiziellen Teil verließen. Fröhling, die sich unter anderem Dibbern (v. li.). Bei den Vorstandswahlen wurde Rolf Göbbert zum 2. Vorsitzenden und Wilfried Gründemann zum Kassenwart wiedergewählt. Wilfried übt dieses Amt bereits seit 1986 aus. Da Sabine Meyer nach 12 Jahren Tätigkeit nicht mehr für das Amt der Schriftführerin kandidierte, er- klärte sich Anja Gätjen aus Otters- berg bereit, diesen Posten zu über- nehmen. Sie ist Diplom-Biologin und beim Bremer Senator für Um- 5
Aus dem Vorstand sehr für den Wolfschutz einsetzt, Wasserwerk Panzenberg auf sieben und an Peter Minkwitz für seine Millionen Kubikmeter zu re- über 10jährige Tätigkeit als Organi- duzieren und außerdem einen För- sator der Vogelstimmenexkursio- derfonds einzurichten, in den der nen. Für 40jährige Mitgliedschaft Verband einen Cent pro geförder- wurden Erika Jansch, Gerhard Inte- ten Kubikmeter Wasser einzahlen mann, Heinz Möller, Kay Müffel- soll. Damit sollen dann Ausgleichs- mann, Dietmar Hartgen, Harald maßnahmen finanziert werden. In Nordhausen und Edgar Quensell einem weiteren Gespräch mit dem ausgezeichnet. Weiterhin wurden Staatsrat Ronny Meyer vom Bremer viele Mitglieder für ihre 30- und Senator für Umwelt, Bau und Ver- 20jährige Mitgliedschaft mit einer kehr sowie zwei Mitarbeitern am Treuenadel ausgezeichnet. 18.10. sagten diese, dass die Über- prüfung möglicher Alternativen er- Trinkwasserförderung am geben habe, dass das Beziehen von Wasserwerk Panzenberg Trinkwasser aus Bremerhaven zu Der neue Vorsitzende des Trink- weit entfernt, das Trinkwasser aus wasserverbandes Harald Hesse lud Delmenhorst minderwertig sei und uns und den BUND zu zwei Ge- Blumenthal wegen Ölverunrei- sprächen über die zukünftige Trink- nigungen aus Kriegszeiten nicht in- wasserförderung ein. Grundsätzlich frage käme. Bremen wolle daher finden wir es gut, dass nunmehr auch in Zukuft genauso viel Wasser auch aktiv das Gespräch mit uns beziehen wie bisher. Dies aber gesucht werde. Harald Hesse schlug widerspricht unseren Zielen, die vor, die Fördermengen für das Fördermenge beim Wasserwerk Panzenberg zu verringern, damit die Halse wieder (mehr) Wasser führt. Ausstellung über das NABU- Projekt „Renaturierung der unteren Havelniederung“ Die Ausstellung über das Großpro- jekt des NABU-Bundesverbandes zur Renaturierung der unteren Ha- velniederung haben wir zunächst beim Kreisjägertag am 3. und 4.03. aufgestellt. Anschließend konnten wir diese für drei Wochen auch in 6
Aus dem Vorstand der Hauptstelle der Kreissparkasse in Verden aufstellen. NABU und Landwirtschaft Am 16.05. trafen wir uns mit Ver- treter/innen des Kreislandvolkes und der Unteren Naturschutzbe- hörde in Hohenaverbergen auf dem Kürbishof Cordes zum Thema Grünlandbewirtschaftung. Wir be- sichtigten Grünlandflächen in der Hohener Marsch und bekamen In- formationen über Förderprogram- Angebot nahm er dann an. Dank Großer me in den Niederlanden. der guten Zusammenarbeit der Maschinen- Projektleitung in Berlin und vor Einsatz im NABU und Jägerschaft Ort (Felix Grützmacher, Heike Badener Moor Beim Kreisjägertag waren wir wie- Vullmer und Joachim Schweers) im Rahmen der der mit einer Ausstellung vertreten sowie der guten Arbeit durch die Wiedervernäs- und im Holtumer Moor wurden ausführende Firma Ehlbeck aus sung (siehe zusammen mit der Jägerschaft Borchelsmoor konnten die Arbei- auch Seite 29f.). Obstbäume gepflanzt. ten bereits nach neun Arbeitstagen im Dezember abgeschlossen wer- Moorschutz im Badener Moor den. Von der Idee bis zur Umset- Das in Zusammenarbeit mit der zung des ersten Projektabschnittes NABU-Bundesstiftung laufende sind fünfeinhalb Jahre vergangen. Projekt nahm weiter konkrete For- men an: Im Dezember 2017 konn- Wegeseitenränder ten die Renaturierungsarbeiten Nicht intensiv gemähte Wegesei- endlich losgehen. Nachdem wir im tenränder sind wichtige Biotope für Sommer die wasserrechtliche Ge- Pflanzen, Insekten und Vögel. Lei- nehmigung vom Landkreis Verden der ist die Praxis der einzelnen Ge- erhielten, legte ein Eigentümer Wi- meinden, wie diese mit illegalem derspruch ein, weil er Nachteile für Überpflügen von Wegeseitenrän- ein von ihm als Grünland genutztes dern umgehen, sehr unterschied- Grundstück befürchtete, das außer- lich. Einige Bürgermeister haben halb des Projektgebietes liegt. Diese erklärt, dass sie für das Prüfen der Bedenken waren unbegründet. Grundstücksgrenzen kein Personal Dennoch boten wir ihm an, sein einsetzen wollen. In einem Vortrag Grundstück abzukaufen. Dieses berichtete der BUND-Vorsitzende 7
Aus dem Vorstand aus Rotenburg, Manfred Radtke, desbüro Naturschutz Niedersach- über Erfahrungen im Landkreis Ro- sen zu schließen und eine ver- tenburg. Dort wurden in einigen meintliche Benachteiligung der Gemeinden erfolgreich Wegekom- Angler und Jäger zu beseitigen. So missionen eingeführt, die sich um würde die Verwaltungsarbeit des das Einhalten der Wegeseitenrän- NABU und BUND aus dem Lan- der kümmerten. Wir haben daher deshaushalt finanziert, Angler und den Landrat Peter Bohlmann ange- Jäger würden nichts bekommen. schrieben und ihn gebeten, auf die Unterstützung bekam Gero Hocker Bürgermeister der Gemeinden Ein- durch den der FDP nahestehenden fluss zu nehmen: Der Landrat Vorsitzenden des Achimer Angler- schrieb daraufhin alle Bürgermeis- vereins. Unser Landesvorsitzender ter an und machte es zum Thema Holger Buschmann und ich schrie- bei einer Bürgermeisterbespre- ben Leserbriefe und stellten dies chung. Nun hoffen wir, dass alle richtig. Leider blieb Gero Hocker bei Gemeinden auf ihre Wege achten seiner falschen Darstellung. und bei Überpflügen auch dagegen Der MdB Andreas Mattfeld einschreiten werden. (CDU) äußerte in einem Pressearti- kel im November, dass die Land- Schulung wirte einen immer größeren Beitrag Das Landesbüro Naturschutz führte für den Natur- und Umweltschutz auf unsere Einladung hin am 30.08. leisten würden. Auf meine Nachfra- eine Schulung zur Verbändebetei- ge, woher er die Erkenntnis neh- ligung durch. Daran nahmen elf men würde, bekam ich zunächst Personen teil. Frau Sonia Erdmann keine Antwort. Auch nach Zusen- erläuterte die rechtlichen Grundla- den der neuen Positionspapiere des gen der Verbändebeteiligung und NABU zum Thema Zukunft der gab dann Hinweise, was bei Stel- Landwirtschaft aus der Sicht der lungnahmen zu beachten sei. Naturschützer blieb eine Antwort aus. Erst auf eine Nachfrage bekam NABU und Politik ich dann eine etwas barsche Ant- Der ex-MdL und jetzige MdB Gero wort. Ohne näher auf meine Frage Politische Hocker (FDP) aus Achim trat in einzugehen, verwies Herr Mattfeld Diskussionen der Vorwahlkampfzeit mit einigen auf die unterschiedlichen Positio- bieten auch Aussagen in der Presse auf, die sich nen und warf mir vor, dass ich die immer wieder gegen den NABU und Naturschüt- Landwirtschaft für alles verantwort- Stoff für zer allgemein richteten. Er forderte, lich machen und diese in selbstge- Konfikte. den Wolf ins Jagdrecht aufzuneh- rechter Form anprangern würde. men, das gerade eingerichtete Lan- Außerdem könne ich aufgrund der 8
Aus dem Vorstand Vielzahl meiner Mails an ihn nicht rierte über die umweltpolitischen jedes Mal eine Antwort erwarten. Ziele der CDU. Unter anderem sag- Tatsache ist, dass ich Herrn Matt- te er zu, bei einem Wahlsieg die ge- feld zuvor in 2017 eine einzige Mail rade erst neu geschaffenen Ökologi- zum Thema Wolf geschickt hatte. schen Stationen zu erhalten. Wir als NABU sind parteipolitisch neutral. Wenn Politiker öffentlich Bundesvertreterversammlung andere Auffassungen zum Thema An der Bundesvertreterversamm- Natur- und Umweltschutz äußern, lung am 05. und 06.11. in Hanno- haken wir nach und erwarten dann ver nahmen als Delegierte für den auch eine zeitnahe Antwort eines Landesverband Niedersachsen Wil- Bundestagsabgeordneten. fried Gründemann und Bernd Die ehemalige Bundestagsabge- Witthuhn teil. Unter anderem wur- ordnete Frau Christina Jantz (SPD) de dort die Kooperation des NABU lud uns und viele andere ehrenamt- mit Allnatura vorgestellt. Allnatura lich Tätige am 14.09. zu einem Ge- sucht Landwirte, die ihre Produkti- spräch mit Ministerpräsident Weil on auf ökologische Landwirtschaft im Achimer Kulturhaus ein. Dieser umstellen wollen. Diese werden Einladung folgten Herbert Feder dann von Allnatura finanziell un- und ich. In dem Gespräch hatten terstützt. Nach längerer Diskussion wir die Gelegenheit, dem Minister- wurde auch eine Satzungsänderung präsidenten aktuelle Fragen zur beschlossen. Wir müssen nun unse- Landespolitik zu stellen. re Kreisverbandssatzung bis zum 31.12.2021 entsprechend anpassen. Regionalgeschäftsstelle Leider konnte bisher vom Landes- Unterstützung anderer verband noch keine Regionalge- NABU-Projekte und Vereine schäftsstelle gegründet werden, da Im Jahr 2017 unterstützten wir fi- die dafür vorgesehenen Personen nanziell andere NABU-Projekte: nicht mehr zur Verfügung standen. 850 € für den Kauf einer Wiese am Ettersberg bei Weimar Landesvertreterversammlung 7.500 € für den Flächenankauf bei Die Landesvertreterversammlung den Liebenauer Kiesteichen fand am 17.09. in Hannover statt. 1.000 € für den Ankauf ehemali- Der Kreisverband Verden war mit ger Militärflächen in Rheinland- 20 Delegierten vertreten. Als Gast Pfalz nahm der Fraktionsvorsitzende der 265 € für die Unterhaltung von CDU im Niedersächsischen Land- Flächen im Biesenthaler Becken tag, Björn Thümler teil und refe- in Brandenburg 9
Aus dem Vorstand Gemeinsamer Brief mit dem sehr gut besucht mit vielen Ehren- BUND an die Landfrauen gäste von befreundeten Vereinen, Die Landfrauen schrieben in der des Landvolkes, von Parteien und Zeitschrift „Allerdings“ im Mai Bürgermeistern der Gemeinden. In 2017 einen Artikel über die Not- meiner Ansprache stellte ich unsere wendigkeit von Gülletransporten Vereinsgeschichte im Landkreis und Gülleausbringung, ohne aber Verden dar (siehe auch ab Seite auf die damit verbundenen Proble- 12ff.). Anschließend hielten unser me einzugehen. Deshalb verfassten Landesvorsitzender Dr. Holger wir zusammen mit dem BUND ei- Buschmann und unser Landrat eine nen Brief an die Vorsitzende der Rede. Der Landrat ging dabei auf Landfrauen, Frau Annameta Rip- die gute Zusammenarbeit zwischen pich, und baten um eine differen- NABU und Kreisverwaltung ein. zierte Betrachtung. Denn das Aus- Trotz des regnerischen Wetters bringen von Gülle kann bekannt- nutzten viele Gäste die Gelegenheit lich auch sehr negative Auswirkun- zu einem Besuch und schauten sich gen auf die Umwelt und das auch die schönen Luftbilder von Grundwasser haben. der Aller an, die von Erich Schwin- ge aus Kirchlinteln ausgestellt wur- Jubiläums- und Sommerfest den. Für die musikalische Umrah- Das Sommerfest 2017 stand in die- mung sorgte die Gruppe „Casino“ Erst Festreden, sem Jahr ganz unter dem Motto „80 aus Bremen. dann gemütli- Jahre NABU-Kreisverband Verden“ ches Beisam- und fand am 12.08. auf dem Gelän- Mitgliederbestand mensein im de des Häuslingshauses in Langwe- Am Jahresende hatten wir auf Garten des del statt. Wie bereits in den einlei- Kreisebene 2.570 Mitglieder. Häuslingshau- tenden Worten beschrieben, war ses im Rahmen der offizielle Teil der Jubiläumsfeier Jahresabschlusstreffen des Jubiläums. Zum Jahresabschlusstreffen trafen sich 40 Aktive am 15.12. in der Gaststätte „Alter Krug“ in Oyten. Das vergangene Jahr hat uns wieder sehr gefordert. Deshalb möchte ich mich bei allen Mitgliedern für ihre Unterstützung bedanken. Bernd Witthuhn 10
Kassenbericht 2017 Einnahmen 2017 Beiträge 15.192,68 € 28,4% Zuschüsse 11.662,11 € 21,8% Projekt-Zuschüsse 15.000,00 € 28,1% Spenden 6.145,80 € 11,5% Bußgelder 150,00 € 0,3% Verkaufserlöse 2.233,50 € 4,2% Grundstückserträge 2.861,87 € 5,4% Zinsen/Sonstiges 175,98 € 0,3% Summe Einnahmen: 53.421,94 € 100,0% Ausgaben 2017 Prakt. Naturschutz 15.771,89 € 41,0% Naturschutz-Projekte 798,49 € 2,1% Öffentlichkeitsarbeit 9.822,68 € 25,5% Jahresheft 5.817,34 € 15,1% Spenden/Beiträge 3.415,87 € 8,9% Grundstückskosten 467,28 € 1,2% Verwaltung 2.412,93 € 6,3% Grundstückskauf 0,00 € 0,0% Summe Ausgaben 38.506,48 € 100,0% Vortrag vom 01.01.2017 32.555,36 € Endbestand am 31.12.2017 47.470,82 € Veränderungen 2017 14.915,46 € 45,8 % Im Endbestand ist eine Projektrücklage von 15.000 EURO enthalten. Wilfried Gründemann 11
80 Jahre NABU Verden Zur Vereinsgeschichte Die Hauptaufgabe war seinerzeit Der NABU auf Bundesebene wurde der Vogelschutz, das Aufhängen 1899 von Lina Hähnle, der Frau ei- von Nistkästen und das Durchfüh- nes schwäbischen Fabrikanten in ren von vogelkundlichen Exkursio- Stuttgart als Bund für Vogelschutz nen. gegründet. Für damalige Zeiten Gleich nach dem Krieg wurde die war es schon etwas Besonderes, Gruppe reaktiviert und in Verein dass eine Frau einen Verein grün- für Natur- und Vogelschutz Kreis dete und den Vorsitz übernahm. Verden umbenannt. Die Leitung Satzungszweck war damals unter übernahm bis 1954 ein Diplom- anderem der Kampf gegen den kaufmann namens Matzut und ab massenhaften Mord an Zugvögeln. 1954 wieder Heinrich Koch. Der Niedersächsische Landesver- Bereits 1947 fanden die ersten band des Bundes für Vogelschutz Exkursionen statt. Man fuhr mor- wurde 1947 in Hannover gegrün- gens um 5:00 Uhr mit dem Fahrrad det und feierte sein 70-jähriges Ju- nach Haberloh, um dort Birkhüh- biläum. Im Landkreis Verden gab ner balzen zu sehen. Damals gab es es bereits 1919 einzelne Mitglieder dort noch ein großes unberührtes im damaligen Bund für Vogel- Moorgebiet, in dem Ende der 50er schutz. 1927 gab es dann erste Hin- Jahre die Schießanlage für die Bun- weise über Aktivitäten. Richtig ge- deswehr gebaut wurde. Schon 1951 gründet wurde eine Gruppe aber gab es eine Jugendgruppe, die mit erst Ende 1936. Ein Hobbyornitho- dem Fahrrad nach Ottersberg fuhr, loge namens Heinrich Koch zog um in den Wümmewiesen Vögel aus dem Westfälischen nach Ver- zu beobachten. Abfahrt um 5:00 den und wurde Geschäftsführer der Uhr am Überlandwerk/Ecke Bür- AOK. Dieser Mann schaffte es, an gerpark, Rückkehr um 18:00 Uhr. Vögeln interessierte Leute zu verei- In alten Unterlagen gibt es noch ei- nigen und gründete den ersten ne Abrechnung aus dem Jahr 1951 Ortsverein für Vogelschutz im da- über eine Fahrt der Jugendgruppe maligen Reichsbund für Vogel- ins Verdener Moor zur Birkhuhn- schutz. Wie alle anderen Vereine balz. Bei Bauer Winkelmann wurde zur damaligen Zeit war der Bund im Stroh übernachtet. Gegessen für Vogelschutz einem Reichsmi- wurden Ölsardinen, Würstchen nisterium unterstellt und wurde in und dreieinhalb Pfund Speck und Reichsbund für Vogelschutz umbe- getrunken wurden 30 Liter Milch. nannt. Gekostet hat das ganze 25 DM. Aufzeichnungen aus den An- Heinrich Koch hielt auch viele fangsjahren gibt es so gut wie nicht. Vorträge über die Vogelwelt. Be- 12
80Jahre NABu Verden reits 1951 wurden Maßnahmen zum Schutze der Vogelwelt vom Landkreis Verden und der Stadt Verden bezuschusst. Im Januar 1951 bekam der Verein einen Zu- schuss für den Kauf von Nistkästen in Höhe von 30 DM vom Landkreis und im gleichen Jahr von der Stadt Verden in Höhe von 10 DM. Die Mitgliederzahl hielt sich in Gren- zen. 1964 hatte der Verein 64 Mit- glieder. Heinrich Koch leitete die Kreisgruppe bis 1964 und gab mit 69 Jahren dann den Vorsitz ab an den Landkreis zu nehmen, dass Ge- Lange ist es her: Herrn Reinhard Goy. biete unter Schutz gestellt werden. Arbeitssitzung Dieser konnte dann junge Leute Nach dem Krieg war Naturschutz des DBV- für den Vogelschutz begeistern, in der Verwaltung aber Nebensa- Kreisverbandes denn er war Biologielehrer am che. 1936 wurden zwar viele in Verden. Domgymnasium Verden. Auch Schutzgebiete nach dem Reichsna- Reinhard Goy organisierte vogel- turschutzgesetz ausgewiesen, aller- kundliche Exkursionen u.a. ins dings gab es dann leicht Ausnah- Breitenfelder Moor, um Birkhüh- megenehmigungen von der Schutz- ner zu beobachten oder an die Os- verordnung. So wurden zum Bei- temündung. Die Exkursionen star- spiel in Baden und in Cluvenhagen teten immer sehr früh beim Busun- Dünengebiete im Landschafts- ternehmen Tangemann neben der schutzgebiet zum Sandabbau frei- Verdener Molkerei. Bei jeder Fahrt gegeben. In Baden war zwar der wurde damals eine große Kanne ganze Weserhang geschützt, aber Milch von der Verdener Molkerei die Gemeinde Baden gab den Hang mitgenommen. Die damalige zur Bebauung frei und später wur- Kreisgruppe traf sich einmal im de dann der Landschaftsschutz auf- Monat in Verden im Gasthaus gehoben. Zum Schlachthof und man sprach über Vogelbeobachtungen und Politisches Engagement plante Exkursionen. In den 70er Jahren wurde der DBV 1966 wurde der Name in Deut- dann auch politisch aktiv und ver- scher Bund für Vogelschutz mit suchte Einfluss auf die Kreisverwal- dem Kürzel DBV geändert. Es gab tung zu nehmen. Dies ist insbeson- auch schon Versuche, Einfluss auf dere Ernst Otto Hey aus Achim zu 13
80 Jahre NABU Verden verdanken und dem damaligen Sand und Schutt in einen Teich ab- Schriftführer Bernd Bosse, der be- lagerte, in dem seltene Vogelarten reits 1994 verstarb. brüteten. Der DBV schrieb damals Schutzgebiete auszuweisen war alle Fraktionen im Stadtrat an und nach dem 2. Weltkrieg im Land- forderte die Zustimmung ein. Es kreis Verden nicht angesagt. 1974 hat insgesamt sechs Jahre gedauert, wurden vom DBV Anträge auf Un- bis die Eißeler Teiche endlich unter terschutzstellung des Gohbachtales Schutz gestellt wurden. Der DBV und der Eißeler Teiche gestellt. kritisierte damals öffentlich die Später folgten weitere Anträge. Da Untätigkeit des Landkreises und die Kreisverwaltung über kein eige- ging auch massiv gegen Entschei- nes Fachpersonal verfügte, wurde dungen der Verwaltung vor. So der damalige Naturschutzbeauf- wollte das Liegenschaftsamt des tragte Erich Schmidt und die Stadt Landkreises im März/April 1975 Verden um Stellungnahme gebe- mitten im Landschaftsschutzgebiet ten. Bei den Eißeler Teichen musste und während der Brutzeit eine man sehr hartnäckig sein, denn der Brücke zur Insel im Clüverswerder Exkursion mit Stadtrat fasste einen ablehnenden Teich aufbauen lassen als Ersatz für Richard Goy Beschluss und der Landkreis wollte eine verrottete Holzbrücke, insbe- und Dr. Werner nicht gegen den Stadtrat entschei- sondere, damit dort Angler besser Pakroppa ins den. Auslöser für den Antrag des angeln konnten. Die Brücke lag Waller Moor. DBV war, dass ein Eigentümer schon fertig vor Ort. Der DBV 14
80 Jahre NABU Verden schrieb mehrfach an den Landkreis, schaltete die Bezirksregierung und die damaligen Bundestagsabgeord- neten Dr. Martin Oldenstädt und Karl Ravens ein und bekam Unter- stützung von der Bremer Natur- schutzgesellschaft. Die Sache eska- lierte dann soweit, dass der damali- ge Kreisdirektor am 17.4.1975 schrieb: „Sehr geehrte Herren, die Entscheidung, ob die Wiederherstel- lung einer Brücke sinnvoll und rich- tig ist, obliegt nicht dem Bund für Vogelschutz . Da der DBV offen- sonsten auf andere Stadtgebiete Exkursion mit sichtlich die Grenzen seiner Interes- verlagern. Man hat aber nicht auf Bernd Bosse sensphäre trotz mehrfachen Hinwei- den DBV gehört und das Problem und Dr. Burkart ses nicht zu erkennen vermag, habe existiert heute noch. Wittig. ich meine Abteilungen für Natur- 1975 wurde die Kreisgruppe des schutz und Liegenschaftsverwaltung Deutschen Bundes für Vogelschutz angewiesen, Eingaben des DBV in einen selbstständigen Verein künftig nicht mehr zu beantworten.“ umgewandelt und im Vereinsregis- Mawick, Kreisdirektor. ter eingetragen. Grund dafür war, Letztendlich befasste sich auch dass nur ein eingetragener Verein der Kreistag damit. Dieser fasste Grundstücke pachten und kaufen dann den Beschluss, dass die kann. Es gab die Gelegenheit, den Brücke nicht aufgebaut werden sol- Oister Teich vom Mittelweserver- le. In der Kreiszeitung stand dann, band zunächst zu pachten und dass es eine für damalige Zeiten sel- dann zu kaufen. Dieser Teich war tene Einigkeit zwischen SPD und durch Deichbauarbeiten entstan- CDU im Kreistag gegeben habe. den und sollte mit Bauschutt zuge- Die Hartnäckigkeit hatte sich also schüttet werden. Durch den Er- ausgezahlt. werb wurde er davor bewahrt und Bereits 1975 war das Thema Saat- konnte sich zu einem Amphibien- krähen in Verden aktuell. Der DBV- biotop entwickeln. Vorsitzende schrieb am 17.4.1975 Ab dann wurde verstärkt Einfluss an die Stadt Verden, dass die auf die Arbeit des Landkreises Ver- Saatkrähennester an der Lud- den genommen und die Kreisver- wigstraße nicht beseitigt werden waltung auch schon mal ganz sollten, weil sich die Vögel an- schön unter Druck gesetzt. Im Be- 15
80 Jahre NABU Verden reich Naturschutz hinkte der Land- der FDP-Kreistagsfraktion Karsten kreis Verden gewaltig hinterher. In Wilkens und der SPD-Fraktion einem Schreiben des DBV vom Heiner Hepke. Zunächst änderte 25.6.1976 an den Oberkreisdirektor sich in der personellen Ausstattung stand: „Es ist deprimierend und der Naturschutzbehörde aber kommt nicht von ungefähr, dass der nichts. Kreis Verden auf dem Sektor des flä- Mit Inkrafttreten des Bundesna- chenmäßigen Naturschutzes bei wei- turschutzgesetzes 1975 und des tem den letzten Rang im Regierungs- Nieders. Naturschutzgesetzes im bezirk Stade bekleidet und bei Jahre 1981 bekamen die Natur- überregionalen Institutionen und schutzverbände auch hier in Nie- Verbänden, die sich mit dem Natur- dersachsen Beteiligungsrechte bei und Umweltschutz befassen, einen umweltrelevanten Eingriffen in die äußerst schlechten Ruf hat. Es liegt Natur. Diese mussten von da an bei mit an Ihnen, ob sich dieses ändern allen umweltrelevanten Eingriffen wird.“ in die Natur angehört werden. Zu- Da Briefe zu keinem Erfolg führ- vor gab es ein Reichsnaturschutz- ten, wurde 1977 auch die Presse gesetz aus 1936. Im neuen Gesetz eingeschaltet. In einem Pressearti- wurden den Landkreisen Aufgaben kel griff der DBV den Landkreis als untere Naturschutzbehörde scharf an und kritisierte die Untä- übertragen und in Folge dessen tigkeit. Die Überschrift lautete: wurden eigene Naturschutzämter „Nachholbedarf in Sachen Natur- gegründet. Im Landkreis Verden schutz“. Bernd Bosse schrieb da- wurden bis dahin Naturschutzan- mals: „Denken sie an den Nachbar- gelegenheiten von einem Mitarbei- kreis Rotenburg, dann bekommen ter mit einer halben Stelle im Schul- die Naturschützer sehnsuchtsvolle und Kulturamt des Landkreises Augen. Man hat dort frühzeitig er- bearbeitet. Dies zeigt, welchen kannt, dass Moore geschützt werden Stellenwert der Naturschutz hatte. müssen. Hinzu kommt, dass in Ro- Nachdem dann ein eigenes tenburg engagierte Naturschützer, Naturschutzamt gegründet wurde, beim Oberkreisdirektor angefangen, wurde auch nach und nach Fach- höchste Ämter bekleiden. Letztlich personal eingestellt. Zuvor gab es kommt es auf die persönliche Einstel- Fachverstand nur bei Ehrenamtli- lung der entscheidenden Gremien zu chen. Experten gab es unter den diesen Dingen an.“ stand in dem DBV-Mitgliedern sehr viele. Die Artikel der VAZ vom August 1977. ersten Fachleute, die eingestellt Nach Veröffentlichung gab es Ge- wurden, waren zunächst Herr sprächsangebote des Vorsitzenden Kock, dann später Herr Arkenau 16
80 Jahre NABU Verden und Herr Saalfeld. Nach und nach entstand dann mit dem eigenstän- digen Naturschutzamt auch eine gute Zusammenarbeit. Bemer- kenswert ist es, dass die Beschlüsse im neu gegründeten Umweltaus- schuss fast immer einstimmig er- folgten, was insbesondere dem Wirken des damaligen Vorsitzen- den, Herrn Wilhelm Hogrefe, zu verdanken war. Während in den siebziger Jahren der Landkreis Verden Schlusslicht im Bereich des Naturschutzes in Niedersachsen war, entwickelte man sich zum Vorbild. Schon Ende tur eingerichtet wurden. Das war Klaus-Dieter der 70er-Jahre wurden ehren- damals wegweisend für andere Bonheur und amtliche Landschaftswarte bestellt. Landkreise. Das Land Niedersach- Bernd Witthuhn In Rotenburg machte man dies erst sen ließ sich später die Vertragstex- verkaufen Lose vor drei Jahren. Dort gab es um das te von der Kreisverwaltung geben zugunsten des Bestellen von Landschaftswarten als Muster für eigene Förderpro- DBV in der zunächst einen heftigen Streit, weil gramme. Verdener die Landwirte Angst hatten, dass Der Vorstand entschied dann Fußgängerzone. ihnen die Landschaftswarte zu sehr 1987, aus der Kreisgruppe einen auf die Finger gucken würden. Kreisverband zu machen, der wei- 1982 übernahm dann Christian terhin als eingetragener Verein fun- Dibbern den Vorsitz des Vereins. giert, und rechtlich unselbständige Ein monatliches Treffen auf Kreis- Ortsgruppen zu gründen. Dies ebene reichte einfach nicht mehr wurde auch so vom NABU- aus, um die ganze Arbeit im Land- Landesverband empfohlen. Dies kreis erledigen zu können. So hatte den Vorteil, dass die ganzen gründete sich 1982 in Achim eine Vereinsregularien wie Mitglieder- eigene Ortsgruppe als Untergliede- versammlung, Kassenprüfung und rung der Kreisgruppe. Der Schwer- alle drei Jahre Beantragen der Ge- punkt war von nun an auch die po- meinnützigkeit beim Finanzamt litische Arbeit. In Gesprächen mit nur beim Kreisverband angesiedelt den Parteien wurde erreicht, dass ist und sich die Ortsgruppen um im Landkreis Verden Förder- die eigentliche Naturschutzarbeit programme zum Schutze der Na- kümmern können. Alle Gruppen 17
80 Jahre NABU Verden bekamen ein eigenes Budget, über Moor, die Amedorfer Teiche und das sie im Rahmen der satzungs- die Rieder Heckenlandschaft. mäßigen Zwecke frei verfügen kön- Wir haben verhindert, dass der nen. In anderen Landkreisen wie in Golfplatz in Achim am Wittkop- Diepholz lief es nicht so wie hier. penberg gebaut wurde mit einem In Diepholz zum Beispiel gibt es Clubhaus direkt neben dem Was- mehrere Ortsgruppen, die auch serwerk. Eigentlich hatten ein paar noch eigenständige Vereine sind. Investoren mit dem damaligen Nach der Gründung der Orts- Achimer Bürgermeister schon alles gruppen dauerte es noch zwei klar gemacht, aber dann kam der Jahre, bis dies auch offiziell mit der Landkreis und forderte ein Raum- Satzungsänderung umgesetzt wur- ordnungsverfahren, in dem wir ei- de. 1989 fehlten dem Kreisverband ne umfangreiche Stellungnahme dann sowohl ein erster als auch ein abgaben. Den ersten Antrag zogen zweiter Vorsitzender. Ende 1989 die Investoren zurück, kurz bevor übernahm Bernd Witthuhn zu- dieser abgelehnt wurde, suchten nächst kommissarisch den Vorsitz. sich eine andere Fläche und stellten einen neuen Antrag. Verhindern Unsere größten Erfolge: konnten wir den Golfplatz nicht, Viele Erfolge sind auf eine intensive aber wir haben dafür gesorgt, dass Pressearbeit zurückzuführen, wo- sehr umfangreiche Ausgleichsmaß- durch wir die Bevölkerung mobili- nahmen eingeplant werden muss- sierten und damit Politiker zum ten. Einlenken bewogen: Beim ehemaligen Standort- 1975 sollten in Cluvenhagen die übungsplatz in Achim, dem jetzi- restlichen Dünen beim Baggersee gen Stadtwald, haben wir eine um- abgebaut werden. Nachdem wir fangreiche Bebauung verhindern massiv dagegen interveniert hatten, können, aber erst dadurch, dass wir wurde der Abbauantrag abgelehnt. einen Rechtsanwalt einschalteten Als Erfolg können wir sicher und mit einer Klage gedroht hat- auch verzeichnen, dass beim Land- ten. Der Bund sah dann von der kreis ein Naturschutzamt gegrün- Forderung, viel Fläche als Bauland det und Fachpersonal eingestellt verkaufen zu wollen, ab. Einer der wurde. Investoren sagte dann später: „Gut, Viele Schutzgebiete wurden auf dass es den NABU gibt und dass ihr Antrag des DBV und des NABU so dagegen wart.“ Jetzt hat Achim unter Schutz gestellt wie die Ei?eler einen tollen Stadtwald. Teiche, das Hühnermoor, das Auch ein Erfolg sind die vielen Verdener Moor, das Ottersberger Flächenkäufe, vor allem im Holtu- 18
80 Jahre NABU Verden Pressearbeit: mer Moor. Insgesamt gehören uns 2004 hatten wir versucht, in einer Informationstour jetzt rund 35 Hektar im Landkreis Klage gegen das Wasser- und durchs Holtumer Verden. Schifffahrtsamt (WSA) das Fällen Moor 2007. Erfolgreich waren wir auch in der Bäume auf den Kanal- der Mitgliederwerbung. Von 64 seitendämmen zu verhindern. Das Mitgliedern 1964 sind die Mitglie- WSA war der Auffassung, dass es derzahlen auf ca. 2.600 in diesem sich bei den Kanalseitendämmen Jahr angestiegen. um Deiche handeln würde und auf Deichen dürfen nach einer DIN Wo es leider nicht geklappt Norm keine Bäume wachsen, wir hat sagten, das es keine Deiche seien Wir konnten nicht verhindern, und wenn ein Kanalseitendamm dass 1979 die einzige Primelwiese brechen würde, nichts passieren im Landkreis durch Umbruch zer- würde, weil das Wasser in ein stört wurde. Obwohl die Wiese un- Überschwemmungsgebiet fließt. ter Landschaftsschutz stand, wurde Verloren haben wir die Klage, weil diese in einen Acker umgebrochen, es eine Bauunterhaltungsmaßnah- ohne dass der Landkreis einschritt. me des Bundes war und wir des- Einige Jahre später wurde der halb kein Klagerecht hatten. Schutzstatus dann aufgehoben. Bernd Witthuhn Fotos: H-J. Maaß 19
Biotoppflegegruppe Holtumer Moor Selbst vor dem Holtumer Moor ne an spezielle Wildpflanzen gebun- macht der Artenschwund leider den. Und diese Arten kommen in nicht halt. Neben Tag- und Nacht- der Imkermischung nicht vor. faltern sind auch Vogelarten wie Hoffnung macht, dass auf den Flä- Wachtel, Fasan, Braunkeh lchen chen des NABU, des Landkreises und Wiesenpieper rar geworden. Verden und auf Privatflächen von Seit Jahren weisen wir deshalb auf NABU-Mitgliedern noch viele hei- extensive Bewirtschaftungsformen mische Blütenpflanzen vorkommen hin, die unerlässlich für den Fortbe- und sich sogar ausbreiten. stand diverser Arten sind. Auch Die NABU-Biotoppflegegruppe wenn für Honigbienen Blühstreifen Holtum wird auch weiterhin aktiv angelegt werden, ob es auch den dem Artenrückgang durch Anpflan- wild lebenden phytophagen und zungen, Anlage von Tümpeln und Blüten besuchenden Insekten im Verpachtung von Grünflächen an Das Holtumer Holtumer Moor helfen wird, ist of- extensiv-wirtschaftende Landwirte Moor aus der fen. Diese sind oft sowohl während begegnen. Vogelperspek- der Larvalzeit als auch als Erwachse- Hans-Jürgen Maaß tive. Foto: Erich Schwinge 20
Biotoppflegegruppe Holtumer Moor Obstbäume Im Frühjahr 2017 ist es endlich dank Jürgen Luttmann (1. Vorsit- zender der Kreisjägerschaft) gelun- gen, die Obstbaumreihe an der Eversener Straße in Holtum Geest zu komplettieren. Jürgen Luttmann hatte über die Naturschutzlotterie Bingo die entsprechenden Mittel für den Obstbaumankauf beantragt, der Weitere Pflanzaktionen Das Obst- NABU die Einwilligung zur Pflan- baumteam. zung von der Gemeinde Kirchlin- Neben der Obstbaumpflanzaktion teln und dem Ortslandwirt Her- wurde auf den NABU-Flächen und mann Kruse eingeholt. der Fläche von Johann Meyer 215 Endlich war es dann soweit, dass Büsche und Bäume eingepflanzt, die NABU und Mitglieder der Jäger- wieder vom Landkreis Verden aus schaft gemeinsam 30 Obstbäume den Etat „Belebung der Landschaft“ (Apfel, Birne, Zwetschge + Kirsche) bereitgestellt wurden. An dieser unter Mithilfe der Fa. Gerd Offer Stelle sei dem Landkreis Verden ge- einsetzen konnten. Am Ende der dankt, der seit vielen Jahren dem schweren Arbeit hielt Jürgen Lutt- NABU diese Möglichkeit zur Begrü- mann für alle Teilnehmer Grill- nung des Holtumer Moores gibt. würste aus Dammwildfleisch an der Auch die Jugendfeuerwehr Hol- NABU-Infostation bereit. Eine sehr tum war wieder aktiv und setzte 15 Pflanzaktion gelungene Aktion, zumal zahlreiche Eichen entlang einer NABU-Fläche. auf der Fläche positive Gespräche zwischen Jäger- Diese wurden natürlich wieder mit von Johann schaft und NABU stattfanden. Wildschutzdraht versehen. Wir be- Meyer. 21
Biotoppflegegruppe Holtumer Moor danken uns bei dem Leiter der Ju- gendfeuerwehr Hol- tum Christopher West für die lang- jährige Unterstüt- zung. Weiter so! Schleiereulenschutz Viel Arbeit bescherte der Wind- In der Scheune von Kreislandwirt bruch. Zahlreiche Bäume auf den Jörn Ehlers wurde ein neuer Brut- NABU-Flächen hielten dem star- kasten angebracht, Franz Berger ken Sturm nicht stand und muss- hilft. Schon nach kurzer Zeit inte- ten weggeräumt werden. ressierte sich ein Schleiereulenpaar für den Kasten. Auch das gehört zu unserer Ar- beit: Anje & Fabian bei Zaun- reparaturen an der Scheune. Zur traditionellen Jahresabschlussgehung kamen in diesem Jahr bei Regen 13 Mitglie- der. In unserer trockenen Scheune gab es so manches interessantes Gespräch und einen Unser großer Dank ersten Ausblick auf das kommende Jahr. gilt allen, die die Naturschutzarbeit im Holtumer Moor aktiv und durch Hans-Jürgen Maaß ihre Spenden unterstützt haben! Bei Interesse an einer aktiven Mitarbeit – wir benötigen nicht nur Naturkenner, sondern auch handwerklich zuverlässige MitarbeiterInnen in der Biotoppflegegruppe Holtum: Franz Berger 0 42 30 - 6 27 fberger@gmx.de; Linda Lange 0 42 30 - 94 24 78, lindalange.funke@gmail.com; Hansi Peymann 0 42 30 - 5 85 hansi.peymann@web.de oder Ulrich Harnaut 0 42 36 - 12 97 ulli@harnaut.de Bei Interesse an Führungen durch das Holtumer Moor: Alfred Ahrend 0 42 35 - 15 13 • alfred-ahrend@gmx.de Hans-Jürgen Maaß 0 42 31 - 8 41 82 hjmaass@gmx.de Hans-Gernot Wilhelmi 0 42 31 - 53 46 janet_hgw@t-online.de 22
Gruppe Verden Wie im Jahr vorher angeregt, haben Franz Berger, Heinz-Hermann Gans- die NABU Gruppe Verden und bergen, Hans-Jürgen Maaß, und Langwedel die Zusammenarbeit Heike Vullmer erleichterten 241 vertieft, was zur Folge hatte, dass Tieren die Wanderung zu den viele Pflegeeinsätze sowie Aktionen Waller Flachteichen. Dieses Ergeb- im Jahr 2017 gemeinschaftlich or- nis ist hinter den Zählungen der ganisiert wurden. Vorjahre zurückgeblieben. Nistkästen Vogelstimmenexkursion Angefangen haben die Tätigkeiten Peter Minkwitz hatte zu einer Vo- der Gruppe Verden mit dem Reini- gelstimmenexkursion am 8. April gen der Nistkästen am ehemaligen aufgerufen. Von der alten Trafosta- Schießstand in Borstel, am Rhodo- tion an der Eißeler Straße ging es dendronpark und Waldfriedhof in ins Gelände, um dem fröhlichen Verden. Treiben der Federtiere zu folgen. Ehemaliger Schießstand Begehung Langwedelermoor Borstel Am 7. Mai hatte Rolf Göbbert zu Ferner haben Jürgen Stiehler und einer Begehung seiner Moorflächen Ulrich Hinze 30 Büsche und Wal- in Langwedelermoor eingeladen. nussbäume am ehemaligen Schieß- Etwa 10 Teilnehmer konnten sich stand nachgepflanzt. Im Juli hatte einen Eindruck von den alten Torf- Ulrich Hinze mit einigen Helfern abbauflächen an der Grenze zu Al- Exkursion die Wiese am Schießstand vom Ja- lerdorf verschaffen. Ein starker Ver- ins Langwe- kobkreuzkraut befreit. Später gab es biss der Bäume und Büsche durch deler Moor. ein Treffen mit Bernd Kiefer von der Stadt Verden, der den NABU- Mitgliedern die Untersuchungser- gebnisse des Bodens mitteilte und Sicherungsmaßnahmen der Stadt Verden ankündigte. Ulrich Hinze hat ein Gutachten zum Sachstand des Geländes erhalten. Amphibienzäune Mit Beginn des Frühjahrs hatte die Gruppe Verden mal wieder etliche hundert Meter Amphibienschutz- zäune zu betreuen. Anje Kaufmann, 23
Gruppe Verden einen zu hohen Schalenwildbestand Trinkwasserförderung Pan- war im gesamten Moorgebiet zu er- zenberg kennen. Die Damhirsche suchen Im Oktober gab es ein erstes Ge- insbesondere aus den Gebieten Ha- spräch zwischen dem NABU Kreis- berloh und Breitenfeldermoor die verband Verden e. V., dem BUND, Flächen in Langwedelermoor auf. dem 1. Vorsitzenden des Trinkwas- Anschließend zeigte Herbert Feder serverbandes Harald Hesse, dem seine letzten Projekte in Völkersen, Geschäftsführer Stefan Hamann die nur wenige hundert Meter Luft- und Thomas Arkenau von der Un- linie entfernt sind. teren Naturschutzbehörde des Landkreises Verden in der Gaststät- Vortrag: Prädatorenjagd te „Zur Linde“ in Hutbergen. Die Am 12. April referierte Johann Beu- unterschiedlichen Positionen wur- ke vom ökologischen Jagdverein den ausgetauscht und im Jahr 2018 Niedersachsen über die Prädato- sollen weitere Gespräche über die renjagd im alten Schulhaus Dauel- Trinkwasserförderung am Panzen- sen vor vollem Haus. Mit seiner berg folgen. Konkrete Ergebnisse doch etwas provokanten These, gab es nicht. dass die Jäger die Beutegreifer jagen Auch im Jetel würden, um ihre Konkurrenten zu Stellungnahme Dünengebiet trafen sich die reduzieren und das eigentliche Pro- und Halsetal Aktiven mit blem, die intensive Landwirtschaft, Gemeinsam mit dem BUND hat die Unterstützung nicht angehen wollen, machte er Gruppe Verden eine Stellungnahme aus anderen sich bei den vielen konventionellen zum Naturschutzgebiet „Dünen- Gruppen zu Jägern, die die Veranstaltung gebiet und Halsetal“ bei Neumüh- einem Pflege- besuchten, keine Freunde. len erarbeitet. einsatz. 80jähriges Jubiläum Viel Arbeit machten die Vorberei- tungen des 80jährigen Vereinsjubi- läums im Häuslingshaus Langwedel am 12. August. Ohne die vielen Helfer der Gruppen Langwedel und Verden hätte die Veranstaltung nicht stattfinden können. Die Räu- me im Häuslingshaus wurden de- koriert und Stellwände mit alten Fotos aufgestellt. Für die vielen Gäste des nichtöffentlichen Teils 24
Gruppe Verden musste der Innenraum entsprech- end hergerichtet werden. Auf dem Außengelände wurden Unterstände und eine Bühne aufgebaut, damit die Salsaband „Casino“ den Gästen eine trockene Show bieten konnte. Bernd Witthuhn, Dr. Holger Buschmann sowie der Landrat Pe- ter Bohlmann und der stellvertre- tende Bürgermeister von Langwe- del Volker Penczek sorgten als Redner für einen professionellen Rahmen, der unserem NABU Kreisverband Verden e. V. Aner- von NABU Flächen trotz mäßigem Dr. Holger kennung und Respekt verschaffte. Wetter ein fröhliches Fest mit kari- Buschmann. Insgesamt etwa 100 Gäste feierten bischen Klängen. bei Sekt und Bier sowie selbstge- machter Bratwurst aus Langwedel Rolf Göbbert Netzwerke für Naturbeobachtungen www.ornitho.de www.naturgucker.net 25
Kindergruppe Verden „Waldmäuse“ So verschieden wie die besuchten Lebensräume sind auch die Themen, zu denen sich Verdener Waldmäuse – gemeinsame Kindergruppe des BUND und des NABU einmal im Monat mit Ausnahme der Ferienzeit treffen. Die besuchten Orte und die Themen sollen einen gewissen inhaltlichen Rahmen vor- geben, welche Eigendynamik sich dann daraus entwickelt, ist immer wieder auch für die Gruppenleiterinnen eine interes- Kreative Bastelei: Drahttiere und –blumen. sante Überraschung. Termine und Treffpunkte stehen auf der Internetseite. Erika Hanisch & Heike Vullmer Am Lagerfeuer wurden Messer geschnitzt und Stockbrote gebacken. Im Februar waren wir zu Besuch in der Schäferei Heemsoth in Nindorf. Naturlaternen und Wichtellichter wur- den im Herbst gebastelt. 26
Kindergruppe Verden „Waldmäuse“ Im August sind wir in die faszinierende Welt der Ameisen eingetaucht. Ein anderes Mal haben wir Tierspuren in Gips festgehalten. Gruppe Oyten Der Sommersturm im August 2016 nun die ehemals behagliche Bleibe richtete erheblichen Sturmbruch säuberten. im Pappelwäldchen am Bracher- moor an. Erst der Winter mit ein Obstwiese paar Tagen Frost machte es mög- Dann stand der Obst- lich, hier aufzuräumen. Dank eines baumschnitt auf unse- ansässigen Landwirtes, der mit Ma- rer Obstwiese an der schineneinsatz diese Arbeiten ver- "Combikreuzung" so- richten konnte, ging es zum größ- wie das Veredeln einzel- ten Teil ohne unsere Hilfe von stat- ner Apfelbäume an. Im ten. Herbst wurde nach der Mahd der Wiese geern- Nistkästenreinigung tet, jedoch erheblich Das Jahr begann für uns dann mit weniger als in den vergangenen dem Reinigen, Reparieren und zum Jahren. Außerdem wurden nun Teil auch Ersetzen der Nistkästen noch ein paar Bäume ersetzt, zum am Oyter See sowie auch am Bra- Einsatz kamen dabei erneut selbst chermoor. Insgesamt befinden sich veredelte Bäume sowie ein aus dort ca. 60 Nistkästen für verschie- einem Kern gezogener Walnuss- dene "Zielvögel". Manche der Käs- baum. ten wurden während des Winters von Mäusen bewohnt, denen wir Eckhard Jäger 27
Gruppe Achim NABU- Aktion auf dem sat aus. Und es kamen Menschen Achimer Wochenmarkt ganz gezielt an den Stand, nur zum Am 1. April 2017 haben Karin Unterschreiben! Ein Ratespiel mit Sökler, Joachim Schweers, Antje einheimischen Pflanzen rundete das Wilking und Sabrina Kernhoff wie- Programm ab. Vorab gab es eine der ein interessantes Programm sehr gute, detaillierte Ankündigung und eine informative und kreative in der Presse, die sicherlich wesent- Dekoration auf dem Achimer Wo- lich für den guten Zulauf gesorgt chenmarkt zusammengestellt. hat. Diese sehr gelungene Aktion Vom NABU Bremen gab es ver- möchten wir 2018 wiederholen, Saatkrähen schiedene einheimische Sträucher, denn das Thema „naturnaher Gar- Horsterfassung die schnitt- und heckentauglich ten“ braucht weitere Unterstüt- in Achim sind, so z. B. Heckenkirsche, Faul- zung. Morgens um 7.00 Uhr war baum, Holunder, Weißdorn etc. Sie natürlich noch nichts los am Stand, 2005: 746 H. 2006: 885 H. waren sehr günstig, konnten einzeln aber dann so von 10.00 bis um ca. oder als Sortiment (Futterquelle, 12.30 Uhr „ging´s rund“. 2007: 650 H. dornige Schutzhecke, Blüten für In- 2008: 975 H. 2009: 1.177 H. sekten geeignet ) erworben werden. Sabrina Kernhoff Dieses Angebot kam super gut an. 2010: 926 H. 2011: 811 H. Auch das Ausstellungsmobil „gift- Naturerlebnispfad 2012: 721 H. freier Garten“ vom Bremer NABU Der Naturerlebnispfad im Achimer war wieder mit dabei. Dort gab es Stadtwald wird auch fünf Jahre 2013: 889 H. Beratungen und die Besucher nach seiner Eröffnung noch immer 2014: 894 H. 2015: 961 H. konnten günstig verschiedene Vo- gerne besucht. Die im Jahr 2013 gelbehausungen kaufen. von der Achimer NABU-Gruppe 2016: 994 H. Außerdem lagen Unterschriften- initiierte und umgesetzte Einrich- 2017: 1.062 H. listen von Campact gegen Glypho- tung für die Besucher des ehemali- 28
Gruppe Achim gen "Öllagers" wird regelmäßig von unseren Mitgliedern kontrolliert. Kleine Reparaturen und Ersatz ab- gängiger Bestandteile der zwölf Sta- tionen werden von den Aktiven verlässlich ausgeführt. So ist in die- sem Januar das "Baumtelefon", ein gut fünf Meter langer Eichen- stamm, mit Hilfe des städtischen Bauhofs ersetzt worden. Die Reno- vierung der dritten Station mit der Jüngst wieder "Insektennisthilfe" ist für das Früh- im März 2013, den vorausgehenden Instand gesetzt : jahr geplant. Maßnahmen zur konkreten Umset- Naturerlebnis- zung der Wiedervernässung, folgten station im Das Badener Moor: ein Koh- als weitere Schritte Verhandlungen Achimer lenstoffspeicher mit den betreffenden Grundstücks- Stadtwald. Ausgangspunkt, einen Beitrag zum eigentümern und der Genehmi- Klimaschutz auch in unserem un- gungsbehörde, der Verdener Kreis- mittelbaren Lebensbereich zu leis- verwaltung. Nach Erfüllung der be- ten, war die Überlegung der Wie- hördlichen Auflagen im vergange- dervernässung von Teilbereichen nen Jahr sowie letzten Abstimmun- des Badener Moores. Entsprechend gen mit der Stadt Achim und Anlie- Handarbeit: dem langfristigen Ziel des NABU, gern, wurden die erforderlichen Erd- Zusammenbau im Rahmen eines Klimaschutzpro- arbeiten im Dezember 2017 und Verschrau- jektes die Torfzersetzung und damit durchgeführt. Mit entsprechenden ben der regulier- die CO²– Emission aufzuhalten und Maschinen war das Baufeld für die baren Überlauf- die Renaturierung des Hochmoores sogenannte Verwallung in wenigen rohre. einzuleiten. Die Bundesstiftung des NABU konnte als Projektpartner gewonnen werden. Moore leisten nicht nur einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt, sondern erfüllen dar- über hinaus eine weitere Funktion, die im Zuge des Klimawandels nicht zu unterschätzen ist: Sie sind die effektivsten Kohlenstoffspeicher aller Landlebensräume. Nach ersten Vermessungsarbeiten 29
Gruppe Achim Tagen vorbereitet. Zum Bau des ei- vorhandene Grabensystem schafft gentlichen Dammes, der die Be- die Möglichkeit, den Wasserstand grenzung und Abdichtung der Wie- innerhalb der etwa sieben Hektar dervernässungsbereiche zu den an- großen Fläche nach Bedarf und An- Vorher– grenzenden landwirtschaftlichen spruch zu regulieren und ein un- nachher: Die Flächen und Restmoorbeständen si- kontrolliertes Entwässern in die Wieder- chert, wurde Torfmaterial aus den Umgebung zu verhindern. vernässung benachbarten Moorbereichen ent- Die zukünftige Betreuung des trägt auch zum nommen. Höhenverstellbare Rohr- Projektes erfolgt durch Mitglieder Hochwasser- verbindungen zwischen den ehema- der Achimer NABU-Gruppe. schutz bei! Die ligen Torfstichen innerhalb der Hauptaufgabe neben der Kontrolle Niederschläge Projektfläche sichern die Wasser- der Verwallung und der Rohrsyste- werden sonst führung, die in einem geregelten me wird dabei das Messen der Was- schnell über Abfluss in den Bassener Müh- serstände im Vernässungsgebiet die Vorfluter lengraben endet. Dieser, in seiner und dem angrenzenden Nahbereich abgeführt. Höhe justierbare Anschluss an das sein. Hierzu dienen sieben Prüf- brunnen, deren jeweilige Wasser- stände regelmäßig aufgezeichnet werden. Anhand festgelegter Be- obachtungspunkte wird die Ent- wicklung zukünftig begleitet und fotografisch dokumentiert. Eine si- cher sehr interessante Aufgabe. Joachim Schweers Joachim Schweers und Ralf Bock markieren die jeweiligen Standorte für die Fotodokumentation. 30
Gruppe Ottersberg Unsere Gruppe trifft sich weiterhin befreien wir die moorigen einmal monatlich im Alten Rektor- Flächen von jungen Bäu- Haus in Ottersberg. Von hier aus men, so dass offene Berei- planen wir unsere Einsätze und be- che entstehen. Zusätzlich sprechen Aktuelles aus der heimi- zur natürlichen Wasser- schen Natur. In der Aufgaben- ansammlung haben wir Verteilung hat es 2016 nochmals ei- vor einigen Jahren die Ab- nen Wechsel gegeben. Jürgen läufe der Senken blockiert Baumgartner ist zurück und zum und so das Wasser ge- neuen Gruppensprecher gewählt. staut. Mittlerweile blüht Arne Farjon bleibt aktiv der Gruppe hier wieder das Wollgras, erhalten. Für all unsere erforderli- man findet verschiedene chen Gerätschaften steht seit 2016 Torfmoose und den Ga- ein Lagerraum im Alten Weg zur gelstrauch. Der Moorfrosch sowie Verfügung. Die Gemeinde Otters- verschiedene Libellen und Schmet- berg war und ist dem NABU hier terlinge lassen sich blicken. sehr behilflich. Dafür auch an dieser Zwischen Oktober und Januar Stelle vielen Dank! fanden hier mehrere Entkusselung- saktionen statt. Beteiligt waren viele Aktionen im Kesselmoor NABU-Mitglieder und Teilnehmer Dieses kleine Moorgebiet in Quelk- der Kindergruppe. Auch interes- horn wird schon seit vielen Jahren sierte Anwohner und engagierte von unserer Gruppe gepflegt. Es Naturliebhaber waren mit dabei, so handelt sich um zwei kleine Senken dass es erfolgreiche und gut gelaun- Kesselmoor in der Walleniederung, die mit Bir- te Einsätze wurden. Verköstigt wur- mit üppigem ken und Kiefern bewachsenen Dü- den alle mit Kaffee, Tee, kalten Ge- Wollgras- nen umgeben sind. Nach und nach tränken und Kuchen. aspekt. 31
Gruppe Ottersberg re Gruppe ein Stück Gemeinde- wiese neben dem Bahnhof mit ver- schiedenen Obstbäumen bepflanzt. Ausgewählt wurden Hochstämme alter Obstsorten von Kirsche, Zwet- sche, Apfel und Birne. Beteiligt wa- ren NABU Aktive und Vorstands- mitglieder der Volksbank. Auch ein Imker, der dort gerne seine Bienen- völker platzieren würde, hat sich eingebracht. Mehrere Anwohner Fachgespräch In diesem Jahr hatten wir eine der nahen Wohnsiedlung nahmen im Kessel- Zeitzeugin zu Gast, die uns berich- interessiert Anteil und freuen sich moor. tete, wie es im Kesselmoor in ihrer schon auf die Ernte der Früchte. Kindheit und Jugend aussah und was sich verändert hat. Nach ihrer Einschätzung ist der Moorkörper in der Höhe gewachsen. Wir hoffen, dass sich bald auch der Sonnentau wieder ansiedelt. Obstbäume In einem gemeinsamen Einsatz mit der Volksbank Ottersberg hat unse- Eulen-Schutz Seit nunmehr 10 Jahren unterstüt- zen wir den Erhalt der Schleiereu- len in unseren Gemeinden. Gemel- det werden uns Sichtungen von Bürgern. Sind die Einstellplätze ausreichend „gekalkt“ d. h. mit Kot übersät, dann installieren wir be- probte Nistkästen wie hier in der Feldmark in einer freistehenden Scheune. Jürgen Baumgartner 32
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