AKTUELLES AUS DER KIRCHLICHEN JUGENDARBEIT DER DIÖZESE REGENSBURG - BJA und BDKJ Ausgabe 27 | Mai 2019 - BDKJ Regensburg
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Ausgabe 27 | Mai 2019 URG ZESE REGENSB nformie ren DER DIÖ d BDKJ i N DARBEIT BJA un EN JUGE E R K I R CHLICH S D LES AU AKTUEL Jugendpastoral international
Was steckt hier drin? I N H A L T S V E R Z E I C H N I S EDITORIAL Von Momo das Zuhören lernen..................................................................03 ZUM THEMA Der Papst, die Synode und die Jugend der Welt..................................04 ZUM THEMA Die Jugend der Welt trifft sich in Panama und Madrid....................06 ZUM THEMA Amazonien und wir.........................................................................................08 ZUM THEMA Jugend hilft weltweit......................................................................................10 ZUM THEMA Ministranten und CAJ international.......................................................12 BERICHTE U14...........................................................................................................................14 » FS Mini Fortbildungen......................................................................................................16 » JuSt CH Gruppenleiterkurs.............................................................................................17 »JuSt SR Jugendwallfahrt auf den Bogenberg.......................................................17 »J-GCL Disney Party, Viel zu lernen du noch hast..............................................18 » KJG Buon anno!...........................................................................................................19 » CAJ Täglich neu anfangen.....................................................................................20 » KLJB Lamu Jamii, Spaß mit Satzungen..............................................................21 » Kolping Fahrt nach Berlin und ins Lummerland...................................................22 » DJK Weltmeisterliche Spuren, Diözesanjugendtag....................................23 » JuSt AM Anderes Adventskonzert...............................................................................24 » JuSt MAK Ran an die Töpfe...............................................................................................24 » DPSG Diözesanversammlung.................................................................................25 » JuSt LA Geist-Erfahrer..................................................................... ...............................26 » BDKJ/JuSt R-S Vollversammlung, Kreatives.......................................................................27 » BDKJ SR Jugendgottesdienst.......................................................................................28 » BDKJ LA Neues Arbeitsjahr.............................................................................................28 Menschen Neue und scheidende Mitarbeiter...........................................................29 NEUERSCHEINUNGEN.........................................................................................................................30 PRÄVENTION IM ZELTLAGER .......................................................................................................31 TREFFPUNKTE ..................................................................................................................................32 TERMINE ..................................................................................................................................34 Impressum · Herausgeber Redaktion: Christian Kalis (V.i.S.d.P.), Wolfgang Sausner, Tanja Köglmeier, Michaela Schütz Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) und Bischöfliches Jugendamt (BJA), Satz · Layout: Daniel Frank, Wolfgang Sausner, Tanja Obermünsterplatz 7, 93047 Regensburg Köglmeier, Michaela Schütz Druck: Kelly Druck GmbH, Abensberg Redaktionsschluss für die nächste Ausgabe: 04.06.19 Erscheinungsweise: 3 Ausgaben/Jahr, Auflage: 1870
E D I T O R I A L Liebe Leserin, lieber Leser! Was die kleine Momo konnte wie kein anderer, das war das Zuhören Das ist doch nichts Besonderes, wird nun vielleicht mancher Leser sagen, zuhören kann doch jeder. Aber das ist ein Irrtum. Wirklich zuhören können nur recht wenige Menschen. Und so wie Momo sich aufs Zuhören verstand, war es ganz und gar einmalig. Momo konnte so zuhören, dass dummen Leuten plötzlich sehr gescheite Gedanken ka- men. Nicht etwa, weil sie etwas sagte oder fragte, was den anderen auf solche Gedanken brachte – nein, sie saß nur da und hörte einfach zu, mit aller Aufmerksamkeit und aller Anteilnahme. Dabei schaute sie den anderen mit ihren großen, dunklen Augen an, und der Betreffende fühlte, wie in ihm plötzlich Gedanken auftauchten, von denen er nie geahnt hatte, dass sie in ihm steckten. Sie konnte so zuhören, dass ratlose, unentschlossene Leute auf einmal ganz genau wussten, was sie wollten, oder dass Schüchterne sich plötzlich frei und mutig fühlten, oder dass Unglückliche und Bedrückte zuversichtlich und froh wurden. Und wenn jemand meinte, sein Leben sei ganz verfehlt und bedeutungslos und er selbst nur irgendeiner unter Millionen, einer, auf den es überhaupt nicht ankommt, und er eben- so schnell ersetzt werden kann wie ein kaputter Topf – und er ging hin und erzählte das alles der kleinen Momo, dann wurde ihm, noch während er redete, auf geheimnisvolle Weise klar, dass er sich gründlich irrte, dass es ihn, genauso wie er war, unter allen Men- schen nur ein einziges Mal gab und dass er deshalb auf seine besondere Weise für die Welt wichtig war. So konnte Momo zuhören! Junge Menschen möchten, dass man ihnen zuhört. Papst Franzsiskus hat diese Fähigkeit des Zuhörens bei der Jugendsynode vorgelebt und antwortet nun in seinem Brief „Christus vivit“ den jungen Menschen in der ganzen Welt. Junge Menschen schätzen die hohe Bereitschaft und Fähigkeit der vielen haupt- und eh- renamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, mit ihnen auf Augenhöhe im Team zu arbeiten. Diese Kompetenz, gemeinschaftlich zu arbeiten zeichnet sich durch verschiede Merkmale aus: Zuhören können, anderen Raum geben, Bereitschaft, sich mit einer echten, eigenen gemeinschaftlichen Spiritualität einzubringen. Gerne trägt das BJA dazu bei, die aktive Teilhabe junger Menschen zu etwas Effektivem und Normalen zu machen. „Die Pfarrei ist die erste und wichtigste Form des kirchlichen Lebens vor Ort.“ Darauf hat die Jugendsynode im Herbst letzten Jahres ausdrücklich hingewiesen. Darum wollen die Jugendreferentinnen und Jugendreferenten der Kath. Jugendstellen in den nächsten Wo- chen und Monaten besonders den (Jugend-)Verantwortlichen in den Pfarreien zuhören. Allerdings – und auch das mussten die Bischöfe bei der Jugendsynode erkennen - wird die Pfarrei von jungen Menschen „nur schwerlich als relevanter Ort empfunden“. Deshalb versuchen die Angebote unseres Bischöflichen Jugendamtes mit seinen Fachstellen die jungen Menschen ebenso in ihrem Leben abzuholen, wie die vielfältigen Aktivitäten des BDKJ sowie der kirchlichen Jugendverbände, von denen diese Ausgabe des Kreuz + Quer berichtet. Durch die Teilnehmer der Jugendsynode wurde sichtbar, wie viele verschiedene Regi- onen der Welt vertreten waren. Daran möchte Kreuz + Quer anknüpfen. Bilder und Texte vom europäischen Taizetreffen und vom Weltjugendtag, bei dem im Januar aus unserem Bistum Regensburg Junge Erwachsene mit mir in Panama unterwegs waren, machen zum Christian Kalis Beispiel deutlich, wie schön es ist, eine Weltkirche zu sein. Davon berichten Vereinigungen Diözesanjugendpfarrer wie die CIM oder die CAJ auf internationaler Ebene und Kontinente verbindene Projekte wie das Lamu Jamii – Projekt der KLJB, das Namibia-Projekt der DJK oder das Kolping Workcamp in Brasilien. Junge Menschen, die sich in unserer kirchlichen Jugendarbeit engagieren, verwenden ihre Energien nicht darauf, zu nörgeln und zu verachten, sondern setzen sich dafür ein, neue Möglichkeiten und Veränderungen zu schaffen! 3
Z U M T H E M A . . . Der Papst, die Synode und die Jugend der Welt von Wolfgang Sausner, Stellv. Leiter BJA Christus vivit – Christus lebt! hat der Herr meinen Horizont gewei- synode, die im Abschlussdokument zu- Am 25. März, dem Hochfest der Verkün- tet und mir eine erneuerte Jugend ge- sammengefasst sind, beiseite, sondern digung des Herrn hat Papst Franziskus schenkt“ (Nr. 160). der Papst verweist in seinem Schreiben im Marienheiligtum Loreto das päpst- Franziskus beschreibt diese Begegnung ausdrücklich auf dieses Dokument und liche Lehrschreiben zur Jugendsynode mit Christus als die Frucht eines gemein- ergänzt dieses in einer sehr persönlichen unterschrieben. Dabei hat er die Form samen, missionarischen Auf-dem-Weg- Art und Weise. Und das Hören auf die eines persönlichen Briefes an die Jugend sein. Es braucht Menschen, die aus der Jugend wird weitergehen, wenn in Rom gewählt. tiefen Beziehung mit Christus leben, um im Sommer dieses Jahres Jugendliche zu In einer einfachen aber erfrischenden Andere zu begeistern. Das müssen nicht einer Nachsynode eingeladen werden Sprache richtet er sich direkt an die jun- Amtsträger der Kirche sein, sondern jede und es wird auch in Deutschland wei- gen Menschen. und jeder ist aufgerufen missionarisch tergehen: Der deutsche Jugendbischof Er verfasste kein pastorales Lehrstück, tätig zu sein, etwa wenn sich ein junger Stefan Oster hat zu einem deutschen kein Rezept, das man 1:1 umsetzen kann, Mensch entschließt, eine Wallfahrt zu Formum „Jugendpastoral“ im November damit Jugendliche die Angebote der unternehmen und einen Freund einlädt, 2020 eingeladen. Kirche wieder vermehrt annehmen, son- daran teilzunehmen, oder wenn sich Berufung zum „Leben in Fülle“ dern er schreibt, was ihn selber zu tiefst eine Jugendgruppe auf den Weg macht, Das Zuhören braucht Menschen und durchdringt: Das Geheimnis des ewig um ein Zeltlager zu veranstalten. Überall Raum. jungen Auferstandenen, Christus, der die da kann eine Begegnung mit dem Auf- Der Papst fordert dazu auf, beides den Kirche und Welt verwandelt. erstandenen erfolgen, die das Leben des jungen Menschen zur Verfügung zu Deshalb trägt der Brief auch den Titel: Einzelnen nachhaltig verändert. stellen. Begleiter müssen Menschen Christus vivit, Christus lebt! Dieser Chri- Zuhören im Synodalen Prozess sein, die sich selber zurücknehmen, die stus ist lebendig, er ist ewig jung und er Dabei braucht es Begleiter, die vor allem auf die Anliegen der jungen Menschen ist das Leben selbst. Darum wird das Le- eines Können: Zuhören. eingehen und ihnen dabei helfen ihre ben aller Menschen von ihm durchdrun- Dieses Zuhören-Können hat der Papst eigenen Talente und Fähigkeiten zu ent- gen und bereichert. Ihn als den Freund bei der Jugendsynode eindrücklich vor- falten, um so den Platz und den Auftrag und Wegbegleiter zu haben, macht das gelebt. Er hat die Jugendlichen aufgeru- zu finden, den Gott für sie vorgesehen Leben erst zu einem geglücktem, voll- fen, mit ihm in Kontakt zu kommen: Bei hat. Franziskus ruft die jungen Leute kommenen Leben. der Befragung der Bischofskonferenzen dazu auf, diesen ihren Platz zu suchen Begegnung mit dem Auferstandenen zur Jugendpastoral, der Onlinebefra- und zu finden: Dazu gehört der richtige Daher bietet der Papst den Glauben an gung junger Menschen, dem Facebook- Beruf und die richtige Lebensform. Die Christus den jungen Menschen als Be- chat, der Vorsynode im Frühjahr und der Jugend ist wie kein anderes Alter die Zeit reicherung an, wie auch er selber diese eigentliche Synode im Oktober vergan- für Entscheidungen. Die Weichen für Freundschaft mit Christus als Bereiche- genen Jahres, bei der der Papst über wei- das Leben werden gestellt. Man braucht rung erfahren hat. Dabei ist für den Papst te Teile als einfacher Zuhörer „nur“ dabei keine Angst vor diesen Lebensentschei- Jugendlichkeit keine Frage des Men- war. Aus all dem Zuhören und Nach- dungen zu haben, denn Gott hat uns mit schenalters, sondern eine Frage, wie alt denken des Papstes ist sein Brief an die den notwendigen Talenten und Fähig- das Herz des einzelnen ist. So schreibt er: Jugendlichen entstanden. Dieser Brief keiten ausgestattet, dass er oder sie den „Als ich meinen Dienst als Papst begann, schiebt nicht die Ergebnisse der Jugend- Platz perfekt ausfüllen kann und dabei Jugendsynode... da war doch was im letzten Jahr! -Zusammenfassung Von 3. bis 28. Oktober 2018 tagte die Zu finden unter folgendem Link: Jugendsynode in Rom. Sind die 66 Sei- http://bit.do/Jugendsynode ten des Abschlussdokuments schon ge- lesen? Nein? Keine Zeit? Oder einfach den QR-Code einscannen: Beim BDKJ Diözesanverband Regens- burg gibt es eine Zusammenfassung! Sie ist um einiges kürzer und komprimiert die wichtigsten Inhalte der Synode! 4
Z U M T H E M A . . . zutiefst zufrieden und glücklich ist. Dies Alle Jugendlichen, nicht nur die Jugend- chen, um nach Jerusalem, zur Gemeinde gilt für den Beruf und die Familie wie lichen, die aufgrund ihrer Ausbildung der Christen zu kommen und dort ihre auch für das Leben als Single. „Berufung“ eine privilegierte Stellung, wie Abituri- Erfahrungen weiterzugeben. nennt der Papst dieses Finden des rech- enten oder Studenten haben, sind herz- Die Kirche muss mit den jungen Men- ten Platzes. „Berufungsunterscheidung“ lich eingeladen, Christus, dem Leben schen auf dem Weg sein, ihre Anliegen das Suchen dieses Platzes. Beides kann selbst, zu begegnen. und ihr Leben ernst nehmen, immer wie- nur der Einzelne für sich selbst tun. Ju- Daher muss die Kirche sich auf den Weg der von Christus dem Auferstanden und gendpastoral kann bei dieser Suchbewe- zu allen jungen Menschen machen, um seiner Botschaft reden und ihn in der gung helfen, indem es ein Fundament sie einzuladen, ihre eigene Berufung in Feier der Eucharistie begegnen. Dazu be- in der Begegnung mit dem Auferstan- sich selbst zu entdecken und zu fördern. darf es einer zeitgemäßer Sprache und denen legt, das dem Einzelnen dabei Die Kirche muss innerlich immer jung zeitgenössische Formen der Kunst und helfen kann, zu diesem „Leben in Fülle“ bleiben. Sie muss alles ablegen, was sie der Musik. Das Reden von Christus soll in zu gelangen. Seelsorger und Freunde alt und schwach macht: „Bitten wir den erster Linie begeistern, formelhafte Ver- können dabei durch intensives Zuhören Herrn, er möge die Kirche von denen be- kündigung der Dogmatik und der Moral- helfen, aber die eigentliche Lebensent- freien, die die Kirche alt machen, sie auf lehre sind zweitrangig, vielmehr soll die scheidung, auch das Folgen eines Rufes die Vergangenheit festnageln, bremsen Begegnung mit dem ewig jungen Aufer- zu einem besonderen Dienst in der Kir- und unbeweglich machen wollen.“ (35) standenen im Mittelpunkt stehen. Daher che (als Priester oder Ordenschrist), kann Zeitgemäße Jugendseelsorge braucht es gut vorbereitete Priester und nur der Einzelne selbst in der Stille des Die Priester und Seelsorger müssen Menschen, die von ihrem eigenen Glau- Herzens, treffen und das eigene Leben echte Wegbegleiter sein. Die Emmaus- ben reden. an Christus, dem Auferstandenen, aus- geschichte liefert hierzu die richtigen Vorbilder der Freundschaft mit Christus richten. Hinweise: Jesus begleitet die Emmaus- Im Brief an die Jugend stellt der Papst Dass dieser Ruf Gottes im Einzelnen hör- jünger. Er geht mit ihnen mit, auch wenn dabei biblische Berichte von jungen bar werden kann, dazu braucht es auch sie vom Weg abgekommen sind und Menschen und immer wieder Vorbilder die rechten Orte und die Begegnung vor sich genau in die andere Richtung, weg im Glauben, wie den heiligen Franz von allem mit anderen jungen Menschen. von Jerusalem, weg vom Ort der Ge- Assisi, aber auch Vorbilder unserer Tage, Wichtig dabei ist, dass sich dort die jun- meinde, weg vom Ort der Auferstehung, wie den 2006 gestorbenen 15 jährigen gen Menschen frei bewegen und entwi- weg vom Glauben in eine komplett an- Computerfreak Carlo Acutis vor Augen, ckeln können. Dies können jugendpasto- dere Richtung begeben. Er geht mit und die als Jugendliche mit Christus in Berüh- rale Zentren sein oder auch andere Orte hört ihnen zu. rung kamen und deren Leben durch die der Begegnung wie sie bei Wallfahrten, Dadurch entsteht Begegnung. Erst spä- Freundschaft mit dem Auferstandenen in Verbänden, in Gruppenstunden, bei ter erklärt er ihnen den Sinn der Schrift. nachhaltig verändert worden sind. Jugendfreizeiten aber vor allem auch in Das hilft den Jüngern, den Osterglauben Zu dieser Freundschaft mit Jesus lädt sozialen freiwilligen Projekten, zu denen zu verstehen und anzunehmen. Danach der Papst jeden und jede ein. der Papst in besonderer Art und Weise bricht er mit ihnen in der Feier der Eu- Auch Dich und mich! aufruft, geschehen. charistie das Brot. Dies hat zur Folge, Angebot für alle jungen Menschen dass die Jünger ihr Leben ändern und sofort („in der gleichen Stunde“) aufbre- Wörtliche Auszüge aus dem Brief von Papst Franziskus an die Jugend der Welt ... „Ihr seid das Jetzt Gottes!“(64) ... „Der Herr ruft uns, Sterne in der Nacht anderer jungen Menschen anzuzünden.“ (33) ... „Jung zu sein ist weniger eine Frage des Alters als vielmehr ein Zustand des Herzens.“ (34) ... „Gott liebt Dich. Zweifle nie daran, egal was Dir im Leben passiert. Du bist unendlich geliebt!“ (112) ... „Die Jugendzeit , ist das Alter der Entscheidungen und gerade darin liegt ihre Faszination und ihre größte Aufgabe.“ (140) ... „Alle werden als Originale geboren, aber viele sterben als Fotokopien. Lass nicht zu, dass dir das geschieht!“ (106) ... „Lebt! Widmet Euch dem Besten des Lebens! (...) Geht bitte nicht schon vorzeitig in den Ruhestand!“ (143) ... „Christus ruft dich auf, das zu entfalten, was wertvoll ist. Er liebt dich, wie du bist, er schätzt dich und respektiert dich.“ (161) ... „Die Jugendpastoral muss (...) die jungen Menschen (...) einladen, wo (...) ihnen die Gelegenheit gegeben wird, sich über das Leben auszutauschen, zu feiern, zu singen, konkrete Zeugnisse zu hören und als Gemeinschaft die Begegnung mit dem lebendigen Gott zu erfahren.“ (204) ... „Liebe junge Menschen, ich werde glücklich sein, wenn ich euch schneller laufe sehe, als jene, die ängstlich sind. (...) Die Kirche bedarf eures Schwungs, eurer Intuition, eures Glaubens! Wir brauchen das! Und wenn Ihr dort ankommt, wo wir noch nicht angekommen sind, habt bitte die Geduld auf uns zu warten!“ (299) 5
Z U M T H E M A . . . von Jens Hausdörfer, bayerischer Landesjugendseelsorger und BDKJ-Landespräses in Bayern Weltjugendtag in Panama Eine befremdliche Erfahrung? den diversen Aktivitäten vor Ort in den Ein wenig exotisch war dieser Weltju- Gastpfarreien. Daher die zentralen Groß- gendtag ja schon – vom Veranstaltungs- veranstaltungen und die gemeinsame ort zum Beispiel oder vom ungewohnten Übernachtung auf dem Feld vor der Ab- Termin im Januar her. Dennoch stieß er schlussmesse. in Deutschland und Bayern auf überra- Teilnehmer/-innen kommen an ihre schend große Resonanz: Grenzen Mit 2.300 Teilnehmer/-innen stellte Für viele Teilnehmer/-innen hält dieses Deutschland eine beeindruckend große Konzept die ein oder andere Herausfor- Zahl an Pilger/-innen und übertraf damit derung bereit: Sie kommen so manches alle Erwartungen. Mal an ihre Grenzen, wenn sie sich in Die Berichterstattung hierzulande hin- einer komplett anderen Kultur zurecht gegen war eher zurückhaltend bis re- finden müssen, wenn sie in einer aus- serviert: Keine päpstlichen Reforman- schließlich Spanisch sprechenden kündigungen für eine von Missbrauch- , Gastfamilie landen, wenn sie mit Finanz- und Vertrauenskrisen geschüt- fremden und im ersten Augenblick telte deutsche Kirche, so wurde vieler- vielleicht auch befremdlichen katho- orts bemängelt, stattdessen ein „bloßes“ lischen Frömmigkeitsformen konfron- Glauben-Feiern. tiert werden. Dabei stellt sich die Frage, was denn so Aber diese Situationen sind gewollt, schlimm daran sein soll, den gemein- denn sie ermöglichen Erfahrungen, die samen Glauben zu leben und zu feiern. ausgeschlossen sind, wenn ich mich Gerade das Erleben und Entdecken der ausschließlich in den geschützten Räu- katholischen Kirche als einer weltweiten men des Althergebrachten bewege und Glaubensgemeinschaft, in der sich – trotz es nicht wage, aufzubrechen und mich unterschiedlicher historischer, kultureller irritieren zu lassen. und religiöser Prägung – Platz für so viele Nur wenn ich meine Komfortzone ver- unterschiedliche Ausdrucksformen fin- lasse, kann ich neue Erfahrungen ma- det, die Entdeckung dieser katholischen chen. Nur wenn ich meine persönlichen Weite also, war für viele Teilnehmer/- Grenzen auslote, nur wenn ich mich auf innen schließlich eine große Motivation, Neues einlasse, kann ich wachsen: als nach Panama zu reisen. Mensch und als Christ, als Einzelner und Birgt nicht dieses tief empfundene reli- in der Gemeinschaft. giöse Gemeinschaftsgefühl über Sprach- Eine Grundüberzeugung unseres Glau- und Kulturgrenzen hinweg die Chance bens eigentlich. Eine Überzeugung auch, einer nachhaltigen Identifikation mit die wir in unserer Kirche, die sich so oft Kirche – einer Verwurzelung, aus der En- über Mutlosigkeit und Lamentieren de- gagement in und für Kirche auch vor Ort finiert, dringend nötig haben und die entsteht? für die anstehenden (Reform-) Prozesse Das Konzept der Weltjugendtage ist wesentlich wichtiger sind als pontifikale darauf angelegt, intensiv mit dem Gast- Reformankündigungen jeglicher Art. land, den Gastgebern, dem dortigen Der Autor Jens Hausdörfer hat die Reise Glaubensleben in Berührung zu kom- zum Weltjugendtag für 57 Teilnehmer/- men und die Vielfalt der katholischen innen der (Erz-)Diözesen Bamberg, Pas- Kirche hautnah zu erfahren: Daher die sau und Regensburg vorbereitet und Unterbringung der Pilger/-innen in Gast- geleitet. familien, die Tage der Begegnung mit 6
. . . Z U M T H E M A von Martin Härtl, kirchlicher Jugendreferent Jugendstelle Landshut Europa trifft sich beim Taizé Gebet Es ist, als würde der Gang in eine ande- die vordere Wand mit Ikonen und einem werden- zur Not auf Isomatten auf dem re Welt führen. Gerade saß man noch Kreuz gestaltet. Während wir den Schil- Boden. in der Messehalle, in der tausende Ju- dern folgen, die von freiwilligen Helfern Nach dem Morgengebet finden Klein- gendliche auf dem Boden sitzen, essen hochgehalten werden und den Weg gruppentreffen statt, bei denen die Ju- und ratschen. Und schon einen Moment nach vorne vor das Kreuz weisen, führt gendlichen aus verschiedenen Ländern später geht es hinein in eine weitere, in uns die ruhige Musik im Hintergrund in die Möglichkeit haben, sich über Bibel- der vor allem eins herrscht: Ruhe und eine besinnliche Stimmung. stellen und die Vorschläge aus Taizé Andacht. Seit vierzig Jahren veranstaltet die Com- auszutauschen. Danach geht es in die Innenstadt, wo in verschiedenen Kirchen das Mittagsgebet stattfindet. Auf dem Weg dorthin suchen sich viele der jun- gen Menschen noch ein sonniges Plätz- chen, um die am Vorabend erhaltenen Lunch-Pakete zu essen. Nach dem Mittagsgebet besteht die Möglichkeit, sich in Workshops mit ver- schiedenen Aspekten des Glaubens und des eigenen Lebens zu beschäftigen, oder auch die unbekannte Stadt zu er- kunden. Am Abend kommen alle Teilnehmenden in der großen Messehalle zusammen. Im Schnelldurchlauf wird das Essen ausge- geben, ein einfaches aber doch reichhal- tiges Menü. Und dann findet als letzter Programmpunkt des Tages das große gemeinsame Abendgebet in der Messe- halle statt. Inzwischen hat das Gebet begonnen, Auf dem Weg schnappe ich Gesprächs- munauté de Taizé zum Jahreswechsel singend sitze ich in Mitten von tausen- fetzen auf Spanisch, Englisch, Polnisch, dieses Treffen in verschiedenen europä- den anderen Jugendlichen und jungen Deutsch und Italienisch auf, auch einige ischen Großstädten. Erwachsenen und betrachte die Kulisse mir unbekannte Sprachen sind dabei. Valencia, Riga, Basel und nun eben Ma- vor mir. „Tu palabras, senor, es la vida Verstehen kann ich dabei nur wenig, drid waren die Gastgeber der Treffen in misma“, „deine Worte, Herr, sind das Le- aber den Gesichtern ist durchwegs die den letzten Jahren. ben selbst“ steht dort über der Silhouette gute Laune anzusehen. Der Tagesablauf orientiert sich dabei an zweier pilgernder Jugendlicher geschrie- Unsere Schritte führen uns vorbei an den Tagen, wie man sie auch das ganze ben. Hier auf dem Taizé-Treffen spüre ich dem Verkaufsstand, an dem eine Men- Jahr über in der Gemeinschaft in Frank- den Glauben lebendig wie selten. Noch schentraube ansteht, um Postkarten reich miterleben kann. einmal lese ich die Worte, bevor ich mich und Kettenanhänger zu kaufen, hinein Die Morgengebete finden in den jewei- wieder ganz dem Singen zuwende und in die zweite große Halle, in der in we- ligen Gastgemeinden statt, in denen die die Stimmung in mich aufnehme. nigen Minuten das Abendgebet des Eu- Jugendlichen von Gastfamilien vor Ort Es ist eine ganz besondere Art, in das ropäischen Jugendtreffens von Taizé in aufgenommen wurden. „Nur 2 m2 sind neue Jahr zu starten. Madrid beginnen soll. genug“ heißt es auf den Plakaten in den Martin Härtl Der Raum, in dem sonst das ganze Jahr gastgebenden Gemeinden und so konn- Reise- oder Modeanbieter ihre Angebote ten auch dieses Jahr wieder alle Teilneh- anpreisen, ist nur gedimmt beleuchtet, menden bei Familien untergebracht 7
Z U M T H E M A . . . von Beate Eichinger, Fachstelle Umwelt und ökosoziale Gerechtigkeit in der Hauptabteilung Seelsorge Amazonien-Synode und wir Frischer Wind aus dem Regenwald für die Kirche in Europa und Ruth Aigner, Fachstelle Weltkirche in der Hauptabteilung Seelsorge Bischofssynode im Oktober Der Planet hat Lungenentzündung die Leiter/-innen der Basisgemeinden Vom 6. bis 27. Oktober 2019 wird im Diese vatikanische Initiative ist nach in überregionalen Austauschrunden Vatikan eine Sonderversammlung der „Laudato sí“ ein weiterer Anstoß, un- untereinander, Sakramente sind seltene Bischofssynode unter dem Motto „Ama- seren Lebensstil zu überdenken – auch und hohe Festereignisse. Diese Grund- zonien - neue Wege für die Kirche und für eine lebenswerte Zukunft der Jugend konstellation kann auch als Chance be- für eine ganzheitliche Ökologie“ stattfin- von heute. Das Schlagwort „Der Planet griffen werden, Kirche neu zu leben – den. Von Papst Franziskus ermutigt, will hat Lungenentzündung“ drückt bildhaft unbelastet von Reichtum, struktureller die basisnahe Kirche in den Ländern des aus, dass die Region des Amazonasbe- Überversorgung, gefühlter oder tatsäch- Amazonasbeckens ihre Erfahrungen und ckens als grüne Lunge der Erde existen- licher Macht und all den damit verbun- ihre Anfragen in den weltkirchlichen Dis- zielle Bedeutung für den Klimawandel denen Versuchungen. kurs einbringen. weltweit und damit auch für uns in Euro- In ökologischer, in sozialer und in pasto- pa hat. Die Synode geht aber über diese Das ausführliche Vorbereitungspapier raler Hinsicht können die dortigen Orts- ökologische Dimension hinaus. Sie wür- zur Amazonas Synode „Amazonien – kirchen uns Rückenwind bei dringend digt die Situation in Brasilien und den Neue Wege für die Kirche und für eine notwendigen Reformen in der Kirche angrenzenden Ländern auch als Lernfeld ganzheitliche Ökologie“ – ist erhältlich und darüber hinaus geben. in sozialer und pastoraler Hinsicht. bei MISEREOR oder in der Fachstelle Auch die Gesellschaft als Ganzes muss Weltkirche des Bistums Regensburg. sich verändern, wenn das Zusammen- Soziales und pastorales Brennglas leben in Zukunft ökologisch und sozial Wie in einem Brennglas werden die gerechter gelingen soll. Wir alle sind auf- globalen Herausforderungen der heu- Veranstaltungen in Regensburg gerufen, „amazonisch“ zu lernen. tigen Zeit dort deutlich: die Schere Eine besondere Stimmung herrschte im Das Amazonasbecken ist für unseren zwischen Arm und Reich klafft immer Regensburger Kulturzentrum „Leerer Planeten eine der größten Reserven der weiter auf. Die Macht profitbesessener Beutel“, als sich Interessierte aus dem Biodiversität (30 bis 50 % der Flora und Unternehmen ist politisch kaum mehr ganzen Bistum am Samstag, 2. Februar Fauna der Welt), des Süßwassers (20 % kontrollierbar. Wie mutig und mit welch 2019 auf die Amazonas-Synode ein- des nicht im Eis eingefrorenen Süßwas- prophetischer Hoffnung Teile der Zivilge- stimmten. Arbeiterpriester Thomas Sch- sers) und umfasst mehr als ein Drittel der sellschaft dort dagegen aufstehen, kann midt aus Frankfurt a.M. studierte in Bra- Urwälder des Planeten. uns motivieren, uns gegen Unrechts- silien und hat das Vorbereitungspapier Die Umwandlung von Kohlenstoff durch strukturen einzusetzen und für eine ge- zur Synode mitübersetzt. Im Podiumsge- Amazonien ist bedeutsam, auch wenn rechtere Zukunft zu kämpfen. In pasto- spräch begeisterte er nicht nur mit sei- die Ozeane die größten Rezeptoren von raler Hinsicht befindet sich Amazonien ner beeindruckenden Persönlichkeit und Kohlenstoff sind. Amazonien umfasst schon längst in einer Situation, die auch Lebensform, sondern vor allem auch mit mehr als 7,5 Millionen Quadratkilometer, uns hier in Europa bevorsteht: Die Men- tiefen Einblicken in die Intention und die unter neun Ländern aufgeteilt sind, schen, die sich als Christen/-innen ver- Hoffnung der Amazonas-Synode und in die diesen großen natürlichen Lebens- stehen, leben über weite Entfernungen das ganze Amazonas-Gebiet. Im World- raum bilden (Brasilien, Bolivien, Kolum- verstreut. Es gibt kleine, aktive Basisge- Café fand an Thementischen zu sozialen, bien, Ecuador, Guyana, Peru, Surinam, meinden in weitgehender Selbstverant- pastoralen und ökologischen Perspekti- Venezuela, einschließlich Französisch- wortung; hauptamtliches Personal ist ven ein lebhafter Austausch statt. Aus- Guayana als Übersee-Department). dünn gesät. Kirche lebt dort vor Ort im schnitte aus dem Film „Piripkura – die alltäglichen Engagement der Gläubigen, Suche nach den letzten ihres Volkes“ aus ehrenamtlicher Eigeninitiative he- versetzten in eine Welt, die fremd, fern raus. Stärkung und Impulse geben sich und andersartig scheint, zuletzt aber 8
. . . Z U M T H E M A viel mehr mit uns zu tun hat als vermu- Das Filmgespräch drehte sich um die tet. Im Filmgespräch zog MISEREOR- Rolle der indigenen Bevölkerungsgrup- Referentin Barbara Schmidt die direkten pen Amazoniens. Im Film „Piripkura – die Verbindungslinien zwischen unserem Suche nach den letzten Ihres Volkes“ hochindustrialisierten Konsumverhalten geht es, um die zwei letzten Lebenden und der Ausbeutung des amazonischen eines Stammes, denen ein großes Are- Regenwalds. Diese problematische Ver- al im amazonischen Regenwald zuge- flechtung fordert unsere Solidarität als schrieben ist. Da die Beiden dort leben, weltkirchliche Gemeinschaft und als darf dieses Areal nicht freigegeben wer- Menschheitsfamilie insgesamt. den zur Abholzung – woran internatio- Für die kommenden Monate sind meh- nale Unternehmen aber großes Interes- rere Veranstaltungen in den Regionen se hätten. Um dieses Recht aufrecht zu des Bistums zu verschiedenen Einzelas- erhalten, muss alle vier Jahre nachge- pekten der Amazonas-Synode geplant, wiesen werden, dass die beiden noch zum Beispiel naturkundlich-kuriose Be- leben. Wie schwierig das ist, kann man obachtungen, indigene Kulturschätze, sich bei dieser großen Fläche vorstellen. ökologische Zusammenhänge, theo- Der Film begleitet Vertreter einer lokalen logische Spurensuche Medellin –Apa- Behörde dabei, wie sie versuchen, die Erklärung des Logos der Synode: recida – Amazonien, Papst Franziskus beiden zu finden. Es stellt sich die Fra- Inspiration für das Logo ist ein Blatt, das und das Laienapostolat, Lebensstil und ge: Wer nimmt sich das Recht, dass zwei unseren Blick auf die gesamte Biodiver- Reiseberichte. In dieser Vorbereitungs- Menschen als lebendig dokumentiert sität in Amazonien lenkt. Die Bewegung phase könnten auch in der Jugendarbeit werden müssen, da sonst ihr Land frei- des Blattes erinnert an eine Flamme, die verstärkt ökologische, soziale oder auch gegeben wird? die Handlung des Geistes verkörpert. pastorale Themen aufgegriffen werden. Dies ist eine schwierige Problemlage, Das Blatt spiegelt das Geflecht eines in- Mit Spannung werden wir die Ergebnisse die wir als weltkirchliche, solidarische digenen Korbes wider und erinnert an der Synode in Rom erwarten und danach Gemeinschaft gemeinsam angehen die Kultur der traditionellen Völker – an in einem feierlichen Rahmen im Fest- können und müssen. Uns darüber Be- ihre Kraft, ihre Arbeit und ihre Einheit in saal des Kulturzentrums Leerer Beutel wusstsein zu verschaffen und Hand- der Vielfältigkeit. Im Sinne dieser Zusam- in Regensburg mit MISEREOR-Hauptge- lungsmöglichkeiten kennenzulernen ist mengehörigkeit finden sich die Farben schäftsführer Pirmin Spiegel reflektieren. ein erster Schritt dazu. der Flaggen aller Amazonasländer im Spiegel wird als Synodenteilnehmer die Die Beschäftigung mit dem Amazonas- Blatt wieder, ohne dass jedoch eine Far- erzielten Beschlüsse vorstellen und aus gebiet und seinen vielen ökologischen, be oder Flagge überwiegt. In der Mitte Sicht der Hilfswerke bewerten, über Hin- ökonomischen, pastoralen und sozialen verbindet ein Fluss die gesamte Regi- tergründe berichten und Perspektiven Aspekten ist wichtig und lebensnaher als on mit ihren Zuflüssen und Becken und für die Kirche in Deutschland entwickeln. vielleicht gedacht. symbolisiert den Weg, Impuls für das Den Höhepunkt bildet zum Abschluss Thema der Synode. Der Fluss geht durch dieser Veranstaltung am Sonntag 24. No- das Kreuz, Identität für uns als Kirche und vember 2019 ein gemeinsamer Gottes- Christinnen und Christen. dienst, gestaltet als Misa Criolla. Die „Kre- olische Messe“ wurde vom Argentinier Ariel Ramírez komponiert für zwei Solo- Tenöre, gemischten Chor, Schlagzeug, Klavier und traditionelle Instrumente der Andenregion. In Lateinamerika ist sie eines der populärsten Werke christlicher Musik, gerade auch bei Laienchören. Sie gilt als Beispiel für die Inkulturation des Christentums in Südamerika. Hintergrund zum FIlmgespräch 9
Z U M T H E M A . . . Kolping Workcamp Brasilien von Maria Schießl, DV Kolping „Seja bem-vindo no Brasil!“ Kolping für alle Lebenslagen Kirche in Brasilien …so wurden wir in Sao Paulo am Flug- Wir stellten fest, dass Kolpingsfamilien in Kirche ist in Brasilien sehr präsent. So hafen in Empfang genommen. Wir, das Brasilien wichtige Vereine sind. In der Kol- wurde bei unserer Ankunft gleich ge- waren sechs Mädels und neun Jungs pingsfamilie São Jose werden beispiels- meinsam gebetet. Während unseres aus der Kolpingjugend des Diözesanver- weise Kinder betreut und Erwachsenen- Aufenthalts besuchten wir zusammen bands Regensburg. Vom 14. August bis bildung angeboten.Die Kinder kommen mit unseren Gastfamilien verschiedene 3. September 2017 machten wir uns auf teilweise aus den Slums und erhalten Gottesdienste, besichtigten die Kathe- den Weg nach Brasilien, um bei der Kol- vor Ort etwas zu essen, werden betreut, drale im Zentrum von São Paulo und fei- pingsfamilie São José in Osasco, einem lernen und spielen gemeinsam. Beim erten gemeinsam mit den Angestellten Stadtteil der Millionenstadt São Paulo, Besuch der Kolpingsfamilie in Embu das von Kolping do Brasil einen Gottesdienst einen Fußballplatz zu sanieren und die Artes erfuhren wir, dass sich diese auf die in deren Räumlichkeiten. Am Sonntag brasilianische Kultur, die Menschen, de- Ganztagsbetreuung von Kleinkindern wurde der Familientag gefeiert, bei ren Tra-ditionen und das Land kennen- zwischen fünf Monaten und drei Jahren dem Kinder ein Theaterstück zum The- zulernen, ohne es durch die typische spezialisiert hat. Hier werden ausschließ- ma „Familie“ aufführten. Danach wurde Touristenbrille zu sehen. Und wir wurden lich Kinder aus problematischen Ver- gemeinsam gegessen und Gottesdienst nicht enttäuscht. hältnissen aufgenommen. Außerdem gefeiert. Außerdem wurden den ganzen besichtigten wir den Landesverband Tag über verschiedene Vorträge über „Kolping do Familie gehalten, die sehr gut besucht Brasil“. Dieser waren. Solche Angebote werden von ist mit neun den Menschen gerne wahrgenommen, Angestellten da sie sich so weiterbilden und austau- für 187 Kol- schen können. pingsfamilien Tolle Erlebnisse zuständig. Es Es war wirklich eine sehr spannende, in- war sehr in- teressante und lehrreiche Zeit, die wir in teressant, die der Kolpingsfamilie São José verbringen Unterschiede durften und wir konnten viele Eindrücke zwischen den mit nach Hause nehmen. Ländern zu se- Aus diesem Grund bietet die Kolpingju- hen. gend 2020 wieder ein Brasilien-Work- camp an. Mitleben in Gastfamilien Wir können jedem nur empfehlen, sich Während der Zeit in Osasco wohnten selbst einmal auf ein solches Abenteuer wir in Gastfamilien und waren so direkt einzulassen und Erfahrungen zu sam- am Leben der Brasilianer beteiligt. Wir meln. lernten schnell unsere deutsche Pünkt- lichkeit und Organisation abzulegen und uns auf das manchmal spontane Leben der Brasilianer/-innen einzulassen. Au- ßerdem haben wir bald gemerkt, dass der brasilianische Winter doch auch kalt und nass sein kann. Da es die erste Wo- che fast nur regnete, mussten wir uns anderweitig beschäftigen und brachten uns in der Kolpingsfamilie mit ein. Wir re- novierten die Bibliothek, spielten mit den Kindern und konnten den Fußballplatz schließlich doch noch fertigstellen. 10
. . . Z U M T H E M A Besuch der DJK-Projekte in Namibia von Dirk Lill, DJK Regensburg Besuch in Namibia Drei Tagesmütter übernehmen die Pfle- jekt „Helping hands for children“. Dort Der Namibiabeauftragte des DJK-DV ge der Kinder tagsüber. Insgesamt ist sie können Frauen durch die Herstellung Konrad Gietl und der geschäftsführende zufrieden mit der Situation, muss aber von handgemachtem Schmuck ihren Sportreferent des DJK-DV Dirk Lill mach- immer wieder Babys abweisen, da die Lebensunterhalt verdienen. Die Kinder ten sich auf die Reise nach Namibia um Kapazitäten nicht ausreichen. Die Besu- werden während der Arbeitsschicht vor Ort die Projekte zu besuchen, die cher waren sehr beeindruckt über das von ehrenamtlichen Lehrerinnen be- von den vielen Spendern/-innen im Engagement der Frauen, die den jungen treut und unterrichtet. Dieser Ort ist Namen des DJK-Diözesanverbandes Menschen nicht nur eine Lebensgrund- eine „Oase“ für ein menschenwürdiges unterstützt werden. Vorrangig ging es lage, sondern auch eine Perspektive in Dasein. darum, sich einen Überblick über die ihrem noch jungen Leben bieten. Schwierige Lebensbedingungen Verwendung von Spendengeldern zu Das Kinderwaisenhaus ist abhängig von In dem DRC gibt es weder Wasser noch verschaffen und bestehende persön- den Spendengeldern unter anderem aus Strom. Die Menschen müssen zum liche Kontakte zu vertiefen beziehungs- Deutschland und anderen europäischen Teil einige Kilometer gehen bis sie zur weise zu erneuern. Ländern. Der Erhalt der Gebäude, Nah- nächsten Wasserausgabe gelangen. rung und Kleidung für die Kinder stehen Die Wellblechhütten sind nicht isoliert, an erster Stel- die Sonneneinstrahlung ist enorm. le für die Ver- Mittendrin liegt „Helping hands for wendung von children“, eine kleine Einrichtung der Spenden. Der Hoffnung, in einem Gebiet, das 40.000 Staat unter- Menschen beherbergt. Die schlimmen stützt diese Lebensumstände machen betroffen. Waisenhäuser Die Spendengelder werden eins zu eins nicht. in Materialien und den Unterhalt dieses Frauenhilfe- Ortes angelegt. Dies ist eine nachhal- projekt tige und sinnvolle „Investition“. Einen Tag spä- Die Projekte unterstützen den An- ter wurde das satz – „Hilfe zur Selbsthilfe“. Dadurch Frauenhilfepro- wird nicht nur ein menschenwürdiges jekt in Swakop- Leben ermöglicht, sondern auch eine mund besucht, Perspektive für das weitere Leben das ebenfalls gegeben. vom DJK-DV Re- Dirk Lill gensburg finan- Dementsprechend besuchten sie das „Katutura-Projekt“ in einem „infor- ziell unterstützt wird. mellen Gebiet“ von Windhoek, das von Swakopmund liegt in schlimmer Armut geprägt ist. der Wüste „Namib“ an Kinderwaisenhaus der atlantischen Küste. Dort fördert der DJK-DV Regensburg Anja Rohwer, eine seit 16 Jahren ein Kinderwaisenhaus, deutschstämmige das „Orlindi house of safety“. Die 2013 Frau, ist die Haupt- errichteten neuen Gebäude sind intakt ansprechpartnerin und machen einen guten und gepfleg- für die Projekte in ten Eindruck. Claudia Namisis, die Lei- Namibia. In dem an- terin des Kinderwaisenhauses, stellte grenzenden Stadt- die noch nicht schulpflichtigen Kinder viertel DRC betreut vor. Sie berichtete dass das Haus mit sie hauptverant- insgesamt 25 Kindern überbelegt sei. wortlich das Pro- 11
Z U M T H E M A . . . Die drei Buchstaben: C.I.M. von Windfried Brandmaier, Fachstelle Ministrantenpastoral C.I.M. - Was steckt dahinter? Bei der internationalen Ministrantenwall- Weiterbildung der Verantwortlichen« Neuer Präsident fahrt 2018 fielen Euch vielleicht die drei wie z.B. ein Ausbildungsworkshop zur Zum CIM-Präsident wurde der Erzbi- Buchstaben C.I.M. auf. Was steckt dahin- Kirchenraumpädagogik und die »Minis- schof von Luxemburg und Präsident ter? trantenwallfahrt«. der Kommission der Bischofskonfe- renzen der Europäischen Gemein- Generalversammlung schaft (COMECE) Jean-Claude Holle- Einmal im Jahr treffen sich alle Sprach- rich, SJ, gewählt. gruppen zur Generalversammlung. Der- Er spricht Englisch, Französisch, zeit sind die Länder Belgien, Deutsch- Deutsch, Japanisch, Italienisch, Por- land, Frankreich, Italien, Kroatien, tugiesisch und Luxemburgisch, damit Luxemburg, Österreich, Portugal, Ru- werden Sprachbarrieren reduziert. Der »Coetus Internationalis Ministranti- mänien, Schweiz, Serbien, Slowakei und Ministranten/-innen in der Form, wie um« versteht sich als eine internationale Ungarn Teil der Tagung. wir dies in Deutschland kennen, gibt Gemeinschaft von diözesanen Verant- In diesem Jahr hat der Referent für Mi- es in anderen Ländern kaum. Daher wortungsträgern in der Ministrantenpa- nistrantenpastoral des BJA Regensburg ist der C.I.M. auch eine Möglichkeit storal und steht für eine Welt verwan- Winfried Brandmaier die bayerische Re- den Geist des Ministrantseins in an- delnde Mission der Liebe und des Heils. gionalgruppe in Bratislava (Slowakei) dere Länder zu tragen. Der Austausch Nach dem Prinzip der Subsidiarität über- vertreten. Bei dieser Versammlung stand zeigt, dass sich die Jugendlichen für nimmt der C.I.M. Verantwortung, Aufga- die Auswertung der letzten Internationa- eine Welt der Solidarität einsetzten ben und verwirklicht Projekte, die in den len Romwallfahrt der Ministranten und wollen. Mitgliedsländern und Mitgliedsdiözesen Ministrantinnen 2018, sowie die Wahl nicht durchgeführt werden können. In des neuen Präsidiums für die Amtsperio- Das Bistum Regensburg ist nun auch den kommenden vier Jahren werden de 2019 bis 2023 im Mittelpunkt. offizielles Mitglied und unterstützt folgende Bereiche aufgegriffen: »Pro- die internationalen Beziehungen. jektideen verwirklichen«, wie z.B. ein Sti- Damit setzen wir ein Zeichen für den pendienprogramm und Austausch von Frieden in Zeiten schließender Gren- Ministrantinnen und Ministranten auf zen. internationaler Ebene; »Ausbildung und Winfried Brandmaier 12
Z U M T H E M A . . . von Andy N. Predicala, Geschäftsführer der JOC Internationale, Übesetzt von Gelebter Glaube: CAJ international Tanja Köglmeier Die internationale CAJ schließen. Die heu- (International Young Christian Wor- tige Arbeitswelt kers, IYCW) ist in mehr als 40 Ländern scheint für junge in Nord- und Südamerika, der asiatisch- Arbeitnehmer/-in- pazifischen Region, Afrika und Euro- nen immer mehr mit pa präsent. Seit ihrer Gründung durch prekären Verhältnis- Joseph Kardinal Cardijn setzt sie sich für sen verbunden. die Sorge und das Wohlergehen junger Trotz all dieser He- Arbeitnehmer/-innen, egal welchen Ge- rausforderungen schlechts, Alters oder Herkunft, ein. Dies ist die IYCW tief wurde zum Hauptzweck, auch aus dem verwurzelt in allge- Glauben heraus, für alle Handlungen mein anerkannten und Gebete der IYCW. Werten wie Soli- Als Prinzip gilt dabei: „Junge darität, der Men- Arbeiternehmer/-innen sind keine Skla- schenwürde, den christlichen Werten und der Einheit in der Vielfalt, um junge IYCW Weltweit ven oder Maschinen, sondern Söhne Arbeitnehmer/-innen zu unterstützen, Weltweit wird sich die IYCW weiter dafür und Töchter Gottes und somit Erben/- damit sie diesen Herausforderungen ge- einsetzen, dass junge Arbeitnehmer/- innen seines Königreichs.“ IYCW unter- genüber treten können. innen eine ganzheitliche Ausbildung stützt dabei junge Arbeitnehmer/-innen Unsere Vision für die Zukunft erhalten und auch darüber hinaus das durch eine dynamische und ganzheit- der Arbeit ist die Vision von gerechter Bewusstsein für ihre Belange zur Sprache liche Begleitung und durch die Me- Arbeit, die weder prekär ist, noch Out- bringen. Dies muss vor allem auf Ortse- thode Sehen – Urteilen – Handeln, die sourcing von Aufgaben betrifft. Darüber bene passieren. Die internationale Ebene auch der kath. Soziallehre zugrunde sollte sie nicht noch mehr Flexibilität von wird sich weiterhin dafür einsetzen, dass liegt. Durch diese Methode haben junge den Arbeitnehmer/-innen fordern oder bereits bestehende Gesetze und Vor- Arbeitnehmer/-innen positive Verände- Arbeitslosigkeit beinhalten. gaben zum Schutz der Arbeitnehmer/- rungen in ihrem Leben erlebt, die sich Speziell mit der CAJ in Deutschland, die innen und deren Familien umgesetzt auch auf ihre Familien und Umgebung Mitglied von IYCW ist, hat IYCW eine werden. ausgeweitet haben. Durch ihr Handeln aus dem Glauben heraus und durch den Kampagne gegen prekäre Arbeit entwi- großen Lebensweltbezug, wurden jun- ckelt. Eine der Säulen dieser Kampagne ge christliche Arbeitnehmer/-innen zum ist die Forderung nach einem Grundein- Vorbild für das Leben anderer junger kommen, das sicherlich Armut und auch Arbeitnehmer/-innen. die Schere zwischen Arm und Reich in Chancen und Herausforderungen einer Gesellschaft reduzieren könnte. Ein Mehr und mehr junge Arbeitnehmer/- Grundeinkommen wäre ein Sicherheits- innen werden zum Opfer langer Arbeits- netz und ein Recht aller Bürger/-innen, tage, fehlender sozialer Absicherung, um angemessen und in Würde leben zu unsicherer Anstellungsverhältnisse und können. Aber nicht nur ein Grundein- niedriger Löhne. Die Digitalisierung führt kommen gehört zum Konzept: Männer zur Entlassung von Arbeitnehmer/-innen und Frauen müssen nicht gleich sein, und zu Arbeitslosigkeit. Hinzu kommt, sondern sie müssen die gleichen Rech- dass die Art und Weise, wie Arbeit or- te, Chancen und Verantwortlichkeiten ganisiert wird, Arbeitnehmer/-innen genießen. Dazu braucht es eine faire aus dem sozialen Netzwerk von Kolleg/- Behandlung unter Einbeziehung deren innen herausreißt und sie um ihr Recht spezieller Belange. bringt, sich in Gewerkschaften und In- teressenvertretungen zusammenzu- 13
B E R I C H T E U!14 - Das war [D]ein Tag! Gut 750 Kinder nehmen. Dieses Angebot haben gut 90 und übten als Chor für die Chrisammes- und Jugendliche haupt- und ehrenamtliche Mitarbeite- se. aus über 40 Pfar- rInnen der katholischen Jugendarbeit Die Fachstelle Ministrantenpastoral und reien folgten am im Bistum ermöglicht, denen auch an die Fachstelle Schülerinnen und Schüler Montag der Kar- dieser Stelle ein herzliches Dankeschön des BJA organisierten in der Basilika St. woche der Einla- gilt! Emmeram und in der Niedermünster- dung zum U14-Tag in die Bischofsstadt kirche ein spirituelles Angebot rund um Regensburg. Film, Gesang & Hl. Öle die Heiligen Öle und die Bedeutung der Die Fachstelle Junge Erwachsene Sakramente für das Leben als Christ/-in. lud zu einem Filmangebot ins Gar- bokino ein. Die ARD-Produktion Abschluss mit Chrisammesse „Checker Tobi – Warum so viele Abschluss des Tages war für die Teilneh- Menschen fliehen“ brachte den merInnen die Mitfeier der Chrisammesse ZuschauerInnen die Ursachen für im voll besetzten Regensburger Dom. In Flucht näher und lud zum Nach- dieser weihte Bischof Dr. Rudolf Voder- denken ein. holzer die heiligen Öle für das Bistum Re- Die Gruppen, die nach einer gensburg: Das Katechumenenöl (für die Alternative zum Kinoprogramm Taufbewerber), das Krankensalbungsöl suchten, konnten das Gesang- (für die Kranken und Sterbenden), und sangebot „Sing and Grove!“ das heilige Chrisamöl (für Taufe, Firmung der Pueri Cantores besuchen. und (Priester-)Weihe). In toller Atmosphäre lernten die Kinder neue Lieder kennen Ein rundum gelungener Tag für Firm- linge und Betreuer/-innen! Clemens Mezler Start mit einer Andacht Der BDKJ Diözesanverband hatte zusam- men mit dem Bischöflichen Jugendamt zu diesem Jugendtag eingeladen. Der Tag begann in einer vollen Basilika St. Emmeram in Form einer kurzen Andacht mit Bischof Dr. Rudolf Voderholzer. Der begrüßte die Kinder herzlich und stimmte alle auf den Tag ein. Besonders betonte der Oberhirte in seiner Predigt die Einheit Weltkirche, die keine Außen- seiter kennt. Kunterbuntes Workshopprogramm Anschließend wartete ein spannender Tag auf die Kinder: Die Jugendstel- len und Jugendverbände hatten ein buntes Workshopangebot in der St.-Marien-Schule zusammengestellt. Neben Bildungsangeboten wie „Ich und mein Holz“, „Auf einen Sprung durch Europa“, „ vollKOSTbar“, die Suche nach dem Glück und die Möglichkeit Gebärdensprache zu lernen, konnte man sich auch am Sternsingermobil informieren. Ebenfalls konnte man viele Bastelangebote und Spielangebote wie Actionbound oder ein Exit-Game wahr- 14
B E R I C H T E Eindrücke aus dem großen Angebot an W orkshops 15
B E R I C H T E Alles nur Theater? Alleskönner Dramaturgische Fortbildung für Hauptamtliche in der Ministrantenpastoral Fit für die Ministrantenarbeit – Durch einfache angesehen. Warum gibt es bei Evangli- Schulung für Erwachsene Übungen mit dem umsprozessionen in unserer Gemeinde Manchmal fühlen sich Mitarbeiter bei Körper konnten die immer einen Knoten, wie stehen die den Ministranten so, als müssten sie Al- Kursteilnehmer er- Ministrant/-innen sinnvoll bei der Kom- leskönner sein. Versicherung, Zuschüs- fahren, wie sie ein munionausteilung? Dies wurde aus dra- se, Spiele, Bastelideen, liturgisches Wis- Gefühl oder ein Ge- maturgischer Sicht beleuchtet und die sen, Kommunikationsexperte – all dies bet in ihrem Inneren wach rufen können. spirituelle Ebene mitgedacht. und noch viel mehr, sollte man sein, Nach ein paar Übungen zum Warm- Der Referent Dr. Bernhard Koner- wenn man die Arbeit mit den Ministran- werden und zum Finden des Körper- mann unterstützte durch seine fach- ten übertragen bekommt. schwerpunktes, ging es um liturgische lichen Tipps die Suchbewegung der Bei der Fortbildung »Fit für die Minist- Elemente. Teilnehmer/-innen. rantenarbeit« versuchten die Jugend- Welche Haltung nehme ich ein, wenn Am Ende müssen wir mit den wider- referentin Lucia Meißner und Winfried ich jemand um Verzeihung bitte, wenn sprüchlichen Haltungen (zwischen Brandmaier den Teilnehmer/-innen ei- ich jemand anschwärme oder jemanden jüdischer Tischgemeinschaft und rö- nen Überblick über die Themenfelder anjuble? Durch einfache Übungen, die mischem Staatstheater) der Liturgie der Ministrantenarbeit zu geben. auch in der Ministrantenarbeit genützt umgehen lernen, damit es nicht bei ei- Am Ende des Tages konnten die werden können, wurden durch Körper- ner Aufführung bleibt, sondern Gottes Teilnehmer/-innen Vieles für die Praxis haltung Gefühle hervorgerufen. Gegenwart in der Liturgie spürbar wird. mitnehmen. Am Nachmittag wurden konkrete Situ- Winfried Brandmaier Wer sich nun ärgert, dass er diesen Tag ationen im Ablauf von Gottesdiensten verpasst hat, der hat die Chance am 28.09.2019 in Schloss Spindlhof Ähn- Ein sicherer Raum liches zu erleben. Winfried Brandmaier Prävention in der Ministrantenpastoral Weitere Informationen unter In Ministranten- vermitteln können, zeigte Cornelia Büchl www.bja-Regensburg.de/stumi2019 gruppen wird ge- Grundlagen auf und übte mit ihnen für spielt, gelacht und Gruppenleiterkurse. es werden Abenteu- er erlebt. Damit dies Im nächsten Schritt überlegten die Mitarbeiter/-innen wie das The- ma noch mehr Gewicht in den Gruppen bekommen kann. Winfried Brandmaier Weitere Informationen unter: www.bja-regensburg.de/ service/praevention/ in einem geschütztem Rahmen passieren kann, ist das Thema »Prävention« immer mitzudenken. Der Arbeitskreis Ministran- ten im Bistum (AKM) bildete sich zu die- sem Thema weiter. Seit vielen Jahren ist die Schulung von al- len haupt-, neben- und ehrenamtlichen Mitarbeiter(innen) in der pfarrlichen Mi- nistrantenarbeit verpflichtend. Damit die Teamer unserer Gruppenlei- terschulungen qualifiziert dieses Thema 16
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