Leishmaniose beim Hund - Vetline.de
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Foto: CDC/Frank Collins Leishmaniose beim Hund Die durch Sandmücken übertragene Leishmaniose breitet sich in Europa zusehends aus. Auch in Österreich steigen die Erkrankungszahlen. Vor allem Importhunde, aber auch reisebegleitende Hunde, sind betroffen. DR. MED. VET. MICHAEL LESCHNIK D ie Leishmaniose des Hundes ist eine Priv.-Doz. Dr. med. In den letzten Jahren haben sich Fälle von lebensbedrohende Infektionserkran vet. Michael Leishmaniose beim Hund und auch beim Men kung mit hohem zoonotischen Potential. Leschnik ist an der schen im Bereich des Balkans gehäuft. Autochthone In Europa wird der Erreger Leishmania Abteilung für Interne Herde wurden auch aus dem Süden Ungarns und der infantum durch Sandmücken (Phlebotominae) über Medizin Kleintiere der Slowakei berichtet. Außerhalb des klassischen Ver tragen. Das europäische Endemiegebiet umfasst Universitätsklinik für breitungsgebietes der Überträgermücken kommen praktisch den gesamten Mittelmeerraum, aber auch Kleintiere und Pferde einzelne Unterarten dieser Vektoren auch in Öster die Schwarzmeerküste und den Schweizer Kanton der Vetmeduni Wien reich und Deutschland vor, wobei aber die Vektor Tessin. tätig. kompetenz nicht für jede Sandmückenart bewiesen 14 news4vets 02/2019
Fachartikel ist. Somit erscheint bei den aktuellen klimatischen Bedingungen für Sandmücken in einigen Regionen Österreichs grundsätzlich eine Vermehrung der Vektoren möglich, was ein Auftreten zukünftiger autochthoner Fälle wahrscheinlich erscheinen lässt. Ein genereller Trend zur Ausdehnung der Ende miegebiete nach Norden hin wird in weiten Gebieten Europas gesehen. Die Situation in Österreich erscheint nach einigen Jahren mit niedrigen Fallzahlen beim Hund derzeit wieder deutlich ansteigend (. Abb. 1). Die meisten Fälle betreffen Importhunde aus dem Mit telmeerraum. Allerdings zeigen in den letzten Jahren vermehrt importierte Fälle aus Ungarn, Bosnien und Serbien, dass sich diese Situation stetig verändert (. Abb. 2). Anders als bei der caninen Dirofilariose spielen bei der caninen Leishmaniose auch die rei Abb. 1: Anzahl der Fälle von caniner Leishmaniose 2001–2019 in Österreich sebegleitenden Tiere eine große Rolle. (Vetmeduni Wien; n = 104; schraffiert die hochgerechneten Fälle 2019) In der Sandmücke vermehren sich Leishmanien als begeißelte promastigote Form um dann beim Blutsaugakt des Insektes auf den Wirt übertragen zu werden. Dort besiedelt der Erreger mit einer Länge von 25 µm in erster Linie Makrophagen im retikuloendothelialen System. In Brasilien wurde erstmals die Übertragung bei Hunden durch den Deckakt beschrieben, in einigen Fällen konnte in Europa auch die vertikale Übertragung vom infi zierten Muttertier auf die Welpen bewiesen wer den. Somit treten vereinzelt in nichtendemischen Gebieten Fälle von caniner Leishmaniose bei Hun Grafiken: Michael Leschnik den ohne Aufenthalt in einem Endemiegebiet auf, was eindeutig als diagnostische Challenge angese hen werden muss. Auch Bluttransfusionen sind als Infektionsquelle in Betracht zu ziehen und sollten bei Spendern aus endemischen Regionen vor dem Einsatz kontrolliert werden. Eine Übertragung durch andere blutsaugende Parasiten wie die braune Hun Abb. 2: Herkunftsländer von an Leishmaniose erkrankten Hunden in Österreich dezecke (Rhipicephalus sanguineus) erscheint aus (Vetmeduni Wien; n = 104) heutiger Sicht unwahrscheinlich. Genetische Faktoren spielen eine wichtige Rolle für die Empfänglichkeit einzelner Hunderas „Nach einigen punkt können grenzwertige oder niedrige Serumtiter sen (z. B. der Boxer mit hoher Empfänglichkeit), entstehen, die jedoch bei erfolgreicher Erregerelimi eine Tatsache die durch genetische Selektion die Jahren mit nation durch den Hund auch ohne Therapie inner teilweise niedrige Erkrankungsrate in endemischen niedrigen halb von einigen Monaten wieder negativ werden. Gebieten erklären könnte, wie z. B. beim Podenco Fallzahlen An der Vetmeduni Wien wurden so 13 % der Fälle in Spanien. Eine Geschlechtsprädisposition scheint klassifiziert. Bei diesen zumeist asymptomatischen nicht zu bestehen. beim Hund Tieren sollte nach 3–6 Monaten eine Serumtiterkon sind die trolle durchgeführt werden um den Infektionsstatus Pathomechanismus Fallzahlen zu verifizieren. In dieser Zeit sollte keine Therapie Der Infektionsstatus und Krankheitsverlauf der durchgeführt werden, da ansonsten nicht mehr zwi caninen Leishmaniose hängen sehr eng mit der derzeit wie- schen einer Erregerelimination durch das Immun initialen Immunantwort des Hundes zusammen. der deutlich system und einem temporären Ansprechen auf die Eine überwiegend zelluläre Immunantwort über ansteigend.“ Therapie unterschieden werden kann. Sobald die TLymphozyten (CD4+ THelferzellen) im Bereich Entscheidung zur spezifischen Therapie gefallen ist, der Eintrittspforte (Haut) führt zumeist zur erfolg Michael Leschnik, muss das Tier grundsätzlich als potentiell bleibend reichen Elimination des Erregers. Zu diesem Zeit Wien infiziert angesehen werden. news4vets 02/2019 15
Fachartikel Foto: Michael Leschnik Foto: Michael Leschnik Abb. 3: Hund mit fortgeschrittener Leishmaniose – Kachexie und Alopezie Abb. 4: Borkige Auflagerungen an den Ohrrändern Nachdem die erste Hürde der Immunabwehr unterscheiden sich je nach Quelle, lassen aber in im Bereich der Haut durch den Erreger überwunden „Das Einsetzen ihrer Kombination und Häufigkeit keinen Rück ist, kommt es zu einer massiven humoralen Antwort schluss auf die Herkunft der Infektion zu. Die mit der Produktion von Immunglobulinen, die inef von Symp- einzelnen Organmanifestationen können sowohl fizient bleibt und zur Pathogenese der Erkrankung tomen kann einzeln als auch in jeder möglichen Kombination beiträgt. Der weiteren Erregervermehrung kann das mitunter erst auftreten. Immunsystem des Wirtes nur mehr eingeschränkt Das Einsetzen von Symptomen kann mitun entgegentreten wobei der grundsätzliche Zusam viele Monate ter erst viele Monate oder auch Jahre nach der menhang zwischen systemischer Erregerlast und oder auch Infektion beobachtet werden. Neben den Hauteff dem Auftreten von klinischen Symptomen bewiesen Jahre nach loreszenzen werden Lymphadenomegalie, Spleno wurde. Sekundär immunsupprimierende Faktoren megalie, entzündliche Augenerkrankungen sowie wie z. B. CoInfektionen spielen hier eine große der Infektion Lahmheit, Muskelatrophie und Gewichtsverlust Rolle. beobachtet beobachtet. Die systemische Blutungsneigung werden.“ manifestiert sich oft als Epistaxis oder pete Symptome chiale Blutungen und ist einerseits durch eine Die Organmanifestationen, Symptome und Laborbe Michael Leschnik, immunmediierte Thrombozytopenie als auch funde der caninen Leishmaniose sind in . Tabelle 1 Wien durch eine abnorme Thrombozytenaggregation dargestellt. Die Prävalenzen einzelner Befunde gekennzeichnet.
Fachartikel Tabelle 1: Leitsymptome der caninen Leishmaniose Organmanifestation/ klinische Symptome/ Prävalenz in Situation in Österreich Funktionsstörung Laborbefunde Endemiegebieten bei importierten Hunden Leitsymptome/Leitbefunde granulomatöse/ Pappeln, Pusteln, Schuppen, Ulzera 31 %–89 % 53 % ulzerative Dermatitis Onychogrypose brüchiges Krallenhorn 20 %–83 % 23 % Glomerulonephritis Azotämie, Proteinurie, 11 %–38 % 26 % nicht regenerative Anämie Immunsystem Lymphadenopathie 56 %–90 % 32 % Splenomegalie, Hypergammaglobu- 55 % 10 %–81 % linämie 41 % Augenveränderungen Uveitis, Keratitis, Blepharitis 2 %–81 % 8% kataboler Stoffwechsel Anorexie, vorberichtlicher 7 %–81 % 16 % Erbrechen/Durchfall Gewichtsverlust 65 % zusätzlich beschriebene Symptome/Befunde Myopathie, Arthropathie, Osteopathie Muskelatrophie, Schwäche, Lahmheit 3 % –25 % 19 % Enzephalomyelopathie Ataxie, Krampfanfälle 4% 3% Blutungsneigung Epistaxis, Petechien, 4 %–19 % 22 % Knochenmark Thrombozytopenie Knochenmark Anämie 34 % Leukopenie 15 % Panzytopenie 10 % Herzinsuffizienz Ödeme, paroxysmale Tachycardien, Fallbericht 2% ventrikuläre Extrasystolen Foto: Michael Leschnik Abb. 5: Mikroskopische Ansicht eines Lymphknotenaspirates mit amastigoten Leishmanien in Makrophagen 18 news4vets 02/2019
Fachartikel Foto: Michael Leschnik Abb. 6: Deutliche Kaumuskelatrophie bei einem Hund mit Leishmaniose Nicht regenerative Anämien werden häufig beobachtet und resultieren aus einer verminder ten Erythropoese durch fortgeschrittene Nierener krankungen und dem möglichen Auftreten einer immunvermittelnden Hämolyse. Zusätzlich kann die Produktion von spezifischen Immunglobuli nen zur Hypergammaglobulinämie und damit zum Hyperviskositätssyndrom führen, welches wiede rum die Blutungsneigung fördert. Zu Beginn der Infektion deutet oft nur eine milde Proteinurie auf das Vorhandensein einer Nephropathie hin, später kommt es zur Azotämie mit Polydipsie, Polyurie und im Endstadium zum nephrotischen Syndrom mit renalem Albuminver lust und Thromboseneigung. Diagnostik In Mitteleuropa führt neben den klinischen Symp tomen auch die Herkunft des Hundes aus einem Endemiegebiet zur Entscheidung, spezifische dia gnostische Maßnahmen einzuleiten. Der mikros kopische Erregernachweis (amastigote Form) in Hautabklatschpräparaten sowie Lymphknoten-, Milz- und Knochenmarkaspiraten ist beweisend für eine Infektion. Der Erregernachweis in der Haut weist aber besonders in der Frühphase der Infektion und bei asymptomatischen Tieren eine niedrigere Sensitivität (
Tabelle 2: Staging der caninen Leishmaniose Stage Serologie klinische Laborergebnisse Therapie Prognose Symptome 1 negative bis papuläre Dermatitis oder Crea < 1,4mg/dl, keine Therapie gut schwach positive Titer Lymphadenomegalie UPC < 0,5 oder wie Stage 2 2 niedrige bis hohe Titer zusätzlich exfoliative/ulzera- milde Anämie, Hypergammaglobu- Allopurinol Dauerthera- gut bis fraglich tive Dermatitis linämie pie und Meglumine oder Gewichtsverlust, Substage a: Crea < 1,4mg/dl Miltefosin + UPC < 0,5 Substage b: Crea > 1,4mg/dl + UPC = 0,5–1 3 mittlere bis hohe Titer zusätzlich Uveitis, Glomeru- IRIS Stage 1: Allopurinol Dauerthera- fraglich bis schlecht lonephritis Crea 1,4–2,0mg/dl pie und Meglumine oder oder Miltefosin UPC 1-5 + Nierentherapie laut IRIS 4 mittlere bis hohe Titer pulmonaler Thromboembo- IRIS Stage 2: Allopurinol + Nierenthe- schlecht lismus Crea 2,1–5mg/dl rapie laut IRIS – sofern end-stage Niereninsuffizienz IRIS stage 3: eine Stabilisierung der nephrotisches Syndrom Crea > 5mg/dl Nierenfunktion erreicht oder werden kann wie Stage 3 UPC > 5 Erregernachweis hat eine niedrige Sensitivität und mit einem negativen serologischen Zeugnis aus wird nicht als solitäre diagnostische Maßnahme dem Herkunftsland ausgestattet sind, aber einige empfohlen. Monate später trotzdem serokonvertieren. Der Antikörpernachweis aus dem Serum wird derzeit mit unterschiedlichen Methoden durchge Staging und Therapie führt. Entsprechend ausgerüsteten Labors vorbe Um eine auf den Patienten abgestimmte Therapie halten sind die Durchführung von IFAT, ELISA oder „Es werden durchführen zu können ist sowohl ein initiales als Western blot. Diese zeichnen sich durch eine hohe auch ein therapiebegleitendes Klassifizieren (Sta Spezifität (96 %) bei einer ebenfalls hohen Sensiti immer wieder ging) der Hunde notwendig. Hierzu werden neben vität bei symptomatischen Hunden (88 %–100 %), Hunde nach den klinischen Symptomen auch die serologischen bei allerdings mäßiger Sensitivität (29 %–65 %) Österreich Parameter, Blut und Harnanalysebefunde herange bei asymptomatischen Hunden aus. Der Einsatz zogen (. Tab. 2). Zusätzlich muss immer auf CoIn von kommerziellen immunochromatografischen importiert, fektionen wie die canine Ehrlichiose, Dirofilariose Testkits (rapid in house Tests) zur Diagnostik der die mit einem und Hepatozoonose geachtet werden. Bei CoIn caninen Leishmaniose nimmt in den letzten Jahren negativen fektionen muss therapeutisch jener Infektion der zu, kann aber mit der Sensitivität und Spezifität der Vorrang eingeräumt werden, die klinisch die meisten aufwendigeren Labormethoden nicht mithalten. serologischen Symptome hervorgerufen hat. In 4 % der Fälle von klinisch manifester Leish Zeugnis aus Die derzeitige Standardtherapie der caninen maniose mit Erregernachweis in der Haut und dem Her- Leishmaniose erfolgt mit Allopurinol (10–15 mg/ inneren Organen wurden auch negative Antikör kg zweimal täglich oral). Allerdings sind bereits pertiter gemessen. kunftsland erste Resistenzentwicklungen bei den Leishma Als Verfahren der Wahl zur Erstdiagnose kann ausgestattet nien bekannt. Eine bekannte Nebenwirkung ist die derzeit der Erregernachweis aus z. B. Lymphkno sind, aber Entwicklung von XanthinHarnsteinen, denen mit tenaspiraten oder Hautgeschabseln mit gleichzei entsprechenden Purinarmen Diäten begegnet wer tigem Antikörpernachweis bei symptomatischen einige Monate den kann. Ab Stage 2 sollte auch eine kurzfristige Hunden angesehen werden. Für asymptomati später trotz- Therapieerweiterung mit Meglumine Antimonat sche Hunde gelten prinzipiell dieselben Kriterien, dem serokon- (Glucantime®, 75–100 mg/kg s. c. einmal täglich für jedoch sollte bei inkonklusiven Testergebnissen 3–4 Wochen) oder Miltefosin (Milteforan®, 2 mg/kg eine Wiederholung nach 3–6 Monaten empfohlen vertieren.“ einmal täglich oral über 28 Tage) eingesetzt werden. werden. Der alleinige Erregernachweis aus der Haut Sowohl der positive therapeutische Effekt als auch beweist bei asymptomatischen Hunden die syste Michael Leschnik, die Inzidenz von Nebenwirkungen wurden bei Mil mische Ausbreitung nicht. Ebenso sollte nach dem Vetmeduni Wien tefosin und Meglumine Antimonat als vergleichbar Eintreffen eines importierten Hundes oder eines beschrieben. Als häufigste Nebenwirkung traten bei reisebegleitenden Hundes zweimal im Abstand beiden Therapieformen gastrointestinale Symptome von 6 Monaten ein serologischer ScreeningTest auf. Die derzeit gängigen Medikationen führen in der durchgeführt werden, um der langen Serokonver Regel nicht zur kompletten ErregerEliminierung. sionszeit Rechnung zu tragen. Es werden immer Es bestehen Bedenken bezüglich des Einsatzes von wieder Hunde nach Österreich importiert, die Miltefosin beim Hund, da Resistenzentwicklungen 20 news4vets 02/2019
Fachartikel zur verminderten Wirksamkeit auch beim Menschen klinischen Symptomatik. Die tatsächliche Errege führen würden. Zusätzlich konnte der Einsatz von relimination ist sehr selten und kurzfristig nicht Prednisolon (1–2 mg/kg einmal täglich oral) über zu beweisen. 3 Wochen eine raschere Normalisierung der Throm Das weitere Monitoring beinhaltet vierteljähr bozytenfunktion bewirken und verbessert bei Zei „Die tatsächli- liche klinische Kontrollen und UPCAnalysen sowie chen einer Polyarthritis die Entzündungssymptome mindestens halbjährliche Kontrollen der relevanten und damit die Schmerzen deutlich. Ab Stage 3 muss che Erreger- Blutparameter. Serologische Titeranalysen sollten zusätzlich eine unterstützende Nierentherapie ein elimination 6 Monate nach Start der Therapie und jederzeit bei geleitet werden. ist sehr selten Eintreten von Komplikationen oder Verschlechte Weitere Präparate wie Domperidon (Leish rung des Allgemeinbefindens durchgeführt werden. guard®; 0,5 mg/kg einmal täglich oral) oder das und kurzfris- Eine direkte Korrelation von Laborparame Nahrungsergänzungsmittel Impromune® können tig nicht zu tern und einer schlechten Prognose (reduzierten additiv zur Standardtherapie verabreicht werden. beweisen.“ Überlebenszeit) beruht primär auf dem Vorhan Das Antibiotikum Marbofloxacin (2 mg/kg einmal densein einer Proteinurie, Hypoalbuminämie und täglich oral über einen Monat) hatte in einer Stu Michael Leschnik, Lymphopenie. Die Höhe des Antikörpertiters hat die ebenfalls eine positive Wirkung auf klinische Wien keinen Einfluss auf die Prognose, wohingegen eine Parameter bei an Leishmaniose erkrankten Hunden. spezifische Therapie die Prognose grundsätzlich Eine Überprüfung des Therapieerfolges kann substantiell verbessert. Trotz aller therapeutischen sowohl durch einen negativen Erregernachweis Interventionen muss mit einer Letalitätsrate von als auch mit serologischen Methoden erfolgen, 23 % innerhalb der ersten zwei Jahre nach Diagno entscheidend ist aber immer die Verbesserung der sestellung gerechnet werden.
Fachartikel Foto: Viorel Sima – stock.adobe.com Genetische Faktoren spielen eine wichtige Rolle für die Empfänglichkeit einzelner Hunderassen, so hat der Boxer eine hohe Empfänglichkeit. Prophylaxe Literatur Aufgrund der häufigen Erregerpersistenz bei infizier Solano-Gallego L, Koutinas A, Miro G, Cardoso l, Pennisi ten Hunden nimmt die Infektionsprophylaxe eine MG, Ferrer L, Bourdeau P. Oliva G und Baneth G (2009): Directions for the diagnosis, clinical staging, treatment wichtige und zentrale Stellung in der Epidemiologie and prevention of canine leishmaniosis. Vet. Parasitol., der caninen Leishmaniose ein. Ein Impfstoff für den 165, 1-18. Hund war zuerst in Brasilien im Einsatz und konnte dort lokale Erfolge in der Bekämpfung der caninen Fernandez M, Tabar MD, Arcas A, Mateu C, Homedes J und Roura X (2018): Comparison of efficacy and safety of und humanen Leishmaniose vorweisen. In Europa preventive measures used against canine leishmaniasis sind zwei Impfstoffe beim Hund zugelassen. Schon „Vor allem in southern European countries: Longitudinal retros- seit einigen Jahren ist CaniLeish® (Virbac, Frank reich; Grundlage sind gereinigte LeishmanienPro bei reise- pective study in 1647 client-owned dogs (2012-2016). Vet. Parasitol., 263, 10-17. teine) erhältlich, der nach dreimaliger Grundimmu begleitenden Fernandez Cotrina J, Iniesta V, Monroy I, Baz V, Hugnet C, nisierung zwei Wochen nach der 3. Dosis zu einem Hunden ist Maranon F, Fabra M, Gomez-Nieto LC und Alonso C Antikörperpeak führt. In quantitativen Labortests sind die Impfantikörper nicht von Infektionsanti das Erstel- (2018): A large-scale field randomized trial demonstra- tes safety and efficacy of the vaccine LetiFend® against körpern zu unterscheiden. len eines canine leishmaniosis. Vaccine, 36, 1972-1982. Ein neuer Impfstoff (Letifend®; Laboratorios spezifischen Solano-Gallego L, Cardoso L, Pennisi MG, Petersen C, Bour- Leti, Spanien; Vertrieb durch Intervet GesmbH ein Unternehmen der MSD Tiergesundheit, Österreich; Prophylaxe- deau P, Oliva G, Miro G, Ferrer L, und Baneth G (2017): Diagnostic challenges in the era of canine Leishmania Grundlage ist das rekombinante LeishmanienPro Konzeptes infantum vaccines. Trends in Parasitol., 33, 9. tein Q) benötigt nur eine Impfung und keine Grun rechtzeitig Bello de Vasconcelos T.C, Furtado MC, Belo VS, Morgado dimmunisierung und die dabei erzeugten Antikörper FN und Figuereido FB (2017): Canine susceptibility to rufen keine nachweisbaren Titer in den quantitati vor dem visceral leishmaniasis: A systematic review upon genetic ven Labortests hervor, womit zwischen Impfantwort Auslands- aspects, considering breed factors and immunological concepts. Infection, Genetics and Evolution, ahead of und Infektionsantwort unterschieden werden kann. aufenthalt print, 1567-1348. Das Ziel der Impfungen ist nicht die Vermeidung der Infektion, sondern die Induktion einer Immu zielführend.“ Rougier S, Hasseine L, . Delaunay P, Michel G und Marty P (2012): One-year clinical and parasitological follow-up of nantwort, die den Hund befähigt, den Erreger ohne dogs treated with marbofloxacin for canine leishmanio- Ausbruch klinischer Symptome zu eliminieren. Beide Michael Leschnik, sis. Vet. Parasitol., 186, 245-253. Impfungen sollten nur bei seronegativen und gesun Vetmeduni Wien Manna L, Reale S, Vitale F und Gravino AE (2009): Evidence den Hunden eingesetzt werden. for a relationsship between Leishmania load and clinical Zusätzlich ist immer die Anwendung von insek manifestations. Res. Vet. Sci. 87, 76-78. tiziden und repellenten Substanzen zur Abwehr Geisweid K, Müller R, Sauter-Louis C und Hartmann K der Sandmücken angezeigt, die sinnvollerweise als (2012): Prognostic analytes in dogs with Leishmania Halsband oder Spoton Präparate appliziert werden. infantum infection living in a non-endemic area. Vet. Vor allem bei reisebegleitenden Hunden ist daher Record, 171, 399. das Erstellen eines spezifischen ProphylaxeKon zeptes rechtzeitig vor dem Auslandsaufenthalt Kontakt: Priv.-Doz. Dr. med. vet. Michael zielführend. W Leschnik, michael.leschnik@vetmeduni.ac.at 22 news4vets 02/2019
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