Lernkarten Anatomie und Physiologie - Für Pflege- und andere Gesundheitsfachberufe - Elsevier-Shop

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Shahrouz Porjalali

Lernkarten
Anatomie und Physiologie
Für Pflege- und andere Gesundheitsfachberufe

             5. Auflage     pflegeheute.de
Lernkarten Anatomie und Physiologie - Für Pflege- und andere Gesundheitsfachberufe - Elsevier-Shop
Inhaltsverzeichnis
    1           Lehre von der Zelle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .               1
    2           Gewebelehre . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .             7
    3           Allgemeine Knochen- und Muskellehre . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                                 21
    4           Spezielle Knochen- und Muskellehre . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                              29
    5           Haut . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .    52
    6           Nervensystem . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .            56
    7           Sinnesorgane . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .            73
    8           Blut und Immunsystem . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                    83
    9           Herz, Gefäßsystem und Kreislauf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                           99
  10            Atmungssystem . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .              115
  11            Hormonsystem . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .             127
  12            Verdauungssystem . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                 138
  13            Harnsystem, Wasser- und Elektrolythaushalt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                                   156
  14            Genitalsystem . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .          168
  15            Übersichtskarten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .             180

_26008_Porjalali.indb III                                                                                                                06.04.2018 10:38:58
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Abkürzungsverzeichnis
  A., Aa.            Arteria (Arterie), Arteriae (Arterien)   l            Liter
  Abb.               Abbildung                                lat.         lateinisch
  ADP                Adenosindiphosphat                       m            Meter
  ADH                antidiuretisches Hormon                  m2           Quadratmeter
  ATP                Adenosintriphosphat                      M., Mm.      Musculus (Muskel), Musculi
  cm                 Zentimeter                                            (Muskeln)
  dB                 Dezibel                                  min., Min.   Minute
  DNA                Desoxyribonukleinsäure                   mmHg         Millimeter Quecksilbersäule
  EEG                Elektroenzephalogramm                    N., Nn.      Nervus (Nerv), Nervi (Nerven)
  EKG                Elektrokardiogramm                       nm           Nanometer
  g                  Gramm                                    RNA          Ribonukleinsäure
  gr.                griechisch                               s, Sek.      Sekunde
  h, Std.            Stunde                                   s. c.        subkutan (unter die Haut)
  Hz                 Hertz                                    Tab.         Tabelle
  i. m.              intramuskulär (in den Muskel)            u. a.        unter anderem
  i. v.              intravenös (in die Vene)                 V., Vv.      Vena (Vene), Venae (Venen)
  J                  Joule                                    W            Watt
  K                  Grad Kelvin                              ZNS          zentrales Nervensystem
  kg                 Kilogramm

_26008_Porjalali.indb IV                                                                         06.04.2018 10:38:59
Kartenthema               Kapitelüberschrift                             Daumenregister                  Kartennummer

                                                                                                                                  ?
                                                                                                                                  Frageseite
                                                                                                                                  der Lernkarten
          Der Kehlkopf (Larynx) ist ein                                                                                           (! auf der
          röhrenförmiges Knorpelgerüst,                                                                                           Rückseite =
          das auf der Luftröhre (Tra-                                                                                             Antwortseite)
          chea) aufsitzt. Er ist von au-
          ßen als Adamsapfel zu tasten.
          Durch den Kehlkopf gelangt
          die Atemluft vom Rachen in
          die Luftröhre.

                Ergänzen Sie die
                Abbildung mit den
                korrekten
                Beschriftungen.

                                                                                                                                  Kartenzahl pro
                                                                                                                                  Kapitel
                                                                   Zungenbein und Kehlkopf.

            Elsevier GmbH, München. Alle Rechte vorbehalten. S. Porjalali: Lernkarten Anatomie und Physiologie, 5. Auflage 2018.

_26008_Porjalali.indb V                                                                                                            06.04.2018 10:38:59
Für den Unterricht und für die Prüfung!
  Mit diesen über 180 Lernkarten ist das Lernen von Anatomie und Physiologie für die Ausbildung
  von Gesundheitsfachberufen kein Problem mehr. Die handlichen Lernkarten sind nach dem Frage-
  Antwort-Prinzip aufgebaut und bieten einen guten Überblick über diese unerlässlichen Grundla-
  genfächer. (Wiederholungs-)Fragen, Lückentexte sowie zahlreiche farbige Abbildungen helfen Ih-
  nen dabei. Die integrierten aufklappbaren Lernkarten bieten Ihnen eine umfassende Übersicht
  über das menschliche Skelett, die Muskulatur, die wichtigsten Gefäße und das Nervensystem.
  Sämtliche Inhalte sind prüfungsrelevant und eignen sich daher optimal zur Vorbereitung auf das
  Examen. Mit diesen Lernkarten erarbeiten Sie sich schnell und sicher die wichtigsten Fakten –
  ideal auch für unterwegs und für das Lernen in der Gruppe.

  Viel Spaß beim Lernen und viel Erfolg bei der Prüfung!

_26008_Porjalali.indb VI                                                             06.04.2018 10:38:59
21         ?
  3          Allgemeine Knochen- und Muskellehre
  3.1        Knochentypen
  Der Mensch besitzt mehr als 200 verschiedene Knochen. Die Gesamtheit dieser Knochen wird
  als Skelettsystem bezeichnet. Ausgehend von Form und Aufbau unterscheidet man sechs Kno-
  chentypen:
  • Lange Knochen (Ossa longa): z. B. Röhrenknochen von Ober- und Unterarm
  • Kurze Knochen (Ossa brevia): z. B. Hand- und Fußwurzelknochen
  • Platte Knochen (Ossa plana): z. B. Schädeldachknochen
  • Pneumatisierte (luftgefüllte) Knochen (Ossa pneumatica): z. B. Schädelknochen mit Nasen-
     nebenhöhlen
  • Sesambeine (Ossa sesamoidea): in Sehnen eingelagerte Knochenstücke, z. B. Kniescheibe
  • Unregelmäßig geformte Knochen (Ossa irregularia): z. B. Wirbelknochen

         Nennen Sie die Bauteile eines Röhrenknochens.

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3.1        Knochentypen
                                                                                                                             21         !
  Bauteile eines Röhrenknochens:
  • Diaphyse: röhrenförmiger Schaft im mittleren Bereich des Knochens
  • Epiphysen: verdickte Endstücke, tragen die mit hyalinem Knorpel überzogenen Gelenkflächen
  • Metaphyse: Abschnitt zwischen Dia- und Epiphyse
  • Epiphysenfuge: Wachstumszone des kindlichen Knochens, die bis zum Abschluss des Kno-
    chenlängenwachstums aus hyalinem Knorpel besteht
  • Periost: Knochenhaut mit Gefäßen und Nerven, die sich aus einer äußeren Schicht mit Kolla-
    gen und elastischen Fasern sowie einer inneren Schicht mit ruhenden Osteoblasten zusam-
    mensetzt; fehlt am Gelenkknorpel
  • Rotes Knochenmark (Medulla ossium rubra): Bildungsstätte des Blutes, Hämatopoese
  • Gelbes Knochenmark (Medulla ossium flava): besteht aus weißem Fettgewebe
  • Spongiosa (Knochenschwamm): schwammartiges Gerüstwerk von feinen Knochenbälkchen
  • Kortikalis, Kompakta: Knochenrinde, feste Außensubstanz unter dem Periost

  Begriffserklärung
  Loch (Foramen): Öffnung im Knochen, durch die Blutgefäße und Nerven hindurchziehen
  Grube (Fossa), Knocheneinschnitt (Incisura): darin verlaufen Muskeln, Sehnen oder andere
  Strukturen
  Gang (Meatus): Gang im Knocheninneren für Gefäße und Nerven

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22          ?
  3          Allgemeine Knochen- und Muskellehre
  3.2        Knochenmark
         Ergänzen Sie die folgende Textpassage mit den unten stehenden Begriffen.
  Das Knochenmark füllt die Hohlräume zwischen den ________ . Es ist für die Bildung der Blutzel-
  len, wie der ________ verantwortlich. Während sich beim Kind das blutbildende Knochenmark
  in den __________ aller Röhrenknochen befindet, wandelt sich beim Erwachsenen dieses Kno-
  chenmark bis auf einige Ausnahmen in __________ um. Zu den Ausnahmen zählen ____________ ,
  wie Brustbein oder Darmbeinkamm, sowie die __________ der Röhrenknochen von Oberarm
  und Oberschenkel.

  Epiphysen, Markhöhlen, roten Blutkörperchen (Erythrozyten), Knochenbälkchen, Fettmark,
  platte Knochen

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22          !
  3.2        Knochenmark
  Das Knochenmark füllt die Hohlräume zwischen den Knochenbälkchen aus. Es ist für die Bil-
  dung der Blutzellen, wie der roten Blutkörperchen (Erythrozyten), verantwortlich. Während sich
  beim Kind das blutbildende Knochenmark in den Markhöhlen aller Röhrenknochen befindet,
  wandelt sich beim Erwachsenen dieses Knochenmark bis auf einige Ausnahmen in Fettmark
  um. Zu den Ausnahmen zählen platte Knochen, wie Brustbein oder Darmbeinkamm, sowie die
  Epiphysen der Röhrenknochen von Oberarm und Oberschenkel.

  Ergänzung
  Knochenumbau: Knochengewebe ist dynamisch und passt sich an veränderte Beanspruchung
  an. Unter normalen Belastungsbedingungen wird stets Knochenmaterial auf- und abgebaut. Bei
  verstärkter Belastung wird Knochenmaterial vermehrt eingebaut (Aktivitätshypertrophie). Um-
  gekehrt kommt es bei längerer Ruhigstellung von Knochen (z. B. nach einer Fraktur [Knochen-
  bruch]) zum Abbau von Knochenmaterial (Inaktivitätsatrophie).
  Knochenwachstum: Die Wachstumsgeschwindigkeit wird durch das Wachstumshormon (soma-
  totropes Hormon, STH) bestimmt. Zu Beginn der Pubertät kommt es durch das Zusammenwir-
  ken von Wachstumshormonen und Sexualhormonen (Östrogene, Androgene) zum pubertären
  Wachstumsschub. Entsprechend führt eine Überproduktion von STH vor Abschluss des Kno-
  chenlängenwachstums zu einer abnormen Körpergröße (Riesenwuchs). Wird entsprechend zu
  wenig STH produziert, kommt es zum Minderwuchs.
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23          ?
  3          Allgemeine Knochen- und Muskellehre
  3.3        Knochenentwicklung
  Die Knochenbildung (Ossifikation) ist ein Vorgang, der beim Knochenwachstum und der Hei-
  lung von Knochenbälkchen eine wichtige Rolle spielt. Das Ausgangsmaterial der Knochenbil-
  dung ist das embryonale Bindegewebe (Mesenchym).

         Nennen und erläutern Sie zwei Mechanismen der Knochenbildung.

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3.3        Knochenentwicklung
                                                                                                                            23          !
  • Direkte Verknöcherung (desmale Ossifikation): Osteoblasten (knochenbildende Zellen) im
    Mesenchym bilden, ohne knorpelige Zwischenstufe, die Knochenmatrix, die vor und teilwei-
    se nach der Geburt verkalkt. Der so gebildete Knochen wird als Bindegewebeknochen be-
    zeichnet, der später durch Lamellenknochen ersetzt wird. Diese Art der Verknöcherung fin-
    det hauptsächlich bei den Gesichts- und Schädelknochen statt.
  • Indirekte Verknöcherung (chondrale Ossifikation): Aus embryonalem Bindegewebe (Mesen-
    chym) entsteht eine knorpelige Zwischenstufe (hyaliner Knorpel), die dann durch Knochen-
    gewebe ersetzt wird.

  Begriffserklärung
  • Mesenchym: embryonales Bindegewebe für die Bildung des gesamten Binde- und Stützge-
    webes
  • Knochenmatrix ᇉ K 14

  Ergänzung
  Enchondrale Ossifikation: Im Inneren des Knorpelstabes entsteht ein Knochenkern, der durch
  Auflösung von Knorpel und Anlagerung von Knochen allmählich größer wird. Dies erfolgt im
  Schaft und in den Epiphysen langer Knochen sowie in platten und kurzen Knochen.
  Perichondrale Ossifikation: Eine Knochenmanschette aus Osteoblasten wird um den Knorpel
  gebildet. Dies geschieht am Schaft langer Knochen und an den Wirbelbögen.
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24          ?
  3          Allgemeine Knochen- und Muskellehre
  3.4        Unechte Gelenke
  Als unechte Gelenke werden Verbindungen
                                                                         
  zwischen Knochen bezeichnet, die unbeweg-
  lich sind. Sie bilden keinen Gelenkspalt und                                          VWUDIIHV%LQGHJHZHEH
                                                                                                                    .QRFKHQ
  halten Knochen unverrückbar zusammen.
  Man bezeichnet sie auch als Haften oder Fu-                            

  gen (Synarthrosen).                                                                     K\DOLQHU.QRUSHO

         Erläutern Sie anhand der Abbildung die                          
         drei Formen der Synarthrosen.                                                      )DVHUNQRUSHO

                                                                  Abb. 3.1 Einteilung der Synarthrosen

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24          !
  3.4        Unechte Gelenke
  Formen von Synarthrosen:
  1 Syndesmosen (Bandhaften): bindegewebige Verbindungen z. B. durch faserreiches kollage-
    nes Bindegewebe zweier Knochen, z. B. die unverknöcherten Schädelnähte (Suturae) des
    Schädeldaches
  2 Synchondrosen (Knorpelhaften): knorpelige Verbindungen (hyaliner Knorpel), z. B. zwischen
    den Knochen des Brustbeins oder zwischen den Schambeinen (Symphysis pubica); kommen
    selten vor und sind in erster Linie auf Druck belastbar
  3 Symphyse: Synarthrose, bei der Faserknorpel benachbarte Knochen verbindet; sowohl auf
    Druck als auch auf Zug beanspruchbar, z. B. Bandscheiben, Symphysis pubica

  Begriffserklärung
  Gomphosis: kollagenfaserige, straffe Verbindung zwischen Zahn und Zahnfortsatz (Alveolar-
  fortsatz)
  Pseudorthrose (Falschgelenk): instabile Verbindung von Knochenenden nach einem Knochen-
  bruch
  Synostosen (Knochenhaften): knöcherne Verbindungen, bei denen das faserige Bindegewebe
  zwischen zwei Knochen durch Knochensubstanz ersetzt wird, z. B. bei Schädelknochen oder
  der Verknöcherung des Kreuzbeins (Os sacrum) aus fünf Wirbelsegmenten

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25       ?
  3          Allgemeine Knochen- und Muskellehre
  3.5        Echte Gelenke und deren Aufbau
  Echte Gelenke (Diarthrosen) sind Kontakt-
  stellen zwischen den am Gelenk beteiligten                                                                           Periost
  Knochen. Sie haben einen Gelenkspalt und                                                                            Kompakta
  damit einen großen Bewegungsumfang.                                     
                                                                                                                     Spongiosa
                                                                      
         Ergänzen Sie die Abbildung mit den                          
         korrekten Beschriftungen.                                                                                         6
                                                                                                                          7
                                                                      
                                                                                                                 Epiphysenlinie

                                                                  Abb. 3.2 Schema einer Diarthrose (Längsschnitt).

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3.5        Echte Gelenke und deren Aufbau
                                                                                                                             25         !
  1 Gelenkpfanne: nach innen gewölbter Gelenkkörper
  2 Gelenkknorpel (Cartilago articularis): überzieht die gelenkbildenden Knochenenden
  3 Gelenkspalt: Teil der Gelenkhöhle zwischen den gelenkbildenden Knochenflächen
  4 Gelenkhöhle (Cavitas articularis): spaltförmige Höhle, die von der Gelenkkapsel umgeben
    und durch Gelenkflüssigkeit (Synovia, Gelenkschmiere) ausgefüllt wird
  5 Gelenkkopf: bauchig geformter Gelenkkörper
  6 Gelenkkapsel: straffe Umhüllung der einander zugewandten Gelenkflächen, die sich aus
    zwei Schichten zusammensetzt: äußere Schicht aus faserreichem Bindegewebe, innere
    Schicht (Membrana synovialis) produziert Gelenkschmiere
  7 Membrana synovialis (Gelenkinnenhaut): Innere Schicht der Gelenkkapsel, die elastische Fa-
    sern, Gefäße und Nerven enthält und aus zartem Bindegewebe besteht. Die innere Gelenk-
    haut ist an der Bildung der Synovia (klare, eiweiß-, fett- und schleimhaltige Flüssigkeit) betei-
    ligt, welche die Gelenkfläche schmierfähig hält und den Gelenkknorpel durch Diffusion
    (ᇉ K 13) ernährt. Ihre Menge ist gering.

  Ergänzung
  Amphiarthrose (straffes Gelenk): Sonderform der Diathrose, deren Beweglichkeit durch kräftige
  Bänder eingeschränkt ist, z. B. Sakroiliakalgelenk zwischen Darmbein und Kreuzbein
  Bursa synovialis (Schleimbeutel): enthält Gelenkschmiere und bildet Polster für das Gelenk
  Disci und Menisci: scheiben- und sichelförmige Sonderstrukturen in manchen Gelenkhöhlen
  (z. B. Knie- und Kiefergelenk), die den Gelenkknorpel schonen
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3          Allgemeine Knochen- und Muskellehre
                                                                                                                            26          ?
  3.6        Gelenkformen
  Gelenke werden nach der Gestalt der Gelenkflächen und den daraus resultierenden Bewe-
  gungsmöglichkeiten (Freiheitsgraden) in verschiedene Gelenkformen unterteilt.

         Benennen Sie anhand der Abbildung die verschiedenen Formen von Diarthrosen.

                                                                                                                  

          %HLVSLHO(OOHQ   %HLVSLHOSUR[LPDOHV       %HLVSLHO     %HLVSLHOSUR[LPDOHV   %HLVSLHO'DXPHQ      %HLVSLHO
          ERJHQJHOHQN        5DGLR8OQDU*HOHQN     0LWWHOIX¡JHOHQN       +DQGJHOHQN           ZXU]HOJHOHQN        +¾IWJHOHQN

  Abb. 3.3 Formen von Diarthrosen.
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26          !
  3.6        Gelenkformen
  Einachsige Gelenke:
  1 Scharniergelenk: z. B. Ellenbogengelenk
  2 Zapfengelenk: z. B. proximales Radioulnargelenk
  3 Planes Gelenk: z. B. Mittelfußgelenk

  Zweiachsige Gelenke:
  4 Eigelenk: z. B. proximales Handgelenk
  5 Sattelgelenk: z. B. Daumenwurzelgelenk

  Dreiachsige Gelenke:
  6 Kugelgelenk: z. B. Hüftgelenk

  Ergänzung
  Das dreiachsige Gelenk (z. B. Schultergelenk) ist das beweglichste aller Gelenke. Die senkrecht
  zueinander stehenden Hauptachsen verlaufen in Längs-, Transversal- und Sagittalrichtung und
  lassen somit sechs Hauptbewegungen zu. Bei zweiachsigen Gelenken sind Bewegungen um
  zwei Hauptachsen möglich, d. h. vier Hauptbewegungen. Einachsige Gelenke kommen häufig
  als Scharniergelenke vor und ermöglichen Bewegungen um eine Hauptachse.

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_26008_Porjalali.indb 52                                                                                                   06.04.2018 10:39:08
27         ?
  3            Allgemeine Knochen- und Muskellehre
  3.7          Prinzip der Skelettmuskelkontraktion
         Erläutern Sie anhand der Abbildung den Mechanismus der Muskelkontraktion.

                                                                                                   

      0\RVLQ
                       r                  $73       r
                                                                          $73
                 &D                     $'33

       $NWLQ

                     7URSRP\RVLQ

  Abb. 3.4 Mechanismus der Muskelkontraktion.

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27         !
  3.7        Prinzip der Skelettmuskelkontraktion
  1 Die Erregung einer Muskelfaser durch ein Motoneuron bewirkt im Sarkomer, dass sich das
    Kopfteil des Myosinfilaments (Myosin) durch Vermittlung von Kalziumionen unter ATP-Ver-
    brauch mit den Aktinfilamenten (Aktin) verbindet.
  2 Die Myosinköpfchen kippen und bewegen sich auf der Oberfläche der Aktinfilamente (Ruder-
    bewegung). Aktinfilamente werden zwischen die Myosinfilamente gezogen, das Sarkomer
    verkürzt sich (Muskelkontraktion).
  3 Acetylcholin (Neurotransmitter ᇉ K 20) wird am Membranrezeptor durch das Enzym Acetyl-
    cholinesterase in Essigsäure und Cholin gespalten und verliert dadurch die Bindung an den
    Rezeptor. Die Kontraktion der Muskelfaser geht durch die Lösung der Aktin-Myosin-Verbin-
    dung in die Ruhephase über. Dafür wird ATP am Myosinkopf gebunden.
  4 Die Myosinköpfchen kehren in ihre Ausgangssituation zurück und können sich erneut mit
    den Aktinfilamenten verbinden.

  Begriffserklärung
  Sarkomer: kleinste funktionale Einheit der Myofibrille; besteht aus Aktin und Myosin
  Myosin: dickes Myofilament, aus golfschlägerähnlichen Einheiten aufgebaut
  Aktin: dünnes Myofilament, das zusammen mit Myosin eine Myofibrille bildet
  ATP: Adenosintriphosphat; ist ein energiereiches Molekül (Energiespender)
  ADP: Adenosindiphosphat; fällt beim Verbrauch von ATP an
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_26008_Porjalali.indb 54                                                                                                   06.04.2018 10:39:09
28          ?
  3          Allgemeine Knochen- und Muskellehre
  3.8        Formen der Muskelkontraktion
  Auch in Ruhe befinden sich immer einige
                                                                                                                  
  Muskelfasern in einem Spannungszustand,
  während andere entspannt sind. Diese Teil-
  spannung der Muskeln erzeugt den Muskel-
  tonus (Ruhetonus). Er ermöglicht z. B. die
  aufrechte Haltung des Körpers.

         Nennen und erläutern Sie anhand der
         Abbildung die verschiedenen Formen
         der Muskelkontraktion.

                                                                  Abb. 3.5 Formen der Muskelkontraktion.

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28          !
  3.8        Formen der Muskelkontraktion
  1 Isometrische Kontraktion: Die Muskelspannung ist bei konstanter (gleich bleibender) Mus-
    kellänge erhöht. Obwohl keine Bewegung stattfindet, wird trotzdem Energie verbraucht. Bei
    dieser Kontraktionsform leistet der Muskel Haltearbeit.
  2 Isotonische Kontraktion: Der Muskel verkürzt sich, während der Muskeltonus konstant
    bleibt, z. B. Kontraktionen der Beinmuskulatur beim Gehen.

  Ergänzung
  Isometrische physiotherapeutische Übungen: Sie wirken bei längerer Bettlägerigkeit oder bei
  starker Bewegungseinschränkung dem Muskelabbau entgegen und regen zusätzlich den Kreis-
  lauf an. Diese Übungen können mehrmals täglich durchgeführt werden und sind für alle Mus-
  kelgruppen geeignet.
  Energielieferant des Muskels: Die ATP-Speicher (ATP = Adenosintriphosphat) der Skelettmus-
  kulatur reichen nur für wenige Sekunden Daueraktivität. Danach greift die Muskulatur auf eine
  andere Energiereserve, das Kreatinphosphat, zurück. Es wird durch ein Enzym in Kreatin gespal-
  ten, wodurch die ATP-Speicher regeneriert werden. Damit hat der Muskel bei maximaler Arbeits-
  belastung Energie für ca. 15 Sekunden. Dauert die Muskelarbeit länger an, muss Glukose (Trau-
  benzucker) verstoffwechselt werden, da der Kreatinphosphatvorrat erschöpft ist.

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