Lobgesänge gegen den Tod - Die Evangelisch-altreformierte ...

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Lobgesänge gegen den Tod - Die Evangelisch-altreformierte ...
Nr. 5, 130. Jahrgang                             Sonntag, 31. Mai 2020                                                                 4023. Folge

                           Lobgesänge gegen den Tod
„Buch der Preisungen“ wird der Psalter im Judentum genannt.      lass sie den Himmel überstrahlen, und auch auf der ganzen
Die Bezeichnung bezieht sich auf alle 150 Psalmen, auch wenn     Erde lass deine Herrlichkeit sichtbar werden.“ Da ist sie wieder:
darin nicht nur Lobpreis, sondern auch Klage zu finden ist. Es   die Weite der Wirkungen Gottes, gegen die „Nacht“ der Gottes-
sagt viel über das Verständnis der Psalmen. Sie dienen einer     ferne und Gott-Entfernung.
Haltung Gott gegenüber, die von Lob und Dank für das ge-            Vers 1 bis 6 enthalten eine aus Angst und Not erwachsende
schenkte Leben geprägt ist. Angst und Zweifel, Not und Verfol-   Bitte an Gott um Hilfe und Schutz. Nach den einleitenden Wor-
gung, Trauer und Klage kommen vielfältig in den Psalmen zur      ten in Vers 1 schrieb David diesen Psalm zur Erinnerung an
Sprache und können sich wandeln. Die Psalmen setzen auf das      seine Flucht vor König Saul, der ihm nach dem Leben trachtete,
Vertrauen in die rettende Macht Gottes.                          weil er wusste, dass David an seiner Statt König werden würde.
  Die oben genannte Bezeichnung zeigt zugleich an, dass das      David hat sich in der Höhle Adullam versteckt. Die Gefahr ist
Gotteslob unser „Amt“ ist, wie es im Lied „Nun jauchzt dem       unmittelbar gegenwärtig. Saul und seine Soldaten sind in der
Herren alle Welt“ (EG 288) gesagt wird. Dieser weite Hori-       Nähe der Höhle, und Saul kommt hinein. Ohne Aussicht auf
zont ist typisch für die Lobgesänge gegen den Tod. „Singet       irgendeine andere Hilfe ruft David zu Gott: „Sei mir gnädig,
dem HERRN, ein neues Lied. Singet dem HERRN, alle Welt“,         o Gott, sei mir gnädig!“ Zugleich weiß er sich geschützt. Gera-
heißt es in Psalm 96, 2, „Jauchzet dem HERRN, alle Welt, sin-    de weil David das weiß, ruft er zu Gott – in tiefem Vertrauen:
get, rühmet und lobet“ in Psalm 98, 4. Es geht nicht an den      „Denn auf dich traut meine Seele, im Schatten deiner Flügel will
Realitäten vorbei, sondern mit einem gewissen Trotz und ge-      ich mich bergen, bis die tödliche Gefahr vorüber ist.“ Ein herr-
gen den Augenschein durch Ängste und Nöte hindurch. Aber:        liches Bild von Gott als geflügelte „Sonne der Gerechtigkeit“, in
„Lobsingt und danket allesamt. Gott loben, das ist unser Amt.“   deren Schatten Zuflucht und Schutz zu finden sind.
(EG 288, Strophe 5)                                                 In den Versen 7 bis 11 drückt David seine Zuversicht aus, in
                                                                 der er durch sein Gebet gestärkt wird. Auch jetzt ist es noch
 „... im Schatten deiner Flügel will ich mich bergen,            „Nacht“, aber gegen diese Nacht des Unheils steht der Lobge-
          bis die tödliche Gefahr vorüber ist“                   sang auf Gottes Güte und Treue. Erneut wird uns ein wunder-
Psalm 57 ist ein eindrucksvolles Beispiel. Der Psalm besteht     bares Bild vor Augen gestellt: David will mit seinem Gebet und
aus zwei Teilen, die durch wortgleiche Bittrufe in Vers 6 und    Lied die Morgenröte wecken (Vers 9). Dabei schwingt mit, dass
Vers 12 angezeigt sind: „Zeige dich, o Gott, in deiner Macht,    aus dem „Mutterschoß der Morgenröte“ der Messias geboren
                                                                                           wird (vgl. Psalm 110, 3). Die Morgenrö-
                                                                                           te ist das Tag für Tag erlebbare Symbol,
                                                                                           dass Gott seine Schöpfung erneuert,
                                                                                           weil er sie liebt. An diese mütterliche
                                                                                           Seite Gottes erinnert Davids Gebet, als
                                                                                           er vor Saul floh.

                                                                                                                   Nach den Versammlungs- und
                                                                                                                     Kontaktbeschränkungen
                                                                                                                  Bemühungen um die Einschränkung
                                                                                                                  der Ausbreitung des Corona-Virus
                                                                                                                  hatten staatliche Verordnungen zur
                                                                                                                  Folge, durch die auch öffentliche
                                                                                                                  Gottesdienste untersagt waren. Die
                                                                                                                  Religionsgemeinschaften haben das
                                                                                    Foto: Thomas B. auf Pixabay

                                                                                                                  Verbot größerer Zusammenkünfte als
                                                                                                                  vernünftig und notwendig angenom-
                                                                                                                  men. Gleichzeitig kam es zu vielen
                                                                                                                  Bemühungen, auf Sendung zu bleiben.
                                                                                                                  Gottesdienste, Musikstücke, Meditati-
                                                                                                                  onen und geistliche Impulse wurden

                                                                                                                                  Fortsetzung auf Seite 34
Lobgesänge gegen den Tod - Die Evangelisch-altreformierte ...
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Fortsetzung von Seite 33                                            ohne uns in Ost und West und Nord und Süd – und das nicht
                                                                    nur durch Menschen, sondern in der ganzen Schöpfung. Aber
im Internet übertragen. Das Engagement hat dazu beigetragen,        wir sind dazu berufen, in den Lobpreis einzustimmen und un-
das Gefühl der Beheimatung in der Gemeinde wachzuhalten             ser Amt auszuüben. Die größere Schar der versammelten Ge-
und sich nicht einsam zu fühlen. Ich habe einen Gottesdienst        meinde macht vieles leichter – auch das Singen. Jemand schrieb:
im kleinen Kreis mitgestaltet und dabei einerseits das Gefühl       „Gerade beim Gesang wird klar: Die Gemeinde fehlt an allen
gehabt: Es ist befremdlich, „liebe Gemeinde“ zu sagen, ohne die     Ecken und Enden.“ Die in der Abwägung zwischen der Religi-
versammelte Gemeinde zu sehen. Andererseits waren in meiner         onsfreiheit und dem Gesundheitsschutz zustande gekommenen
Vorstellung alle da; es waren nicht viel mehr als zwei oder drei    Gottesdienstverbote sind so weit wie möglich wieder geändert
und doch war Christus anwesend.                                     worden. Lasst uns dafür dankbar sein und froh darüber, dass
  Gewiss ist es auch wahr, dass die Lobgesänge nicht verstum-       uns das Grundrecht, Kinder Gottes zu sein, nicht genommen
men, wenn und weil wir nicht dabei sind. Sie erklingen auch         werden kann.                              Jan Alberts, Nordhorn

                                      Im Strom der Zeit
     „Was ihr getan habt einem meiner geringsten Brüder,
                   das habt ihr mir getan!“
                                                        Matthäus 25, 40
  Die Corona-Krise hat uns fest im Griff. Sie bestimmt unser Pla-   me“ über das Internet erlebt: Die Großeltern bekommen häu-
  nen und Handeln im gesellschaftlichen und auch gemeind-           figer einen (Video-)Anruf, Freundeskreise halten „Online-Kon-
  lichen Rahmen. Nicht nur, dass Menschen gesundheitlich von        ferenzen“. Es gibt eine Flut an Solidarität und Hilfsangeboten.
  der Krankheit betroffen sind und sogar Sterbefälle zu beweinen       Die Kameras der Aufmerksamkeit sind auf uns selbst ge-
  haben, die Folgen des Lockdowns sind zurzeit kaum absehbar.       richtet. Dabei werden Menschen an den Pranger gestellt, die
     Welche Folgen wird die Krise für unsere Wirtschaft haben?      sich unsolidarisch verhalten. Die Hamsterkäufer, die, die keine
  Welche Folgen wird es in Gesellschaft, Kultur, Bildung geben?     Schutzmasken tragen, die, die Desinfektionsmittel sogar aus
  Was macht die Krise mit unserer psychischen Gesundheit? Und:      Krankenhäusern klauen: Sie kommen an den Pranger und wer-
  Was macht es mit unseren Gemeinden, die so lange keine Prä-       den für ihr egoistisches und fahrlässiges Verhalten stark kriti-
  senzgottesdienste feiern durften und jetzt nur langsam unter      siert. Menschen fallen ins Auge, die ängstlich nur an sich und
  starken Hygienevorschriften die gottesdienstlichen Feiern mit     ihr eigenes Überleben denken.
  einem Teil der anwesenden Gemeinde wieder aufnehmen?                 Dabei haben wir aber offensichtlich die Brille unseres eige-
  Werden wir dauerhaft die Online-Angebote aufrechterhalten?        nen Mikrokosmos auf. Diese Unsolidarität, die wie selbstver-
  Sie haben viele Menschen mehr erreicht, als wir für gewöhnlich    ständlich im alltäglichen Leben angeprangert wird, trifft uns
  mit den Präsenzgottesdiensten erreichen. Spannende Fragen.        als Kontinent selbst. Wir haben fast unbemerkt den Kontinent
     Die Krise zeigt, welch kreatives Potential wir haben. Neue     „Europa“ zu einer noch undurchlässigeren Festung ausgebaut,
  Formen der liebevollen Zuneigung werden erprobt. „Fernwär-        als Europa vor der Krise schon war.
                                                                                           Europa hat die Außengrenzen we-
                                                                                         gen der Ausbreitung des Corona-Virus
                                                                                         für Nicht-EU-Bürger geschlossen. In den
                                                                                         Randmitteilungen der großen Nachrich-
                                                                                         tensendungen kommen eher selten die
                                                                                         Bilder der Flüchtlingslager auf den grie-
                                                                                         chischen Inseln in den Blick. Bundesent-
                                                                                         wicklungsminister Gerd Müller (CSU) hat
                                                                                         die überfüllten Flüchtlingslager in Grie-
                                                                                         chenland als Schande für Europa bezeich-
                                                                                         net. Er habe das Lager Moria auf der Insel
                                                                                  Foto: Jim Black auf Pixabay

                                                                                         Lesbos besucht und selbst gesehen, „wie
                                                                                         20 000 Menschen zusammengepfercht in
                                                                                         einem Lager leben, das für 3000 geplant
                                                                                         war“. Mitten in Europa wird diese Schande
                                                                                         akzeptiert.
                                                                                           Auch wenn wir alle Hände voll damit zu
                                                                                         tun haben, die Krise hier vor Ort zu mana-
                                                                                         gen und die Folgen abzumildern, entlas-
Lobgesänge gegen den Tod - Die Evangelisch-altreformierte ...
Im Strom der Zeit / Gedanken                                                                                                           35

 tet uns das nicht von der Verantwortung für die Menschen,        Menschen sofort aufnehmen könnten. Flüchtlingsunterkünfte
 denen es deutlich schlechter geht.                               stehen leer, viele Kommunen hatten ihre Bereitschaft erklärt,
   Oberkirchenrat Dietrich Bauer, Vorsitzender des Diakoni-       Flüchtlinge aufzunehmen.
 schen Werkes der Ev.-lutherischen Landeskirche Sachsens,           Wir halten die Fahne der Solidarität innerhalb unserer Fes-
 schreibt in einem Artikel der Zeitschrift „zeitzeichen“: „Wenn   tung Europa hoch, aber gilt dieser moralische Kodex nicht
 wir in einiger Zeit, vielleicht einem Jahr, auf diese Zeit der   auch für unsere globale Verantwortung? Sicherlich erschwert
 Pandemie in Deutschland zurückschauen werden, wird es für        die Krise die Bedingungen, aber sie entlässt uns nicht unserer
 unseren Rückblick ganz entscheidend sein, ob dieser auch das     Aufgaben, die aus unseren Gaben herausfließen.
 tatenlose Zuschauen bei einem grauenvollen Sterben vor und         Manch einer freut sich darüber, dass die Zustimmungswerte
 innerhalb unserer Tore enthält – neben musizierenden Italie-     der AfD in diesen Wochen sinken und die Popularitätswerte der
 nern auf den Balkonen und beeindruckenden Satellitenbil-         Bundesregierung steigen. Ist dies darauf zurückzuführen, dass
 dern, die große Industriegebiete frei von Smog zeigen.“          wir gemeinsam uns darauf unausgesprochen verständigen,
   Es ist nicht hinnehmbar, dass diese Pandemie zu einer          den Blick in das Elend der Flüchtlingssituationen auszublenden?
 Entschuldigung führen soll, sich nicht um die Ärmsten und          Christus hat im Matthäus-Evangelium gesagt: „Was ihr ge-
 Schwächsten zu kümmern und Flüchtlinge nicht aufzuneh-           tan habt einem von diesen meinen geringsten Brüdern, das
 men. Deutschland hat sich so schwer damit getan (wohl als        habt ihr mir getan!“ Damit meint er sicherlich nicht nur meinen
 Reaktion auf 2015), lediglich 47 Kinder aus den griechischen     Nächsten in der Warteschlange vor dem Frisör, sondern gera-
 Flüchtlingslagern zu evakuieren, obwohl die Kapazitäten vor-     de die Menschen, die im nackten Elend sitzen und schutzlos
 handen wären, deutlich mehr Menschen hier Zuflucht zu ge-        der Pandemie und anderen Gefahren ausgesetzt sind.
 ben! Experten sagen, dass wir bundesweit sicherlich 25 000                                      Gerold Klompmaker, Bad Bentheim

                              Ostern 2020 mit COVID-19
      Ein Virus wirft uns aus der Bahn              Die Juden, die Fremden                    Es ist viel mehr zu holen
        Es treibt uns in den Wahn!?                 Aus aller Welten Enden                   Mehr zu haben als je zuvor
         Es kam mit solcher Wucht                   Wollen uns vernichten
         Unsichtbar der Bösewicht                  So weiß man zu berichten               Das „Wort“ warnt seit Ewigkeit:
          Er sucht sich einen Wirt                                                            „Öffnet eure Herzen weit
          Der seinen Hunger stillt              Mein Gott, ich muss dir‘s klagen      Lasst Platz für Liebe und Barmherzigkeit
                                                    Rott aus, solches Sagen               Für Treue und Gemeinsamkeit“
    Der Mensch wiegt sich in Sicherheit            Es ist unser größter Feind
       Wer kann uns schon kriegen              Da wird das Virus mir zum Freund                   Liebe ist doch dort
     Versicherung, Geld stehen bereit               Wo es doch dafür sorgt                 Wo jeder sich um jeden sorgt!
     Nichts kann uns doch besiegen!?            Dass jeder sich um jeden sorgt!               Lasst uns dies bewahren
                                                    Lass uns dies bewahren                  Wo wir‘s doch jetzt erfahren
       Plötzlich rausgeschleudert                Und mit klaren Worten sagen                In einer Zeit des Ungewissen
      Aus dem Traum der Sicherheit               Die Weltverschwörer ächten              Wo wir zusammenstehen müssen
         Dieses COVID-neunzehn                   Und die sich daran ergötzen!            Sehen wir nach dem Unsichtbaren
        Könnten wir ‘s doch sehen                                                       Nach dem Guten und den Gefahren!
       Kehrt ein in unsern Rachen               Liebeswellen ziehen durchs Land
      Sobald wir‘s Maul aufmachen                    Egoismus ist verbannt                 Einst sagte Jean-Paul Sartre:
         Bevölkert unsere Lungen                  Lass mich ein wenig träumen          „Wenn ihr eure Augen nicht gebraucht,
         Tief ist es eingedrungen                   Es möge doch so bleiben!                       um zu sehen,
      Wirft unser Leben aus der Bahn                                                          werdet ihr sie brauchen
       Es treibt uns in den Wahn!?             Doch was lehrt uns die Geschichte                  um zu weinen“.
                                             Schon bald verschieben sich Gewichte
            Und schon geht‘s los                   Die Liebe weicht dem Ich
             Wer war das bloß                        Jeder schaut auf sich
          Ein Schuldiger muss her                   Wer flüstert mir ins Ohr
             Mal schauen wer?                     Wer sagt mir unverhohlen                           Wilhelm Hensen, Neuenhaus

                                                                                                                   Foto: freepik.com
Lobgesänge gegen den Tod - Die Evangelisch-altreformierte ...
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                             Wie ein schlaffer Luftballon?
Was wäre, wenn es kein Pfingstwunder           haben die Hoffnung auf das österliche Geist ist jedem Getauften zugesagt. Und
gegeben hätte? Was wäre, wenn es sich          Leben diesseits und jenseits des Todes.   das heißt auch: Gott kann euch gebrau-
damals in Jerusalem ganz anders zuge-                                                    chen, er hat mit euch noch etwas vor. Sei-
tragen hätte und kein Ruck durch die                    Immer und überall                ne Kraft ist in den Schwachen mächtig.
Jüngerschaft ging? Stellen wir uns mal         Gut, dass es Pfingsten gab, wie Lukas es Du denkst, was soll‘s, was kann ich schon
vor, die Geschichte wäre damals ganz           in der Apostelgeschichte beschreibt. Gut, ausrichten, wie kann ich den Menschen
anders abgelaufen, die Jünger wären in         dass es Missionare gab und gibt, dass Hoffnung und entscheidende Lebensim-
ihre Heimat zurückgekehrt, hätten sich         Eltern ihre Kinder im Glauben erziehen pulse geben?
noch jedes Jahr getroffen, um in Erinne-       und dass Gemeinden das Evangelium mit       Und plötzlich ist sie da, die Aufbruchs-
rungen zu schwelgen: „Wisst ihr noch,          Worten und Taten der Liebe in diese Welt stimmung, mit der niemand gerechnet
                                                                                         hatte. Da geraten die Menschen regel-
                                                                                         recht aus dem Häuschen, als Gottes Geist
                                                                                         in ihnen Wohnung nimmt. Sie sind Feuer
                                                                                         und Flamme. Wie vom Wirbelsturm in
                                                                                         Bewegung gebracht. Wie berauscht von
                                                                                         einem Sog, der sie nach vorn zieht. Kein
                                                                                         Wunder, dass die Spötter damals an Be-
                                                                                         trunkene dachten, als sie diese Begeiste-
                                                                                         rung erlebten.
                                                                                           Was sich dort abspielt, sieht eher nach
                                                                                         Fußballfans in der Fankurve des Stadions
                                                                                         aus, nachdem ein Tor gefallen ist, als
                                                                                         nach Gottesdienstteilnehmern, welche in
                                                                                     Foto: Angela Yuriko Smith auf Pixabay

                                                                                         unseren Breiten meist still und andächtig
                                                                                         und ohne sichtbare innere Regung einen
                                                                                         Gottesdienst zu feiern pflegen. Ich weiß
                                                                                         nicht, ob es uns gefallen hätte, diese Be-
                                                                                         geisterung zu Pfingsten in Jerusalem.

                                                                                                                                         Halt und Inhalt
                                                                                                                             Das Besondere an Pfingsten steckt in der
                     Der Geist belebt wie die Liebe                                                                          folgenden Notiz: „Und sie wurden alle
                                      auch in trister Umgebung.                                                              erfüllt vom Heiligen Geist“. Sie wurden
                                                                                                                             nicht nur gestreift, nicht nur berührt –
damals, mit Jesus ...?“ Aber sie wurden        hineintragen, dass sich Hauptamtliche                                         nein, angefüllt mit Gottes Kraft!
älter – und wie bei jedem Klassentreffen:      und Ehrenamtliche hier engagieren.                                               Ich sehe den schlaffen Luftballon vor
sie wurden weniger, es ging nichts von           Pfingsten hat sich seit damals in Jeru-                                     mir, in den plötzlich etwas hineingeblasen
ihnen aus, und mit den Jahren starb sie        salem unzählige Male ereignet. Wir neh-                                       wird. Schlaffe Luftballons – das waren sie,
aus, jene erste Gemeinde, die Jesus um         men nicht nur wahr, was der Geist Gottes                                      die Freunde Jesu vor Pfingsten. Hohl und
sich sammelte. So ging zu Ende, was mit        bei den ersten Jüngern auslöste, sondern                                      kraftlos. Wie Waisenkinder allein gelas-
Jesus einmal in Aufbruchstimmung ge-           achten auch darauf, wie es heute Pfings-                                      sen. So fühlen wir uns ja auch manchmal:
wesen war. Man redete nicht mehr viel          ten werden kann, mit uns und unserer                                          innerlich leer und kraftlos, ohne Glau-
darüber.                                       manchmal etwas behäbigen und zurück-                                          bensmut, ohne Gewissheit und Hoffnung.
  Was diese Geschichte beschreibt, mag         haltenden Art, den Glauben zu leben.                                          Misstrauisch warten wir ab, bezweifeln es,
die Jüngerinnen und Jünger später betref-        Nun will Lukas uns mit seiner Apostel-                                      ob es noch weitergeht mit unserer Kirche,
fen. Vielleicht ist dies der Zustandsbericht   geschichte Mut machen, auch unter uns                                         ob Gott noch etwas vorhat mit uns.
mancher Gemeinden heute, vielleicht ist        und in unserer heutigen Zeit zu entde-                                           Die Pfingstgeschichte überrascht uns
dies ein Spiegel unserer selbst. Hätte sich    cken, wie sich Pfingsten fortsetzt.                                           mit der Zusage Gottes: „Ich komme neu
damals Pfingsten so zugetragen, wir wür-                                                                                     auf euch zu. Ich will eure innere Leere mit
den noch immer mit unseren germani-                      Aufbruchstimmung                                                    der Kraft meines Geistes ausfüllen“. Das
schen Ahnen heilige Bäume verehren und         Wie war das damals? Jesus verabschiede-                                       ist wirklich erstaunlich: Gott will nicht
das Sonnenwendefest feiern.                    te sich mit der Himmelfahrt von den Jün-                                      abseitsstehen. Er sehnt sich danach, in
  Aber stattdessen nennen wir uns              gern und versprach ihnen: „Ihr werdet                                         unser Lebenshaus einzuziehen. Wie ein
Christen, wir kennen den Gott der Bibel,       die Kraft des Heiligen Geistes empfan-                                        guter Freund und Lebensbegleiter, mit
glauben an seine versöhnende Liebe und         gen und werdet meine Zeugen sein.“ Der                                        dem wir unsere Wohnung teilen. Wir
Lobgesänge gegen den Tod - Die Evangelisch-altreformierte ...
Pfingsten / Kirchenmusik                                                                                                                                                                           37

Menschen sind die Wahlheimat Gottes.            Wenn es in uns weint, möchte Gottes                                                     Pfingsten ist die überraschende Ein-
Unser Herz ist sein Tempel. In unserem        Geist uns trösten. Wenn wir zweifeln, will                                              ladung Gottes an uns alle: Öffnet eure
Gemüt möchte Christus zu Hause sein. In       er in uns neue Gewissheit wecken. Wenn                                                  leeren Herzen, damit ich sie füllen kann
unseren Gedanken will er Raum finden.         uns die Worte zum Beten fehlen, will er                                                 mit meiner Kraft.
Heiliger Geist – das heißt: Der allmäch-      an unserer Stelle Worte finden. Wenn wir                                                  Ich will hineinziehen in euer Leben
tige Gott macht sich klein, so klein, dass    ausgebrannt sind, will er uns wieder mit                                                mit Glauben, Hoffnung und Liebe.
er in der Enge unserer Herzen Platz hat.      Lebensfreude auf die Beine stellen.                                                                   Fritz Baarlink, Veldhausen

                                             Für Chöre und für den „Eigenbedarf“

                         Kanon „Friede sei mit euch ...“
Über YouTube konnte ich an den Oster-
tagen einen Gottesdienst, der am Oster-                                                  Friede sei mit euch
sonntag 2020 in der Frauenkirche Dres-                                              Kanon zur Weihe der Frauenkirche 2005
den gefeiert wurde, empfangen. Zum                                                                                                                                                 Matthias Grünert
Schluss des Gottesdienstes wurde der                                                                                                                                                       Juli 2005

                                                 #3                                                                                                                    j           U
Kanon „Friede sei mit euch“ gesungen.
                                                                                                       j
                                                       1.
Dieser hat mir sehr gut gefallen, so dass       & #8       œ                œ
                                                                             j
                                                                                             œ        œ                                      œ            œ           œ            œ™
ich den Komponisten angeschrieben habe                 Frie        -       de,           Frie     -   de                                     sei                     mit         euch,
mit der Bitte, einen Notensatz zu schi-
cken. In der März-Ausgabe des Grenzbo-           # œ
                                                      2.
                                                                                             œ                                                    j                              U
ten war ein Kanon zur Jahreslosung 2020         &#                         œ
                                                                           J
                                                                                                                œ
                                                                                                                J                                œ            œ                  œ™
veröffentlicht, der übrigens auch von dem
                                                     Frie      -           de,           Frie     -        de                                 sei             mit             euch,
Komponisten Matthias Grünert stammt.
  Der Kanon „Friede sei mit euch“ ist            #
                                                      3.
                                                                                                                                                                                 U
2005 zur Weihe der Frauenkirche kom-            &#    œ                    œ
                                                                            j
                                                                                             œ™                                        œ              œ
                                                                                                                                                                     j
                                                                                                                                                                                 Ϫ
poniert worden.                                                                                                                                                     œ
                                                      Frie             -            -        de                                        sei                          mit       euch,
  Dieser Friedensgruß oder dieses Se-
genslied dürfen die Chöre und alle, die
                                                 #
                                                      4.
                                                                                                                                                                            U
diesen Kanon lieben lernen, kopieren. Die       &#                                      Ϫ                                                                     j            Ϫ
Zustimmung von Herrn Grünert liegt                    œ™                                                                              œ                       œ
vor, und er wünscht viel Freude beim Sin-            Frie      -                -       de                                            sei                 mit              euch.
gen.              Gerrit Dams, Neuenhaus

         Landesposaunenfest auf 2021 verschoben
Vom 5. bis 7. Juni hätte nach acht Jahren     des 100-jährigen Jubiläums des Posau-                                                   den zu einem dreitägigen Treffen mit
das zweite Landesposaunenfest in dem          nenchores als Ausrichter zur Verfügung                                                  umfangreichem Proben- und Konzert-
zwischen Nordhorn und Bad Bentheim            gestellt. Die Reformierte Landeskirche                                                  programm, Beratung eines Instrumen-
gelegenen Ort Hestrup stattfinden sollen.     hatte Posaunenchöre der Ev.-reformier-                                                  tenbauers, einem Workshop „Komponist
Die Brandlechter hatten sich aus Anlass       ten und der Ev.-altreformierten Gemein-                                                 live“ und dem vorgesehenen Festgottes-
                                                                                                                                      dienst eingeladen. Ein Bauernmarkt hät-
                                                                                                                                      te dann den Sonntag ausklingen lassen.
                                                                                                                                      Nun fällt auch diese Planung der aktu-
                                                                                                                                      ellen Beschränkungen zum Opfer. Die
                                                                                                                                      Einladung bleibt jedoch bestehen, ein
                                                                                                                                      neuer Termin ist auch bereits gefunden:
                                                                                                                                      Vom 28. bis 30. Mai 2021 sind alle Bläser
                                                                                                      Foto: bpcraddock from Pixabay

                                                                                                                                      aus den Posaunenchören mit den vielen
                                                                                                                                      Nachwuchsbläsern zu dem Treffen ein-
                                                                                                                                      geladen, das bereits in seiner ersten Auf-
                                                                                                                                      lage im Jahr 2012 in Gildehaus ein großer
                                                                                                                                      Erfolg war.
                                                                                                                                        Helga Hoogland, Landesposaunenwartin
Lobgesänge gegen den Tod - Die Evangelisch-altreformierte ...
38                                                                                                       Rumänien / Frauenbund

               Grüße aus Rumänien!
Nachdem in diesem Frühjahr aus den bekannten Corona-Gründen der Hilfstrans-
port nach Rumänien nicht hat stattfinden können und wir noch nicht wissen,
wann ein neuer Transport organisiert werden kann, erreichen uns Grüße lieber
Geschwister aus Transsilvanien!
Liebe Schwestern und Brüder in Jesus           tesdienste zu allen Familien in Nearsova
Christus! Ganz herzliche Grüße aus Near-       und Saula.                                     In diesen schweren Zeiten konnten wir
sova und Saula!                                   Istvan und ich transportieren vier Pa-    dank eurer Hilfe das Krankenhaus in
   Wir bedanken uns ganz herzlich für          tienten unserer Gemeinde nach Klausen-       Huedin mit Medikamenten, Pampers und
die große Hilfe über all die Jahre! Viele      burg zur radiologischen und zur Chemo-       verschiedenen Pflegemitteln unterstüt-
Hilfetransporte mit Medikamenten, Un-          therapie.                                    zen. Die Frauen unserer Gemeinde haben
terstützung bestimmter Projekte, Hilfe            Unsere alten Leute dürfen nur drei        über zweihundert Masken aus den Mate-
beim Transport von Kindern zur Schule          Stunden raus – nur auf den eigenen Hof       rialien der Kleidungtransporte genäht.
und Kindergarten und die Unterstützung         und nur mit bestimmten Formularen!             Wir danken den Krankenschwestern
unserer diakonischen Arbeit in der Dia-        Die Polizei kontrolliert sehr streng und     und Ärzten! Unsere alten Gemeindeglie-
konie-Station – die Liste der Dankbarkei-      die Geldstrafe ist bei Vergehen sehr hoch.   der sind auch sehr dankbar für die gro-
ten ist lang.                                  Oft kaufen unsere jüngeren Gemeinde-         ßen Lebensmittelpakete, die zu Ostern
   In diesen zwei Monaten der Corona-Vi-       glieder – auch wir mit unseren beiden        geschickt wurden!
rus-Zeit haben wir große Schwierigkeiten       Kindern – für die alten Leute das ein, was     Wir wünschen euch Gesundheit, Got-
in seelischer, kirchlicher und finanzieller    nötig ist.                                   tes Segen und alles Gute. Wir beten dafür!
Hinsicht. Die Kirche ist zu. Istvan macht         Unser Leben ist nicht einfach, aber im      Unsere Hoffnung ist (2. Korinther 4,
Online-Gottesdienste, aber weil sehr vie-      starken Glauben an den Herrn, unseren        16–18): 16 Darum werden wir nicht müde;
le Familien kein Internet haben, bringen       Gott, sind wir sicher, dass bald eine bes-   sondern wenn auch unser äußerer Mensch
unsere Kinder und junge Leute der Ge-          sere Zeit kommt.                             verfällt, so wird doch der innere von Tag
meinde die schriftliche Form der Got-             In all den Jahren, liebe Schwestern und   zu Tag erneuert. 17 Denn unsre Bedräng-
                                               Brüder, war eure Hilfe sehr nötig und wir    nis, die zeitlich und leicht ist, schafft eine
                                               waren sehr dankbar dafür! Aber jetzt be-     ewige und über alle Maßen gewichtige
                                               nötigen wir dringender denn je Geld oder     Herrlichkeit, 18 uns, die wir nicht sehen auf
                                               Kleidung, Medikamente etc. von euch.         das Sichtbare, sondern auf das Unsichtba-
                                               Fast alle jungen Leute sind arbeitslos ge-   re. Denn was sichtbar ist, das ist zeitlich;
                                               worden und die Lebensmittelpreise ha-        was aber unsichtbar ist, das ist ewig.
                                               ben sich verdoppelt. Danke, danke, danke                               Schöne Grüße von
                                               für all eure Hilfe!                                           Istvan und Melinda Vincze

                                                                                              In diesem Jahr ist alles anders! Corona
                                                                                            hat auch Einfluss auf die geplante Freizeit
                                                                                            im September 2020 in Braunfels/Hessen.
                                                                                            Aufgrund der Prognosen hat der Vor-
                                                                                            stand beschlossen, die Buchung dieser
                                                                                            Freizeit zu stornieren. Die Freizeit fällt
                                                                                            also leider aus.

Frauenfreizeit des Frauenbundes
Im September eines jeden Jahres findet         en – ohne Altersbeschränkung – offen.
die Frauenfreizeit des Frauenbundes statt.     Hier wird zusammen gelacht, sich gefreut,
Sie ist für ca. 40 Frauen im jährlichen Ter-   gebastelt, gesungen und musiziert, Spiele    Haus Blinkfüer auf Borkum
                                                                                                 Foto: Albertus Lenderink
minkalender fest verankert. Einige Frauen      werden gespielt und Gedanken über den
sind schon seit mehr als 15 Jahren regel-      Glauben ausgetauscht. Frauen erfahren          Wir hoffen, dass wir uns im Septem-
mäßig dabei. Im Jahr 1986 wurde die erste      gegenseitige Ermutigung, Kontakte ent-       ber 2021 auf Borkum zur Frauenfreizeit
Freizeit durchgeführt. War sie zunächst als    stehen und bleiben.                          treffen können. Für die Zeit vom 20. bis
„Freizeit für ältere, alleinstehende Frauen“     Seit 33 Jahren trägt sich die Freizeit     24. September 2021 ist das Haus Blink-
gedacht, hat sich dies im Laufe der Jahre      selbst und wird von den Teilnehmerinnen      füer schon gebucht.
geändert. Die Freizeit steht allen Frau-       und Mitarbeiterinnen finanziert.                     Renate Heikens, Westoverledingen
Lobgesänge gegen den Tod - Die Evangelisch-altreformierte ...
Aus den Gemeinden                                                                                                                     39

       Aus Anlass des 50-jährigen Bestehens
  des Gemeindezentrums der Ev.-altreformierten
   Kirchengemeinde Nordhorn am 10. Mai 2020
Heute vor 50 Jahren wurde unser heuti-        gendwie verbinden wir mit dem Gebäude,          1987 und 2008, den Umbau und Anbau
ges Gemeindezentrum in Gebrauch ge-           in dem wir uns versammeln, doch mehr.           im Jahr 2016/2017, den Umbau des Haupt-
nommen.                                       Nicht anders ist zu erklären, warum so          eingangs bis hin zur Weiterentwicklung
  Bereits in der Planungs- und Bauphase       viele Gemeindeglieder in der Vergangen-         der genutzten Medien inkl. der Aufnah-
war die Errichtung des Gemeindezen-           heit bis in die Gegenwart soviel Aufmerk-       metechnik. Und wir sind ja weiter im
trums ein Projekt der Nordhorner Ge-          samkeit, Liebe und nicht zuletzt auch           Fluss: Ich weise hin auf den beschlosse-
meinde, an dem sich auch die bis dahin        Geld und Zeit in dieses Gebäude gesteckt        nen Einbau eines Fahrstuhls, um einen
noch eigenständige Ev.-altreformierte         haben. Dass wir mit diesem Raum, ins-           barrierefreien Zugang in die Kellerräume
Kirchengemeinde Brandlecht beteiligte –       besondere dem Gottesdienstraum, mehr            zu ermöglichen, und den anstehenden
am 10. März 1969 schloss sich die Ev.-alt-    verbinden, zeigt sich nicht zuletzt an der      Umbau des Nebeneingangs.
reformierte Kirchengemeinde Brandlecht        Diskussion um eine mögliche fest instal-          Dass wir die Räume zurzeit so gut wie
der Ev.-altreformierten Kirchengemein-        lierte Leinwand im Gottesdienstraum, die        gar nicht nutzen, ist ein Wermutstropfen.
de Nordhorn an. Notwendig wurde der           sich nicht wirklich ästhetisch passend in-      Vielleicht wird nach dieser Corona-Zeit
Neubau, weil das alte Kirchengebäude          tegrieren lässt. Es ist eine gute Diskussion,   vieles anders sein. Dass Menschen sich
für die damals stark wachsende Gemein-        weil sie unsere Verbindung zur Gemein-          treffen (analog von Angesicht zu An-
de zu klein wurde. Man prognostizierte,       de, zu den Gottesdiensten und eben auch         gesicht), ist ein wesentlicher Zug des
dass bei gleichbleibendem Wachstum die        zum Gottesdienstraum deutlich macht.            menschlichen Lebens – und sicher ganz
Gemeinde, die im Jahr 1965 530 Gemein-           Dass unser Gemeindezentrum nun               besonders auch der christlichen Gemein-
deglieder umfasste, zu Beginn der 1990er      schon 50 Jahre alt ist, überrascht: Man         de. Dass wir gemeinsam – eben auch kör-
Jahre eine Gemeindegröße von 1000 Ge-         sieht dem Gebäude die 50 Jahre nicht an.        perlich gemeinsam Gottesdienst feiern,
meindegliedern erreichen würde – und          Das liegt zum einen an der modernen             uns treffen, Musik machen, miteinander
damit sollte man auch recht behalten.         Formgebung, für die man sich vor über           reden, beten, lachen und weinen, kann
  Wir danken für die Weitsicht, den Mut,      50 Jahren entschieden hat. Und es liegt         und darf auf Dauer nicht fehlen. Und so
die Mühen sowie den Einsatz von Zeit          sicher zum zweiten an der kontinuierli-         sind wir froh, dass wir heute erste zaghaf-
und Geld derer, die damals den Bau des        chen Arbeit und Weiterarbeit an diesem          te Anfänge eines halb-öffentlichen Got-
Gemeindezentrums ermöglicht haben.            Gebäude, um immer wieder die räumli-            tesdienstes machen können.
Ja, natürlich: über Geschmack lässt sich      chen Gegebenheiten für eine zeitgemäße            Zu danken ist allen, die sich in unter-
streiten. Ich finde unsere Kirche schön.      Gemeindearbeit zu schaffen. Neben den           schiedlicher Form mit Ideen, Leiden-
Und seltsamerweise fiel mir das insbe-        laufend anfallenden Reparatur- und Re-          schaft, Einsatz, Energie, Geld und Zeit
sondere (vielleicht wieder) auf, als ich in   novierungsmaßnahmen ist vor allem die           eingesetzt haben – und das nicht nur in
der Corona-Zeit die ersten Video-Auf-         große und umfassende Sanierung und              der Zeit der Errichtung, sondern über all
nahmen der Gottesdienste und aus dem          Modernisierung im Jahr 2002 zu nennen.          die Jahrzehnte bis heute.
Gemeindeleben gesehen habe.                   Hinweisen muss man auf den Um- und                Es ist auch für uns nicht nur ein Ge-
  Im bewussten theologischen Denken           Ausbau des Jugendkellers in den Jahren          bäude und nicht nur ein Raum. Es ist das
spielen der Kirchraum und das Gemein-                                                         Gebäude und der Raum, in dem wir als
dezentrum keine besondere Rolle. Daher                                                        Gemeinde zusammenkommen. Und das
sollte auch ohne Corona dieses Jubiläum                                                       macht letztlich auch dieses Gebäude be-
eher einfach begangen werden. Theo-                                                           sonders.
logisch legen wir Wert auf eine gewisse                                                         Schließen möchte ich mit einem Zitat
Nüchternheit. Wichtig ist uns für den                                                         aus der Rede von Johann Deters zur In-
Gottesdienstraum die zentrale Ausrich-                                                        gebrauchnahme vor 50 Jahren: „Dieses
tung auf das Wort: die Wortverkündi-                                                          Gebäude haben wir gebaut, um die Vor-
gung, die Bibel und die Sakramente.                                                           aussetzungen zu schaffen für ein Gemein-
Aber ansonsten handelt es sich in unserer                                                     deleben, das es als seine Verpflichtung
Theologie eigentlich nur um einen Ver-                                                        ansieht, im Dienst an allen Menschen,
sammlungsraum. Wir kennen für uns                                                             sowohl hier in der näheren Umgebung als
keine Sakralbauten, die eingeweiht wer-                                                       auch in der Ferne, den Geist Christi, die
den, denen vielleicht noch eine gewisse                                                       Liebe zu allen Menschen, lebendig werden
Heiligkeit zukommt.                                                                           zu lassen. Nur wenn dieses Gebäude dazu
  Und zugleich wissen wir, dass diese sehr                                                    mithilft, wird es seinen Zweck erfüllen.“
nüchterne Betrachtung nicht stimmt. Ir-                                                                        Dieter Wiggers, Nordhorn
Lobgesänge gegen den Tod - Die Evangelisch-altreformierte ...
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     Aus den Kirchenbüchern                                                                                        Von guten Mächten wunderbar geborgen,
                                                                                                                   erwarten wir getrost, was kommen mag.
                                                                                                                   Gott ist mit uns am Abend und am Morgen
     Gestorben sind:
                                                                                                                   und ganz gewiss an jedem neuen Tag.
     19.03.20 Sinus Lefers                              85 Jahre              Veldhausen                                                  Dietrich Bonhoeffer
     10.04.20 Jan Harm Meppelink                        71 Jahre                    Laar
     17.04.20 Ebhard Pals                               88 Jahre                  Bunde               In Dankbarkeit für alle Liebe und Fürsorge, die
     19.04.20 Wilhelm Vennegeerts                       82 Jahre             Emlichheim               er uns in seinem Leben geschenkt hat, nehmen
     25.04.20 Hermine Wolter,                                                                         wir Abschied von meinem lieben Mann, unserem
                     geb. Lenderink                     82 Jahre                      Uelsen          guten, treusorgenden Papa, Schwiegerpapa, un-
     02.05.20 Janette Daalmann,                                                                       serem lieben Opa, Bruder, Schwager, Onkel und
                     geb. Brinkmann                     79 Jahre               Nordhorn               Cousin
     09.05.20 Hermann Assink                            80 Jahre              Veldhausen
                                                                                                           Jan Harm Meppelink
                                                                                                            * 17. April 1948    † 10. April 2020

                  „Fürchte dich nicht, denn ich bin mit dir.                                                         In liebevoller Erinnerung
                  Weiche nicht, denn ich bin dein Gott!
                  Ich stärke dich, ich helfe dir auch – ich halte dich!“                                             Fenni Meppelink
                                                                             Jesaja 41, 10                           Heiner Meppelink
                                                                                                                     Rita und Jan-Heinz Kemkers
      Im Vertrauen auf diese Zusage Gottes gabst Du                                                                  mit Jana und Rieke
      Dein Leben in seine Hände. Unsere Herzen sind                                                                  Jens und Heidi Meppelink
      voller Liebe, Dankbarkeit und schöner Erinnerun-                                                               mit Finja und Mara
      gen, denn Du warst das Herz unserer Familie.
                                                                                                                     und alle Angehörigen

                       Hermine Wolter                                                                 49824 Laar, Nordesch 5
                                   geb. Lenderink
                 * 19. Juni 1937                    † 25. April 2020

                           In Liebe                                                                   Am 25. April 2020 nahm Gott der Herr im Alter
                           Siegrid und Gerhard Kleefmann                                              von 82 Jahren zu sich unsere Mitschwester
                           Melina – Jonas, Wiebke
                           Jutta und Albert Kronemeyer                                                         Hermine Wolter
                           Arne – Paulina, Marten – Christina                                                         geb. Lenderink
                           Heike und Emanuele Falla
                                                                                                        Wir gedenken ihrer in Liebe und Dankbarkeit.
                           Mathis – Ester, Jonas, Loris
                                                                                                         Der altreformierte Frauenkreis Uelsen
                           Wilfried und Sandra Wolter
                           Aileen, Merit

      49843 Uelsen, Itterbecker Straße 52                                                             Vorträge und Predigten mit der Frohen Botschaft
                                                                                                         der rettenden Gnade Gottes als Videos auf
                                                                                                              www.vortragsabende-uelsen.com
 Der Grenzbote
 erscheint monatlich (letzter Sonntag).
 Herausgeber: Synode der Evangelisch-altreformierten Kirche in Niedersachsen
                                                                                                                                Monatsspruch Juni 2020

                                                                                                       Du alleindas
 Redaktion: Pastor Dieter Bouws, Uelsen (db), Pastorin Sylvia van Anken, Wilsum (sva),
 Sven Hensen, Nordhorn (sh), Johann Vogel, Laar (jv)
 Schriftleitung: Pastor Gerold Klompmaker, Klapperstiege 17, 48455 Bad Bentheim,
                                                                                                                               1. Könige 8, 39

                                                                                                        kennst
 Tel.: 0 59 22 / 23 20, E-Mail: grenzbote@altreformiert.de

                                                                                                                Her z aller er.
 Redaktionsschluss für die Juni-Ausgabe: 8. Juni 2020;
 namentlich gekennzeichnete Artikel werden von den Autoren selbst verantwortet.
 Druck: WIRmachenDRUCK GmbH, 71522 Backnang

                                                                                                                        nkind
 Bezugsgebühren: Der Grenzbote liegt gratis in den Kirchen aus und wird über Kollekten (im

                                                                                                                s c h e
 August) und Spenden finanziert. Zudem wird die jeweilige Ausgabe auf der Homepage der

                                                                                                         M  e n
 Ev.-altreformierten Kirche veröffentlicht (www.altreformiert.de). Interessenten außerhalb der alt-
 reformierten Kirchengemeinden können den Grenzboten gegen Erstattung der Unkosten per Post
 beziehen (bitte bei Johann Vogel, Telefon: 0 59 47 / 314 oder E-Mail: vogel-johann@gmx.de melden)
 oder gratis per E-Mail zugestellt bekommen.
 Anzeigen: € 0,50 je Millimeterzeile bei halbseitiger Breite
Lobgesänge gegen den Tod - Die Evangelisch-altreformierte ...
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