Dokumentation DRK-Jugendladen-Wedding.de
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„Im Zeichen der Menschlichkeit setzen wir uns für das Leben, die Gesundheit, das Wohlergehen, den Schutz, das friedliche Zusammenleben und die Würde aller Menschen ein.“ (aus dem Leitsatz des DRK)
2 Aus Gründen der besseren Lesbarkeit verzichten wir auf die Schreibweise .../Innen, schließen aber die weibliche Bezeichnung hiermit explizit ein. Ebenso haben wir uns bemüht, mit wenigen Fremdwörtern auszukommen, bzw. diese zu erklären. Diese Dokumentation umfasst hauptsächlich den Zeitraum der Jahre 2006 bis 2008 und hat keinerlei Anspruch auf Vollständigkeit. Stand: Oktober 2008 Layout: Klaus Loewe, Hans Born © Fotos: Hans Born, Klaus Loewe, Sebastian Rosenberg und Jugendliche aus dem Jugendladen Herausgeber: Verantwortlich: Nicole Tornow Kreisverband Wedding / Prenzlauer Berg e.V. DRK-Jugendladen-Wedding Neue Hochstraße 21 Neue Hochstraße 21 13347 Berlin 13347 Berlin Telefon (0 30) 46 90 19-48 Telefon (0 30) 46 90 19-52 Telefax (0 30) 46 90 19-49 Telefax (0 30) 46 90 19-49 www.drk-wedpre.de www.drk-jugendladen-wedding.de info@drk-wedpre.de jugendladen.wedding@drk-wedpre.de
Vorwort von Bezirksbürgermeister Dr. Christian Hanke 3 Als ich vor gut einem Jahr den Jugendladen Wedding des Deutschen Roten Kreuzes besuchte, stellte ich schnell fest, dass es sich hierbei um eine besondere Jugendeinrichtung handelt. Diese Einrichtung verwirklicht in ihrer Arbeit die Grundsätze des Deutschen Roten Kreuzes: Freiwilligkeit, Menschlichkeit, Unparteilichkeit, Neutralität, Unabhängigkeit. Was sich auf dem Papier wie eine bloße Formel liest, wird mit Leben gefüllt. Neugierige, enga- gierte und selbstbewusste Weddinger Jugendliche empfingen mich, die mit beiden Beinen im Leben stehen. Toleranz, Gewaltverzicht und Gleichberechtigung unabhängig von Geschlecht, Religion oder Kultur prägen den Umgang von Besuchern und Mitarbeitern und machen den Jugendladen zu einer wichtigen Einrichtung für den Weddinger Kiez und seine Bewohner. Eine große Anzahl von Förderern und Kooperationspartnern bestätigen sein pädagogisches Konzept. Das wichtigste aber ist die Akzeptanz bei den Kindern und Jugendlichen des Viertels. Ich persönlich freue mich, dass der Jugendladen für viele von ihnen ein zweites Zuhause geworden ist. Ich danke dem Jugendladen Wedding für seine wichtige Arbeit und wünsche ihm viele weitere Jahre erfolgreicher Arbeit für unseren Bezirk. Ihr Dr. Christian Hanke Bezirksbürgermeister Berlin-Mitte Bezirksbürgermeister Dr. Hanke besucht den Spielplatz Kolberger Straße
4 Inhaltsverzeichnis Seite Vorwort 4 1. DRK-Jugenladen-Wedding 5 1.1. Selbstdarstellung 5 1.2. Die Förderer 7 1.3. Der Kiez 8 1.4. Die Zielgruppe 9 1.5. Das Team 10 1.5.1 Die festangestellten Mitarbeiter 10 1.5.2 Die Honorarmitarbeiter 11 1.6. Kooperation 12 2. Grundsätze des Projektes 14 3. Räumliche Bedingungen 15 3.1 Das Gebäude 15 3.2 In der Küche 16 3.3 Im offenen Treff 16 3.4 Im Sport- und Tanzraum 17 3.5 Im Jugendinfopoint 17 4. „Ganz normale Tage“ 18 5. Aufgaben und Ziele 20 5.1 Pädagogische Aufgaben und Ziele 21 5.2. Die vielfältigen Angebote 21 5.3 Eingehen auf die Benachteiligungen der Zielgruppe(n) 22 5.4 Was wurde im Bereich der politischen Bildung erreicht? 22 5.5 Was ist verbesserungswürdig 23 5.6 „Kulturwerkstatt der Zukunft“ 24 6. Aktivitäten 26 6.1 Ehrenamtliche Tätigkeit 26 6.2 Sport 28 6.3 Indischer Tanz 30 6.4 Streetdance 30 6.5 Route 65 - Stadtteilführungen 30 6.6 Graffiti 31 6.7 Spielplatzbetreuung 31 7. Veranstaltungen 32 8. Öffentlichkeitsarbeit 41 8.1 Homepage 41 8.2 Aus: „Domino“ 42 8.3 Aus: „Quartier“ 2/2007 44 8.4 Aus: „Quartier“ 3/2007 46 9. Der Einzugsbereich 48 10. Danksagung 49
1. DRK-Jugenladen-Wedding: 1.1 Selbstdarstellung 5 sen an und können von ihnen mitgestaltet werden. Schwerpunkte unserer Arbeit sind: - Jugendarbeit in Sport, Spiel und Geselligkeit - außerschulische Jugendbildung - Jugendberatung Ziele unserer Arbeit sind: - Werte, wie Toleranz und Gewaltverzicht, um ein fried- volleres und freundlicheres Miteinander fördern - die Gleichberechtigung von Jungen und Mädchen zu fördern Spielvorbereitung im Freien - die sozialen Handlungskompetenzen stärken - zu sozialem und bürgerschaftlichem Engagement Die Angebote der Jugendfreizeiteinrichtung des Ju- anzuregen gendladen Wedding richten sich an Kinder und Jugend- - Orientierungshilfen für Kinder und Jugendliche zu liche aus dem Einzugsbereich Kolberger Str./Gerichtstr./ bieten Schönwalder Str., im Alter zwischen 6 und 20 Jahren, - Benachteiligungen und Diskriminierung abzubauen. die ihre Freizeit selbstbestimmt und in Gemeinschaft Unser Ziel ist es, präventiv gegen Gewaltbereitschaft verbringen wollen. und die einseitige Hervorhebung bestimmter Nationali- täten zu wirken, sowie das Kennenlernen unterschied- Die Jugendfreizeiteinrichtung wird seit den 90‘er Jahren licher Kulturen und Lebensformen zu ermöglichen und vom DRK als Träger betrieben und dem Bezirksamt Mit- zusammen wirken lassen und damit einen aktiven Bei- te von Berlin gefördert. trag zur Förderung einer demokratischen Jugendkultur leisten. Im Vordergrund der Arbeit stehen die Integration in die Gemeinschaft, die gemeinsamen Erfahrungen und das Begegnungsraum: Zusammenwirken unterschiedlicher ethnischer Grup- - für Kinder, Jugendliche und Erwachsene pen. Wir fördern das interkulturelle Zusammenleben - gleicher und unterschiedlicher Altersgruppen von Kindern und Jugendlichen verschiedener Herkunft, - zur Förderung der Kommunikation Religions- und Kulturzugehörigkeit. Experimentierraum: Neben den allgemein fördernden Bildungs- und Freizeit- - um sich auszuprobieren angeboten werden auch konkrete sozialpädagogische - um sich zu suchen, zu finden und zu erfahren, wie Hilfen zur Lebensbewältigung geleistet. Dafür werden man sein will individuelle Beratung und vielfältige Aktivitäten ange- - um sich zu messen und Unterschiede sichtbar zu ma- boten, die darauf abzielen, Benachteiligungen, Gefähr- chen und zu akzeptieren dungen und Ausgrenzungen entgegenzuwirken. - um sich eine Meinung zu bilden - um für sich darüber klar zu werden, was für einen selbst Parallel zu einer sinnvollen Freizeitbeschäftigung bie- und für die Gemeinschaft „richtig“ und was „falsch“ ist ten verschiedene Angebote den Jugendlichen eine Ori- - um Bedürfnisse zu entdecken und ihnen nachgehen entierung bei der Identitätsfindung und auch eine Hilfe zu können bei der Lösung von Problemen. - um Fähigkeiten zu entdecken und sie weiterentwickeln zu können Der Jugendladen Wedding hat schon zahlreiche Pro- jekte zur Förderung des friedlichen Zusammenseins Mädchentag im Computerraum und zum Abbau von Fremdenfeindlichkeit und Gewalt organisiert. Unsere Arbeit ist Stadtteil orientiert und wirkt bei der Schaffung bzw. Erhaltung positiver Lebensbedingun- gen für Kinder, Jugendliche und Familien aktiv mit. Wir machen uns als Interessenvertreter für die Belange von Kindern und Jugendlichen stark und betreiben Lobbyar- beit für Familien im Kiez. Die Angebote orientieren sich an der Lebenswelt von Kindern und Jugendlichen, knüpfen an ihren Bedürfnis-
6 Öffnungszeiten im Überblick Schutzraum: Verständnis für fast alle Problemlagen mit sich bringt, - kein Leistungsdruck aber den Jugendlichen auch verdeutlicht, dass prag- - Probleme entdecken und bearbeiten matisches und autonomes Denken bei Entscheidungen - Orientierung suchen und finden und Handlungen wichtig sind. - mitgestalten dürfen - angenommen werden / akzeptiert werden N E U T R A L I T Ä T - Werte und Normen werden ohne Stigmatisierungen betrachtet, was nicht nur das Für die offene Jugendarbeit im Jugendladen Wedding wertfreie Urteilen, sondern auch das Verständnis und wurden die sieben Grundsätze des Deutschen Roten die Einsicht bei Jugendlichen fördert. Kreuzes umgesetzt. Diese Aspekte spiegeln sich in der Konzeption und der pädagogischen Arbeit wieder. E I N H E I T - Wir fördern nicht nur das Zusammenleben von jungen Menschen, sondern wollen auch das Zu- F R E I W I L L I G K E I T - Jeder Besucher kommt sammengehörigkeitsgefühl mit gemeinsamen von den aus freier Entscheidung in den Jugendladen, wo er aus Jugendlichen mit-gestalteten Erlebnissen stärken. verschiedenen Freizeitmöglichkeiten und Angeboten auswählen und selbstbestimmt seine Freizeit gestalten U N I V E R S A L I T Ä T - Über bestehende Grenzen kann. hinaus wollen wir neues, interessantes mit den Jugend- lichen entdecken, um ein globales Denken anzuregen M E N S C H L I C H K E I T - Es gilt menschliche Wer- und durch umfassende Aufklärung helfen, die Welt „zu te wie Einfühlungsvermögen, Verständnis, Hilfsbereit- verstehen“. schaft und Gerechtigkeit vorzuleben und anzuregen. U N A B H Ä N G I G K E I T - Es ist unser Bestreben, U N P A R T E I L I C H K E I T - Wir akzeptieren Anleitungen zur Eigenverantwortung zu geben, die junge „Andersartiges“ und sind offen für „Neues“, was ein Menschen zur Eigenständigkeit befähigen soll. Beliebter Ort: das Büro
Angebote der offenen Kinder- und Jugendarbeit 7 KV Wedding/ Prenzlauer Berg e. V. Tanz-Raum; Chill-out-room Video-Ecke Saft-Cocktail-Bar Kochen 1. tägliche Angebote Fahrradwerkstatt Jugendbegegnungen und div. Gesellschaftsspiele, Musikhören Seminarreisen, Erfahrungsaustausch über Dart, Kicker, Billard, Tischtennis Peerleaderarbeit „Eastside2000“ Kinotag 10. Reisen und Begegnungen Homepage bearbeiten Personale Fotobearbeitung Formale 9. Kompetenzen erweitern 2. Jugendinfopoint Spiele, Chat, E-Mails schreiben Interkulturelle Mediale Netzstadtspiel Lebens- und Zukunftsperspektiven Angebote Hausaufgabenhilfe, Verbesserung der schulischen Leistungen Gewalt, Sucht und Drogen Liebe-Sex-Zärtlichkeit Talkrunden Krisenintervention, rechtliche Beratung 8. kulturelle und politische Jugendkultur 3. Beratung Beratung beim Übergang von der Jugendbildung Schule ins Erwerbsleben, Religion, Politik Bewerbungen schreiben regelmäßige Nutzung von Turnhallen, Mädchentag 4. geschlechtsspezifische Angebote Sportplätzen und Freizeitflächen Organisation von 7. Sport Freundschaftsturnieren (Legale) Graffiti PC, Foto, Video 5. Jugendkulturworkshops Musik AG Kunst 6. kreative Angebote Theater Freizeitangebote der offenen Kinder- und Jugendarbeit 1.2. Die Förderer Deutsches Rotes Kreuz Aktion Mensch Landesverband Berliner Rotes Kreuz e.V. Heinemannstr. 36 Bachestr. 11 53175 Bonn 12161 Berlin Telefon: (0228) 2092 200 Service und Auskünfte: Telefon (030) 850 05 - 0 Fax: (0228) 2092 7777 E-Mail: drk@drk-berlin.de E-Mail: presse@aktion-mensch.de www.drk-berlin.de www.aktion-mensch.de Liga der Freien Wohlfahrtspflege Berlin Verlag Der Tagesspiegel GmbH LIGA-Federführung: Potsdamer Str. 87 Hans-Wilhelm Pollmann 10785 Berlin Telefon:(030) 253 89 281 Telefon: (030) 26009 0 Fax: (030) 253 89 344 E-Mail: redaktion@tagesspiegel.de E-Mail: Hans-wilhelm.pollmann@awoberlin.de www.tagesspiegel.de www.ligaberlin.de Sony Deutschland GmbH Quartiersmanagement Pankstraße Geschäftsführer Jeffry van Ede, Serge Foucher Prinz-Eugen-Str. 1 Kemperplatz 1 13347 Berlin 10785 Berlin Telefon:(030) 74746347 www.sony.de Fax: (030) 74746349 E-Mail: qm-pank@list-gmbh.de www.pankstrasse-quartier.de
1.3 Der Kiez 8 Ausländeranteil in Wedding höher als in Kreuzberg Am 31. Dezember 2003 waren nach Mitteilung des Sta- tistischen Landesamtes Berlin 444 027 Bürger anderer Staaten mit Hauptwohnung in Berlin gemeldet, 1 473 oder 0,3 Prozent mehr als vor einem Jahr. Der Anteil der Ausländer an allen melderechtlich registrierten Ein- wohnern Berlins lag wie Ende Dezember 2002 bei 13,3 Prozent. Die höchsten Ausländeranteile verzeichnete wie im Vor- jahr der Fusionsbezirk Mitte (27,3 Prozent), gefolgt von Friedrichshain-Kreuzberg (23,1 Prozent) und Neukölln (21,8 Prozent). In den Bezirken Marzahn-Hellersdorf und Treptow-Köpenick hatten nur etwas über 3 Prozent der Einwohner eine ausländische Staatsbürgerschaft. Gegenüber dem Jahresende 2002 ist die Ausländer- zahl in sieben der 12 Bezirke gestiegen, am stärksten in Pankow (+ 4,1 Prozent), gefolgt von Treptow-Köpe- nick (+ 2,0 Prozent), Reinickendorf (+ 1,7 Prozent) und Steglitz-Zehlendorf (+ 1,6 Prozent). Einbußen an Bür- gern anderer Staaten um etwas über ein Prozent hatten Mitte, Marzahn-Hellersdorf und Lichtenberg. Bezogen auf die Bezirksgliederung vor der Gebiets- reform ist für Wedding mit 32,3 Prozent erstmalig ein höherer Ausländeranteil als für Kreuzberg mit 32,1 Pro- zent festzustellen. Im Vorjahr lag Kreuzberg - jahrzehn- telang der Bezirk mit der höchsten Ausländerquote - mit 32,3 Prozent noch vor Wedding (32,2 Prozent). Damit hat sich die seit 1999 festzustellende Tendenz einer ab- nehmenden Ausländeranteils in Kreuzberg bei Zunah- me der Ausländerquote in Wedding fortgesetzt. Neben © Statistisches Landesamt Berlin-Brandenburg 2006 Kreuzberg und Wedding hat Tiergarten mit 28,9 Prozent den höchsten Ausländeranteil, gefolgt von Schöneberg (22,2 Prozent), Neukölln (21,8 Prozent) und Charlotten- burg (19,9 Prozent). Einwohnerregisterstatistik: Statistisches Landesamt Berlin- Brandenburg Telefon: (030) 9021 3873/3870 Alt Friedrichsfelde 60 Telefax: (030) 515 88 31 10315 Berlin E-Mail: einwohner@statistik-berlin.de Unsere Adresse
1.4 Die Zielgruppe: Kinder und Jugendliche 9 Statistische Beschreibung (2007) Beim Kickboxen Die „coolen“ Großen Alter Geschlecht in % Schul- und Berufsausbildung Einzugsbereich in % W 39 M 61 bzw. Schulbesuch in % bis 6 Jahre keine keine Grundschule 45,3 direktes Wohnumfeld 84,2 bis 13 Jahre 26,3 26,3 Hauptschule 5,3 weiterer Stadtteil 2,1 bis 16 Jahre 9,5 17,9 Sekundarstufe 26,3 Bezirk 5,3 bis 20 Jahre 3,2 16,8 Sek.2/Gymnasium 3,1 benachbarte Bezirke 5,3 bis 27 Jahre Sonderschule andere Bezirke 3,1 über 27 Jahre Studenten keine Auszubildende 14,7 Arbeitnehmer 3,2 Arbeitslose 2,1 Jobber 1.4.1 Kurze Darstellung der Zielgruppen mit der Erziehung) der Jugendlichen bei ihren spezifi- und Sozialindikatoren schen Problemen überfordert. Kulturelle Herkunft: Die zusätzliche Finanzierung durch das Qartiersma- türkische, nagement Pankstraße hat eine Erweiterung der Öff- arabische, nungszeiten, für Kinder, Jugendliche und besonders für kurdische, Mädchen ermöglicht. bosnische, serbische Das Projekt will viele Kinder und Jugendliche, aber auch polnische, junge Erwachsende sowie Familien des Stadtteils rund brasilianische, um die Kolberger/Gerichtstraße erreichen und diese ak- afrikanische Länder, tiv in den Stadtteil einbinden. deutsche Aussiedler deutsche Jugendliche. Deutsche und überproportional viele Kinder nichtdeut- scher Herkunft wachsen hier in einer insgesamt anre- Überwiegend sozial benachteiligte, verhaltensauffälli- gungsarmen Umgebung auf. Hier fallen Kinderarmut ge, häufig bereits straffällig gewordene, gewaltbereite und benachteiligende Bildungsstrukturen räumlich zu- und aggressive Jugendliche. sammen. Viele der Jugendlichen haben schwache schulische Leistungen und eine geringe Erfolgsquote beim Er- Das Projekt ist für alle unabhängig von Nationalität oder werb weiterer Qualifikationen (Abschlüsse, Berufausbil- ethnischer Zugehörigkeit konzipiert. Junge Menschen, dung). die den Straßenraum als Treffpunkt nutzen, werden be- Die Eltern sind oft mit der Unterstützung (teilweise auch sonders berücksichtigt.
10 1.5 Das Team Das Betreuerteam 1.5.1 Die festangestellten Mitarbeiter Leiterin/Erzieherin Pädagogischer Mitarbeiter (Dipl. Politologe) Seit Frühjahr 1999 Seit Frühjahr 1999 im DRK-Jugendladen Wedding; Leiterin im DRK- ebenso Bildungsreferent und Dozent in der Jugendbil- Jugendladen dungsstätte Kaubstrasse e.V. in Berlin. Eastside2000 und Frühjahr Schwerpunkte der Arbeit: 2005 Leite- - Betreuung der Jugendlichen im offenen Treff, Koordi rin im DRK- nation und Gestaltung von Freizeitaktivitäten Jugendladen - Betreuung und Koordination der Ehrenamtlichen und Wedding, der von ihnen angeleiteten Gruppen - Öffentlichkeitsarbeit, Koordination und Vorbereitung der Bühnenauftritte bei Festen etc. - Ansprechpartner bei allen Problemen mit Behörden, Bewerbungen etc. - Verwaltungsarbeiten - Team-Koordinator Nicole Tornow - Anleitung von Diskussionsrunden zu sozialen, religiösen Schwerpunkte der Arbeit: und politischen - Planung, Durchführung von außerschulischer Themen Jugendarbeit - Anleitung von ehrenamtlichen Jugendlichen - Verwaltungsarbeiten und Finanzbeschaffung, Pro- jektanträge entwerfen, beantragen, durchführen, abrechnen, Qualitätsmanagement - Kontakte zur DRK-Kreisgeschäftstelle Reza Yeganeh
1.5.2 Die Honorar-Mitarbeiter 11 Erzieher Seit 2006 Schwerpunkte seiner Arbeit sind der Offene Treff und das Gestalten von Sportangeboten Mitarbeiter im (Fußball). Einmal in der Woche spielt er mit Kindern und Jugendlichen Fußball, um beim Jugendladen gemeinsamen Spiel zu zeigen, dass ein faires Miteinander unabhängig von der Religion und Nation möglich ist und der gemeinsame Spaß am Spiel das Ziel sein soll. Ist Kiezbewohner und war jahrelang selbst jugendlicher Besucher im DRK-Jugendladen. Seit Nov. 2004 Mitarbeiter im Jugendladen Freiberuflicher Print- und Webdesigner Samer Schwerpunkte der Arbeit: Betreuung der Kinder und Jugendlichen im Jugendinfopoint, Hausaufgabenhilfe, Hilfe bei PC-Problemen, Homepage-Betreuung, Öffentlichkeitsarbeit, Fotobearbeitung, Seit Nov. 2005 Mitarbeiterin im Jugendladen Erzieherin in Ausbildung Schwerpunkte der Arbeit: Tanja ist immer am Mädchentag Hans präsent und arbeitet auf dem Spiel- platz mit den kleineren Kindern Seit 2001 (mit Unterbrechung) Mitarbeiterin im Jugendladen Lehrerin und Soziologie-Studentin Afsar hat „ein Ohr“ für die Probleme der Tanja Mädchen (und der Eltern), egal in welchem Alter. Afsar Freiberuflicher Fotograf und Sendeleiter Seit 2006 Mitarbeiter im Jugendladen Klaus vertritt Hans bei der Betreuung der Kinder und Jugendlichen im Jugendinfo- point. Bei Festen und Reparaturen ist Klaus das „Mädchen für Alles“ Klaus Erzieherin Seit 2007 im Jugendladen Yvonne ist am Mädchentag da und hört zu, beschäftigt oder spielt mit den Kids. Yvonne Abbas Elektriker Mitarbeiter seit 2004 Gibt Förderunterricht, vorwiegend Tess für naturwissenschaftliche Fächer. Therapiehund (staatlich ungeprüft) Gehört auch zum Team und ist unser „liebster“ Mitarbeiter: der Hund von Nicole ist der geduldigste Spielgefährte vieler Kinder - auch gut gegen „Angst vor Hunden“.
12 1.6. Kooperation mit anderen DRK Einrichtungen, wie Seni- gemeinsame Veranstaltungen, Öffentlichkeitsarbeit, oren- und Behindertenheim, Allgemeine soziale Dienste, Ambulantes Hospiz, Bereit- schaft Jugendladen Eastside 2000 Austausch und gemeinsame Projekte (Pankow) Jugendrotkreuz Austausch und Durchführung der JuleiCa-Kurse JFE „Die Schönwalder“ regelmäßige Absprachen, Austausch, gemeinsame Kinder & Jugendfreizeiteinrich- Außenaktivitäten, Kooperation und Nutzung des tung des Bezirksamtes Mitte PC-Internetraums des Jugendladens von Berlin Quartiersmanagement Mittelgeber, gemeinsame Feste, Projekte und Ver- Pankstraße anstaltungen Humboldthain Grundschule Kunstprojekt und weiterführende Angebote Kinder- und Jugendbüro Mitte Teilnahme an U 18 Wahlen Türkischer Bund Gegenseitiger Austausch Theodor Plievier Oberschule Nutzung der Turnhalle Herbert Hoover Oberschule gemeinsame Projektarbeit Fachschule für Sozialpädagogik Intensiver Austausch mit Lehrern und Praktikanten Jugendbildungsstätte (JBS) Kooperationen, Fortbildung und Erfahrungsaus- Kaubstrasse e. V. tausch OKB Offener Kanal Berlin Planung von Medienpräsentationen der Jugendli- chen Abendteuerspielplatz gemeinsame Projektarbeit Humboldthain Deutsche Welle gemeinsame Projektarbeit „Wedding Day“ Türkischer Kulturverein QM Fest
Kultur bewegt e.V. gemeinsame Projektarbeit 13 Begegnungsstätte Schulstraße gemeinsame Projektarbeit, PC Kurse für Senioren (Ehrenamtliche Jugendliche) Haus der Jugend Erfahrungsaustausch, gemeinsame Fußballprojekte Nauener Neu Projekt Marathonlauf Tannenhof e.V. Erfahrungsaustausch, gemeinsame Fußballprojekte Jugendnetz-Berlin Jugendinfopoint Route 65 Austausch und gemeinsame Projekte Mitarbeit von Jugendlichen Gemüsetransformator Jeden Dienstag Essen auf „3 Rädern“ Der Gemüsetransformator bringt Essen
14 2. Grundsätze des Jugendladens Individuelle Beratung Grundsätzlich erhält jeder die Unterstützung, die benö- tigtwird. Fähigkeiten und Stärken der Jugendlichen sind Ausgangspunkt für eine möglichst passgenaue Vermitt- lung. Wir orientieren uns an den Bedürfnissen und den Interessen der einzelnen Kinder und Jugendlichen und stärken ihre Fähigkeiten und Potentiale Integration Wir akzeptieren Individualität und „Anders-Sein“ und führen einen offenen Austausch mit anderen Kulturen. Die Zukunft liegt für uns in einer interkulturellen Gesell- schaft, in der ein wechsel- und gegenseitiger Lernpro- zess stattfindet. Wir arbeiten gegen Ausschluss und Dis- kriminierung und bemühen uns in diesem Sinne um die aktive Teilhabe so genannter Randgruppen in unserer ... Fototermin Gesellschaft. Lebensweltorientierung Vernetzung Wir orientieren uns an der Lebenswelt und den Lebens- Wir wollen mit Initiativen gegen Gewalt und für Toleranz lagen des Einzelnen und nehmen persönliche Pro- kooperieren und nachhaltige Netzwerke initialisieren blemlagen und ihre familiären, sozialen und kulturellen und mit Hilfe von Vernetzung die Wirksamkeit steigern. Zusammenhänge in den Blick. Zivilcourage Gleichberechtigung (Gender Mainstream) Dabei gilt, menschliche Werte wie Einfühlungsvermö- Gleichbehandlung von Jungen und Mädchen ist für uns gen, Verständnis, Hilfsbereitschaft und Gerechtigkeit selbstverständlich und wir sehen es als unsere Aufgabe vorzuleben und anzuregen. an, Geschlechtergerechtigkeit von Mädchen und Jun- gen, sowie Chancengleichheit von jungen Menschen beim Zugang zu Bildung und sozialen Kompetenzen zu fördern. Mitgestaltung (Partizipation) Die Teilnehmer sind maßgeblich an Planung, Organi- sation, Gestaltung und Auswertung der gemeinsamen Vorhaben beteiligt. Hilfe zur Selbsthilfe Wir stärken Selbstorganisation und Eigeninitiative der Jugendlichen, indem wir die aktive Mithilfe und Mitwir- kung der Jugendlichen fordern. Dies erhöht das Selbst- bewusstsein der Jugendlichen, stärkt ihr Verantwor- Eine „Streetdance-Freundschaft“ tungsbewusstsein und macht ihnen Mut, ihre eigenen Interessen zu vertreten. Samer, umschwärmt ... Diskussionsgrundlagen ...
3. Räumliche Bedingungen 3.1 Das Gebäude 15 Küche Offener Treff: Lunchbar, Spielen Tanz- und Sportraum Offener Treff: Kicker, Billard, Toiletten Büro Jugendinfopoint Das Objekt befindet sich in den Räumen der ehema- ligen Rettungswache im Hof der DRK Kreisgeschäfts- stelle Wedding / Prenzlauer Berg und bietet Platz für ca. 50 Kindern und Jugendliche. Verschiedene Funktions- Räume ermöglichen es den Besuchern „ihren Platz“ zu finden. Trotz großer Eigenleistungen zur Erhaltung der Substanz, sind dringend Sanierungsarbeiten notwen- dig, die von Fachleuten durchgeführt werden müssen. Für die Küche brauchen wir dringend neue Küchen- möbel und Geräte, mit denen man auch mal für 30 - 40 Personen kochen kann. Im Offenen Treff müssen die Toilettenräume saniert werden und der Fußbo- denbelag muss erneuert werden. Das Sand-Kies- gemisch auf dem Vorplatz ist die Ursache von dicken Staubschichten auf den Computern im Jugendinfo- point, vor dessen Türe der fast immer frequentierte Basketballkorb hängt. Es wären eigentlich Spielmat- ten - schon wegen der Verletzungsgefahr - vonnöten. Hierfür sind aber nicht die nötigen Mittel vorhanden. Renovierung Die Basketballanlage bekommt ihr Fundament Um den wachsenden Anforderungen ge- recht zu werden, benötigen wir Ihre Hilfe. Geldspenden bitten wir auf das Konto: Bank für Sozialwirtschaft Spendenkonto 3197100 BLZ 100 205 00 Stichwort Jugendladen-Wedding zu überweisen.
16 3.2 In der Küche 3.3 Im offenen Treff Pizza für alle .... Süßigkeitenverkauf an der Lunchbar Pokern wie die Großen Backen fürs Fest Kino auf der Großleinwand Experimentierfeld Küche Schachmatt
3.4 Im Tanz- und Sportraum 3.5 Im Jugendinfopoint 17 Warten auf einen freien Platz Tischtennis im Tanzraum Auszug aus den Regeln: • Im PC-Raum darfst Du nicht rauchen, trinken oder essen. • Du kannst Dich für maximal 2 mal 1/2 Stunde eintragen. • Wird ein Platz kurzfristig frei, kannst Du für die freie Zeit diesen Platz in Absprache mit dem Betreuer besetzen. • Die maximale Zeit im PC-Raum ist 2 Stunden. • Du darfst keine Pornoseiten anschauen. Ebenso keine Seiten, die Gewalt verherrlichen. • Es dürfen nur so viele Jugendliche im PC-Raum sein, wie es Computer gibt. Breakdance Aggressionen abbauen ... Sehr beliebt: Wer wird Millionär üben, üben, üben ... Hilfe von einer Ehrenamtlichen
18 4. „Ganz normale Tage“ H., B. und J. ein Billardturnier organisiert. An dem Turnier haben 14 Teilnehmer mitgemacht. Zu gewinnen gab es tolle Preise wie z.B. ein Parfüm, einen Fußball Beispielhaftes aus den Tagesprotokollen und ein Aftershave-Set. Das Turnier ist reibungslos des Jugenladens und mit viel Spaß verlaufen. Des Weiteren war heute Herr Krüger und seine Kollegin von der Kriminalpolizei Datum: Fr. 19.10.2007 Mädchentag in unserer Einrichtung. Sie wollten sich vorstellen und Betreuer: Hans, Tanja, Yvonne wissen, was der Jugendladen so macht. Sie haben Ehrenamtliche: Stana sich sehr für unsere Arbeit interessiert und auch gelobt. Aktivitäten: PC-Raum, indischer Tanz, Malen, Billard, Absprachen/zu beachten: keine Ausbildungstroublegespräch in der Küche Geschrieben von: Samer Besucherinnen: ca. 25 Vorkommnisse/ Beobachtungen: K. ist heute nicht zum Tanz gekommen. Da die Mädchen gestern nicht mitmachen wollten, hat sie sich gedacht, die Mädels dafür heute auch hängen zu lassen. Ca. 8 Mädchen haben mit A. zusammen geübt. Habe mit K. telefoniert, anschließend mit den Mädels die nicht eingehaltenen Termine, unklare Absprachen (indischer Tanz) bespro- chen. K. wird am Montag um 16.30 Unterricht geben, habe es den Mädchen mitgeteilt. C. ist im Jugendla- den erschienen, hat seine CD nicht vorfinden können, das Training abgeblasen, als die Mädchen äußerten ohne Musik nicht üben zu wollen. Miray S. (Textilde- signerin) aus der Schönwalder hat ihr Mode-Projekt den Mädchen vorgestellt. Mädchen ab 11/12 können da Klamotten selbst entwerfen, anfertigen und zum krönenden Abschluss auf einer Modenschau (QM Billardspiel Pankstr.) präsentieren (lassen). Das Ganze findet in der Schönwalder (Kunstschule) statt, beinhaltet 10 mal 3 Stunden und beginnt schon am 22.10.2007 von 16- 19 Uhr. Finde dies ne tolle Sache, allerdings fällt mir gerade ein, warum nur für Mädchen? Hätte Miray mal fragen sollen?! Yvonne ist auf dem Ablaufplan – Büh- ne aufgefallen, dass nur die indische Mädchentanz- gruppe auf dem Bühnenprogramm steht?!! Absprachen/zu beachten: siehe oben Geschrieben von: Yvonne, Tanja Tanzprobe Training: indischer Tanz Datum: 06.12.2007 Betreuer: Samer, Tanja Ehrenamtliche: Hassan, Hussein Aktivitäten: Billard (Billardturnier), Kicker, Tischtennis, Kartenspiele, Gesellschaftsspiele, Brettspiele, Besucher: ca. 35 davon: 9 Mädchen: Eine kleine Hilfestellung Vorkommnisse/ Beobachtungen: Für heute haben
19 ... ein Foto mit Reza sommerlicher Badespaß Sitzung mit allen Kindern statt. Während der Sitzung Datum: 21.02.08 wurde thematisiert: Betreuer: Afsar, Reza, Samer 1. Nutzung des DRK-Geländes am Wochenende Ehrenamtliche: Hassan, Hussein 2. Vorfall zwischen M. aus der Behinderteneinrichtung Aktivitäten: Tavla, Billard, Kicker, Fußball, Brettspiele, und einigen Kindern aus dem Jugendladen Kartenspiele, Gesellschaftsspiele, Lunchbar, Break- 3. Streitfall zwischen drei Kindern die in derselben dance, Jugendinfopoint für Senioren und besonders Klasse sind (Q., B. & S.) Unterhaltungsrunde über Politik und Religion. Zu 1. Wir haben allen anwesenden Kindern klar Besucher: ca. 30 davon: 10 Mädchen: gemacht, dass die Jugendeinrichtung während sie Vorkommnisse/ Beobachtungen: Es gaben heute am Wochenende geschlossen hat, nicht genutzt interessante Unterhaltungen und Diskussionen über werden darf. Damit verknüpft auch das DRK-Gelände. Entstehung der Menschheit, die drei Weltreligionen Zu 2. Am Wochenende attackierten einige Kinder und das Verhältnis zwischen Politik und Religion in der u.a. B., S., S. usw. M. aus dem Behindertenheim. modernen Zeit und besonders über das Geschlechter- Wir sprachen mit allen Betroffen um genau zu er- verhältnis im Islam. Dabei nahmen Jungen und Mäd- fahren wie es zu diesem Ereignis kam. Die Betrof- chen ganz aktiv und respektvoll teil. Es fanden auch fenen schilderten ihre Version und sahen im darauf viele spielerische unterhaltsame Aktivitäten statt. folgenden Gespräch ihren Fehler ein. Wir verblie- Absprachen/zu beachten: ca. 5 Senioren aus dem ben in Absprache mit den Betroffenen, dass sie Seniorenheim der Schulstr. waren heute im PC-Raum. einen Einsichts-Entschuldigungsbrief schreiben und Sie wurden von Bilal und Jalal betreut. diesen uns in der kommenden Woche vorlegen. Geschrieben von: Reza Zu 3. Wir haben von der Mutter von Q. erfahren, dass es in der Schule öfters zu Konflikten zwischen Q., S. und B. kommt. Daraufhin haben wir ein kurzes Ge- spräch mit den dreien geführt. Sie versuchen sich in Zukunft aus dem Weg zu gehen und ihre Streitigkeiten anders zu regeln. Falls sich der Streit in den Jugendla- den überträgt hat das für den Anstifter gegebenenfalls auch für alle Beteiligten klare Konsequenzen. Absprachen/zu beachten: Des Weiteren haben wir heute im Team noch einmal über die enge Finanzlage gesprochen. Ausserdem haben wir die Kooperation mit der JFE Schönwalder besprochen. Es soll während der Ferien ein gemeinsames Sommerprogramm mit Aus- flügen und sonstigen Aussenaktivitäten stattfinden. „Kickern“ wie die Jungs Geschrieben von: Samer Datum: 08.07.08 Betreuer: Reza, Hans, Samer, Afsar Ehrenamtliche: Hassan (Stana hat angerufen und abgesagt) Aktivitäten: Billard, Kicker, Tischtennis, Gesellschafts- spiele, Brettspiele, Kartenspiele, Lunch-Bar, Jugend- infopoint-Nutzung, Basketball, Fußball, Gesamtkonfe- renz mit allen Kindern. Vorkommnisse/ Beobachtungen: Heute waren wieder einmal zahlreiche Kinder im Jugendladen. Auf- Diskussion ... grund der Ereignisse am Wochenende fand heute eine
20 5.1 Pädagogische Aufgaben und Ziele - eigenen Stärken und sozialen Kompetenzen Besprechung im Freien - Mitgestaltungsmöglichkeiten der Teilnehmer - kreativer Fantasie und sozialer Kompetenz - spannenden Partnerschaften - positiven Lebensbedingungen - Teamwork - sozialer Verantwortung - der eigenen Identität und Rolle – interkulturelles und intersexuelles Lernen - beruflichen Perspektiven - schulischen Anforderungen Wir bieten Unterstützung bei fast allen Problemen. Damit wollen wir Benachteiligungen, Gefährdungen und Ausgrenzungen entgegenwirken und Möglichkeiten zur Entfaltung und zur Partizipation zu geben. Der Ziele unserer Arbeit sind: Jugendladen wirkt als Schnittstelle zu anderen sozialen Diensten. - Werte wie Toleranz, Gewaltverzicht anregen, um so ein friedvolleres und freundlicheres Miteinander zu Welche pädagogischen Ziele wurden erreicht, wel- fördern che nicht? - die Gleichberechtigung von Jungen und Mädchen fördern Erreicht wurde: - Soziale Handlungskompetenzen stärken - soziales Engagement anregen • Vermittlung von solidarischen Werten sowie sozi- - Orientierungshilfen für Kinder und Jugendliche alen und demokratischen Kompetenzen bieten • Handlungsstrategien gegen Gewalt aufzeigen - tole- - Benachteiligungen ausgleichen und vermeiden rante Streitkultur entwickeln • Multiplikatoren leben eine positive Vorbildfunktion Motivation und Sensibilisierung für: aus • Toleranzerweiterung gegenüber Andersartigen - soziale und gesellschaftliche Verantwortung • Sensibilisierung des Demokratieverständnisses - die Entfaltung aller Sinne und die „Entdeckung des Eigen-Sinns“ Durch das vom QM Pankstraße geförderte Projekt - interkulturelle Auseinandersetzung und Kommuni- „Kulturwerkstatt der Zukunft“ wurde das ehrenamt- kation liche Engagement des ursprünglichen Stammklientels - ein besseres gemeinsames Zusammenleben geweckt, weiterführende Angebote für jüngere Besu- - Vermeidung und Abwehr von Gewalt cher mitzugestalten. Die zunehmende Verantwortungs- - Mitgestaltung von Freizeitaktivitäten übernahme der Stammbesucher hat zahlreiche neue - demokratische Mitbestimmung Angebote entstehen lassen. - aktive Zivilcourage im Alltag Somit wurden niedrigschwellige Angebote im Kiez entwickelt, die sich an den Problemen, Interessen und Entwicklung und Unterstützung von: Bedürfnissen der Jugendlichen orientiert haben und daran ausgerichtet sind, die Entwicklung, von jungen - einer respektvollen und gewaltfreien Atmosphäre in Menschen zu eigenverantwortlichen Persönlichkeiten unserem Stadtviertel zu unterstützen. - kind- und jugendgerechter Lebens-, Erlebnis- und Damit wurden Kindern und Jugendlichen „Räume“ Entfaltungsräume geboten, die es ihnen ermöglichen, in kreativer und - Methoden gewaltfreier Konfliktlösung (positive konstruktiver Form mit Ängsten und Problemen umzu- Streitkultur) gehen, Lösungsansätze zu finden sowie Verantwortung - gemeinsamen Regeln für ein friedfertiges Zusam- und soziales Verhalten zu erlernen und einzuüben. mensein - neuen Formen freiwilligen Engagements junger Die regelmäßige Einbindung der islamischen Mädchen Menschen in den Jugendladen ist durch einen extra Mädchentag - Denken und Verstehen, für Wissen und Können gelungen. - einem Dialog in einer interkulturellen Gesellschaft - engagiertem Handeln und tolerantem Verhalten Durch eine kontinuierliche Öffentlichkeitsarbeit ist der - Sozialer Verantwortung für das eigene Umfeld Bekanntheitsgrad der Einrichtung gestiegen.
5.2 Die vielfältigen Angebote gehen auf die unterschiedlichen Bedürfnisse 21 der Besucher ein • AG Jugendnews • (Legale) Graffiti 7. Sport (regelmäßiges Angebot): • Intensivere und regelmäßige Nutzung von Turnhallen, Sportplätzen und Freizeitflächen • Organisation von Freundschaftsturnieren 8. kulturelle und politische Jugendbildung: regelmäßige Talkrunden über: • Lebens- und Zukunftsperspektiven • Gewalt, Sucht und Drogen Immer beliebt: Fußball • Liebe-Sex-Zärtlichkeit • Jugendkultur 1. tägliche Angebote: • Religion, Politik • Dart, Kicker, Billard, Tischtennis, Basketball • Soziale und mediale Kompetenzen erweitern div. Gesellschaftsspiele, Musikhören • Peerleaderschulungen • Tanz-Raum • Anti- Gewalttraining • Jugendinfopoint (Computerraum) 9. Einbindung der Besucher: • Chill-out-room • regelmäßige Clubversammlungen • Saft-Cocktail-Bar • Mitspracherecht durch Umfragen und Abstim- • Video-Ecke mungen • Fahrradwerkstatt 10. Aussenaktivitäten: • Kochen • Bowling 2. Jugendinfopoint: • Kino • Homepage bearbeiten • Eislaufen • Kinotag 11. Feste: • Fotobearbeitung • Kollifest • Spiele, Chat, Emails schreiben • Wedding Day • Netzstadtspiel • 2. Messe „Ganz nah dran“ 3. Beratung: • QM Fest Nettelbeckplatz • Hausaufgabenhilfe, Verbesserung der • Straßenfest Brunnenstrasse schulischen Leistungen • Weihnachtsbasar im Jugendladen • Krisenintervention und Beratung • Unterstützung beim Übergang von der Schule ins Erwerbsleben, Bewerbungen schreiben 4. geschlechtsspezifische Angebote: • Mädchentag • Jungentag 5. Jugendkulturworkshops zu diversen Themen: • Musik • (Legale) Graffiti • PC, Foto, Video 6. kreative Angebote : • AG Kunst • AG Soziale Kompetenzen Anstehen für den Korbwurf
5.4 Was hat der Jugendladen konkret im 22 5.3 Wie gehen wir im Jugendladen konkret auf die Benachteiligungen Bereich der politischen Bildung der Zielgruppe(n) ein? erreicht? Durch die Verknüpfung von Bildungsarbeit mit erlebnis- Im Jugendladen wird den Besuchern vorgelebt: sowie kulturpädagogischen Methoden werden sonst - dass gesellschaftliche und persönliche Auseinander- schwer erreichbare Kinder und Jugendliche motiviert, setzungen mit friedlichen Mitteln zu klären sind sich aktiv mit ihrer Umwelt und der Gesellschaft ausei- - wie Toleranz gegenüber anderen Weltanschauungen, nander zu setzen und diese mitzugestalten. Wir setzen Kulturen, Lebensformen und Glaubensbekenntnissen bei den Stärken von Kindern und Jugendlichen an und gelebt wird tragen so dazu bei, sie für diese zu sensibilisieren. Die - die überkommenen Geschlechterrollen in Frage zu Möglichkeit, soziale Verantwortung im eigenen Umfeld stellen, um die gesellschaftliche Gleichstellung von zu übernehmen, wird gegeben und gefördert. Somit Frauen und Männern zu fördern. haben die Jugendlichen die Möglichkeit, durch Erwei- Der Projektantrag „Kulturwerkstatt der Zukunft“ hat terung der Handlungs- und Sozialkompetenz selbstbe- die Öffentlichkeit für Jugendanliegen sensibilisiert. Die wusster und selbstsicherer im Alltag aufzutreten und in Schaffung von jugendgerechten Strukturen unterstützt Konfliktsituationen über Handlungsprinzipien zu verfü- die Position der Jugendlichen im Bezirk. gen. Wir fördern soziale und kulturelle Vernetzung: Die Mitbestimmung der Jugendlichen im sozialen und - Diskussion über die Konflikte im nahen Osten (Israel), kulturellen Leben wird angeleitet und Wünsche der Be- Ausschreitungen in Frankreich sucher werden gleichberechtigt auf Durchführbarkeit - Menschenrechte als Maßstab der Orientierung geprüft und abgestimmt. - die eigene Rolle im Jugendladen, im Kiez, im Wedding Damit werden Anregungen zur aktiven Mitgestaltung erkennen und hinterfragen. gegeben und die dafür erforderliche Kompetenz vermit- - Aktivierung der Jugendlichen, sich an (politischen) Er- telt. Die Angebote sind auf eine Stärkung des Selbst- eignissen im Kiez zu beteiligen, ihre Meinung zu sagen bewusstseins und die Einbindung in die Gemeinschaft (Jugend trifft sich im Wedding) ausgerichtet. - einen gewaltfreien Wohlfühlraum und Begegnungs- raum im Kleinen (Jugendladen) zu schaffen Eine selbstverwaltete Nutzung durch verantwortliche Besucher ist gegeben. Sie können sich Räume aneig- nen und selbst gestalten. (z. B. eine selbst verwaltete Tanzgruppe oder Kochangebote) Nach Bedarf gab es von den Mitarbeitern Unterstützung bei der Entwicklung und Durchführung von Projekten. Durch intensive Beratung wurde intensive Unterstüt- zung bei Problemen, wie z. B. Berufsfindung, Schule, Straffälligkeit, Familienstreit gegeben. Spezielle Mädchenangebote haben einen geschützten Rahmen geboten. Plena und Diskussionsrunden fanden statt, in denen sich die Jugendlichen aktiv beteiligten um konstruktive Vorschläge zur Verbesserung zu entwickeln. Geheimnisse oder Neuigkeiten? - Diskussionsrunden und Austausch über aktuelle poli- tische Geschehnisse - Feindbilder thematisieren, verändern, in persönlichen und größeren Diskussionsrunden - gelebte Demokratie – Akzeptanz und Erweiterung des Demokratieverständnisses in einer multikulturellen Ge- sellschaft - ethische Vielfalt erkennen, Akzeptanz der Notwendig- Gleich beginnt der Film keit einer interkulturellen Verständigung.
5.5 Was ist verbesserungswürdig (Wünsche und Idealvorstellungen) 23 und welche inhaltlichen und strukturellen Veränderungen sind konzeptionell für die zukünftige pädagogische Arbeit des Jugendladens beabsichtigt? - Kontinuierliche Förderung der ehrenamtlichen Mitar- beit - Gemeinsame Reisen - interkultureller Austausch, weitere Angebote, weitere Vernetzung - Vorraussetzung dafür: Erhöhung der Zuwendung und Zusatzanträge bei weiteren Geldgebern, weitere Ein- Abstimmung beim Jugendforum im Abgeordnetenhaus bindung auch von Ehrenamtlichen Zusammenarbeit mit dem sozialen Umfeld (Eltern, Mädchentag Erziehern, Lehrern) Welche Aktionen planen wir mit welchen Kooperationspartnern konkret? - Eltern werden kontaktiert, wenn von den Jugendlichen erwünscht. - Elternkontakt bei besonders gewaltbereiten oder auf- fälligen Jugendlichen, Austausch der verschiedenen Erfahrungen, Aufklärung über Möglichkeiten weiterer Unterstützung und Beratung - Die Eltern suchen uns zunehmend auf, um Probleme mit ihren Kindern zu besprechen - Informationsaustausch und gemeinsame Aktionen mit der Jugendfreizeitstätte „Die Schönwalder“ - Lehrerkontakte ebenfalls in Absprache mit den Ju- gendlichen. Bei Konflikten, Schulwechsel, Schulaus- schluss usw. finden Gespräche statt. - Kooperation mit der Humboldthain-Grundschule, Be- teiligung des DRK an der Schulinsel und an Kreativ- gruppen - Mitbenutzung der Turnhalle der Theodor-Plievier- Schule für regelmäßige Sportangebote seitens des Jugendladens - Teilnahme an Sozialraum AG - Austausch mit Kollegen Essen im Freien den Durst löschen ... Grillfest
24 5.6 „Kulturwerkstatt der Zukunft“ „Freizeit rund um die Kolberger Straße“ Projektbeginn: November 2006 cher kommen an den neu eingeführten Kinder- und Projektende Juni 2008 Mädchentagen. Trotz der tatkräftigen Unterstützung Finanzierung: Quartiersmanagement Pankstraße der ehrenamtlichen Peer Leader (peer = direkt, sei- Zielvorstellungen: nesgleichen; leader = Leiter, Anführer) reicht der ge- Von den Mitarbeitern des Jugendladens wurde ein Kon- plante Betreuerschlüssel nicht aus, um die zeitweilig zept erarbeitet und im Rahmen des Förderprogramms bis zu 60 Kinder große Gruppe zu beaufsichtigen. „Soziale Stadt“ für den Bereich soziale Infrastruktur Aufgrund der großen Nachfrage musste die Zahl der durchgeführt, um das Versorgungsdefizit von Freizeit- Honorarmitarbeiter gegenüber der ursprünglichen angeboten für junge Menschen und Familien im Gebiet Planung erhöht werden. rund um die Kolberger Straße, nachhaltig zu mindern. Dabei werden junge Menschen, die den Straßenraum Der starke Anstieg der weiblichen Besucherzahlen, als Treffpunkt nutzen, besonders berücksichtigt im Alter von 7 bis 25 Jahren, ist ein außerordentlicher Erfolg. Die Familien und besonders die großen Brü- In Zusammenarbeit mit unterschiedlichen Kooperati- der, die oftmals unsere Stammbesucher sind, haben onspartnern ist es dem Jugendladen Wedding in kurzer es lange Zeit nicht geduldet, dass ihre Schwestern in Zeit gelungen, das Projekt „Kulturwerkstatt der Zukunft“ den Jugendladen kommen. Der geschützte Rahmen erfolgreich umzusetzen. Das Projekt erreicht viele Kin- des Mädchentags ist eine wichtige Bedingung, damit der und Jugendliche, aber auch junge Erwachsende die Mädchen kommen dürfen. sowie Familien des Stadtteils rund um die Kolberger Straße und motiviert diese, sich aktiv in den Stadtteil Der Kindertag wurde mit Begeisterung bei den Kindern einzubinden. angenommen, Am Mädchentag findet auch verstärkt Arbeit mit Müttern statt, deshalb ist eine gemeinsame Mit Hilfe eines ausgewogenen Netzes von präventiven, Projektgestaltung mit dem ASD (Allgemeine Sozial komplexen und vielfältigen Freizeitvorhaben, werden Dienste) des DRK notwendig. insbesondere auch die jenen Kinder und Jugendliche angesprochen, die bisher keinen Zugang zu Freizeitan- Bei der Umsetzung des Mädchentags ist es schwie- geboten hatten. rig, den verschiedenen Bedürfnissen der Altersgrup- pen gerecht zu werden. Das Projekt „Kulturwerkstatt der Zukunft“ verfolgt das Ziel, Kinder und Jugendliche aktiv in die Gestaltung ein- Verschiedene AGs (indische Mädchentanz-, Kickbox,- zubinden. Deshalb ist es für uns von großer Bedeutung, Break- und Streetdance- und Rapgruppe) wurden von dass engagierte Jugendliche die Möglichkeit bekom- unseren ehrenamtlichen Jugendlichen erfolgreich an- men, sich an der Gestaltung zu beteiligen. geleitet und durchgeführt. Aufführungen dieser Projek- tarbeiten wurden vielfach auf Bühnen bei Festen wie Somit wird das gemeinschaftliche Zusammensein nach- z.B. QM-Sommerfest am Nettelbeckplatz, Wedding- haltig gestärkt. Die Situation rund um die Kolberger Day, 2. Messe der Kinder- und Jugendlichen vom Be- Straße ist deutlich verbessert und befriedet. Das Ver- zirksamt Berlin-Mitte und Route 65 durchgeführt. sorgungsdefizit von Freizeitangeboten für junge Men- schen und Familien im Gebiet rund um die Kolberger Los 2. Spielplatzbetreuung Straße, ist nachhaltig gemindert. Die regelmäßigen Angebote auf dem Spielplatz, wur- Projektverlauf: den von den Besuchern mit großer Begeisterung Die Anzahl der Besucher/ Teilnehmer hat sich angenommen. Dadurch ist es uns gelungen, ¾ der gegenüber der Planung mehr als verdoppelt. Kinder und Jugendlichen in der Kolberger Straße (ca. 150) als neue Besucher des Jugendladens zu gewin- nen. Seit März 2008 werden die Honorarkräfte im DRK- Jugendladen eingesetzt, da dort ein sehr großer Zu- lauf ist. Regelmäßig werden die Besucher des Spiel- platzes informiert, dass der Laden von ihnen besucht werden kann. Los 1. Offener Treffpunkt: (Sport, Spiel und Gesel- ligkeit, Außerschulische Jugendbildung) Das Fest im Sommer 2007 in der Kolberger war der Durchbruch für das Projekt. Besonders gut gelungen Die erweiterten Öffnungszeiten des Jugendladens ist hierbei die Kooperation mit der Humboldthain- (von 2 auf 5 Tage) haben großen Anklang bei den Grundschule und die rege Beteiligung der Anwoh- Besuchern gefunden. Besonders viele neue Besu- ner. Um den Kontakt zu den Anwohnern zu erhal-
25 ten, sollte regelmäßig ein Fest organisiert werden. Ausbildung organisiert werden. Los 3. Weiterführende Angebote: (Vernetzung mit Die Konfliktlotsenausbildung wurde nicht durchge- vorhandenen Einrichtungen im Einzugsbereich) führt, da diese in den Schulen stattfindet. Die am Projekt beteiligten Jugendlichen übernehmen Die „Kunst AG“ wurde als weiterführendes Ko- zahlreiche Aufgaben und müssen sich regelmäßig operationsprojekt in der Humboldthain-Grund- und verlässlich in das Projekt einbringen. schule vorbereitet und organisiert. Das Er- gebnis des Kunstprojekts hängt seit dem Fest Ohne die ehrenamtliche Mitwirkung der Jugendlichen auf dem Spielplatz in der Kolberger Straße. ist das Projekt nicht durchführbar. Der „Ansturm“ wäre ohne sie nicht zu bewältigen. Die von den Peer Die geplante „KSK AG“ läuft seit Beginn 2008 in Ko- Leadern selbst eingebrachten Ideen sind noch viel- operation mit der Humboldthain-Grundschule. fältiger, als geplant. Besonders talentierte Peer Lea- der können zunehmend eigenverantwortlich Projekte Das Kooperationsprojekt „Jugend News AG“ war anbieten. Die Besucher haben die jungen Mitarbeiter ursprünglich mit der Jugend-Freizeit-Einrichtung vom ersten Tag an akzeptiert und haben einen guten Schönwalder und der Theodor-Plievier-Oberschule Kontakt zu ihnen. Die vorgelebte Vorbildfunktion der geplant. Es kam nicht zustande, da eine Kooperation Peer Leader wirkt sich positiv auf die Stimmung des mit Jugendfreizeiteinrichtung (JFE) Schönwalder, be- Jugendladens aus. dingt durch einen Wechsel der Leitung, nicht möglich war. Aufgabenbereiche der ehrenamtlichen Mitarbeiter: • Ansprechpartner und Kontaktperson Stattdessen wurde für ca. 40 Kinder und Jugendli- • Ausgabe von Spielgeräten che eine Fußball „Fair Play AG“ in der Turnhalle der • Vermittlung bei Konflikten Theodor-Plievier-Oberschule organisiert. Die AG hat • Freizeitangebote wie Basteln, Tanzen, Sport, Musik schon viele Fair Play Turniere organisiert und soll in • Mithilfe im Jugendinfopoint (Computerraum) Zukunft weiter ausgebaut werden. • Homepagebearbeitung Zusätzlich wurde mit Jugendlichen eine Ausgabe der • Geschlechtspezifische Angebote Zeitung „Quartier“ des QM Pankstraße redaktionell • Seminargestaltung und gestalterisch erarbeitet und umgesetzt. • Öffentlichkeitsarbeit • Multiplikatoren (Meinungsführer) Weitere Kooperationspartner sind der Gemüsetrans- formator und das Marathon-Projekt von Herrn Dr. In Zukunft ist eine Seminarreihe mit und von Jugend- Flüh und das Projekt Route 65. lichen mit sozialen und politischen Themen unter dem Gesichtspunkt „ausserschulische Jugendbildungsar- Die geplante Kooperation mit dem Verein beit“ geplant. B.I.J.I.K. e.V. kam nicht zustande, da dieser Ver- ein nicht mehr existiert. Auch der Hausmeister aus Bewohnerbeteiligung: der Kolberger Straße hat sich zurückgezogen. Seit Beginn des Projekts hat die Zusammenarbeit mit den Eltern stark zugenommen. Da viele der Peer Lea- Los 4. + 6. ehrenamtliche Peer Leader qualifizieren: der in der Kolberger Straße wohnen, wird das Projekt bis in die Familien getragen und steigert somit die Ak- Mit Begeisterung haben sich viele Stammbesucher zeptanz. Die Peer Leader haben sehr geholfen, die des Jugendladens, die auch Anwohner der Kolber- Vielzahl an neuen Besuchern zu überblicken, da sie ger Straße sind, für die ehrenamtliche Mitwirkung als fast alle Kinder kennen. Die Bewohner der Kolberger Peer Leader beworben. In regelmäßigen Schulungen Straße, besonders die Eltern der Besucher, unterstüt- haben sie das notwendige Handwerkszeug erhalten. zen das Projekt. In einer Testphase wurden verschiedene Angebote Los 5: Graffiti ausprobiert sodass zeitweilig 25 ehrenamtlichen Mit- arbeiter beschäftigt waren. Im Sommer 2007 wurde ein Graffitiwand auf dem Spiel- platz in der Kolberger Straße gestaltet. Das Projekt 10 ehrenamtlich mitarbeitende Jugendliche, davon wurde im Jugendladen vorbereitet. Bei der Gestaltung sind 4 arabische Mädchen, haben die JuLeiCa (Ju- waren die ehrenamtlichen Mitarbeiter des Jugendla- gendleiter-Card) mit Zertifikat erhalten, somit haben dens und Kinder aus der Kolberger Straße beteiligt. Bei sie deutschlandweit Vergünstigungen und bessere der Durchführung des Arbeitsprozesses am Ort haben Möglichkeiten beim Einstieg in die Arbeitswelt. die Kinder und Jugendlichen der Kolberger Strasse mit Die Nachfrage von Jugendlichen für einen neuen großer Begeisterung die Graffitiwand mitgestaltet. Bis- Ausbildungskurs ist rege, deshalb sollte jährlich eine her gab es keine Zerstörungen oder Übermalung.
26 6. Aktivitäten 6.1 Ehrenamtliche Tätigkeit Die JugendLeiterCard „JuLeiCa“ Was ist die JuLeiCa? Die JuLeiCa ist eine Gundausbildung für Jugendliche in der Fähigkeiten für die Arbeit mit anderen Kindern und Jugendlichen vermittelt werden. Die Ausbildung dauert circa 50 Stunden und wird vom JRK (Jugenrotkreuz) durchgeführt. Die JuLeiCa ist eine Bescheinigung, die freiwilligen, also ehrenamtlich arbeitenden jungen Menschen ausgestellt wird. Die JuLeiCa hat ein modernes Scheckkarten-Format und ist 3 Jahre gültig. Die Voraussetzungen für den Erhalt einer JuLeiCa: Erste Hilfe-Kurs • Mindestalter 16 Jahre (oder die Zustimmung der Eltern) • Jugendliche müssen ehrenamtlich tätig sein Die Inhalte der Schulung zur JuLeiCa: • Nachweis eines Erste-Hilfe-Kurses • Grundlagen von Kinder- und Jugendarbeit • Erfolgreiche Teilnahme an der • Streitsituationen und Streitbewältigung Jugendgruppenleiterausbildung • organisatorische Fähigkeiten und strategisches • Keine strafrechtliche Vorbelastung Denken und Arbeiten • Teilnahme an allen Seminaren • Entwicklung einer Gruppe, Gruppenphasen • Möglichkeiten zur Ideenfindung und Die Vorteile einer JuLeiCa: Durchsetzung • Voraussetzung für die ehrenamtliche Tätigkeit • allgemeine Rechtsbelehrung zum im Jugendladen Sexualstrafrecht, Jugendschutz und • Fahrpreis- und Eintrittspreis-Ermäßigungen Drogengebrauch • Besuche von Kulturveranstaltungen • Arbeit im Team • Kostenloses Leihen von Medien und Geräten • Aufbau und Zielsetzung des jeweiligen Vereins bei den Bildungsstellen und des Verbandes
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