Kunstraum Steiermark 2020 Stipendiat*innen des Landes Steiermark

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Kunstraum Steiermark 2020 Stipendiat*innen des Landes Steiermark
Neue Galerie Graz

Kunstraum Steiermark 2020
Stipendiat*innen
des Landes Steiermark
23. 12. 2020 – 28. 02. 2021

Neue Galerie Graz, Universalmuseum Joanneum
Joanneumsviertel, 8010 Graz
T +43–316/8017-9100, Dienstag–Sonntag, 10–17 Uhr
joanneumsviertel@museum-joanneum.at, www.neuegaleriegraz.at
Kunstraum Steiermark 2020 Stipendiat*innen des Landes Steiermark
Inhalt    4 Christopher Drexler: Vorwort

          6 Peter Peer: Einleitung

              Stipendiat*innen

          8   Elke Auer
         10   Veronika Eberhart
         12   Nigel Gavus
         14   E.d Gfrerer
         16   Christoph Grill
         18   Mira Klug
         20   Nora Köhler
         22   Zita Oberwalder
         24   Eva Schlögl

         27 Stipendien des Landes Steiermark 2020

         28 Impressum
Kunstraum Steiermark 2020 Stipendiat*innen des Landes Steiermark
Vorwort                                                                                     Kunst und Kultur stellt für den gesellschaftlichen Zusammenhalt eine conditio
                                                                                            sine qua non dar, die auf lange Sicht gesehen natürlich auch vom Publikum
Kunstraum Steiermark. Ein Titel, der mit zwei                                               lebt. Die Corona-Pandemie hat gezeigt, wie groß die Sehnsucht der Menschen
Worten die Kulturlandschaft der Steiermark so                                               ist, Kunst und Kultur live und unmittelbar zu erleben. Auch wenn das Jahr
treffend beschreibt wie kaum ein zweiter. Denn die                                          2020 viele­s verhindert hat, war es eine umso größere Freude, dass die Werke
Steiermark ist ein Raum voller kultureller Vielfalt,                                        einiger Stipendiatinnen und Stipendiaten im Rahmen der prestigeträchtigen
Breite und Unterschiedlichkeit. Ein Raum, in dem sich                                       Kunstmesse viennacontemporary präsentiert werden konnten und nun auch die
künstlerische Tätigkeiten von arrivierten als auch von                                      Ausstellung im studio der Neuen Galerie Graz möglich ist.
jungen, aufstrebenden Künstlerinnen und Künstlern
in all ihren Facetten wiederfinden lassen.                                                  Abschließend möchte ich mich sehr herzlich bei der Abteilung 9 Kultur, Europa,
                                                                                            Sport bedanken, die die Atelier- und Stipendienprogramme inhaltlich betreut

                                                                              © Toni Muhr
Die Präsentation Kunstraum Steiermark hat sich                                              und administriert. Weiters danke ich dem Team der Neuen Galerie Graz,
bereits als Ausstellungsfixpunkt im studio der Neuen                                        insbesondere Peter Peer, Günther Holler-Schuster und Petra Hammer-Maier, die
Galerie Graz etabliert. Diese Ausstellung zeigt jene                                        das Zustandekommen der Ausstellung in bewährter Weise verantworten.
Künstlerinnen und Künstler, die aktuell an den
umfangreichen Atelier- und Stipendienprogrammen des Landes Steiermark
teilnehmen. Ein Programm, das es den steirischen Kunstschaffenden ermöglicht,
entweder in der Steiermark durch den Aufbau eines Ateliers sowohl in der
Kunstszene als auch in der Öffentlichkeit Fuß zu fassen oder als Atelier-
Auslandsstipendiatinnen und -stipendiaten international unterwegs zu sein, um
neue Impulse und Erfahrungen zu sammeln, sich zu vernetzen und künstlerisch
zu präsentieren.
                                                                                            Christopher Drexler
Das Ausnahmejahr 2020 hat insbesondere Kunst und Kultur und jene, die                       Landesrat für Kultur, Europa, Sport und Personal
in diesem Bereich tätig sind, vor besondere Herausforderungen gestellt. So
auch unsere steirischen Künstlerinnen und Künstler, die die Corona-Pandemie
im geplanten internationalen Austausch eingeschränkt oder die Reise in den
meisten Fällen gar verhindert hat. Das heurige Ausnahmejahr war von einem                   Die Jury:
pandemiebedingten „Cocooning“ dominiert, was aber nur einmal deutlicher
unterstreicht, wie wichtig der internationale Austausch, das Kennenlernen                   Daniela Bartens
andere­r Kulturen und das Reisen ist. Damit gerade unter diesen schwierigen                 Siegmar Brecher
Bedingungen eine größere Anzahl an Künstlerinnen und Künstlern ihrer Arbeit                 Veronika Hauer
unter bestmöglichen Bedingungen nachgehen kann, haben wir vonseiten                         Marta Navaridas
des Kulturressorts die Kunstraum Steiermark-Stipendien für den Zeitraum                     Olga Okunev
2021/2022 von zehn auf zwanzig verdoppelt und die Auslandsaufenthalte, die                  Heidrun Primas
im Jahr 2020 nicht stattfinden konnten, auf das Jahr 2021 verschoben.                       Genoveva Rückert-Sommerauer

4                                                                                                                                                                            5
Kunstraum Steiermark 2020 Stipendiat*innen des Landes Steiermark
Einleitung                                                                         Für das Zustandekommen dieser Schau und die reibungslose Zusammenarbeit
                                                                                   danke ich sehr herzlich Christiane Kada, welche das Projekt in der Abteilung 9
Die Steiermark kann sich glücklich schätzen, eine gleichermaßen vielschichtige     Kultur, Europa, Sport des Landes Steiermark leitet, sowie Günther Holler-
wie qualitätsvolle Kunstszene zu beherbergen, welche seit jeher auch für           Schuster und Petra Hammer-Maier für die Kuratierung des Projektes. Weiters
die öffentlichen Kulturinstitutionen in unserem Bundesland einen großen            danke ich den Mitarbeiter*innen des Universalmuseums Joanneum sehr
Stellenwert besitzt. So setzt die Neue Galerie Graz mit der Durchführung           herzlich: Milena Dimitrova für die Registratur, Karin Buol-Wischenau für die
des Förderungspreises des Landes Steiermark für zeitgenössische bildende           Erstellung des Kataloges, Robert Bodlos und dem Team der Zentralwerkstatt
Kunst, der studio-Reihe oder durch regelmäßige Kunstankäufe schon seit             für den Ausstellungsaufbau sowie allen hier namentlich nicht genannten
Jahrzehnten kontinuierlich Schwerpunkte im zeitgenössischen Kunstschaffen.         Mitarbeiter*innen unseres großen Hauses für ihren unermüdlichen Einsatz.
Gerade für jüngere Künstler*innen, die am Beginn ihrer Laufbahn stehen, spielt     Den Künstler*innen dieser Ausstellung spreche ich meinen Dank für ihre nicht
das Museum eine wichtige Vermittlerrolle gegenüber dem Publikum bzw. der           wertvoll genug einzuschätzende Rolle als Botschafter*innen einer kräftigen
kunstinteressierten Öffentlichkeit. Das Museum als öffentlicher institutioneller   Kunstszene weit über die Grenzen der Steiermark hinaus aus und wünsche ihnen
Raum ist zudem der Ort, wo sich künstlerische Konzepte und Ideen abseits des       alles Gute für ihren weiteren Werdegang.
Kunstmarktes frei entwickeln können. Die Ausstellung Kunstraum Steiermark,                                                                                Peter Peer
welche die Arbeiten steirischer Teilnehmer*innen der unterschiedlichen
Atelierprogramme und Auslandsstipendien des Kulturressorts präsentiert, ist ein
weiterer wichtiger Mosaikstein, der nicht nur als Support der regionalen Szene
fungiert, sondern auch das vielseitige Bild des heimischen Kunstschaffens
ergänzt und im Rahmen dieser Ausstellung den Stipendienzeitraum 2019/20
beleuchtet.

Die Ausstellung dieses Jahres steht im Zeichen der globalen Corona-Pandemie,
die angesichts der notwendig gewordenen Restriktionen im Bereich persönlicher
Kontakte bis hin zu massiven Einschränkungen im Reiseverkehr auch den
Künstler*innen einige Hürden in Bezug auf die Realisierung ihrer Projekte
auferlegt hat. So war heuer für einige unter ihnen die Wahrnehmung ihres
Auslandsstipendiums und somit die Möglichkeit des internationalen Austauschs
vor Ort nicht möglich. Aber gerade die aktuelle Situation bot für einige
Künstler*innen einmal mehr den Anreiz einer kritischen Hinterfragung gängiger
Vorstellungen, Systeme und Lebensmodelle, die spätestens seit der Finanzkrise
und dem drohenden Menetekel des Klimawandels auf vielen Ebenen intensiv
diskutiert werden. Generell demonstriert diese Schau erneut die Vielfalt und
Kreativität der heimischen Kunstszene, welche u. a. Arbeiten aus den Bereichen
Skulptur, Film, Fotografie und Grafik präsentiert.

6                                                                                                                                                                  7
Kunstraum Steiermark 2020 Stipendiat*innen des Landes Steiermark
Elke Auer                                      Atelier-Auslandsstipendium des Landes Steiermark:
                                                                            Athen, Griechenland

                                                                    LEAKING VESSELS
                                                                    Or the Fear of Feminine-Sounding
                                                                    Voices, 2020
                                                                    4 gebrannte Tongefäße mit Löchern
                                                                    6 Zeichnungen, Bleistift, Buntstift und
                                                                    Ölpastell auf Papier, 21 × 29 cm,
                                                                    1 gravierter Stein, ca. 20 × 13 cm
                                                                    1 Video, HD, Farbe, Ton, 7:07 min

                                                  © Felipe Campos

                                                                                                                                                                                                                    © Daniel Hafner
„Putting a door on the female mouth has been an important project of patriarchal culture from                 Die während meiner Residency in Athen entstandenen Gefäße sind inspiriert von antiken Gefäßen,
antiquity to present day. Its chief tactic is an ideological association of female sound with                 die ich in den Museen gesehen habe, und von zwei Bildern aus Heide Göttner-Abendroths Buch
monstrosity, disorder and death.“                                                                             Geschichte matriarchalischer Gesellschaften und Entstehung des Patriarchats. Eines mit drei­
Anne Carson                                                                                                   dimensional aus der Wand kommenden Brüsten stammt aus einem neolithischen Durchgangsgrab
                                                                                                              in Kergüntuil in der Bretagne. Das andere zeigt sogenannte Pédras Marmúradas, neolithische
„Feminist killjoys tend to spill all over the place. What a spillage.
                                                                                                              Ahninnensteine auf Sardinien.
Feminist killjoys: a leaky container.
And so: Be careful, we leak.“                                                                                 Den Stein habe ich auf einem kleinen Hügel in Athen, auf dem einmal ein der Artemis geweihter
Sara Ahmed                                                                                                    Tempel stand, gefunden und das griechische Wort [ΣΤ]ΟΡΓΗ eingraviert. [ΣΤ]ΟΡΓΗ, also [ST]
                                                                                                              ORGI, ist ein Spiel mit dem griechischen Wort für Wut (ORGI), welches in dem Wort für Zuneigung
Das Projekt LEAKING VESSELS, Or the Fear of Feminine-Sounding Voices entstand aus dem
                                                                                                              (STORGI) zu finden ist. Griechische Feminist*innen schreiben sich das Wort im Wort auf ihre
Wunsch zu verstehen, was es bedeutet, eine weiblich klingende Stimme in der Welt zu sein. Ich
                                                                                                              Fahnen. Artemis, der Göttin der Jagd, des Waldes, des Mondes und Hüterin der Frauen und Kinder,
ging dabei von einem Text von Anne Carson mit dem Titel The Gender of Sound aus, in dem es
                                                                                                              wird immer wieder ein Wutproblem nachgesagt und das hat mich an Audre Lorde und ihre Auffor-
um die Monstrosität weiblicher Stimmen in der griechischen Mythologie geht, und um Bilder
                                                                                                              derung, unsere Wut nicht zu fürchten, sondern produktiv zu nutzen, erinnert.
von Frauen als undichte Gefäße, nass, instabil und unfähig, sich selbst einzudämmen, die in der
gesamten griechischen Literatur immer wieder auftauchen – im Gegensatz zur trockenen Stabilität
                                                                                                              * 1980 in Graz, studierte an der Universität für angewandte Kunst in Wien. Seit ihrem Abschluss
und verbalen Kontinenz der Männer und der männlichen Tugend Sophrosyne.
                                                                                                              2005 arbeitet sie als freischaffende Künstlerin in zumeist selbstorganisierten kollaborativen
Aber ein getrocknetes Tongefäß, gefüllt mit Wasser, wird schnell wieder zu nassem, weichem,
                                                                                                              Zusammenhängen in der bildenden Kunst sowie als Videokünstlerin und Bühnenbildnerin am
formbarem Dreck. Eine Lektion im Rückgängigmachen starrer Formen.
                                                                                                              Theater. Sie lebt in Wien.
Ich begann daher, happy leaking vessels zu bauen.
8                                                                                                                                                                                                               9
Kunstraum Steiermark 2020 Stipendiat*innen des Landes Steiermark
Veronika Eberhart                                                                   Artist-in-Europe-Stipendium des
                                                                                 Landes Steiermark: Brüssel, Belgien

                                                                   Untitled, 2020
                                                                   16-mm-Film, übertragen auf HD,
                                                                   Farbe, 3:10 min
                                                                   Tool (one, two, three), 2020
                                    © Veronika Eberhart
                                                                   Buchenholz, Kupfer, Lack, geölt,
                                                                   variable Maße

„I am less interested now in the resistance of the object than in the persistence of things.“
Fred Moten1
Die Installation zeigt Rückstände von Handwerksarbeit einerseits in den Objekten Tool (one, two,
three), andererseits tauchen sie auch assoziativ in dem parallel dazu präsentierten 16-mm-Film
Untitled auf.
Drei Holzzwingen aus einer stillgelegten Werkstatt hängen geschliffen, lackiert und geölt an einer
Wand. Die Spannung dieser Zwingen, die üblicherweise unterschiedliche Einzelteile fest zusam-
menhält, hat sich auf die kupfernen Abstandhalter verlagert, die zugleich warmes Licht zwischen
Holz und Wand reflektieren. Der Film wiederum fängt die Reflexionen des Kupfers auf, welches
in Sarajewo, der osmanisch geprägten Hauptstadt von Bosnien und Herzegowina, traditionell
zur Herstellung von Kaffeeservice benutzt wird. Eine Metapher für ein aussterbendes Handwerk
zwischen Tradition und Gegenwart.
1 Zit. n.: André Lepecki, „Moving as some thing (or, some things want to run)“, in: ders., Singularities: Dance in the Age of
Performance, Abingdon: Routledge, 2016, S. 30.                                                                                  Untitled, Filmstills, 2020

Veronika Eberhart (* 1982) lebt und arbeitet als bildende Künstlerin in Wien und in der Steiermark.
Sie studierte Soziologie und Gender Studies an den Universitäten Wien und Kopenhagen sowie an
der Akademie der bildenden Künste Wien.
Die medial vielfältigen Arbeiten von Veronika Eberhart zeichnen sich einerseits durch hohe
Musikalität aus, andererseits verhandeln sie konzeptuelle Fragestellungen mit der Sensibilität
künstlerischer Praxen feministischer Positionen. In ihrem transdisziplinären Ansatz, der Video,
Sound, Performance oder skulpturale Installationen vereint, geht sie häufig von theoretischen und
historischen Recherchen aus und sucht nach formalen Übersetzungen derselben.
Zuletzt präsentierte sie Einzelausstellungen bei Bazament Art Space, Tirana (2018), New Jörg,
Wien (2019), in der Neuen Galerie Graz, studio (2017) und war in Gruppenausstellungen zu sehen,
u. a. Mackey Garage Top, MAK Center Los Angeles (2020), Kunsthalle Wien (2019), Kharkiv
Municipa­l Gallery (2019), Kunsthalle Exnergasse, Wien (2018), < rotor >, Graz (2018), A-GALLERY,
Tokyo (2017).
2017 wurde Eberhart mit dem Theodor-Körner-Preis für bildende Kunst ausgezeichnet, 2019
erhielt sie das Schindler Stipendium am MAK Center for Art and Architecture in Los Angeles. 2020
ist sie Artist-in-Residence im WIELS Contemporary Art Centre, Brüssel.
www.veronikaeberhart.com                                                                                                        Tools (one, two, three), 2020 (Detail)
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Kunstraum Steiermark 2020 Stipendiat*innen des Landes Steiermark
Nigel Gavus                                   Film-Auslandsstipendium des Landes Steiermark:
                                                                            Tirana, Albanien

                                                  Letters from a Window, 2020
                                                  35-mm-Film, übertragen auf Video,
                                                  S/W, Ton, 4:30 min
                                                  Zusammenarbeit mit Ilkin Beste Cirak
                                                  trash heart, 2020
                                                  C-Print, 40 × 50 cm
                                                  fractal dimension, 2020
                                                  Collage, 24 × 30 cm
                                                  atoms #01, 2020
                                                  Typewriter poem, 24 × 30 cm                                                                        Die Frage bleibt offen, 2020

                                                  Wasabi, Ibiza & Salinen Gold, 2020
                                                  C-Print, 50 × 50 cm
                                                  Die Frage bleibt offen, 2020
 © Florian Pochlatko

                                                  Collage/C-Print, 40 × 40 cm
                                                  Persona #04, 2020
                                                  Collage, 25 × 25 cm

Das Jahr 2020 steckt voller böser Überraschungen. Angefangen bei den globalen Waldbränden
über den Klimawandel bis zur noch immer andauernden Corona-Krise. Damit hätte im Jahr davor
wohl niemand gerechnet. Der erste landesweite Lockdown war dann ausschlaggebend für die
filmische Kollaboration Letters from a Window, ein experimenteller Kurzfilm, welcher in Zusam-
menarbeit mit der Künstlerin Ilkin Beste Cirak im Frühjahr entstanden ist.                         Letters from a Window, Filmstills, 2020           Persona #04, 2020
Der Film besteht aus analogen 35-mm-Fotografien, montiert mit einer Tonspur aus sich wech-
selnden Geräuschwelten einer Stadt und den Gedanken einer jungen Frau, die im Drama ihrer
Erinnerung gefangen ist. Ihr Versuch besteht darin, die mit Covid-19 aufgetretene Situation zu     * 1992 in Graz, ist als Filmemacher und bildender Künstler tätig. Er besuchte die Schule Friedl
überwinden. Etwas hat sie vom Leben getrennt und sie muss es mit allen Mitteln zurückbekom-        Kubelka für unabhängigen Film und studiert derzeit an der Akademie der bildenden Künste Wien.
men. Nichts kann sie aufhalten in der Hoffnung, ihre Gefühle in die sinnliche Form eines Briefes   In seiner Arbeit beschäftigt sich Gavus mit Zeit, Erinnerung, Identität und der Beziehung zwischen
zu bringen. Durch den Zustand der Entfremdung vom Leben führt ihr Weg zurück in die Natur, um      Poesie und Kino. Den poetischen Film versteht er als eine sichtbare Form für etwas Unsichtbares,
dort am Ende der filmischen Reise ihren Brief zu übermitteln. Ein Film als Diskussion über sich    nämlich das Gefühl oder die Emotion einer Situation. Es geht in gewissem Sinn um seine Qualitä-
verändernde Aspekte des menschlichen Verhaltens unter dem Druck der gegenwärtigen Umstruk-         ten und seine Tiefe – nicht darum, was geschieht, sondern darum, wie sich etwas anfühlt oder was
turierung von Gesellschaft und Umwelt.                                                             es bedeutet.
Weiters zeigt der Künstler fotografische Arbeiten, die sich mit der Wahrnehmung von Raum und       In seinem Schaffen widmet sich Nigel Gavus in erster Linie dem analogen Film, da er die Qualität,
Zeit bzw. dem Unbewussten in der menschlichen Psyche beschäftigen. Dafür bedient er sich           das Korn und die Tiefe wertschätzt. Auch die Begrenztheit des Materials spielt eine große Rolle
unterschiedlicher Medien und setzt den Fokus auf die Synchronisierung von Zufall sowie von         für seine Arbeitsweise. Seine Faszination für Film und Videokunst beschränkt sich nicht auf kon-
flüchtigen Momenten. Das Ziel ist es, unsichtbare Themen in eine visuelle Sprache zu überführen    ventionelle Narrationsformen, sondern erkennt bewusst die Möglichkeiten des experimentellen
und zu hinterfragen, welche Rolle visuelle Codes in unserer Gesellschaft spielen.                  Films und versucht damit neue, noch unbekannte Gegenden zu erforschen.
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Kunstraum Steiermark 2020 Stipendiat*innen des Landes Steiermark
E.d Gfrerer                                 Atelier-Auslandsstipendium des Landes Steiermark:
                                                                              Rijeka, Kroatien

MOLO LONGO, 2020
installation, dreiteilig
materialien: hartfaserstreifen, akustikschaumgummi, netz, gurte, drähte,
schnüre, mikrowellenkarton, holzleisten, bleiblech, sitzmöbel aus dem foyer

zwischenstation: unterdeck/foyer joanneum/graz
ein schwebebalken: geschichtet, verdichtet – gelagerte horizonte
hängende umrisse: gegen die schwerkraft des versinkens im labilen gleichgewicht gehalten,
geborgen aus vergangenem
zeichnerisches treibgut am schirm
im frühling dann rijeka: auf meeresniveau – MOLO LONGO

zum projekt:
gedanklicher ausgangspunkt: der hafen von rijeka und das schiff GALEB (moeve), die ehemalige
staatsjacht titos an ihrer letzten ankerstelle. dieses schiff steht im scharfen kontrast zum
scheitern jugoslawiens. von amerikanischen fliegerbomben glücklicherweise in ufernähe versenkt,
konnte es gehoben und zum ort glanzvoller ausfahrten und auftritte werden – das erste mal 1953
nordwestwärts die themse hinauf in das herz von london. viele weitere folgten.
diese wiederherstellung ist nach den blutigen kriegen um das erbe titos für die national-
zersplitterten nachfolgestaaten jugoslawiens, die meisten außerhalb der EU, noch nicht
vorstellbar.
erste modellbildung: gedankliche aneignung des bugs - dislozierter nachbau an land,
möglicherweise in kleinteiliger, gemauerter umgebung – visur für neues.
die GALEB wird nie mehr auslaufen.

* 1958 in paternion/kärnten. von 1985 bis 1991 studium der architektur in graz.
zahlreiche wettbewerbe, ausstellungen, stipendien

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Kunstraum Steiermark 2020 Stipendiat*innen des Landes Steiermark
Christoph Grill                                                                               Atelier-Auslandsstipendium des Landes
                                                                                                         Steiermark: Jerusalem, Israel

                                                                                         Incomplete Blackening,
                                                                                         aus der Serie Blackenings, 2020
                                                                                         Archival Ink Print, kaschiert, gerahmt,
                                                                                         151 × 182 cm

                                               M. Goldgruber / © Bildrecht, Wien, 2020

                                                                                                                                                                                                                                         C. Grill / © Bildrecht, Wien, 2020
* 1965 in Österreich
Lebt und arbeitet als Fotograf und Archäozoologe in Graz
Ausstellungen (Auswahl):
2020: Transmission, Galerie Schnitzler & Lindsberger, Menschliche Landschaften, Galerie Schnitz-
ler & Lindsberger, Graz; 2019: I Do Not Feel Free to Do What I Want, Kharkiv Municipa­l Gallery,
Real Magic, Forum Stadtpark, Graz; 2018: Routinised Absurdity, KINDL – Centre for Contemporary
Art, Berlin; 2017: SilvrettAtelier Montafon, Künstlerhaus Palais Thurn & Taxis, Bregenz, Natur und
Abbild, Galerie Schnitzler & Lindsberger, Graz; 2014: The Poetry of the Asynchronous in the Middle
of Somewhere, Österreichisches Kulturforum Prag (Solo); 2013: L’Estuaire de l’impressionisme,
Point de Vue, Deauville (Solo); 2012: Elsewhere, < rotor >, Graz; 2011: Short Stalks at Distant
Shores, Leica Galerie Salzburg (Solo), Extrem, Kunstraum Nieder­österreich, Wien; 2010: Above
                                                                                                                                         Incomplete Blackening aus der Serie Blackenings
and Beyond, Forum Stadtpark, Graz; 2008: WOSTOK, Month of Photography, Ausstellungsraum
                                                                                                                                         Ein Filmfragment aus einer russischen Militärbasis, die kurz nach dem Zusammenbruch der Sow-
Gerhart Scholz, Wien; 2007: You Are Here, Camera Austria, Graz.
                                                                                                                                         jetunion aufgegeben und nach Abzug der Soldaten sich selbst überlassen wurde. Viele der über
Veröffentlichungen (Auswahl):                                                                                                            die Jahre morsch gewordenen Holzbaracken sind in sich zusammengesunken und fast vollständig
2015: gefühlte provinz – fotografie im forum stadtpark, Verlag Forum Stadtpark, Graz, Parnass                                            unter dem üppigen Grün krautiger Stauden verborgen. Die äußerlich weitgehend intakten, aus
1/2015, 66; 2012: Short Stalks at Distant Shores – Imaging Post-Soviet Space, Hatje Cantz Publ.;                                         Betonquadern errichteten Kasernen- und Wohnblöcke sind vollständig geräumt, Fenster samt
2010: Above and Beyond, Camera Austria 111: 87 f.                                                                                        Rahmen sowie alle Leitungen aus den Verankerungen und Wänden gerissen. Das weitläufige
                                                                                                                                         Gelände ist von einem dichten, rasterförmig angelegten und mit langen Kurven versehenen
Sammlungen:
                                                                                                                                         Straße­n- und Wegenetz durchzogen, das sämtliche Gebäudekomplexe miteinander und diese
Neue Galerie Graz, UMJ; La Collection photographique de la Ville de Deauville; Kunstsammlung
                                                                                                                                         wiederum mit dem dazugehörenden, unmittelbar angrenzenden Militärflughafen, seinen Pisten,
des Landes Vorarlberg, Bregenz.
                                                                                                                                         Hangars und Kontrollgebäuden verbindet. Das auf diese Weise in eine Vielzahl vielgestaltiger
Stipendien (Auswahl):                                                                                                                    Rechtecke und Halbkreise zerteilte Areal erweckt den Eindruck lückenlos zu einem vollendeten
2020: Auslandsstipendium des Landes Steiermark, Jerusalem; 2016: Staatsstipendium für Foto-                                              Ganzen zusammengefügter Bausteine. In ihnen wuchert undurchdringliches Gesträuch, nur wenige
grafie, BKA; 2011: Auslandsstipendium für künstlerische Fotografie                                                                       durch das Dickicht geschlagene Pfade führen zu den Eingängen, erlauben das Betreten der Häu-
des Bundesministeriums für Unterricht, Kunst und Kultur, Cité des Arts, Paris; 2010: Auslands­                                           ser. Das Flugfeld dient nunmehr dem Betrieb von Sportflugzeugen, in einigen besser erhaltenen
stipendium des Landes Steiermark, Wladiwostok.                                                                                           Gebäuden haben diverse Firmen Quartier bezogen.
www.christophgrill.com
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Kunstraum Steiermark 2020 Stipendiat*innen des Landes Steiermark
Mira Klug                                      Film-Auslandsstipendium des Landes Steiermark:
                                                                             Tirana, Albanien

                                                  Drei Zustände,
                                                  Circum
                                                  Stances

                                                  A. Zerfahren, 4 min, Loop, Video
                                                  mit Ton, 2020
                                                  B. Vereinnahmt, 5:37 min, Loop, Video
                                                  mit Ton, 2020
                                                  C. Besetzt, 3:20 min, Loop, Video
                                                  mit Ton, 2020                                      Zerfahren, Filmstill, 2020

Wie verändert sich die Bedeutung und Tragweite einer Bewegung, wenn sie von einem Einzelnen,
einer Dreierkonstellation oder einem ganzen Gruppengefüge ausgeführt wird? In der dreiteiligen
Videoarbeit Drei Zustände, Circum Stances wird dieser Wandel einer repetitiven Bewegung in Form
und Konsequenz ersichtlich.
Teil A.: Zerfahren
Ein Kreisverkehr ist aus der Vogelperspektive zu sehen. Ein grünes Auto fährt in den Kreisverkehr,
doch anstatt ihn bei einer Abzweigung zu verlassen, kreist das Auto unermüdlich weiter. Zwischen
den schnell passierenden Autos fällt das grüne Auto, scheinbar absurd und orientierungslos, aus
dem vorbestimmten Verkehrsfluss des Kreisverkehrs.
                                                                                                     Vereinnahmt, Filmstill, 2020
Teil B.: Vereinnahmt
Ein weiterer Kreisverkehr wird aus der Vogelperspektive abgebildet. Das grüne Auto fährt in
den Kreisverkehr, zwei weitere Autos folgen. In einem gleichmäßigen Abstand formieren sie
sich und umkreisen den Verteiler. Durch den gemeinsamen Bewegungsablauf bilden die Autos
eine Choreografie. Wo in Teil A Ratlosigkeit im Vordergrund stand, wird die Bewegung nun zu
einer bestimmten Neuordnung. Ohne den regulären Verkehr zu behindern, findet simultan ein
alternativer Bewegungsablauf neben dem vorbestimmten Verkehrsfluss statt.
Teil C.: Besetzt
Abermals wird ein Kreisverkehr aus der nunmehr gewohnten Perspektive gezeigt.
Das grüne Auto fährt in den Kreisverkehr, fünf weitere Autos folgen. Langsam umkreisen die sechs
Fahrzeuge den nun vollends verschlossenen Kreisverkehr. Die Formation der Autos verhindert das
Eindringen oder Weiterkommen von Außenstehenden und bildet durch ihre Unzugänglichkeit einen
Stau und Stillstand.

* 1992 in Graz, lebt und arbeitet in Wien, Studium an der Universität für angewandte Kunst
(Fotografie bei Gabriele Rothemann), 2020 Diplom.                                                    Besetzt, Filmstill, 2020

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Nora Köhler                                  Atelier-Auslandsstipendium des Landes Steiermark:
                                                             Sarajevo, Bosnien und Herzegowina

                                                   STURZPLATZ – Das Leben ist eine
                                                   Deponie, 2019
                                                   Videoperformance, Farbe, Ton,
                                                   21:49 min
                                                   Konzept und Performance:
                                                   Nora Köhler, Susanne Schlögl
                                                   Kamera: Albert Unterberger

Sturzplatz – Das Leben ist eine Deponie ist das Projekt, das Nora Köhler und Susanne Schlögl
im Rahmen des Artist-in-Residence-Stipendiums in Sarajevo umsetzen wollen. Leider musste
der Aufenthalt coronabedingt auf 2021 verschoben werden. Die beiden Künstlerinnen arbeiten
aber, seit die Idee geboren wurde, in Form von Videoperformances zum Thema und schreiben
kontinuierlich an dem dazugehörigen Manifest.
Der Sturzplatz steht als Sinnbild für den Ort, an dem man Ungewolltes zurücklässt. Das Projekt
beschäftigt sich mit einer jungen Generation, die sich von allem trennt, was keinen Nutzen
mehr verspricht. Zu oft Geklebtes, Kaputtes, Möbel, Maschinen, Altmetall, Beziehungen. Im
gezeigten Video setzen sich die beiden Künstlerinnen mit dem Prozess des Trennens auseinander.
Das eigentliche Vorhaben, ein Ledersofa mit einer Flex in zwei Teile zu trennen, endete in
einem einstündigen ermüdenden Akt. Es gibt keinen klaren Schnitt, sondern einen langen,
anstrengenden Prozess, an dessen Ende alles zerstört ist.
Das Projekt Sturzplatz beleuchtet das Thema Vergänglichkeit aus allen denkbaren Perspektiven.
In Kollaboration mit in Sarajevo lebenden und arbeitenden Künstler*innen aus verschiedenen
Sparten soll ein Patchwork unterschiedlicher Ausdrucksweisen entstehen, das sowohl die
kreativen Zugänge als auch die Perspektiven und Erfahrungen der Beteiligten aus Graz und
Sarajevo verbindet.

Nora Köhler
* 1991 in Graz. Sie ist seit 2006 als freie Theatermacherin, Performerin und Musikerin tätig und
absolvierte das Studium der Sprachwissenschaften an der Karl-Franzens-Universität Graz. Seit
2015 arbeitet sie gemeinsam mit acht Kolleg*innen im Theater- und Performancekollektiv „Das
Planetenparty Prinzip“ und als Theaterpädagogin und Regisseurin in der Theaterfabrik Weiz. Seit
2020 studiert sie Performance an der Akademie der bildenden Künste in Wien.

Susanne Schlögl (Synonym: Susi Possnitz)
* 1995 in Weiz, lebt und arbeitet in Graz. Sie absolvierte 2014 die HTBLVA Ortweinschule für
Bildhauerei. 2018 schloss sie die Ausbildung zur Diplomgrafikerin ab und studiert seit 2020
Informationsdesign. Als Mitglied bei Risograd Graz und dem Lunar Lab Illustrationskollektiv liegt
ihr Hauptaugenmerk auf Druck und Illustration. Für ihre Projekte vernetzt sie sich oft mit lokalen
Kunst- und Kulturschaffenden.
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Zita Oberwalder                                                   Atelier-Auslandsstipendium des Landes
                                                                             Steiermark: Belgrad, Serbien

                                                             O.T.
                                                             St. Markus, Belgrad, Serbien, 2020
                                                             S/W-Fotografie auf Aludibond,
                                                             100 × 100 cm

                                                             Studio Krunska 60
                                                             Belgrad, Serbien, 2020
                                                             Farbfotografie auf Aludibond,
                                                             30 × 42 cm

                                                             Donau
                                                             Golubac, Serbien, 2020
                                                             Farbfotografie auf Aludibond,
                                                             30 × 42 cm

                                                             O. T., Paris, Februar 2020                     Studio Krunska 60, Belgrad, Serbien, 2020
                                                             S/W-Fotografie auf Aludibond,
Jasenovac, Kroatien, 2020 (vor dem Mahnmal Stone Flower      100 × 100 cm
von Bogdan Bogdanović am Ort des dort im II. Weltkrieg von
der Ustascha angelegten Konzentrationslagers)
Foto: © Gerhard Mitterberger

Der Titel der Serie:
ZEITREISENDE WEINEN NICHT
Serbien, 2020
Die Fortsetzung zum selbstgewählten narrativen Komplex „Hotel Europa“ erzählt diesmal
aus Serbien. Die zeitkritische Arbeit thematisiert Grenzen, Territorien, Nachbarschaften und
Fluchtlinien.

Zita Oberwalder hat sich vor allem auf Reise- und Architekturfotografie spezialisiert und ist als
Bildautorin an zahlreichen Publikationen beteiligt. Das Druckwerk Warning Signs wurde 2020
beim Wettbewerb „Die schönsten Bücher Österreichs“ mit dem Staatspreis ausgezeichnet. Als
Künstlerin ist sie bekannt für ihre analogen Schwarz-Weiß-Fotografien mit Mittelformat-Kameras
sowie für konzeptionelle Foto-Essays. Letztere sind häufig integraler Bestandteil ihrer Ausstellun-
gen. Oberwalder lebt und arbeitet in Graz, wobei das Reisen zu fernen Destinationen ein wesent­
licher Bestandteil ihres kreativen Prozesses ist.
2014: Outstanding Artist Award für Künstlerische Fotografie vom Bundesministerium für
Unterrich­t, Kunst und Kultur.
                                                                                                            Donau, Golubac, Serbien, 2020
www.zitaoberwalder.com
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Eva Schlögl                                   Atelier-Auslandsstipendium des Landes Steiermark:
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                                                                 Wenn ich groß bin, 2020
                                                                 Fotoemulsion auf Beton, 33 × 33 cm

                                                 © Eva Schlögl

Wenn ich groß bin lautet der Titel des aktuellen Fotoprojekts von Eva Schlögl. Es handelt sich
dabei um eine persönliche Bearbeitung des Themas „Zeit haben“. Die Künstlerin hat permanent
das Gefühl, zu wenig Zeit zu haben für all die Dinge, die sie gerne machen möchte. Zu wenig Zeit
oder zu viele Ideen. Ein Kinderbuch zeichnen, endlich regelmäßig Saxofon üben, Kleidung nähen
und Schlagzeug lernen, öfter Sport machen und so manches mehr. Neben Beruf und Familie bleibt
jedoch nicht genügend Zeit und Platz für all diese Ideen. Dennoch sind sie im Kopf der Künstlerin
permanent präsent.
Im Projekt Wenn ich groß bin werden diese Träume und Ideen nun verarbeitet. Sie werden insze-
niert, mittels Lochkamera auf Schwarz-Weiß-Film aufgenommen und schließlich auf Betonplatten
belichtet. Die verschwommene und nicht perfekte Darstellung verdeutlicht, dass es sich hierbei
um Erdachtes oder Erträumtes handelt. Der Beton als Trägermaterial verleiht den Träumen mehr
Gewicht. Was bleibt, ist die Vorfreude oder Hoffnung der Künstlerin darauf, endlich mal ausrei-
chend Zeit zu haben, spätestens dann, „wenn sie groß ist!“

* in Graz, lebt und arbeitet als bildende Künstlerin und Architektin in Wien.
www.evaschloegl.at
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Stipendien des Landes Steiermark 2020

Artist-in-Europe-Stipendium

Veronika Eberhart: Brüssel

Atelier-Auslandsstipendien

Elke Auer: Athen
E.d Gfrerer: Rijeka
Christoph Grill: Jerusalem
Nora Köhler (in Zusammenarbeit mit Susanne Schlögl): Sarajevo
Zita Oberwalder: Belgrad
Eva Schlögl: Triest

Film-Auslandsstipendien

Nigel Gavus: Tirana
Mira Klug: Tirana
Impressum
Dieses Heft erscheint anlässlich der Ausstellung Kunstraum Steiermark 2020 in der
Neuen Galerie Graz im Joanneumsviertel, UMJ, 23.12.2020–28.02.2021
Leitung Neue Galerie Graz: Peter Peer
Koordination und Organisation: Petra Hammer-Maier, Günther Holler-Schuster
Registratur: Milena Dimitrova
Korrektorat: Jörg Eipper-Kaiser
Layout: Karin Buol-Wischenau
Druck: Medienfabrik Graz
Fotos: Wenn nicht anders angegeben © Künstler*innen
© Bildrecht, Wien, 2020:
Elke Auer, Veronika Eberhart, Christoph Grill, Mira Klug
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