Liestal aktuell - Stadt Liestal
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Liestal aktuell
September 2020 | Nr. 847 Amtliches Publikationsorgan der Stadt Liestal. Erscheint 10 Mal pro Jahr
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Herausgeberin: Stadtverwaltung Liestal, Telefon 061 927 52 52, www.liestal.ch
Nächste Ausgabe: 1. Oktober 2020, Insertionsschluss: 17. September 2020, inserate@liestal.bl.ch, ins@schaubmedien.ch
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Zurück zur Normalität in der Marktstadt
Vorschriften wie für Veranstaltungen, solange Wir alle können unseren Teil dazu beitragen,
sie draussen unter freiem Himmel stattfinden. dass die Pläne Wirklichkeit werden. Die Regeln
So wird dies auch im Kanton BL gehandhabt. sind inzwischen bekannt: Abstand halten, Des-
Märkte sind möglich - allerdings nur mit einem infektion und Masken tragen, dort wo es eng
griffigen Schutzkonzept. Daran halten wir uns wird. Gehen Sie raus, besuchen Sie die Märkte,
auch in der Stadt Liestal. passen Sie dabei einfach auf sich selber und
auch auf andere auf. Geniessen Sie das Leben
Zusammen mit dem schweizerischen Markt- und das Miteinander – auch bei einem Leben
verband hat die Stadt ein Schutzkonzept ent- mit Covid 19 ist viel möglich. Freuen Sie sich
wickelt, so dass am 30. September plangemäss auf neue Erfahrungen. Und überhaupt: Was
der traditionelle Herbstwarenmarkt durchge- heisst denn eigentlich «normal»?
führt werden kann. Die Stände werden locker
aufgestellt, verteilt in der ganzen Innenstadt,
so dass genügend Raum bleibt und sich die
Seit Mai findet wieder jeden Samstag der Leute frei bewegen können. Der Markt wird
Genussmarkt statt. Sofort hat sich das leben‑ bestimmt etwas anders aussehen – aber er
dige samstägliche Treiben mit dem charak‑ findet statt. Am Angebot wird es nicht feh- Regula Nebiker, Stadträtin
teristischen fröhlichen Stimmengewirr in der len. Es zeichnet sich eine sehr grosse Teil- Vorsteherin Departement Sicherheit und Soziales
Rathausstrasse eingestellt. Man ist froh, wie‑ nahme ab.
der unter den Menschen zu sein. Das brauchen
wir alle. Allerdings wissen wir alle auch: noch ist Bereits in Planung ist auch schon der Weih-
die Gefahr einer Covid 19 Ansteckung nicht vor‑ nachtsmarkt vom 9. bis 13. Dezember. Auch hier
bei. Es gilt darum, weiterhin vorsichtig zu sein. werden besondere Massnahmen nötig sein.
Ausserordentliche Zeiten setzen immer auch
Das Beispiel des Genussmarkts zeigt, was ausserordentliche Kreativität frei. So ist es auch
möglich ist. Es gibt ein verbindliches Schutz- jetzt. Wir können uns also auf unsere Märkte,
konzept, an das sich alle Stände halten müs- auf ein fröhlicheres zweites Halbjahr und
sen. Dieses wird je nach Bedarf auch jeweils eine stimmungsvolle, schöne Weihnachtszeit
angepasst. Das «Liestaler Marktmodell» ist im Stedtli freuen. Immer vorausgesetzt, dass
von anderen Gemeinden gut beobachtet wor- sich die Umstände nicht plötzlich verschlim-
den und kommt inzwischen auch andernorts mern, denn manchmal kommt es anders als
zur Anwendung. Gemäss Covid Verordnung man denkt. Das haben wir in den vergange-
des Bundes gelten für Märkte nicht dieselben nen Monaten gelernt.
www.liestal.ch27. SEPT. 2020
DER ORTSBUS
FÜR ALLE –
JA ZUM TESTBETRIEB
Die unformulierte Initiative fordert den Testbetrieb eines Ortsbusses, der die heute uner-
schlossenen Quartiere Sichtern und Langhag mit dem Bahnhof verbinden soll.
Es braucht ein Ja zum Testbetrieb am 27. September weil:
– alle Quartiere Zugang zum ÖV haben sollten.
– Kinder, Familien und ältere Menschen auf den Bus angewiesen sind.
– der Ortsbus ein Alters- und Pflegeheim, das Hanro-Areal und die Sichtern neu erschliesst.
– der Kanton dank neuen Bestimmungen den Test mitfinanzieren kann.
– die Energiestadt Liestal klimafreundliche Mobilität fördern muss.
– die unformulierte Initiative mit Kreativität und Augenmass umgesetzt werden kann.
Unterstützungskomitee für ein Ja zum Testbetrieb: José Alonso; Adeline Altermatt; Tanja Barth; Andreas Baumeister; Anita Baumgartner; Verena Baumgartner;
Dominik Beeler; Willy und Alice Berger; Corinne Böhler Hitz; Christine Bolcato; Moritz Bolcato; Erwin & Doris Born; Thomas Brogli; Hansjürg Bühler; Joël
Bühler; Rolf Buser; Vreni Buser-Lienhard; Brigitta und Guido Buser-Nebiker; Markus und Rosemarie Christen; Maria Dickson; Monika Dill; Bianca Dotta; Christian
Dotta; Michael Durrer; Anna Hirt Eberle und Alex Eberle; Erika Eichenberger; Eva Elber; Fritz Epple-Brunner; Paul und Sylvia Finkbeiner; Alice Fischer; Lukas
Flüeler; Meret Franke; Esther und Kurt Frey-Riesen; Frau Gafner-Zulauf; Anne-Marie Gehrig-Chiquet; Ankathrin Giger; Annika Gisin; Anina Giso; Gabriele Giso;
Regula Haab; Matthias Heiniger; Tanja Herzog; Claudia Hilber; Benjamin Holinger; Jürg Holinger; Esther Holzer; Heidi Huber-Madörin; Marianne Ingold; Martin
Jauslin; Nils Jocher; Caroline Jockel; Sabine Kriesemer; Elsbeth Krumm; Walter Krumm; Michèle Kübler; Peter Küng; Beat und Astrid Kurt; Gustav Loretan;
Peter und Marianne Lüdin; Patrick Mägli;Bernadette Marin; Gerhard Matter; Elisabeth Meder; Jürg Meder; Dominique Meschberger; Daniel und Gloria Morand;
Barbara Mujagic; Muhamed Mujagic; Stephan Nebiker; Natalie Oberholzer; Stephan Parak; Zagorka Pavles; Barbara Poy; Marc Poy; Christian Rempfler; Nelly
Rickenbacher; Ruedi und Elsbeth Riesen; Raoul Rosenmund; Konstatin Rudin; Magdalena Rutz; Wagner-Salathe; Lotti Vreni Schäfer-Hofmann; Max Rudin-
Scharpf; Sibylle Schenker; Elsbeth Schmied; Eveline Schweizer; Miriam Sotelo-Bader; Elisabeth Spiess; Marianne Spinnler; Gabriela Steinemann; Rosemarie und
Hans Peter Straumann; Cornelia Tapparelli; Claudio Tirelli und Katrin Leimlehner-Tirelli; Michael Thommen; Stefan Waldhauser; Andrea von Wartburg; Elisabeth
Wiget; Heidi Wild-Käppeli; Anna Wirz-Tschudin; Stéphanie Wepf Stephan; Heidi Wyss und Matthias Zimmermann.
Vielen Dank für Ihre Spende an IBAN CH68 0076 9035 6093 5200 2 mit dem Betreff «Ortsbus Liestal»
ORTSBUS-LIESTAL.CH
Liestal aktuell 2STA DTR AT
Auszug aus den wöchentlichen Stadtratssitzungen
Sitzung vom 11. August 2020 • Der Stadtrat verabschiedet die Einwohner-
• Der Stadtrat genehmigt die Kreditabrech- ratsvorlage Alters- und Pflegeregion Liestal Sprechstunde des Stadtpräsidenten
nung Werkhof – Erneuerung Garagentore in zuhanden des Einwohnerrats. Nach Anmeldung im Sekretariat.
der Höhe von CHF 95’945.30 (brutto, Konto- Telefon 061 927 52 64
Nr. 2.6150.5040.0217). Sitzung vom 18. August 2020 E-Mail: daniel.spinnler@liestal.bl.ch
• Der Stadtrat gibt den Bruttokredit Schul- • Der Stadtrat genehmigt die Verschiebung
anlage Rotacker – Ersatz Schulmobiliar in des Sonntagsverkaufs vom 2. Advent auf den
der Höhe von CHF 280’000.– (inkl. MwSt.) 3. Adventssonntag vom 13. Dezember 2020.
(Konto-Nr. 2.2171.5060.0257) frei.
E I N WOH N ER R AT
Beschlüsse vom 19. August 2020
1. Die Protokolle der Sitzungen vom 29. April, 6. Die nichtformulierte Volksinitiative zur • Interpellation «Lockdown-Erkenntnisse»
27. Mai, 24. Juni und 1. Juli 2020 werden ein- Wiedereinführung des 83er Bushaltes auf (Nr. 2020/197)
stimmig genehmigt. dem Wasserturmplatz wird vom Einwoh- • Postulat «Universität» (Nr. 2019/142)
nerrat einstimmig als ungültig erklärt. Ein- • Postulat «Fair Trade Town» (Nr. 2020/203)
2. Die stadträtliche Vorlage «Quartierplanung stimmig beschliesst der Einwohnerrat, dass • Postulat «Städtepartnerschaft gegen Ras-
Cheddite II» wird einstimmig an die Bau- die Eingabe der Initianten als Petition ent- sismus» (Nr. 2020/205)
und Planungskommission (BPK) zur Vorbe- gegen genommen und als Postulat an den
ratung überwiesen. (Nr. 2020-6) Stadtrat überwiesen wird. (Nr. 2020/189) Für den Einwohnerrat
3. Zonenreglement Siedlung, Mutation 7. Die Interpellation «Bau Einstellhalle im Der Vizepräsident Der Ratsschreiber
(Nr. 2020/177) Stedtli» von Dominik Beeler der Grünen Markus Rudin Marcel Jermann
Der Einwohnerrat genehmigt einstimmig Fraktion wird vom Stadtrat beantwortet
• das Zonenreglement Siedlung, Mutation und ist somit erledigt. (Nr. 2020/184)
Art. 2, 2a, 4 und 6 Neue Vorstösse
• die Mutation diverser QP- und GU-Regle- 8. In der Fragestunde werden vom Stadtrat • Hochwasser im Bintal – Interpellation zum
mente 11 Fragen sowie 1 Zusatzfrage beantwortet. Hochwasser im Bintal im Zusammenhang
• die Mutation Zonenplan Siedlung 1:2000, mit dem geplanten Neubau der Psychiatrie
Frenkendörferstrasse (WG3d) und beschliesst Die Beschlüsse betreffend Trakt. 3 «Zonenregle- von Dominique Meschberger der SP-Frak-
die Aufhebung des LES-Planes vom 30. Januar ment Siedlung» und Trakt. 5 «Sitzungsentschä- tion (Nr. 2020-7)
1996. digung 2020–2024» unterliegen dem fakulta- • Rathausstrasse verkehrsfrei – Interpellation
tiven Referendum (Ablauf Referendumsfrist: «Verkehrsfreie Rathausstrasse» von Hans-
4. Der Amtsbericht 2019 wird einstimmig 21. September 2020). peter Meyer namens der SVP-Fraktion (Nr.
genehmigt. (Nr. 2020/185) 2020-9)
Folgende Traktanden wurden wegen Zeitman- • Rassismus – Postulat «Rassismus in Liestal»
5. Der Einwohnerrat beschliesst einstimmig gels vertagt: von Domenic Schneider der CVP/EVP/GLP-
die unveränderten Sitzungsentschädigun- • Petition «Kinderbetreuung» (Nr. 2020/184) Fraktion (Nr. 2020-10)
gen des Einwohnerrates und seiner Kom- • Motion «Zusammenlegung Budget mit Ent- • Wiedenhubstrasse – Postulat «Wiedenhub-
missionen für die Amtsperiode 2020–2024. wicklungs- und Finanzplan» (Nr. 2020/179) strasse mit Einbahnverkehr» von Domenic
(Nr. 2020/199) • Postulat «Lastenräder für klimafreundliche Schneider und Sonja Niederhauser der CVP/
Mobilität in Liestal» (Nr. 2020/198) EVP/GLP-Fraktion (Nr. 2020-11)
Liestal aktuell 3POLITISC H E R EC HTE TI E F BAU
Abstimmungen und Wahlen Waldwirtschaft – Nutzungsperiode 2020/2021 (BL)
vom 27. September 2020 Holzschläge im nicht betriebsplan‑ Meldung über geplante Holzschläge ent-
pflichtigen Waldeigentum gegen, zeichnet die Bäume an und entschei-
Eidgenössische Vorlagen Gemäss dem kantonalen Waldgesetz vom det über die Bewilligungspflicht.
• Volksinitiative vom 31. August 2018 «Für 11. Juni 1998 (kWaG, SGS 570) ist die Fläche des
eine massvolle Zuwanderung (Begrenzungs Waldeigentums massgebend für die Bewil- 3. Die Holzschlagbewilligung kann mit Auf-
initiative)» ligungspflicht für Holzschläge. Ausgehend lagen und Bedingungen versehen werden.
• Änderung vom 27. September 2019 des Bun- von der Waldfläche eines Eigentümers oder Der Bewilligungsentscheid ist beim Amt für
desgesetzes über die Jagd und den Schutz einer Eigentümerin innerhalb eines Forstre- Wald beider Basel anfechtbar.
wildlebender Säugetiere und Vögel viers wird zwischen betriebsplanpflichtigem
• Änderung vom 27. September 2019 des Bun- (mehr als 25 ha) und nicht betriebsplanpflichti- 4. Für Saaten und Pflanzungen im und zur
desgesetzes über die direkte Bundessteuer gem (weniger als 25 ha) Waldeigentum unter- Neuanlegung von Wald dürfen ausschliess-
(Steuerliche Berücksichtigung der Kinder- schieden. lich Saatgut und Pflanzen verwendet wer-
drittbetreuungskosten) den, deren Herkunft bekannt und dem
• Änderung vom 27. September 2019 des Bun- Für nicht betriebsplanpflichtige Waldeigen- Standort angepasst ist.
desgesetzes über den Erwerbsersatz für tümerinnen und Waldeigentümer gelten fol-
Dienstleistende und bei Mutterschaft gende Bestimmungen: 5. Holzschläge ohne Bewilligung oder Mel-
• Bundesbeschluss vom 20. Dezember 2019 dung, die Missachtung der Bewilligung
über die Beschaffung neuer Kampfflug- 1. Gemäss §20 des kantonalen Waldgesetzes oder der darin aufgeführten Auflagen und
zeuge ist jeder Holzschlag bewilligungs- oder mel- Bedingungen sind als Übertretungen im
depflichtig. Eine Meldung an den Revier- Sinne der eidgenössischen und kantona-
Kantonale Vorlage förster ist notwendig für Holzschläge im len Waldgesetzgebung strafbar.
• Formulierte Gesetzesinitiative «zum Aus- Rahmen von Pflegearbeiten, sowie für die
bau des Hochleistungsstrassennetzes» vom eigene Brennholz- und Nutzholzversor- Waldeigentümerinnen und Waldeigentü-
9. März 2017 gung. Alle andern Holzschläge sind bewil- mer wenden sich bei Fragen im Zusammen-
ligungspflichtig. hang mit ihrem Waldeigentum an den Revier-
Kommunale Vorlage förster oder die Revierförsterin. Von ihm oder
• Abstimmung «Ortsbus-Initiative» 2. Zuständige Behörde für Holzschläge im ihr erhalten Sie die notwendigen Auskünfte
nicht betriebsplanpflichtigen Waldeigen- über Nutzung und Pflege im Wald. Dort kön-
Das Stimmmaterial wird den Stimmberechtig- tum ist der Revierförster oder die Revier- nen auch die benötigten Gesuchsformulare für
ten in der Woche vom 31. August bis 4. Septem- försterin jener Gemeinde, in der das Wald- Holzschläge im nicht betriebsplanpflichtigen
ber 2020 zugestellt. eigentum liegt. Er oder sie nimmt die Wald bezogen werden.
TI EFBAU
Masken richtig entsorgen Neue Bewässerungsmethode Wasserzähler-Ablesung
Ob aus Versehen oder mit Absicht fallen gelas-
der Bäume (Periode: 1.1. 2019–30.9.2020)
sen – gebrauchte Einwegmasken befinden sich
zurzeit auf vielen Strassen und Gehwegen. An der Rosenstrasse entlang der Finnenbahn Analog der vergangenen Jahre sollen auch in
wurden mehrere neue Bäume (Turcorum diesem Jahr die bezogenen Wassermengen
Sobald die Maske nicht mehr benötigt wird, quercu) bepflanzt. Dabei wurden die Bäume mittels Selbstdeklaration abgelesen werden.
sollte diese nur an den Gummibändern ange- zum ersten Mal mit Bewässerungsbeuteln aus-
fasst vom Gesicht entfernt und entsorgt wer- gestattet, die mit Wasser aufgefüllt werden. Im September wurden an alle Hauseigentü-
den. Es ist speziell darauf zu achten, dass die Der Vorteil des Bewässerungsbeutels gegen- mer, die noch keinen Funkzähler eingebaut
Masken auf keinen Fall an der Seite angefasst über zur normalen Bewässerung liegt darin, haben, die Ablesekarten zugestellt. Die aus-
werden, in welche hineingeatmet wird. Nach dass der Baum respektive die Wurzelballen gefüllten Karten können per Post retourniert
dem Entfernen der Maske werden die Hände des Baumes optimal vom Wasserfluss profi- werden. Selbstverständlich ist eine Angabe der
desinfiziert. tieren kann. Dies geschieht anhand der klei- bezogenen Wassermengen auch per Mail (tief-
nen Löcher, die unterhalb des Beutels vor- bau@liestal.bl.ch) möglich.
Bitte achten Sie beim Entsorgen darauf, die handen sind. Die vorhandenen Löcher lassen
Masken nicht auf den Boden zu werfen oder das Wasser langsamer unter die Erde flies- Wir bitten um eine Rücksendung der Ablesekar-
liegen zu lassen. Entsorgen Sie Ihre gebrauchte sen. Dadurch kann ein effizientes Giessen der ten resp. Angabe der Wassermengen per Mail
Maske direkt in einen Mülleimer oder in einen Bäume gewährleistet werden. bis spätestens Mittwoch, 14. Oktober 2020.
Sack, welchen Sie zu Hause entsorgen.
Vielen Dank für Ihre Mithilfe. Die Wasserversorgung Liestal bedankt sich
bereits jetzt für Ihre Mithilfe.
Liestal aktuell 4TI EFBAU S IC H E R H E IT / SOZIA L ES
Clean-Up-Day 2020 Herbstmarkt findet am
Am Freitag, 11. September 2020, findet die grosse Sie werden nicht nur über das Thema sprechen,
30. September 2020 statt
Sammelaktion mit Schulklassen der Primarstufe sondern auch aktiv sein und etwas Konkretes
zum Clean-Up-Day statt – Littering als grosses tun, um das Lernen zu unterstützen. Am Freitag Am 30. September 2020 findet in Liestal der
Thema für die Betriebe der Stadt Liestal werden sich Schulklassen zusammen mit den Herbstwarenmarkt statt. Damit dieser erfolg-
Werkhofmitarbeitenden den Folgen des Litte- reich durchgeführt werden kann, wurde in
Littering bezeichnet das achtlose Wegwerfen rings annehmen. Zusammenarbeit mit dem Schweizerischen
oder Liegenlassen von Abfällen im öffentlichen Markfahrerverband, Sektion Nordwestschweiz
Raum und ist leider auch in der Stadt Liestal Wieviel Abfall gibt das? Gibt es einen ein Schutzkonzept erarbeitet.
ein grosses Thema. Vor allem an Wochenenden Berg oder einen kleinen Haufen?
und über den Mittag wird in den letzten Jah- Dies werden wir am Freitag 11. September 2020 Das Schutzkonzept umfasst grössere Abstände
ren vermehrt Abfall am Boden liegen gelassen. nach der grossen Sammelaktion der Schüle- zwischen den Marktständen, um eine Ansamm-
rinnen und Schüler als Mithelfer der Werk- lung der Besucher/innen zu verringern, weshalb
Eine Woche lang werden die Betriebe gezielt hofmitarbeiter wissen. Dann ist alles, was in der Perimeter auf die gesamte Altstadt ausge-
Bereiche der Stadt nicht mehr grundreinigen. Es den Hecken und auf der Strasse zu finden ist, dehnt wird. Das bedeutet, der Markt wird zusätz-
werden zwar die Abfalleimer geleert, jedoch der gesammelt und an einen zentralen Ort in der lich wieder auf dem Fischmarkt und neu auch
Boden und die Hecken belassen mit allem, was Rathausstrasse gebracht. Mit einem abfallar- in der Allee stattfinden. Im Weiteren wird auch
die Passantinnen und Passanten dort liegen las- men Znüni gestärkt, werden sich dann die Hel- die Durchführungszeit um zwei Stunden verlän-
sen. Dadurch wird das Ausmass von Littering in ferinnen und Helfer verabschieden. gert. Er findet von 09 Uhr bis 20 Uhr statt. Auf
der Öffentlichkeit sichtbar und kann pädago- eine Maskenpflicht wird – vorbehältlich einer
gisch aufgenommen werden. In vielen Klassen Am Samstag 12. September 2020, anlässlich des allfälligen kantonalen Regelung – verzichtet.
des Kindergartens und der Primarschule finden Genussmarktes, wird der gesammelte Abfall Das Maskentragen ist aber geboten, wenn die
während dreier Wochen Lehrveranstaltungen sichtbar gemacht und Informationen rund Abstände nicht eingehalten werden können.
rund um das Thema Abfall statt, durchgeführt ums Thema Littering in der Stadt der Bevöl-
durch Abfallpädagoginnen. Den Kindern wird kerung nähergebracht. Wir freuen uns auf Ihren Besuch und danken
in den Kursen viel Wissenswertes zum Thema Ihnen, dass Sie mit Ihrem persönlichen Ver-
Littering und Abfallvermeidung vermit- Wir hoffen auf reges Interesse und freuen uns halten zu einem erfolgreichen und sicheren
telt. Die drei wichtigsten Grundsätze lauten: auf Ihren Besuch an unserem Stand am Sams- Markt beitragen, auf welchen wir mit Freude
vermeiden, vermindern und verwerten. tag, 12. September 2020. zurückblicken können.
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Anmeldung für Stipendien aus den Stiftungen
Crispinus Strübin und Johann-Strübin-Drechsler
Bezugsberechtigt für Stipendien aus diesen beiden Liestaler Stiftungen sind Personen, welche ein Studium/
eine Hochschule (Universität, Technikum, Lehrerseminar o.ä.) oder eine Berufslehre absolvieren und zudem
folgende Vorgaben erfüllen:
Für die Crispinus Strübin-Stiftung dürfen nur Töchter und Söhne der Strübin-Geschlechter berücksichtigt werden;
für die Johann Strübin-Drechsler-Stiftung Bürgerinnen und Bürger von Liestal.
Bitte reichen Sie Ihr Gesuch bis spätestens 15. September 2020 an folgende Adresse ein:
Verwaltung Strübin-Stiftungen, c/o Hanspeter Meyer, Goldbrunnenstr. 43, 4410 Liestal.
Dem Gesuch sind beizulegen:
- Schüler- oder Studentenausweis resp. Lehrvertrag
- Ausweiskopie, woraus ersichtlich ist, dass Sie Bürgerin/Bürger von Liestal sind.
Für weitere Informationen steht Ihnen der Verwalter, H.-P. Meyer, gerne zur Verfügung, Telefon 061 901 46 74.
Liestal aktuell 5SI C H ER H EIT / SOZI ALE S
Gesucht «Tandem-Partnerinnen und -Partner» für Menschen mit Fluchthintergrund
Menschen mit Fluchthintergrund sind einer‑ Dieser persönliche Austausch kann im öffentli- Aufs Tandem steigen
seits für ihre Integration selber verantwort‑ chen Raum wie z.B. einer Bibliothek, bei einem Haben wir Ihr Interesse geweckt an einem
lich; andererseits stehen auch wir als Gesell‑ Spaziergang oder auch im eigenen Zuhause spannenden kulturellen Austausch und der
schaft in der Verantwortung, indem wir ihnen stattfinden. Mitarbeit als Tandem-Partnerin bzw. -Part-
Möglichkeiten eröffnen und notwendige Hilfe‑ ner? Dann freuen wir uns, wenn Sie sich mel-
stellungen bieten. Wichtig ist, gleich am Anfang herauszufinden, den bei zRächtCho NWCH (061 823 73 24, kon-
ob die «Chemie» stimmt. Beim ersten Kennen- takt@zraechtcho.ch). Zögern Sie nicht, Fragen
Der Verein zRächtCho NWCH fördert die sozi- lernen, aber auch wenn sich ein Tandem-Paar zu stellen oder sich näher zu informieren:
ale und wirtschaftliche Integration von Men- gefunden hat, stehen die Tandemverantwort- www.zraechtcho.ch.
schen mit Fluchthintergrund. Integration lichen jederzeit für Fragen und Unterstützung
gelingt, wenn Geflüchtete die Möglichkeit zur Verfügung. Wir freuen uns, wenn Sie dabei sind!
erhalten, Deutsch zu sprechen und Menschen
aus ihrer neuen Umgebung persönlich kennen «Tandem ist ein Austausch übers Leben hier Mirjam Würth, Geschäftsführerin zRächtCho NWCH,
zulernen. Um diesen Zielen näher zu kommen, und eine fremde Kultur kennenlernen.» Landrätin und Gemeinderätin
wurde Tandem ins Leben gerufen. Ursi von Känel
Dabei treffen sich eine deutschsprachige ein- Tragen Sie dazu bei, Liestal zu einem Ort zu
heimische und eine geflüchtete Person in der machen, wo Menschen mit Fluchthintergrund
Regel einmal pro Woche für ca. eine Stunde. sich mit Freude integrieren wollen und können.
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eines Vereins zu kümmern? Ein Verein, der sich für
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über uns: Frauenverein Liestal, Eveline Rätz, Tel. 061
903 10 20, praesidentin@frauenverein-liestal.ch,
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Liestal aktuell 6STA N DPU N KTE ER-FR AK TI ON E N
Cheddite: Das Gesamtwohl entscheidet Der FDP ist die Vereinbarkeit von Familie und Verbindungen von den Quartieren ins Zentrum
Aufgrund einer Einsprache dreht der QP Ched- Beruf ein Kernanliegen. Die Einführung der sind wichtig!
dite eine Extrarunde im Rat. Es geht um die heutigen Regelung zur Subventionierung der An der vergangenen Einwohnerratssitzung
Schutzwürdigkeit einzelner Gebäude. Der Ein- Kinderbetreuung in KITAS durch die Stadt vom 19. August wurde unter anderem die
wohnerrat hat das Geschäft im August erneut Liestal hat die FDP massgeblich initiiert und nichtformulierte Volksinitiative zur Wie-
der Bau- und Planungskommission überwie- stets unterstützt. Nun darf sich der Einwoh- dereinführung des 83er Bushaltes am Was-
sen. Es ist der Mittefraktion wichtig, dass die nerrat mit dieser Thematik erneut befassen. serturmplatz behandelt. Wie in der Debatte
Einwände genau ge- und überprüft werden. Die Petition 'Kinderbetreuung der SP Lies- aus den verschiedenen Fraktionen betont
Was zerstört ist, ist unwiederbringlich ver- tal' verlangt die Verdoppelung der Subventi- wurde, ist es wichtig, dass die betroffenen
loren. Doch Liestal wandelt sich, es wird viel onen. Dies obwohl die bereits heute grosszügig Bewohner*innen mit dem Bus einen direk-
gebaut. Das ist wichtig und richtig, denn Still- bereitgestellten Mittel von CHF 300'000 gar ten Anschluss ans Stedtli haben müssen. Die
stand bedeutet Rückstand. Gleichzeitig darf nicht vollständig ausgeschöpft werden. Gegen Grüne Fraktion freute sich über die unkom-
Liestals Geschichte nicht vergessen gehen. Es diese überrissene Forderung und die falsche plizierte Lösung, mit welcher der Einwohner-
ist ein Balanceakt zwischen Erhalten/Bewah- Anschuldigung, das Geld würde wegen büro- rat die Initiative wegen Ungültigkeit zwar
ren und Erneuern/Modernisieren. Ergibt die kratischer Hürden nicht verteilt, wehrt sich abschreiben musste, den Text mit allen Unter-
sorgfältige Prüfung, die neue Interessenab- die FDP. Angesichts der klammen Stadtkasse schriften aber doch als Petition in Form eines
wägung erneut einen deutlichen Entscheid dürfen wir nicht Geld ausgeben, das wir nicht Postulats an den Stadtrat überwies. Wir hoffen
für den Neubau, ist dies ein starkes demokra- haben für etwas, das wir nicht brauchen! Die nun aber auch auf die Unterstützung all jener
tisches Signal, das respektiert werden sollte: Petition wurde ausserdem von lediglich 200 Stimmen, wenn es am 27. September darum
Einzelpersonen, Verbände etc. haben Einzel- Personen unterschrieben. Das zeigt: dies war geht, auch jene Liestaler*innen in einer Test-
interessen, der politisch vielfältige Einwoh- wohl eher ein Wahlkampfinstrument und phase mit dem Ortsbus an das Zentrum anzu-
nerrat versucht dagegen immer, das Wohl von ist kein in der Bevölkerung breit abgestütz- schliessen, deren Quartiere heute noch gar
ganz Liestal zu verbessern. tes Begehren. nicht vom ÖV bedient werden.
Stefan Fraefel Dominic Odermatt Dominik Beeler
Einwohnerrats-Fraktionen
Die Fraktionen im Einwohnerrat sind
Zusammenschlüsse von Ratsmitglie-
Aus dem Einwohnerrat: der Quartierplan Ched- Keinesfalls will ich eine Parkplatz Diskussion dern, die der gleichen Partei angehören
dite wird an die zuständige Kommission zur auslösen! oder die sich als Angehörige verschiede-
Beratung überwiesen. Sind einzelne Gebäude Aber oberirdische Parkplätze wollen unsere ner Parteien oder als Parteilose auf eine
der ehemaligen Sprengstofffabrik schützens- Rot Grünen im Stedtlibereich keine mehr! Nun parlamentarische Gemeinschaft geeinigt
wert? Das neue Gutachten verdient es, einge- haben wir einen Investor, der im Stabhof ca. 20 haben. Fraktionen bestehen aus mindes-
hend beraten zu werden, bevor wir darüber neue Wohnungen macht, sehr Attraktive und tens drei Ratsmitgliedern. Die Fraktionen
abstimmen. Und wir machen uns Gedanken mitten im Stedtli, was unseren Detailhändlern sind im Ratsbüro und in den Kommissi-
um eine Gesetzeslücke: kann es sein, dass in nur zugute kommt! Schon entsteht Opposition onen des Einwohnerrates gemäss ihrer
einer historischen Altstadt bei einem «Neu- gegen eine Tiefgarage mit Lift. Es könnt ja sein, Grösse vertreten.
bau» pro Wohnung 1.3 Parkplätze zur Verfü- dass der Zeughausplatz mit wartenden Autos
gung zu stellen sind? Wollen wir unsere Alt- überflutet wird. Also Unterirdische wollen die Die Fraktionen zeichnen sich für den
stadt so «zerbauen»? Zwei weitere wichtige auch nicht. Ich frage mich schon, ob dann die Inhalt ihrer Standpunkte selbst verant-
Traktanden sind noch nicht behandelt wor- 20 Mieter mit Suchverkehr weniger Emissio- wortlich.
den: unsere Petition zur Kinderbetreuung, die nen verursachen.
verlangt, dass die Beantragung von Beiträgen Beat Gränicher Nächste Sitzung des Einwohnerrates:
für KiTas vereinfacht werden soll; die zur Ver- 23. September 2020, 17.00 Uhr
fügung stehenden Gelder müssen abgeholt Landratssaal (Regierungsratsgebäude)
werden können. Und wir wünschen uns, dass
sich die Stadt für die Auszeichnung Fair Trade
Town bewirbt: sie soll Vorbild sein, die Bevölke-
rung mit Informationen über fairen und nach-
haltigen Handel sensibilisieren. So können wir
im Kleinen etwas bewirken.
Pascale Meschberger
Liestal aktuell 7KU LTU R
Museum BL – Teil 4: Mondhörner. Rätselhafte Kultobjekte der Bronzezeit
Blick in die Ausstellung «Mondhörner. Rätselhafte Kultobjekte der Bronzezeit». Die Wanderausstellung ist bis
am 22. November 2020 im Museum.BL in Liestal zu sehen. Foto: Damian Derungs, Museum.BL
Sie sind vielseitig, mystisch und bleiben wohl mals einem grösseren Publikum gezeigt. plausibel, dass sie die Menschen und ihre Häu-
ein Rätsel der Urgeschichte: Erstmals präsen‑ Unsere Region ist mit Exemplaren aus Rei- ser vor Unbill bewahren sollten. So wie man
tiert eine Wanderausstellung Mondhörner aus nach, Sissach und Basel vertreten. heute im Alpenraum noch Hörner an Ställen
der ganzen Schweiz. Erste Station ist bis zum und Häusern findet, wohnte vielleicht auch
22. November 2020 das Museum.BL in Liestal. Rätselhaft und vieldeutig den Mondhörnern ein Schutzgedanke inne.
Auch nach über 160 Jahren Mondhornfor- Doch vorderhand bleiben die mysteriösen
Ausgrabungen bringen immer wieder fas- schung bleiben diese Objekte faszinierend und Objekte ein ungelöstes Rätsel der Urgeschichte.
zinierende Tonobjekte zu Tage: sogenannte rätselhaft. Leider fehlen Überlieferungen, was
Mondhörner. Am Anfang der Forschung steht sie in der Bronzezeit symbolisierten und wofür Andreas Fischer, Kurator Archäologische Sammlung,
ein Fund von 1851 auf dem Ebersberg unweit sie verwendet wurden. Angesichts der Fund- Archäologie und Museum Baselland
von Berg am Irchel (ZH). Seit dieser Entdeckung zusammenhänge ist anzunehmen, dass die
zerbricht sich die Archäologie den Kopf über Mondhörner weder Nackenstützen, Firstzie-
Sinn und Zweck dieser geheimnisvollen Kult- gel noch Feuerböcke waren. Die naheliegends-
gegenstände aus der Spätbronzezeit (1300 bis ten Sinnbilder sind die eines (Rinder-)Gehörns
800 v. Chr.). Sie finden sich vor allem in Sied- oder einer Mondsichel. Letztlich bleibt uns nur
lungen, seltener in Gräbern, Höhlen oder auf die Deutung als Kultobjekt.
Anhöhen. Die meisten Mondhörner bestehen
aus Ton, einzelne aus Sandstein. Es gibt Mini- Hörner zum Schutz?
atur-Versionen und solche von beachtlicher Wir leben bekanntlich in einer ausserordentli-
Grösse. Viele sind reich verziert, andere kom- chen Situation. Ein von blossem Auge unsicht-
men schlicht daher. bares Virus hat unsere Gesellschaft in den letz-
ten Monaten durcheinandergewirbelt. Stellen
Eine Ausstellung mit Premieren Sie sich vor, diese Pandemie wäre in der spä-
Spektakuläre Neufunde sind in den letzten ten Bronzezeit um 1000 vor Christus ausge-
Jahren in Boswil (AG), in Reinach (BL) und in brochen. Sicher, das Virus hätte sich damals
Cham-Oberwil (ZG) gemacht worden. Dies bedeutend langsamer verbreitet und doch
hat eine Gruppe von fünf Schweizer Museen wären viele Leute gestorben. Niemand hätte
zum Anlass genommen, eine Wanderausstel- genau gewusst warum. In einer solchen Situ-
lung zu gestalten, die sich einzig und allein ation hätte man sicher unsichtbare Mächte Das 2018 entdeckte Mondhorn von Reinach (BL)
um Mondhörner dreht. Dabei werden nebst angerufen und sich von Amuletten oder hei- ist in der Ausstellung «Mondhörner» erstmals
den Neuentdeckungen auch zahlreiche wei- ligen Gegenständen Heilung erhofft. Und hier öffentlich zu sehen.
tere Objekte aus der ganzen Schweiz erst- kommen die Mondhörner ins Spiel: Es ist sehr Foto: Archäologie Baselland, Nicole Gebhard
Liestal aktuell 8KU LTU R
Eine Ausstellung und fünf Abende zum (Mit-)Singen
Mondhörner. Rätselhafte Kultobjekte
der Bronzezeit
Wanderausstellung: 9.8.–22.11.2020
Öffentliche Führungen: Sonntag,
6.9./15.11.2020, 14.00–15.00 Uhr
Buchbare Führungen für Schulen und
weitere Gruppen: museum@bl.ch,
Tel. 061 552 59 86
La, la, la. Eine Ausstellung zum Mitsingen
Sonderausstellung: 4.9.2020–15.8.2021
Museumsbar: Programm
Referat 17.30–18 Uhr, Bar bis 19.30 Uhr
Aufgrund der aktuellen Schutzmass-
nahmen gilt für die Ausstellung
«La, la, la», für Führungen und Vernissa-
gen eine Maskenpflicht:
www.museum.bl.ch/Besucherinfo
Öffnungszeiten Museum.BL
Dienstag bis Sonntag, 10.00–17.00 Uhr,
Montag geschlossen
Zeughausplatz 28, 4410 Liestal
Singen in der Sing- und Liedwerkstatt. Foto: Thomas Kunz
Wir singen aus Freude, Trauer oder aus Liebe. Wir Mit Pater Armin Russi tauchen wir in die frü- La, la, la. Eine Ausstellung zum Mitsingen
singen, um uns zu beruhigen, anzuspornen oder heste Musikgeschichte des Abendlandes ein: Die Museumsbar-Gäste kommen auch in der
zu umgarnen – solo, im Duett, im Chor. «La, la, la. Die Mönche des Klosters Mariastein singen Ausstellung zu Wort auf der Suche nach Ant-
Eine Ausstellung zum Mitsingen» lässt ab 4. Sep‑ lateinische einstimmige Gesänge, den Grego- worten auf die Frage: Wieso hat Gesang für
tember in Gesänge, Rhythmen und Melodien ein‑ rianischen Choral. An der Museumsbar «Uralte Mensch und Tier eine solche Kraft und auf
tauchen. Und auch an der Museumsbar dreht sich Lieder ewig jung» hören wir Kostproben von welche Weise verbindet er uns? «La, la, la. Eine
im Museum.BL alles ums Singen. Pater Armin und können miteinstimmen und Ausstellung zum Mitsingen» lädt zum musi-
mitsingen. kalischen Experimentieren ein – zum Erkun-
«Gibbons. Die singenden Menschenaffen» den von Rhythmus, Melodie und der eigenen
machten am 1. September den Auftakt zur Ein weiterer Abend ist den Ur-Stimm-Klän- Singstimme. Wir lauschen Gesängen aus aller
neuen Staffel «Museumsbar. Wissen kompakt». gen gewidmet. Vom Gähnen zum Seufzen oder Welt, entdecken singende Tiere und erfahren,
Seit 40 Jahren erforscht Biologe Thomas Geis- Juchzen, der Klang der Stimme umgibt uns den wie Gesang entsteht. Und wer Lust dazu hat
smann diese Menschenaffenart und ist faszi- ganzen Tag. Martin von Rütte, Körperstimmer und mutig ist, singt in der Singbar sein selber
niert von ihren Gesängen – diese gehören zu und Leiter der Singschule MartinBodyVoice in geschriebenes Lied. Oder eines aus der Kara-
den komplexesten in der Welt der Säugetiere. Liestal, erforscht gemeinsam mit dem Publi- oke-Jukebox. Sollte Ihr Favorit nicht dabei sein,
kum, wie unsere Ur-Stimmklänge und damit einfach dem Museumsteam melden und wir
Tierische Gesangsvirtuosen, Klostergesänge unsere Körperstimme technisch und musika- stellen den Lieblingssong für Ihren nächsten
und Jodelmomente lisch produziert werden. Museumsbesuch bereit!
Ein weiteres Tier, dessen Gesang unüberhörbar
ist, ist die Nachtigall. Vor den Toren von Basel Dass es mehr als nur eine Art des Jodelns Daniela Rohr, Leiterin Öffentlichkeitsarbeit Museum.BL
befindet sich in der Petite Camargue Alsacienne gibt, beweist der Abend am 3. November im
eine der dichtesten Nachtigallen-Populationen Museum.BL: Die Jodlerinnen Seraina Clark
im Einzugsgebiet der Schweiz. Wann, wie und und Renate Schwank demonstrieren live, wie
für wen die Nachtigall singt, untersucht Orni- unterschiedlich in verschiedenen Gebieten des
thologe Valentin Amrhein an der dortigen For- Alpenraums – und darüber hinaus – gejodelt
schungsstation. An der Museumsbar gibt er Ein- wird. Das Publikum ist eingeladen, dies spie-
blicke in das Leben dieser Gesangsmeisterin. lerisch auszuprobieren.
Liestal aktuell 9KU LTU R
Des Theaters Überfluss
werden; denn diese sogenannte Zukunft rückt
doch irgendeinmal in unsre Gegenwart hin-
ein.» Ein symbolisch aufgeladener Traum, in
dem der Wert der Menschen als Geldbetrag
verhandelt wird, ist das erste Zeichen der Brü-
chigkeit des Liebesidylls. Und spätestens, als
Heinrich dem Holzmangel dadurch abhilft,
dass er die eichene Treppe zu ihrer Wohnung
im ersten Stock abbricht und verfeuert, wird
klar, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis die
beiden von der gnadenlosen Realität eingeholt
werden. Als diese – in Gestalt des schwerfäl-
ligen Vermieters und neugieriger Nachbarn
– unvermittelt über sie hereinbricht, findet
das Stück dank dem überraschenden Auftritt
eines alten Freundes zu seinem fulminanten
und amüsanten Schluss, der hier nicht verra-
ten werden soll.
Tiecks Novelle ist ein Meisterstück der Iro-
nie, ein Märchen für Erwachsene mit einem
Augenzwinkern, voller Brüche und intertex-
tueller Verweise auf die Literatur seiner Zeit.
Der Schauspieler Volker Ranisch Sie bietet aber auch Gedankenanstösse zu
aktuellen Themen: Vom CO2-Fussabdruck
über die japanischen Hikikomori (Jugendli-
Was benötigt man, um einen Theaterabend auf kargen Wohnung in der Vorstadt einer unbe- che, die sich freiwillig in ihrem Zimmer ein-
die Beine zu stellen? Eine Bühne mit Vorhang, nannten Residenz. Dass ihr Fenster nicht ein- schliessen) bis zum «Food waste» – sogar die
eine Schauspielertruppe, Kostüme und Requisi‑ mal Aussicht auf die Strasse bietet, sondern Vereinzelung und gleichzeitige Verantwor-
ten, die richtige Beleuchtung und am Ende rau‑ nur auf ein Vordach, ist den beiden ganz recht. tung des Individuums gegenüber der Gesell-
schenden Applaus? Oder kann man das auch So können sie sich umso ausschliesslicher auf- schaft in der aktuellen Pandemie klingen an.
reduzieren – und in der Reduktion vielleicht einander und auf ihre Liebe konzentrieren – Wenn Sie erleben möchten, wie aus einfachen
eine ganz neue Fülle erfahren? eine gesellschaftlich unmögliche Liebe, denn Mitteln ein überreicher, musikalischer und
Heinrich ist ein Bürgerlicher und Klara eine schwungvoller Theaterabend entsteht, stür-
Der von zahlreichen Auftritten in Kino- und Adlige. Nach einer abenteuerlichen Flucht vor zen Sie sich am 25. September mit uns in «Des
Fernsehfilmen bekannte Schauspieler Volker Klaras Familie haben sie heimlich geheiratet Lebens Überfluss»!
Ranisch beweist seit vielen Jahren, dass ein und verstecken sich noch immer. Mitnehmen
mitreissender Theaterabend, der das Publikum konnten sie nur wenig, und mittlerweile haben Rea Köppel
inspiriert und mit einem breiten Lächeln ent- sie alles veräussert, was sich zu Geld machen
lässt, auch mit einfachen Mitteln entstehen lässt. Aber sie feiern die Tatsache, dass das arm-
kann. Ein paar Quadratmeter Platz, einige Lam- seligste Mahl angesichts ihrer überströmen-
pen, wenige Requisiten und im Mittelpunkt den Liebe wie ein Festbankett schmeckt, und
ein Schauspieler, der alle Rollen übernimmt staunen, wie gut man ohne Servietten und
und mit seiner umwerfenden Bühnenprä- Tischtuch leben kann, geschweige denn ohne
senz zum Leben erweckt. Ranischs Liestaler Frack und Sonntagskleid. Die Erkenntnis, dass Freitag, 25. September 2020, 19.30 Uhr
Fans sehen seinen Auftritten im Dichter- und diese Dinge nicht nur überflüssig, sondern Teil «Des Lebens Überfluss»
Stadtmuseum jeden Herbst freudig entgegen. einer ihnen feindlich gesinnten, statusfixier- nach Ludwig Tieck, von Volker Ranisch
Und diesmal hat sich der Spezialist für die deut- ten Gesellschaft sind, lässt sie leichten Herzens Dichter- und Stadtmuseum,
sche Romantik ein Thema vorgenommen, das darauf verzichten. Ja, der Verzicht als solches Rathausstr. 30, 4410 Liestal.
nicht nur für seine eigenen Inszenierungen wird dem naiven, aber stets fröhlichen Paar
zentral ist, sondern auch gesellschaftlich und zur bereichernden Erfahrung. Lenkt der mate- Corona-Vorsichtsmassnahmen
politisch aktuell: Konsum und Verzicht, Armut rielle Überfluss denn nicht vom Wesentlichen Anmeldung unter mail@dichter
und Reichtum – und deren Auswirkung auf das ab – vom inneren Reichtum der Menschen? museum.ch oder Tel.Nr. 061 923 70 15,
Individuum und die Gesellschaft. für unangemeldete BesucherInnen ist
Ein Meisterstück der Ironie ein Restkontingent verfügbar.
Eine verbotene Liebe Nur wird das Holz langsam knapp, und der Der Raum ist mit angemessenem
In Ludwig Tiecks (1773–1853) Novelle «Des Winter ist beissend kalt. «Wir leben eigent- Abstand bestuhlt, bis auf Weiteres
Lebens Überfluss» begegnen wir den jungen lich ein Märchen», sinniert Klara, sorgt sich gilt Maskenpflicht.
Liebenden Heinrich und Klara in einer kleinen, aber auch: «Aber wie soll das in der Zukunft
Liestal aktuell 10KU LTU R
Objekt des Monats: Liestals reichhaltige Wirtschaftsgeschichte
Für die neue Dauerausstellung des Dichter-
und Stadtmuseums (Eröffnung 2022) kann
das Projektteam aus einem Überfluss span-
nender Ereignisse und Fakten schöpfen, um
die Geschichte Liestals darzustellen. Doch
nicht immer finden sich in der historischen
Sammlung der Stadt Objekte dazu, wurde frü-
her doch ganz anders gesammelt: Waffen, Fah-
nen, Pläne und Dokumente sind reichlich vor-
handen, doch kaum etwas aus der Alltags- und
Wirtschaftsgeschichte. So entstand die Idee,
die Bevölkerung um Schenkungen oder Leih-
gaben zu bitten.
Das hier abgebildete Schuhpaar stammt aus der
(früher an der Gerberstrasse produzierenden)
Liestaler Schuhfabrik Osbo und ist mit Gummi-
sohlen der italienischen Firma Vibram ausge-
stattet, die 1935 mithilfe der Reifenfabrik Pirelli
entwickelt und 1937 patentiert wurden. In den
1950er-Jahren stellten Gummisohlen immer
noch eine revolutionäre Neuerung dar; so ein
Schuh wog jedoch gegen 1.5 Kilogramm. Schen-
kungen wie diese von Hans Peter Straumann Osbo-Schuhe mit Gummisohle
ermöglichen es, nicht nur die lokale Wirtschafts-
geschichte anschaulich darzustellen, sondern
auch die Alltagsgeschichte: Noch im Jahr 1958 Wenn Sie auch über historische Objekte mit den, melden Sie sich doch unter mail@dichter-
wären Sie also mit 3 Kilogramm Gewicht an den Bezug zu Liestal verfügen und diese gern im museum.ch oder Tel. 061 923 70 15. Vielen Dank!
Füssen durch die Welt gegangen! Museum oder Kulturgüterdepot sehen wür- Rea Köppel
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Halbjahresbericht
Erstens kommt es anders und zweitens als man Gäste und erzählten aus ihrem Entsorgungs- Eins steht fest, die regionale Entwicklung und
denkt. Der Einstieg ins neue Vereinsjahr war alltag und von ihren Dienstleistungen. Aus der Zusammenarbeit lebt von engagierten Politi-
geglückt! Ein motiviertes Zweiergespann im Analyse und den Gesprächen mit den Abfall- kerinnen und Politiker der Region! Ein gros-
Präsidium, eine neu besetzte Geschäftsstelle, verbänden konkretisierten sich die nächsten ses Dankeschön geht auch an die Gemeinde-
spannende Projekte und Visionen, die besten Schritte. Aktuell läuft ein Einladungsverfah- verwaltungen, die ihren Teil zum Gelingen der
Voraussetzungen für ein gelingendes Jahr… ren für eine regional organisierte Abfallent- verschiedenen Projekte beigetragen haben!
sorgung.
Anfangs Januar übergab Fritz Sutter die interi- Fritz Sutter hat sich bereit erklärt, für ein wei-
mistisch geführte Geschäftsstelle an Dorothée Die Arbeitsgruppe Bildung tagte im ersten teres Jahr das Präsidium zu übernehmen.
Dyck-Baumann. Ein Medienauftritt in der Volks- Halbjahr nur einmal. Thema des Treffens war Dadurch wird ein lückenloses Weiterführen
stimme kurz darauf hilft, den Verein und seine eine Bedarfsabklärung in Sachen Einführungs- der verschiedenen Projekte trotz personeller
Arbeit in den Köpfen der Bevölkerung wach zu und Kleinklassen unter den RLF+ Gemeinden. Wechsel gesichert. Herzlichen Dank!
halten. Zwei regulär durchgeführte Vorstands- Die Herausforderung wurde schnell sichtbar,
sitzungen und dann kam alles anders… Ein Lock- die Bedürfnisse der kleinen, mittleren und Wechsel gibt es auch bei den Gemeindevertre-
down wie man sich ihn nicht im Traum hätte grossen Gemeinden des Vereins sind sehr tungen. Die Gemeinde Oberdorf war ein Jahr
vorstellen können! So ziemlich alles wird aus- unterschiedlich. Eine regionale Lösung wird lang Gast an den Vorstandssitzungen des Ver-
gebremst, auch die Vereinsarbeit. Sitzungen vor wohl noch auf sich warten lassen. eins. Leider hat sich der aktuelle Gemeinderat
Ort konnten keine mehr durchgeführt werden. gegen einen Vereinsbeitritt entschieden. Das
Dank der digitalen Möglichkeiten lief die Arbeit Erfreulicherweise konnte hingegen eine Rege- bedauern wir sehr, hoffen aber, auch weiter-
im Hintergrund trotzdem weiter. Dazu gehörte lung für den Schüleraustausch zwischen den hin mit Oberdorf im Kontakt zu bleiben. Die
z.B. das Erarbeiten von regionalen Stellungnah- Gemeinden verabschiedet werden. Gemeinde Lampenberg wird ab 1. Januar 2021
men auf diverse Vernehmlassungen des Kan- als Gast bei RLF+ dabei sein.
tons, der wichtige Informationsaustausch zu Andiskutiert wurde auch die Anschaffung von
den Corona-Massnahmen, das Einarbeiten der Tablets auf Sekundarstufe und 6. Primarklasse. Gemeinsam statt allein
Geschäftsstellen-Leiterin. Dieses Geschäft steht erst am Anfang. Die Corona-Krise bot neben all den Herausfor-
derungen auch gute Möglichkeiten, sich soli-
Das regionale Miteinander litt unter den feh- Die Arbeitsgruppe Zonenplan Siedlung war darisch zu zeigen und gemeinsam mehr zu
lenden Sitzungen, ganz nach dem Motto «Aus auf Standby. Die Gemeinde Lupsingen hat ihre erreichen.
den Augen, aus dem Sinn». Das positive Fazit, Vorreiterrolle erfüllt. Die Gemeinde Bubendorf
die regelmässigen Treffen mit Informations- steht noch im Prozess. Die genehmigten Resul- Ein Massnahmepaket zur «Sicherung der Kin-
austausch sind nötig und wichtig. Da ist auch tate werden als Basis für das regionale Mus- derbetreuung unter Corona» war so ein Para-
eine Vorstandssitzung per Zoom-Meeting kein terreglement dienen. debeispiel. Verschiedene Regionen wehrten
wirklicher Ersatz. Ebenfalls der Corona Pande- sich gegen den Finanzierungsvorschlag der
mie zum Opfer fiel die jährliche Generalver- In der Pipeline befinden sich ausserdem zwei Kantonsregierung. Dies zeigte Wirkung. Der
sammlung. Sie wird in der zweiten Jahres- weitere Projekte: der Organisations- und Ent- Kanton zog seinen Vorschlag zurück und sig-
hälfte schriftlich durchgeführt. wicklungsprozess für die Neuorganisation der nalisierte Bereitschaft, gemeinsam mit den
Werkhöfe und Verwaltungen und das Entwi- Gemeinden, eine für alle tragbare finanzielle
Aktivitäten der Arbeitsgruppen ckeln einer regionalen Bauverwaltung. Lösung zu erarbeiten.
Diese waren zwischenzeitlich auch auf Eis
gelegt. Nach den Lockerungen der Pandemie- Neuer Wind In so einem Fall braucht es alle, die grossen
Massnahmen nahm v.a. die Arbeitsgruppe Die Kommunalwahlen lösten auch im Vereins- wie die mittleren und kleinen Gemeinden. Hier
regionales Abfallkonzept wieder Fahrt auf. vorstand einen personellen Wechsel aus. Wir zählt das Gewicht der Region!
Eine IST-Analyse der lokalen Abfallbewirt- danken an dieser Stelle allen abtretenden Rats-
schaftung förderte als kleinsten gemeinsa- mitgliedern herzlich für ihren Einsatz zuguns- Dorothée Dyck-Baumann
men Nenner den Hauskehricht zutage. Das ten der Region. Und wir freuen uns auf die Leiterin Geschäftsstelle RLF+
ist doch mal ein Anfang! Gesagt, getan, ver- (neu)gewählten und hoffentlich motivierten
schiedene regionale Verbände waren unsere frischen Vorstandsmitglieder.
Liestal aktuell 12Liestal aktuell 13
Bürgergemeinde Liestal
Bürgergemeinde Liestal, Rosenstrasse 14, 4410 Liestal, T 061 927 60 10, info@bgliestal.ch, www.bgliestal.ch
Erholungswert des Waldes
der menschlichen Waldbewirtschaftung und Mit welchen Veränderungen müssen wir in
an den meisten Orten keineswegs ein natür- Zukunft im Wald rechnen?
licher Zustand. Heute steht es wegen wieder- Nicht nur die künstlich eingebrachten Rot
holter Trockenjahre und dem einhergehenden tannen bekunden heute Mühe mit der Tro-
Borkenkäferbefall schlecht um die Rottanne ckenheit der letzten Jahre, auch die Buche, also
im Mittelland. Ihre Verbreitung wird stark die im Mittelland und Jura am häufigsten vor-
zurückgehen. Der Wald wird damit naturna- kommende Baumart (knapp 50 % aller Bäume
her und die Baumartenzusammensetzung im Kanton BL) leidet unter Trockenstress und
standortsgerechter. Diese an sich positive stirbt zum Teil ab. Ende Juli haben auch die-
Veränderung wird die bisherigen Profiteure ses Jahr bereits viele Buchen ihr Laub verlo-
des Nadelholzreichtums zurückdrängen. So ren. Für die Waldbewirtschafter und Wald-
wird etwa die Anzahl an Waldameisenhaufen eigentümer stellt sich die Frage, wie sie mit
zurückgehen, da diese für den Bau des Haufens dem Verschwinden der Rottanne als bisheri-
von Simon Janssen, Betriebspraktikant und auf Nadeln angewiesen sind. Selbiges gilt für ger Brotbaum und den Problemen der an sich
Umweltnaturwissenschafter ETH den als Speisepilz bekannten Eierschwamm, standortgerechten Buche umgehen.
welcher als Wurzelpilz (Mykorrhiza) haupt-
Die Arbeit mit dem Ökosystem Wald ist heute sächlich mit den Wurzeln der Rottanne eine Eine sinnvolle, kosteneffiziente und natur-
spannender und anspruchsvoller denn je. Immer Beziehung eingeht. nahe Anpassung an den Klimawandel kann
mehr Menschen suchen Entspannung im Wald nur unter Einbezug der ökologischen Fähig-
und entfliehen so der Hektik des Alltags. Die‑ Diese beispielhaft genannten Arten waren keiten der einzelnen Baumarten geschehen.
sen Erholungsansprüchen steht die Forderung im letzten Jahrhundert Profiteure der Wald- Die erzwungene Anpassung des Ökosystems-
gegenüber, den Wald naturnah zu bewirtschaf‑ bewirtschaftung. Ihr Bestand konnte mit den Wald durch das Einbringen neuer Baumarten
ten, den Schutz vor Naturgefahren sicherzustel‑ Investitionen in die Pflanzung und Pflege der verursacht hohe Anfangsinvestitionen und
len, die Biodiversität zu fördern und die Wider‑ heute unter der Trockenheit leidenden Nadel- sowohl die künftige Klimaentwicklung, als
standsfähigkeit und Anpassung des Waldes holzbestände wachsen. Jene Investitionen auch die Anpassungsfähigkeit der Baum
gegenüber klimatischen Veränderungen zu sind heute zumindest teilweise mit Verlus- arten ist mit grossen Unsicherheiten ver-
erhöhen. ten behaftet. Der Markt ist mit Nadel-Käfer- bunden. Dies spricht dafür, waldbaulich pri-
holz überschwemmt und die Preise sind ent- mär jene Jungbäume zu pflegen, welche nach
Welche Erkenntnisse können wir aus der sprechend tief. Ein extrem wichtiger Rohstoff einem Holzschlag oder dem trockenheitsbe-
Vergangenheit für die künftige Nutzung des für die Baubranche geht so vorzeitig und nur dingten Absterben von Waldbäumen natür-
Waldes gewinnen? suboptimal genutzt verloren. Dennoch hat- lich aufwachsen (Naturverjüngung). So fallen
Die Erfahrungen im Umgang mit Ökosyste- ten die Investitionen in Nadelholzbestände die Pflanzkosten weg und die vitalsten Indivi-
men lehren uns, dass künstlich erzwungene zu ihrer Zeit ihre Richtigkeit. Die Pflanz- und duen unter den natürlich aufwachsenden Bau-
Veränderungen eines Lebensraumes auf- Pflegekosten waren wesentlich geringer als marten setzen sich durch. Zur Erhöhung der
wendig sind und meist wieder verschwin- heute und Laubholz lässt sich erst seit einigen Vielfalt und zur Sicherung des Nadelbauholzes
den, wenn das Interesse des Menschen daran Jahren sinnvoll für den Holzbau nutzen. Auf- kann es dennoch durchaus sinnvoll sein, ein-
nachlässt oder sich die Umweltbedingungen grund seiner geraden Stämme und bewähr- zelne Pflanzungen mit trockenheitstolerante-
ändern. Ein gutes Beispiel einer solchen for- ter Verarbeitungsmöglichkeiten wird auch ren Baumarten zu testen.
cierten Veränderung ist die Erhöhung des Rot- heute im Holzbau noch hauptsächlich Nadel-
tannen-Anteils im Wald im letzten Jahrhun- holz verwendet. Was bedeutet die Häufung von Trocken-
dert. Sie wurde im Mittelland und Jura zur heits-Extremereignissen für die waldbauli-
Produktion von geraden Balken für den Holz- Letztlich darf die Waldbewirtschaftung nur che Anpassung an den Klimawandel?
bau gepflanzt und konnte so über viele Jahr- an den Rahmenbedingungen und Forderun- Ein Hinweis kann uns der Waldzustand an
zehnte sinnvoll genutzt werden. Dies obwohl gen ihrer Zeit gemessen werden. Dabei ist Orten geben, an welchen bereits seit Jahr-
das natürliche Verbreitungsgebiet in den die heutige Wald-Biodiversität keineswegs zehnten längere Trockenphasen auftreten.
Alpen und den hohen Lagen des Juras liegt. Die natürlich, sondern ganz wesentlich von der Dies sind zum Beispiel trockene Föhrenwald-
Nadelholzbestände, wie sie viele von uns aus Waldbewirtschaftung der letzten Jahrhun- standorte in der Schweiz oder Flaumeichens-
der Kindheit kennen, sind damit ein Produkt derte geprägt. tandorte in Südeuropa. Obwohl derartige Ver-
Liestal aktuell 14gleiche eine starke Vereinfachung sind, geben Soll im Wald nach einem Holzschlag oder einem unseren Wäldern erhöht. Nicht zuletzt bieten
diese Standorte uns einen Hinweis, wie mit anderweitig bedingten Ausfall von Altbäumen grössere Freiflächen vielen Arten ein Ersatzha-
einer naturnahen Waldbewirtschaftung eine mit den natürlich aufwachsenden Baumar- bitat, welche aufgrund der intensiven Bautätig-
Anpassung der Baumartenzusammensetzung ten weitergearbeitet werden, so erfordert dies keit und der landwirtschaftlichen Nutzung aus
gefördert werden kann, ohne diese mit hohen genügend grosse Räumungen der Altbestände. dem Kulturland verdrängt werden (viele Insek-
Investitionskosten zu erzwingen. Den erwähn- Nur so erhalten einheimische relativ trocken- tenarten). Arten, welche auf Altbestände und
ten Trockenstandorten ist gemeinsam, dass heitstolerantere Baumarten genügend Licht Totholz angewiesen sind, wurden mit der tra-
relativ viel Licht auf den Boden kommt. Mit und können sich behaupten. Der Erhalt der Bau- ditionellen Waldbewirtschaftung eher benach-
der Steuerung der Lichtverfügbarkeit in der martenvielfalt und Biodiversität jener Arten, teiligt. Um diesem Defizit entgegenzuwirken,
Etablierungsphase von Jungbäumen kann welche auf sonnige, lichte Standorte angewie- werden schweizweit Nutzungsverzichtsflä-
der Waldbewirtschafter lenken, welche der sen sind, erfordert extrem wirkende, grossflä- chen, wie jene im Röserental, ausgeschieden.
natürlich vorkommenden Baumarten sich chige Abräumungen und Freiflächen. Dadurch Die Resilienz unseres Waldes kann vor allem
durchsetzen. Viele der trockenheitstoleran- ist es auf günstige Weise möglich, die Anpas- durch die Vielfalt in den Bewirtschaftungsfor-
teren heimischen Baumarten (zum Beispiel sungsfähigkeit des neuen Waldbestandes an men gefördert werden. Dies erfordert neben
die Traubeneiche) bedürfen als Jungbäume die stattfindende Klimaerwärmung zu erhöhen. Nutzungsverzichtsflächen auch kleinere und
viel Licht, damit sie sich gegenüber weniger grössere Räumungen im Wald, denn das Haupt
trockenheitstoleranten Schattenbaumarten Haben grosse Räumungen keinen negativen element zur Steuerung der Habitats-Qualität
(zum Beispiel die Buche) behaupten können. Einfluss auf das Ökosystem Wald? im Wald, das verfügbare Licht, hängt stark von
Dabei benötigen einige dieser Baumarten in Die heutigen Baumarten und der Lebensraum- der Grösse der Freiflächen ab.
der Jungwaldphase eine intensivere, andere vielfalt im Wald ist zumindest teils mensch-
eine weniger intensive forstliche Pflege. gemacht. Durch die Jahrhunderte alte Bewirt- Dieser Artikel möchte ein Verständnis für die ökologischen
schaftungstradition wurden mehr und grössere Vorteile von eher grosszügigen Räumungen im Wald und
Wieso sind die grossen Lichtansprüche der Freiflächen geschaffen, als dies im Naturwald der damit einhergehenden Schaffung von Pionierhabitaten
eher trockenheitstoleranteren heimischen der Fall ist. Wo im Naturwald die Buche domi- wecken. Diese sind für die Anpassung an den Klimawan-
Baumarten entscheidend für die Waldbe- nieren würde, hat die grössere Lichtverfügbar- del durch die Förderung natürlich vorkommender eher tro-
wirtschaftung im Klimawandel? keit die Baumarten und Lebensraumvielfalt in ckenheitstoleranter Baumarten ausserordentlich wichtig.
Aus dem Bürgerrat Herzlich willkommen!
Der Bürgerrat hat an seiner Sitzung vom
11. August 2020 beschlossen, dass die Bürgerge- Schon Wild?
meindeversammlung vom 21. September 2020
(Eventualtermin) nicht durchgeführt wird. Die Die Liestaler Jagdgesellschaft hat uns «Som-
nächste Versammlung findet am 23. Novem- merböcke» vorbeigebracht. Also haben wir auf
ber 2020 statt. An dieser wird, neben dem Bud- unserer Speisekarte nun wieder Wildspeziali-
get 2021 und dem Finanzplan 2021-2025, die täten. Wir werden diese je nach Jagdresultat
Unterschutzstellung des Röserentals und die ständig erweitern und aktualisieren.
Verlängerung des finanziellen Leistungsauf-
trages mit dem Dichter- und Stadtmuseum Trotz der frühen Wildsaison hoffen wir auf
(DISTL) um weitere drei Jahre traktandiert. einen goldenen Herbst und warmes Wetter,
Beim Departement Forst hat der Rat die Erhö- dass uns erlaubt, die Terrasse so lange wie
hung des internen Leistungsauftrages in der möglich offen zu haben. Wir freuen uns auf
Waldpädagogik von CHF 25‘000.00 auf CHF Benjamin Beckedahl hat anfangs August 2020 Ihren Besuch.
90‘000.00 beschlossen. Mit diesen zusätzli- seine Lehre als Forstwart begonnen.
chen Finanzmitteln soll die naturbezogene Patrick Class und Verena Hofer
Umweltbildung in Zusammenarbeit mit den
Schulen in Liestal, aber auch die Erwachsenen-
bildung gefördert werden. Auslöser dafür war
ein Vorstoss im Einwohnerrat vom 27. Juni 2018
(Prüfung eines waldpädagogischen Grundkon-
zeptes). Im Finanzbereich hat der Rat das Bud-
get 2021 in einer ersten Lesung zur Kenntnis
genommen. Die nächste Bürgerratssitzung fin-
det am 9. September 2020 statt.
Der Eventualtermin der Bürgergemeindeversammlung vom Montag, 21. September 2020 findet NICHT statt.
Liestal aktuell 15Sie können auch lesen
