Liebe Freundinnen und Freunde, sehr geehrte Damen und Herren! - Lobby für Mädchen
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
VIEL ERREICHT UND NOCH VIEL VOR Foto: Graffiti-Workshop Mädchenzentrum, 2008 Liebe Freundinnen gemeinnütziger und mildtätiger e.V. und Freunde, sehr geehrte Damen LOBBY-Magazi n und Herren! Nr. 13 März 2019 Es geht voran! Nein, Benachteiligung von Mädchen und Frauen, Gewalt gegen Mädchen und Frauen sind nicht überwunden und es bedarf weiterhin aller Aus- dauer, Kraft und Entschlossenheit sie zu bekämpfen. Aber dennoch, wir sehen Bewegung, wir erleben Fortschritte und wir freuen uns über Veränderungen. Probleme leugnen wir nicht. Ein Fortschritt ist, dass immer mehr Menschen sich für die Themen unserer Arbeit öffnen. Unsere Präventionsangebote waren zu Beginn des Jahres gleich für mehrere Monate ausgebucht. Schulen bauen zunehmend und konstant die Beschäftigung mit den Problemen und Herausforderungen, mit de- nen Mädchen konfrontiert sind, in die schulische Arbeit ein. Eine gute, grundlegende Struktur dafür sind die regelmäßig durchgeführten In- formations- und Präventionsveranstaltungen durch unsere Fachfrauen. Zudem: Die Zahl engagierter, kompetenter Mädchenarbeiterinnen in Kölner Jugendeinrichtungen wächst. Ein Erfolg ist ganz sicher, dass wir ein zweites Mädchenzentrum auf- bauen können! Das Konzept der offenen Arbeit, verbunden mit Beratung zu allen altersrelevanten Themen, Förderung des schu- l „Turnbeute lischen und ausbildungsbezogenen Weiterkommens und der auf- ‟ individuell suchenden Mädchenarbeit für Mädchen mit Fluchterfahrung hat sich wirklich bewährt. Das wurde bei unserem kleinen Umtrunk zu Seite 16 30 Jahre Mädchenarbeit in unserem rechtsrheinischen Mädchen- zentrum, siehe Seite 2, von KooperationspartnerInnen, Fachverwal- tung und UnterstützerInnen nachdrücklich betont und gewürdigt. >>
LOBBY FÜR MÄDCHEN 2 3 LOBBY FÜR MÄDCHEN >> So ist es kein Wunder, dass vor gut 30 Jahren, einer ersten Es geht voran, zum Zweiten! der Funke übersprang und in der Aufbruchs- und Gründungswelle Im Editorial haben wir gesagt, es gehe voran und voilà hier werden wir konkret: Folge die schon häufig von uns ge- und dem folgenden Abschwung äußerte Forderung „Köln braucht mit dem unreflektierten „Jetzt sind ein zweites Mädchenzentrum“ am aber endlich mal die Jungen dran!“, Wir suchen Räume, linksrheinisch, circa schwelliger Zugang für all die unterschiedli- 05.02. die Gestalt einer Beschluss- werden die aktuellen Diskussionen 800 qm, barrierefrei, gut an den ÖPNV chen Mädchen und jungen Frauen, die mit ih- vorlage im Jugendhilfeausschuss - zumindest unter Fachkräften und angebunden und bezahlbar. Um einen ech- ren Anliegen zu uns kommen. annahm: „Anschubfinanzierung für engagierten Laien – in dem Tenor ten Synergieeffekt zu erreichen, möchten wir Das Basiskonzept entspricht dem bewähr- Mietkosten und Finanzierung einer geführt:“ Das eine tun und das an- die bestehende Beratungsstelle, in der auch ten Ansatz mit dem wir im Mädchenzentrum Personalstelle für den Aufbau“. Mit dere nicht lassen!“ ein Großteil der Präventionsarbeit stattfindet, Mülheim arbeiten. Die Weiterentwicklung bzw. rtsetzung >> Editorial Fo diesem Pfund werden wir nun wie- Die Notwendigkeit geschlechts- mit dem neuen linksrheinischen Angebot Of- Modifizierungen werden dem Bedarf unserer der wuchern! Und wir werden Sie bezogener Mädchenarbeit und fene Mädchenarbeit verbinden. Alle Angebote Besucherinnen/Klientinnen entsprechend vor- auf dem Laufenden halten! Jungenarbeit ist erkannt und das unter einem Dach, kurze Wege und niedrig- genommen. Mehr im nächsten LOBBY-Magazin! Die Entwicklung der verbunde- eine darf nicht gegen das andere nen Bausteine Mädchenberatung, ausgespielt werden. Therapie und Prävention in un- Daraus kann nur ein Ausbau serer linkrheinischen Beratungs- und Geschäftsstelle sichert ein weiterer Angebote für Mädchen resultieren und die verstärkte fi- 20 Jahre fundiertes und niedrigschwelliges Hilfeangebot für Mädchen und nanzielle Förderung und Absiche- rung entsprechender Angebote Karin Burmeister Stiftung junge Frauen. durch die öffentliche Hand. Am 10. November wurde in Pul- versteht sich als Anstoßgeberin Zunehmend wird den Bedürfnis- Es geht voran. Holprig manch- heim eine Gründerin und Stifterin gerade da, wo Fördermöglichkei- sen, Interessen und Problemlagen mal, zu langsam oft und immer gefeiert: Karin Burmeister! Sie ten fehlen. Es ist ihr es ein be- von Mädchen mit Förderbedarf wieder auf Umwegen, aber es geht! hat das Café F ins Leben gerufen, sonderes Anliegen, dass Frauen auch im Bereich geschlechtsspe- Gehen Sie mit uns, begleiten das vielfältige kulturelle, politische und Mädchen lernen, souverän zifischer Themen Rechnung ge- Sie uns weiter und fördern Sie und Bildungsveranstaltungen an- und kompetent mit dem Compu- tragen. Unsere Kooperationen mit Mädchenarbeit in Köln, so wie Sie bietet und ein Treff nicht nur für ter umzugehen. Bei der LOBBY entsprechenden Schulen nehmen können und mögen. Frauen ist. Ihre Gründung, die FÜR MÄDCHEN werden medien- zu. KARIN BURMEISTER STIFTUNG pädagogische Angebote durch die Und nicht zuletzt: Nach dem fördert seit 1998 kleine, innova- Stiftung unterstützt! Beginn parteilicher Mädchenarbeit tive Frauenprojekte. Die Stiftung www.karin-burmeister-stiftung.de 30 Jahre Mädchenarbeit – Umtrunk im Mädchenzentrum im Anschluss an den Welt-Mädchentag Wir hatten strahlenden Oktobersonnenschein, ganz besonders nette Gäste und ein sehr le- ckeres Büffet, von unseren Mädchen & Mit- arbeiterinnen gemacht. Es gab eine kurze, warmherzige Rede der Dezernentin Dr. Agnes Klein und viele schöne Geschenke. Wir haben über Vergangenes und über Zukünftiges mitei- nander geredet. Es war ein entspanntes, fröh- liches Zusammensein und wir haben es sehr Kuchen für die LOBBY, gebacken von Mädchenzentrumsbesucherin Fouzia genossen! Collage Geschenk von Anne Tucker
LOBBY FÜR MÄDCHEN 4 5 LOBBY LOBBY FÜR FÜR MÄDCHEN MÄDCHEN Blick zurück – GAST-G A nach der Veröffentlichung des letzten Magazins im Oktober 2018, bekamen wir geben wollen, weil er die grundlegende Haltung unserer Arbeit aus der Sicht und BEITR den folgenden Brief, den wir Ihnen unge- dem persönlichen Erleben einer (frühe- kürzt und unkommentiert zur Kenntnis ren) Klientin beschreibt: „Liebe Lobby für Mädchen, in Eurer neuen Ausgabe des Lobby Magazins Aus völliger Planlosigkeit ging ich trotzdem Sie war die erste Person in meinem Leben, te. Sie hat immer gesagt, dass ich so lange zu (Nr. 12) befindet sich auf der Titelseite ein hin. die ehrlich zu mir war, die tat was sie sag- ihr kommen dürfe, wie ich das brauchen wür- Foto von Christa und Ursula. Ich erwartete, dass auch das nur eine Art te, die zuverlässig war, die für mich da war, de. Bis zum Schluss konnte ich es nicht glau- Dazu möchte ich Euch gerne erzählen, wie „Scheineinrichtung“ wäre, wo man Betrof- die hingucken und hinschauen wollte, die mir ben und war mir sicher, dass sie irgendwann wichtig und richtungsweisend der Kontakt für fenheit spielen würde, aber tja leider, es sei- glaubte, die Anteil nahm, die ERNSTHAFT in- genug von mir haben würde und sagen würde, mich mit Eurer damals noch unter dem Namen en einem nun mal die Hände gebunden und teressiert an mir war, mir helfen und meine dass es jetzt doch mal reicht. Ich war mir si- „Mädchenhaus“ geführten Institution und vor man könnte nichts für mich tun, aber wenn Situation ganz konkret verbessern wollte. Sie cher, dass sie letztlich „wie alle anderen“ sein allem mit Christa war. ich wollte, könnte ich ja mal zum Trommelkurs wollte mich nicht schnell wieder loswerden. würde. Früher oder später würde sie genug Damals, (1988) suchte ich auf Empfehlung kommen oder so. Sie hat sich für mich eingesetzt und dazu von mir haben. einer Lehrerin die Mädchenberatungsstelle auf, Aber es kam anders. beigetragen, dass ich mich auch seelisch so Aber sie hat nicht ein einziges Mal irgendet- die sich eben in jenem „Büdchen” in der Han- Zum Glück! stabilisieren konnte, so dass ich regelmäßig was in dieser Hinsicht gesagt oder mir das Ge- semannstrasse in Ehrenfeld befand. Ich kam Abgesehen davon, dass ich zum ersten Mal weiter zur Schule gehen und mein Abitur ma- fühl gegeben, dass ich mich lösen sollte, dass mit einem Rucksack auf dem Rücken und kei- das Gefühl hatte, dass mir jemand WIRKLICH chen konnte. es genug sei. ne Ahnung, wo ich die nächste Nacht verbrin- zuhörte, sich WIRKLICH für mich interessierte Über Jahre hat sich mich begleitet und durch Und dann plötzlich eines Tages, hatte ich gen sollte. Ich betrat das Büdchen, in dem sich und mir WIRKLICH helfen wollte, setzte Chris- die Möglichkeit der wöchentlich kostenlose Be- tatsächlich einfach genug und wollte alleine zwei Mitarbeiterinnen befanden. Die eine te- ta Himmel und Hölle in Bewegung, um eine ratungsstunden in der Mädchenberatung un- weiter gehen. Sie hatte Wort gehalten! Ich lefonierte, während die andere mich begrüßte Bleibe für mich zu finden. Sie telefonierte eine terstützt und dafür gesorgt, dass ich, wenn durfte so lange kommen, wie ich es brauchte! und herein bat. Sie war sehr freundlich und Stunde lang hin und her und versuchte her- auch langsam, meinen Weg gehen konnte. Das war so bedeutend für mich, dass ich stellte mir Fragen, weshalb ich da sei usw. auszufinden, wo ich unterkommen könnte. Das Sie war in Krisenzeiten immer für mich da. bis heute sage, dass die Christa der wichtigste Aber sofort wusste ich intuitiv, dass ich nur mit Problem war meine Volljährigkeit, wenn auch Ohne Ausnahme. und wohlwollendste Mensch in meinem Leben „der am Telefon“ reden wollte und beantwor- noch ganz frisch und unbeirrt davon, dass ich Auch gelegentlich außerhalb ihrer Arbeits- war, die entscheidenden Einfluss darauf hatte, tete keine einzige Frage der so freundlichen mich selbst höchstens wie 16 fühlte und al- zeiten; aber sie hat mir nie das Gefühl gege- dass ich damals nicht abgerutscht oder völlig Dame. Ich wollte mit der „am Telefon“ reden les andere als in der Lage sah, mich alleine ben, dass ich eine Last für sie sei. Sie war ein- durchgedreht bin. und zwar nur mit ihr! Und ich konnte ziemlich verantwortungsvoll um auch nur irgendetwas fach immer nur da. Sie hat wie niemand anderes Anteil daran, stur sein. :-) zu kümmern. Letztlich rief Christa eine Freun- Offen, ehrlich und sehr persönlich. Natürlich die Weichen in meinem Leben, weg vom dest- Ich hatte eine schwere und bittere Zeit hin- din(!) an, die über Bekannte eine kleine Gar- gab es auch Konflikte, denn ich war sicherlich ruktiven Chaos in eine positive Zukunft, gelegt ter mir mit Pflegefamilie, Heimaufenthalt und tenlaube auftaten, die ich beziehen konnte. nicht einfach, aber sie hat sich von meinem zu haben. erneuter Pflegefamilienunterbringung, von der Damit aber nicht genug. Sie überließ mich Misstrauen gegen alles und jeden nicht zer- Sie war der erste Mensch, dem ich zum ers- ich gerade getürmt war, wie von den anderen nicht wieder mir selbst, sondern vereinbarte mürben lassen, war von meinem Verhalten nie ten Mal Vertrauen konnte, ohne enttäuscht zu Stellen zuvor auch. mit mir feste wöchentliche Treffen und tägli- gekränkt, hat es nie persönlich genommen, werden. Bis heute. Und nachdem ich mal hier, mal da geschla- chen Telefonkontakt für den Anfang. hat mir nie mit irgendetwas gedroht, mich nie Christa mit ihrer Person und Ihr als Ein- fen hatte, schienen alle Türen auf einmal Das war vollkommen neu für mich. Bis dato „abgestraft“. Sie hat mich einfach immer ge- richtung habt maßgeblich mein Leben in einer verschlossen und ich wusste plötzlich nicht kannte ich nur, dass man sich bei meinem Pro- nommen wie ich war. positiven und heilsamen Art und Weise be- mehr wohin. Ich war gerade drei Monate vor- blemberg den ich mitbrachte, immer nur ver- Ich habe sie immer als authentisch und stimmt, wie es niemand zuvor je getan hat. her Volljährig geworden und auf mich alleine suchte, sich so schnell wie möglich wieder von glaubhaft erlebt. Und es hatte immer etwas ganz persönliches, gestellt. Ich hatte kein Geld und keine Un- mir wegzubewegen, mich loszuwerden, wei- Dank ihrer jahrelangen Unterstützung war menschliches. terkunft und nur einen Rucksack mit meinen terzureichen, die Verantwortung abzugeben. es mir letztlich möglich, ein einigermaßen sta- Das werde ich Euch nie vergessen und trage Klamotten. Ich kannte Erwachsene nur als Menschen, biles Leben zu führen, zu studieren und ein Eure wertvolle Arbeit immer in meinem Herzen Ich war ziemlich desillusioniert, mir war die anderes sagten, als sie wirklich meinten weitestgehend geregeltes Leben ohne totales und Bewusstsein! alles so ziemlich (scheiß-) egal und eigent- und taten, die lieber weg- als hinschauten, die Chaos und endlosen Krisen zu führen. Aus tiefstem Herzen herzlichen Dank dafür!“ lich glaubte ich auch nicht, dass man dort für sich lieber ab- als zuwendeten. Sie war der erste Mensch, der mich nicht mich wirklich was tun wollte oder konnte. Christa tat all dies nicht! verlassen hat, der mich nicht loswerden woll-
LOBBY FÜR MÄDCHEN 6 7 LOBBY FÜR MÄDCHEN Aller guten Dinge sind acht Projektwoche im Gymnasium Köln-Pesch Das Gymnasium in Köln-Pesch ver- men und auch jede einzelne Frage Praxis Bergheimer anstaltete Anfang Februar eine Pro- zu beantworten. Die Eltern waren jektwoche für die sechsten und ach- sichtlich interessiert und bedank- ten Klassen, bei der die LOBBY auch vertreten war. Wir freuten uns über ten sich im Anschluss für unser Kommen. „Wie toll, dass es ei- Präventionstag den Wunsch, nicht nur einen, son- dern sogar gleich acht Workshops ne solche Einrichtung in Köln für Mädchen gibt!“, hörten wir mehr- 2018 zu den Themen ‚Ess-Störungen‘ fach. Am 06. November 2018 folgten zwei Mitarbei- richtete ein Junge von einem magersüchtigen und ‚Liebe & Lust‘ mit den Schüle- Auch das Team vom Gymnasi- terinnen unserer Ehrenfelder Beratungsstel- Freund, der sich permanent als zu dick emp- rinnen durchführen zu können. um Köln-Pesch dankte uns herz- le der Einladung des Jugendamtes der Stadt findet. Und angeregt durch Fotos von Frauen An einem Abend gab es für die lich und hatte sogar ein kleines Bergheim zur Teilnahme am Bergheimer Prä- im Wandel der Zeit gaben zwei Mädchen zu, Eltern der Schülerinnen auch die Geschenk vorbereitet. Die leckere ventionstag zum Thema „Alltagssüchte“ ins sich den Körperbau von Kim Kardashian zum Möglichkeit, mehr über die Ver- Schokolade war schnell verputzt. Medio Rhein-Erft. Verschiedene Bergheimer Vorbild zu machen. Dabei dachten sie jedoch, anstaltungen und die beteiligten P.S. Aber schade ist es schon, Schulen hatten sich zu diesem Tag angemeldet dass alles an ihrem Körper „echt“ sei … Institutionen zu erfahren. Auch dass an thematischen Elternaben- und boten so den Schülerinnen und Schülern Andere Mitmach- und Informationsstände bo- hier waren wir natürlich gerne den oft wenige Mütter und noch die Möglichkeit, sich mit den Themen unter- ten u.a. die Drogenhilfe Köln (Alkohol- und vertreten und jeweils eine Mitar- weniger Väter teilnehmen. Wenn schiedlicher Alltagssüchte auseinanderzuset- Mediensucht), das Jugendzentrum Bergheim beiterin aus Beratung und Prä- sich die Töchter und Söhne mit zen. Hierzu hatten die LOBBY-Mitarbeiterinnen (Zuckerkonsum) und die Stadtbibliothek Berg- vention stellten das Angebot der „schwierigen“ Themen und Proble- einen Info-Stand aufgebaut und boten zusätz- heim an. LOBBY den Eltern vor. Die geringe men auseinandersetzen, dann wä- lich mithilfe eines Glücksrades und Fragen Darüber hinaus sahen alle teilnehmenden Anzahl an Müttern und einem Va- re es sehr konstruktiv, wenn die El- zum Thema „Ess-Sucht“ eine Anlaufstelle für Schülerinnen und Schüler sowie die Fachkräfte ter schreckte uns nicht ab, ganz tern die Angebote der Schule und interessierte Mädchen und Jungen. Über Fra- der Schulen sich das Präventionstheaterstück im Gegenteil. So war es möglich, der beteiligten Institutionen sich zu gen wie „Was denkst, wie viele Mädchen von „Der Goldene Schlüssel“ des Kölner Galli- intensiver ins Gespräch zu kom- den jeweiligen Themen detailliert einer Ess-Störung betroffen sind? “ oder „Was Theaters zum Thema Sucht an. zu informieren nutzen würden. gefällt dir an dir selber gut/gar nicht?“ ent- http://praevention.galli.de/der-goldene- wickelten sich interessante Gespräche. So be- schluessel/ „Hilfe, meine Schülerin wird immer dünner!" So oder ähnlich klingen manchmal die Ausru- fe, wenn Anfragen zum Thema Ess-Störungen diskutiert und nach Handlungsmöglichkei- ten gesucht. Die anschließende Diskussion „Du gehörst mir!“ bei uns ankommen. in der Gesamtgruppe war jedes Mal sehr Mit diesen Worten wollte ein Mädchen ihrer Be- Mädchen erzählen zunächst keinem da- Deshalb haben wir uns gefreut, gleich zwei- lebhaft und hilfreich für die Beteiligten. Die raterin erklären, warum sie verweigerte, dem von, dass sie bei uns Beratung in Anspruch mal Lehr- und pädagogische Fachkräfte für PädagogInnen gaben die Rückmeldung, dass Jugendamt den Namen der Beraterin, deren nehmen. Die Gründe sind vielfältig. Ob aus das wichtige Thema Ess-Störungen sensibili- sie sich nun ein wenig sicherer im Umgang Telefonnummer und eine Schweigepflichtent- Angst vor Stigmatisierung, weil es die Tra- sieren zu können. mit essgestörten Schülerinnen fühlen wür- bindung zu geben. LOBBY FÜR MÄDCHEN ist dition und Religion nicht gut heißen würde, Sowohl das CJD Berufsbildungswerk in Fre- den. Sie nahmen das vorgestellte Beratung- nur für mich, sagte sie später zu ihr und „ Du weil es ihnen peinlich ist und vieles mehr. chen als auch das Bildungsbüro in Gummers- sangebot der LOBBY, sowohl für Fachkräfte weißt alles, bei dir ist es sicher, dir vertraue Und so wie dieses Mädchen es vor kurzem bach veranstaltete im vergangenen Herbst als auch für Mädchen, interessiert an. Dies ich und du sollst nur meine Ansprechpartnerin so schön ausdrückte, genießen sie es einen jeweils einen Präventionstag, zu dem wir als zeigte sich direkt in den Wochen nach den sein.“ Ort für sich gefunden zu haben. Wo sie im Fachstelle angefragt wurden. Natürlich kamen Veranstaltungen, da wir tatsächlich sowohl Das ist es was die Beraterinnen in ih- Mittelpunkt stehen, wo sie in ihrer Eigen- wir der Einladung nach! aus Lindlar als auch Frechen Anrufe erhiel- rer täglichen Arbeit erleben. Mädchen, die ständigkeit angenommen werden, wo ihre Dafür machten sich zwei unserer Beraterin- ten, wo es um Telefonberatung oder die Ver- dankbar und froh drüber sind, in der Mäd- Probleme Raum finden aber auch ihre Lö- nen auf den Weg ins Kölner Umland, wo sie einbarung eines Beratungstermins für eine chenberatung einen Ort zu finden, an dem sungen und Fähigkeiten anerkannt werden. an zwei Nachmittagen Workshops zum Thema Schülerin ging. SIE Raum haben, an dem es nur um sie Dieses Mädchen hat sich bewusst ent- Ess-Störungen/Ess-Sucht durchführten. Somit kann man klar sagen, dass es ein Ge- geht. Ein geschützter und schützender Ort, schieden, diesen Ort für sich zu bewahren Das Interesse war groß und die Betei- winn für beide Seiten war. Und hoffentlich für den sie sich bewahren wollen. und es ist gut Mädchen diese Möglichkeit ligung ebenso. Nach einem theoretischen die Mädchen auch. Zu uns kommen Mädchen mit allen The- geben zu können. Input wurden in Kleingruppen Fallbeispiele Wir kommen gerne nächstes Jahr wieder! men, Problemen und Bedürfnissen. Viele
LOBBY FÜR MÄDCHEN 8 9 LOBBY FÜR MÄDCHEN Mädchenberatung – Was ist das? Prävention und Beratung gehen Hand in Hand Vielleicht fragt sich so manch eine oder so schülerinnen den Weg in die Beratungsstelle, die Inanspruchnahme eines Ge- manch einer, wie die Mädchen und jungen um an der Informationsveranstaltung „Mäd- spräches nichts kostet. Das alles staltungen oder Workshops, Frauen eigentlich den Weg zur LOBBY FÜR chenberatung – Was ist das?“ teilzunehmen. erfährt das Mädchen von der Be- dass sie wahr und ernst genommen wer- MÄDCHEN, sprich den Weg in ein Beratungs- Die Lehrerin, die die Gruppe begleitet hat, raterin. In einem Beratungsraum. Auf einem den. Dass sie hier willkommen sind. Dass die gespräch, finden. verabschiedet sich von den Mädchen, denn gemütlichen Sofa. Fachfrauen ihnen zuhören. Dass sie wertge- Ja, und eine eindeutige Antwort gibt es auf die Präventionsveranstaltungen finden ohne Nach dem Kennenlernen des Beratungsrau- schätzt werden. Dass die Mitarbeiterinnen ih- diese Frage gar nicht… Wir können da nur sa- Lehrkräfte und SchulsozialarbeiterInnen statt. mes und der Beraterin geht dieses Mädchen nen helfen möchten. Und dann merken sie, gen: Viele Wege führen nach Rom! Oder eben Viele Mädchen finden es toll, so mal ganz un- dann gemeinsam mit den Klassenkameradin- dass „die von der LOBBY“ gar nicht übel sind, in ein Beratungsgespräch bei der LOBBY FÜR ter sich zu sein. Einige trauen sich dann auch, nen zurück in den Gruppenraum. In ihrem Kopf sondern sehr nette, aufgeschlossene Frauen. MÄDCHEN! sehr persönliche Fragen zu stellen. Denn die kreisen die Gedanken. Und dann fasst sie allen Und vielleicht fassen sie dann den Mut, direkt Vielleicht hat ein Mädchen den Gang zur Mitarbeiterin der LOBBY FÜR MÄDCHEN ist ja Mut zusammen und fragt die Pädagogin, ob in ein Beratungsgespräch zu gehen. Ein großer Beratungsstelle gewagt, weil sie zuvor in der zur Verschwiegenheit verpflichtet! sie vielleicht noch einmal zur Beraterin gehen Schritt. Ganz spontan. Telefonsprechstunde Vertrauen zu einer Bera- In der Veranstaltung könnte dann Folgendes kann. Alleine. Die war doch so nett! Natürlich Und ein weiterer Weg, der nach Rom… nein, terin gefasst hat. Vielleicht hat sie aber auch passiert sein: Die Pädagogin erklärt, mit wel- darf sie das. Der erste Stein fällt ihr vom Her- der in ein Beratungsgespräch in der LOBBY die Onlineberatung genutzt und dann nach ei- chen Problemen und Fragen Mädchen und jun- zen. Sie hat den ersten Schritt geschafft… FÜR MÄDCHEN führt. nigen Fragen und Antworten den Mut gefasst, ge Frauen in die Beratungsstelle kommen. Die Tatsächlich spielt es sich oft genauso ab. persönlich vorbei zu kommen. Vielleicht hat Mädchen stellen Fragen, ein reger Austausch Mädchen erfahren in den Informationsveran- das Mädchen aber auch einfach im Internet findet statt. Und das eine Mädchen? Sie hört recherchiert und direkt angerufen, um einen interessiert zu. Termin für ein Gespräch auszumachen. Oder Dann findet der Rundgang durch die Bera- Der jährliche Fotowettbewerb „Mül- Fotos geschossen und am Ende MülheimART sie ist direkt in die offene Sprechstunde ge- kommen. Oder vielleicht hat die Schulsozialar- tungsstelle als fester Bestandteil der Informa- tionsveranstaltung statt. Das ist spannend! heimART“, organisiert von dem Jugendhaus Treffer in Buchheim, des Wettbewerbs wurden alle Teil- nehmerInnen und ihre Beiträge bei Euer Veedel. beiterin einen Termin für das Mädchen, deren Vielleicht hat ja zufällig eine Beraterin Zeit, fand 2018 unter dem Motto „Love einer Vernissage im Foyer des Bür- Eure Szene. Einverständnis natürlich vorausgesetzt, ausge- um weitere wichtige Fragen zu beantworten! Life - Keep Moving “ statt. Schulen geramts Mülheim vorgestellt. Die Euer Foto. macht. Oder, oder, oder… Und tatsächlich: Das Mädchen erfährt, dass und Jugendeinrichtungen aus dem entstandenen Werke sind in dem Oder sie hat mit ihren Klassenkameradinnen wirklich jede zwischen 12 und 27 Jahren kom- Stadtbezirk waren eingeladen ihr Ausstellungskatalog mülheimART an einer Präventionsveranstaltung teilgenom- men kann. Ganz egal, wie groß oder aber wie Mülheim, so wie sie es sehen, zu zei- 2018 zusammengefasst. Die Mül- men und dadurch die LOBBY FÜR MÄDCHEN klein das Problem zu sein scheint. Keine wird gen, mit seinen Plätzen, seinen Or- heim-Fotos werden auch in Kölner und so auch die Beratungsarbeit kennen ge- wieder weggeschickt. Sie, wie auch die an- ten, seiner Kunst und seiner Kultur. Partnerstädten gezeigt und Fotos lernt! deren, bekommt zugesichert, dass jede Be- Auch die Besucherinnen des Mäd- von Jugendlichen aus den Partner- Der Ablauf könnte in etwa so gewesen sein: ratung anonym sein darf, dass die Beraterin chenzentrums haben mitgemacht. städten ergänzten die mülheimART- Das Mädchen findet gemeinsam mit ihren Mit- unter Schweigepflicht steht und auch, dass Es wurden Ideen gesammelt, Ausstellung im Bürgeramt. www.muelheimart.de
LOBBY FÜR MÄDCHEN 10 LOBBY 11 FÜR MÄDCHEN LOBBY FÜR MÄDCHEN 11 Weitere Kooperationsver- Expressions 2018 einbarungen mit Kölner Schulen Auch 2018 nahm die LOBBY FÜR MÄDCHEN Im November 2018 unterzeich- wir freuen uns, Teil dieser umfas- am Interkulturellen nete die LOBBY FÜR MÄDCHEN senden Menschenbildung zu sein! Stadtteilfest in Köln- Praxis ihre fünfte Kooperationsvereinba- Früh im neuen Jahr wurde dann Ehrenfeld teil. Wie in rung mit einer Kölner Schule, mit die sechste Kooperationsvereinba- jedem Jahr wurde die dem Gymnasium Köln-Pesch. Wir rung unterzeichnet und zwar mit Veranstaltung von der freuen uns sehr, dass die intensi- der Förderschule Auf dem Sand- Bezirksjugendpflege ve und gute Zusammenarbeit mit berg in Köln-Poll. Mitglieder des organisiert, die viel dem Gymnasium Köln-Pesch jetzt Kollegiums und des Fördervereins Charme und Energie auch vertraglich eine Würdigung kamen mit Schülerinnen ins Mäd- in die Organisation erfährt. Bereits seit mehreren chenzentrum. Es gab kurze und des „Spielplatzfestes“ Jahren ergänzt das Workshop-An- nette Redebeiträge, die Unter- steckte und mit Hilfe gebot der LOBBY FÜR MÄDCHEN schriften wurden unter die Verein- der Ehrenfelder Ak- die engagierte BeraterInnen-Ar- barung gesetzt, einige Pressefotos teure und Akteurin- beit der Schule. Bislang konnten gemacht und dann wurde es rich- nen ein buntes Pot- jedes Jahr kurz vor den Sommer- tig gemütlich. Die Schülerinnen pourri an Angeboten ferien alle Mädchen der 6. Klas- fühlten sich sichtlich wohl im Mäd- auf die Beine stellte. sen an einem Workshop „Liebe chentreff. Die Vertreterinnen der Auch das Wetter war allen wohl- Vor allem das Bastelangebot fand Expressions 2019: und Lust“ teilnehmen. Einen be- Schule und des Fördervereins und gesonnen, so dass strahlender großen Anklang, zumindest in den Spielplatz Glasstraße sonderen Schwerpunkt legen die die Mitarbeiterinnen der LOBBY Sonnenschein zahlreiche kleine Zeiten, in denen der Spielezirkus am 13. September Mitarbeiterinnen der LOBBY FÜR tauschten rege Erfahrungen und und große BesucherInnen auf den mit seinem Mitmach-Programm MÄDCHEN hierbei auf den The- Ideen aus. Die Informationsveran- Spielplatz in der Glasstraße lockte. Pausen einlegte, denn die bunten menschwerpunkt „Grenzen“. Die staltungen und Workshops werden LOBBY FÜR MÄDCHEN hatte einen Zirkusaktionen zogen Kinder wie Mädchen werden darin bestärkt, verbindlich in Form von Mädchen- Infostand unter zwei hohen Plata- Erwachsene magisch an. Eine gu- sich mit ihren Grenzen ausein- gruppen in den Ablauf des Schul- nen aufgebaut, an dem sich Eltern te Gelegenheit für die Mitarbeite- anderzusetzen, deren Einhaltung jahres eingeplant. Alle weiteren und andere Interessierte über un- rinnen der LOBBY FÜR MÄDCHEN, zu fordern und umzusetzen, und Präventionsangebote werden in sere Arbeit informieren konnten, einmal eine Runde über den Platz lernen schulische und außer- gemeinsamer Überlegung mit der während ihre Töchter und Söhne zu schlendern, mit den KollegIn- schulische Hilfsangebote kennen, Schule abgestimmt. Die Präven- (eine der wenigen Gelegenheiten, nen der anderen Ehrenfelder Ver- wenn sie Unterstützung brau- tionsarbeit mit Mädchen mit För- wo auch die Jungen an einem An- eine ins Gespräch zu kommen und chen. Denn das ist uns wichtig: derbedarf bringt neue Anforderun- gebot der LOBBY FÜR MÄDCHEN sich noch einmal klar zu machen, Plätze frei! Keine muss das alleine schaffen! gen mit sich und manchmal auch teilhaben konnten) am benach- in welchem engagierten Veedel Gruppe für junge Im Schuljahr 2018/2019 kommt andere Rahmenbedingungen. Wir barten Tisch Mandala-Grußkarten wir doch zuhause sind. Frauen mit zudem der Schwerpunkt Körper, lernen und entwickeln uns. In re- ausmalen und bekleben konnten. Ess-Störungen: Schönheit und Ess-Störungen für gelmäßigen Zeitabständen finden www.maedchen die Mädchen der 8. Klassen im Gespräche zur gegenseitigen In- Anzeige beratung-koeln.de/ Rahmen der neuen Kooperation formation und zum Erfahrungs- Gruppenangebot/ zu den Angeboten hinzu. austausch statt. 17 JAHRE www.aufBegehren.com Und auch, wenn unser Anliegen Astrid Peter // Carola Spiekermann die pädagogische Arbeit mit Mäd- chen ist, freuen wir uns sehr, dass Dialogische Vorträge und Seminare: das Gymnasium Pesch in der Bera- tungs- und Präventionsarbeit auch // „Ist DAS sexuell?“ – Die sexuelle Entwicklung von Mädchen als Thema in der die Jungen auf dem Schirm hat pädagogischen Arbeit und für die Jungengruppen paral- // „...sonst bist du nicht mehr meine beste Freundin!“– Die verborgene Aggressionskultur lele Veranstaltungen anbietet, um zwischen Mädchen alle Schülerinnen und Schüler auf // Weibliches (Auf-)Begehren: Sexualisierte Gewalterfahrung und ihre Auswirkungen auf dem Weg zum Erwachsenwerden - die Entfaltung von Aggressivität und Sexualität im Leben von Mädchen und Frauen auch über den Lehrplan hinaus - zu >> für Pädagoginnen, Beraterinnen, Mädchenarbeiterinnen, Therapeutinnen begleiten. Das ist vorbildlich und
13 LOBBY FÜR MÄDCHEN s rum zent Und in dieser Be- gleichzeitig die Bereitschaft mit- chen gegnung wird vor zubringen, sich auf Situationen Mäd allem deutlich: Die und Bedarfe neu einzustellen und des größten Barrieren sit- individuelle Lösungen zu finden. n zen immer noch in un- Deshalb haben die Präventi- inne seren Köpfen. Vor der onsfrauen von LOBBY FÜR MÄD- cher Entscheidung, ob ich vor CHEN klar definierte Ziele, einen Besu einem Hindernis sitzen prall gefüllten Methodenkoffer n bleibe oder mich aktiv für und die Offenheit und Erfahrung, llt vo dessen Überwindung und mit dem, was kommt, umzuge- este Beseitigung einsetze, steht hen. Präventionsworkshops sind herg der bewusste Entschluss, für uns keine reine Vermittlung spiel, überhaupt mitzubekommen, von Inhalten nach einem starren dass dort eine Begrenzung Konzept, sondern die Begegnung Wind ist. Dafür gibt es eine Grund- mit Mädchen(gruppen). Und in voraussetzung: Interesse. In- diesem Miteinander, was entsteht, teresse heißt im Wortsinn: Da- wenn Mädchen und junge Frauen zwischen sein. Barriereabbau mit sich mit dem, was sie sind und ha- dem Ziel einer selbstbestimmten ben und genauso mit dem was sie Lebensführung für alle heißt, dass nicht sind und nicht haben, ein- sich für ein Miteinander auf Au- bringen können, können Barrieren Gedanken zur genhöhe zu interessieren. Dazu gehört die Bereitschaft, Perspek- abgebaut werden und ein Mitein- ander entstehen. Barrierefreiheit tivwechsel zu vollziehen und al- te Überzeugungen über Bord zu werfen um neue kennenzulernen. Es erfordert viel Liebe und Motivation, diesen Be-Grenzun- gen immer wieder zu begegnen. Barrieren sind ein zweischneidi- deren Lebenslagen - ein selbstbe- Barriereabbau erfordert folglich in Sich ihnen immer wieder neu mit ges Schwert. Sie hindern uns dar- stimmtes Leben zu ermöglichen. hohem Maße einen Dialog und die Kreativität und Hingabe entge- an, Dinge zu tun. Barrieren vor Auf die Suche nach Barrieren Bereitschaft, anzuerkennen, dass genzustellen und an Lösungen zu Abgründen und Bahnübergängen sind auch die Mitarbeiterinnen der Barrieren für alle anders sind – arbeiten. Be-Hinderungen durch können somit sehr nützlich sein. LOBBY FÜR MÄDCHEN im letzten und Selbstbestimmtheit nur durch individuelle und kollektive Nor- Viele Barrieren in unserem All- Jahr verstärkt gegangen. Hierbei individuelle Lösungen erreichbar mierungen wahrzunehmen und tag hindern aber uns und andere, wurde vor allem deutlich, dass ist. sich ihrer Beseitigung zu widmen. einige Wege zu gehen oder be- es einen sensiblen und achtsa- Dieser Dialog ist auch Grund- Das ist eine große Aufgabe, der stimmte Ziele zu erreichen. Jetzt men Umgang mit Alltagssituatio- voraussetzung für gelingende Prä- sich die LOBBY FÜR MÄDCHEN gibt es zwei Möglichkeiten, mit nen braucht, um Be-Hinderungen ventionsarbeit mit allen Mädchen schon seit über 30 Jahren widmet. solchen Barrieren umzugehen. Ich wahrzunehmen. Viel zu häufig und jungen Frauen. Kann unter Wir sind noch nicht an dem Punkt kann sie als Begrenzung, als Ein- gehen wir in unserem gewohn- solchen Umständen überhaupt sagen zu können: Wir sind barrie- schränkung erleben und mich mit tem Gang durchs Leben und noch geplante Workshoparbeit im refrei. Vielleicht werden wir das ihnen arrangieren – oder ich neh- überschreiten gekonnt Kanten, Gruppenkontext stattfinden? Ja, auch niemals sein, denn Barrieren me sie als Herausforderung. Das Schwellen und Stufen. Die Bedeu- sie kann! Auch hier findet sich der sind individuell – und da schließt ist keine leichte Aufgabe, erfor- tung, die diese für andere haben, Schlüssel im Dialog. Der femini- sich der Kreis – vielleicht auch dert Anstrengung und kann sehr wird uns erst klar, wenn unsere stisch-parteiliche Ansatz, dem die Chancen, an denen wir wachsen frustrierend sein – keine Frage. Mitmenschen uns auf einmal nicht LOBBY FÜR MÄDCHEN verpflichtet können. Somit geht der Appell – Barriere- mehr folgen (können). Und das ist, besagt ja gerade, dass unsere Entscheidend ist vielmehr, wie freiheit schaffen – uns alle an. Und gilt genauso für physikalische Bar- Haltung allen Mädchen und jun- wir ihnen begegnen. Aktiv und mit vor allem die, die aufgrund ihrer rieren, wie die Treppenstufen auf gen Frauen gegenüber ist: Du bist dem erklärten Willen, uns von ih- Lebenssituation auf weniger Bar- dem Weg zum Gruppenraum, als willkommen. So wie du bist. Egal, nen nicht einschüchtern zu lassen, rieren im Leben stoßen, seien es auch für psychische. Wieviel Mut was du gerade brauchst und wie sondern sie abzubauen, nach und physische oder psychische. Denn eine braucht, sich auf den Weg es dir gerade geht. Du bist richtig. nach. Um weiterhin allen Mädchen der Abbau von Grenzen erfordert zu machen, kann nur sie selbst Diese Haltung erfordert im hohen und jungen Frauen, die unsere ein solidarisches Miteinander, um formulieren. Deshalb braucht die Maße ein im Hier und Jetzt sein, Hilfe und Unterstützung brauchen, allen Menschen – und vor allem Auseinandersetzung mit Barrieren die Einzelne mit ihren Bedarfen in eine Hand zu reichen und den Weg Mädchen und Frauen in beson- vor allem eins: Begegnung. der Gruppe wahrzunehmen und mit ihnen gemeinsam zu gehen.
LOBBY FÜR MÄDCHEN 14 15 LOBBY FÜR MÄDCHEN Heim(at)spiel „gender fair play - Für unsere Beraterin Anke Zyl- mann war der Anruf vom Frauen- schaubar blieb, war es eine gelun- gene Veranstaltung. Im Anschluss Mädchen im Blick“ Praxis büro in Mainz eine schöne Über- an den einstündigen Vortrag ent- raschung. Gesucht wurde eine stand eine lebhafte Diskussion. Wege gehen, Erfahrungen sammeln und stets Neues erreichen! Referentin, die sich mit dem The- Eine Ärztin, die eine von sexua- ma sexualisierte Gewalt an Mäd- lisierter Gewalt betroffene Schü- Stehenbleiben. Das ist nichts für die LOBBY Zurzeit nehmen zwei Realschulen, ein Gym- chen auskennt und im Rahmen lerin behandelt hatte, beschrieb FÜR MÄDCHEN. Neue Wege gehen, weiter ge- nasium und eine Unterkunft für Geflüchtete des Internationalen Tages gegen die schwierige Kooperation mit hen! Das ist es, was wir möchten! Und so ist es das Angebot wahr. Weitere Schulen haben In- Gewalt an Frauen einen Vortrag der Schule und mangelndes Ver- nicht verwunderlich, dass wir uns stets neuen teresse bekundet. halten möchte. ständnis. Dabei ging es sowohl Herausforderungen stellen! In Bezug auf Beratung, im Kontext von Als ehemaliges ‚Meenzer Meed- um strukturelle Probleme als auch Seit Anfang 2018 nehmen wir in dem Pro- „Mädchen im Blick”, ist ein niedrigschwelli- sche‘, in der anderen Rheinstadt um die Grenzen der eigenen Rolle. jekt „gender fair play“ Mädchen und jun- ges, traumasensibles Gruppenberatungsan- Kindheit und Jugend verbracht, Ein weiterer Diskussionspunkt ge Frauen mit Zuwanderungsbiographie und gebot entwickelt worden. Es richtet sich an bis war es keine Frage, dass der Auf- war das Thema „Unterstützung- Fluchterfahrung in den Blick. Wir berichteten zu maximal fünf Teilnehmerinnen. Fokale The- trag angenommen wurde! sangebote für Jungen“. Einer Be- darüber bereits im Lobby-Magazin Nr. 11 aus- men, wie die Verarbeitung traumatischer Erleb- Die Fachgruppe Gesundheit des sucherin, Mutter von zwei Söhnen, führlich. nisse aufgrund von Krieg, Vertreibung Flucht Arbeitskreises Gewalt an Frauen lag das Thema ganz besonders am Aber noch einmal kurz zur Erinnerung: und dem Leben in einem noch fremden Land und Kindern/Regionaler Runder Herzen. Nachdem zunächst dis- Das Projekt „gender fair play“ findet im Rah- in Unsicherheit, erfordert spezifische Qualifika- Tisch (RRT) Mainz und Mainz-Bin- kutiert wurde, ob Jungen ein sol- men des Landesprogrammes „Wertevermitt- tionen und Erfahrung der Beraterin im Umgang gen organisiert jährlich zum 25. ches Angebot nutzen würden oder lung und Prävention sexualisierter Gewalt in mit Traumatisierung. Die meisten Geflüchteten November eine Veranstaltung und nicht, einigte man sich darauf, dass der und durch die Jugendhilfe“ statt und hat erleben eine Aufeinanderfolge verschiedener lädt Referentinnen zu wechselnden es neben der Hilfe für Jungen, die in Köln die „Stärkung der geschlechtersen- traumatischer Erlebnisse, die zu einer komple- Themenschwerpunkten ein. Die Opfer geworden sind, auch um die siblen sexualpädagogischen Arbeit/sexuelle xen Gesamtbelastung führen. Die Arbeit mit Anwesenheit eines Fernsehteams Sensibilisierung gehen muss, da- Bildungsarbeit” zum Ziel. der Zielgruppe erfordert im ersten Schritt stabi- des SWR zeigt, dass die Bedeutung mit Jungen nicht zu Tätern werden Die LOBBY FÜR MÄDCHEN ist eine von lisierende und sichernde Unterstützung um im dieser Veranstaltung erkannt wird. und wissen, wo die Grenzen sind. sechs teilnehmenden Jugendeinrichtungen, weiteren Verlauf die komplexen Problemlagen 2018 sollten insbesondere die Im Endeffekt hatte die Mutter das von denen sich vier Einrichtungen mit die- und Traumata bearbeiten zu können. gesundheitlichen Folgen, die se- auch gemeint. sem Angebot explizit an Jungen richten und Geschlechtshomogene Räume, wie der Of- xualisierte Gewalt verursachen Einig waren sich alle, dass die eine an Jungen und Mädchen. Die LOBBY FÜR fene Bereich im Mädchenzentrum, als ein Ort kann, im Fokus stehen. Anzahl an gewaltbetroffenen Frau- MÄDCHEN wendet sich, wie mit all ihren An- um Kontakt zu anderen Mädchen und jungen Zurück in der alten Heimat wur- en und Mädchen nur reduziert geboten, an die Zielgruppe der jugendlichen Frauen zu knüpfen trägt zusätzlich zur Stabi- de die Beraterin aus Köln sehr werden kann, wenn das Unterstüt- Mädchen im Alter von 10 bis 17 Jahren und lisierung bei. In geschützter Atmosphäre, an herzlich empfangen. zungsangebot ausgebaut wird und junge Heranwachsende im Alter von 18 bis 21 einem sicheren Ort besteht die Möglichkeit, Auch wenn die Anzahl der Zu- auch Männer für das Thema sensi- Jahren mit Flucht- und/oder Zuwanderungs- Themen der Mädchen und jungen Frauen, hörerinnen und Zuhörer über- bilisiert werden. erfahrung. unter Berücksichtigung gruppendynamischer Und wie hat sich „Mädchen im Blick” nun in Auswirkungen, kultursensibel aufzugreifen. Anzeige den letzten Monaten entwickelt? Was hat sich getan? Wie war der Weg bis heute? Nicht nur die Teilnehmerinnen profitieren Ziemlich spannend würden wir sagen! Der von diesem Angebot! Auch wir bemerken, präsentiert die exklusive Vorpremiere von: Stein wurde ins Rollen gebracht, Ideen wurden dass wir lebenslang lernen dürfen und in der gefunden und umgesetzt, Herausforderungen Zusammenarbeit mit den Mädchen und jun- wurden gemeistert! gen Frauen wachsen. Im Austausch und in Für die Präventionsveranstaltungen war der Diskussion mit den Teilnehmerinnen bietet 07. Mai 2019 · Zirkuszelt am Schokoladenmuseum, 50678 Köln zunächst eine Überarbeitung der beste- sich uns auf vielen verschiedenen Ebenen, wie Empfang ab 19 Uhr, Beginn 19:45 Uhr henden Workshops notwendig. Wegen noch zum Beispiel der Sprache, die Möglichkeit der Erleben Sie die neue Show in einer Exklusiv-Vorstellung und unterstützen häufig unzureichender Kenntnisse der deut- Selbstreflexion und Weiterentwicklung. Sie mit Ihrer Teilnahme die Arbeit des Zonta Club Köln 2008: schen Sprache der Teilnehmerinnen mussten • gegen Gewalt an Frauen • für Frauen in der Kunst. andere Methoden, außerhalb von Sprache, Mehr Infos und Anmeldung: www.zonta-koeln-2008.de weiterentwickelt werden. Dies diente dem niedrigschwelligen Zugang zur Zielgruppe. 190307_RZ_ZontaClubKoeln_AZ_LAFOLIA_160x65.indd 1 07.03.19 09:57
LOBBY FÜR MÄDCHEN 16 17 LOBBY FÜR MÄDCHEN Was kann Mädchenarbeit bewirken? Ein Dieses Thema zog sich wie ein ro- Bei dem eindeutigen Konsens zur zauberhafter ter Faden durch das angeregte und anregende Gespräch mit Diane Jä- Notwendigkeit niedrigschwelliger Mädchenarbeit mit vielfältigen An- Ausflug gers, Abteilungsleiterin Gleichstel- geboten und Themenkreisen, war Seit Sommer 2018 besucht ei- lung im Ministerium für Heimat, es naheliegend zu überlegen, ob ne Mitarbeiterin der LOBBY FÜR Kommunales, Bau und Gleichstel- und wie Möglichkeiten präventiver MÄDCHEN, im Rahmen der Aufsu- lung des Landes NRW, und Grup- Arbeit ausgebaut und verstärkt chenden Mädchenarbeit, die Mäd- penleiterin Birgit Wehrhöfer, bei werden könnten. Das Gespräch chen und jungen Frauen im Wohn- deren Besuch im Mädchenzen- wird fortgeführt. heim Haferkamp, in Köln Flittard/ trum der LOBBY FÜR MÄDCHEN. Stammheim. Die Mädchen kennen Jahresberichte die Sozialarbeiterin bereits aus der Zeit, als sie noch in der Un- Die ausführlichen Messe Kölner Berufskollegs - terkunft Luzerner Weg wohnten. Jahresberichte Mädchenberatung Kölner Berufskollegs Auch dort besuchte die Kollegin wöchentlich die Mädchen und jun- Chapiteau“ in Deutz zu gehen. und Mädchenzentrum finden Sie unter stellen sich vor gen Frauen und kümmert sich um deren Belange. Das war eine neue und sehr schö- ne Erfahrung für alle! Unsere Mit- www.lobby-fuer- Im Rahmen unseres Angebots partnerInnen persönlich kennen- Am 06.12.2018 erlebten die arbeiterin hatte die Möglichkeit, maedchen.de/ „Mädchen(aus)bildungsinitiative zulernen und unser Netzwerk zu Mädchen und jungen Frauen ei- die Familien der Mädchen bes- veroeffentlichungen/ - M(a)BI“ besuchten wir im No- vergrößern. Wir legen großen nen ganz besonderen Ausflug, ser kennenzulernen, gleichzeitig jahresberichte vember 2018 die Messe der Be- Wert darauf immer gut informiert der aus der Zusammenarbeit der konnten die Familien sie besser rufskollegs im Media Park. Ziel des und auf dem aktuellen Stand zu SozialbetreuerInnen des DRK/ kennenlernen und erleben, wie Besuchs war es, das Angebot der sein, um die Laufbahnbegleitung Haferkamp und der LOBBY FÜR schön und intensiv die Beziehung .V. verschiedenen Kölner Berufskol- unserer Besucherinnen optimal MÄDCHEN entstanden war. Die zwischen ihr und den Mädchen er e tätig r un d mild legs persönlich kennenzulernen, gestalten zu können. Während Mädchen bekamen die Gelegen- und jungen Frauen ist. Eine gute ü tzige einn gem um die Fragen unserer Besuche- des Besuchs der Messe ist es uns heit zusammen mit ihren Familien Gelegenheit, sich zwanglos mit rinnen bestmöglich beantworten auch gleich gelungen, einige von und den Sozialarbeiterinnen zum den Eltern und Geschwistern der zu können. Wichtig war es auch unseren laufenden Vermittlungs- Weihnachtszirkus ins weihnacht- Mädchen zu unterhalten, einander Kontakte zu pflegen, Ansprech- anfragen zu klären. lich-festlich geschmückte „Grand zuzuhören und zusammen zu la- chen. Für die pädagogische Arbeit im Angebot „Aufsuchende Mäd- chenarbeit“ ist es besonders wich- Praktisch, keck und unverwechselbar: Diese Turnbeutel tig auch das Vertrauen der Eltern Geldauflagen Vom Sofakissen, über Lampenschirme bis hin zum Turnbeutel, im Mädchentreff werden immer zu besitzen. Der Zirkus war groß die Kölner Gerichte wieder flotte und individuelle Gebrauchsgegenstände gefertigt: und schön und bot viel Magie. in Strafverfahren zu Die preisgekrönten ArtistInnen, unsern Gunsten ver- AkrobatInnen und Clowns aus al- hängt haben, haben ler Welt präsentierten eine unver- uns im vergangenen gleichliche Show. Die Familien und Jahr wieder sehr Mädchen erlebten faszinierende geholfen unsere Luftakrobatik, Ballett, Stunts, Mu- Eigenmittel zur sik, Tanz und witzige Clowns. Es Absicherung der waren für alle schöne Stunden in Arbeit aufzubringen! der zauberhaften Wunderwelt des Dafür ganz Kölner Weihnachtscircus. herzlichen Dank! P.S. Seitdem begeistern sich die Mädchen und jungen Frauen für Zauberei, sodass nun einmal wö- chentlich im Mädchentreff kleine Zauberstücke geübt werden
LOBBY FÜR MÄDCHEN 18 19 LOBBY FÜR MÄDCHEN Fach- A uf der Fachtagung im Februar in Mülheim a.d. Ruhr brach- Es kann davon ausgegangen werden, dass die Mädchen und Der äußere sichere Ort ist Voraus- setzung dafür, dass sie sich auch tagung te unser Mitarbeiterin Sabine Os- belt insbesondere die Situation der junge Frauen in der überwiegen- den Zahl traumatisiert sind, durch auf innere sichere Orte einlassen können, die wiederum Grundlage zu Mädchen und jungen Frauen zur Sprache. das, was sie erlebt haben, auch wenn nicht jede Traumafolgestö- einer heilenden Entwicklung sind. Die Leistungen der Pädago- Chancen „Krieg, Vertreibung, Gefangen- schaft, Folter, das Ansehen müssen rungen entwickelt. Gerade im Kontext von Fluch- ginnen vor Ort, sich emotional berühren zu lassen, schafft eine & von körperlicher Misshandlung, das eigene Erleben von körperlicher terfahrung brauchen Mädchen und junge Frauen geschützte und Begegnung auf Augenhöhe. Eine traumasensitive Haltung von Päd- Grenzen Misshandlung, der Verlust von Ver- wandten oder geliebten Menschen sichere Räume für ihre • Entwicklung, agoginnen beinhaltet nicht zu fra- gen was richtig ist, sondern was kutieren. Einen Ort wo Gefühle, Er- fahrungen, Gedanken, Erlebnisse der Jugend(Sozial) und sexualisierte Gewalt, sind Er- • ihre positive Selbsterfahrung hilfreich ist. und Fluchtgeschichten einen Platz Arbeit fahrungen die Mädchen und junge • und ihre individuelle Lebensper- Es geht um Respekt, Verständ- haben und wertgeschätzt werden. mit jungen Frauen machen mussten. spektive. nis und die Bereitschaft zur fach- Es braucht einen Ort, frei von Geflüchteten Die Aufeinanderfolge von Bela- Um unterschiedliche Erfahrun- lich versierten, verlässlichen und Diskriminierung, wo Mädchen und stungen, gen und Erlebnisse bewältigen zu verstehenden Beziehung. Das Leid junge Frauen • während des Krieges im Hei- können braucht es sichere Orte, der oftmals traumatisierten Mäd- • in all ihren Facetten so sein dür- matland, sichere pädagogische Beziehung- chen und jungen Frauen muss an- fen wie sie sind • während der Flucht sangebote, Geduld und viel Zeit, erkannt werden, ebenso wie ihre • wo alters- und mädchenspezifi- • und schließlich in Deutschland, die Mädchen und junge Frauen Überlebensstrategien. sche Themen aufgegriffen wer- wo sie durch mangelnde Privat- brauchen, um sich einlassen und Deswegen braucht es ge- den www.pjw-nrw.de/ sphäre in Unterkünften und einen öffnen zu können. Es müssen Be- schlechtsspezifische Konzepte und • wo Perspektiven entwickelt wer- content/e315/ unsicheren Aufenthaltsstatus im- dingungen geschaffen werden, die Räume, wie das Mädchenzentrum, den und Orientierung gefunden e20797/e22951/ mer noch in überfordernden Le- es den Mädchen und jungen Frau- die die Möglichkeit schaffen sich werden kann bensbedingungen leben, en ermöglichen, wichtige Ressour- mit allen Unterschieden und Ge- • wo Entspannung möglich ist führt zu einer ernst zu nehmenden cen zur Bewältigung ihres Stres- meinsamkeiten kennen zu lernen, • und Verantwortung delegiert Gesamtbelastung. ses wieder zurückzugewinnen. miteinander zu streiten und zu dis- werden darf. Fachfrauenaustausch zu parteilicher, feministischer Mädchenarbeit Gut gegen .V. fremdeln re einn ützig er u >> m ätige ildthttps://www.youtube.com/watch?v=CBEYIpH8WcU nd >> https://www.youtube.com/watch?v=CBEYIpH8WcU&t=79s I m November 2018 fand in Bielefeld das zweitägige bundesweite Treffen der Mäd- chenhäuser, an dem auch Mitarbeiterinnen der zu Gewalt an Mädchen und Frauen mit Behin- derung!“. In Workshops wurde intensiv zu den Herausforderungen in den Arbeitsfeldern Ver- gem LOBBY FÜR MÄDCHEN teilnahmen, statt. Die waltung, Beratungsstellen incl. Online-Bera- Fachtagung diente dem intensiven Austausch tung, Stationäre Inobhutnahme und Wohnan- über die bisherige und aktuelle Situation der gebote, Offene und ambulante Mädchenarbeit, feministischen Mädchenarbeit. „Wie haben Leitung und Koordination der Mädchenhäuser sich die Lebenswelten von Mädchen und jun- und mobile Ansätze und Prävention, gearbei- gen Frauen verändert? Welche Herausfor- tet. Am zweiten Tag beschäftigten sich die derungen stellen sich dadurch in der Arbeit Teilnehmerinnen mit den Themen Zwangspro- mit Mädchen und jungen Frauen und für die stitution, Geschlechtervielfalt, Barrierefreiheit, strukturellen Anforderungen an die Häuser?“ Gewalt in intimen Teenagerbeziehungen, mäd- waren Fragen, die im Austausch und in Dis- chensicherer Umgang mit Internet und sozialen kussionen beleuchtet wurden. Den Auftakt der Medien, junge Volljährige, Hochrisikoklientel in Fachtagung bildete ein Vortrag von Martina der Inobhutnahme und wirtschaftliche Absiche- Puschke (Weibernetz e. V.) zum Thema „Nein rung der Mädchenhausarbeit.
LOBBY FÜR MÄDCHEN 20 21 LOBBY FÜR MÄDCHEN li d a r it ät…“ EDELGARD „Wir b r a u c h e n S o R MÄDCHEN, bei Julia Haubs, LOBB Y FÜ der Redebeitrag von ationa- – wächst und gedeiht! Veranstaltung „W ir ne hm en un s di e Nacht“ zum Intern LADIES, was würdet ihr n Ge wa lt an Frauen 2018 len Tag gege tun, wenn alle Im LOBBY-Maga- EDELGARD an ihrer Tür aus, dass rd, ergibt im- Männer ab neun zin Nr. 11 haben sie eine klare Haltung gegen Über- wir uns – zum das nahegelegt wi Wir sind hier, weil Angst ist im- Uhr abends eine wir Sie gefragt, griffe vertreten und Frauen und Internationa- mer noch Sinn. Die 25. November, zum der Mädchen Ausgangssperre ob Sie EDEL- Mädchen, die sich belästigt, be- lt an Frauen mer noch real. Viele len Tag gegen Gewa n, die zu uns haben würden? GARD kennen, drängt, bedroht fühlen, einen si- wollen! und jungen Fraue – die Nacht nehmen nau das erlebt, in Nummer 12 cheren Ort bieten. m Anlass frag- kommen, haben ge Passend zu diese t worden sind: haben wir Ihnen Was EDELGARD so besonders chen die US- vor dem sie gewarn te vor einigen Wo entare, unge- die stolzen Müt- macht, ist die Zusammenarbeit istin Danielle Übergriffige Komm amerikanische Aktiv sexualisierte ter vorgestellt, erfahrener Kölner Fachfrauen mit n euch haben wollte Berührungen, Muscato, einige vo die Angst, die die in der „Köl- engagierten Kölner Bürgerinnen ommen: „La- Gewalt. Sie kennen es bestimmt mitbek die das hinter- ner Initiative und Bürgern. Die einen stellen ih- ihr tun, wenn Scham, die Panik, dies, was würdet ld, die ihnen gegen sexua- re Kompetenz und ihre Erfahrung Uhr abends lässt. Und die Schu alle Männer ab neun huhe gescho- lisierte Gewalt zur Verfügung, auch in schriftli- re haben wür- dafür noch in die Sc eine Ausgangssper e Ungerechtig- im öffentlichen cher Form z. B. in ganz einfachen ben wird. Es ist ein - den?“ alle nicht mehr hin Raum“ zusam- Handlungsleitfäden und Informa- or ten wa re n in etwa keit, die wir Die Antw en können und wolle n! Bezirksrathau s Ehrenfeld menarbeiten und heute können tionsmaterial zu dem örtlichen : Ich wü rd e all ein e nachts durch nehm r Ze it, dass so Es ist dringend an de rt D schützt“-O ein „EDELGAR wir berichten, dass EDELGARD Beratungs- und Hilfeangebot so- fen . All ein e zelten die Städte lau und damit wächst und gedeiht! wie anderen relevanten Adressen tlic h in ein em Gl eichberechtigung – gehen. Abend gemü mung und Freiheit für Doch der Reihe nach! Das Pla- und die anderen stellen Raum und zu Ab en d es se n und Selbstbestim Straßencafé n – nicht mehr kat „Die Würde von Frauen und Zeit zur Verfügung und machen les en . Mi t Ko pf- Mädchen und Fraue danach ein Buch graf im Grundgesetz Mädchen ist unantastbar. In Köln zudem deutlich: Übergriffe gegen na ch Ha us e laufen. nur als Para hörern na ch ts wir, damit und überall.“ zieht seine Kreise. Mädchen und Frauen – hier nicht! he n, oh ne de n ste ht. Was brauchen Zu meinem Auto ge Tag UND Nacht gehö - Es wurde bislang in 11 Städten/ Alle Beteiligten arbeiten und als Wa ffe zw isc he n den uns endlich n- Schlüssel dche r brauchen gute Mä Gemeinden/Regionen in Deutsch- wirken mit sehr großem Engage- ge rn zu ha be n. Im ersten Stock ren? Wi era ll. Prä- Fin ln und üb land gezeigt. Das Motiv wurde ment mit und das kam auch bei Fe ns ter sc hla fen . Oh- arbeit – in Kö mit offenem dchen so zu auch im Postkartenformat aufge- der kleinen Geburtstagsfeier für he n. ve ntionsarbeit, um Mä ne Angst joggen ge sie Ungerechtigkei- legt und als Einspieler in einem „EDELGARD schützt“ im Februar all e Fra ue n we ltweit stärken, dass Dafür, da ss rfahren, wahr- Kino! rüber, die Frauen des Evange- e tu n kö nn en , ten, die ihnen wide genau diese Ding sich ihnen entgegen Das „EDELGARD mobil“ wird lischen Stadtkirchenverbandes e hie r. Ab er es reicht nehmen und sind wir he ut te Hilfsange- zum festen Bestandteil Kölner ausrichteten. ue n an zu fan ge n. stellen können. Gu nicht, bei den Fra laufstellen, an dene n Großveranstaltungen und die Auf- Besuchen Sie doch immer mal BB Y FÜ R MÄ DCHEN bote und An Wir von LO uen gegla t ub klärungs- und Sensibilisierungs- wieder die Website, um zu sehen, mi t Mä dc he n ab Mädchen und Fra arbeiten in Köln r brauchen Solidar i- arbeit, die dabei – neben dem wer alles dabei ist und wo schon . Mä dc he n, die in genau wird. Und wi all 10 Jahren lt in Kampf gegen Gewa Beratungsangebot – zum The- „EDELGARD schützt“ – Orte sind se We lt hin ein wa chsen, in der tät im ar itä t unter die en – Solid ma „Konsequente Sicherheit für bzw. wann „EDELGARD mobil“ im itt elt wi rd : Pa ss auf ihren Form ihnen ve rm n, aber auch Frauen und Mädchen“ geleistet Einsatz ist! ht all ein e ra us Mädchen und Fraue dich auf! Geh nic ter allen Menschen . wird, kann nicht hoch genug ge- Eine nächste wichtige Aufga- ! Sa g wo du hin willst! Solidarität un te im Dunkeln ch gu für brauchen wir au schätzt werden. be ist die Informationskampagne h de n ku rze n Ro ck nicht an. Und da sc hle chter- Zie um Ge Die Za h l d er „E DELGARD mit der Zielgruppe Mädchen und hfr ei. Sc hm ink dich Jungenarbeit, Lauf nicht ba uc llenbilder auf schützt“– Orte wächst. Bei Druck- Frauen, die beginnt, wenn 111 ge- stereotype und Ro nicht zu viel. Wir iten zu entlarven. legung des Magazins waren es 77. schützte Orte vorhanden sind. lle n vo n kle in au f lernen, beiden Se Mi t- Sie so ltur des Von der Apotheke über Feuerwa- Das Konzept der Kölner Initiati- n, da ss sie ke i- wollen eine neue Ku sich so anzuziehe – ohne Gewalt! „My bo- chen hin zum Büro eines Online- ve findet bundesweites Interesse. re ge n. Sie so llen ler- einanders nen Ärge r er nicht länger Magazins, immer mehr Menschen Es wurde auch in einem Beitrag ss en . Or te un d dy my choice“ darf nen, sich anzupa chtruf sein, sonder n lassen sich über „EDELGARD des BR vorgestellt, der über Akti- n zu me ide n, die ihnen nur ein Schla Situatione en ! endlich Realität werd schützt“ informieren, nehmen an vitäten zum Thema Sicherheit von könnten. Und muss gefährlich werden einer Einführungsveranstaltung Frauen in Paris berichtete. Dass ihnen das schlimme ist ja: teil und weisen mit dem Signet www.edelgard.koeln
Sie können auch lesen