Leistungsbericht Zentrum für Informationsmodellierung - Austrian Centre for Digital Humanities - Uni Graz

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Leistungsbericht Zentrum für Informationsmodellierung - Austrian Centre for Digital Humanities - Uni Graz
Zentrum für Informationsmodellierung -
 Austrian Centre for Digital Humanities

      < Leistungsbericht >
                 2017
Verantwortlich für den Inhalt:
Zentrum für Informationsmodellierung - Austrian Centre for Digital Humanities
Karl-Franzens-Universität Graz
Elisabethstraße 59/III
A-8010 Graz
Tel.:   +43 316 380-2292
E-Mail: zim@uni-graz.at
Web:    http://informationsmodellierung.uni-graz.at			                          © 2018
I nhalt

Vorwort................................................................................................................................................1
Personalia....................................................................................................................................... 3
Infrastruktur...................................................................................................................................8
Studium und Lehre.................................................................................................................9
Strukturprojekt GAMS.........................................................................................................11
Projekte........................................................................................................................................... 12
DARIAH.......................................................................................................................................... 21
Kultur- und Wissenschaftserbe Steiermark.................................................. 22
Wissenschaftliche Veranstaltungen.................................................................... 22
Vorträge und Poster........................................................................................................... 26
Publikationen............................................................................................................................32
V orwort
Sehr geehrte Leserinnen und Leser,
mit der vor Ihnen liegenden Broschüre halten Sie unseren Bericht für das Arbeitsjahr
2017 in Händen. Und wieder blicken wir zurück auf ein arbeitsintensives und erfolg-
reiches Jahr: Achtzehn Studierende konnten im Wintersemester dieses Jahres mit
einem Masterstudium „Digitale Geisteswissenschaften“ beginnen. Gleichzeitig wird am
Beginn des nächsten Jahres die erste Studierende bei uns in Österreich ein fachein-
schlägies PhD-Studium abschließen.
Viele laufende und neue drittmittelgeförderte Projekte erschließen für Studierende und
AbsolventInnen unseres Studienprogrammes Arbeits- und Berufsmöglichkeiten und er-
weitern den Personalstand des Zentrums. Das „Kompetenznetzwerk Digitale Edition“,
ein mit über 8 Millionen gefördertes HRSM-Projekt mit Partnerinstitutionen in ganz Ös-
terreich, bei dem wir als Leadinstitution fungieren, hat seine Arbeit aufgenommen und
wir sind guter Dinge, dass das Primärziel, der Aufbau einer Forschungs- und Knowhow-
Infrastruktur im Bereich der Digitalen Geisteswissenschaften, gelingen kann. Im Rah-
men der Open Research Data Förderschiene konnten zwei Projekte an Land gezogen
werden: „Erhalt fachspezifischer Funktionalitäten bei Langzeitarchivierung in einem
allgemeinen Datenarchiv für die Geisteswissenschaften“ und „Open Access Database
Adjective-Adverb Interfaces in Romance”, das in Kooperation mit dem Institut für Roma-
nistik durchgeführt wird. Das Projekt „Der Regensburger Reichstag von 1576“ vervoll-
ständigt das Editionsprojekt “Reichstagsakten: Reichsversammlungen, 1556–1662”,
das von der Historischen Kommission der Bayerischen Akademie der Wissenschaften
initiiert wurde und in Kooperation mit dem Institut für Geschichte durchgeführt wird.
Gefördert durch den Digital Humanities Award der National Endowment for the Hu-
manities und der Deutschen Forschungsgemeinschaft werden im Projekt MEDEA in
Kooperation mit Partnern aus den USA Methoden zur semantischen Anreicherung di-
gitaler Editionen von historischen Rechnungsbüchern entwickelt und erprobt. Das in-
terne Projekt „Grotefend digital“ bemüht sich um eine RDF-basierte Modellierung der
Inhalte dieses Standardwerkes zur Zeitrechnung des deutschen Mittelalters und der
Neuzeit. In einem vom FWF geförderte Projekt zur Medialität diplomatischer Kommu-
nikation wird schließlich in Kooperation mit FachkollegInnen der Universität Salzburg
der Schriftverkehr habsburgischer Gesandter in Konstantinopel mit dem Kaiserhof in
Wien untersucht.
Durch Initiative von VR Peter Scherrer und Unterstützung durch unser Rektorat konn-
te im Laufe des Jahres das Auswahlverfahren für eine Laufbahnprofessur mit dem
Schwerpunkt „Museologie und Digitale Geisteswissenschaften“ abgewickelt werden.
Mit der Besetzung der Stelle, mit der in der ersten Jahreshälfte 2018 zu rechnen ist,
erschließen sich auch für die Studierenden des neuen Masterstudium neue und inte-
ressante Studienschwerpunkte.
Auch eine Vielzahl von Veranstaltungen verweist auf die gute Vernetzung des Zentrums
mit der einschlägigen Scientific Community. Im März 2017 versammelte die Konferenz
„Die Zukunft des digitalen Erbes?“ im Rahmen unserer Veranstaltungsreihe „Digitale
Bibliothek“ über 100 TeilnehmerInnen aus dem deutschsprachigen Raum in Graz.
Für die Summer School „Computergestützte Analyse und Verarbeitung von Sprache
und Text“ konnten wir im Sommer dieses Jahres durch Unterstützung unserer Fakultät
neben Mitwirkenden aus unserem Zentrum auch internationale Vortragende zu uns
nach Graz einladen, die den TeilnehmerInnen Einblicke in moderne Methoden des Text-
 und Data-Minings und deren Anwendung in der geisteswissenschaftlichen Forschung
 vermittelten. Unsere Lunchtime Lectures schließlich sind nun eingeführtes Veranstal-
 tungsformat, das auf immer mehr Interesse auch bei FachkollegInnen stößt.
 Abschließend sei als Ausblick angeführt, dass es für 2019 gelungen ist, die Jahresta-
 gung der Text Encoding Initiative nach Graz zu holen, und dass wir 2019 nach einem
 Jahr Pause auch wieder gemeinsam mit unseren Partnerinstitutionen UB-Wien, UB-
 Innsbruck, UB-Graz, Steinbeis Transferzentrum für Informationsmanagement und Kul-
 turelles Erbe sowie der AIT Forschungsgesellschaft eine Tagung in der Veranstaltungs-
 reihe „Digitale Bibliothek“ planen.
 Bleibt mir noch anzumerken und mich dafür bedanken, dass es mit Unterstützung un-
 serer Fakultät und des Rektorats gelungen ist, weitere Räume für das Zentrum in der
 Elisabethstraße 59 anzumieten und damit die „angespannte“ Raumsituation des Zen-
 trums zu entschärfen.

 Johannes H. Stigler
 Leiter des Zentrums
P ersonalia
Leitung
Ass.-Prof. Mag. Dr. Johannes H. Stigler

MitarbeiterInnen
Hans Clausen, BA, MA
Nicoletta Kähling
Dr. Leif Scheuermann, MA
Mag. Martina Scholger
Mag. Walter Scholger
Mag. Elisabeth Steiner, MA
Mag. Gunter Vasold
Univ.-Prof. Dr. Georg Vogeler, MA

Lehrbeauftragte
Dr. Bernadette Biedermann
Ao. Univ.-Prof. Mag. Dr. Peter Grzybek
Mag. Dr. Matthias Perstling
Mag. Reinhard Posch

GastlektorInnen
Jeff McLaughlin

ProjektmitarbeiterInnen
Mag. Roman Bleier, MA, PhD
Mag. Martina Bürgermeister, MA
Selina Galka, BA BA
Mag. Dr. Helmut Klug
Mag. Carina Koch, MA
Mag. Sarah Lang, BA
Frederike Neuber, MA
Christopher Pollin, MA
Elisabeth Raunig
Gerlinde Schneider
Mag. Christian Steiner, MA
Mag. Marcus Veit
Sean Winslow, PhD
Roman Bleier ist seit Mai 2017 Projektassistent im Rahmen des HRSM-Projekts Kom-
 petenznetzwerk Digitale Edition (KONDE) und war davor Universitätsassistent am
 Marie-Curie-Training Networks Projekt „DiXiT“ (Digital Scholarly Editons Initial Training
 Network). Bevor er im Mai 2016 ans ZIM - ACDH kam, studierte er Geschichte und
 Religionswissenschaft an der Universität Graz und promovierte 2016 mit einer Arbeit
 über die Briefe des Heiligen Patrick am Trinity College, Dublin. Seit 2015 ist er Mitglied
 der Text Encoding Initiative, seit 2016 Mitglied des Instituts für Dokumentologie und
 Editorik und seit 2017 ist er Board Member des Digital Medievalist.
 Martina Bürgermeister ist seit Juli 2014 wissenschaftliche Mitarbeiterin im Projekt
 „Illuminierte Urkunden als Gesamtkunstwerk“. Sie entwickelt spezifische IT-Werkzeuge
 zur Erweiterung des kollaborativen Urkundenarchivs „monasterium.net“. Weiters hat
 sie 2017 in Zusammenarbeit mit dem Institut für Kirchengeschichte und kirchliche Zeit-
 geschichte im Projekt „Siegel der Bischöfe der Salzburger Metropole“ die Datenmodel-
 lierung und den Webauftritt realisiert.
 Hans Clausen hat Germanisitk an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms Universität Bonn
 und der Karl-Franzens-Universität Graz studiert. Im Jahr 2016 hat er am ZIM in Koope-
 ration mit dem Franz-Nabl-Institut eine digitale Edition von Horváths Drama „Geschich-
 ten aus dem Wiener Wald“ realisiert. Seit Oktober 2016 ist er als Universitäts-Assistent
 angestellt. Seine Forschung beschäftigt sich mit den Möglichkeiten einer digitalen
 Edition des Dix‘schen Kriegstagebuchs und der Bedeutung des Medienwandels in der
 Editorik.
 Selina Galka studiert im Joint-Masters-Degree Deutsche Philologie des Mittelalters und
 im Master Digitale Geisteswissenschaften. Seit 2017 ist sie als studentische Projekt-
 mitarbeiterin gemeinsam mit Gerlinde Schneider verantwortlich für die technische Um-
 setzung des „Grazer didaktischen Textportals zur Literatur des Mittelalters“ und zudem
 auch am Projekt zur „Kommentierten Werkausgabe Werner Kofler – Eine Hybridediti-
 on“ beteiligt.
 Nicoletta Kähling verstärkt seit Mai 2017 das Team des Zentrums in den Bereichen
 Serververwaltung und -administration. Sie kann dabei auf Erfahrungen aus ihrer Tätig-
 keit an der TU Graz und ihre Ausbildung zurückgreifen.
 Helmut W. Klug ist als Projektassistent Mitarbeiter beim HRSM-Projekt „KONDE - Kom-
 petenznetzwerk Digitale Edition“ und erarbeitet darin u.a. ein theoretisches und prak-
 tisches Konzept für die Mikro-Transkription mittelalterlicher Texte. Er leitet das vom
 Land Steiermark geförderte Projekt „Mittelalter-Labor“, in dem in Kooperation mit den
 Mitmachlaboren der 7. fakultät Module zur Vermittlung mediävistischer Inhalte aus ak-
 tueller Forschung – der digitalen Erschließung einer Grazer Handschrift aus dem 15.
 Jh. – entstehen. Seine Forschungsschwerpunkte umfassen Literatur, Sprache und Kul-
 tur im Späten Mittelalter und der Frühen Neuzeit mit besonderer Schwerpunktsetzung
 auf Pflanzenforschung und Kulinarhistorik.
 Carina Koch hat bis März am HRSM-Projekt „Repositorium Steirisches Wissenschafts-
 erbe“ mitgearbeitet. Seit Abschluss des Projektes arbeitet sie im HRSM-Projekt KONDE
 mit und ist bei den FWF-Projekten „Postcarding Lower Styria - Nation, Language and
 Identities on Picture Postcards (1885–1920)” und „The Mediality of Diplomatic Com-
 munication - Habsburg Envoys in Constantinople in the Mid-17th Century“ für die Da-
 tenmodellierung, das Metadatenmanagement und die Webumsetzung zuständig. Des
 Weiteren ist sie am Zentrum Bibliotheks­beauftragte.
Sarah Lang studierte Latein, Französisch und Religionswissenschaft in Graz und ist seit
2016 am Zentrum für Informationsmodellierung tätig. Aktuell ist sie für die technische
Umsetzung des „Grazer Repositoriums antiker Fabeln“ (GRaF) zuständig.
Frederike Neuber war bis April 2017 wissenschaftliche Mitarbeiterin und Doktorandin
im Rahmen des Marie-Curie- Training Networks DiXiT (Digital Scholarly Editions Initial
Training Network). Ihre Dissertation untersucht die Potentiale Digitaler Editionen zur
Erschließung typografischer Information im Werk des Autors Stefan George.
Christopher Pollin ist seit 2017 Mitarbeiter im Projekt „Stefan Zweig digital”, das in Ko-
operation mit dem Literaturarchiv der Universität Salzburg umgesetzt wird. Zusätzlich
wird er für das Projekt „Modeling semantically Enriched Digital Edition of Accounts” in
Zusammenarbeit mit dem Wheaton College Massachusetts zuständig sein, für das Vor-
arbeiten bereits umgesetzt wurden. Seine Aufgaben umfassen die technische Umset-
zung der Webseite sowie die Modellierung der Daten. Sein persönlicher Schwerpunkt
liegt auf Semantic Web Technologien, Information Retrieval und Web-Programmierung.
Im WS 2017 hatte er seinen ersten Lehrauftritt mit dem KV “Grundfragen der Informa-
tik”.
Elisabeth Raunig beendet demnächst ihren Bachelor in Geschichte und erweitert ihr
Wissen danach im Master „Digitale Geisteswissenschaften“. Seit 2016 ist sie Studien-
assistentin und Projektmitarbeiterin am ZIM im Grotefend Projekt. In diesem Projekt
beschäftigt sie sich mit der semiautomatischen XML-Modellierung des Heiligenver-
zeichnisses und der Kalender aus dem „Großen Grotefend“. Diese Modellierung dient
als Grundlage der Weiterverarbeitung für das Semantic Web.
Leif Scheuermann promovierte am Max Weber Kolleg für kultur- und sozialwissen-
schaftliche Studien im Fachbereich Antike Religionsgeschichte. Er war Koordinator des
Interdisciplinary Center of E-Humanities in History and Social Sciences, einem perso-
nalen Verbund aus Forscherinnen und Forschern der Universitäten Erfurt, Hamburg,
Ilmenau, Leipzig, Magdeburg, Trier und Graz, des Fraunhofer Instituts für digitale Me-
dientechnologie Ilmenau und der FH Erfurt. Er war Fellow am TOPOI Excellenzcluster in
Berlin und an der School of Computing der University of South Africa (Pretoria / Johan-
nesburg). Seit Oktober 2016 ist er am ZIM. Seine Themenschwerpunkte sind digitale
Altertumswissenschaften, digitale Kartographie und Geoinformationssysteme sowie
Theorie der digitalen Geisteswissenschaften.
Gerlinde Schneider unterstützt das Zentrum seit 2012 bei der technischen Umsetzung
unterschiedlicher Kooperationsprojekte im Bereich der Sprachtechnologien und der Di-
gitalen Edition. Zwischen 2014 und 2017 war sie als Mitarbeiterin für das europäische
Forschungsinfrastrukturprojekt DARIAH tätig. Im vergangenen Jahr konnte sie das ZIM
in diesem Rahmen in unterschiedlichen Arbeitsgruppen vertreten und zeichnete außer-
dem für die Implementierung und Entwicklung von für das Zentrum relevanten fach-
spezifischen IT-Anwendungen verantwortlich. Seit September 2017 ist sie Mitarbeiterin
im Projekt Open Access Database “Adjective-Adverb Interfaces in Romance”, einer Ko-
operation mit dem Institut für Romanistik. Außerdem verstärkt sie das Team im Projekt
„Community as Opportunity. Creative archives‘ and users‘ network“, in dessen Rahmen
sie die Benutzeroberfläche des Urkundenportals Monasterium.net neu gestaltet.
Martina Scholger ist wissenschaftliche Mitarbeiterin und beschäftigt sich in ihrer
 Doktorarbeit mit dem Potenzial digitaler Editionen für die Analyse und Rekonstruktion
 künstlerischer Assoziations- und Werkschaffensprozesse am Beispiel der Notizbücher
 des österreichischen Künstlers Hartmut Skerbisch. Neben der Lehre widmet sie sich
 theoretisch sowie angewandt Fragen der semantischen Modellierung und lässt die da-
 raus gewonnenen Erfahrungen in die Konzeption und Entwicklung konkreter Kooperati-
 onsprojekte des ZIM-ACDH einfließen. Seit 2014 ist sie Mitglied des Instituts für Doku-
 mentologie und Editorik e.V. und seit 2016 gewähltes Mitglied des Technical Councils
 der Text Encoding Initiative.
 Verwaltung und Koordination des Zentrums und der meisten Projekte liegen eigen-
 verantwortlich in den Händen von Walter Scholger, dem administrativen Leiter des
 Zentrums. Zusätzlich bringt er IT-rechtliche Aspekte und Fragen digitaler Publikations-
 formen (Open Access, Peer Review, Lizensierung) in Projektzusammenhänge, die Lehre
 des Zentrums, aber auch nationale Initiativen und internationale Weiterbildungsver-
 anstaltungen ein. Daneben vertritt er das Zentrum in internationalen Projekten und
 Fachverbänden (ICARUS, DARIAH, DHd, ADHO) in Fragen der Lehre, insbesondere der
 Curricularentwicklung, im Bereich der Digital Humanities.
 Christian Steiner ist seit Juli 2015 Mitarbeiter im ÖAW-Projekt „Cantus Network”
 und verantwortlich für die Umsetzung einer digitalen wie auch einer Print-Edition der
 liturgisch-musikalischen Quellen aus der Kirchenprovinz Salzburg. Er beschäftigt sich
 insbesondere mit Methoden der semantischen Modellierung sowie Möglichkeiten zur
 Anwendung von Semantic-Web Technologien. Vormals als Studienassistent im Projekt
 “Digitale Edition der Jahrrechnungsbücher der Stadt Basel 1536-1611” tätig, gehört
 auch Web-Design und Web-Programmierung zu seinem Tätigkeitsbereich.
 Elisabeth Steiner konnte im März 2017 die Arbeit am Webportal „Kultur- und Wissen-
 schaftserbe Steiermark“ sowie damit verbundenen Teilprojekten abschließen. Danach
 beschäftigte sie sich mit dem Relaunch des „Virtuellen Museums“ und der „Rechtsi-
 konographischen Datenbank“, sowie der Datenmodellierung und Webumsetzung für
 die „Prosopographie der antiken Hetären“. Zusätzlich nahm strategische Arbeit an der
 Infrastruktur (EDM-Mappings für OAI-Provider, https-Umstellung) einen großen Teil ihrer
 Zeit in Anspruch.
 Der Leiter des Zentrums, Johannes Stigler, bringt seine Erfahrung in den Bereichen
 Langzeitarchivierung, Wissensmodellierung und Digitale Edition in universitäre, natio-
 nale und internationale ExpertInnengruppen ein. Neben der Repräsentation des Zen-
 trums in der internationalen Community treibt er das Leitprojekt des Zentrums, GAMS,
 voran und zeichnet für die Konzeption, Entwicklung und Aktualisierung dieser zentralen
 IT-Infrastruktur federführend verantwortlich.
 Gunter Vasold trägt die Verantwortung für den zentrumseigenen Serverpool im Uni-
 IT-Cluster. Obwohl diese Arbeit einen erheblichen Teil seiner Zeit bindet, bringt er sich
 regelmäßig in am Zentrum beheimatete Forschungsprojekte ein. Sein Schwerpunkt
 liegt in den Bereichen technische Infrastrukturen, Datenbanken und Softwareentwick-
 lung. Zu diesen Themen hält er auch regelmäßig Lehrveranstaltungen ab und hat im
 September in der Summerschool „Computergestützte Analyse und Verarbeitung von
 Sprache und Text“ unterrichtet.
Marcus Veit verfügt über langjährige Erfahrung in der Softwareentwicklung, Echtzeit-
3D Simulation und Serveradministration. Seit 2014 war er am ZIM für die technische
Umsetzung (Softwareentwicklung, Visualisierung, Schnittstellendesign und Serverad-
ministration) des Projektes „Repositorium Steirisches Wissenschaftserbe“ verantwort-
lich, das im März abgeschlossen wurde.
Georg Vogeler ist seit dem 1. März 2016 Professor für Digital Humanities an der Univer-
sität Graz. Er setzte seine Tätigkeit in internationalen Gremien fort (wissenschaftlicher
Beirat Biblissima, Fachinformationsdienst Geschichte der Bayerischen Staatsbiblio-
thek, Leitungskollegium des Digital Medievalist) und ist seit 2017 auch Mitglied des
wissenschaftlichen Beirats der deutschen Handschriftenzentren. Im Herbst wurde er
zum Mitglied des Boards des TEI-Consortiums gewählt. Er war auch im Jahr 2017 als
Fachgutachter (für DFG, die Heidelberger Akademie der Wissenschaften, die Leibniz-
Gemeinschaft, DHd, ADHO, Schweizerischer Nationalfond, Czech Science Foundation
und verschiedene Fachzeitschriften) tätig. Er leistete weiterhin Projektarbeit im Bereich
Digitale Edition und Semantische Technologien (MEDEA und Kooperation Universität
Basel, Medialität diplomatischer Kommunikation in Kooperation mit der Universität
Salzburg, Bewilligung Joint- FWF-DFG-Projekt „Der Regensburger Reichstag von 1576“
in Kooperation mit der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der
Wissenschaften, München). Das auslaufende FWF-Projekt „Illuminierte Urkunden“
fand in der go!digital-Förderung in Kooperation mit der ÖAW und dem FWF-ORD Projekt
„Domänenspezifische Funktionalitäten in allgemeinen DH-Repositorien“ seine Fort-
setzung. Einen weiteren Forschungsschwerpunkt des Jahres 2017 bildete die digitale
Prosopographie, zu der in Kooperation mit der Universität Wien im Februar einen Work-
shop organisierte. Am Institut für Österreichische Geschichtsforschung in Wien war er
Gastlektor für im Kurs „Editionstechnik“ tätig. Neben der Lehre im neu begonnenen
Masterstudiengang DH betreut er drei Doktorarbeiten (Martina Scholger, Hans Clau-
sen, Frederike Neuber).
Sean Winslow ist Mittelalterhistoriker und Spezialist für Kodikologie und Schreibpraxis.
Seit November 2017 ist er Post-Doc im FWF-Projekt „Retain Domain Specific Functio-
nalities in a Generic Repository with Humanities Data“ (ORD84) unter der Leitung von
Georg Vogeler. Er promovierte am Centre for Medieval Studies der Universität von To-
ronto, und hat zuvor an der University of California in Santa Cruz und der Universität
von St. Andrew‘s studiert. Neben seinen Aktivitäten im Bereich der Digitalen Diplomatik
(Alinierung von XML-Standards auf TEI P5, Datenmodellierung) im Rahmen des Projekts
liegen seine Forschungsinteressen in äthiopischen Handschriften.
I nfrastruktur
  Serverpool
  Das Zentrum betreibt und administriert für Forschungsaufgaben einen eigenen Ser-
  verpool, der vom Zentrum selbst und von mehreren Instituten der geisteswissenschaft-
  lichen Fakultät genutzt wird. Bedingt durch die stark gewachsene Zahl von Mitarbei-
  terInnen und Projekten ist während der letzten Jahre auch der Betreuungsaufwand
  erheblich gestiegen. Die Anstellung von Nicoletta Kähling als halbtagsbeschäftigte
  Systemadministratorin ab Mai 2017 hat die zuletzt schon kritische Lage merkbar ent-
  spannt.
  Neben den laufenden Betreuungs-, Wartungs- und Dokumentationsarbeiten wurden im
  Berichtszeitraum der letzte verbleibende physische Server virtualisiert und die noch
  offenen Betriebssystemupgrades durchgeführt. Am zentralen Server „gams.uni-graz.
  at“ wurde, um der wachsenden Zahl von Nutzern und gespeicherten digitalen Objekten
  gerecht zu werden, der Hauptspeicher und die Zahl der CPU-Cores vergrößert und der
  Speicherplatz um 50% erhöht. Die entsprechenden Ressourcen werden dankenswer-
  terweise von der Uni-IT, Abteilung Speicher- und Serverdienste, bereit gestellt.
  Im Sommer wurde mit erheblichem Aufwand zusätzlich zum bisher genutzten http-Pro-
  tokoll auch das verschlüsselte https-Protokoll für den Zugriff auf die digitalen Objekte
  implementiert. Außerdem wurde ein dezidierter Solr-Server für die Volltextsuche in Be-
  trieb genommen und der Handle-Server auf die aktuelle Version 8.1 gebracht.

  Bibliothek
  Die Fachbibliothek des Zentrums wurde Ende des Jahres neu strukturiert: Mehre-
  re neue Fachgruppen wurden eingeführt um den Gegenstandsbereich der Digitalen
  Geisteswissenschaften besser abbilden zu können und insbesondere den Forschungs-
  schwerpunkten am Zentrum – Digitale Edition und Digitalisiertes Kulturerbe – mehr
  Raum zu geben. Auch nach der Ausmusterung einiger Exemplare umfasst die Bibliothek
  gut 900 Werke. Der Bestand wird stetig weiter ausgebaut und mit neuesten Publikati-
  onen ergänzt.
  Als einer der wenigen Standorte für fachspezifische Literatur zu Fachgebieten wie Digi-
  taler Editionswissenschaft, Computerlinguistik, Medienkunst und IT-Recht in Graz wird
  die Bibliothek des Zentrums auch von Studierenden anderer Fakultäten und Hochschu-
  len genutzt. Der Bestand der Bibliothek wächst in jedem Studienjahr um etwa 50 Ex-
  emplare und ist für MitarbeiterInnen und Studierende zugänglich. Alle Exemplare sind
  im Katalog der Universitätsbibliothek Graz elektronisch erfasst und am Zentrum ent-
  lehnbar.
S tudium         und      L ehre
Lehrveranstaltungsangebot im Studienjahr 2017/2018
Das Studienangebot des Zentrums bietet Studierenden neben Grundlagen der Model-
lierung von Forschungsdaten (insbesondere Texten) und der digitalen Annotation und
Edition eine Reihe von Möglichkeiten, Kenntnisse spezifische Bereiche am Schnittpunkt
von Informations- und Geisteswissenschaft zu erwerben. Das Lehrangebot wird inner-
halb des zentrumseigenen Moduls „Informationsmodellierung in den Geisteswissen-
schaften“, des fakultätsübergreifenden Wahlfach-Moduls „Digitale Wissenschaft“ und
des neuen Masterstudiums „Digitale Geisteswissenschaften“, aber auch im Rahmen
der freien und gebundenen Wahlfächer vieler Studienrichtungen der Fakultät von ei-
ner wachsenden Anzahl an Studierenden wahrgenommen. Die Ringvorlesung „Digitale
Geisteswissenschaften“ im fakultätsweiten Basismodul der Geisteswissenschaftlichen
Fakultät wurde von fast 500 Studierenden belegt. Im Studienjahr 2017/18 wurden 24
Lehrveranstaltungen im Umfang von 48 Wochenstunden angeboten.
http://informationsmodellierung.uni-graz.at/de/studieren

Sommersemester 2017
500.002   Perstling et al.: Fakultätsweites Basismodul: Digitale Geisteswissenschaften, VO, 2st.
521.001   Scholger M.: Grundlagen der Datenmodellierung, VU, 2st.
521.002   Scholger M.: Grundlagen der Textmodellierung, VU, 2st.
521.003   Vogeler: Digital Scholarly Edition, VU, 2st.
521.005   Vasold: Datenbanken und Abfragesprachen, VU, 2st.
521.012   Vogeler: History and Theory of Digital Humanities, SE, 2st.
521.013   Stigler: Digitale Archive, VU, 2st.
521.018   Vogeler: Fachspezifische digitale Methoden in den Geisteswissenschaften, PV, 2st.
521.020   Scholger W.: Legal Aspects, VU, 2st.
521.030   Clausen: Digitale Medienkompetenz, VU, 2st.
521.102   Grzybek: Computergestützte Text- und Korpusanalyse VU, 2st.
521.114   Vogeler: Praktische Übungen zu semantischen Technologien, VU, 2st.
521.120   McLaughlin: Computer Ethics, VU, 2st.

Wintersemester 2017/2018
500.001   Perstling et al.: Fakultätsweites Basismodul: Digitale Geisteswissenschaften, VO, 2st.
521.001   Vogeler: Grundlagen der Digitalen Geisteswissenschaften, VO, 2st.
521.002   Vogeler: Grundfragen der Digitalen Geisteswissenschaften, SE, 2st.
521.003   Scheuermann: Grundlagen der Informatik, VU, 2st.
521.004   Pollin: Grundfragen der Informatik, KV, 2st.
521.011   Scholger M./Vogeler: Grundlagen von X-Technologien, VU, 2st.
521.013   Vasold: Grundlagen der Programmierung, VU, 2st.
521.021   Scholger M./Stigler: Grundlagen der Informationsmodellierung, VU, 2st.
521.023   Vogeler: Digitale Edition, VU, 2st.
521.231   Klug: Rechtliche Aspekte, VU, 2st.
521.332   Biedermann: Methoden des digitalen Enrichment, VU, 2st.
Ergänzungsfach „Informationsmodellierung“
   Seit dem Wintersemester 2007 bietet das Zentrum mit dem Modul „Informationsmo-
   dellierung in den Geisteswissenschaften“ einen zertifizierbaren Baustein für die Ge-
   staltung der freien Wahlfächer eines geisteswissenschaftlichen Studiums, das nun in
   den meisten geisteswissenschaftlichen Studienplänen als Gebundenes Wahlfach bzw.
   Ergänzungsfach „Informationsmodellierung“ im Ausmass von 24 ECTS Credits veran-
   kert wurde.
   Das Modul zielt allgemein auf Themen der digitalen Repräsentation geisteswissen-
   schaftlicher Daten ab. Dabei werden Grundlagen, Methoden und Technologien der (in-
   formationstechnischen) Erschließung und Verarbeitung von wissenschaftlichen Quel-
   len und Daten vermittelt, wobei dem Medientyp Text und darauf bezogenen Verfahren
   der Texttechnologie besondere Bedeutung zukommt.

   Modul „Digitale Wissenschaft“
   Das fakultätsübergreifende Wahlfachmodul Digitale Wissenschaft, gibt einen Überblick
   über Fragen, die sich aus der technologischen Entwicklung und dem daraus resultie-
   renden Wandel für die Wissenschaft aus technologischer und methodologischer Per-
   spektive ergeben. Nach der Absolvierung von Lehrveranstaltungen im Ausmaß von 24
   ECTS Credits erhalten die Studierenden ein Zertifikat über den Studienerfolg.
   Neben informationswissenschaftlichen Grundlagen bilden insbesondere auch ethische
   und rechtliche Aspekte der angesprochenen Themenkreise die inhaltlichen Bezugs-
   punkte der Lehrveranstaltungen des Moduls. Themen der Angewandten Informatik er-
   weitern zusätzlich die wissenschaftliche Medienkompetenz der TeilnehmerInnen.

   Master- und Doktoratsstudium „Digitale Geisteswissenschaften“
   Erst- und einmalig in Österreich haben ab Herbst 2017 achtzehn Studierende an der
   Universität Graz mit einem Masterstudium „Digitale Geisteswissenschaften“ begon-
   nen. In diesem Studium erwerben die Studierenden, orientiert an den Prinzipien In-
   ter- und Transdisziplinarität, neben theoretischem Grundlagenwissen auch praktische
   Erfahrungen in der wissenschaftlichen Anwendung von modernen IT-Technologien auf
   Forschungsfragen in den Geisteswissenschaften, die weit über den Einsatz des Com-
   puters als Schreibmaschine hinausgehen. Aussichtsreiche Berufsfelder finden die Ab-
   solventInnen dieses Studiums in Forschungs- und Gedächtnisinstitutionen, aber auch
   in der Kreativwirtschaft, in Medien- und in ICT-Unternehmen.
   Gleichzeitig wird damit auch ein Doktoratsstudium in diesem Fach an unserer Univer-
   sität möglich. Der Zugang zu einem solchen Studium ist für AbsolventInnen eines Ma-
   sterstudiums „Digitale Geisteswissenschaften“ voraussetzungslos möglich. Für Absol-
   ventInnen anderer geisteswissenschaftlicher Master- oder Diplomstudien ist es dann
   wählbar, wenn deren Dissertationsprojekt explizit auf digital erschlossenen Quellen be-
   ruht und die Verwendung IT-gestützter Erschließungs- und Analysemethoden erfordert.

   Academic Incoming
   Das Zentrum ist Jahr für Jahr darum bemüht, sein Lehrveranstaltungsangebot durch in-
   ternationale Lehrende zu ergänzen. Auch in diesem Jahr konnten wir wieder namhafte
   KollegInnen aus dem Bereich der Digitalen Geisteswissenschaften gewinnen:
   Jeff McLaughlin (Thompson Rivers University)

< 10 >
S trukturprojekt GAMS
GAMS (Geisteswissenschaftliches Asset Management System) ist ein OAIS-konformes
Asset Management System zur Verwaltung, Publikation und Langzeitarchivierung di-
gitaler Ressourcen. Es bietet MitarbeiterInnen aus Forschung und Lehre, aber auch
Studierenden in Projekten die Möglichkeit, diese Ressourcen zitabel und mit Meta-
daten versehen zu verwalten und zu veröffentlichen. Die Leitideen von GAMS sind die
nachhaltige Verfügbarkeit und die flexible Nutzung digitaler Inhalte. Umgesetzt werden
diese durch eine weitgehend XML-basierte Content-Strategie, die Verwendung standar-
disierter (Meta-)Datenformate und die systeminhärenten Funktionalitäten. So entsteht
ein Pool wiederverwertbarer Inhalte geistes- und kulturwissenschaftlicher Wissensdo-
mänen. Implementierte Strukturen zur automatischen Extraktion semantischer Relati-
onen aus den hochgeladenen Inhalten erschließen zusätzliche Möglichkeiten der Text-
analyse und Inhaltspräsentation. Seit 2014 ist GAMS nach den Kriterien des Data Seal
of Approval als vertrauenswürdiges digitales Archiv zertifiziert.

Aktuelles
Seit rund 15 Jahren ist dieses Repositorium nun in Betrieb. Es enthält derzeit über
60.000 digitale Objekte, die in rund 50 verschiedenen, wissenschaftlichen Koope-
rationsprojekten entstanden sind. In diesem Jahr wurde damit begonnen, dem tech-
nischen Wandel dieses Zeitraums entsprechend, die Verfügbarkeit dieser Inhalte für
die nächsten 15 Jahre sicherzustellen. Ein internes Migrationsprojekt stellt sich der
Aufgabe, die Systembasis des Repositoriums so auszutauschen, dass an den Oberflä-
chen-Komponenten der einzelnen Projekte keinerlei Adaptionsarbeiten notwendig wer-
den. Die neue Version von GAMS unterstützt eine clusterbasierte Systemarchitektur
und bietet auch clientseitig viele neue Funktionalitäten. Mit der effektiven Migration
des Gesamtsystems wird nach einer umfangreichen Testphase voraussichtlich Anfang
2019 zu rechnen sein.
Seit 2017 wird auf dem OAI-Provider zusätzlich zu den Präfixen oai_dc (Dublin Core)
und oai_europeana (Europeana Semantic Elements) nun auch oai_edm (Europeana
Data Model) angeboten. Über diesen Weg wird nun auch ein Großteil der Sammlungen
in GAMS im Projekt Kulturpool präsentiert.
Die disziplinenspezifische Anbindung von Forschungsdaten zu größeren Linked-Open-
Data-Verbundprojekten konnte für Pelagios und Nomisma erreicht werden: Die Daten
der Epigraphischen, Numismatischen und Archäologischen Sammlungen sind nun in
Pelagios Commons und damit über das Tool Peripleo verfügbar. Die Numismatische
Sammlung ist über die Initiative Nomisma in den „Online Coins of the Roman Empire“
(OCRE) und „Coinage of the Roman Republic Online“ (CRRO) vertreten.
http://gams.uni-graz.at (Startseite)
http://gams.uni-graz.at/docs (Dokumentation und Tutorial)
https://github.com/acdh/cirilo (Cirilo Client Code Download)
http://kulturpool.at
http://nomisma.org
http://commons.pelagios.org

                                                                                   < 11 >
P rojekte
   Gemeinsam mit FachwissenschaftlerInnen arbeiten wir an Fragen der digitalen Reprä-
   sentation von geisteswissenschaftlichen Textkorpora, Quellenmaterialien und anderen
   wissenschaftlichen Inhalten. Die Aufgabenstellungen reichen dabei in ihrer theore-
   tischen Fundierung weit in methodologische Fragen der jeweiligen Fachdomäne hinein.
   Basierend auf standardisierten Datenmodellen und Annotationssprachen unterstützen
   wir unsere ProjektpartnerInnen bei der nachhaltigen und semantischen Erschließung
   wissenschaftlicher Inhalte und entwickeln selbst neue Modelle und Konzepte in den
   Bereichen Langzeitarchivierung und digitales Wissensmanagement.

N eue P rojekte
   Arbeitskoffer zu den Steirischen Literaturpfaden des Mittelalters 3D
   »» Gefördert durch: BMWF, Sparkling Science
   »» Laufzeit: 2017-2019
   Dieses Projekt widmet sich in seiner dritten Laufzeit der Erforschung der Vorausset-
   zungen und Dimensionen literarischen Lernens anhand von mittelalterlichen Tex-
   ten. Der Schwerpunkt der Kooperation mit dem Institut für Germanistik liegt dabei
   bei der Weiterentwicklung des schon in Vorgängerprojekten entstandenen „Grazer
   didaktischen Textportals zur Literatur des Mittelalters“. Das Portal stellt die Texte der
   Steirischen Literaturpfade als Faksimile sowie in ihrer Transkription und Übersetzung
   zur Verfügung und bietet außerdem gemeinsam mit LehrerInnen, SchülerInnen und
   Studierenden entwickelte, praxiserprobte Materialien für unterschiedliche Schulstufen
   und -typen. Die (literarische) Welt des Mittelalters wird so als (außer-)schulischer und
   digitaler Lernort erschlossen.

   Der Regensburger Reichstag von 1576
   »» Gefördert durch: FWF
   »» Laufzeit: 2018-2021
   Das Projekt vervollständigt das Editionsprojekt “Reichstagsakten: Reichsversamm-
   lungen, 1556–1662”, das von der Historischen Kommission der Bayerischen Akade-
   mie der Wissenschaften initiiert wurde. Seit 1988 betreut diese Unternehmung die Edi-
   tion von historischen Quellen zu elf kaiserlichen Versammlungen, die in 15 Teilbänden
   herausgegeben wurden. Das gegenwärtige Projekt hat zum Ziel die Akten zum Regens-
   burger Reichstag von 1576 elektronisch zu erschließen, mit Metadaten anzureichern
   und die Forschungsdaten in Form einer Digitalen Edition zugänglich zu machen. Die
   Auszeichnung und beschreibende Anreicherung der Transkriptionen mit XML/TEI ga-
   rantiert nicht nur die Langzeitverfügbarkeit der Forschungsdaten, sondern ermöglicht
   auch die Anknüpfung an strukturierte Ressourcen auf Basis von RDF und Ontologien
   sowie den Export hochstrukturierter Daten.

< 12 >
Die keltischen Götternamen in den Inschriften der römischen Provinz
Germania Inferior
»» Gefördert durch: FWF, Hochschulraumstrukturmittel
»» Laufzeit: 2017-2020
Das Projekt wertet sämtliche auf Inschriften erhaltenen keltischen Götternamen in der
römischen Provinz Germania Inferior aus. Das soll zu grundlegenden Erkenntnissen
über Entwicklung und Erscheinungsformen der sog. gallo-römischen Provinzialreligion
führen. Damit kann aber auch ein wichtiger Beitrag zur Untersuchung der gemeinhin
als Romanisierung bezeichneten Prozesse geleistet werden. Neben einer Druckedition
entsteht dabei auch ein Online-Korpus der Inschriften, das vom ZIM umgesetzt wird.

Die Medialität diplomatischer Kommunikation – Habsburgische Ge-
sandte in Konstantinopel in der Mitte des 17. Jahrhunderts
»» Gefördert durch: FWF
»» Laufzeit: 2017-2019
Das vom FWF geförderte Projekt zur Medialität diplomatischer Kommunikation unter-
sucht den Schriftverkehr habsburgischer Gesandter in Konstantinopel mit dem Kai-
serhof in Wien. Als Hauptquellen dienen Briefe des Diplomaten Johann Rudolf Schmid
zum Schwarzenhorn (1590–1667) unter Einbeziehung der Korrespondenzen weitere
Residenten in Konstantinopel und das Reisetagebuch von Johann Georg Metzger
(† 1697), das neben tagtäglichen Ereignissen auch Naturkundliches und Ethnogra-
phisches, sowie Kartenmaterial und Skizzen beinhaltet. Die Textquellen werden digi-
tal ediert und mit digitalen Mitteln verglichen und analysiert. Regeln der Korrespon-
denzen, individuelle Darstellungen und das Verhältnis zwischen Autor und Rezipient
stellen einen Schwerpunkt für die Betrachtung der Briefe dar. Persönliche Eindrücke
und Beschreibungen von Ereignissen werden auch im bisher unveröffentlichten Rei-
sebericht näher betrachtet. Am Zentrum werden ein dafür nötiges Datenmodell und
Visualisierungsmög­lichkeiten entwickelt.

Erhalt fachspezifischer Funktionalitäten bei Langzeitarchivierung in
einem allgemeinen Datenarchiv für die Geisteswissenschaften
»» Gefördert durch: FWF (Open Research Data)
»» Laufzeit: 2017-2019
Das Projekt ist eine Fortsetzung des im Jahr 2017 ausgelaufenen FWF-Projekts „Illu-
minierten Urkunden als Gesamtkunstwerk“ (P 26.706). Die dort auf der derzeit welt-
weit größten Urkundenplattform „monasterium.net“ entstandende Sammlung mit
illuminierten Urkunden: http://www.monasterium.net/mom/IlluminierteUrkunden/
collection, wird im Zuge des Open Science Data Projekts des FWF (ORD84) in eine
Langzeitarchivierungsstrategie überführt. Das Projekt stellt nun sicher, dass die Daten
zu den illuminierten Urkunden im vom ZIM entwickelten vertrauenswürdigen und auf
Langzeitarchivierung ausgerichteten Repositorium GAMS gesichert werden.

                                                                                   < 13 >
Fabula docet – Wer will schon saure Trauben? Grazer Repositorium
   antiker Fabeln (GRaF)
   »» Gefördert durch: BMWFW - Förderreihe Sparkling Science
   »» Laufzeit: 2017-2019
   Das „Grazer Repositorium antiker Fabeln“ (GRaF) ist ein Sparkling Science Projekt, das
   mit aktiver Beteiligung von Schulklassen eine wissenschaftliche Schulausgabe antiker
   Fabeln erarbeitet, die als digitale Edition auf der GAMS verfügbar gemacht werden wird.
   Neben fachdidaktischer Aufbereitung werden hierbei auch die Möglichkeiten und Spe-
   zifika des Mediums der „digitalen Schulausgabe“ erforscht.
   Ziel des Projektes ist der Aufbau des Webportals (GRaF), also der digitalen Ausgabe
   einer Fabelauswahl (Phaedrus; Auswahl aus Avian) samt textkritischem Apparat, die
   mit Vokabelangaben, Übersetzung, Sacherklärungen und Paralleltexten verbunden mit
   Materialsammlungen zur Unterrichtsgestaltung unter Einbeziehung der Interessen der
   Lernenden gestaltet ist.

   Illuminierte Urkunden II
   »» Gefördert durch: go!digital 2.0, ÖAW
   »» Laufzeit: 2017-2019
   Das Kooperationsprojekt mit der ÖAW schließt an das gleichnamige Vorgängerprojekt
   an und sieht vor, das auf der Plattform monasterium.net öffentlich zugänglich ge-
   machte Korpus der „Illuminierten Urkunden“, gezielt mit personengeschichtlichen und
   kunsthistorischen Daten anzureichern und über komplexe Suchanfragen erforschbar
   zu machen.

   Open Access Database “Adjective-Adverb Interfaces in Romance”
   »» Gefördert durch: FWF (Open Research Data)
   »» Laufzeit: 2017-2020
   Das Projekt zielt darauf ab, einen offenen Zugang zu einer Reihe von Korpora zu er-
   möglichen, die im Rahmen der Forschungsgruppe „Research Group on the Interfaces
   of Adjective and Adverb in Romance“ an der Universität Graz erarbeitet wurden. Die
   gesammelten Korpora werden zu diesem Zweck aktualisiert und in eine allgemeine
   Datenbank integriert. Um ein Höchstmaß an Kontinuität und Kompatibilität zu gewähr-
   leisten, wird die Datenbank mehreren relevanten Standards folgen, die vom European
   Research Infrastructure Consortium für Sprachressourcen CLARIN ERIC2 festgelegt
   und gefördert werden. Folgende Aspekte sind für das Projekt von entscheidender Be-
   deutung: Open Access, Anpassung an internationale Standards, Entwicklung von Stan-
   dards für das Tagging im Bereich Adjektiv-Adverb und die Verknüpfung der Daten mit
   weiteren Sprachressourcen über Linked Data.

< 14 >
L aufende P rojekte

Cantus Network – a semantically enriched digital edition of libri
ordinarii of the Salzburg metropolitan province
»» Gefördert durch: Nationalstiftung für Forschung, Technologie und Entwicklung
»» Laufzeit: 2015-2019
Die Kirchenprovinz Salzburg mit ihren Suffraganbistümern Brixen, Freising, Passau, Re-
gensburg und Salzburg war über viele Jahrhunderte hinweg maßgeblich an der kultur-
geschichtlichen Entwicklung Österreichs und Bayerns beteiligt. Umso wichtiger ist es,
die zahlreich erhaltenen liturgisch-musikalischen Quellen, die ein wichtiger Bestandteil
dieses kulturgeschichtlichen Erbes sind, in digitaler Form zu erschließen und wissen-
schaftlich auszuwerten. Bei der wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit Libri Ordi-
narii muss der kritischen Übertragung der lateinischen Texte eine fundierte Analyse der
Ursprünge der Liturgie und der Kommentare folgen. Primäre Aufgabe des Projekts ist
es, die Libri Ordinarii nach TEI zu transformieren. In einem zweiten Schwerpunkt sollen
die Sekundärquellen, also die liturgisch und liturgisch-musika¬lischen Quellen wie Gra-
duale, Missale, Sequentiare, Antiphonare usw. erschlossen und für die Implementation
in die Webplattform aufbereitet werden. Es wurde weiters damit begonnen, eine auf
Hermann Grotefends Handbuch der Zeitrechnung aufbauende Datenressource für Ka-
lenderdaten nach den Standards des Semantic Web aufzubauen. Das Projekt befindet
sich mittlerweile in der Verwirklichung der Suche und analytischen Verfahren.

Community as Opportunity. Creative archives‘ and users‘ network
»» Gefördert durch: EU
»» Laufzeit: 2014-2018
Das im Rahmen des Creative Europe-Programm beantragte Projekt zielt darauf, Kultur-
erbe wie Archivmaterial mit digitalen Mitteln einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich zu
machen. In Kooperation mit Partnern aus 11 europäischen Staaten wird das ZIM sich
zum einen Rechtsfragen bei der Bereitstellung und Nutzung von Digtilisaten von Kultur-
erbe im Netz widmen und zum anderen Funktionalitäten schaffen, um im Rahmen des
HSRM-Projektes entstandene Daten im Sinne des Projektziels aufzubereiten. Das ZIM
wird sich darüber hinaus an der Organisation von Veranstaltungen beteiligen, welche
auch eine breitere Öffentlichkeit über die Nutzungsmöglichkeiten und Bedingungen der
Nutzung informieren. Das ZIM hat im Rahmen des Projektes im Jahr 2015 umfangreich
universitäre Lehrangebote entwickelt und den Austausch mit der Community mit Fach-
referaten geladener Experten unterstützt.
http://coop-project.eu

Digitale Nachlassrekonstruktion Stefan Zweig
»» Gefördert durch: Universität Salzburg
»» Laufzeit: 2016-2017
Das Projekt verfolgt das Ziel, den weltweit verstreuten Nachlass von Stefan Zweig im
digitalen Raum zusammenzuführen und ihn einem literaturwissenschaftlich bzw. wis-
senschaftlich interessierten Publikum zu erschließen. In Zusammenarbeit mit dem Li-
teraturarchiv der Universität Salzburg wird dabei, basierend auf dem dort vorhandenen

                                                                                      < 15 >
Quellenmaterial, eine digitale Nachlassrekonstruktion des Bestandes generiert. So
   entsteht ein strukturierter Bestand an digitalen Objekten, der im Sinne der digitalen
   Langzeitarchivierung repräsentiert wird, und NutzerInnen orts- und zeitunabhängig zu-
   gänglich ist. Das Projekt ist so konzipiert, dass zu einem späteren Zeitpunkt Erschlie-
   ßung und Anreicherung des Quellenmaterials (z.B. digitalen Editionen) möglich werden.

   Gralis Text-Korpus (Neuimplementierung)
   »» Gefördert durch: FWF
   »» Laufzeit: seit 2012
   Eingebettet in ein Großprojekt am Institut für Slawistik und basierend auf Entwick-
   lungen des Instituts für maschinelle Sprachverarbeitung der Universität Stuttgart wur-
   de in diesem Projekt ein Framework zur Verwaltung von und zur (morphosyntaktischen)
   Suche in multimodalen Parallelkorpora slawischer Sprachen geschaffen, wobei der Er-
   fordernis nach Masseningestierung von Dokumenten Rechnung zu tragen war.
   http://glyph.uni-graz.at/cocoon/gralis

   Grotefend Digital
   »» Gefördert durch: Internes Projekt
   »» Laufzeit: seit 2016
   Hermann Grotefend (1845-1931) schuf mit seiner „Zeitrechnung des deutschen Mit-
   telalters und der Neuzeit“ ein Standardwerk für die Auflösung von historischen Datum-
   sangaben. Anfang des 21. Jahrhunderts hat Dr. Horst Ruth dieses Werk mit dem Heili-
   genverzeichnis und den Kalendern retrodigitalisiert. Diese Retrodigitalisierung dient als
   Grundlage für dieses Projekt, mit dem Ziel die Daten für das Semantic Web als Linked
   Open Data zu modellieren. RDF hilft dabei diese Informationen so aufzubereiten, dass
   sie zwischen Systemen ausgetauscht werden können und dabei ihre ursprüngliche Be-
   deutung erhalten bleibt. Inhaltliche Aussagen werden dabei über ‚Triples‘ ausgedrückt,
   wofür die Verwendung von Linked Open Data- Vokabularien bevorzugt werden. So kann
   die Datenbank auch einfach um die RDF-Repräsentation historisch belegter Kalendari-
   en erweitert werden. Zusätzlich steht mit SPARQL eine Abfragesprache zur Verfügung,
   die mehr Potential bietet als herkömmliche Volltextsuchen.

   Kommentierte Werkausgabe Werner Kofler - Hybridedition
   »» Gefördert durch: FWF
   »» Laufzeit: 2017-2018
   Seit 2015 wird am Institut für Germanistik der Universität Wien im Rahmen des FWF-
   Projekts „Kommentierte Werkausgabe Werner Kofler (Prosa)“ (P 27418) ein Stellen-
   kommentar zu den einzelnen Prosawerken dieses wichtigen österreichischen Satirikers
   (1947–2011) erarbeitet. Dieser Kommentar bildet die Grundlage des vorliegenden
   Publikationsprojekts. Der digitale Kommentar ist Teil einer Hybridedition, bei der der
   Primärtext in Buchform publiziert wird. Der Stellenkommentar umfasst annotiertes Ar-
   chiv- und Bildmaterial, das über Indices sowie spatiale und temporale Visualisierung
   zugänglich gemacht wird.

< 16 >
Postcarding nation, language and identities. Lower Styria on Picture
Postcards (1885–1920)
»» Gefördert durch: FWF
»» Laufzeit: 2016-2018
Ziel des Projekts ist der Aufbau einer virtuellen Sammlung von Postkarten aus der Un-
tersteiermark (der heutigen slowenischen Štajerska) aus dem Zeitraum von 1885 bis
1920. Im Mittelpunkt steht dabei die bilinguale Verfasstheit dieser historischen Regi-
on, die in diesem Zeitraum zusehends von Nationalitätenkonflikten geprägt wurde. Die
elektronische Ressource soll eine Durchsuchbarkeit des Materials nach inhaltlichen
wie sprachlichen Kriterien ermöglichen und so zur Erforschung der gemeinsamen Ge-
schichte des von Slowenen und Deutschen bewohnten Raums beitragen. Dafür werden
am Zentrum ein Datenmodell, sowie Disseminatoren und diverse Visualisierungsmög-
lichkeiten entwickelt.

Prosopographie der antiken Hetären
»» Gefördert durch: Internes Projekt
»» Laufzeit: seit 2013
Das Kooperationsprojekt mit dem Institut für Alte Geschichte und Altertumskunde hat
zum Ziel, ein Verzeichnis aller in der antiken Literatur genannten Hetären und ihrer
Liebhaber zu erstellen und die einzelnen Einträge mit den Textstellen und der Sekun-
därliteratur zu verknüpfen. Im Berichtszeitraum wurde am ZIM-ACDH in Abstimmung
mit den FachwissenschaftlerInnen weitere Anpassungen am Erfassungs- und Verwal-
tungswerkzeug für die Daten vorgenommen, die Schnittstelle zur Datenübername in
das Repositorium GAMS programmiert, sowie ein erster Entwurf für die öffentliche Be-
reitstellung der Daten aus der GAMS fertig gestellt.

Siegel der Erzbischöfe von Salzburg, Gurk, Chiemsee,
Seckau und Lavant
»» Gefördert durch: FWF
»» Laufzeit: seit 2010
Dieses Forschungsvorhaben gemeinsam mit der Theologischen Fakultät unter der
Leitung von Rudolf Höfer dokumentiert die Siegel der Bischöfe und Erzbischöfe der
genannten Bistümer von ihrer Gründung bis zur Josephinischen Diözeasanregulierung
1786, wobei speziell auf Aspekte einer nachhaltigen Langzeitarchivierung der dabei
generierten Inhalte gemäß OAIS-Referenzmodell Wert gelegt wird. Ende 2016 wurde
damit begonnen, die Beschreibung der Daten mit einem internationalen kontrollierten
Vokabular der Siegelbeschreibung zu verbinden.
http://gams.uni-graz.at/epis

Variantengrammatik des Standarddeutschen
»» Gefördert durch: DFG, FWF, SNF
»» Laufzeit: seit 2012
Das Kooperationsprojekt mit dem Institut für Germanistik erforscht die nationalen und
regionalen Unterschiede in der Grammatik der deutschen Standardsprache systema-

                                                                                  < 17 >
tisch im Rahmen eines grenzüberschreitenden Projekts. Das Zentrum für Informati-
   onsmodellierung unterstützt den Forschungsprozess durch die Entwicklung und Be-
   reitstellung einer virtuellen Forschungsumgebung, die die kollaborative, strukturierte
   Erfassung, Dokumentation und Interpretation der Forschungsdaten durch Forsche-
   rInnen an unterschiedlichen Standorten erleichtert.
   http://variantengrammatik.net/

   Wissens- und Kompetenznetzwerk „Digitale Edition“ (KONDE)
   »» Gefördert durch: BMWFW (Hochschulraumstrukturmittel)
   »» Laufzeit: 2017-2019
   Das Hochschulraumstrukturmittelprojekt zielt auf den Aufbau einer Forschungsinfra-
   struktur im Bereich der Digitalen Geisteswissenschaften ab. Die Kompetenzen der
   hochkarätigen Partnerinstitutionen bündeln sich dabei unter Führung des Zentrums
   zu einem inhaltlichen und strategischen Konzept zur Etablierung einer nationalen, di-
   gitalen Infrastruktur für Editionsprojekte, um so den sich wandelnden Anforderungen
   an eine moderne, digital unterstützte Forschung gerecht zu werden.
   http://www.digitale-edition.at

I m B erichtszeitraum A bgeschlossene P rojekte

   Das Itinerar des Paolo Santonino
   »» Gefördert durch: Internes Projekt, praxisorientierte Lehre
   »» Laufzeit: 2016-2017
   Paolo Santonino bereist mit einer Reisegruppe unter der Führung des Bischofs von
   Udine in drei Reisen Osttirol, Kärnten, Krain und die ehemalige Mark an der Sann. San-
   tonino beschreibt diese Reisen, die in den Jahren 1485-87 stattfanden, die Landschaft
   und die Leute in den kleinsten Details und führt u.a. zu jedem Mahl, das serviert wurde,
   die Namen der Speisenden sowie die einzelnen Gänge an. Das Projekt stellt die ersten
   zwei Reisen als elektronische Ressource zur Verfügung.
   http://gams.uni-graz.at/santonino

   DiXiT - Digital Scholarly Editions Initial Training Network
   »» Gefördert durch: Marie-Curie Actions, 7. Rahmenprogramm der Europäischen
     Kommission
   »» Laufzeit: 2013-2017
   Das ZIM–ACDH war von 2013 bis 2017Partner im internationalen Doktoranden-
   programm DiXiT, einem internationalen Netzwerk von öffentlichen und privaten For-
   schungsinstitutionen, die sich an der Erstellung und Publikation von digitalen Editionen
   betei­ligen. Von 2014 bis 2017 war Frederike Neuber als Doktorandin im Projekt ange-
   stellt und beschäftigte sich mit der Erschließung von Typografie in digitalen Editionen.
   Von 2016 bis 2017 war Roman Bleier als Post-Doc ebenfalls im Projekt angestellt. Er
   beschäftigte sich mit Fragen der langfristigen Adressierbarkeit von digitalen Ressour-
   cen und kanonischen Referenzierungsstrategien für digitale Editionen. Ein Folgeantrag
   für das erfolgreiche Projekte wurde eingebracht.
   http://dixit.uni-koeln.de
< 18 >
Hans Gross Kriminalmuseum: Virtuelle Sammlung
»» Gefördert durch: Hochschulraumstrukturmittel
»» Laufzeit: 2014-2017
Die von Hans Gross 1895 eingerichtete Sammlung - bestehend aus „corpora deliciti“ -
wurde als „Criminal-Museum am Landesgericht für Strafsachen” in Graz gegründet und
übersiedelte 1913 an die Karl-Franzens-Universität Graz, wo sie seit der Schaffung des
„überfakultären Leistungsbereichs Universitätsmuseen der Karl-Franzens-Universität
Graz“ einen der Bestände der Universitätsmuseen darstellt. Im Rahmen des HRSM-
Projekts „Repositorium steirisches Wissenschaftserbe“ wurden die Objekte des Hans
Gross Kriminalmuseums erstmals nach modernsten museologischen Gesichtspunkten
inventarisiert, digital erfasst und abgebildet.
http://gams.uni-graz.at/km

Illuminierte Urkunden
»» Gefördert durch: FWF
»» Laufzeit: 2014-2017
Das Kooperationsprojekt mit der ÖAW soll das Potential heben, das eine digitale Pu-
blikation der Quellengattung „Illuminierte Urkunden“ bietet: Diese Quellengattung, die
reich an Informationen für kunsthistorische wie historische Fragen ist, ist verstreut
überliefert und soll deshalb in einem virtuellen Repositorium als Korpus zusammenge-
führt und modernen Informationstechnologien zugänglich gemacht werden.
http://illuminierte-urkunden.uni-graz.at

Modeling semantically Enhanced Digital Edition of Accounts (MEDEA)
»» Gefördert durch: Digital Humanities Award der National Endowment for the Humani-
  ties und Deutsche Forschungsgemeinschaft
»» Laufzeit: 2016-2017
Gefördert durch den Digital Humanities Award der National Endowment for the Huma-
nities und der Deutschen Forschungsgemeinschaft handelt es sich bei MEDEA um eine
Kooperation des ZIM mit Partnern aus den USA zur semantischen Anreicherung digi-
taler Editionen von historischen Rechnungsbüchern, die einem breiten Fachpublikum
zugänglich gemacht werden sollen. Daten - aus unterschiedlichen Formaten - sollen auf
einer gemeinsamen Plattform zusammengeführt werden und adäquate Formen des
Retrievals, Discoverys und der Visualisierung bieten, die die Arbeit mit den Materialien
erleichtern. Die Überführung nach RDF auf Basis der Bookkeeping-Ontologie, die Trans-
ferprozesse historischer Rechnungsbücher formalisiert, erlaubt die Interoperabilität,
Verlinkung und Zusammenführung der Informationen.

                                                                                    < 19 >
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