AUSSEN WIRTSCHAFT WIRTSCHAFTSBERICHT GEORGIEN
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2 Eine Information des AußenwirtschaftsCenters Istanbul W wko.at/aussenwirtschaft/tr Wirtschaftsdelegierter Mag. Georg Karabaczek T +90 212 211 14 76 E istanbul@wko.at W wko.at/aussenwirtschaft/ge HEAD OFFICE Mag. Gregor Postl T +43 5 90 900/4442 E aussenwirtschaft.osteuropa@wko.at fb.com/aussenwirtschaft twitter.com/wko_ac_ist linkedIn.com/company/aussenwirtschaft-austria youtube.com/aussenwirtschaft flickr.com/aussenwirtschaftaustria www.austria-ist-ueberall.at Das Werk ist urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, insbesondere die Rechte der Verbreitung, der Vervielfältigung, der Übersetzung, des Nachdrucks und die Wiedergabe auf fotomechanischem oder ähnlichem Wege durch Fotokopie, Mikro- film oder andere elektronische Verfahren sowie der Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen bleiben, auch bei nur aus- zugsweiser Verwertung, der Wirtschaftskammer Österreich - AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA vorbehalten. Die Wieder- gabe mit Quellenangabe ist vorbehaltlich anders lautender Bestimmungen gestattet. Es wird darauf hingewiesen, dass alle Angaben trotz sorgfältiger Bearbeitung ohne Gewähr erfolgen und eine Haftung der Wirtschaftskammer Österreich - AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA ausgeschlossen ist. Darüber hinaus ist jede gewerbliche Nutzung dieses Werkes der Wirtschaftskammer Österreich - AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA vorbehalten. © AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA DER WKÖ Offenlegung nach § 25 Mediengesetz i.d.g.F.: Herausgeber, Medieninhaber (Verleger) und Hersteller: WIRTSCHAFTSKAMMER ÖSTERREICH | AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA Wiedner Hauptstraße 63, Postfach 150, 1045 Wien Redaktion: AUSSENWIRTSCHAFTSCENTER ISTANBUL | T +90 212 211 14 76 | F +90 212 212 01 33 E istanbul@wko.at | W wko.at/aussenwirtschaft/tr Ein Service der AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA
3 WIRTSCHAFTSBERICHT Georgien (2020) Corona Virus schlägt auch in Georgien voll zu Wirtschaftswachstum bricht ein: -6,5 % Gesamtjahr 2020 Tourismusboom 2019 mit 6 Mio. Ankünften vorbei – Totaleinbruch 2020 Österreichische Exporte gehen 2020 um 15 % auf EUR 62 Mio. zurück Politische Spannungen nach den Wahlen, Opposition boykottiert Parlament Auswirkungen der Corona Viruskrise für 2021 noch nicht abschätzbar Wirtschaftskennzahlen 2022 2018 2019 2020 vorl. 2021 Prog. Prog. Nominales Bruttoinlandsprodukt in Mrd. USD1 17,6 17,7 15,6 15,6 16,3 Bruttoinlandsprodukt/Kopf in US-Dollar in PPP2 13.586 14.576 13 911 14 734 15 733 Bevölkerung in Mio.3 4 4 4 4 4 Reales Wirtschaftswachstum in % 4 4,8 5,3 -6,5 4,0 4,5 Inflationsrate in % (durchschnittl.) 5 2,6 4,8 5,2 4,7 4,2 Arbeitslosenrate in %6 12,7 11,6 18,5 18,3 18,1 Wechselkurs der Landeswährung (GEL) zu EUR7 2,99 3,16 3,55 4,04 4,16 Warenexporte des Landes in Mrd. US-Dollar8 4,407 4,944 4,563 6,063 6,837 Warenimporte des Landes in Mrd. US-Dollar9 -8,52 -8,682 7,887 9,813 10,959 Wirtschaftsleistung des Landes, Rang - Weltwer- tung:10 119 116 Veränd. 2018 2019 2020 geg. Vj in % Österr. Warenexporte in Mio. Euro11 96,5 72,7 61,7 -15 Österr. Warenimporte in Mio. Euro11 9,3 3,56 4,7 +31 Österr. Dienstleistungsexporte in Mio. Euro11 24 35 26 -28 Österr. Dienstleistungsimporte in Mio. Euro11 14 18 10 -33 Österr. Direktinvestitionen, in Mio. Euro 11 45 Beschäftigte bei österr. Direktinvestitionen, 11 k.A. 11 Direktinvestitionen aus GE in Ö, in Mio. EUR k.A. Beschäftige in Österreich bei Direktinvestitionen aus k.A. GE, 11 12 Zufluss österr. Direktinvestitionen, in Mio. USD: 17 15 0,5 Wichtigster Warenexportmarkt für Österreich11 Rang 80 77 1-6 Quelle: Economist Intelligence Unit, National Statistics Office of Georgia (GeoStat), National Bank of Georgia 7 Quelle: National Bank of Georgia, Economist Intelligence Unit 8-9 Quelle: Economist Intelligence Unit 10 Quelle: International Monetary Fund World Economic Outlook 11 Quelle: Österreichische Nationalbank; Statistik Austria 12 Quelle: National Bank of Georgia, GeoStat 1. Wirtschaftslage Ein Service der AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA
4 Die georgische Wirtschaft entwickelte sich seit der Rosenrevolution im Jahr 2003 mit hohen BIP-Zuwachsraten positiv. Nach einer kurzen Schwäche 2015 Wirtschaft leidet un- und 2016 konnte sich das Wachstum seit 2017 mit jeweils bis zu 5,0 % wieder ter Corona stabil einpendeln. Im ersten Quartal 2020 wuchs die Wirtschaft noch um 2,2 %, danach kam aber der Einbruch; im Gesamtjahr ging das BIP über den Erwar- tungen um -6,5 % zurück. Abhängig von der weiteren Entwicklung der Corona Krise und der damit verbundenen Tourismussaison 2021 könnte wieder eine Er- holung mit rund 4 % folgen. Zur Bekämpfung der Corona-Krise hat das Land ab März 2020 mit einem harten Lockdown und einer praktisch kompletten Abschottung reagiert. Die Zahlen blieben daher auch niedrig, das Modell war gesundheitstechnisch erfolgreich; Die zweite Welle er- die Tourismuswirtschaft war allerdings mit einem Rückgang von rund 80 % ext- wischt Georgien voll rem stark betroffen. Trotz dieser Maßnahmen gelang es Georgien nicht, die zweite Welle im Herbst zu verhindern. Ab November 2020 stiegen die Zahlen dramatisch an und erreichten im Dezember mehr als 5000 Fälle pro Tag. Mit März 2021 trat eine Besserung ein, die Maßnahmen konnten wieder gelockert werden. Das Impfprogramm läuft langsam an. Der georgische Lari wertet seit 2014 langsam aber kontinuierlich ab. Die Abwer- Abwertung des geor- tung geht überwiegend auf die Rückgänge bei den ausländischen Direktinvestiti- gischen Lari (GEL) onen und den Auslandsüberweisungen zurück. Durch die Rezession in Russland und der Abwertung des Rubels kam es zu einem Rückgang von Kapitalflüs- sen. Die Corona Viruskrise übt einen weiteren starken Abwärtsdruck auf die Währung aus. Durch die Pandemie und den damit verbundenen Hilfspaketen ist das Budgetde- Budgetdefizit explo- fizit 2020 auf rund 10 % des BIP angestiegen. Auch 2021 ist weiterhin ein hohes diert, aber keine Li- Defizit von ca. 6,5 % des BIP zu erwarten. Die Staatsverschuldung wird 2021 quiditätsprobleme zu auf 61 % des BIP ansteigen. Die Gespräche mit den Internationalen Finanzorga- erwarten nisationen verlaufen positiv und Georgien soll weiterhin guten Zugang zu den Finanzquellen haben; so ist nicht zu erwarten, dass es zu Zahlungsproblemen kommt. In den letzten Jahren war die Teuerung weitgehend unter Kontrolle und bewegt Inflation relativ hoch sich etwas über dem offiziellen Inflationsziel der Georgischen Nationalbank von 3 %. Wegen der Corona Viruskrise und den damit verbundenen Preisstei- gerungen vor allem bei Lebensmitteln stieg die Inflation auf Jahresbasis 2020 auf 5,2 %; 2021 sollte sie wieder auf 4,7 % sinken; die Zielgröße von 3 % wird aber so schnell nicht erreicht werden können. Mehr als 50 % der Beschäftigten in Georgien sind weiterhin in der Landwirt- Landwirtschaft im- schaft tätig; allerdings macht der Agrarbereich nur knapp 9 % des BIP aus. Die mer noch bedeuten- Exporte in diesem Bereich entwickeln sich positiv (besonders bei Wein, Wasser der Wirtschaftszweig und landwirtschaftlichen Erzeugnissen wie Haselnüssen), doch wird es noch grö- ßere Anstrengungen und Reformen benötigen, um diesen Sektor wirklich kom- petitiv zu machen. Trotzdem war es der einzige Sektor, der mit 1 % Wachstum in diesem Krisenjahr positiv abschließen konnte. Die georgische Außenwirtschaft ist seit dem Zerfall der Sowjetunion traditionell schwach. Der Aufbau einer starken Exportwirtschaft schreitet nur sehr langsam Sorgenkind Leis- voran, erst seit 2017 zeichnet sich ein gewisser Fortschritt ab. Eine der größten tungsbilanzdefizit Schwächen der georgischen Wirtschaft ist das sehr hohe Leistungsbilanzdefi- zit, das sich normalerweise zwischen 4 % und 5 % des BIP bewegt. Der Indust- riesektor ist weiterhin gering ausgeprägt, eine hohe Energie- und Rohstoffab- hängigkeit sowie der herrschende Fachkräftemangel bilden eine schlechte Grundlage, um das bestehende Außenhandelsdefizit zu verringern. Der Touris- mussektor mit einem Anteil von rund 10% am BIP bringt hohe Einnahmen, die allerdings nicht ausreichen, um eine ausgeglichene Leistungsbilanz zu erreichen. Ein quasi Ausfall dieses Sektors hat dramatische Auswirkungen auf das Leis- tungsbilanzdefizit, das 2020 auf knapp 12 % des BIP angestiegen ist. Ein Service der AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA
5 Hauptexportgüter sind neben landwirtschaftlichen Produkten vor allem Roh- EU in Summe wich- stoffe mit geringer Wertschöpfung: Kupfer, Metalle bzw. gebrauchte Autos, zu- tigster nehmend auch Textilien. Hauptzielländer der georgischen Exporte war 2020 die Handelspartner Mitgliedsländer der EU mit 22 % Anteil. Länderweise folgten Russland, Aser- baidschan, China, die Türkei und die Ukraine mit gemeinsam 55 % Anteil. Bei den Importen ist auch die EU mit ca. 20 % Anteil führend. ADI nehmen ab – 2/3 Der Zufluss ausländischer Direktinvestitionen (ADI) erreichte 2019 knapp fließen in den Finanz- USD 1,3 Mrd., 2020 nahmen diese allerdings um rund 50 % auf USD 617 Mio. sektor ab. 60 % dieser Investitionen kam aus dem Vereinigten Königreich, den Nieder- landen und der Türkei. Knapp zwei Drittel der Gelder ging in den Finanzsektor. „Gastarbeiterüber- Ein wichtiger Wirtschaftsfaktor sind auch die „Gastarbeiterüberweisungen“ aus weisungen“ dem Ausland. 2020 wurden USD 1,9 Mrd., das sind rund 12 % des BIP, überwie- sen, eine starke Zunahme gegenüber 2019. 2019 wurden über 6 Millionen Gäste aus dem Ausland registriert, ein neuer Re- kordwert. Der Beitrag des Tourismus zum Bruttoinlandsprodukt wird auf knapp zehn Prozent des BIP geschätzt. 2020 gingen die Ankünfte allerdings ganz dra- Tourismus – Total- matisch auf 1,1 Mio. zurück. Trotz gewisser politischer Spannungen zwischen einbruch nach Re- Georgien und Russland im Herbst 2019 und dem Verbot von Direktflügen zwi- kordjahr 2019 schen Russland und Georgien stehen russische Touristen mit 19 % Anteil an zweiter Stelle. Rund zwei Drittel der Gäste kamen 2019 aus den vier Nachbar- ländern Aserbaidschan (20 %), Russland (19 %), Armenien (17 %) und der Tür- kei (15 %). Aus EU-Ländern bewegt sich der Anteil erst um 8 %, ist aber stark steigend. Tourismusinfrastruk- tur wird weiter aus- Es war geplant, den Tourismussektor in den kommenden Jahren verstärkt aus- gebaut – nach Erho- zubauen; mehrere internationale Hotelketten wie Crowne Plaza, Rixos, Mer- lung cure/Accor und Hilton drängten auf den georgischen Markt – die große Frage ist, wie schnell sich der Tourismussektor vom Corona Virus bedingten Reiseverboten bzw. –ängsten erholen kann. 2. Besondere Entwicklungen Georgien ist es durch schnelle und radikale Maßnahmen gut gelungen, ab März 2020 (1. Welle) die Verbreitung des Virus einzudämmen. Mit insgesamt nur 2400 infizierten und 19 Todesfällen stand Georgien anfangs gut da. Seit Septem- ber 2020 ist allerdings wieder ein Anstieg der Fälle zu registrieren; im Dezember erreichte die 2. Welle mit über 5000 Fällen pro Tag einen dramatischen Höhe- Corona Krise punkt. Ab September folgte nach einer kurzen Lockerung ein zweiter Lockdown. Die Grenzen waren ab März 2020 für ein Jahr für den Personenverkehr ge- schlossen; internationale Flüge waren eingestellt und auch die Bewegungsfrei- heit der Bevölkerung wurde zeitweise stark eingeschränkt. Die Öffnung der Grenzen, vor allem für den so wichtigen Tourismus, wurde mehrmals verscho- ben und erfolgte erst per März 2021. Es bleibt noch die Hoffnung, dass Georgien von der dritten Welle verschont wird Unterstützungsmaß- und die Tourismussaison 2021, zumindest teilweise, gerettet werden kann. Die nahmen für die Wirt- EU (EUR 181 Mio.) und der IWF (USD 200 Mio.) haben im Frühjahr 2020 So- schaft forthilfen für Georgien beschlossen. Die Regierung hat Hilfspakete im Ausmaß von GEL 2 Mrd. (rund EUR 650 Mio.) bzw. 4% des BIP verabschiedet. Davon gingen 50 % an Haushalte, 30 % an Unternehmen und 20 % in den Gesund- heitsbereich. Im Dezember 2018 wurde die von der Partei „Georgian Dream“ unterstütze Kan- “Georgian Dream“ didatin Salome Zurabishvili als Präsidentin angelobt. 2020 wurde ein neues, gewinnt Parlaments- demokratischeres Wahlrecht beschlossen, das auch kleineren Parteien bessere wahlen, aber Parla- Chancen einräumen soll. Nach den Parlamentswahlen im Herbst 2016 gewann ment von Opposition die seit 2012 regierende Partei Georgian Dream – Democratic Georgia auch boykottiert die Wahl am 31. Oktober 2020, für die 66 Parteien registriert waren, mit einer Ein Service der AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA
6 deutlichen Mehrheit. Das Ergebnis wurde allerdings von den Oppositionspar- teien nicht anerkannt. Diese boykottieren seither das Parlament. Auch inten- sive Vermittlungsversuche der USA bzw. der EU haben bisher zu keiner Lösung geführt. Diese Spannungen kommen zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt, da Georgien große wirtschaftliche Herausforderungen zu meistern hat. Außenpolitik bleibt Im Bereich der Außenpolitik ist mit einer Fortsetzung der pro EU und pro auf EU ausgerichtet NATO Politik auszugehen. Der Fokus wird wohl auf der Implementierung des Assoziationsabkommens mit der EU bleiben, während gleichzeitig die engen Beziehungen zu den USA ausgebaut und jene zu Russland weiter pragmatisch gefahren werden. Die Rolle Georgiens als wichtiges Transitland und Dreh- scheibe im „New Silk Road Economic Belt“ wird fortgesetzt und damit auch die Annäherung an China. 3. Wirtschaftsbeziehungen mit Österreich Die Entwicklung der österreichischen Exporte nach Georgien ist langfristig po- sitiv, jedoch generell stark von Einzelprojekten abhängig und daher größeren Starker Rückgang bei Schwankungen unterworfen. 2006 lag der Wert der österreichischen Exporte Exporten nach Geor- noch bei EUR 26 Mio., 2018 stiegen unsere Ausfuhren auf einen Rekordwert von gien EUR 96,5 Mio. (+74,5 % gegenüber 2017). Nach 2019 mit einem Minus von 25 % gingen die österreichischen Exporte auch 2020 Corona bedingt um weitere 15 % auf EUR 62 Mio. zurück. Den größten Anteil der österreichischen Lieferungen machten 2020 die Lieferung von Maschinen zum Heben und Fördern mit einer Zunahme von 82 % auf Maschinenbauer- EUR 14 Mio., KFZ mit einem Plus von 48 % auf EUR 7,2 Mio. und trotz einer zeugnisse und Fahr- Abnahme um 48 % auf EUR 7,5 Mio. medizinische und pharmazeutische Er- zeuge führend bei Ex- zeugnisse wie Arzneiwaren und Reagenzien, Kontrastmittel etc. aus; gemein- porten sam insgesamt 45 % der Exporte. Fast 12 % der Exporte machen Getränke, Wurstwaren, Kindernahrung und andere Genussmittel aus. Knapp 7,5 % der Lie- ferungen bzw. EUR 5,5 Mio. waren verschiedene Fertigwaren, darunter auch Sportartikel und Spiele. Bei den Importen aus Georgien gab es 2018 ebenso einen Rekordwert von – noch immer sehr bescheidenen - EUR 9,2 Mio. Nach einem Rückgang 2019 um Georgiens Exporte 62 % stiegen die Importe 2020 wieder um 30 % auf EUR 4,6 Mio. Die wichtigs- ausbaufähig; Beklei- ten georgischen Exportprodukte nach Österreich sind Textilien und insbe- dungsexporte füh- sondere Bekleidung mit einem Anteil von insgesamt 67 %, gefolgt von land- rend wirtschaftlichen Produkten mit 8 %. Die Dienstleistungsexporte österreichischer Unternehmen stiegen 2019 um knapp 46 % auf EUR 35 Mio. Leider gingen sie im vergangenen Jahr wieder um 28 % auf EUR 26 Mio. zurück. Die Dienstleistungsimporte, die 2019 auf EUR Auch Dienstleis- 15 Mio. zugelegt hatten, gingen 2021 um ein Drittel auf EUR 10 Mio. zurück; tungsaustausch stark dies ist vor allem auf das Ausbleiben der österreichischen Touristen zurückzu- betroffen führen. Laut österreichischer Nationalbank haben österreichische Unternehmen per Österreichische Fir- Ende 2020 EUR 45 Mio. in Georgien investiert. Das entspricht einer Zunahme men investieren EUR von 50 % in den letzten drei Jahren. 45 Mio. Österreichische Investitionen wurden bislang vorwiegend in den Sektoren Energie (ILAG: Bau von Wasserkraftwerken; Andritz Hydro, Gugler, Kössler, Global Hydro oder Voith konnten in verschiedenen Bereichen eine Vielzahl an Österreichische Un- Aufträgen gewinnen; Siemens: Hochspannungsleitungen und Schaltanlagen) ternehmen führend und Logistik (Logistikzentrum Gebrüder Weiss; Niederlassung von Hödlmayr im Bereich Wasser- und von Schenker) getätigt. Im B2C-Bereich gibt es u.a. Geschäfte von Swaro- kraft vski oder Orion Leuchten; Julius Meinl Kaffee ist weit verbreitet genauso wie Red Bull. 2017 eröffnete eine Abfüllanlage in Kooperation mit der Fima Rauch. Ein Service der AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA
7 Mehrere österreichische Unternehmen sind im Tourismussektor tätig. Der Seil- bahnspezialist Doppelmayr hat mit seiner Niederlassung bereits einige Skige- Österreichisches biete mit Anlagen ausgestattet sowie das Funicular in Tiflis geliefert. Künftig wer- Touristik-Know-how den Doppelmayr-Lifte auch vermehrt im urbanen Gebiet gebaut. Skidata liefert in Georgien Zutrittssysteme, das Flugunternehmen Wucher betreibt an mehreren Orten Heli- Skiing. Die georgische Bergrettung hat eine Ausbildungskooperation für den Al- pindienst mit dem österreichischen Bergrettungsdienst abgeschlossen. Besonders interessante Sektoren für österreichische Unternehmen sind Bil- dung, Tourismus (insb. Wintertourismus und die zugehörige Infrastruktur), Chancen für österrei- Energiewirtschaft, Umwelttechnik, Smart City-Technologien, Land- und chische Unternehmen Forstwirtschaft sowie Logistik. Auch im Lebensmittelbereich ist die Nach- frage nach qualitativ hochwertigen Produkten im Steigen. Im Herbst 2020 organisierte das AußenwirtschaftsCenter Istanbul erstmals eine Kommende Veran- virtuelle Wirtschaftsmission nach Georgien und Aserbaidschan. Die nächste staltungen der AUS- „physische“ Wirtschaftsmission ist für Herbst 2021 angesetzt. Weitere Details zu SENWIRTSCHAFT den Veranstaltungen finden Sie auf www.wko.at/aussenwirtschaft/ge. AUSTRIA Ein Service der AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA
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