Dokumentation DRK-Jugendladen-Wedding.de

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DRK-Jugendladen-Wedding. de
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„Im Zeichen der Menschlichkeit
       setzen wir uns für das Leben,
    die Gesundheit, das Wohlergehen,
den Schutz, das friedliche Zusammenleben
   und die Würde aller Menschen ein.“
            (aus dem Leitsatz des DRK)
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                                                   Aus Gründen der besseren Lesbarkeit verzichten wir
                                                     auf die Schreibweise .../Innen, schließen aber die
                                                             weibliche Bezeichnung hiermit explizit ein.
                                                           Ebenso haben wir uns bemüht, mit wenigen
                                                  Fremdwörtern auszukommen, bzw. diese zu erklären.

                                                           Diese Dokumentation umfasst hauptsächlich
                                                         den Zeitraum der Jahre 2006 bis 2008 und hat
                                                                  keinerlei Anspruch auf Vollständigkeit.
                                                                                   Stand: Oktober 2008

                                                                                            Layout:
                                                                            Klaus Loewe, Hans Born
                                                                                           © Fotos:
                                                       Hans Born, Klaus Loewe, Sebastian Rosenberg
                                                              und Jugendliche aus dem Jugendladen

    Herausgeber:

                                                                                         Verantwortlich:
                                                                                 Nicole Tornow
    Kreisverband Wedding / Prenzlauer Berg e.V.                       DRK-Jugendladen-Wedding
    Neue Hochstraße 21                                                     Neue Hochstraße 21
    13347 Berlin                                                                   13347 Berlin

    Telefon (0 30) 46 90 19-48                                          Telefon (0 30) 46 90 19-52
    Telefax (0 30) 46 90 19-49                                          Telefax (0 30) 46 90 19-49

    www.drk-wedpre.de                                        www.drk-jugendladen-wedding.de
    info@drk-wedpre.de                                   jugendladen.wedding@drk-wedpre.de
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Vorwort von Bezirksbürgermeister Dr. Christian Hanke                                                          3

Als ich vor gut einem Jahr den Jugendladen Wedding des Deutschen Roten Kreuzes besuchte, stellte ich schnell
fest, dass es sich hierbei um eine besondere Jugendeinrichtung handelt. Diese Einrichtung verwirklicht in ihrer
Arbeit die Grundsätze des Deutschen Roten Kreuzes: Freiwilligkeit, Menschlichkeit, Unparteilichkeit, Neutralität,
Unabhängigkeit. Was sich auf dem Papier wie eine bloße Formel liest, wird mit Leben gefüllt. Neugierige, enga-
gierte und selbstbewusste Weddinger Jugendliche empfingen mich, die mit beiden Beinen im Leben stehen.

Toleranz, Gewaltverzicht und Gleichberechtigung unabhängig von Geschlecht, Religion oder Kultur prägen den
Umgang von Besuchern und Mitarbeitern und machen den Jugendladen zu einer wichtigen Einrichtung für den
Weddinger Kiez und seine Bewohner. Eine große Anzahl von Förderern und Kooperationspartnern bestätigen sein
pädagogisches Konzept. Das wichtigste aber ist die Akzeptanz bei den Kindern und Jugendlichen des Viertels. Ich
persönlich freue mich, dass der Jugendladen für viele von ihnen ein zweites Zuhause geworden ist.

Ich danke dem Jugendladen Wedding für seine wichtige Arbeit und wünsche ihm viele weitere Jahre erfolgreicher
Arbeit für unseren Bezirk.

Ihr

Dr. Christian Hanke
Bezirksbürgermeister Berlin-Mitte

                                           Bezirksbürgermeister Dr. Hanke besucht den Spielplatz Kolberger Straße
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4   Inhaltsverzeichnis

     										  Seite

    Vorwort							                                                      4

    1.      DRK-Jugenladen-Wedding		                                    5
    1.1.    Selbstdarstellung							                                    5
    1.2.    Die Förderer							                                         7
    1.3.    Der Kiez			                                                 8
    1.4.    Die Zielgruppe							                                       9
    1.5.    Das Team                                                   10
    1.5.1   Die festangestellten Mitarbeiter  					                    10
    1.5.2   Die Honorarmitarbeiter							                              11
    1.6.    Kooperation									                                       12
    2.      Grundsätze des Projektes					                              14
    3.      Räumliche Bedingungen					                                 15
    3.1     Das Gebäude								                                        15
    3.2     In der Küche									                                      16
    3.3     Im offenen Treff								                                   16
    3.4     Im Sport- und Tanzraum							                              17
    3.5     Im Jugendinfopoint								                                 17
    4.      „Ganz normale Tage“					                                   18
    5.      Aufgaben und Ziele					                         			        20
    5.1     Pädagogische Aufgaben und Ziele					                       21
    5.2.    Die vielfältigen Angebote							                           21
    5.3     Eingehen auf die Benachteiligungen der Zielgruppe(n)			    22
    5.4     Was wurde im Bereich der politischen Bildung erreicht?		   22
    5.5     Was ist verbesserungswürdig						                          23
    5.6     „Kulturwerkstatt der Zukunft“						                        24
    6.      Aktivitäten						                                          26
    6.1     Ehrenamtliche Tätigkeit							                             26
    6.2     Sport										                                            28
    6.3     Indischer Tanz								                                     30
    6.4     Streetdance									                                       30
    6.5     Route 65 - Stadtteilführungen						                        30
    6.6     Graffiti										                                         31
    6.7     Spielplatzbetreuung								                                31
    7.      Veranstaltungen			                                         32
    8.      Öffentlichkeitsarbeit					                                 41
    8.1     Homepage				                                               41
    8.2     Aus: „Domino“							                                       42
    8.3     Aus: „Quartier“ 2/2007							                              44
    8.4     Aus: „Quartier“ 3/2007							                              46
    9.      Der Einzugsbereich								                                 48
    10.     Danksagung									                                        49
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1.      DRK-Jugenladen-Wedding:
1.1     Selbstdarstellung
                                                                                                                        5

                                                           sen an und können von ihnen mitgestaltet werden.
                                                           Schwerpunkte unserer Arbeit sind:
                                                           - Jugendarbeit in Sport, Spiel und Geselligkeit
                                                           - außerschulische Jugendbildung
                                                           - Jugendberatung

                                                           Ziele unserer Arbeit sind:
                                                           - Werte, wie Toleranz und Gewaltverzicht, um ein fried-
                                                             volleres und freundlicheres Miteinander fördern
                                                           - die Gleichberechtigung von Jungen und Mädchen zu
                                                             fördern
                      Spielvorbereitung im Freien          - die sozialen Handlungskompetenzen stärken
                                                           - zu sozialem und bürgerschaftlichem Engagement
Die Angebote der Jugendfreizeiteinrichtung des Ju-           anzuregen
gendladen Wedding richten sich an Kinder und Jugend-       - Orientierungshilfen für Kinder und Jugendliche zu
liche aus dem Einzugsbereich Kolberger Str./Gerichtstr./     bieten
Schönwalder Str., im Alter zwischen 6 und 20 Jahren,       - Benachteiligungen und Diskriminierung abzubauen.
die ihre Freizeit selbstbestimmt und in Gemeinschaft
                                                           Unser Ziel ist es, präventiv gegen Gewaltbereitschaft
verbringen wollen.
                                                           und die einseitige Hervorhebung bestimmter Nationali-
                                                           täten zu wirken, sowie das Kennenlernen unterschied-
Die Jugendfreizeiteinrichtung wird seit den 90‘er Jahren
                                                           licher Kulturen und Lebensformen zu ermöglichen und
vom DRK als Träger betrieben und dem Bezirksamt Mit-
                                                           zusammen wirken lassen und damit einen aktiven Bei-
te von Berlin gefördert.
                                                           trag zur Förderung einer demokratischen Jugendkultur
                                                           leisten.
Im Vordergrund der Arbeit stehen die Integration in die
Gemeinschaft, die gemeinsamen Erfahrungen und das
                                                           Begegnungsraum:
Zusammenwirken unterschiedlicher ethnischer Grup-
                                                           - für Kinder, Jugendliche und Erwachsene
pen. Wir fördern das interkulturelle Zusammenleben
                                                           - gleicher und unterschiedlicher Altersgruppen
von Kindern und Jugendlichen verschiedener Herkunft,       - zur Förderung der Kommunikation
Religions- und Kulturzugehörigkeit.
                                                           Experimentierraum:
Neben den allgemein fördernden Bildungs- und Freizeit-     - um sich auszuprobieren
angeboten werden auch konkrete sozialpädagogische          - um sich zu suchen, zu finden und zu erfahren, wie
Hilfen zur Lebensbewältigung geleistet. Dafür werden         man sein will
individuelle Beratung und vielfältige Aktivitäten ange-    - um sich zu messen und Unterschiede sichtbar zu ma-
boten, die darauf abzielen, Benachteiligungen, Gefähr-       chen und zu akzeptieren
dungen und Ausgrenzungen entgegenzuwirken.                 - um sich eine Meinung zu bilden
                                                           - um für sich darüber klar zu werden, was für einen selbst
Parallel zu einer sinnvollen Freizeitbeschäftigung bie-      und für die Gemeinschaft „richtig“ und was „falsch“ ist
ten verschiedene Angebote den Jugendlichen eine Ori-       - um Bedürfnisse zu entdecken und ihnen nachgehen
entierung bei der Identitätsfindung und auch eine Hilfe      zu können
bei der Lösung von Problemen.                              - um Fähigkeiten zu entdecken und sie weiterentwickeln
                                                             zu können
Der Jugendladen Wedding hat schon zahlreiche Pro-
jekte zur Förderung des friedlichen Zusammenseins            Mädchentag im Computerraum
und zum Abbau von Fremdenfeindlichkeit und Gewalt
organisiert.

Unsere Arbeit ist Stadtteil orientiert und wirkt bei der
Schaffung bzw. Erhaltung positiver Lebensbedingun-
gen für Kinder, Jugendliche und Familien aktiv mit. Wir
machen uns als Interessenvertreter für die Belange von
Kindern und Jugendlichen stark und betreiben Lobbyar-
beit für Familien im Kiez.

Die Angebote orientieren sich an der Lebenswelt von
Kindern und Jugendlichen, knüpfen an ihren Bedürfnis-
Dokumentation DRK-Jugendladen-Wedding.de
6                                                                                     Öffnungszeiten im Überblick

    Schutzraum:                                              Verständnis für fast alle Problemlagen mit sich bringt,
    - kein Leistungsdruck                                    aber den Jugendlichen auch verdeutlicht, dass prag-
    - Probleme entdecken und bearbeiten                      matisches und autonomes Denken bei Entscheidungen
    - Orientierung suchen und finden                         und Handlungen wichtig sind.
    - mitgestalten dürfen
    - angenommen werden / akzeptiert werden                  N E U T R A L I T Ä T - Werte und Normen werden
                                                             ohne Stigmatisierungen betrachtet, was nicht nur das
    Für die offene Jugendarbeit im Jugendladen Wedding       wertfreie Urteilen, sondern auch das Verständnis und
    wurden die sieben Grundsätze des Deutschen Roten         die Einsicht bei Jugendlichen fördert.
    Kreuzes umgesetzt. Diese Aspekte spiegeln sich in der
    Konzeption und der pädagogischen Arbeit wieder.          E I N H E I T - Wir fördern nicht nur das Zusammenleben
                                                             von jungen Menschen, sondern wollen auch das Zu-
    F R E I W I L L I G K E I T - Jeder Besucher kommt       sammengehörigkeitsgefühl mit gemeinsamen von den
    aus freier Entscheidung in den Jugendladen, wo er aus    Jugendlichen mit-gestalteten Erlebnissen stärken.
    verschiedenen Freizeitmöglichkeiten und Angeboten
    auswählen und selbstbestimmt seine Freizeit gestalten    U N I V E R S A L I T Ä T - Über bestehende Grenzen
    kann.                                                    hinaus wollen wir neues, interessantes mit den Jugend-
                                                             lichen entdecken, um ein globales Denken anzuregen
    M E N S C H L I C H K E I T - Es gilt menschliche Wer-   und durch umfassende Aufklärung helfen, die Welt „zu
    te wie Einfühlungsvermögen, Verständnis, Hilfsbereit-    verstehen“.
    schaft und Gerechtigkeit vorzuleben und anzuregen.
                                                             U N A B H Ä N G I G K E I T - Es ist unser Bestreben,
    U N P A R T E I L I C H K E I T - Wir akzeptieren        Anleitungen zur Eigenverantwortung zu geben, die junge
    „Andersartiges“ und sind offen für „Neues“, was ein      Menschen zur Eigenständigkeit befähigen soll.

     Beliebter Ort: das Büro
Dokumentation DRK-Jugendladen-Wedding.de
Angebote der offenen Kinder- und Jugendarbeit                                     7
        KV Wedding/ Prenzlauer Berg e. V.                                                                                                                   Tanz-Raum; Chill-out-room
                                                                                                                                                            Video-Ecke
                                                                                                                                                            Saft-Cocktail-Bar
                                                                                                                                                            Kochen
                                                                                                                                 1. tägliche Angebote       Fahrradwerkstatt
                 Jugendbegegnungen und                                                                                                                      div. Gesellschaftsspiele, Musikhören
                 Seminarreisen,
                 Erfahrungsaustausch über                                                                                                                   Dart, Kicker, Billard, Tischtennis
                 Peerleaderarbeit „Eastside2000“                                                                                                            Kinotag
                                                               10. Reisen und Begegnungen

                                                                                                                                                          Homepage bearbeiten
                                                Personale
                                                                                                                                                          Fotobearbeitung
                                                  Formale
                                                                 9. Kompetenzen erweitern                                        2. Jugendinfopoint       Spiele, Chat, E-Mails schreiben
                                             Interkulturelle
                                                  Mediale                                                                                                 Netzstadtspiel

 Lebens- und Zukunftsperspektiven                                                                  Angebote                                       Hausaufgabenhilfe, Verbesserung
                                                                                                                                                 der schulischen Leistungen
        Gewalt, Sucht und Drogen
             Liebe-Sex-Zärtlichkeit         Talkrunden                                                                                            Krisenintervention, rechtliche Beratung
                                                                8. kulturelle und politische
                      Jugendkultur                                                                                               3. Beratung      Beratung beim Übergang von der
                                                                Jugendbildung
                                                                                                                                                 Schule ins Erwerbsleben,
                   Religion, Politik                                                                                                             Bewerbungen schreiben

                                      regelmäßige Nutzung von Turnhallen,                                                                                                      Mädchentag
                                                                                                                                 4. geschlechtsspezifische Angebote
                                      Sportplätzen und Freizeitflächen
                                                        Organisation von               7. Sport
                                                        Freundschaftsturnieren                                                                                     (Legale) Graffiti
                                                                                                                                                                   PC, Foto, Video
                                                                                                                                 5. Jugendkulturworkshops
                                                                                                                                                                   Musik

                                                                                                                                                            AG Kunst
                                                                                                                                 6. kreative Angebote       Theater
                                                                         Freizeitangebote der offenen Kinder- und Jugendarbeit

1.2.       Die Förderer

Deutsches Rotes Kreuz                                                                                  Aktion Mensch
Landesverband Berliner Rotes Kreuz e.V.                                                                Heinemannstr. 36
Bachestr. 11                                                                                           53175 Bonn
12161 Berlin
                                                                                                       Telefon: (0228) 2092 200
Service und Auskünfte: Telefon (030) 850 05 - 0                                                        Fax: (0228) 2092 7777

E-Mail: drk@drk-berlin.de                                                                              E-Mail: presse@aktion-mensch.de
www.drk-berlin.de                                                                                      www.aktion-mensch.de

Liga der Freien Wohlfahrtspflege Berlin                                                                Verlag Der Tagesspiegel GmbH
LIGA-Federführung:                                                                                     Potsdamer Str. 87
Hans-Wilhelm Pollmann                                                                                  10785 Berlin

Telefon:(030) 253 89 281                                                                               Telefon: (030) 26009 0
Fax: (030) 253 89 344
                                                                                                       E-Mail: redaktion@tagesspiegel.de
E-Mail: Hans-wilhelm.pollmann@awoberlin.de                                                             www.tagesspiegel.de
www.ligaberlin.de
                                                                                                       Sony Deutschland GmbH
Quartiersmanagement Pankstraße                                                                         Geschäftsführer Jeffry van Ede, Serge Foucher
Prinz-Eugen-Str. 1                                                                                     Kemperplatz 1
13347 Berlin                                                                                           10785 Berlin

Telefon:(030) 74746347                                                                                 www.sony.de
Fax: (030) 74746349

E-Mail: qm-pank@list-gmbh.de
www.pankstrasse-quartier.de
Dokumentation DRK-Jugendladen-Wedding.de
1.3      Der Kiez
8

    Ausländeranteil in Wedding höher als in Kreuzberg

    Am 31. Dezember 2003 waren nach Mitteilung des Sta-
    tistischen Landesamtes Berlin 444 027 Bürger anderer
    Staaten mit Hauptwohnung in Berlin gemeldet, 1 473
    oder 0,3 Prozent mehr als vor einem Jahr. Der Anteil
    der Ausländer an allen melderechtlich registrierten Ein-
    wohnern Berlins lag wie Ende Dezember 2002 bei 13,3
    Prozent.

    Die höchsten Ausländeranteile verzeichnete wie im Vor-
    jahr der Fusionsbezirk Mitte (27,3 Prozent), gefolgt von
    Friedrichshain-Kreuzberg (23,1 Prozent) und Neukölln
    (21,8 Prozent). In den Bezirken Marzahn-Hellersdorf
    und Treptow-Köpenick hatten nur etwas über 3 Prozent
    der Einwohner eine ausländische Staatsbürgerschaft.

    Gegenüber dem Jahresende 2002 ist die Ausländer-
    zahl in sieben der 12 Bezirke gestiegen, am stärksten
    in Pankow (+ 4,1 Prozent), gefolgt von Treptow-Köpe-
    nick (+ 2,0 Prozent), Reinickendorf (+ 1,7 Prozent) und
    Steglitz-Zehlendorf (+ 1,6 Prozent). Einbußen an Bür-
    gern anderer Staaten um etwas über ein Prozent hatten
    Mitte, Marzahn-Hellersdorf und Lichtenberg.

    Bezogen auf die Bezirksgliederung vor der Gebiets-
    reform ist für Wedding mit 32,3 Prozent erstmalig ein
    höherer Ausländeranteil als für Kreuzberg mit 32,1 Pro-
    zent festzustellen. Im Vorjahr lag Kreuzberg - jahrzehn-
    telang der Bezirk mit der höchsten Ausländerquote - mit
    32,3 Prozent noch vor Wedding (32,2 Prozent). Damit
    hat sich die seit 1999 festzustellende Tendenz einer ab-
    nehmenden Ausländeranteils in Kreuzberg bei Zunah-
    me der Ausländerquote in Wedding fortgesetzt. Neben                   © Statistisches Landesamt Berlin-Brandenburg 2006
    Kreuzberg und Wedding hat Tiergarten mit 28,9 Prozent
    den höchsten Ausländeranteil, gefolgt von Schöneberg
    (22,2 Prozent), Neukölln (21,8 Prozent) und Charlotten-
    burg (19,9 Prozent).
    Einwohnerregisterstatistik:
    Statistisches Landesamt Berlin-
    Brandenburg                         Telefon: (030) 9021 3873/3870
    Alt Friedrichsfelde 60                     Telefax: (030) 515 88 31
    10315 Berlin                  E-Mail: einwohner@statistik-berlin.de

                                                                           Unsere Adresse
1.4      Die Zielgruppe:
         Kinder und Jugendliche
                                                                                                                        9
         Statistische Beschreibung (2007)

                                                                                 Beim Kickboxen

                                  Die „coolen“ Großen

 Alter            Geschlecht in %          Schul- und Berufsausbildung         Einzugsbereich in %
                  W 39       M 61          bzw. Schulbesuch in %

 bis 6 Jahre      keine       keine        Grundschule             45,3        direktes Wohnumfeld        84,2
 bis 13 Jahre     26,3        26,3         Hauptschule             5,3         weiterer Stadtteil         2,1
 bis 16 Jahre     9,5         17,9         Sekundarstufe           26,3        Bezirk                     5,3
 bis 20 Jahre     3,2         16,8         Sek.2/Gymnasium         3,1         benachbarte Bezirke        5,3
 bis 27 Jahre                              Sonderschule                        andere Bezirke             3,1
 über 27 Jahre
                                           Studenten               keine
                                           Auszubildende           14,7
                                           Arbeitnehmer            3,2
                                           Arbeitslose             2,1
                                           Jobber

1.4.1 Kurze Darstellung der Zielgruppen                     mit der Erziehung) der Jugendlichen bei ihren spezifi-
      und Sozialindikatoren                                 schen Problemen überfordert.

Kulturelle Herkunft:                                        Die zusätzliche Finanzierung durch das Qartiersma-
türkische,                                                  nagement Pankstraße hat eine Erweiterung der Öff-
arabische,                                                  nungszeiten, für Kinder, Jugendliche und besonders für
kurdische,                                                  Mädchen ermöglicht.
bosnische,
serbische                                                   Das Projekt will viele Kinder und Jugendliche, aber auch
polnische,                                                  junge Erwachsende sowie Familien des Stadtteils rund
brasilianische,                                             um die Kolberger/Gerichtstraße erreichen und diese ak-
afrikanische Länder,                                        tiv in den Stadtteil einbinden.
deutsche Aussiedler
deutsche Jugendliche.                                       Deutsche und überproportional viele Kinder nichtdeut-
                                                            scher Herkunft wachsen hier in einer insgesamt anre-
Überwiegend sozial benachteiligte, verhaltensauffälli-      gungsarmen Umgebung auf. Hier fallen Kinderarmut
ge, häufig bereits straffällig gewordene, gewaltbereite     und benachteiligende Bildungsstrukturen räumlich zu-
und aggressive Jugendliche.                                 sammen.
Viele der Jugendlichen haben schwache schulische
Leistungen und eine geringe Erfolgsquote beim Er-           Das Projekt ist für alle unabhängig von Nationalität oder
werb weiterer Qualifikationen (Abschlüsse, Berufausbil-     ethnischer Zugehörigkeit konzipiert. Junge Menschen,
dung).                                                      die den Straßenraum als Treffpunkt nutzen, werden be-
Die Eltern sind oft mit der Unterstützung (teilweise auch   sonders berücksichtigt.
10 1.5    Das Team

                                                                                        Das Betreuerteam

   1.5.1 Die festangestellten Mitarbeiter
   Leiterin/Erzieherin                                 Pädagogischer Mitarbeiter (Dipl. Politologe)
   Seit Frühjahr 1999                                  Seit Frühjahr 1999 im DRK-Jugendladen Wedding;
   Leiterin im DRK-                                    ebenso Bildungsreferent und Dozent in der Jugendbil-
   Jugendladen                                         dungsstätte Kaubstrasse e.V. in Berlin.
   Eastside2000
   und Frühjahr                                        Schwerpunkte der Arbeit:
   2005 Leite-                                         - Betreuung der Jugendlichen im offenen Treff, Koordi
   rin im DRK-                                           nation und Gestaltung von Freizeitaktivitäten
   Jugendladen                                         - Betreuung und Koordination der Ehrenamtlichen und
   Wedding,                                              der von ihnen angeleiteten Gruppen
                                                       - Öffentlichkeitsarbeit, Koordination und Vorbereitung
                                                         der Bühnenauftritte bei Festen etc.
                                                       - Ansprechpartner bei allen
                                                         Problemen mit Behörden,
                                                         Bewerbungen etc.
                                                       - Verwaltungsarbeiten
                                                       - Team-Koordinator
                         Nicole Tornow                 - Anleitung von
                                                         Diskussionsrunden
                                                         zu sozialen, religiösen
   Schwerpunkte der Arbeit:                              und politischen
   - Planung, Durchführung von außerschulischer          Themen
     Jugendarbeit
   - Anleitung von ehrenamtlichen Jugendlichen
   - Verwaltungsarbeiten und Finanzbeschaffung, Pro-
     jektanträge entwerfen, beantragen, durchführen,
     abrechnen, Qualitätsmanagement
   - Kontakte zur DRK-Kreisgeschäftstelle                     Reza Yeganeh
1.5.2 Die Honorar-Mitarbeiter
                                                                                                                                  11
Erzieher
Seit 2006                            Schwerpunkte seiner Arbeit sind der Offene Treff und das Gestalten von Sportangeboten
Mitarbeiter im                       (Fußball). Einmal in der Woche spielt er mit Kindern und Jugendlichen Fußball, um beim
Jugendladen                           gemeinsamen Spiel zu zeigen, dass ein faires Miteinander unabhängig von der Religion
                                                und Nation möglich ist und der gemeinsame Spaß am Spiel das Ziel sein soll.

                                      Ist Kiezbewohner und war jahrelang selbst jugendlicher Besucher im DRK-Jugendladen.

                                                       Seit Nov. 2004 Mitarbeiter im Jugendladen

                                                        Freiberuflicher Print- und Webdesigner
                            Samer                       Schwerpunkte der Arbeit:
                                                        Betreuung der Kinder und Jugendlichen im
                                                        Jugendinfopoint, Hausaufgabenhilfe, Hilfe
                                                        bei PC-Problemen, Homepage-Betreuung,
                                                        Öffentlichkeitsarbeit, Fotobearbeitung,

Seit Nov. 2005 Mitarbeiterin im Jugendladen

                                Erzieherin in Ausbildung
                                 Schwerpunkte der Arbeit:
                                   Tanja ist immer am Mädchentag                                      Hans
                                     präsent und arbeitet auf dem Spiel-
                                      platz mit den kleineren Kindern
                                                                            Seit 2001 (mit Unterbrechung)
                                                                            Mitarbeiterin im Jugendladen
                                                               Lehrerin und Soziologie-Studentin
                                                               Afsar hat „ein Ohr“ für die Probleme der
    Tanja                                                      Mädchen (und der Eltern),
                                                               egal in welchem Alter.

                                                                                                   Afsar
           Freiberuflicher Fotograf und Sendeleiter
           Seit 2006 Mitarbeiter im Jugendladen
           Klaus vertritt Hans bei der Betreuung der
           Kinder und Jugendlichen im Jugendinfo-
           point. Bei Festen und Reparaturen ist
           Klaus das „Mädchen für Alles“

                                                    Klaus
                             Erzieherin
                             Seit 2007 im Jugendladen
                             Yvonne ist am Mädchentag da und hört
                             zu, beschäftigt oder spielt mit den Kids.

Yvonne                                                                                                         Abbas
                                                                                             Elektriker
                                                                                              Mitarbeiter seit 2004
                                                                                             Gibt Förderunterricht, vorwiegend
                                                 Tess                                        für naturwissenschaftliche Fächer.
Therapiehund (staatlich ungeprüft)
Gehört auch zum Team und ist unser „liebster“ Mitarbeiter:
der Hund von Nicole ist der geduldigste Spielgefährte vieler
Kinder - auch gut gegen „Angst vor Hunden“.
12 1.6.   Kooperation mit anderen
                       DRK Einrichtungen, wie Seni-      gemeinsame Veranstaltungen, Öffentlichkeitsarbeit,
                       oren- und Behindertenheim,
                       Allgemeine soziale Dienste,
                       Ambulantes Hospiz, Bereit-
                       schaft
                       Jugendladen Eastside 2000         Austausch und gemeinsame Projekte
                       (Pankow)

                       Jugendrotkreuz                    Austausch und Durchführung der JuleiCa-Kurse

                       JFE „Die Schönwalder“             regelmäßige Absprachen, Austausch, gemeinsame
                       Kinder & Jugendfreizeiteinrich-   Außenaktivitäten, Kooperation und Nutzung des
                       tung des Bezirksamtes Mitte       PC-Internetraums des Jugendladens
                       von Berlin
                       Quartiersmanagement               Mittelgeber, gemeinsame Feste, Projekte und Ver-
                       Pankstraße                        anstaltungen

                       Humboldthain Grundschule          Kunstprojekt und weiterführende Angebote

                       Kinder- und Jugendbüro Mitte      Teilnahme an U 18 Wahlen

                       Türkischer Bund                   Gegenseitiger Austausch

                       Theodor Plievier Oberschule       Nutzung der Turnhalle

                       Herbert Hoover Oberschule         gemeinsame Projektarbeit

                       Fachschule für Sozialpädagogik Intensiver Austausch mit Lehrern und Praktikanten
                       Jugendbildungsstätte (JBS)     Kooperationen, Fortbildung und Erfahrungsaus-
                       Kaubstrasse e. V.              tausch

                       OKB Offener Kanal Berlin          Planung von Medienpräsentationen der Jugendli-
                                                         chen

                       Abendteuerspielplatz              gemeinsame Projektarbeit
                       Humboldthain
                       Deutsche Welle                    gemeinsame Projektarbeit
                       „Wedding Day“

                       Türkischer Kulturverein           QM Fest
Kultur bewegt e.V.             gemeinsame Projektarbeit                          13
                      Begegnungsstätte Schulstraße   gemeinsame Projektarbeit, PC Kurse für Senioren
                                                     (Ehrenamtliche Jugendliche)

                      Haus der Jugend                Erfahrungsaustausch, gemeinsame Fußballprojekte
                      Nauener Neu                    Projekt Marathonlauf

                      Tannenhof e.V.                 Erfahrungsaustausch, gemeinsame Fußballprojekte

                      Jugendnetz-Berlin              Jugendinfopoint

                      Route 65                       Austausch und gemeinsame Projekte
                                                     Mitarbeit von Jugendlichen

                      Gemüsetransformator            Jeden Dienstag Essen auf „3 Rädern“

Der Gemüsetransformator bringt Essen
14 2.      Grundsätze des Jugendladens

                                                             Individuelle Beratung
                                                             Grundsätzlich erhält jeder die Unterstützung, die benö-
                                                             tigtwird. Fähigkeiten und Stärken der Jugendlichen sind
                                                             Ausgangspunkt für eine möglichst passgenaue Vermitt-
                                                             lung. Wir orientieren uns an den Bedürfnissen und den
                                                             Interessen der einzelnen Kinder und Jugendlichen und
                                                             stärken ihre Fähigkeiten und Potentiale

                                                             Integration
                                                             Wir akzeptieren Individualität und „Anders-Sein“ und
                                                             führen einen offenen Austausch mit anderen Kulturen.
                                                             Die Zukunft liegt für uns in einer interkulturellen Gesell-
                                                             schaft, in der ein wechsel- und gegenseitiger Lernpro-
                                                             zess stattfindet. Wir arbeiten gegen Ausschluss und Dis-
                                                             kriminierung und bemühen uns in diesem Sinne um die
                                                             aktive Teilhabe so genannter Randgruppen in unserer
                                        ... Fototermin
                                                             Gesellschaft.

   Lebensweltorientierung                                    Vernetzung
   Wir orientieren uns an der Lebenswelt und den Lebens-     Wir wollen mit Initiativen gegen Gewalt und für Toleranz
   lagen des Einzelnen und nehmen persönliche Pro-           kooperieren und nachhaltige Netzwerke initialisieren
   blemlagen und ihre familiären, sozialen und kulturellen   und mit Hilfe von Vernetzung die Wirksamkeit steigern.
   Zusammenhänge in den Blick.
                                                             Zivilcourage
   Gleichberechtigung (Gender Mainstream)                    Dabei gilt, menschliche Werte wie Einfühlungsvermö-
   Gleichbehandlung von Jungen und Mädchen ist für uns       gen, Verständnis, Hilfsbereitschaft und Gerechtigkeit
   selbstverständlich und wir sehen es als unsere Aufgabe    vorzuleben und anzuregen.
   an, Geschlechtergerechtigkeit von Mädchen und Jun-
   gen, sowie Chancengleichheit von jungen Menschen
   beim Zugang zu Bildung und sozialen Kompetenzen zu
   fördern.

   Mitgestaltung (Partizipation)
   Die Teilnehmer sind maßgeblich an Planung, Organi-
   sation, Gestaltung und Auswertung der gemeinsamen
   Vorhaben beteiligt.

   Hilfe zur Selbsthilfe
   Wir stärken Selbstorganisation und Eigeninitiative der
   Jugendlichen, indem wir die aktive Mithilfe und Mitwir-
   kung der Jugendlichen fordern. Dies erhöht das Selbst-
   bewusstsein der Jugendlichen, stärkt ihr Verantwor-
                                                                                     Eine „Streetdance-Freundschaft“
   tungsbewusstsein und macht ihnen Mut, ihre eigenen
   Interessen zu vertreten.

                                Samer, umschwärmt ...                                     Diskussionsgrundlagen ...
3.       Räumliche Bedingungen
3.1      Das Gebäude
                                                                                                                         15

  Küche
                                Offener Treff: Lunchbar, Spielen
                                                                                Tanz- und Sportraum
      Offener Treff: Kicker, Billard, Toiletten
                                                                   Büro                                Jugendinfopoint

Das Objekt befindet sich in den Räumen der ehema-
ligen Rettungswache im Hof der DRK Kreisgeschäfts-
stelle Wedding / Prenzlauer Berg und bietet Platz für ca.
50 Kindern und Jugendliche. Verschiedene Funktions-
Räume ermöglichen es den Besuchern „ihren Platz“ zu
finden. Trotz großer Eigenleistungen zur Erhaltung der
Substanz, sind dringend Sanierungsarbeiten notwen-
dig, die von Fachleuten durchgeführt werden müssen.
Für die Küche brauchen wir dringend neue Küchen-
möbel und Geräte, mit denen man auch mal für 30 -
40 Personen kochen kann. Im Offenen Treff müssen
die Toilettenräume saniert werden und der Fußbo-
denbelag muss erneuert werden.         Das Sand-Kies-
gemisch auf dem Vorplatz ist die Ursache von dicken
Staubschichten auf den Computern im Jugendinfo-
point, vor dessen Türe der fast immer frequentierte
Basketballkorb hängt. Es wären eigentlich Spielmat-
ten - schon wegen der Verletzungsgefahr - vonnöten.
Hierfür sind aber nicht die nötigen Mittel vorhanden.

          Renovierung                                                 Die Basketballanlage bekommt ihr Fundament

                                                                   Um den wachsenden Anforderungen ge-
                                                                   recht zu werden, benötigen wir Ihre Hilfe.
                                                                   Geldspenden bitten wir auf das Konto:
                                                                   Bank für Sozialwirtschaft
                                                                   Spendenkonto 3197100
                                                                   BLZ 100 205 00
                                                                   Stichwort Jugendladen-Wedding zu
                                                                   überweisen.
16 3.2   In der Küche                                     3.3   Im offenen Treff

                                    Pizza für alle ....

                                                                           Süßigkeitenverkauf an der Lunchbar

                                                           Pokern wie die Großen

                                    Backen fürs Fest

                                                                                   Kino auf der Großleinwand
          Experimentierfeld Küche

                                                           Schachmatt
3.4    Im Tanz- und Sportraum   3.5      Im Jugendinfopoint
                                                                                                   17

                                  Warten auf einen freien Platz

  Tischtennis im Tanzraum

                                 Auszug aus den Regeln:

                                 • Im PC-Raum darfst Du nicht rauchen, trinken oder
                                   essen.
                                 • Du kannst Dich für maximal 2 mal 1/2 Stunde eintragen.
                                 • Wird ein Platz kurzfristig frei, kannst Du für die freie Zeit
                                   diesen Platz in Absprache mit dem Betreuer besetzen.
                                 • Die maximale Zeit im PC-Raum ist 2 Stunden.
                                 • Du darfst keine Pornoseiten anschauen. Ebenso keine
                                   Seiten, die Gewalt verherrlichen.
                                 • Es dürfen nur so viele Jugendliche im PC-Raum sein,
                                   wie es Computer gibt.
 Breakdance

  Aggressionen abbauen ...

                                  Sehr beliebt: Wer wird Millionär

 üben, üben, üben ...                                       Hilfe von einer Ehrenamtlichen
18 4.      „Ganz normale Tage“                                   H., B. und J. ein Billardturnier organisiert. An dem
                                                                 Turnier haben 14 Teilnehmer mitgemacht. Zu gewinnen
                                                                 gab es tolle Preise wie z.B. ein Parfüm, einen Fußball
   Beispielhaftes aus den Tagesprotokollen                       und ein Aftershave-Set. Das Turnier ist reibungslos
   des Jugenladens                                               und mit viel Spaß verlaufen. Des Weiteren war heute
                                                                 Herr Krüger und seine Kollegin von der Kriminalpolizei
   Datum: Fr. 19.10.2007 Mädchentag                              in unserer Einrichtung. Sie wollten sich vorstellen und
   Betreuer: Hans, Tanja, Yvonne                                 wissen, was der Jugendladen so macht. Sie haben
   Ehrenamtliche: Stana                                          sich sehr für unsere Arbeit interessiert und auch gelobt.
   Aktivitäten: PC-Raum, indischer Tanz, Malen, Billard,         Absprachen/zu beachten: keine
   Ausbildungstroublegespräch in der Küche                       Geschrieben von: Samer
   Besucherinnen: ca. 25
   Vorkommnisse/ Beobachtungen: K. ist heute nicht
   zum Tanz gekommen. Da die Mädchen gestern nicht
   mitmachen wollten, hat sie sich gedacht, die Mädels
   dafür heute auch hängen zu lassen. Ca. 8 Mädchen
   haben mit A. zusammen geübt. Habe mit K. telefoniert,
   anschließend mit den Mädels die nicht eingehaltenen
   Termine, unklare Absprachen (indischer Tanz) bespro-
   chen. K. wird am Montag um 16.30 Unterricht geben,
   habe es den Mädchen mitgeteilt. C. ist im Jugendla-
   den erschienen, hat seine CD nicht vorfinden können,
   das Training abgeblasen, als die Mädchen äußerten
   ohne Musik nicht üben zu wollen. Miray S. (Textilde-
   signerin) aus der Schönwalder hat ihr Mode-Projekt
   den Mädchen vorgestellt. Mädchen ab 11/12 können
   da Klamotten selbst entwerfen, anfertigen und zum
   krönenden Abschluss auf einer Modenschau (QM                                                            Billardspiel
   Pankstr.) präsentieren (lassen). Das Ganze findet in
   der Schönwalder (Kunstschule) statt, beinhaltet 10 mal
   3 Stunden und beginnt schon am 22.10.2007 von 16-
   19 Uhr. Finde dies ne tolle Sache, allerdings fällt mir
   gerade ein, warum nur für Mädchen? Hätte Miray mal
   fragen sollen?! Yvonne ist auf dem Ablaufplan – Büh-
   ne aufgefallen, dass nur die indische Mädchentanz-
   gruppe auf dem Bühnenprogramm steht?!!
   Absprachen/zu beachten: siehe oben
   Geschrieben von: Yvonne, Tanja

                                                                                                          Tanzprobe

                                  Training: indischer Tanz

   Datum: 06.12.2007
   Betreuer: Samer, Tanja
   Ehrenamtliche: Hassan, Hussein
   Aktivitäten: Billard (Billardturnier), Kicker, Tischtennis,
   Kartenspiele, Gesellschaftsspiele, Brettspiele,
   Besucher: ca. 35           davon: 9         Mädchen:                                          Eine kleine Hilfestellung
   Vorkommnisse/ Beobachtungen: Für heute haben
19

                                                                                                ... ein Foto mit Reza
                              sommerlicher Badespaß

                                                             Sitzung mit allen Kindern statt. Während der Sitzung
Datum: 21.02.08                                              wurde thematisiert:
Betreuer: Afsar, Reza, Samer                                 1. Nutzung des DRK-Geländes am Wochenende
Ehrenamtliche: Hassan, Hussein                               2. Vorfall zwischen M. aus der Behinderteneinrichtung
Aktivitäten: Tavla, Billard, Kicker, Fußball, Brettspiele,   und einigen Kindern aus dem Jugendladen
Kartenspiele, Gesellschaftsspiele, Lunchbar, Break-          3. Streitfall zwischen drei Kindern die in derselben
dance, Jugendinfopoint für Senioren und besonders            Klasse sind (Q., B. & S.)
Unterhaltungsrunde über Politik und Religion.                Zu 1. Wir haben allen anwesenden Kindern klar
Besucher: ca. 30          davon: 10       Mädchen:           gemacht, dass die Jugendeinrichtung während sie
Vorkommnisse/ Beobachtungen: Es gaben heute                  am Wochenende geschlossen hat, nicht genutzt
interessante Unterhaltungen und Diskussionen über            werden darf. Damit verknüpft auch das DRK-Gelände.
Entstehung der Menschheit, die drei Weltreligionen           Zu 2. Am Wochenende attackierten einige Kinder
und das Verhältnis zwischen Politik und Religion in der      u.a. B., S., S. usw. M. aus dem Behindertenheim.
modernen Zeit und besonders über das Geschlechter-           Wir sprachen mit allen Betroffen um genau zu er-
verhältnis im Islam. Dabei nahmen Jungen und Mäd-            fahren wie es zu diesem Ereignis kam. Die Betrof-
chen ganz aktiv und respektvoll teil. Es fanden auch         fenen schilderten ihre Version und sahen im darauf
viele spielerische unterhaltsame Aktivitäten statt.          folgenden Gespräch ihren Fehler ein. Wir verblie-
Absprachen/zu beachten: ca. 5 Senioren aus dem               ben in Absprache mit den Betroffenen, dass sie
Seniorenheim der Schulstr. waren heute im PC-Raum.           einen Einsichts-Entschuldigungsbrief schreiben und
Sie wurden von Bilal und Jalal betreut.                      diesen uns in der kommenden Woche vorlegen.
Geschrieben von: Reza                                        Zu 3. Wir haben von der Mutter von Q. erfahren, dass
                                                             es in der Schule öfters zu Konflikten zwischen Q., S.
                                                             und B. kommt. Daraufhin haben wir ein kurzes Ge-
                                                             spräch mit den dreien geführt. Sie versuchen sich in
                                                             Zukunft aus dem Weg zu gehen und ihre Streitigkeiten
                                                             anders zu regeln. Falls sich der Streit in den Jugendla-
                                                             den überträgt hat das für den Anstifter gegebenenfalls
                                                             auch für alle Beteiligten klare Konsequenzen.
                                                             Absprachen/zu beachten: Des Weiteren haben wir
                                                             heute im Team noch einmal über die enge Finanzlage
                                                             gesprochen. Ausserdem haben wir die Kooperation mit
                                                             der JFE Schönwalder besprochen. Es soll während der
                                                             Ferien ein gemeinsames Sommerprogramm mit Aus-
                                                             flügen und sonstigen Aussenaktivitäten stattfinden.
  „Kickern“ wie die Jungs
                                                             Geschrieben von: Samer

Datum: 08.07.08
Betreuer: Reza, Hans, Samer, Afsar
Ehrenamtliche: Hassan (Stana hat angerufen und
abgesagt)
Aktivitäten: Billard, Kicker, Tischtennis, Gesellschafts-
spiele, Brettspiele, Kartenspiele, Lunch-Bar, Jugend-
infopoint-Nutzung, Basketball, Fußball, Gesamtkonfe-
renz mit allen Kindern.
Vorkommnisse/ Beobachtungen: Heute waren
wieder einmal zahlreiche Kinder im Jugendladen. Auf-           Diskussion ...
grund der Ereignisse am Wochenende fand heute eine
20 5.1      Pädagogische Aufgaben und Ziele

                                                             -   eigenen Stärken und sozialen Kompetenzen
                                 Besprechung im Freien       -   Mitgestaltungsmöglichkeiten der Teilnehmer
                                                             -   kreativer Fantasie und sozialer Kompetenz
                                                             -   spannenden Partnerschaften
                                                             -   positiven Lebensbedingungen
                                                             -   Teamwork
                                                             -   sozialer Verantwortung
                                                             -   der eigenen Identität und Rolle – interkulturelles und
                                                                 intersexuelles Lernen
                                                             -   beruflichen Perspektiven
                                                             -   schulischen Anforderungen

                                                             Wir bieten Unterstützung bei fast allen Problemen.
                                                             Damit wollen wir Benachteiligungen, Gefährdungen
                                                             und Ausgrenzungen entgegenwirken und Möglichkeiten
                                                             zur Entfaltung und zur Partizipation zu geben. Der
   Ziele unserer Arbeit sind:                                Jugendladen wirkt als Schnittstelle zu anderen sozialen
                                                             Diensten.
   -   Werte wie Toleranz, Gewaltverzicht anregen, um so
       ein friedvolleres und freundlicheres Miteinander zu   Welche pädagogischen Ziele wurden erreicht, wel-
       fördern                                               che nicht?
   -   die Gleichberechtigung von Jungen und Mädchen
       fördern                                               Erreicht wurde:
   -   Soziale Handlungskompetenzen stärken
   -   soziales Engagement anregen                           •   Vermittlung von solidarischen Werten sowie sozi-
   -   Orientierungshilfen für Kinder und Jugendliche            alen und demokratischen Kompetenzen
       bieten                                                •   Handlungsstrategien gegen Gewalt aufzeigen - tole-
   -   Benachteiligungen ausgleichen und vermeiden               rante Streitkultur entwickeln
                                                             •   Multiplikatoren leben eine positive Vorbildfunktion
   Motivation und Sensibilisierung für:                          aus
                                                             •   Toleranzerweiterung gegenüber Andersartigen
   -   soziale und gesellschaftliche Verantwortung           •   Sensibilisierung des Demokratieverständnisses
   -   die Entfaltung aller Sinne und die „Entdeckung des
       Eigen-Sinns“                                          Durch das vom QM Pankstraße geförderte Projekt
   -   interkulturelle Auseinandersetzung und Kommuni-       „Kulturwerkstatt der Zukunft“ wurde das ehrenamt-
       kation                                                liche Engagement des ursprünglichen Stammklientels
   -   ein besseres gemeinsames Zusammenleben                geweckt, weiterführende Angebote für jüngere Besu-
   -   Vermeidung und Abwehr von Gewalt                      cher mitzugestalten. Die zunehmende Verantwortungs-
   -   Mitgestaltung von Freizeitaktivitäten                 übernahme der Stammbesucher hat zahlreiche neue
   -   demokratische Mitbestimmung                           Angebote entstehen lassen.
   -   aktive Zivilcourage im Alltag                         Somit wurden niedrigschwellige Angebote im Kiez
                                                             entwickelt, die sich an den Problemen, Interessen und
   Entwicklung und Unterstützung von:                        Bedürfnissen der Jugendlichen orientiert haben und
                                                             daran ausgerichtet sind, die Entwicklung, von jungen
   -   einer respektvollen und gewaltfreien Atmosphäre in    Menschen zu eigenverantwortlichen Persönlichkeiten
       unserem Stadtviertel                                  zu unterstützen.
   -   kind- und jugendgerechter Lebens-, Erlebnis- und      Damit wurden Kindern und Jugendlichen „Räume“
       Entfaltungsräume                                      geboten, die es ihnen ermöglichen, in kreativer und
   -   Methoden gewaltfreier Konfliktlösung (positive        konstruktiver Form mit Ängsten und Problemen umzu-
       Streitkultur)                                         gehen, Lösungsansätze zu finden sowie Verantwortung
   -   gemeinsamen Regeln für ein friedfertiges Zusam-       und soziales Verhalten zu erlernen und einzuüben.
       mensein
   -   neuen Formen freiwilligen Engagements junger          Die regelmäßige Einbindung der islamischen Mädchen
       Menschen                                              in den Jugendladen ist durch einen extra Mädchentag
   -   Denken und Verstehen, für Wissen und Können           gelungen.
   -   einem Dialog in einer interkulturellen Gesellschaft
   -   engagiertem Handeln und tolerantem Verhalten          Durch eine kontinuierliche Öffentlichkeitsarbeit ist der
   -   Sozialer Verantwortung für das eigene Umfeld          Bekanntheitsgrad der Einrichtung gestiegen.
5.2        Die vielfältigen Angebote gehen auf
           die unterschiedlichen Bedürfnisse
                                                                                                               21
           der Besucher ein
                                                              • AG Jugendnews
                                                              • (Legale) Graffiti
                                                          7.  Sport (regelmäßiges Angebot):
                                                              • Intensivere und regelmäßige Nutzung von
                                                                Turnhallen, Sportplätzen und Freizeitflächen
                                                              • Organisation von Freundschaftsturnieren
                                                          8.  kulturelle und politische Jugendbildung:
                                                          		 regelmäßige Talkrunden über:
                                                              • Lebens- und Zukunftsperspektiven
                                                              • Gewalt, Sucht und Drogen
     Immer beliebt: Fußball                                   • Liebe-Sex-Zärtlichkeit
                                                              • Jugendkultur
1. tägliche Angebote:                                         • Religion, Politik
   • Dart, Kicker, Billard, Tischtennis, Basketball           • Soziale und mediale Kompetenzen erweitern
		 div. Gesellschaftsspiele, Musikhören                       • Peerleaderschulungen
   • Tanz-Raum                                                • Anti- Gewalttraining
   • Jugendinfopoint (Computerraum)                       9.  Einbindung der Besucher:
   • Chill-out-room                                           • regelmäßige Clubversammlungen
   • Saft-Cocktail-Bar                                        • Mitspracherecht durch Umfragen und Abstim-
   • Video-Ecke                                                 mungen
   • Fahrradwerkstatt                                     10. Aussenaktivitäten:
   • Kochen                                                   • Bowling
2. Jugendinfopoint:                                           • Kino
   • Homepage bearbeiten                                      • Eislaufen
   • Kinotag                                              11. Feste:
   • Fotobearbeitung                                          • Kollifest
   • Spiele, Chat, Emails schreiben                           • Wedding Day
   • Netzstadtspiel                                           • 2. Messe „Ganz nah dran“
3. Beratung:                                                  • QM Fest Nettelbeckplatz
   • Hausaufgabenhilfe, Verbesserung der                      • Straßenfest Brunnenstrasse
     schulischen Leistungen                                   • Weihnachtsbasar im Jugendladen
   • Krisenintervention und Beratung
   • Unterstützung beim Übergang von der Schule
     ins Erwerbsleben, Bewerbungen schreiben
4. geschlechtsspezifische Angebote:
   • Mädchentag
   • Jungentag
5. Jugendkulturworkshops zu diversen Themen:
   • Musik
   • (Legale) Graffiti
   • PC, Foto, Video
6. kreative Angebote :
   • AG Kunst
   • AG Soziale Kompetenzen

                              Anstehen für den Korbwurf
5.4     Was hat der Jugendladen konkret im
22 5.3     Wie gehen wir im Jugendladen
           konkret auf die Benachteiligungen                           Bereich der politischen Bildung
           der Zielgruppe(n) ein?                                      erreicht?
   Durch die Verknüpfung von Bildungsarbeit mit erlebnis-      Im Jugendladen wird den Besuchern vorgelebt:
   sowie kulturpädagogischen Methoden werden sonst             - dass gesellschaftliche und persönliche Auseinander-
   schwer erreichbare Kinder und Jugendliche motiviert,          setzungen mit friedlichen Mitteln zu klären sind
   sich aktiv mit ihrer Umwelt und der Gesellschaft ausei-     - wie Toleranz gegenüber anderen Weltanschauungen,
   nander zu setzen und diese mitzugestalten. Wir setzen         Kulturen, Lebensformen und Glaubensbekenntnissen
   bei den Stärken von Kindern und Jugendlichen an und           gelebt wird
   tragen so dazu bei, sie für diese zu sensibilisieren. Die   - die überkommenen Geschlechterrollen in Frage zu
   Möglichkeit, soziale Verantwortung im eigenen Umfeld          stellen, um die gesellschaftliche Gleichstellung von
   zu übernehmen, wird gegeben und gefördert. Somit              Frauen und Männern zu fördern.
   haben die Jugendlichen die Möglichkeit, durch Erwei-        Der Projektantrag „Kulturwerkstatt der Zukunft“ hat
   terung der Handlungs- und Sozialkompetenz selbstbe-         die Öffentlichkeit für Jugendanliegen sensibilisiert. Die
   wusster und selbstsicherer im Alltag aufzutreten und in     Schaffung von jugendgerechten Strukturen unterstützt
   Konfliktsituationen über Handlungsprinzipien zu verfü-      die Position der Jugendlichen im Bezirk.
   gen.
                                                               Wir fördern soziale und kulturelle Vernetzung:
   Die Mitbestimmung der Jugendlichen im sozialen und          - Diskussion über die Konflikte im nahen Osten (Israel),
   kulturellen Leben wird angeleitet und Wünsche der Be-         Ausschreitungen in Frankreich
   sucher werden gleichberechtigt auf Durchführbarkeit         - Menschenrechte als Maßstab der Orientierung
   geprüft und abgestimmt.                                     - die eigene Rolle im Jugendladen, im Kiez, im Wedding
   Damit werden Anregungen zur aktiven Mitgestaltung             erkennen und hinterfragen.
   gegeben und die dafür erforderliche Kompetenz vermit-       - Aktivierung der Jugendlichen, sich an (politischen) Er-
   telt. Die Angebote sind auf eine Stärkung des Selbst-         eignissen im Kiez zu beteiligen, ihre Meinung zu sagen
   bewusstseins und die Einbindung in die Gemeinschaft           (Jugend trifft sich im Wedding)
   ausgerichtet.                                               - einen gewaltfreien Wohlfühlraum und Begegnungs-
                                                                 raum im Kleinen (Jugendladen) zu schaffen
   Eine selbstverwaltete Nutzung durch verantwortliche
   Besucher ist gegeben. Sie können sich Räume aneig-
   nen und selbst gestalten. (z. B. eine selbst verwaltete
   Tanzgruppe oder Kochangebote) Nach Bedarf gab es
   von den Mitarbeitern Unterstützung bei der Entwicklung
   und Durchführung von Projekten.

   Durch intensive Beratung wurde intensive Unterstüt-
   zung bei Problemen, wie z. B. Berufsfindung, Schule,
   Straffälligkeit, Familienstreit gegeben.

   Spezielle Mädchenangebote haben einen geschützten
   Rahmen geboten.

   Plena und Diskussionsrunden fanden statt, in denen
   sich die Jugendlichen aktiv beteiligten um konstruktive
   Vorschläge zur Verbesserung zu entwickeln.

                                                                                      Geheimnisse oder Neuigkeiten?

                                                               - Diskussionsrunden und Austausch über aktuelle poli-
                                                                 tische Geschehnisse
                                                               - Feindbilder thematisieren, verändern, in persönlichen
                                                                 und größeren Diskussionsrunden
                                                               - gelebte Demokratie – Akzeptanz und Erweiterung des
                                                                 Demokratieverständnisses in einer multikulturellen Ge-
                                                                 sellschaft
                                                               - ethische Vielfalt erkennen, Akzeptanz der Notwendig-
    Gleich beginnt der Film
                                                                 keit einer interkulturellen Verständigung.
5.5     Was ist verbesserungswürdig
        (Wünsche und Idealvorstellungen)
                                                                                                              23
        und welche inhaltlichen und
        strukturellen Veränderungen sind
        konzeptionell für die zukünftige
        pädagogische Arbeit des
        Jugendladens beabsichtigt?

- Kontinuierliche Förderung der ehrenamtlichen Mitar-
   beit
- Gemeinsame Reisen
- interkultureller Austausch, weitere Angebote, weitere
   Vernetzung
- Vorraussetzung dafür: Erhöhung der Zuwendung und
   Zusatzanträge bei weiteren Geldgebern, weitere Ein-     Abstimmung beim Jugendforum im Abgeordnetenhaus
   bindung auch von Ehrenamtlichen

Zusammenarbeit mit dem sozialen Umfeld (Eltern,           Mädchentag
Erziehern, Lehrern) Welche Aktionen planen wir
mit welchen Kooperationspartnern konkret?

- Eltern werden kontaktiert, wenn von den Jugendlichen
   erwünscht.
- Elternkontakt bei besonders gewaltbereiten oder auf-
   fälligen Jugendlichen, Austausch der verschiedenen
   Erfahrungen, Aufklärung über Möglichkeiten weiterer
   Unterstützung und Beratung
- Die Eltern suchen uns zunehmend auf, um Probleme
   mit ihren Kindern zu besprechen
- Informationsaustausch und gemeinsame Aktionen mit
   der Jugendfreizeitstätte „Die Schönwalder“
- Lehrerkontakte ebenfalls in Absprache mit den Ju-
   gendlichen. Bei Konflikten, Schulwechsel, Schulaus-
   schluss usw. finden Gespräche statt.
- Kooperation mit der Humboldthain-Grundschule, Be-
   teiligung des DRK an der Schulinsel und an Kreativ-
   gruppen
- Mitbenutzung der Turnhalle der Theodor-Plievier-
   Schule für regelmäßige Sportangebote seitens des
   Jugendladens
- Teilnahme an Sozialraum AG
- Austausch mit Kollegen

                                                          Essen im Freien
  den Durst löschen ...

                                                                                                  Grillfest
24 5.6     „Kulturwerkstatt der Zukunft“
           „Freizeit rund um die Kolberger
           Straße“
   Projektbeginn: November 2006                                cher kommen an den neu eingeführten Kinder- und
   Projektende Juni 2008                                       Mädchentagen. Trotz der tatkräftigen Unterstützung
   Finanzierung: Quartiersmanagement Pankstraße                der ehrenamtlichen Peer Leader (peer = direkt, sei-
   Zielvorstellungen:                                          nesgleichen; leader = Leiter, Anführer) reicht der ge-
   Von den Mitarbeitern des Jugendladens wurde ein Kon-        plante Betreuerschlüssel nicht aus, um die zeitweilig
   zept erarbeitet und im Rahmen des Förderprogramms           bis zu 60 Kinder große Gruppe zu beaufsichtigen.
   „Soziale Stadt“ für den Bereich soziale Infrastruktur       Aufgrund der großen Nachfrage musste die Zahl der
   durchgeführt, um das Versorgungsdefizit von Freizeit-       Honorarmitarbeiter gegenüber der ursprünglichen
   angeboten für junge Menschen und Familien im Gebiet         Planung erhöht werden.
   rund um die Kolberger Straße, nachhaltig zu mindern.
   Dabei werden junge Menschen, die den Straßenraum            Der starke Anstieg der weiblichen Besucherzahlen,
   als Treffpunkt nutzen, besonders berücksichtigt             im Alter von 7 bis 25 Jahren, ist ein außerordentlicher
                                                               Erfolg. Die Familien und besonders die großen Brü-
   In Zusammenarbeit mit unterschiedlichen Kooperati-          der, die oftmals unsere Stammbesucher sind, haben
   onspartnern ist es dem Jugendladen Wedding in kurzer        es lange Zeit nicht geduldet, dass ihre Schwestern in
   Zeit gelungen, das Projekt „Kulturwerkstatt der Zukunft“    den Jugendladen kommen. Der geschützte Rahmen
   erfolgreich umzusetzen. Das Projekt erreicht viele Kin-     des Mädchentags ist eine wichtige Bedingung, damit
   der und Jugendliche, aber auch junge Erwachsende            die Mädchen kommen dürfen.
   sowie Familien des Stadtteils rund um die Kolberger
   Straße und motiviert diese, sich aktiv in den Stadtteil     Der Kindertag wurde mit Begeisterung bei den Kindern
   einzubinden.                                                angenommen, Am Mädchentag findet auch verstärkt
                                                               Arbeit mit Müttern statt, deshalb ist eine gemeinsame
   Mit Hilfe eines ausgewogenen Netzes von präventiven,        Projektgestaltung mit dem ASD (Allgemeine Sozial
   komplexen und vielfältigen Freizeitvorhaben, werden         Dienste) des DRK notwendig.
   insbesondere auch die jenen Kinder und Jugendliche
   angesprochen, die bisher keinen Zugang zu Freizeitan-       Bei der Umsetzung des Mädchentags ist es schwie-
   geboten hatten.                                             rig, den verschiedenen Bedürfnissen der Altersgrup-
                                                               pen gerecht zu werden.
   Das Projekt „Kulturwerkstatt der Zukunft“ verfolgt das
   Ziel, Kinder und Jugendliche aktiv in die Gestaltung ein-   Verschiedene AGs (indische Mädchentanz-, Kickbox,-
   zubinden. Deshalb ist es für uns von großer Bedeutung,      Break- und Streetdance- und Rapgruppe) wurden von
   dass engagierte Jugendliche die Möglichkeit bekom-          unseren ehrenamtlichen Jugendlichen erfolgreich an-
   men, sich an der Gestaltung zu beteiligen.                  geleitet und durchgeführt. Aufführungen dieser Projek-
                                                               tarbeiten wurden vielfach auf Bühnen bei Festen wie
   Somit wird das gemeinschaftliche Zusammensein nach-         z.B. QM-Sommerfest am Nettelbeckplatz, Wedding-
   haltig gestärkt. Die Situation rund um die Kolberger        Day, 2. Messe der Kinder- und Jugendlichen vom Be-
   Straße ist deutlich verbessert und befriedet. Das Ver-      zirksamt Berlin-Mitte und Route 65 durchgeführt.
   sorgungsdefizit von Freizeitangeboten für junge Men-
   schen und Familien im Gebiet rund um die Kolberger          Los 2. Spielplatzbetreuung
   Straße, ist nachhaltig gemindert.
                                                               Die regelmäßigen Angebote auf dem Spielplatz, wur-
   Projektverlauf:                                             den von den Besuchern mit großer Begeisterung
   Die Anzahl der Besucher/ Teilnehmer hat sich                angenommen. Dadurch ist es uns gelungen, ¾ der
   gegenüber der Planung mehr als verdoppelt.                  Kinder und Jugendlichen in der Kolberger Straße (ca.
                                                               150) als neue Besucher des Jugendladens zu gewin-
                                                               nen.

                                                               Seit März 2008 werden die Honorarkräfte im DRK-
                                                               Jugendladen eingesetzt, da dort ein sehr großer Zu-
                                                               lauf ist. Regelmäßig werden die Besucher des Spiel-
                                                               platzes informiert, dass der Laden von ihnen besucht
                                                               werden kann.
   Los 1. Offener Treffpunkt: (Sport, Spiel und Gesel-
   ligkeit, Außerschulische Jugendbildung)                     Das Fest im Sommer 2007 in der Kolberger war der
                                                               Durchbruch für das Projekt. Besonders gut gelungen
   Die erweiterten Öffnungszeiten des Jugendladens             ist hierbei die Kooperation mit der Humboldthain-
   (von 2 auf 5 Tage) haben großen Anklang bei den             Grundschule und die rege Beteiligung der Anwoh-
   Besuchern gefunden. Besonders viele neue Besu-              ner. Um den Kontakt zu den Anwohnern zu erhal-
25

ten, sollte regelmäßig ein Fest organisiert werden.      Ausbildung organisiert werden.
Los 3. Weiterführende Angebote: (Vernetzung mit          Die Konfliktlotsenausbildung wurde nicht durchge-
vorhandenen Einrichtungen im Einzugsbereich)             führt, da diese in den Schulen stattfindet.
                                                         Die am Projekt beteiligten Jugendlichen übernehmen
Die „Kunst AG“ wurde als weiterführendes Ko-             zahlreiche Aufgaben und müssen sich regelmäßig
operationsprojekt in der Humboldthain-Grund-             und verlässlich in das Projekt einbringen.
schule vorbereitet und organisiert. Das Er-
gebnis des Kunstprojekts hängt seit dem Fest             Ohne die ehrenamtliche Mitwirkung der Jugendlichen
auf dem Spielplatz in der Kolberger Straße.              ist das Projekt nicht durchführbar. Der „Ansturm“
                                                         wäre ohne sie nicht zu bewältigen. Die von den Peer
Die geplante „KSK AG“ läuft seit Beginn 2008 in Ko-      Leadern selbst eingebrachten Ideen sind noch viel-
operation mit der Humboldthain-Grundschule.              fältiger, als geplant. Besonders talentierte Peer Lea-
                                                         der können zunehmend eigenverantwortlich Projekte
Das Kooperationsprojekt „Jugend News AG“ war             anbieten. Die Besucher haben die jungen Mitarbeiter
ursprünglich mit der Jugend-Freizeit-Einrichtung         vom ersten Tag an akzeptiert und haben einen guten
Schönwalder und der Theodor-Plievier-Oberschule          Kontakt zu ihnen. Die vorgelebte Vorbildfunktion der
geplant. Es kam nicht zustande, da eine Kooperation      Peer Leader wirkt sich positiv auf die Stimmung des
mit Jugendfreizeiteinrichtung (JFE) Schönwalder, be-     Jugendladens aus.
dingt durch einen Wechsel der Leitung, nicht möglich
war.                                                     Aufgabenbereiche der ehrenamtlichen Mitarbeiter:
                                                         • Ansprechpartner und Kontaktperson
Stattdessen wurde für ca. 40 Kinder und Jugendli-        • Ausgabe von Spielgeräten
che eine Fußball „Fair Play AG“ in der Turnhalle der     • Vermittlung bei Konflikten
Theodor-Plievier-Oberschule organisiert. Die AG hat      • Freizeitangebote wie Basteln, Tanzen, Sport, Musik
schon viele Fair Play Turniere organisiert und soll in   • Mithilfe im Jugendinfopoint (Computerraum)
Zukunft weiter ausgebaut werden.                         • Homepagebearbeitung
Zusätzlich wurde mit Jugendlichen eine Ausgabe der       • Geschlechtspezifische Angebote
Zeitung „Quartier“ des QM Pankstraße redaktionell        • Seminargestaltung
und gestalterisch erarbeitet und umgesetzt.              • Öffentlichkeitsarbeit
                                                         • Multiplikatoren (Meinungsführer)
Weitere Kooperationspartner sind der Gemüsetrans-
formator und das Marathon-Projekt von Herrn Dr.          In Zukunft ist eine Seminarreihe mit und von Jugend-
Flüh und das Projekt Route 65.                           lichen mit sozialen und politischen Themen unter dem
                                                         Gesichtspunkt „ausserschulische Jugendbildungsar-
Die geplante Kooperation mit dem Verein                  beit“ geplant.
B.I.J.I.K. e.V. kam nicht zustande, da dieser Ver-
ein nicht mehr existiert. Auch der Hausmeister aus       Bewohnerbeteiligung:
der Kolberger Straße hat sich zurückgezogen.             Seit Beginn des Projekts hat die Zusammenarbeit mit
                                                         den Eltern stark zugenommen. Da viele der Peer Lea-
Los 4. + 6. ehrenamtliche Peer Leader qualifizieren:     der in der Kolberger Straße wohnen, wird das Projekt
                                                         bis in die Familien getragen und steigert somit die Ak-
Mit Begeisterung haben sich viele Stammbesucher          zeptanz. Die Peer Leader haben sehr geholfen, die
des Jugendladens, die auch Anwohner der Kolber-          Vielzahl an neuen Besuchern zu überblicken, da sie
ger Straße sind, für die ehrenamtliche Mitwirkung als    fast alle Kinder kennen. Die Bewohner der Kolberger
Peer Leader beworben. In regelmäßigen Schulungen         Straße, besonders die Eltern der Besucher, unterstüt-
haben sie das notwendige Handwerkszeug erhalten.         zen das Projekt.

In einer Testphase wurden verschiedene Angebote          Los 5: Graffiti
ausprobiert sodass zeitweilig 25 ehrenamtlichen Mit-
arbeiter beschäftigt waren.                              Im Sommer 2007 wurde ein Graffitiwand auf dem Spiel-
                                                         platz in der Kolberger Straße gestaltet. Das Projekt
10 ehrenamtlich mitarbeitende Jugendliche, davon         wurde im Jugendladen vorbereitet. Bei der Gestaltung
sind 4 arabische Mädchen, haben die JuLeiCa (Ju-         waren die ehrenamtlichen Mitarbeiter des Jugendla-
gendleiter-Card) mit Zertifikat erhalten, somit haben    dens und Kinder aus der Kolberger Straße beteiligt. Bei
sie deutschlandweit Vergünstigungen und bessere          der Durchführung des Arbeitsprozesses am Ort haben
Möglichkeiten beim Einstieg in die Arbeitswelt.          die Kinder und Jugendlichen der Kolberger Strasse mit
Die Nachfrage von Jugendlichen für einen neuen           großer Begeisterung die Graffitiwand mitgestaltet. Bis-
Ausbildungskurs ist rege, deshalb sollte jährlich eine   her gab es keine Zerstörungen oder Übermalung.
26 6.      Aktivitäten

   6.1     Ehrenamtliche Tätigkeit

   Die JugendLeiterCard „JuLeiCa“
   Was ist die JuLeiCa?

   Die JuLeiCa ist eine Gundausbildung für Jugendliche in
   der Fähigkeiten für die Arbeit mit anderen Kindern und
   Jugendlichen vermittelt werden. Die Ausbildung dauert
   circa 50 Stunden und wird vom JRK (Jugenrotkreuz)
   durchgeführt. Die JuLeiCa ist eine Bescheinigung,
   die freiwilligen, also ehrenamtlich arbeitenden jungen
   Menschen ausgestellt wird. Die JuLeiCa hat ein
   modernes Scheckkarten-Format und ist 3 Jahre gültig.

   Die Voraussetzungen für den Erhalt einer JuLeiCa:
                                                              Erste Hilfe-Kurs
       • Mindestalter 16 Jahre (oder die Zustimmung
          der Eltern)
       • Jugendliche müssen ehrenamtlich tätig sein         Die Inhalte der Schulung zur JuLeiCa:
       • Nachweis eines Erste-Hilfe-Kurses                      • Grundlagen von Kinder- und Jugendarbeit
       • Erfolgreiche Teilnahme an der                          • Streitsituationen und Streitbewältigung
          Jugendgruppenleiterausbildung                         • organisatorische Fähigkeiten und strategisches
       • Keine strafrechtliche Vorbelastung                        Denken und Arbeiten
        • Teilnahme an allen Seminaren                          • Entwicklung einer Gruppe, Gruppenphasen
                                                                • Möglichkeiten zur Ideenfindung und
   Die Vorteile einer JuLeiCa:                                     Durchsetzung
       • Voraussetzung für die ehrenamtliche Tätigkeit          • allgemeine Rechtsbelehrung zum
           im Jugendladen                                          Sexualstrafrecht, Jugendschutz und
       • Fahrpreis- und Eintrittspreis-Ermäßigungen                Drogengebrauch
       • Besuche von Kulturveranstaltungen                      • Arbeit im Team
       • Kostenloses Leihen von Medien und Geräten              • Aufbau und Zielsetzung des jeweiligen Vereins
           bei den Bildungsstellen                                 und des Verbandes
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