KUNST- UND KULTURBERICHT 2016 - Kulturamt der Stadt Graz www.kultur.graz.at - Kulturserver Graz
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20 „Kultur ist nichts Sichtbares, 16 sondern das unsichtbare Band, das die Dinge zusammen- hält.“ Joseph Joubert
Inhalt Kulturstadtrat im Gespräch 4 Einleitung 8 Übersicht und Entwicklung 10 01 Kulturausgaben im Vergleich 14 Wissenschaftsförderung 20 02 1 Museen, Archive, Wissenschaft 22 03 2 Baukulturelles Erbe 26 Schuld war die Meeresluft 28 04 3 Heimat- und Brauchtumspflege 30 05 06 4 Literatur 32 5 Bibliothekswesen 35 Stadtrat für Bildung im Gespräch 36 Die Stadtbibliothek hat viele Seiten … 38 07 6 Presse 41 7 Musik 42 Abschied und Aufbruch 48 08 8 Darstellende Kunst 50 09 Kunst mit Bodenhaftung 54 9 Bildende Kunst, Foto 56 10 Klanglicht bringt Graz zum Klingen und Strahlen 60 11 10 Film, Kino, Video 62 11 Hörfunk, Fernsehen 65 Straßenweise Kultur: La Strada 66 12 12 Kulturinitiativen, Zentren 68 13 Ausbildung, Weiterbildung 72 13 14 14 Erwachsenenbildung 74 Kunst- und Kulturbericht 2016 | Inhalt 15 Internationaler Kulturaustausch 76 15 16 Großveranstaltungen 79 16 Dank den ehrenamtlichen Fachbeiräten 81 Impressum 82 3
Kulturstadtrat im Gespräch Stadtrat Günter Riegler im Interview position ist. Dieses Ringen der Künstle- Kunst mit einem umsichtigen Umgang über seine Kulturpolitik, Zielkonflikte in rinnen und Künstler mit dem Kunstwerk mit den Finanzen zu vereinen, immer un- der Kunst und das Kulturjahr 2020. zu verstehen und den Menschen zu ver- ter Wahrnehmung einer Äquidistanz zu mitteln, ist eine der ganz wesentlichen den Kulturschaffenden, Kulturveranstal- Sie sind seit April 2017 im Amt. Wie wa- Aufgaben von uns Kulturpolitikerinnen tern und -interessierten. Worin ich mich ren die ersten sechs Monate für Sie? und -politikern. Kunstwerke müssen möglicherweise im Zugang unterschei- nicht notwendigerweise leicht zugänglich de, ist, dass ich in der Kulturpolitik die Die erste Zeit war vor allem durch das sein oder, wie es dieses schlimme Wort Erschließung von Kunst und Kultur als Kennenlernen vieler mir bisher nicht sagt, „niederschwellig“ sein. Ich plädie- Prozess begreife, als Prozess nämlich, persönlich bekannter Akteurinnen und re dafür, dass wir als Verantwortungs- der auch prozesshafte Entscheidungs- Akteure geprägt; das ist ja im Falle von trägerinnen und -träger der öffentlichen wege und eine strategische Ausrichtung Graz eine ganz beeindruckende Viel- Hand die Pflicht haben, auch schwierige braucht; ich bin etwas erstaunt, dass zahl an Kulturschaffenden und Kultur- Fragestellungen und schwer zu erschlie- es – bei allen nachvollziehbaren Kon- organisationen, aber auch sonstigen ßende Kunst zu vermitteln. zeptentwicklungen der Kulturbeiratsgre- Playern, wie z. B. auch Kulturkritikerin- mien – keine explizit formulierte Ziel- nen und Kritikern, Journalistinnen und Sie sind mittlerweile der zehnte Kultur- bildformulierung der Grazer Kulturpolitik Journalisten, aber auch Rektorinnen und stadtrat in nur drei Gemeinderatsperi- gibt. Eine solche Zielvorstellung möch- Rektoren der Hochschulen. Ich habe oden. Was verbindet und was unter- te ich entwickeln, denn was vermie- versucht, mich intensiv mit jenen Kunst- scheidet Sie von Ihren Vorgängerinnen den werden muss, ist das Qualtinger- sparten zu beschäftigen, mit denen ich in und Vorgängern und ist Kontinuität der motiv – „Man fährt möglichst schnell der Vergangenheit noch weniger Berüh- Kunst und Kultur abträglich? mit der Maschin‘, weiß aber nicht rungspunkte gehabt hatte. Ich erwähne wohin“. Konkret heißt das, dass ich hier durchaus selbstkritisch die Bilden- Tatsächlich glaube ich, ganz im Sinne im Herbst 2017 den Kulturbeirat neu de Kunst. Ich habe die Gelegenheit ge- Ihrer Frage, dass es eine kontinuier- konfiguriere und zu vier zentralen Frage- habt, sowohl die Biennale in Venedig als liche Beschäftigung braucht, wie ich stellungen mit dem Kulturbeirat ein Stra- auch die documenta in Kassel und die schon vorhin anzudeuten versucht tegiebild entwickeln möchte. Hier wird Kunst- und Kulturbericht 2016 | Kulturstadtrat im Gespräch Skulptur Projekte Münster zu besuchen habe. Daher ist es natürlich eine Pflicht, es einerseits um die Frage der Förder- und mich dabei nicht bloß berieseln zu sich nachhaltig um die Kulturschaf- politik gehen, andererseits aber auch lassen, sondern habe mich in vielen fenden zu bemühen. Ich hoffe und be- um die Entwicklung eines Vorkonzeptes Gesprächen und im Literaturstudium absichtige, dass es in den nächsten für das Kulturjahr 2020, welches uns in mit den Denkansätzen, Zugängen, Her- Jahren etwas mehr Kontinuität als in der Stadtregierung enorm wichtig ist. angehensweisen der Künstlerinnen und den zehn Jahren davor geben möge. Künstler vertieft beschäftigt. Ich habe viele meiner Vorgängerinnen Ich meine damit, dass ich mich zur und Vorgänger persönlich kennenge- Fortführung mehrjähriger Förderverein- Ich habe gelernt, dass das künstle- lernt und bin mit einigen von ihnen im barungen bekenne. Tatsächlich glaube rische Schaffen oftmals als etwas guten regelmäßigen Austausch, ich er- ich, dass Kunstproduktion einen Gutteil sehr Leichtes und leicht-von-der-Hand- wähne hier insbesondere Karl-Heinz an Unterstützung auch ohne konkreten Gehendes erscheint, aber in Wahrheit Herper, aber auch Helmut Strobl, der für Projektbezug, also zur Finanzierung der Ergebnis eines langen theoretischen mich in seiner Herangehensweise ein Infrastruktur braucht. Der Künstler/die wie praktischen Prozesses und Ringens ganz besonderes Vorbild ist: nämlich Künstlerin soll sich darauf verlassen um die Form, die Farbe oder die Kom- die zweifelsohne gegebene Liebe zur können, dass es für einige Jahre – im 4
© Teresa Rothwangl er gl ie R r te ün G konkreten Fall werden es drei Jahre Spiegelt dieser pro- sein – eine Absicherung der Infrastruk- fessionelle Zugang auch tur gibt. Allerdings schwebt mir vor, eine Ihren privaten Zugang zu doch schrittweise Verstärkung des Aus- Kunst und Kultur wieder? schreibungsgedankens der Orientierung des Förderwesens an übergeordnete Mein privater Zugang zu Kunst und Zielvorstellungen anzupassen. Kultur ist vor allem von der Populär- kultur in den Jahren meines Erwachsen- Welche Zielvorstellungen könnten in der werdens geprägt. Künstler und deren Projektfinanzierung denkbar sein? oft interdisziplinäres Schaffen, wie z. B. David Bowie, Pink Floyd und Frank Zap- Eine Vorbemerkung: ich möchte, dass pa, aber auch lokale – über Graz hin- wir uns in der Grazer Kulturpolitik noch aus bedeutsame – Künstler, wie Peter stärker als bisher mit der Zukunft be- Handke und Wolfgang Bauer, hatten auf fassen. Wir leben im Hier und Jetzt, wir meine persönliche Entwicklung einen Als Finanzreferent haben gewaltige Herausforderungen bedeutenden Einfluss. Ich habe mich in der Stadtregierung vor uns, wir müssen Entscheidungen auch relativ früh in Jazz und klassische habe ich natürlich die über unsere Ausbildung, Bildung und Musik hinein gehört und zu verstehen übergeordneten Finanzzie- über unsere Infrastruktur treffen, ohne begonnen, dass die Kunst immer als le im Auge zu behalten. Daher auch nur erahnen zu können, welche Ausdrucksform von erwünschtem und kann das langfristige Wachstum Technologien und welche Methoden erhofftem gesellschaftlichen Wandel des Kultur- und Wissenschaftsbudgets überhaupt in zehn bis 20 Jahren zur verstanden werden muss. Sting, Bob immer nur im Gleichschritt mit dem Verfügung stehen und uns begleiten Geldof, Phil Collins, Dire Straits und Wachstum der Wirtschaftskraft des werden. Daher möchte ich die Geld- viele andere Popkünstler haben im Jahr Lebensraums Graz einhergehen. ströme mehr in eine Beschäftigung mit 1985 – dem Jahr meiner Matura – mit Zukunftsfragen lenken; Geschichte ist den zwei Konzerten „USA for Africa“ vor- Kurzfristig kann es aber durchaus höhe- Kunst- und Kulturbericht 2016 | Kulturstadtrat im Gespräch wichtig, Beschäftigung mit unserer kultu- gezeigt, dass künstlerischer Ausdruck re Dotierungen geben. Das wird 2020 rellen Herkunft ist wichtig, um das Jetzt mit gesellschaftlichem Engagement zu- der Fall sein – zum Kulturjahr kommen zu verstehen und Fehler zu vermeiden. sammengeht. wir vielleicht ja noch später. Generell ist es so, dass man Kunst und Kultur nicht Wenn also Brücken aus der Reflexion in Dennoch ist mir wichtig anzumerken, als Nebensächlichkeit, als Behübschung die Zukunftsbewältigung gebaut werden, dass es selbstverständlich nicht auf betrachten darf, sondern Kultur ist ge- dann ist das aus meiner Sicht prioritär meinen persönlichen Kunstgeschmack radezu das, was unser Menschsein aus- förderungswürdig. Die Themen können ankommt, sondern auf eine gute und macht. Kultur ist das, wonach wir alle zu natürlich die Integration, Interkulturalität faire Abbildung aller Kunstsparten, die streben haben, wenn es darum geht, un- ebenso wie die berechtigte Kritik an Un- innerhalb eines bestimmten Profils für ser Zusammenleben in einem guten und gleichheiten sein. Noch mehr aber möch- den Lebensraum Graz wichtig sind. wohltuenden Sinn zu gestalten. te ich motivieren, sich mit der Zukunft, mit neuen Technologien, mit unserem Sie sind Finanz- und Kulturstadtrat in Sie haben das Kulturjahr angesprochen, Zusammenleben im 21. Jahrhundert zu Personalunion. Wie gehen Sie mit diesem was erwartet uns Grazerinnen und befassen. natürlichen Spannungsfeld um? Grazer 2020? 5
Beim Kulturjahr 2020 geht es darum, Der Kulturbericht 2016 ist eine Fortfüh- solchen Stadt. So ein Mensch ist Peter einen Sog in der Stadt zu entfalten, rung des Konzepts vergangener Jahre. Grabensberger. Es sind also sehr gro- wie es auch das Kulturhauptstadtjahr Er soll zeigen, wie der doch nicht unbe- ße Fußstapfen, die er hinterlässt und 2003 getan hat. Wenn ich Sog sage, trächtliche Betrag von über 48 Millionen die erst einmal ausgefüllt werden wol- meine ich damit, eine thematische Euro im Kulturbudget der Stadt Graz auf len. Gerade im Kulturbetrieb sind der Klammer über das Schaffen wichtiger die verschiedenen Sparten und Kunst- Austausch mit den Kulturschaffenden Beteiligter des Kulturlebens zu bilden. gattungen aufgeteilt wurde, wobei hier und das Erkennen ihrer Bedürfnisse Wir brauchen dabei sowohl die Kraftan- auch die Wissenschaftsförderung ab- das Um und Auf des täglichen Hand- strengung unserer eigenen Grazer gebildet ist, für die ich ja auch zustän- werkes. Das erfordert Fingerspitzen- Künstlerinnen und Künstler, aber auch dig bin. Wir wollen den Kulturbericht in gefühl, Feingeistigkeit und ein großes den Input von außen. Wir arbeiten im der Struktur gleich belassen, aber ihn Maß an Empathie. Winter 2017 und Frühjahr 2018 ge- schrittweise noch attraktiver für die Öf- meinsam mit Expertinnen und Experten fentlichkeit machen. Die Grazerinnen Auch in diesem Sinne ist Peter Gra- an einem Vorkonzept und werden im und Grazer haben ein Recht darauf zu bensberger ein herausragendes Vor- Frühjahr 2018 wohl als ersten Schritt erfahren, wofür das Steuergeld, von bild, bei dem Fachwissen und mensch- im Ergebnis dieses Prozesses eine In- dem wir alle leben, aufgewendet wird. liche Herzenswärme gleichermaßen zu tendanz suchen. Ein wesentlicher Ge- finden sind. Ich glaube, dass ich auch danke beim Kulturjahr 2020 werden Mir ist aber ein besonderes Anliegen, im Namen seiner Mitarbeiterinnen und aber die öffentliche Wahrnehmbarkeit bei diesem Rückblick in besonderer Mitarbeiter sagen darf: Der Grazer und die Beschäftigung mit Zukunfts- Weise den scheidenden Kulturamtslei- Kulturbetrieb hat ihm sehr viel zu ver- fragen sein. Kunst soll spürbar für die ter, Dr. Peter Grabensberger, zu würdi- danken; die Stadt Graz hat ihm sehr Menschen sein, soll in den Bezirken gen. Mir sind in meinem Leben viele viel zu verdanken. Der Eintritt in den wahrnehmbar sein. Wir möchten dies- Menschen begegnet, die unterschied- Ruhestand mag bei ihm das Ende der mal allerdings keine neue Infrastruktur liche Zugänge zur Kultur haben. Die Dienstpflicht sein, sicher aber nicht schaffen, sondern den maximal mögli- dann und auch das hat seine Berech- das Ende seiner Teilnahme am Grazer chen Anteil des Budgets für konkrete tigung, in ihrer speziellen Weise Exper- Kulturbetrieb. Projekte widmen. tinnen und Experten in ihren eigenen Bereichen geworden sind. Seltener Der Musikverein Graz besteht seit über Ein Blick in die Vergangen- aber, und deswegen muss es hervor- 200 Jahren, der Steirische Herbst be- heit, was erwartet die gehoben werden, sind Menschen mit ging heuer sein 50. Jubiläum. Das kul- Leserinnen und Leser einem breiten, beinahe schon umfas- turelle Erbe in Graz ist also gewaltig. dieses Kulturbe- senden Kunstverständnis, die dann Wie kann man Altes bewahren und richtes 2016? thematisch und inhaltlich wirklich Neues zulassen? in allen Kulturbereichen, die eine Stadt wie Graz zu bie- Genau das ist die kulturpolitische ten hat, zuhause sind. Herausforderung, denn Kulturpolitik Das aber ist genau ist letztendlich immer das Bewältigen das Anforderungs- von Zielkonflikten. Sie sprechen ei- profil eines Kul- nen ganz besonderen Zielkonflikt an, turamtslei- nämlich jenen, gleichzeitig Bewährtes ters einer weiterzuführen und Neues zu ermög- lichen. Auch aus diesem Grund glau- be ich, dass ein Kulturjahr, wie wir es 2020 vorhaben, eine Chance ist, neue und neuartige Projekte zu ermöglichen und Altes stärken zu lassen und sinn- volle Kooperationen zwischen Be- stehendem und Neuem zu ent- wickeln und zu incentivieren. Kulturstadtrat Riegler im © Gespräch mit St ad tG Igor Petkovic ra z Ku ltu r
er ff hi Sc rr y Ha – us m is ur To az Gr © Kulturbericht Der Kunst- und Kulturbericht der Stadt Graz stellt die Ausgaben für die Bereiche Kunst, Kul- tur und Wissenschaftsförderung dar. Alle städtischen Ausgaben für Kultur Kunst- und Der Kunst- und Kulturbericht ist ein Finanzbericht der Stadt und stellt damit alle Ausgaben der Stadt für Kultur dar. Kunst Einleitung wird dabei als Teilbereich von Kultur verstanden. Diese Ausgaben umfassen nicht nur jene Finanzmittel, die direkt an Kulturinstitutionen fließen, sondern auch Sachförderungen wie Betriebskosten oder Darlehen, die von der Stadt Graz finanziert werden. Weiters werden in diesem Bericht die Brutto-Ausgaben dar- gestellt. Die Einnahmen der Stadt – die überwiegend dazu dienen, die Ausgaben der Stadt zu finanzieren – werden nicht berücksichtigt. Was unter den Begriff Kultur fällt Was ist Kultur? Diese Frage fordert nicht nur Wissenschafte- rInnen in Bereichen wie Philosophie, Soziologie oder Geistes- geschichte, sondern beschäftigt auch AkteurInnen in Kulturini- tiativen und Kulturbetrieben und natürlich auch das Publikum. Die Beantwortung dieser Frage ist jedoch stark von persön- Kunst- und Kulturbericht 2016 | Einleitung lichen Einstellungen geprägt und eine allgemein gültige Defini- tion gibt es nicht – vor allem auch deshalb nicht, da der Begriff einem stetigen Wandel unterworfen ist. Will man jedoch über öffentliche Aktivitäten im Bereich Kultur berichten oder Kulturausgaben über einen längeren Zeitraum oder mit anderen Gebietskörperschaften – vielleicht sogar international – vergleichen, ist ein einheitliches Verständnis in Form eines klaren Definitionsrahmens erforderlich. 8
Die LIKUS-Systematik Basis 16 einheitlicher spartenbezogener und spartenübergrei- fender Kategorien. Er beruht auf dem internationalen Rahmen Auf einen derartigen Rahmen haben sich die Bundesländer für Kulturstatistik der UNESCO. Die 16 Kategorien können und der Bund 1995 gemeinsam geeinigt: LIKUS (Länder- in fünf übergeordnete spartenbezogene Domänen und eine Initiative KUltur-Statistik) ist der österreichweite Standard auf spartenübergreifende Domäne zusammengefasst werden. Hauptkategorie Domäne 1 Museen, Archive, Wissenschaft 2 Baukulturelles Erbe Kulturelles Erbe 3 Heimat- und Brauchtumspflege 4 Literatur 5 Bibliothekswesen Buch und Presse 6 Presse 7 Musik Darstellende Kunst 8 Darstellende Kunst 9 Bildende Kunst, Foto Visuelle Kunst 10 Film, Kino, Video Audiovisueller Bereich 11 Hörfunk, Fernsehen 12 Kulturinitiativen, -zentren 13 Aus- und Weiterbildung 14 Erwachsenenbildung Transversale Bereiche 15 Internationaler Kulturaustausch 16 Großveranstaltungen Ein wichtiges Merkmal ist, dass die LIKUS-Systematik von Wissenschaftsförderung Verwaltungsstrukturen unabhängig ist. Sie geht über den Tätigkeitsbereich des Kulturamts hinaus und bezieht Kultur- Über die Förderung von wissenschaftlichen Projekten wird ausgaben anderer Abteilungen mit ein. in diesem Bericht berichtet, da die Wissenschaftsförderung im Kulturamt bearbeitet wird. Da die kulturbezogene Wissen- In der Stadt Graz sind für diesen Bericht die gesamten Ausga- schaft Teil der LIKUS-Systematik ist, wird der nicht kulturbezo- ben des Kulturamts erfasst sowie kulturbezogene Ausgaben genen Wissenschaft ein eigenes Kapitel gewidmet. der Finanzdirektion, des Bürgermeisteramts, der Abteilung für Bildung und Integration, der Abteilung für Wirtschaft und Gender Budgeting Tourismusentwicklung und des Sozialamts. 2012 wurde das Gender Budgeting im Sinne der verfassungs- Kulturausgaben nach städtischen Abteilungen rechtlichen Bestimmungen im Kunst- und Kulturbericht der Stadt Graz eingeführt. Dazu werden seither in den jeweiligen LIKUS-Kapiteln alle personenbezogenen Förderungen einer Genderanalyse unterzogen und diese dargestellt. Kunst- und Kulturbericht 2016 | Einleitung Kulturamt 78,53 % Finanzdirektion 19,27 % Bürgermeisteramt 1,08 % Abt. für Bildung und Integration 0,74 % Sozialamt 0,26 % 9
Übersicht und Entwicklung LIKUS-Kategorie Ausgaben in € Entwicklung 1 Museen, Archive, Wissenschaft 3.282.467 +25,83 % 2 Baukulturelles Erbe 1.606.290 +39,32 % 3 Heimat- und Brauchtumspflege 31.000 +1,31 % 4 Literatur 1.123.199 –1,62 % 5 Bibliothekswesen 3.787.231 –0,06 % 6 Presse 0 ±0,00 % 7 Musik 718.293 +4,95 % 8 Darstellende Kunst 22.915.558 +2,28 % 9 Bildende Kunst, Foto 5.656.811 +11,74 % 10 Film, Kino, Video 247.480 –13,87 % 11 Hörfunk, Fernsehen 30.000 +15,38 % 12 Kulturinitiativen, Zentren 2.668.004 +2,88 % 13 Ausbildung, Weiterbildung 1.137.463 +4,39 % 10 Kunst- und Kulturbericht 2016 | Übersicht und Entwicklung 14 Erwachsenenbildung 139.428 +4,06 % 15 Internationaler Kulturaustausch 480.600 +4,41 % 16 Großveranstaltungen 2.911.412 +14,74 % Sonstiges 1.504.664 +12,70 % Kulturausgaben gesamt 48.239.901 +6,40 % Wissenschaftsförderung 1.342.661 +83,33 %
ff er hi Sc rr y Ha – us m is ur To az Gr © Die Ausgaben der Stadt Graz für Kultur betragen lung der Kulturausgaben bedeutet dies, dass die Gesamt- im Jahr 2016 48.239.901 Euro. Die Kulturausgaben sind ausgaben der Stadt Graz stärker gestiegen sind als die von 2015 (45.339.369 Euro) auf 2016 um 6,40 % Kulturausgaben. gestiegen. Der größte Anteil kommt dabei den Ausgaben der Katego- Der Anteil der Kulturausgaben an den Gesamtausgaben der rie „Darstellende Kunst“ mit 47,50 % zu. An zweiter Stelle Stadt Graz beträgt im Jahr 2016 3,64 %. Im Vergleich zum steht die Kategorie „Bildende Kunst, Foto“ mit einem Anteil Vorjahr bedeutet dies einen Rückgang des Anteils der Kul- von 11,73 %. An dritter Stelle liegt nun bereits im achten turausgaben an den Gesamtausgaben. 2015 lag der Anteil Jahr die Kategorie „Bibliothekswesen“ mit 7,85 % vor der für Kultur bei 3,95 %. Im Vergleich zur nominalen Entwick- Kategorie „Museen, Archive, Wissenschaft“ mit 6,80 %. 1 Museen, Archive, Wissenschaft 6,80 % 2 Baukulturelles Erbe 3,33 % 3 Heimat- & Brauchtumspflege 0,06 % 4 Literatur 2,33 % 5 Bibliothekswesen 7,85 % 6 Presse 0,00 % 7 Musik 1,49 % Kulturausgaben 8 Darstellende Kunst 47,50 % 2016 9 Bildende Kunst 11,73 % 0,51 % Kunst- und Kulturbericht 2016 | Übersicht und Entwicklung 11 10 Film, Kino, Video 11 Hörfunk, Fernsehen 0,06 % 12 Kulturinitiativen, Zentren 5,53 % 13 Ausbildung, Weiterbildung 2,36 % 14 Erwachsenenbildung 0,29 % 15 Internationaler Kulturaustausch 1,00 % 16 Großveranstaltungen 6,04 % Sonstiges 3,12 %
Kulturausgaben 1985-2016 in € 2016 2015 2014 2013 2012 2011 2010 2009 2008 2007 2006 2005 2004 2003 2002 2001 2000 1999 1998 1997 1996 1995 1994 1993 1992 12 Kunst- und Kulturbericht 2016 | Übersicht und Entwicklung 1991 1990 Kulturausgaben (nach LIKUS) 1989 Wissenschaftsförderung (über Kulturamt) 1988 Universitäten (v. a. Fachhochschulen) 1987 Kultur und Wissenschaft (auf Basis Voranschlag) 1986 1985 0 10.000.000 20.000.000 30.000.000 40.000.000 50.000.000 60.000.000
Da das Kulturamt für die Vergabe der Wissenschaftsförde- Weniger als weitere zehn Jahre danach, im Kulturhaupt- rung zuständig ist, wird über die allgemeine Wissenschafts- stadtjahr 2003, wurde die nächste nominelle Verdoppelung förderung in einem eigenen Kapitel berichtet. Die Ausgaben auf über 40 Mio. Euro erreicht. der Stadt Graz für Wissenschaft betragen im Jahr 2016 1.342.661 Euro. Der Anteil der Wissenschaftsförderung, Ab 2003 können die Ausgaben für Wissenschaft getrennt die über das Kulturamt vergeben wird, am Gesamtbudget dargestellt werden. Der Bereich Wissenschaft enthält hier der Stadt Graz beträgt im Jahr 2016 0,10 %. 2015 war es nicht nur die Wissenschaftsförderung, die über das Kultur- ein Anteil von 0,06 % für Wissenschaft. amt abgewickelt wird, sondern auch die Universitäts- und Hochschulförderung, die in Graz vorwiegend den Fachhoch- Entwicklung schulen zukommt. Betrachtet man die Entwicklung der Kulturausgaben der Die Tatsache, dass in den Jahren 2003 und 2004 auf- Stadt Graz ab 1985 in absoluten Beträgen, ist langfristig grund des Kulturhauptstadtjahres erhöhte Ausgaben für eine kontinuierliche Steigerung erkennbar. 1985 lagen die Kultur getätigt wurden, erklärt den nominalen Rückgang der Kulturausgaben der Stadt Graz knapp über 10 Mio. Euro. Kulturausgaben von 2004 auf 2005. Seit 2005 ist bei Zehn Jahre später waren sie nominell bereits doppelt so den Kulturausgaben insgesamt eine leichte Steigerung hoch und haben die 20-Mio.-Euro-Marke überschritten. erkennbar. Anteil Kultur an den Gesamtausgaben 7% %-Anteil Wissenschaftsförderung 0,42 0,28 %-Anteil Kulturförderung 6% 0,15 0,08 0,45 0,12 0,07 0,37 5% 0,09 0,09 0,07 0,06 0,06 4% 0,10 3% 5,91 6,28 5,19 5,88 5,84 5,04 5,27 4,68 4,69 4,79 4,03 4,29 3,95 3,63 2% 1% 0% 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 Kunst- und Kulturbericht 2016 | Übersicht und Entwicklung 13 Der Anteil der Kulturförderung sowie der nicht kultur- wieder gestiegen, seither ist eine rückläufige Tendenz bezogenen Wissenschaftsförderung an den Gesamt- feststellbar. Im Vergleich zur nominalen Entwicklung der ausgaben der Stadt Graz kann ab 2003 berechnet Kulturausgaben (siehe oben) steigen die Gesamtausgaben werden. Auch hier ist von 2004 auf 2005 ein größerer der Stadt Graz seit 2008 stärker als die Kulturausgaben. Rücksprung aufgrund der wegfallenden Ausgaben für das Kulturhauptstadtjahr erkennbar. Von 2005 bis 2007 ist der Anteil der Kulturausgaben an den Gesamtausgaben dann Maga Caroline Konrad, MAS
Kultur- ausgaben im Vergleich Bundes-, Länder- und Gemeindeebene haben jeweils auf- terium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft (rund grund unterschiedlich zugeordneter Aufgabenbereiche auch 36,81 %), das unter anderem die Kunst- und Musikuniver- unterschiedliche Förderschwerpunkte. Darüber hinaus sind sitäten finanziert. alle drei Ebenen insbesondere im Bereich der Kunst- und Kulturförderung in einem beträchtlichen Ausmaß im Sinne Viel kleinere Anteile haben das Bundesministerium für der Privatwirtschaftsverwaltung tätig. Die Bundesländer Finanzen (3,30 %), das Bundesministerium für Europa, (mit Ausnahme von Wien) und der Bund haben sich für Integration und Äußeres (2,89 %) und das Landwirtschafts- einen Teil der Förderungsverfahren durch Kulturförderungs- ministerium (1,51 %). Unter einem Prozent an den gesamten gesetze selbst gebunden. Kulturausgaben des Bundes haben das Bundesministerium für Landesverteidigung und Sport (für das Heeresgeschicht- Für die Stadt Graz bietet sich ein Vergleich mit anderen liche Museum), das Bundesministerium für Bildung und das Gemeinden an, vor allem mit anderen Landeshauptstädten Innenministerium (für die Gedenkstätte Mauthausen). Österreichs, mit den Bundesländern und mit dem Bund. Da- bei ist zu beachten, dass sinnvolle Vergleiche nur mit jenen Die gesamten Kulturausgaben des Bundes betragen im Gebietskörperschaften angestellt werden können, für die Jahr 2015 865,15 Mio. Euro. Dies entspricht einer Steige- Daten vorliegen, die auf einer vergleichbaren Definition von rung von 3,26 % im Vergleich zu 2014 als es 837,85 Mio. 14 Kunst- und Kulturbericht 2016 | Kulturausgaben im Vergleich Kultur beruhen. Dafür steht die LIKUS-Systematik. Euro waren. Wohin der Kultur-Euro fließt Im Jahr 2015 floss der größte Anteil der Kulturausgaben des Bundes mit 32,92 % in die Kategorie „Ausbildung, Weiter- Bund 2015 und 2016 bildung“. In dieser sind zu einem großen Teil die Kunst- und Auf Bundesebene wurden im Jahr 2016 laut Kunst- und Musikuniversitäten enthalten. An zweiter Stelle steht die Kulturbericht 422,34 Mio. Euro für Kultur ausgegeben. Kategorie „Darstellende Kunst“ mit 22,62 %, an der die Diese Ausgaben entsprechen jedoch nur knapp der Hälf- Bundestheater einen wesentlichen Anteil haben und der die te der gesamten Kulturausgaben des Bundes nach der Kategorie „Museen, Archive, Wissenschaft“ mit 16,43 % LIKUS-Systematik. 2015 waren es mit 410,29 Mio. Euro folgt. Diese enthält zu einem überwiegenden Teil die Bundes- 47,42 %, da die Kulturausgaben des Bundes auf zahlreiche museen. Der vierte große Anteil der Kulturausgaben des Bun- weitere Ministerien verteilt sind. des fließt in die Kategorie „Baukulturelles Erbe“ mit 7,44 %. Weitere 6,07 % wurden vom Bundeskanzleramt für Kultur Kleinere Anteile haben die Kategorien „Film, Kino, Video“ ausgegeben. Wesentlichen Anteil hat das Bundesminis- mit 3,80 %, „Internationaler Kulturaustausch“ mit 3,13 %,
Kulturausgaben des Bundes nach Ministerien 2015 Bundeskanzleramt (lt. Kunst-und Kulturbericht) 47,42 % Bundesministerium für Wissen- schaft, Forschung und Wirtschaft 36,81 % Bundeskanzleramt (sonstige Kulturausgaben) 6,07 % Bundesministerium für Finanzen 3,30 % Bundesministerium für Europa, Integration und Äußeres 2,89 % Bundesministerium für Landwirtschaft 1,51 % Bundesministerium für Landesverteidigung und Sport 0,77 % Bundesministerium für Bildung 0,76 % Bundesministerium für Inneres 0,47 % 1 Museen, Archive, Wissenschaft 16,43 % 2 Baukulturelles Erbe 7,44 % 3 Heimat- & Brauchtumspflege 0,06 % 4 Literatur 1,10 % 5 Bibliothekswesen 2,93 % 6 Presse 1,17 % 7 Musik 0,94 % 8 Darstellende Kunst 22,62 % Kulturausgaben des Bundes 9 Bildende Kunst 1,04 % Kunst- und Kulturbericht 2016 | Kulturausgaben im Vergleich 15 2015 10 Film, Kino, Video 3,80 % 11 Hörfunk, Fernsehen 0,00 % 12 Kulturinitiativen, Zentren 0,77 % 13 Ausbildung, Weiterbildung 32,92 % 14 Erwachsenenbildung 0,01 % 15 Internationaler Kulturaustausch 3,13 % 16 Großveranstaltungen 1,75 % Sonstiges 3,89 %
„Bibliothekswesen“ mit 2,93 % und „Großveranstaltungen“ bericht einerseits die Ausbildungsinstitutionen (Konserva- mit 1,75 %. Die übrigen acht Kategorien haben einen Anteil torium, Musikschulen und Modeschule) und andererseits von knapp über bzw. unter einem Prozent. die gesamte kulturelle Jugendbetreuung, die den Kultur- initiativen zuzuordnen wäre, nicht enthalten sind. Bundesländer 2016 Bei den Bundesländern entfällt im Jahr 2016 der größte Den jeweils größten Anteil an den Ausgaben nimmt die Anteil auf die LIKUS-Kategorie „Aus- und Weiterbildung“ LIKUS-Kategorie „Darstellende Kunst“ ein. Hier wird das (30,07 %), die vorwiegend von den Musikschulen einge- Engagement der Hauptstädte für einen Aufgabenbereich nommen wird. An zweiter Stelle steht im Berichtsjahr die deutlich, dessen Einzugsgebiet weit über die Stadt hinaus- Kategorie „Museen, Archive, Wissenschaft “ (21,07 %), die reicht. An zweiter Stelle steht in Wien im Bericht 2016 die zu einem Großteil durch die Landesmuseen repräsentiert Kategorie „Museen, Archive, Wissenschaft“, die jedoch un- wird. Die Kategorie „Darstellende Kunst“ stellt 2016 mit ter Berücksichtigung der oben genannten und im Bericht 18,21 % die drittgrößte Kategorie dar. Mit größerem Ab- fehlenden Ausbildungsinstitutionen durch „Ausbildung, stand ist an vierter Stelle die Kategorie „Musik“ mit 7,93 % Weiterbildung“ verdrängt würde. In Graz liegt die Kategorie zu finden. 2016 folgt die fünftgrößte Kategorie „Bau- „Bildende Kunst, Foto“ an zweiter Stelle, in der auch das kulturelles Erbe“ mit 5,36 % vor der Kategorie „Großver- Kunsthaus Graz – Teil des Universalmuseums Joanneum – anstaltungen“ mit 4,05 %. enthalten ist. An dritter Stelle steht in Wien die Katego- rie „Musik“, die aus oben genanntem Grund durch die Wien 2016 Kategorie „Kulturinitiativen, Zentren“ ersetzt würde. In Beim Vergleich der Kulturausgaben der Stadt Graz mit Wien Graz befindet sich hier im Jahr 2016 die Kategorie ist zu berücksichtigen, dass im Wiener Kunst- und Kultur- „Bibliothekswesen“. 1 Museen, Archive, Wissenschaft 21,07 % 2 Baukulturelles Erbe 5,36 % 3 Heimat- & Brauchtumspflege 1,01 % 4 Literatur 0,46 % 5 Bibliothekswesen 0,71 % 6 Presse 0,00 % 7 Musik 7,93 % Kulturausgaben 8 Darstellende Kunst 18,21 % Bundesländer 9 Bildende Kunst 2,37 % (ohne B, Stmk) 16 Kunst- und Kulturbericht 2016 | Kulturausgaben im Vergleich 2016 10 Film, Kino, Video 0,94 % 11 Hörfunk, Fernsehen 0,00 % 12 Kulturinitiativen, Zentren 3,93 % 13 Ausbildung, Weiterbildung 30,07 % 14 Erwachsenenbildung 3,29 % 15 Internationaler Kulturaustausch 0,05 % 16 Großveranstaltungen 4,05 % Sonstiges 0,54 %
m m La m To – us m is ur To az Gr © 1 Museen, Archive, Wissenschaft 16,84 % 2 Baukulturelles Erbe 1,75 % 3 Heimat- & Brauchtumspflege 4,85 % 4 Literatur 1,16 % 5 Bibliothekswesen 0,43 % 6 Presse 0,00 % 7 Musik 11,55 % 8 Darstellende Kunst 44,87 % Kulturausgaben Wien 9 Bildende Kunst 4,35 % Kunst- und Kulturbericht 2016 | Kulturausgaben im Vergleich 17 2016 10 Film, Kino, Video 7,46 % 11 Hörfunk, Fernsehen 0,00 % 12 Kulturinitiativen, Zentren 0,71 % 13 Ausbildung, Weiterbildung 0,09 % 14 Erwachsenenbildung 0,00 % 15 Internationaler Kulturaustausch 0,07 % 16 Großveranstaltungen 5,29 % Sonstiges 0,57 %
r ge en Sp s ku ar M – us m is ur To az Gr © Der Stellenwert von Kultur Landeshauptstädte 2015 Den größten Anteil der Kulturausgaben an den Gesamtaus- Die folgende Tabelle zeigt die Kulturausgaben der öster- gaben im Jahr 2015 hat Linz mit 7,75 %, knapp gefolgt von reichischen Landeshauptstädte im Vergleich im Jahr 2015. Bregenz mit 7,47 % und Salzburg mit 6,32 %. Dies ist auf Die Berechnung erfolgte auf Basis der Rechnungsab- besonderes Engagement für das Musiktheater in Linz sowie schlüsse des Jahres 2015 und enthält die gesamte Grup- für die Bregenzer bzw. Salzburger Festspiele zurückzufüh- pe 3 „Kunst, Kultur und Kultus“ sowie ausgewählte Teilab- ren. Die Stadt Graz liegt mit 3,88 % an sechster Stelle. schnitte der Gruppe 2 „Unterricht, Erziehung, Sport und Wien hat im Vergleich mit den Landeshauptstädten die ge- Wissenschaft“. ringsten Kulturausgaben mit 2,29 %. Kulturausgaben Anteil am Rang nach 2015 gesamt in € Gesamthaushalt EinwohnernInnen Linz 60.779.208 7,75 % 3. Bregenz 8.231.752 7,47 % 14. Salzburg 33.892.148 6,32 % 4. 18 Kunst- und Kulturbericht 2016 | Kulturausgaben im Vergleich Innsbruck 24.115.941 5,72 % 5. St. Pölten 8.600.021 4,26 % 9. Graz 44.474.771 3,88 % 2. Klagenfurt 10.418.274 3,43 % 6. Eisenstadt 1.451.430 3,40 % 42. Wien 299.177.920 2,29 % 1. Die höchsten Kulturausgaben pro EinwohnerIn im Jahr 2015 sem Vergleich an sechster Stelle mit 162,19 Euro pro Ein- hat Linz mit 307,86 Euro, gefolgt von Bregenz mit 286,86 wohnerIn. Unter den Landeshauptstädten hat Eisenstadt mit Euro und Salzburg mit 228,35 Euro. Graz liegt auch in die- 106,22 Euro die geringsten Pro-Kopf-Ausgaben für Kultur.
Pro-Kopf-Ausgaben Rang nach 2015 für Kultur EinwohnernInnen Linz 307,86 3. Bregenz 286,86 14. Salzburg 228,35 4. Innsbruck 189,94 5. Wien 166,46 1. Graz 162,19 2. St. Pölten 160,39 9. Klagenfurt 106,44 6. Eisenstadt 106,22 42. AkademikerInnenquote Klassischen Bildungsbürgern und der sogenannten krea- Bevölkerung der 25- bis 64-Jährigen auf. An zweiter Stelle tive Klasse wird eine hohe Kulturaffinität zugeschrieben. steht Innsbruck mit 29,1 % AkademikerInnen vor Eisenstadt Gleichzeitig zeichnen sie sich durch einen hohen Bildungs- mit 24,5 %. Unter den Landeshauptstädten hat St. Pölten mit stand aus. Die AkademikerInnenquote kann daher als 14,9 % den geringsten Anteil an AkademikerInnen. Indikator für die Kulturaffinität der EinwohnerInnen heran- gezogen werden. Unter den Landeshauptstädten weist Graz mit 31,4 % den höchsten Anteil an AkademikerInnen an der Maga Caroline Konrad, MAS AkademikerInnen- Rang nach 2014 quote EinwohnerInnen EinwohnerInnen Graz 31,4 % 283.869 2. Innsbruck 29,1 % 132.236 5. Eisenstadt 24,5 % 14.339 42. Salzburg 23,6 % 152.367 4. Klagenfurt 22,7 % 99.790 6. Wien 22,1 % 1.867.582 1. Kunst- und Kulturbericht 2016 | Kulturausgaben im Vergleich 19 Linz 20,7 % 203.012 3. Bregenz 16,2 % 29.574 14. St. Pölten 14,9 % 54.213 9. Quellen: Bundeskanzleramt (Hg.), Kunst- und Kulturbericht 2016, Wien 2017 | Kärnten, Niederösterreich, Salzburg, Tirol, Vorarlberg, Wien, jeweils: Kulturbericht 2016 Land Oberösterreich, Direktion Kultur | Statistik Austria (Hg.), Kulturstatistik 2014. Tabellenwerk, Wien 2016, Aktualisierungen auf www.statistik.gv.at.
© Archiv W is se ns ch af ts Wissenschaftsförderung fö rd In diesem Kapitel sind alle Förderungen des Wissenschaftsressorts, die keinen kulturellen er Bezug haben, summiert. Wissenschaftsför- derungen mit kulturellem Bezug sind in der LIKUS-Kategorie 1 „Museen, Archive, Wissen- schaft“ zu finden. Die städtischen Aufwendungen im Jahr un 1.342.661 + 83,33 % 2016 für Wissenschaft ohne Kulturbezug be- städtischen Aufwendungen für Wissenschafts- förderung 732.374 Euro. Dies entspricht g tragen 1.342.661 Euro. Im Jahr 2015 waren die 858.590 – 76,56 % 721.660 – 15,95 % 726.227 + 0,63 % 732.374 + 0,85 % einer Steigerung um 83,33 % im Vergleich zum Vorjahr. 2012 2013 2014 2015 2016 20 Kunst- und Kulturbericht 2016 | Wissenschsftsförderung € 1.342.661,–
Stadtübergreifende Wissenschaftsausgaben Medizinische Universität Graz; Kinder CAMPUS (Abteilung für Bildung und Integration) 38.438 Technische Universität Graz; Haus des Kindes (Abteilung für Bildung und Integration) 327.574 Urban II – Fachhochschul-Campus 15.941 Urban II – Wissensstadt 58.800 Urban II – FH-Standort Graz-GmbH 603.117 Wissenschaftsverwaltung 76.620 Förderungen Wissenschaftsressort über € 1.500 Education Congress Research GmbH; Congress Award 2.000 Europäisches Trainings- und Forschingszentrum für Menschenrechte und Demokratie; Congress Award 2.000 Hazissa – Fachstelle für Prävention gegen Gewalt; Jahresprogrammförderung 10.000 IFF – Institut für Technik- und Wissenschaftsforschung Graz; Jahresprogrammförderung 8.500 IFZ – Interdisziplinäres Forschungszentrum für Technik, Arbeit und Kultur; Jahresprogrammförderung 10.000 Kainer, Harald; Wissenschaftspreis 2016 2.200 Karl-Franzens-Universität Graz (KFU); Spezialforschungsbereich Lipotox 46.300 Karl-Franzens-Universität Graz (KFU); Spezialforschungsbereich Mathematical Optimization 19.362 Ludwig Boltzmann Institut für Klinisch-Forensische Bildgebung; „Altersschätzung anhand morphologischer Eigenschaften des Manubriums“ 3.500 Ludwig Boltzmann Institut für Kriegsfolgenforschung; Jahresprogrammförderung 9.000 MedUni Graz – HNO Universitätsklinik; „Aufbau und Etablierung einer Biobank von humanem Stimmlippen-Gewebe“ 4.000 MedUni Graz – Humangenetik; Congress-Award 2.000 MedUni Graz – Institut für Zellbiologie; „Aktivierung der Tumorspanne p53 durch Fasten zur Verlängerung der Gesundheitsspanne“ 4.000 MedUni Graz; International Student Congress; Congress-Award 2.000 MedUni Graz – Klinik für Interne Medizin; „Etablierung der Lebend-Tot Analyse in Stuhlproben“ und „Mikrobielle Übertragungswege in Intensivstationen“ 6.500 MedUni Graz – Klinik für Neurochirurgie; „Schmerzmittelreduktion durch perioperative Behandlung mit transkutaner Vagusnervstimulation“ 4.000 MedUni Graz – Klinik für Orthopädie; Untersuchung des Zusammenspiels von Runx2 und Runx3 bei der Regulierung der endochondralen Ossifikatioin 3.000 MedUni Graz – Klinik für Psychiatrie; „ProbioBIP-two“ Wirkung von Probiotika bei Menschen mit bipolarer Störung auf Depression und Nebenwirkungen der Psychopharmakotherapie“ und „Mikrobiom bei Schizophrenie“ 5.500 MedUni Graz – Klinik für Psychiologie; „Die Auswirkungen der Einnahme von Probiotika auf Hirnaktivität und Hirnstoffwechsel in einer gesunden Stichprobe: Eine MR basierte Studie“ 3.000 MedUni Graz; Public Health School Graz; Summer School 2016 2.000 MedUni Graz; Organisationseinheit für Forschungsmanagenment; Intensivierung der internationalen Beziehungen 25.000 MedUni Graz & Ludwig Boltzmann Institut für Klinisch-Forensische Bildgebung; Klinisch-Forensische Untersuchungsstelle in Graz 10.000 Kunst- und Kulturbericht 2016 | Wissenschaftsförderung 21 TU Graz; F & T Haus; Jahresprogrammförderung 28.000 TU Graz; Postgraduales Masterstudium „Space Tech“ 4.500 Förderungen Wissenschaftsressort unter € 1.500 Europäisches Forum Alpbach; Jahresprogrammförderung 1.260 Felin – Initiative für Frauen in Führungspositionen; Studie „Frauen in Führungspositionen in der Steiermark“ 1.000 Grazer Philosophische Studien; Jahresprogrammförderung 1.000 MedUni Graz – Institut für Hygiene, Mikrobiologie und Umweltmedizin; Projekt „Retrospektive Surveillance Studie zur Resistenzsituation; Der Bacteriodes-fragilis-Gruppe in Graz“ 1.500 Naturwissenschaftlicher Verein; Jahresprogrammförderung 750 Verein zur Förderung der Universitätenkonferenz; Jahresprogrammförderung 300 Gesamtausgaben in der Kategorie „Wissenschaft“ (nicht kulturbezogen) € 1.342.661
© Graz Tourismus – Harry Schiffer 01 M is us se W ee ns n, ch A af rc t hi ve Museen, Archive, Wissenschaft , Die städtischen Aufwendungen in der Kategorie „Museen, Archive, Wissenschaft“ im Jahr 2016 betragen 3.282.467 Euro. Das entspricht einem Anteil von 6,80 % an den städtischen Kulturausgaben, was auf eine Infrastruktur förderung für das Stadtmuseum zurückzu- führen ist. Der größte Anteil entfällt dabei mit 77,38 % auf 3.597.552 + 28,53 % 3.282.467 das Stadtmuseum mit dem Stadtarchiv, auf die 2.799.016 + 25,83 % 2.573.568 2.608.672 Universitätsmuseen mit 7,05 % und auf das – 0,64 % – 28,46 % + 1,36 % Europäische Fremdsprachenzentrum mit 4,52 %. Im Vergleich zu 2015 sind die Ausgaben in der Kategorie „Museen, Archive, Wissenschaft“ um 25,83 % gestiegen. 2012 2013 2014 2015 2016 22 Kunst- und Kulturbericht 2016 | Museen, Archive, Wissenschaft € 3.282.467,–
ff er hi Sc rr y Ha Gender Budgeting – us m is ur To An personenbezogenen Förderungen wurden 2016 in der az Gr LIKUS-Kategorie „Museen, Archive, Wissenschaft“ 9.370 © Euro (2015 11.250 Euro) ausgegeben. Davon gingen 7.170 Euro an zehn Fördernehmerinnen (2015 7.350 Euro an zehn Fördernehmerinnen) und 2.200 Euro an zwei Fördernehmer (2015 3.900 Euro an vier Fördernehmer). Der Medianwert der Förderungen an Frauen liegt bei 700 Euro, jener an Männer bei 1.100 Euro. Die durchschnittliche Förde- rung an Frauen beträgt 717 Euro, jene an Männer 1.100 Euro. FördernehmerInnen Förderungen in Euro weiblich weiblich männlich männlich 13 11 22.550 10 10 8 7 12.800 6 10.000 4 7.300 7.170 3 5.300 6.350 2 3.900 2.500 2.200 2012 2013 2014 2015 2016 2012 2013 2014 2015 2016 Stadtübergreifende Kulturausgaben Lebenshilfe Graz und Umgebung – Voitsberg; Ausstellung „Special Olympics“ (Bürgermeisteramt) 10.000 Kunst- und Kulturbericht 2016 | Museen, Archive, Wissenschaft 23 Nichtwissenschaftliche Publikationen; Darlehensrückzahlung 5.717 Stadtarchiv; Infrastruktur und Darlehensrückzahlung 17.122 Verein Johann Puch Museum Graz; Jahresbetrieb (Bürgermeisteramt) 15.000 Finanzierung stadteigener / -naher Gesellschaften Stadtmuseum Graz GmbH; Sachförderung (Darlehensrückzahlung und Investitionskostenzuschuss) 672.709 Stadtmuseum Graz GmbH; GesellschafterInnenzuschuss GrazMuseum und Stadtarchiv 1.850.000 Förderungen Kultur- und Wissenschaftsressort über € 1.500 Afro-Asiatisches Institut (siehe auch „Internationaler Kulturaustausch“); Eine Welt Stipendium 6.000 ASE2016 Kongress GesBR; ASE Kongress/Weltraumtag 12.500 CLIO – Verein für Geschichts- und Bildungsarbeit (siehe auch „Kulturinitiativen, Zentren“); Jahresprogrammförderung 9.000 David Herzog Fonds; Jahresprogrammförderung 10.000 Europäisches Fremdsprachenzentrum; Jahresprogrammförderung 148.500
© KUG_Wenzel Förderungen Kultur- und Wissenschaftsressort über € 1.500 (Fortsetzung) Filmpark Filmproduktion; Filmdokumentation „Weltraumhauptstadt Graz 2016“ 15.000 Haus der Wissenschaft; Ausstellung „Abenteuer Wissenschaft, part seven:der Mensch“ 27.000 Karl-Franzens-Universität Graz (KFU); Universitätsmuseen 231.454 KFU Graz – Geisteswissenschaftliche Fakultät; Denkzeitraum 2016/2017 „Wem gehört das Klima“ 5.000 KFU Graz – Institut für südostalpine Bronze- und Eisenzeitforschung ISBE; Projekt Auswertung und Aufbereitung des Fundmaterials vom Grazer Schloßberg 3.000 KFU Graz – Institut für Germanistik; SFB-Teilprojekt „Wien und Graz – Städte und ihre Strahlkraft“ 4.390 KFU Graz – Konfuziusinstitut; Jahresprogrammförderung 10.000 KFU Graz – Umwelt-, Regional- und Bildungswissenschaftliche Fakultät; Büchergutscheine 2.000 KFU Graz – Wegener Zentrum; Jahresprogrammförderung 25.000 KFU Graz – Zentrum für Jüdische Studien; Die KFU Graz 1945–1955 Neubeginn und/oder Kontinuität 4.000 KunstGarten Kunstraum und Open Air Museum (siehe auch „Kulturinitiativen, Zentren“); Jahresprogrammförderung 2.500 Musikverein für Steiermark (siehe auch „Musik“); Festschrift anlässlich des 200-jährigen Bestehens 2.000 Österr. Französische Gesellschaft; Jahresprogrammförderung 8.000 Österreichische Gesellschaft für Kinderphilosophie; Congress Award und Jahresprogrammförderung 6.000 Universität für Musik und darstellende Kunst Graz (KUG); Dr. Artium-Programm 2015 und 2016 114.206 24 Kunst- und Kulturbericht 2016 | Museen, Archive, Wissenschaft KUG; Ethnomusikologie; Die Marimba sencilla in Chiapas 5.000 KUG – Institut für Kirchenmusik und Orgel; Die Gesänge des Admonter Passionsspiels 5.000 KUG; Schubertwettbewerb 30.000 Verein elevate (siehe auch „Großveranstaltungen“); Festival, wissenschaftl. Aktivitäten 3.000 Förderungen Kultur- und Wissenschaftsressort bis € 1.500 Arantes, Lydia Maria, Maga Drin; Publikation „Verstrickungen. Kulturanthropologische Perspektiven auf Räume textilen Schaffens“ 470 Bachler, Tamara, Dr ; Publikation: „Direkte, chemische und räumliche Fixierung in österr. Altenheimen unter besonderer Berück- in sichtigung zivilrechtlicher Gegenmaßnahmen“ 700 Fanta, Maria Bianca, Drin, Druckkostenbeitrag für die Monografie „Die Arbeiter der Feder. Journalistinnen und Journalisten des KPÖ-Zentralorgans Österreichische Volksstimme 1945–1956“. 700 Höller, Christa, Dr (siehe auch „Baukulturelles Erbe“); Druckkostenbeitrag „Große Menschen – große Taten, Standbilder und Büsten in Graz“ in 1.000 Jüdische Gemeinde Graz (siehe auch „Kulturinitiativen, Zentren“); Gedenkakt Novemberpogrom 1938 1.500 Karl-Franzens-Universität Graz (KFU); Institut für Geschichte; Österreichischer Zeitgeschichtetag 1.500
Förderungen Kultur- und Wissenschaftsressort bis € 1.500 (Fortsetzung) KFU Graz; Institut für Volkskunde & Kulturanthropologie; Publikation „Unheimlich heimisch. Kulturwissenschaftliche BeTRACHTungen zur volkskundlich-musealen Inszenierung“ 700 KFU Graz; Soziologische Fakultät; Präsentation und Druckkosten „Gewalt und Krieg“ 800 Kokorz, Gregor, Mag. Dr.; Projekt „Carlo Ferdinand Lickl – Ein Komponist zwischen zwei Welten“ 1.500 Kravanja, Maria Valentina, Mag Dr ; Publikation „Die Malerei in der Zwischenkriegszeit in Triest“ a in 700 KUG; Redoute 1.500 Kuss, Eva, DIin Drin; Publikation „Architekt Hermann Czech und das Vibrieren der Realität“ 700 Lorber, Verena, Mag Dr ; Druckkostenbeitrag „GastarbeiterInnen in Österreich“ a in 1.000 Luggauer, Elisabeth, MA; Druckkostenbeitrag „An die Leine!“ – Hunde in städtischen Ordnungen 700 Museum ohne Grenzen e.V.; Englische Fassung des Ursula-Schubert-Archivs 1.500 Österr. Karl-Jaspers-Gesellschaft; Jahresprogrammförderung 1.000 Pollerus, Heidelinde, Maga Drin; Publikation „Meine Seele hört im Sehen – Zur ästhetischen Ausstattung historischer Tasteninstrumente…“ 700 Samoilova, Elizaveta, Mag Dr ; Publikation „Vertragsübergreifende Abkommen der Europäischen Union nach Lissabon“ a in 500 Sekem Österreich; Stipendienprojekt Heliopolis University 1.500 Tögl, Gero, Dr.; Publikation „The Bayreuth Enterprise. 1848–1914“ 700 Verein „Institut für Gender Studies“; „100 Jahre Jugendamt“ 1.000 Verein prenninger gespräche; Der Architekt Herbert Eichholzer – Werkdokumentation, Recherche und filmische Dokumentation zum architektonischen Werk des Grazer Architekten der frühen Moderne 1.500 Verein Projekt Schwab; Werner Schwab Werke 2016 1.500 Gesamtausgaben in der Kategorie „Museen, Archive, Wissenschaft“ € 3.282.467 Kunst- und Kulturbericht 2016 | Museen, Archive, Wissenschaft 25 er ef hi Sc rr y Ha – us m is ur To az Gr ©
© Graz Tourismus – Harry Schiffer 02 Ba uk ul tu re lle s Er Baukulturelles Erbe be Im Jahr 2016 betragen die städtischen Aufwen- dungen in der Kategorie „Baukulturelles Erbe“ 1.606.290 1.299.688 + 39,32 % 1.606.290 Euro. Das entspricht einem Anteil 1.095.232 1.085.839 1.152.985 + 19,69 % von 3,33 % aller städtischen Kulturausgaben. – 4,63 % – 0,86 % – 11,29 % Im Vergleich zu 2015 sind die Ausgaben dieser LIKUS-Kategorie um 39,32 % gestiegen, was auf die Restaurierung des Tegetthoff-Denkmals zurückzuführen ist. 2012 2013 2014 2015 2016 26 Kunst- und Kulturbericht 2016 | Baukulturelles Erbe € 1.606.290,–
er ef hi Sc rr y Ha – us m is ur To az Gr © Gender Budgeting An personenbezogenen Förderungen wurden 2016 in der LIKUS-Kategorie „Baukulturelles Erbe“ 1.000 Euro (2015 2.400 Euro) ausgegeben. Davon gingen 1.000 Euro an eine Fördernehmerin (2015 900 Euro an eine Fördernehmerin) und keine Förderung an Fördernehmer (2015 1.500 Euro an einen Fördernehmer). Der Medianwert der Förderungen sowie die durchschnittliche Förderung an Frauen liegt bei 1.000 Euro. FördernehmerInnen Förderungen in Euro weiblich weiblich männlich männlich 1 1 1 1.500 900 1.000 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 2012 2013 2014 2015 2016 2012 2013 2014 2015 2016 Stadtübergreifende Kulturausgaben Altstadterhaltung und Ortsbildpflege 821.188 Altstadterhaltung und Ortsbildpflege (a. o. Geb.) 388.635 Civitas – Projektmanagement; Darlehensrückzahlung 10.811 Urban II – Erfahrungsaustausch; Darlehensrückzahlung 9.373 Kunst- und Kulturbericht 2016 | Baukulturelles Erbe 27 Urban II – Unterstützung der Programmleitung; Darlehensrückzahlung 9.089 Verein Gottscheer Gedenkstätte; Jahresprogrammförderung (Bürgermeisteramt) 700 Kulturressort, Ausgaben für den laufenden Betrieb Denkmalpflege (inkl. 6.768,32 € Darlehensrückzahlung) 149.260 Denkmalpflege (a. o. Geb.) 214.435 Förderungen Kulturressort bis € 1.500 City Vision selected spots; City Vision 1.000 Bürgerinitiative Margarethenbad; Beiser, Claudia, Maga; Projekt „Grätzelkultur“ 800 Höller, Christa, Drin (siehe auch „Museen, Archive, Wissenschaft“); „Denkmalbuch“ 1.000 Gesamtausgaben in der Kategorie „Baukulturelles Erbe“ € 1.606.290
Schuld war die Meeresluft Ein einzigar tiges Sanierungsprojekt Der Grazer Stadthistoriker Dr. Gerhard Die- erachtete, die vaterländische Gesinnung im Denkmalschutzbereich hatte das Kul- nes verfasste für eine beim exzellent reno- zu fördern. Symbole des untergegangenen turamt bereits 2014 in den ersten Schrit- vierten Denkmalensemble aufgestellte Er- alten großen Österreich – wie das Stand- ten vorbereitet, wobei die Sanierung und läuterungstafel einen Text, der den Transfer bild des Seehelden Tegetthoff – sollten Wiederaufstellung des Tegetthoff-Denk- des Denkmals nach dem 1. Weltkrieg von helfen, eine Identität für das neue kleine mals im Berichtzeitraum 2016 stattfand. Pula/Pola ins Marinearsenal in Venedig Österreich zu schaffen, eine Identität, die und dann, am 1. 12. 1935, die Aufstellung sich letztlich als irreal erwies.“ Das Besondere: die Stadt Graz musste in Graz im Rahmen eines, wie es damals sich teilweise mit Korrosionsschäden hieß, „österreichisch-patriotischen Fes- Mit den Folgen der Erstaufstellung auseinandersetzen, die bereits nach der tes“ kurz darlegt. Dr. Dienes: „Tegetthoffs am Meer in Pula befasste sich als ei- Erstaufstellung des Denkmals 1877 in Denkmal in Graz ist Zeugnis der Epoche ner der einbezogenen Experten Ing. Pula entstanden waren. Ein wenig über- des Austrofaschismus, die Führertum, Hel- Mag. Georg Riemer. Dazu darf aus spitzt formuliert: Meeresluft tut nicht denmut, Wehrhaftigkeit, Opferbereitschaft dem Arbeitsbericht zitiert werden: nur gut … und Hingabe an Volk und Staat als Mittel „Durch den ehemaligen Standort am Alle Bilder auf der Doppelseite © Stadt Graz/Fischer
Meer in Pula – wo starker Eintrag von Universität für angewandte Kunst. Gera- Zum Abschluss ein Appell der Verant- Meeresluft auch einen starken Eintrag de das Sanierungsprojekt Tegetthoff be- wortlichen im Kulturamt: Sollte bei von Meeressalz auf die Denkmalober- zeugt, wie komplex Restaurierungen von einem Spaziergang oder einfach im Vor- fläche bewirkte – entstanden teilweise Denkmälern ablaufen und wieviele Exper- beigehen irgendwo auf einer Gedenk- wasserlösliche Korrosionsformen, welche tinnen und Experten letztlich einbezogen büste oder einem Denkmal eine Schädi- einen ‚Lochfras‘ in bestimmten Berei- werden müssen. Das Kulturamt arbeitet gung wahrgenommen werden, bitte um chen der Oberfläche bewirkten.“ Diese in diesem Tätigkeitsbereich äußerst eng Information. Bereiche seien dadurch gekennzeichnet, mit dem Bundesdenkmalamt zusammen, dass ein Abspülen der Oberfläche durch eine Kooperation, die sich in vielen klei- Auch wenn nicht alles gleich repariert Regenwasser kaum stattfinden könne, nen, von der Bevölkerung nicht immer als werden kann, da die unbemerkten Vorbe- wie z. B. im Bereich der Arme des Stand- spektakulär wahrgenommenen Sanierun- reitungsarbeiten mitunter länger dauern, bildes selbst. Georg Riemer bezieht sich gen ebenso wie eben bei Großprojekten besteht das große Bemühen, bestmög- dabei wiederum auf eine Begutachtung „a la Tegetthoff“ als notwendig und be- lich auch in diesem Bereich zum wunder- durch Prof. Bernhard Pichler von der sonders umsetzungsorientiert erweist. baren Stadtbild beizutragen.
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