DIGITAL SIGNAGE AM POINT OF BANKING - DIGITAL SIGNAGE - COMMA MARKETING sports ...
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AUSGABE 01/2010 D I G I T A L S I G N A G E SPECIAL EDITION DIGITAL SIGNAGE AM POINT OF BANKING Aktuell, interaktiv und erfolgreich Musik in der Bank: Sicherheit und Diskretion im Kundenbereich Interaktiv: Unterstützung bei der Kommunikation mit Kunden Kolumne: Gerade jetzt, Gerade heute…. von Ronni Guggenheim
BANKING Inhalt BANKING Editorial...................................................................................................................................Seite 3 Coverstory DIGITAL SIGNAGE AM POINT OF BANKING – PASST!...............................................................Seite 4 Technik DIGITAL SIGNAGE IN EINER BANKFILIALE UND WAS SAGT DIE IT-ABTEILUNG DAZU?..........................................................................................Seite 11 Wincor Nixdorf “Advertorial” BEWEGTE BILDER BEWEGEN KUNDEN DIGITAL SIGNAGE-KONZEPTE FÜR BANKEN........................................................................................Seite 13 Marketing WARUM DIE «MATTSCHEIBE» EIN GLÄNZENDES KOMMUNIKATIONSMITTEL IST....................Seite 15 Interactive INTERACTIVE DIGITAL SIGNAGE UNTERSTÜTZUNG BEI DER KUNDE-BANK-KOMMUNIKATION SCHAFFT EINE NEUE FORM DES ERLEBNISBANKIN...............................................................................Seite 18 AUDIO SICHERHEIT UND DISKRETION DURCH MUSIK IM KUNDENBEREICH........................................Seite 22 Case study: easy credit HERAUSRAGENDE MOMENTE......................................................................................................Seite 25 Kolumne GERADE JETZT, GERADE HEUTE.... KOLUMNE VON RONNI GUGGENHEIM............................................................................................Seite 27 2 RELEVANCE 01/2010
BANKING Editorial Liebe Leserinnen und Leser, Gute Nachrichten: Im Jahr 2010 wird alles an- Kann ich mir in einer Bankfiliale in einer an- ders und besser als im Jahr 2009! genehmen Atmosphäre Produkte ohne „Kaufzwang“ erk- Optimismus für das bereits angebrochene neue Jahr ist von lären und präsentieren lassen? vielen Seiten zu vernehmen! Das es anders wird als das 2009 dies ist schon mal ganz sicher! Ob es besser wird bestimmen Personen und Unternehmen durch Ihr Handeln Fragen wir diese kann ich Ihnen nicht beant- entscheidend mit! worten, aber ganz bestimmt werden 2010 die multi- medialen Technologien für Banken im Umgang mit den Im Bankenbereich keimt auch wieder Zuversicht Kunden eine noch wichtigere Rolle spielen. Sei es im In- für die nahe Zukunft auf. Ein schwieriges 2009 ist zu Ende ternet, durch Touchscreens oder via Mobiltelefone – auch und vieler Orts mussten andere und bessere Wege erar- die Bank passt sich an das geänderte Informations- und beitet, analysiert und beschlossen werden. Bereits jetzt, Kaufverhalten ihrer Kunden an. Digital Signage am Point im 2010, ist für viele dieser neuen Pläne der Prüfstein: die of Banking wird als konsequente Weiterentwicklung der Umsetzungsphase und die ersten Resultate! Kundenkommunikation im Zusammenspiel mit bestehen- den Kommunikationsinstrumenten eingesetzt. Verschiedene Die oft propagierten neuen alten Wege sind Marketingziele können unterstützt durch Digital Signage „Vertrauen der Kunden zurückgewinnen oder verstärken“ effizienter und effektiver umgesetzt werden. und „Gezielt Kosten sparen“. Dies äußert sich bei eini- gen Banken auch in einem zukunftsorientierten Umdenken in Bezug auf Kommunikation mit bestehenden Kunden, Die Tatsache, dass die Nachfrage und auch die Neukundenansprache und Kundenservice. Doch was Einführung von Digital Signage Lösungen im Bankensektor können die Bankkunden jetzt erwarten? Erblüht jetzt der bereits 2009 markant angestiegen ist, war Grund genug anscheinend vernachlässigte direkte Kundendialog zu in einer Sonderausgabe näher auf dieses Thema einzuge- neuem Glanze? hen. Ich danke den Spezialisten bestens für Ihre Beiträge und wünsche Ihnen für das 2010 das es anders oder neu Bietet mir meine Bank Gelegenheiten ein Ge- und vor allem (noch) besser wird! schäft mit ihr zu machen, dann wann ICH Zeit habe? Bietet mir meine Bank jetzt sogar aktiv Vorteile durch pas- sende Produkte an, welche zu meiner aktuellen, vielleicht Daniel Gasser veränderten Lebenssituation passen? Herausgeber Impressum Herausgeber : Relevance Consulting GmbH, Tulpenweg 86, CH-3098 Köniz, www.relevance-consulting.com Chefredaktion: Michaela Holy, Jens Dautzenberg Die Autoren tragen die volle und eigene Verantwortung für die von ihnen geschriebenen Texte. Sollte ein Rechtsbruch vorliegen, so sind die jeweiligen Autoren zur Verantwortung zu ziehen. Autoren dieser Ausgabe: Jens Dautzenberg, Ronni Guggenheim, Eckhard Reimann, Barbara Trachsel, Günther Pöttinger, Marcus-Michael Müller, Alexander Dal Farra, Manfred Bögelein Grafik: Relevance Consulting Marketing, Presseanfragen, Werbung und Partnerschaften E-Mail an: e-magazine@relevance-consulting.com Die Übernahme von Inhalten - sowohl in deren ganzer Form wie auch sinngemäß - von dieser Webseite und dem damit verbundenen Magazin ist ohne die schriftliche Genehmigung der Redaktion nicht gestattet RELEVANCE 01/2010 3
BANKING Coverstory DIGITAL SIGNAGE AM POINT OF BANKING – PASST! Die Banken haben mit dem Selbstbedienung Automaten für Ihre Kunden schon vor über 25 Jahren eine erste Form vom heutigen interaktiven Digital Signage sehr erfolgreich eingeführt. Diese Vorreiterrolle ist auch heute noch spürbar: in den Filialen der Bankenbranche ist Digital Signage (DS) oder Digital Communication Networks (DCN) ein oft und immer öfter eingesetz- tes Kommunikations Instrument. Die Einsatzmöglichkeiten sind sehr vielfältig und wenn richtig umgesetzt hoch effizient und erfolgreich! Von Jens Dautzenberg Gemäß Studien wie z.B. vom Platt Retail Institut vative Filialkonzepte wie z.B. „3rd place“, „Begegnungs- (PRI) haben Banken lange Zeit zu wenig Geld in die ei- punkt“, „Cafe mit Bank“ oder auch „Dialog Filiale“ wieder genen Filialen und zu viel in rein traditionelles Marketing erfolgreich zurück in die Filiale gebracht. Nicht neu aber investiert. Dabei ist gerade die Filiale einer der wenigen eine Erkenntnis die lange in der Konsequenz vernachläs- Orte, wo sich eine Bank vom Mitbewerb unterscheiden sigt wurde: kann. Die sonstigen Differenzierungsmerkmale einer Bank das Bankgeschäft basiert auf Vertrauen, Vertrauen vorran- auf Produkt Ebene sind eher gering. Die Produkte sind gig auf Kommunikation und persönlichem Kontakt! komplex, physisch nicht greifbar und für den Kunden oft nicht vom Produkt des Mitbewerbers zu unterscheiden. Wie es die Namen der Konzepte implizieren, geht es darum, einen Kaffee zu trinken, zu verweilen, sich Auf der Suche nach langfristigem Erfolg geht es zu informieren oder um kostenlos seine Mails abzuarbe- also darum neue Gelegenheiten, neue Geschäftsfelder iten. Der Kunde sollte im besten Fall eine Bank betreten zu entdecken, traditionelle wieder verstärkt aufzunehmen, wie er sonst ein Restaurant oder einen anderen Begeg- Kundenbeziehungen zu pflegen und die Kundenloyalität nungspunkt betritt. Die Bankfiliale soll im Leben des Kun- und Vertrauen wieder zu gewinnen. Die alten Tugenden – den ein aktiver Ort sein. persönliche Ansprache und Kontakt zum Berater – erleben Da in der Filiale gemäß PRI bis zu 90% der Kundenbezie- unter diesen Gesichtspunkten gerade auch in der momen- hungen gewonnen oder verloren werden sind diese An- tanen Situation eine Renaissance. sätze verständlich und wohl auch gerade zu überleben- snotwendig. Ein günstiger Zeitpunkt für Finanzdienstleister den Wert ihrer Filialen und den enormen Mehrwert der DS unterstützt ein Bankinstitut dabei den Brand Kundenansprache neu zu beleben, den jetzt zählt mehr entsprechend in Szene zu setzen und dem Besucher ein denn je der persönliche Kontakt um Vertrauen zu be- gewünschtes „Gefühl“ der Bank zu vermitteln. Das Beispiel wahren, aufzubauen oder zurück zu gewinnen. Warum? der Jyske Bank (siehe Bilder) setzt dabei entsprechende Dadurch kann der Verkauf ihrer Dienstleistung und eine Benchmarks. intensive und dauerhafte Beziehung zu den Kunden aufge- baut werden. Wie soll sich ein Kunde dann für eine bestimmte Banken, die DS grossflächig einsetzen Bank entscheiden? Warum hat er sich genau für diese Bank entschieden? Externe Kommunikation und Informa- Banamex (Mexico) 1200 Filialen tion einer Bank - wie sich die Bank „anfühlt“, ihren Brand PNC Bank (USA) 1000 Filialen kommuniziert und in Szene setzt, dies sind wichtige Punkte Bank Wachovia (USA) 1000 Filialen für einen dauerhaften Kundengewinn. Commonwealth Bank (Australien) 1000 Filialen Die Filiale in Kombination mit den passenden Postbank (Deutschland) 850 Filialen Kommunikationsinstrumenten spielt eine wesentliche Rolle Rabobank (Niederlande) 700 Filialen im Aufbau und der Pflege des eigenständigen und differ- Caixa de Madrid (Spanien) 500 Filialen enzierenden Branding eines jeden Finanzdienstleisters. BNP Paribas (Frankreich) 400 Filialen Credit Suisse (Schweiz) 300 Filialen Kreation von Brand awareness * Quelle: Gesellschaft für Innovative Marktforschung mbH, Dr. Stephan Telschow Der Kunde wird durch mehr oder weniger inno- 4 RELEVANCE 01/2010
BANKING BANKING Coverstory Source: comma sport business RELEVANCE 01/2010 5 Source: comma sport business
BANKING Coverstory Bestehende Kunden oder Neukundenakquise Digital-Signage-Anwendungen in den Banken basieren, wenn auch je nach Institut und Kundenportfolio Es ist bekannt, dass die Akquise eines Neuku- variierend, meist auf ähnlichen Motiven: nden sehr viel mehr Geld kostet als einem bestehenden Kunden weitere Produkte zu verkaufen. Die bestehenden - flexibler und aktueller Angebotsdarstellungen, Ziele von Banken mehrere Produkte pro Person und in- - der angenehmen Überbrückung von Wartezeiten nerhalb einer Familie mit mehreren Personen Geschäfte zu - dem Einsatz als Leitsystem in größeren Filialen machen ist dementsprechend das Ergebnis. - Motivation der Kunden die Filiale zu betreten - der Übermittlung von Werbebotschaften für die eigenen Da in der heutigen Zeit persönlich adressierte und die Partner-Produkte mit minimalen Streuverlusten Werbung der Bank an den Kunden oft schon vor dem Öff- durch perfekte Zeit- und Zielgruppensteuerung. Source: PRI nen des Briefumschlages im Abfall landet gilt es effektivere DS bietet dabei auch klare Vorteile in Marketinginstrumente als Direct Mail einzusetzen. Die in der aktiven Kommunikation: den Filialen ausliegenden, vielen Produktfolder werden auch nicht oft gelesen. Am ehesten noch, wenn ein Kunde • Die Kunden können in der Filiale aktuell informi- schon Interesse bekundet und sich über ein Produkt inform- ert werden ieren will. • Auf regionale Unterschiede betreffend Sprache Wie aber lenkt man überhaupt die Aufmerksamkeit eines und Kundenschicht kann sehr effizient eingegan- Kunden auf interessante Produkte? Wann gen werden ist ein Kunde bereit solche Botschaften aufzunehmen? • Erhöhung der Produktivität in der Filiale • Hilft dem Berater bei der Erklärung bei komplex- DS hilft dabei den Kunden in der Filiale auf en Produkten spezifische Produkte aufmerksam zu machen während • Bereitet Kunden auf den Kontakt mit dem Berater er solchen Informationen ein hohes Involvement und eine vor überdurchschnittliche Akzeptanz entgegenbringt. Darüber • Unterstützt die Mitarbeiter Ausbildung hinaus wird er dabei noch angenehm zu interessanten, • Ermöglicht einfach auf neue Produkte und Ser- übergreifenden Themen und mit nützlichen Informationen vices aufmerksam zu machen unterhalten. • Unterschiedliche Promotionen können auf die Ef- fektivität getestet und somit jederzeit nach den Aktuelle News und Wetter runden ein Erkenntnissen des Tests verbessert werden aufmerksamkeitsstarkes Programm ab und erzeugen einen • Effiziente Brandkommunikation und Differenzier- Lern- und Gewöhnungseffekt beim Kunden in der Bank viel ung durch den Einsatz eines umfassenden, stim- Nützliches zu bekommen. migen Digital Signage Package pro Filiale 6 RELEVANCE 01/2010
BANKING Coverstory EINIGE EINSATZSCHWERPUNKTE AM POS DER BANK Wartezeiten am Schalter Digital Signage als Leitsystem in der Filiale: Gemäss Studien von PRI wird durch Einsatz von Digital Signage in Banken die Wartezeit viel angenehmer Der gesamte Weg zum Schalter kann genutzt und kürzer wahrgenommen. Der Kunde steht in der Reihe werden, damit Kunden mit konkreteren Vorstellungen auf und wird zu Produkten und Services der Banken informiert. ihren Mitarbeiter/ Berater zukommen. Dabei sind die Programme bei guten Lösungen so aufge- baut , dass die der Zielgruppe entsprechenden Angebote Ein konsequent installiertes System fängt die Source: PRI und Services zur passenden Zeit dargestellt werden. Aufmerksamkeit des Kunden im Schaufensterbereich, mo- tiviert ihn dort eine Interaktion zu tätigen oder geleitet ihn Interessant und effizient kann der Einsatz von in die Filiale, bietet ihm dort verschiedene Aktivitäten an Queuing sytemen in einer Bankfiliale sein. Durch dieses und lenkt ihn dann zum richtigen Berater. In einer Warte- System kann der Kunde ungefähr abschätzen wann er zone und/oder in der Intimitätszone werden dem Kunden drankommt. Er kann sich somit in der Filiale frei bewe- weitere Informationsangebote gemacht. Auch direkt in der gen bis seine Nummer aufgerufen oder angezeigt wird. Schalterhalle ist noch genügend Platz und Zeit, um den Während dieser Wartezeit kann der Kunde Produktinfor- Kunden zu adressieren. mationen wahrnehmen oder auch das Cafe für das Wohl- gefühl besuchen. Durch den subjektiven Mehrwert von Infor- Das Schaufenster: der erste Kontakt zum mation oder Kaffee in angenehmem Ambiente werden Kunden Kunden auch ein weiteres Mal in diese Filiale kommen, auch wenn sie warten müssen. Wenn während des nicht freiwilligen Wartens beim Bankbesuch überhaupt etwas Bereits im Schaufenster können die Passant- Angenehmes geschieht ist dies der erste Schritte auf dem en auf Leistungen und Produkte der Bank aufmerksam Weg zu einer langfristigen Kundenbindung und eines ges- gemacht werden. Ziele sind hier die Kunden mit dem teigerten Umsatzes pro Kunde. Brand bekannt zu machen und die Kunden während den Öffnungszeiten durch zielgruppenadäquate Kommunika- tion zum Betreten der Filiale zu bewegen. RELEVANCE 01/2010 7
BANKING Coverstory Auch interaktive Schaufenster, welche die Inter- Diese Bulletin Boards werden gemäß Aussagen aktion mit der Bank und deren Produkten 24/7 erlauben der Firma Grassfish im Eingangsbereich oder in Warte- bieten attraktive Möglichkeiten. Verschiedene Banken zonen von Banken platziert. Dies bietet Information, Un- nutzen die Schaufenster während und ausserhalb der terhaltung der wartenden Kunden und schafft Nähe durch Öffnungszeiten um Immobilienangebote via Touchscreen die Visualisierung der Kundenbetreuer. oder allgemeine Dienstleistungen der Bank zu kommuni- zieren. (Bild Jyske Bank Schaufenster – Bild Immobilienki- osk Botrop?) Interaktives Digital Signage Bulletin Board zur Übersicht In der modernen Bankfiliale kann der Kunde das Immobilienangebot nach verschiedenen Auswahlkriterien Nach dem Betreten der Filiale kann dem Be- auf einem Touchscreen abfragen. Natürlich kann einem sucher ein Bulletin Board (Bild eines Bulletin Boards..) als Kunden auch gleich eine passende Finanzierung angebo- Gesamtübersicht dienen. Hier werden Informationen und ten und die Ansprechperson dafür vorgestellt werden. Die Angebote aus den verschiedenen Bereichen wie z.B. die attraktivsten Systeme lassen dann per Touch sogar eine wichtigsten News, Informationen und auch Expertisen der Kommunikation mit einem Berater aufbauen. Der Kunde Bank zu gewissen Themen angezeigt werden. Gerade kann von diesem direkt beraten oder zu einem Gespräch in schwierigeren Zeiten ist die Kommunikation mit den abgeholt werden. Wichtiger Punkt: Der Kunde hat bei In- Kunden noch wichtiger. Der Kunde verschafft sich einen teresse eine Möglichkeit sofort zu reagieren. Überblick und kann auf dem digitalen Bulletin Board auch seine Ansprechpartner ablesen. Die einzelnen Informa- tionen in den verschiedenen Themenblöcken können von Natürlich kann die Anzeige der Objekte solcher den jeweiligen Abteilungen selber oder auch zentralisiert interaktiven Anwendungen automatisch auf die jeweilige vom Marketing oder der Pressestelle publiziert werden. Filiale und deren Kundensegment zugeschnitten werden. Systeme dazu werden im Schaufenster, im SB-Bereich 24/7 und auch in der Filiale eingesetzt. Source: PRI 8 RELEVANCE 01/2010
BANKING Coverstory Wirksamkeit durch Content und Integration in Digital Signage ist ein normales Geschäft wie Architektur heute Internet ist. Wenn Digital Signage als Kommunika- tions Instrument gut konzipiert und umgesetzt wird und Die volle Wirksamkeit entfaltet ein DS – System dann auch noch der Erfolg gemessen und die Inhalte an- natürlich durch die Akzeptanz des Kunden. Die Akzep- gepasst werden, dann trägt die Lösung zu einem nach- tanz des Kunden wird primär von der Relevanz der aus- haltigen Erfolg der gesamten Kommunikation und somit gestrahlten Inhalte bestimmt. des Instituts bei. Aber nicht weniger wichtig ist die Integration des digitalen Informationssystems in die bestehende Filial- Wichtige Erfolgsfaktoren sind: Architektur! • Klare Zielsetzungen was erreicht werden soll Wie wird Digital Signage richtig eingesetzt? • Unterstützung der Geschäftsleitung für das Pro- jekt sichern Die immer wiederkehrende Frage steht in • Die Relevanz für den Betrachter verbunden mit direkter Abhängigkeit zur generellen Frage nach Er- den Zielsetzungen berücksichtigen folgsfaktoren • Jährliche Budgets für Inhalte und Anpassungen bereithalten (Anschaffen alleine reicht nicht) Die gesamte Evolution von Digital Signage glei- • Tun oder lassen – halbe Sachen bringen keinen cht dem Thema Internet vor einigen Jahren. Es werden ver- Erfolg schiedenste Aussagen und Thesen von Wirksamkeit und • Integrierte Kommunikation mit bestehenden Erfolg getätigt. Kommunikationsmitteln und DS • Zusammenarbeit mit den besten Spezialisten zu Es ist aber ganz bestimmt keine Mystik beim den Themen Thema Digital Signage dabei und es ist leider auch Technologie kein Geschäft bei dem plötzlich „Erfolgssicherheit“ oder Content „riesige, neue Werbeeinnahmen durch Werbescreens in Communication der Filiale“ für ein Bankinstitut als gegeben angenommen werden können. Source: PRI RELEVANCE 01/2010 9
BANKING Coverstory Was international geschieht Vertrauen durch aktuelle, ehrliche Informa- tion Gemäss verschiedenen nationalen, wie interna- tionalen Digital Signage Anbietern ist im Bankenbereich Die Bankkunden sind generell verunsichert. Ak- die Nachfrage betreffend digitalen Kommunikationslö- tuelle und ehrliche Information schafft Sympathie und Ver- sungen vorhanden. Es gibt verschiedene Institute, die mit trauen. Die Differenzierung durch aktuelle, ehrliche Infor- Pilotinstallationen den Einsatz intern im Unternehmen und mation kann mit einem zentral gesteuerten Digital Signage am POS testen. Dabei werden die in anderen Banken Netzwerk erreicht werden. Die Kommunikationsabteilung installierten Lösungen gerne als Benchmark genommen. des Unternehmens hat die Möglichkeit innerhalb weniger Minuten eigene Statements auf Pressemeldungen zum Markt aktuell zu veröffentlichen und aus der eigenen Sich- „Eine durchdachte Digital Signage Lösung ist tweise darzulegen. auch in schwierigeren Marktlagen für Banken ein gutes Investment. Mit dem richtigen Mix von verschiedenen Digi- tal Signage Komponenten kann der Kunde wirkungsvoll Kein anderes Kommunikationsmittel ermöglicht informiert werden!“ sagt Teo de Lange zuständig für das diese Flexibilität und Geschwindigkeit zu aktuellen The- Business Development des amerikanischen Software Anbi- men zu informieren. Gerade in Krisenzeiten kann eine pro- eters Cool Sign. gressivere Informationspolitik bei den Kunden Vertrauen aufbauen oder verstärken. Viel Potenzial schlummert noch bei den öffentlich- rechtlichen Kreditinstituten und den Genossenschaftsbank- en. Zwar existieren auch hier vielfach zentrale Angebote, jedoch führt die dezentrale Organisationsstruktur der einzelnen selbstständigen Einheiten und Institute oft zu un- terschiedlichen Aktivitäten, Systemen und Ausprägungen. Eine weitere große Chance der Bankinstitute liegt darin Jens Dautzenberg verborgen, den POS auszulagern – hin zum Kunden. Ein interaktives Kiosksystem beim Autohändler oder im Mö- belhaus ist ein variables und äusserst effizientes Kooper- Nach 15 Jahren internationalem Hochleistungss- ations-Modell. port und einem BWL-Studium mit dem Schwer- punkt Marketing und Unternehmenspolitik über- nahm Jens Dautzenberg Ende 2005 für eine Schlussendlich kaufen immer noch Menschen national tätige Werbeagentur den Sektor Market- von Menschen. Das tun sie dann, wenn sie sich verstän- ing & Sales und baute dort den Bereich Digital Sig- digen können. Erstinformationen werden immer häufiger nage primär für den Bankensektor auf. Seit Mitte von elektronischen Medien präsentiert. Dies ist der Wun- 2008 ist Dautzenberg Gründer und Managing Di- sch des Kunden und eine Aufgabe für die Bankinstitute rector bei Comma Sports & Business, einer Full-Service-Agentur im Be- liegt wohl darin diesem Wunsch nachzugehen. Digital reich Marketing & Consulting. Signage ist hierbei eine wichtige Brücke zwischen Infor- Neben der klassischen Marketingberatung liegt der Schwerpunkt der mation, Akquisition und den folgenden Schritten in der Agentur bei der dynamischen Kommunikation. Das Digital-Signage- Kundenansprache. Portfolio umfasst alle wesentlichen Komponenten – Software, Hard- ware, Content-Produktion, Projektmanagement und Implementierung. Die Ausgliederung des Geschäfts- feldes Digital Signage in eine eigen- ständige Unternehmung ist in Planung. Kontakt: dautzenberg@comma-sports-business.de 10 RELEVANCE 01/2010
BANKING Technik DIGITAL SIGNAGE IN EINER BANKFILIALE UND WAS SAGT DIE IT-ABTEILUNG DAZU? Großflächige Displays im Eingangsbereich oder Wenn sich die Marketingabteilung dafür entsch- im Schaufenster der Bankfiliale informieren Kunden über ieden hat, Digital Signage einzusetzen, so sollte damit die neuesten Produkte oder Zinssätze. Im Ticker laufen die die Möglichkeit einhergehen, das System selbstständig zu Wirtschaftsnachrichten und die aktuellen Börsenkurse. Im- bedienen, eigene Kampagnen zu planen, regional anzu- mer wieder im Wechsel mit lokalen Informationen. Im Cor- passen und bereits vorhandenes Material aus dem Web-, porate Design der Bank werden auf diese Weise Kunden Print- und TV-Bereich zu verwenden. Inhalte müssen dann angesprochen und dazu animiert, die Filiale zu betreten. angepasst, vorbereitet oder neu erstellt, Templates defini- Ein digitales Wegeleitsystem führt den Kunden zu seinem ert und existierende Kampagnen integriert werden. Paral- Ansprechpartner. Wartezeiten verkürzt das Filial-TV. Im lel dazu beginnt Computacenter in Abstimmung mit der Kundengespräch unterstützt das interaktive Terminal den IT-Abteilung die Planungen für die technische Umsetzung. Berater bei der Vermarktung seiner Produkte. Bei der Beschaffung, der Konfiguration und beim Rollout der Geräte zeigt sich der Wert der Erfahrungen eines in- In Zeiten der Finanzkrise sind schnelle Reak- ternational aufgestellten Dienstleisters wie Computacenter. tionen gefordert. Mitarbeiter müssen aktuell über Ände- rungen und neue Regelungen informiert und dazu mo- Wenn das inhaltliche Konzept steht, muss tiviert werden, dieselben zügig umzusetzen. So etwas entschieden werden, ob die vorhandene Infrastruktur kann per Live-Videostreaming oder als Videobotschaft genutzt werden kann oder ein autarkes Netzwerk über realisiert werden. Digital Signage eignet sich nicht nur für UMTS aufgebaut werden sollte. Das letzte Szenario ga- Ansprachen sondern auch für Schulungen. rantiert einen ungestörten Datenfluss. Ebenso muss schon frühzeitig definiert werden ob für die Ablage der Daten So oder so ähnlich sieht für den Spezialisten das das Rechenzentrum der Bank genutzt werden kann oder ideale Marketing- und Kommunikationszenario in einer ob sie extern gehostet werden sollen? Häufig ist es so, Bankfiliale aus. Doch wie kommt die Botschaft auf das Dis- dass bestimmte Inhalte bereits über die bestehenden play? Wer betreut das System und trägt Sorge dafür, dass Verbindungen auf SB-Terminals überspielt werden. Dabei die Inhalte nicht veralten oder falsch dargestellt werden? muss man beachten, dass die Daten im Virtual Private Wer hilft, wenn das System ausfällt oder die Lösung er- Network (VPN) priorisiert werden, da es andernfalls bei weitert oder erneuert werden muss? Und wer kümmert sich späterem Videostreaming zu fehlerhaften Darstellungen um das Thema Sicherheit? Sind die Daten vor unerlaubten oder Ausfällen kommen kann. Mit der Beanspruchung der Zugriffen sicher und kann die Manipulation und Zweckent- Datenverbindungen für Streamings geht darüber hinaus fremdung der Geräte ausgeschlossen werden? die Gefahr einer Verlangsamung des gesamten Netzwer- kes einher. Eine Lösung für dieses Problem kann in der nächtlichen Überspielung der Video-, Bild- und Textdaten Zusammenspiel zwischen Marketing und auf den Player liegen. IT-Abteilung – die technische Umsetzung folgt dem inhaltlichen Konzept Die Anforderungen an das System sind komplex, die Lösungsszenarien vielfältig. Egal ob interne IT-Abteilung oder externer Dienstleister – eine frühzeitige Einbeziehung der IT-Spezialisten garantiert die reibungslose Umsetzung und einen schnellen Rollout sowie den zuverlässigen und sicheren Betrieb der Lösung. Wichtig für die erfolgreiche Installation von Digital Signage im Retail-Bankenumfeld ist eine detaillierte Definition der verschiedenen Anforderun- gen schon zu Projektbeginn. Die Erwartungen von Market- ing und Kommunikationsabteilung an das System können bereits zur richtigen Lösung führen. Wobei die Anwender- freundlichkeit eine große Rolle spielt, denn nur so kann die Akzeptanz im späteren Betrieb gewährleistet werden. RELEVANCE 01/2010 11 Source: istockphoto.com
BANKING Technik Synergien entstehen, wenn bereits existierende trum wird ein Server aufgesetzt, von dem die Inhalte auf Wartungsverträge mit Produzenten für die Hardware und die Player überspielt werden. Diesen Server sollten die das Betriebssystem genutzt bzw. erweitert werden können. Systemadministratoren der Bank überwachen können. Bei Bei der Software kann unter diversen Lösungen gewählt Lieferung der Daten durch externe Agenturen empfiehlt werden: Einige Programme bieten Schnittstellen zu Con- sich die Installation eines zweiten Servers, der über ein tent Management Systemen, andere können mit vorhan- VPN gespiegelt wird. So wird der Zugriff von extern auf denen Lösungen verknüpft werden. Eine weitere Variante das Rechenzentrum verhindert. Die Displays und Player besteht in komplett losgelöster Managementsoftware, die, werden von Computacenter konfiguriert und getestet und abgeschottet von andere Systeme und Anwendungen, anschließend zum Einsatzort geschickt und in Betrieb ge- diese nicht tangiert. Alle Lösungen aber überwachen die nommen. Bei einem gut geplanten Rollout dauert der Ein- Systeme und lösen bei Ausfällen sofort Alarm aus. Dann satz vor Ort mit Aufstellen, Anmelden und Synchronisieren hilft ein gutes Service- und Supportkonzept, den Fehler sch- weniger als 30 Minuten. nell zu beheben und defekte Geräte auszutauschen. Den Support für die Software übernimmt in den meisten Fällen der Hersteller. Für die Hardware gibt es Serviceverträge Soll eine Digital Signage-Lösung in Bankfilialen beispielsweise mit IT-Dienstleistern. Am angenehmsten für erfolgreich eingeführt und sicher betrieben werden, dann die Filiale ist es, wenn sie bei Störungen unter nur einer müssen die IT-Abteilung und ein Dienstleister wie Com- zentralen Hotlinenummer Hilfe erhält. putacenter unbedingt bereits in die Planungen einbezo- gen werden – insbesondere dann, wenn die Lösung in die bestehende Infrastruktur integriert wird. Eine Überwac- Eine Überprüfung der Bandbreiten in dem hung des Systems durch die Administratoren ist unabding- vorhandenen Netzwerk gibt Aufschluss darüber, ob In- bar. Service und Support im Betrieb sind schon deswegen halte übertragen und Livevideos gestreamt werden kön- enorm wichtig, da ja jede Art von Störung für den Kunden nen. Einen solchen Netzwerkcheck empfiehlt Computa- wie für den Mitarbeiter sofort sichtbar ist. Dies sind Punkte, center wenigstens vor jeder größeren Installation. Neben die das Marketing bei der Planung des idealen Digital der Priorisierung der Videodaten sollte Bandbreite explizit Signage-Szenarios gerne außer Acht lässt. für die WAN-Übertragung reserviert werden, um Störun- gen im geschäftskritischen Datentransfer zu umgehen. Dies ist eher möglich, wenn das WAN-Netz dem Unternehmen gehört und nicht bei einem Provider eingekauft wurde. Marcus-Michael Müller Geb. 24.09.1969 Komplettangebote mit einem System in einer verheiratet und Stele, einem separaten DSL-Anschluss und vorgefertigten 2 Kinder Inhalten, die auf die Terminals überspielt werden, sind die technisch einfachste Lösung und auch recht sicher. In Marcus-Michael solchen Systemen steht ein einfacher PC oder ein Digi- Müller, 40, ist Nie- tal Signage-Player mit Clientsoftware über das Internet dersachse. Nach mit einem zentralen Server in Verbindung. Die Daten von dem Studium für diesem Server werden lokal gespeichert, so dass der Digi- Wirtschaftsingenieur- tal Signage Screen auch in Internetausfallzeiten bespielt wesen wird. Ein Update dieser Inhalte stellt eine Agentur im Stil arbeitete er für di- der Corporate Identity der Bank je nach Vertrag täglich verse national und international tätige IT Unternehmen oder auch stündlich zur Verfügung. Eine solche Lösung als Leiter Marketing und Produktmanagement. empfiehlt sich für Gebiete mit geringen Bandbreiten. Über Seit 2 Jahren baut er für Computacenter, einem der ein UMTS-Netz werden die Daten zeitversetzt oder nur größten IT-Systemhäuser in Deutschland, nachts übertragen. Hierbei ist allerdings die Möglichkeit den Bereich für Video Lösungen auf. Hierzu gehören zur Einflussnahme auf die Inhalte sehr gering. Vorhandene zentral gesteuerte digitale Werbe- und Informationssys- Daten können nicht genutzt oder selbstständig angepasst teme und auch Video Learning Lösungen. werden. Aus diesem Grund entscheiden sich viele Banken Er kennt die Anforderungen an eine Digital Signage- und Sparkassen gegen eine komplett extern gesteuerte Lö- Lösung aus eigener Erfahrung und unterschiedlichen sung. Blickwinkeln: Als Business Unit Manager für Video So- lutions legt er besonders viel Wert auf die technische Umsetzung, Roll-Out und einfache Verwaltung der Sys- Wesentlich umfangreicher ist der Aufbau eines teme im Betrieb. Aufgrund seiner früheren Aktivitäten im intern gehosteten Medianets, über das sowohl Videokom- Marketing sind ihm auch die inhaltlichen Anforderungen munikation und Videoüberwachung als auch Digital Sig- bestens bekannt und weiß von den Akzeptanzproblemen nage oder ein Videoportal bzw. Filial-TV betrieben werden des neuen Mediums bei Agenturen oder Marketingab- kann. Das Betreiben und Überwachen eines Netzes ist für teilungen. die IT-Administratoren einfacher als die Betreuung unter- schiedlicher Komponenten. Kontakt: Marcus-michael.mueller@computacenter.com Nachdem von der IT festgelegt wurde, wie die Daten zu den Displays kommen, sollte ein Video-Readi- ness-Netzwerkcheck durchgeführt werden. Im Rechenzen- 12 RELEVANCE 01/2010
Wincor NixdorfBANKING “Advertorial” BEWEGTE BILDER BEWEGEN KUNDEN DIGITAL SIGNAGE-KONZEPTE FÜR BANKEN Rund zwei Drittel aller Bankkunden nutzen ihre Wincor Nixdorf bietet Banken ein Digital Sig- Filiale regelmäßig – in erster Linie zur Abwicklung von nage-Lösungskonzept, dass diese Hürde überwindet. Im Standard-Transaktionen im SB-Bereich, um Bargeld ab- Mittelpunkt steht dabei nicht die Bewerbung einzelner zuheben, Kontoauszüge auszudrucken oder Überweisun- Bankprodukte, sondern der Kunde selbst und die Vielzahl gen zu tätigen. Der direkte Kontakt zum Mitarbeiter fin- seiner möglichen Lebenssituationen. Erst im zweiten Schritt det dabei nur selten statt. Für Banken stellt sich deshalb wird diesen mit passenden Produkten begegnet. zunehmend die Frage: Wenn ein Dialog mit dem Kunden nicht zustande kommt, wie kann sie dann gezielt neue Produkte beim Kunden platzieren? Selbstaktivierung des Kunden Erfahrungen aus dem Handel zeigen: Fast 70 Ziel der Digital Signage-Lösung ist es, den Kun- Prozent der Kaufentscheidungen fallen im Store. Rund 50 den über seine Themenaffinität in die Beratung zu führen. Prozent der Verbraucher nutzen die Angebote aus Instore- Bewegte Bilder und visuelle Effekte dienen dabei als Me- Werbung – und das, obwohl nach wie vor über 80 dium, die Eigeninitiative des Kunden zu wecken. Beispiels- Prozent der Budgets für Werbemaßnahmen außerhalb der weise an einem Interaktionsterminal im SB-Bereich seiner Filiale bestimmt sind. Bank. „Diskrete Interaktionszone“ lautet das Schlüsselwort. Über wenige Klicks bestimmt der Kunde selbst, zu welchen Themen er nähere Informationen erhalten möchte. Anstatt Zurück in die Bankfiliale: Hier birgt die „Kal- ihm eine Kaufentscheidung aufzuzwingen gilt es, das Inter- tansprache“ der Kunden in der Regel ein großes Risiko. esse des Kunden zu wecken und den weiterführenden Dia- Denn nur selten ist bekannt, in welcher Lebenssituation sich log zu fördern. Dabei bleibt es dem Kunden überlassen, ein Kunde befindet und welches Thema dieser für sich als ob er ein vertiefendes Beratungsgespräch in Anspruch passend oder unpassend empfindet. Oftmals betrachten nehmen will oder weiterführende Informationen per Tele- Kunden gar die direkte Ansprache als störend. fon oder E-mail erhalten möchte. Source: Wincor Nixdorf RELEVANCE 01/2010 13
BANKING Wincor Nixdorf “Advertorial” Für die Bank besteht der Vorteil dieses Lösung- Das Unternehmen Wincor Nixdorf sansatzes in der Kopplung des Vertriebskanals Filiale mit weiteren Vertriebskanälen – Voraussetzung dafür ist allerd- ings ein integriertes Multikanal-Management und die Wincor Nixdorf ist einer der weltweit führenden kanalübergreifende Nutzung von Kundeninformationen. Anbieter von IT-Lösungen und -Services für Retailbanken sowie Handelsunternehmen und deren Filialgeschäft. Im Fokus des Leistungsangebots steht die Optimierung von Der kundenverantwortliche Mitarbeiter in der Geschäfts- und IT-Prozessen. Dazu setzt sich Wincor Nix- Filiale erhält alle Informationen aus dem Check und kann dorf dafür ein, dass Banken und Handel so endkunde- so gezielt beraten. Dazu kommen am Beraterarbeitsplatz norientiert, wirtschaftlich und international wie möglich neueste Oberflächen der Betriebssystemgeneration wie arbeiten können. Das Portfolio umfasst zum einen die z.B. Microsoft Surface zum Einsatz. Automatisierung von Prozessen, zum anderen die Über- tragung von Standard- und Service-Prozessen auf Selbst- bedienungssysteme. Dazu bietet Wicor Nixdorf neben Entscheidend für den Erfolg von Digital Sig- der Beratung auch die Anpassung von IT-Lösungen an nage Projekten ist dabei die Konzeption, weiß Manfred individuelle Kundenanforderungen sowie die Implemen- Bögelein, Senior Consultant bei Wincor Nixdorf. Wer tierung und Integration vor Ort. Das Know-how aus dem glaube, Digital Signage sei nur ein reines Technikprojekt, Kerngeschäft mit Banken und Handel wird dabei auch zur der irre sich gewaltig. „Die beste technische Implementier- Expansion in verwandte Branchen genutzt. Dazu gehören ung hilft wenig, wenn die Prozesse dahinter nicht stimmen. Post- und Lotteriegesellschaften sowie Gastronomie- und Entscheidend ist der Content!“ Tankstellenfilialisten. Bei Geldautomaten ist Wincor Nix- dorf in Deutschland Marktführer, in Europa auf Platz 2. Das Unternehmen ist in rund 100 Ländern präsent, davon Um später auch den Projekterfolg bestimmen zu in 37 mit eigenen Tochtergesellschaften. Insgesamt arbe- können, ist ein lückenloses Monitoring notwendig. „Damit iten über 9.300 Mitarbeiter im Konzern. kann dokumentiert werden, wie viele und welche Filial- besucher auf welche Produkte positiv reagieren, einen Check durchgeführt haben und in die Beratung überführt worden sind.“ Manfred Bögelein Gebündelte Technologiekompetenz und Manfred Bögelein ist Senior bankfachliches Know-how Consultant bei Wincor Nixdorf. Zu seinen Aufgaben zählt es, Banken und Finanzdienstle- Zur Durchführung von Digital Signage Projekten ister zu begleiten – von zuku- bietet Wincor Nixdorf den Banken Technologiekompetenz nftsweisenden Filialkonzepten gepaart mit bankfachlichem Know-how und der Erfahrung bis hin zur Wirtschaftlichkeit- aus vielen 1-to-1 Marketing-Projekten. sermittlung. Das Leistungsangebot der Consultants von Win- cor Nixdorf zur Vertriebsprozessoptimierung umfasst die Beratung und Konzeption umfassender Digital-Signage-, 1-to-1 Marketing- und CRM-Lösungen. Es werden Emp- fehlungen zur Software gegeben und diese auf Wunsch Kontakt: in die bestehende CRM- und Multikanalumgebung imple- Manfred.boegelein@wincor-nixdorf.com mentiert. Weitere Leistungen beinhalten die Erstellung und das Management des Contents, die Bereitstellung der er- forderlichen Hardware sowie den Betrieb und Service der entsprechenden Lösung. Auf Wunsch übernimmt Wincor Nixdorf dabei auch die Generalunternehmerschaft. 14 RELEVANCE 01/2010
BANKING Marketing WARUM DIE «MATTSCHEIBE» EIN GLÄNZENDES KOMMUNIKATIONSMITTEL IST Für Banken gilt heute mehr denn je: Die Währung der Zukunft heisst Vertrauen. Und dieses Vertrauen der Kunden lässt sich mit einer empathischen, glaubwürdigen, zuvorkommenden Kommunikationskultur stärken. LCD/Plasma-Bildschirme in der Schalterhalle können im Kom- munikationsmix einer Bank diesbezüglich eine wichtige Funktion übernehmen. Von Barbara Trachsel Rund zwei Drittel aller Bankkunden nutzen ihre bestätigen. Gerade für Dienstleister im Finanzbereich ist Filiale regelmäßig – in erster Linie zur Abwicklung von es wichtig, dass sich ihre Kunden mit ihren Werthaltungen Standard-Transaktionen im SB-Bereich, um Bargeld ab- und Lebenswelten gut aufgehoben fühlen. «LOHAS» - der zuheben, Kontoauszüge auszudrucken oder Überweisun- «lifestyle of health and sustainability» gibt diesbezüglich gen zu tätigen. Der direkte Kontakt zum Mitarbeiter fin- heute die Richtung an. Materielle Sicherheit und Individu- det dabei nur selten statt. Für Banken stellt sich deshalb alisierung, Nachhaltigkeit und Beständigkeit, Gesundheit zunehmend die Frage: Wenn ein Dialog mit dem Kunden und Stressfreiheit sind die übergeordneten Wertetrends, nicht zustande kommt, wie kann sie dann gezielt neue die es zu beachten gilt. In der «freien Wildbahn» müssen Produkte beim Kunden platzieren? sich Kommunikationsmassnahmen auf knappste und eher aufdringlich gestaltete Botschaften beschränken um die Erfahrungen aus dem Handel zeigen: Fast 70 gewünschte Wirkung (Kundengewinnung, Bekanntheit, Prozent der Kaufentscheidungen fallen im Store. Rund 50 etc.) zu erreichen. Prozent der Verbraucher nutzen die Angebote aus Instore- Werbung – und das, obwohl nach wie vor über 80 In einer Schalterhalle bietet sich jedoch die Prozent der Budgets für Werbemaßnahmen außerhalb der Möglichkeit - und vor allem die nötige Aufmerksamkeit - Filiale bestimmt sind. dem Kunden ein differenzierteres, tiefgründigeres Bild des Unternehmens zu präsentieren, das diese Werte vermittelt Zurück in die Bankfiliale: Hier birgt die „Kal- und damit mehr Sympathien schafft. tansprache“ der Kunden in der Regel ein großes Risiko. Denn nur selten ist bekannt, in welcher Lebenssituation sich Virtueller «Kundenbetreuer» ein Kunde befindet und welches Thema dieser für sich als passend oder unpassend empfindet. Oftmals betrachten Mit Screens können schnell verschiedenste In- Kunden gar die direkte Ansprache als störend. halte vermittelt und somit unterschiedlichen Zielgruppen oder Informationsbedürfnisse angesprochen werden. So Wincor Nixdorf bietet Banken ein Digital Sig- können sich Imagebotschaften mit aktuellen Zinssätzen, nage-Lösungskonzept, dass diese Hürde überwindet. Im Wechselkursen, Börsennews oder unternehmensferneren Mittelpunkt steht dabei nicht die Bewerbung einzelner Informationen wie lokalen Wetterprognosen, Sportresultat- Bankprodukte, sondern der Kunde selbst und die Vielzahl en oder Kulturveranstaltungen abwechseln. Der Bildschirm seiner möglichen Lebenssituationen. Erst im zweiten Schritt strahlt dabei nicht nur Infotainment aus, sondern fungiert wird diesen mit passenden Produkten begegnet. auch als eine Art virtuelle Betreuung für den wartenden Kunden. Natürlich kann der Screen den persönlichen Kon- takt mit einem Kundeberater nicht ersetzten, selbst wenn Die erhöhte Aufmerksamkeit nutzen und der Bildschirm mit interaktiven Features ausgestattet ist. Er Werte vermitteln In einer Schalterhalle haben die Kommunika- tionsmassnahmen also im wahrsten Sinne des Wortes ein Heimspiel und stossen beim Publikum auf viel mehr Beachtung als auf neutralem Boden. In dieser «kommu- nikativen Schutzzone» lässt sich entsprechend einiges an Kundenbindungs- und Goodwill-Potenzial ausschöp- fen. Dabei gilt es nicht in erster Linie, das Vertrauen zu gewinnen - wer in der Schalterhallte ist, ist in der Regel schon Kunde - sondern es geht vielmehr darum, das Ver- trauen zu stärken und den Kunden in seinem Entscheid zu RELEVANCE 01/2010 15 Source: John Lay Solutions
BANKING Marketing eignet sich aber durchaus als Impulsgeber und in jedem In guten wie in schlechten Zeiten Fall als Entertainer; allfällige Fragen können unter Um- ständen schon beantwortet oder Interesse für ein bestim- mtes Thema geweckt werden. So hat der Kunde selbst Last, not least bieten Bildschirme im Schalterbe- während der unbetreuten Wartezeit das Gefühl, dass man reich eine hervorragende Plattform für die aktive Stellung- sich um ihn kümmert. nahme zu aktuellen Geschehen - auch wenn diese nicht immer positiv ist. Denn wie gesagt, mit das wichtigste Gut einer Bank ist das Vertrauen der Kunden - und das wird Risiken und Nebenwirkungen durch Ehrlichkeit und Direktheit gestärkt. Beim Einsatz von Bildschirmen gibt es aber auch Gebote und Verbote für die ideale Wirkung zu beachten. Das Wichtigste: Fremdwerbung hat in diesem Umfeld nichts zu suchen, denn sie untergräbt den grossen Vorteil der «kommunikativen Hoheit», die ein Unternehmen im ei- genen Gebäude ausspielen kann. Jedoch sind werberische Barbara Trachsel Grossattacken mit einem allzu heterogenen Themenmix ist CEO der Berner Kommu- ebenso kontraproduktiv wie eine aufdringliche, unruhige nikationsagentur Republica. Ausgestaltung der Informationen und Botschaften. Trotz Unter dem Leistungsverspre- aller technischen und visuellen Möglichkeiten gilt auch bei chen 360° Kommunikation diesem Kommunikationsmittel: Weniger ist mehr, an die konzipiert und realisiert Re- inhaltliche und formale Qualität sind höchste Ansprüche publica wirksame und in- zu stellen und Corporate-Design-Vorgaben sind unbedingt tegrale Kommunikationslö- einzuhalten. Vor allem sollte auf auditive Zusätze verzichtet sungen in den Disziplinen und Filmsequenzen nur sparsam eingesetzt werden. Wich- Werbung, Branding, Public tig ist zudem, die Informationen in relativ kurzen Loops Relations, Internet und Event. zu wiederholen. Höchstes Gebot ist Glaubwürdigkeit und eine ruhige, aber animierende Atmosphäre, denn die Kun- den sollen nicht mit Reizen und Informationen überflutet Kontakt: werden, sondern sich wohl, unbedrängt und entspannt Bala.trachsel@republica.ch fühlen. 16 RELEVANCE 01/2010 Source: John Lay Solutions
Banking Special Edition AUSGABE 02/2010 RELEVANCE 01/2010 17
BANKING Interactive INTERACTIVE DIGITAL SIGNAGE UNTERSTÜTZUNG BEI DER KUNDE-BANK-KOMMUNIKATION SCHAFFT EINE NEUE FORM DES ERLEBNISBANKING Finanzdienstleister bewegen sich heute im- punkt, ein Kommunikations- und Transaktionsplatz, eine mer mehr in einer vielfältigen Medienlandschaft und die räumliche und menschliche Repräsentanz sowie ein Kunden nehmen Bankdienstleistungen immer mehr ihrem Selbstbedie¬nungszentrum. Ziel der neuen Kundenhalle persön¬lichen Bedarf entsprechend über die verschie- ist daher das Schaffen von Lebensräumen, Erlebnisräumen densten Medien in Anspruch. Die Bankfiliale wird zwar und Erlebnisbanking. In der Schalterhalle der Zukunft geht weiter Bestand haben, aber in veränderter Form. Es wird es nicht mehr nur um Repräsentanz, sondern um Kommuni- in seiner Ausschließlichkeit von einem Multi-Channel-Bank- kation, nicht mehr nur um die Altehrwürdigkeit des Geldes, ing abgelöst und jede Bank muss sich für einen wettbe- sondern um reale Lebensäußerungen; in ihr wird gearbe- werbsfähigen Vertriebsweg- Mix individuell entscheiden. Konzepte wie Convenience- Store-Banking, Store Banking, InStore Banking, Cyber- und mobile Banking sowie Erleb- nisbanking, Marktplatzkonz- epte mit Bistroecke, Surf-Café und Jugendbank prägen heute das Filialsystem. Die Frage ist aber, wie sie ausge- staltet werden und ob diese vordergründigen Annehmlich- keiten der Preis für längere Wartezeiten sind, die aufgr- und der Personalausdünnung in Kauf genommen werden müssen. Der Kunde möchte nicht mit einer Tasse Kaffee vor dem Geschäft zeitlich ver- tröstet werden, sondern nach dem Geschäft damit eine An- nehmlichkeit bekommen. Und man möchte sich schon gar nicht wie in der Wartezone eines Einwohnermelde- oder Finanzamtes fühlen. Source: John Lay Solutions Die Lifestyle Kundenhalle: itet, debattiert, gestritten, aber auch Service der neuen Art geboten. Die Bank der Zukunft ist vielleicht so etwas wie Die Kundenhalle ist immer mehr ein Treffpunkt ein “Geld-Bistro” oder eine “Finanzierungs-Bar” - jedenfalls von und mit Menschen, eine Bühne für Visionen, Ba- keine Bank mehr im herkömmlichen Sinne. Diese neuen sis für Erlebnisbanking, ein Animations- und Verkaufs- ”Lifestyle”-Kundenräume entwickeln sich zu Orten, wo die 18 RELEVANCE 01/2010
BANKING Interactive Bank und der Bankkunde trotz des fortschreitenden Trends hen, die sich auf die Bank und seine Dienste beziehen, zur virtuellen Bank und damit zur immer größer werdenden gemischt mit globalen, nationalen und/oder lokalen In- Anonymität der Kunde-Bank-Beziehung wieder persönlich formationen. Und – die Informationen müssen integriert zusammenkommen. Dabei ist die Neugestaltung aber sein in eine Marketingkampagne, an die sich der Kunde mehr als nur Renovierung, nämlich das gleiche wie bisher aus dem Fernsehen, dem Internet, aus Broschüren oder nur in schöneren Farben oder ansprechenderem Ambiente Gesprächen mit Bankmitarbeitern erinnern kann. zu präsentieren; sondern einbettet in das gesamte Market- ing-Mix der Bank: gewinnt deshalb auch die Gestaltung der Kundenkommunikation neben der architektonischen Maßstäbe hat hierzu die Raiffeisen Landesbank Umgebung und Gestaltung des Kundenraumes eine im- Niederösterreich/Wien bereits 2004 mit dem Digital mer größere Bedeutung. Signage System „Raiffeisen-TV (R-TV)“ gesetzt, das ein auf die Informationsbedürfnisse der jeweiligen Kundenkreise abstimmbares digitales Informationssystem für den Schal- Mit gutem Beispiel voran: ter-, Kassen- und Foyerbereich darstellt, das überregionale als auch lokale Inhalte in einem zufälligen bzw. einem Banken und Sparkassen konkurrieren heute in bewusst gesteuerten Informationsmix präsentiert. Dieser ihrem Auftreten mit dem Einzelhandel und gestalten ihre individuelle Mix macht aus dem R-TV eine lokale, elek- Fronten mit großflächigen Fenstern, die den Kunden von tronische, täglich aktuelle Kundenzeitung, die billiger als draußen das Angebot im Inneren überblicken lassen. Und jede vergleich¬bare Printversion ist und bei den Kunden im Inneren “verführen” sie die Kunden durch ein einlad- der Bank eine hohe Akzeptanz gefunden hat. An mit dem endes Ambiente - u.a. auch durch den Einsatz ausgefeilter R-TV vernetzten Kioskterminals können sich Kunden näher Lichttechnik sowie den Einsatz multi¬medialer Technolo- über die auf R-TV gezeigten Angebote informieren und gien – als Beispiele die von vielen Bankern einst als „Me- auch mit Bankmitarbeitern in Kontakt treten - ein Wun- kka“ für den Einsatz multimedialer Technologien aufge- sch, den vor allem jüngere Nutzer von Bank-Terminals und suchte Zuger Kantonalbank, die auf der CeBIT 2005 zur Geldautomaten laut einer Studie von NCR geäußert ha- „Geschäftsstelle des Jahres“ gekürte Sparkasse Forchheim ben. oder das als „Q110 – Die Deutsche Bank der Zukunft“ bezeichnete Investment- und Finanz-Center in Berlin. Es gilt heute, den „mündig“ gewordenen, mit interaktiven WOW-Effekte: Medien vertrauten Kunden auf anschauliche Weise über die verschiedenen, komplexen Bankprodukte zu informie- Eine der größten Banken in Indien, die State Bank of India (SBI) setzte kürzlich Digital Signage ein, um besonders junge Autokäufer zu erreichen. Dazu wurde im Anschluss an eine PR-Au¬to.Ral- ley zwischen Mumbai und Lonavala an aus- gesuchten Standorten in Mumbai und speziell an Fahrkartenschaltern der Western Railway sowie an Flughäfen eine Marketingkampagne für Kfz-Kredite über ein um- fangreiches Digital Sig- nage-Netzwerk gefahren. An einigen Orten konnten Kunden mit ihrem Handy auf Nachrichten auf den Displays antworten und selbst SMS- oder MMS- Nachrichten an die Dis- plays senden und anzei- gen lassen. Auf diese Art und Weise konnte SBI Neukunden-Leads generi- Source: John Lay Solutions eren und näher mit ihnen in Kontakt treten. Und ren – und das in der nur kurzen Zeit, in der er sich in auch die ING DIRECT USA, eine der größten Direktbank- der Bankfiliale aufhält: es gilt also die Wartezeiten beim en der USA, nutzt Digital Signage, um mit den Kunden Geldabheben optimal zu nutzen. Hier hat sich Digital Sig- zu kommunizieren. Dazu wurden in ING DIRECT’s neuen nage als sehr hilfreich erwiesen – aber Digital Signage Cafés Bildschirme installiert, wobei eines im (Schau-)Fen- muss mehr sein als nur Fernsehen oder nur Werbung. Es ster die vorbei gehenden Passanten über Bankprodukte, muss aus einem Mix aus verschiedenen Inhalten beste- aber auch über aktuelle Getränke-Spezialitäten informie- RELEVANCE 01/2010 19
BANKING Interactive ren und sie zum Eintreten animieren sollen. Im Bank-Cafè können die Kunden über einen Touchscreen die verschie- den Bildschirme steuern und sich und damit auch die anderen anwesenden Besucher näher über bestimmte Bank¬dienst¬leistungen unterrichten lassen. Die Kunden- Eckhard Reimann räume der in Oregon, Washington und Kalifornien mit Eckhard Reimann über 200 Filialen aktiven Umpqua Bank ähneln mehr Han- studierte Volk- delsboutiquen, Coffee Shops oder Internet Cafés als der wirtschaftslehre traditionellen Bankfiliale. Sie heißen daher auch „Neigh- an der Rhein- borhood Stores“. Mittelpunkt und sog. „Eye-catcher“ die- ischen Friedrich- ser Stores ist eine „Discovery Wall“, eine aus 4 Dis¬plays Willhelms-Uni- bestehende Video-Wand, auf der Animationen und Filme versität zu Bonn. über die Bank und deren Leis¬tun¬gen über die gesamte Er ist Berater Breite der Wand ablaufen. Sie erlaubt es aber auch Bank- für E-Kiosk- und mitarbeiter und Kunden, interaktiv an ihr tätig zu werden Digital-Signage- und mehr über bestimmte Produkte zu erfahren. Dazu hebt Anwendungen man eines der farbigen Objekte hoch und sofort wird über (www.ERCM.de), RFID auf dem am nächsten befindlichen Touchscreen eine war sieben Jahre Präsentation über eines der Bankprodukte abge¬spielt. Referent für E-Ki- Die Kunden können in dieser Präsentation selbst interagie- osk beim Bundes- ren und letztlich diese „Digitale Broschüre“ auch ausdruck- verband Digi- en. Im „HomeOwnership Center (HOC)“ der Bank of tale Wirtschaft America wird Haus- und Wohnungssuchenden schon seit (BVDW) e.V. (vor- 2005 an sog. DisplayPoints interaktives Digital Signage mals Deutscher Multimedia-Verband (dmmv) e.V.) und angeboten. An den DisplayPoint Kioskterminals werden zuvor zwei Jahre bei METRA DIVO (vormals DIVO-Insti- Bilder von ins Auge fallenden Häusern gezeigt. Sobald tut für Wirtschaftsforschung, Sozialforschung und ange- ein Interessent in die Nähe kommt, schaltet der Display- wandte Mathematik GmbH) als Projektleiter im Bereich Point in den aktiven Mode um, sodass der Interessent nun Stadt- und Regionalforschung und anschließend 28 nach geeigneten Objekten suchen und anschließend sich Jahre bei Unisys Deutschland GmbH (vormals Reming- auf einen Finanzrechner eine mögliche Finanzierung aus- ton Rand bzw. Sperry Univac) als Marketing-Manager für rechnen lassen kann. Zu jedem Zeitpunkt kann er auch um Retail Banking und CRM-Lösungen tätig. Er ist Autor von Hilfe durch einen Mitarbeiter bitten. über 1.300 Fachartikeln über Multimedia, Self Services, Retail Banking, CRM und Multi Channel Management, Mitherausgeber des „Handbuch Praxis Kundenbezie- Letztlich sei noch die im November 2008 in hungs-Management“ (Okt.2007) und Autor der dem- Polen gegründete Alior Bank genannt, die mit Hilfe des nächst erscheinenden E-Kiosk- & Digital-Signage-Studie Einsatzes neuer Medien Kunden gewinnen möchte. Im „MediaCityReport – mit multimedialen Medien auf der Schaufenster werden Passanten über kurze Produkt- bzw. Überholspur“. Er war in den Jahren 2002 bis 2005 Vor- Image-bezogene Inhalte aufmerksam gemacht und zum sitzender der Jury für Kiosksysteme und interaktive Rau- Betreten der Filiale oder Absenden einer Anfrage animiert. minstallationen innerhalb des Deutschen Multimedia Im Inneren der Bank wird der Kunde von einer Vielzahl an Awards (DMMA) und hat die Konferenzen SMARTKIOSK 40“-Bildschirmen begrüßt, die ihm einem Überblick ge- 1999 bis 2002 in Berlin bzw. Stuttgart, KIOSK Europe ben und ihn zum zuständigen Mitarbeiter führen. Aber Forum 2003 in Dublin, KIOSK World Asia 2004 in Sin- auch über den Schaltern sowie in den Beratungs-Zonen gapur und die KIOSK EUROPE EXPO 2007 und 2008 in und überall dort, wo es gfs zu Warteschlangen kom- Essen maßgeblich mitgestaltet. Letztlich organisiert und men kann, informieren ihn sog. „Broadcast Screen“ über moderiert er seit Mai 2006 das „E-Kiosk & Digital Sig- Alior’s Produkte und Dienstleistungen, so dass sie für das nage Networking“ mit bislang über 300 Teilnehmern. Gespräch mit einem Kundenberater bestens vor-informiert sind. Und letztlich kann der Kunde sich auch selbst aktiv in- formieren an etlichen in der Fiale aufgestellten interaktiven Kontakt: Kioskterminals . E.Reimann@ERCM.de Diese wenigen Beispiele sollen aufzeigen, dass es nicht genügt, nur Produktwerbung oder son¬stige Infor- mationen auszustrahlen. Digital Signage muss dazu beitra- gen, bei Kunden und Inter¬essenten einen „Wow“-Effekt auszulösen, sie dazu zu bringen, stehen zu bleiben und sich die Botschaft näher anzuschauen. Doch das alleine ist zu wenig – der Kunde muss die Möglichkeit bekommen, sich auch intensiver mit den auf den Displays gezeigten Produkten zu befassen. – und das tut er am effektivsten, wenn man sich selbst aktiv, d.h. interaktiv informiert. In den hier aufgezeigten Beispielen haben das die einzelnen Institute auf recht unterschiedliche Weise gelöst. 20 RELEVANCE 01/2010
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