AUSSEN WIRTSCHAFT WIRTSCHAFTSBERICHT GEORGIEN

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AUSSEN WIRTSCHAFT WIRTSCHAFTSBERICHT GEORGIEN
AUSSEN
WIRTSCHAFT
WIRTSCHAFTSBERICHT
GEORGIEN

AUSSENWIRTSCHAFTSCENTER ISTANBUL
APRIL 2021
AUSSEN WIRTSCHAFT WIRTSCHAFTSBERICHT GEORGIEN
2

                                              Eine Information des
                                        AußenwirtschaftsCenters Istanbul
                                           W wko.at/aussenwirtschaft/tr

                                              Wirtschaftsdelegierter
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WIRTSCHAFTSBERICHT Georgien (2020)
     Corona Virus schlägt auch in Georgien voll zu
     Wirtschaftswachstum bricht ein: -6,5 % Gesamtjahr 2020
     Tourismusboom 2019 mit 6 Mio. Ankünften vorbei – Totaleinbruch 2020
     Österreichische Exporte gehen 2020 um 15 % auf EUR 62 Mio. zurück
     Politische Spannungen nach den Wahlen, Opposition boykottiert Parlament
     Auswirkungen der Corona Viruskrise für 2021 noch nicht abschätzbar

Wirtschaftskennzahlen
                                                                                                                                              2022
                                                                                         2018         2019 2020 vorl.           2021 Prog.
                                                                                                                                              Prog.
Nominales Bruttoinlandsprodukt in Mrd. USD1                                             17,6   17,7                   15,6            15,6     16,3
Bruttoinlandsprodukt/Kopf in US-Dollar in PPP2                                        13.586 14.576                 13 911          14 734    15 733
Bevölkerung in         Mio.3                                                                    4          4              4              4         4
Reales Wirtschaftswachstum in %                     4                                         4,8        5,3           -6,5            4,0       4,5
Inflationsrate in % (durchschnittl.)               5                                       2,6          4,8            5,2             4,7       4,2
Arbeitslosenrate in %6                                                                    12,7         11,6           18,5            18,3      18,1
Wechselkurs der Landeswährung (GEL) zu EUR7                                              2,99          3,16           3,55            4,04      4,16
Warenexporte des Landes in Mrd. US-Dollar8                                              4,407         4,944          4,563           6,063     6,837
Warenimporte des Landes in Mrd.                     US-Dollar9                           -8,52      -8,682           7,887           9,813    10,959

Wirtschaftsleistung des Landes, Rang - Weltwer-
tung:10                                                                                    119           116

                                                                                                                                 Veränd.
                                                                                       2018          2019           2020        geg. Vj in
                                                                                                                                   %
Österr. Warenexporte in Mio. Euro11                                                       96,5         72,7           61,7              -15
Österr. Warenimporte in Mio.                Euro11                                            9,3      3,56            4,7             +31
Österr. Dienstleistungsexporte in Mio. Euro11                                                  24        35             26             -28
Österr. Dienstleistungsimporte in Mio. Euro11                                                 14          18               10          -33

Österr. Direktinvestitionen, in Mio. Euro 11                                                             45
Beschäftigte bei österr. Direktinvestitionen, 11                                                        k.A.
                                                                    11
Direktinvestitionen aus GE in Ö, in Mio. EUR                                                            k.A.
Beschäftige in Österreich bei Direktinvestitionen aus
                                                                                                        k.A.
GE, 11
                                                                         12
Zufluss österr. Direktinvestitionen, in Mio. USD:                                             17          15           0,5

Wichtigster Warenexportmarkt für Österreich11
                                                                                        Rang              80               77

1-6
   Quelle: Economist Intelligence Unit, National Statistics Office of Georgia (GeoStat), National Bank of Georgia
7
 Quelle: National Bank of Georgia, Economist Intelligence Unit
8-9
   Quelle: Economist Intelligence Unit
10
   Quelle: International Monetary Fund World Economic Outlook
11
   Quelle: Österreichische Nationalbank; Statistik Austria
12
   Quelle: National Bank of Georgia, GeoStat

1. Wirtschaftslage

                                                    Ein Service der AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA
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                         Die georgische Wirtschaft entwickelte sich seit der Rosenrevolution im Jahr
                         2003 mit hohen BIP-Zuwachsraten positiv. Nach einer kurzen Schwäche 2015
Wirtschaft leidet un-    und 2016 konnte sich das Wachstum seit 2017 mit jeweils bis zu 5,0 % wieder
ter Corona               stabil einpendeln. Im ersten Quartal 2020 wuchs die Wirtschaft noch um 2,2 %,
                         danach kam aber der Einbruch; im Gesamtjahr ging das BIP über den Erwar-
                         tungen um -6,5 % zurück. Abhängig von der weiteren Entwicklung der Corona
                         Krise und der damit verbundenen Tourismussaison 2021 könnte wieder eine Er-
                         holung mit rund 4 % folgen.

                         Zur Bekämpfung der Corona-Krise hat das Land ab März 2020 mit einem harten
                         Lockdown und einer praktisch kompletten Abschottung reagiert. Die Zahlen
                         blieben daher auch niedrig, das Modell war gesundheitstechnisch erfolgreich;
Die zweite Welle er-     die Tourismuswirtschaft war allerdings mit einem Rückgang von rund 80 % ext-
wischt Georgien voll     rem stark betroffen. Trotz dieser Maßnahmen gelang es Georgien nicht, die
                         zweite Welle im Herbst zu verhindern. Ab November 2020 stiegen die Zahlen
                         dramatisch an und erreichten im Dezember mehr als 5000 Fälle pro Tag. Mit
                         März 2021 trat eine Besserung ein, die Maßnahmen konnten wieder gelockert
                         werden. Das Impfprogramm läuft langsam an.

                         Der georgische Lari wertet seit 2014 langsam aber kontinuierlich ab. Die Abwer-
Abwertung des geor-      tung geht überwiegend auf die Rückgänge bei den ausländischen Direktinvestiti-
gischen Lari (GEL)       onen und den Auslandsüberweisungen zurück. Durch die Rezession in Russland
                         und der Abwertung des Rubels kam es zu einem Rückgang von Kapitalflüs-
                         sen. Die Corona Viruskrise übt einen weiteren starken Abwärtsdruck auf die
                         Währung aus.

                         Durch die Pandemie und den damit verbundenen Hilfspaketen ist das Budgetde-
Budgetdefizit explo-     fizit 2020 auf rund 10 % des BIP angestiegen. Auch 2021 ist weiterhin ein hohes
diert, aber keine Li-    Defizit von ca. 6,5 % des BIP zu erwarten. Die Staatsverschuldung wird 2021
quiditätsprobleme zu     auf 61 % des BIP ansteigen. Die Gespräche mit den Internationalen Finanzorga-
erwarten                 nisationen verlaufen positiv und Georgien soll weiterhin guten Zugang zu den
                         Finanzquellen haben; so ist nicht zu erwarten, dass es zu Zahlungsproblemen
                         kommt.

                         In den letzten Jahren war die Teuerung weitgehend unter Kontrolle und bewegt
Inflation relativ hoch   sich etwas über dem offiziellen Inflationsziel der Georgischen Nationalbank
                         von 3 %. Wegen der Corona Viruskrise und den damit verbundenen Preisstei-
                         gerungen vor allem bei Lebensmitteln stieg die Inflation auf Jahresbasis 2020
                         auf 5,2 %; 2021 sollte sie wieder auf 4,7 % sinken; die Zielgröße von 3 % wird
                         aber so schnell nicht erreicht werden können.

                         Mehr als 50 % der Beschäftigten in Georgien sind weiterhin in der Landwirt-
Landwirtschaft im-       schaft tätig; allerdings macht der Agrarbereich nur knapp 9 % des BIP aus. Die
mer noch bedeuten-       Exporte in diesem Bereich entwickeln sich positiv (besonders bei Wein, Wasser
der Wirtschaftszweig     und landwirtschaftlichen Erzeugnissen wie Haselnüssen), doch wird es noch grö-
                         ßere Anstrengungen und Reformen benötigen, um diesen Sektor wirklich kom-
                         petitiv zu machen. Trotzdem war es der einzige Sektor, der mit 1 % Wachstum in
                         diesem Krisenjahr positiv abschließen konnte.

                         Die georgische Außenwirtschaft ist seit dem Zerfall der Sowjetunion traditionell
                         schwach. Der Aufbau einer starken Exportwirtschaft schreitet nur sehr langsam
Sorgenkind Leis-         voran, erst seit 2017 zeichnet sich ein gewisser Fortschritt ab. Eine der größten
tungsbilanzdefizit       Schwächen der georgischen Wirtschaft ist das sehr hohe Leistungsbilanzdefi-
                         zit, das sich normalerweise zwischen 4 % und 5 % des BIP bewegt. Der Indust-
                         riesektor ist weiterhin gering ausgeprägt, eine hohe Energie- und Rohstoffab-
                         hängigkeit sowie der herrschende Fachkräftemangel bilden eine schlechte
                         Grundlage, um das bestehende Außenhandelsdefizit zu verringern. Der Touris-
                         mussektor mit einem Anteil von rund 10% am BIP bringt hohe Einnahmen, die
                         allerdings nicht ausreichen, um eine ausgeglichene Leistungsbilanz zu erreichen.
                         Ein quasi Ausfall dieses Sektors hat dramatische Auswirkungen auf das Leis-
                         tungsbilanzdefizit, das 2020 auf knapp 12 % des BIP angestiegen ist.

                              Ein Service der AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA
5

                         Hauptexportgüter sind neben landwirtschaftlichen Produkten vor allem Roh-
EU in Summe wich-        stoffe mit geringer Wertschöpfung: Kupfer, Metalle bzw. gebrauchte Autos, zu-
tigster                  nehmend auch Textilien. Hauptzielländer der georgischen Exporte war 2020 die
Handelspartner           Mitgliedsländer der EU mit 22 % Anteil. Länderweise folgten Russland, Aser-
                         baidschan, China, die Türkei und die Ukraine mit gemeinsam 55 % Anteil. Bei
                         den Importen ist auch die EU mit ca. 20 % Anteil führend.

ADI nehmen ab – 2/3      Der Zufluss ausländischer Direktinvestitionen (ADI) erreichte 2019 knapp
fließen in den Finanz-   USD 1,3 Mrd., 2020 nahmen diese allerdings um rund 50 % auf USD 617 Mio.
sektor                   ab. 60 % dieser Investitionen kam aus dem Vereinigten Königreich, den Nieder-
                         landen und der Türkei. Knapp zwei Drittel der Gelder ging in den Finanzsektor.

„Gastarbeiterüber-       Ein wichtiger Wirtschaftsfaktor sind auch die „Gastarbeiterüberweisungen“ aus
weisungen“               dem Ausland. 2020 wurden USD 1,9 Mrd., das sind rund 12 % des BIP, überwie-
                         sen, eine starke Zunahme gegenüber 2019.

                         2019 wurden über 6 Millionen Gäste aus dem Ausland registriert, ein neuer Re-
                         kordwert. Der Beitrag des Tourismus zum Bruttoinlandsprodukt wird auf knapp
                         zehn Prozent des BIP geschätzt. 2020 gingen die Ankünfte allerdings ganz dra-
Tourismus – Total-
                         matisch auf 1,1 Mio. zurück. Trotz gewisser politischer Spannungen zwischen
einbruch nach Re-
                         Georgien und Russland im Herbst 2019 und dem Verbot von Direktflügen zwi-
kordjahr 2019            schen Russland und Georgien stehen russische Touristen mit 19 % Anteil an
                         zweiter Stelle. Rund zwei Drittel der Gäste kamen 2019 aus den vier Nachbar-
                         ländern Aserbaidschan (20 %), Russland (19 %), Armenien (17 %) und der Tür-
                         kei (15 %). Aus EU-Ländern bewegt sich der Anteil erst um 8 %, ist aber stark
                         steigend.
Tourismusinfrastruk-
tur wird weiter aus-     Es war geplant, den Tourismussektor in den kommenden Jahren verstärkt aus-
gebaut – nach Erho-      zubauen; mehrere internationale Hotelketten wie Crowne Plaza, Rixos, Mer-
lung                     cure/Accor und Hilton drängten auf den georgischen Markt – die große Frage ist,
                         wie schnell sich der Tourismussektor vom Corona Virus bedingten Reiseverboten
                         bzw. –ängsten erholen kann.

2. Besondere Entwicklungen

                         Georgien ist es durch schnelle und radikale Maßnahmen gut gelungen, ab März
                         2020 (1. Welle) die Verbreitung des Virus einzudämmen. Mit insgesamt nur
                         2400 infizierten und 19 Todesfällen stand Georgien anfangs gut da. Seit Septem-
                         ber 2020 ist allerdings wieder ein Anstieg der Fälle zu registrieren; im Dezember
                         erreichte die 2. Welle mit über 5000 Fällen pro Tag einen dramatischen Höhe-
Corona Krise             punkt. Ab September folgte nach einer kurzen Lockerung ein zweiter Lockdown.
                         Die Grenzen waren ab März 2020 für ein Jahr für den Personenverkehr ge-
                         schlossen; internationale Flüge waren eingestellt und auch die Bewegungsfrei-
                         heit der Bevölkerung wurde zeitweise stark eingeschränkt. Die Öffnung der
                         Grenzen, vor allem für den so wichtigen Tourismus, wurde mehrmals verscho-
                         ben und erfolgte erst per März 2021.

                         Es bleibt noch die Hoffnung, dass Georgien von der dritten Welle verschont wird
Unterstützungsmaß-       und die Tourismussaison 2021, zumindest teilweise, gerettet werden kann. Die
nahmen für die Wirt-     EU (EUR 181 Mio.) und der IWF (USD 200 Mio.) haben im Frühjahr 2020 So-
schaft                   forthilfen für Georgien beschlossen. Die Regierung hat Hilfspakete im Ausmaß
                         von GEL 2 Mrd. (rund EUR 650 Mio.) bzw. 4% des BIP verabschiedet. Davon
                         gingen 50 % an Haushalte, 30 % an Unternehmen und 20 % in den Gesund-
                         heitsbereich.

                         Im Dezember 2018 wurde die von der Partei „Georgian Dream“ unterstütze Kan-
“Georgian Dream“         didatin Salome Zurabishvili als Präsidentin angelobt. 2020 wurde ein neues,
gewinnt Parlaments-      demokratischeres Wahlrecht beschlossen, das auch kleineren Parteien bessere
wahlen, aber Parla-      Chancen einräumen soll. Nach den Parlamentswahlen im Herbst 2016 gewann
ment von Opposition      die seit 2012 regierende Partei Georgian Dream – Democratic Georgia auch
boykottiert              die Wahl am 31. Oktober 2020, für die 66 Parteien registriert waren, mit einer

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                        deutlichen Mehrheit. Das Ergebnis wurde allerdings von den Oppositionspar-
                        teien nicht anerkannt. Diese boykottieren seither das Parlament. Auch inten-
                        sive Vermittlungsversuche der USA bzw. der EU haben bisher zu keiner Lösung
                        geführt. Diese Spannungen kommen zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt,
                        da Georgien große wirtschaftliche Herausforderungen zu meistern hat.

Außenpolitik bleibt     Im Bereich der Außenpolitik ist mit einer Fortsetzung der pro EU und pro
auf EU ausgerichtet     NATO Politik auszugehen. Der Fokus wird wohl auf der Implementierung des
                        Assoziationsabkommens mit der EU bleiben, während gleichzeitig die engen
                        Beziehungen zu den USA ausgebaut und jene zu Russland weiter pragmatisch
                        gefahren werden. Die Rolle Georgiens als wichtiges Transitland und Dreh-
                        scheibe im „New Silk Road Economic Belt“ wird fortgesetzt und damit auch die
                        Annäherung an China.

3. Wirtschaftsbeziehungen mit Österreich

                        Die Entwicklung der österreichischen Exporte nach Georgien ist langfristig po-
                        sitiv, jedoch generell stark von Einzelprojekten abhängig und daher größeren
Starker Rückgang bei    Schwankungen unterworfen. 2006 lag der Wert der österreichischen Exporte
Exporten nach Geor-     noch bei EUR 26 Mio., 2018 stiegen unsere Ausfuhren auf einen Rekordwert von
gien                    EUR 96,5 Mio. (+74,5 % gegenüber 2017). Nach 2019 mit einem Minus von
                        25 % gingen die österreichischen Exporte auch 2020 Corona bedingt um weitere
                        15 % auf EUR 62 Mio. zurück.

                        Den größten Anteil der österreichischen Lieferungen machten 2020 die Lieferung
                        von Maschinen zum Heben und Fördern mit einer Zunahme von 82 % auf
Maschinenbauer-         EUR 14 Mio., KFZ mit einem Plus von 48 % auf EUR 7,2 Mio. und trotz einer
zeugnisse und Fahr-     Abnahme um 48 % auf EUR 7,5 Mio. medizinische und pharmazeutische Er-
zeuge führend bei Ex-   zeugnisse wie Arzneiwaren und Reagenzien, Kontrastmittel etc. aus; gemein-
porten                  sam insgesamt 45 % der Exporte. Fast 12 % der Exporte machen Getränke,
                        Wurstwaren, Kindernahrung und andere Genussmittel aus. Knapp 7,5 % der Lie-
                        ferungen bzw. EUR 5,5 Mio. waren verschiedene Fertigwaren, darunter auch
                        Sportartikel und Spiele.

                        Bei den Importen aus Georgien gab es 2018 ebenso einen Rekordwert von –
                        noch immer sehr bescheidenen - EUR 9,2 Mio. Nach einem Rückgang 2019 um
Georgiens Exporte       62 % stiegen die Importe 2020 wieder um 30 % auf EUR 4,6 Mio. Die wichtigs-
ausbaufähig; Beklei-    ten georgischen Exportprodukte nach Österreich sind Textilien und insbe-
dungsexporte füh-       sondere Bekleidung mit einem Anteil von insgesamt 67 %, gefolgt von land-
rend                    wirtschaftlichen Produkten mit 8 %.

                        Die Dienstleistungsexporte österreichischer Unternehmen stiegen 2019 um
                        knapp 46 % auf EUR 35 Mio. Leider gingen sie im vergangenen Jahr wieder um
                        28 % auf EUR 26 Mio. zurück. Die Dienstleistungsimporte, die 2019 auf EUR
Auch Dienstleis-        15 Mio. zugelegt hatten, gingen 2021 um ein Drittel auf EUR 10 Mio. zurück;
tungsaustausch stark    dies ist vor allem auf das Ausbleiben der österreichischen Touristen zurückzu-
betroffen               führen.

                        Laut österreichischer Nationalbank haben österreichische Unternehmen per
Österreichische Fir-    Ende 2020 EUR 45 Mio. in Georgien investiert. Das entspricht einer Zunahme
men investieren EUR     von 50 % in den letzten drei Jahren.
45 Mio.
                        Österreichische Investitionen wurden bislang vorwiegend in den Sektoren
                        Energie (ILAG: Bau von Wasserkraftwerken; Andritz Hydro, Gugler, Kössler,
                        Global Hydro oder Voith konnten in verschiedenen Bereichen eine Vielzahl an
Österreichische Un-     Aufträgen gewinnen; Siemens: Hochspannungsleitungen und Schaltanlagen)
ternehmen führend       und Logistik (Logistikzentrum Gebrüder Weiss; Niederlassung von Hödlmayr
im Bereich Wasser-      und von Schenker) getätigt. Im B2C-Bereich gibt es u.a. Geschäfte von Swaro-
kraft                   vski oder Orion Leuchten; Julius Meinl Kaffee ist weit verbreitet genauso wie Red
                        Bull. 2017 eröffnete eine Abfüllanlage in Kooperation mit der Fima Rauch.

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                        Mehrere österreichische Unternehmen sind im Tourismussektor tätig. Der Seil-
                        bahnspezialist Doppelmayr hat mit seiner Niederlassung bereits einige Skige-
Österreichisches        biete mit Anlagen ausgestattet sowie das Funicular in Tiflis geliefert. Künftig wer-
Touristik-Know-how      den Doppelmayr-Lifte auch vermehrt im urbanen Gebiet gebaut. Skidata liefert
in Georgien             Zutrittssysteme, das Flugunternehmen Wucher betreibt an mehreren Orten Heli-
                        Skiing. Die georgische Bergrettung hat eine Ausbildungskooperation für den Al-
                        pindienst mit dem österreichischen Bergrettungsdienst abgeschlossen.

                        Besonders interessante Sektoren für österreichische Unternehmen sind Bil-
                        dung, Tourismus (insb. Wintertourismus und die zugehörige Infrastruktur),
Chancen für österrei-   Energiewirtschaft, Umwelttechnik, Smart City-Technologien, Land- und
chische Unternehmen     Forstwirtschaft sowie Logistik. Auch im Lebensmittelbereich ist die Nach-
                        frage nach qualitativ hochwertigen Produkten im Steigen.

                        Im Herbst 2020 organisierte das AußenwirtschaftsCenter Istanbul erstmals eine
Kommende Veran-         virtuelle Wirtschaftsmission nach Georgien und Aserbaidschan. Die nächste
staltungen der AUS-     „physische“ Wirtschaftsmission ist für Herbst 2021 angesetzt. Weitere Details zu
SENWIRTSCHAFT           den Veranstaltungen finden Sie auf www.wko.at/aussenwirtschaft/ge.
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