MÜNCHENSTIFT - Ausbau der Nachhaltigkeit Enkeltauglich

 
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MÜNCHENSTIFT - Ausbau der Nachhaltigkeit Enkeltauglich
MÜNCHENSTIFT                                                            Heft Nr. 97
                                                                   September 2021

Magazin

Enkeltauglich:
Ausbau der
Nachhaltigkeit

Charlotte Knobloch: Sich versöhnen • Neue Tagespflege im Haus Heilig Geist •
Das Leben kehrt zurück in die Häuser • Ausstellungen und Herbstwochen der Vielfalt
MÜNCHENSTIFT - Ausbau der Nachhaltigkeit Enkeltauglich
EDITORIAL

                                   Liebe Leser*innen,
Nachhaltigkeit erschöpft sich nicht in Gesten, sondern zeigt      gehend durch Elektro-Fahrzeuge ersetzt sein. Auf den
sich in der Haltung. Wir erleben, wie heute angesichts von        Dächern einiger unserer Häuser stehen Solar-Panele. Die
Flutkatastrophe in der Eifel und Hitzewelle im Mittelmeer-        Liste dessen, was wir in dieser Hinsicht bereits erreicht
raum mit verheerenden Waldbränden viele Wahlkampf-                haben, ist lang, die To-do-Liste allerdings auch.
Lippenbekenntnisse zur Nachhaltigkeit zu hören sind.                Wir haben mit einer der bekanntesten Münchnerinnen
   Bei der MÜNCHENSTIFT ist Nachhaltigkeit ein fester             und einer der profiliertesten Repräsentantinnen jüdischen
Bestandteil für die Sicherung der Lebensqualität für Mit­         Lebens in Deutschland, Charlotte Knobloch, gesprochen.
arbeitende wie Bewohner*innen, und zwar heute und                 Wenn Sie das Interview gelesen haben, werden Sie ver­
morgen. Wir handeln in dem Bewusstsein, dass wir auch             mutlich zustimmen: Es kommt nicht auf die Geste, sondern
nachfolgenden Generationen unser Handeln plausibel                auf die Haltung an!
erklären müssen.
   Deshalb erfüllen wir die Vorgabe der Landeshauptstadt          Viel Spaß bei der Lektüre
München, bis zum Jahr 2035 klimaneutral zu werden,
bereits jetzt. In diesem Jahr wurde außerdem unser Alfons-
Hoffmann-Haus nach dem anspruchsvollen EU-Öko-Audit
EMAS zertifiziert, ein weiteres Haus befindet sich in der
Zertifizierungsphase. Bis Jahresende werden die ­Fahrzeuge        Ihr
unserer Küchen und unserer Ambulanten Dienste weit-               Siegfried Benker

                                                                                                                                     Fotos: Titel: Marcus Schlaf; Barbara Donaubauer, MÜNCHENSTIFT, Jürgen G. Schulze und Siefried Göckel
    INHALT

     4 Panorama: Modenschau, Tablets u. a.
     6 Fokus: Nachhaltigkeit
     9 Portrait: Charlotte Knobloch
    10 Wohnen und Pflege: Neue Tagespflege, Ausstellungen u. a.
    13 Kultur: Projekt „Mut der Generationen. Lesbisches Selbstverständnis
       im Wandel“
    14 Aktuell in der MÜNCHENSTIFT:
       Herbstwochen der Vielfalt u. a.
    15 Veranstaltungen: Joseph Beuys u. a.
    16 Häuser
    13 Impressum

                                   Natur vor                                                  Die Menschen in den Häusern der
                                der Haustür:                                                  MÜNCHENSTIFT bringen viele Lebens-
                         Eine Ausstellung im                                                  erfahrungen mit. Und sie haben viel
                           Haus-Sieber-Haus                                                   erlebt. Wie Ingrid Weber, die über
                                    (Seite 5)                                                 Afrika, Arabien und zuletzt Portugal
                                                                                              nach München kam (Seite 10).

2     MÜNCHENSTIFT Magazin
MÜNCHENSTIFT - Ausbau der Nachhaltigkeit Enkeltauglich
Gemeinsamer Tanz                        Ronny Nash

                                                                                                                              Das
                                                                                                                             Leben
                                                                                                                             kehrt
                                                                                                                                   bei der
                                                                                                                                MÜNCHENSTIFT
Fotos: Titel: Marcus Schlaf; Barbara Donaubauer, MÜNCHENSTIFT, Jürgen G. Schulze und Siefried Göckel

                                                                                                       E-Fiaker
                                                                                                                          Zurück               Astrid Haverkamp

                                                                                                       Hochformat Duo     Modenschau

                                                                                                                                                                  3
MÜNCHENSTIFT - Ausbau der Nachhaltigkeit Enkeltauglich
PANORAMA

Attraktivität kennt kein Alter
Die jährliche Modenschau im Haus Heilig Geist zeigte, wie viel   ein 93. Geburtstag wurde dabei gefeiert. Eingekleidet und
Freude es machen kann, als Model über den roten Teppich zu       geschminkt wurden sie vom Team der Hausinternen Tages-
schreiten und neue Rollen auszuprobieren. Bewohner*innen,        betreuung unter Leitung von Sabine Herbrich. Im Vorjahr
Angehörige und Ehrenamtliche defilierten unter dem Motto         entstand coronabedingt ein Modejournal. Die Freude und der
„Magic Moments“ zu Musik der 70er und 80er Jahre. Auch           Spaß waren daher in diesem Jahr besonders groß!

                 Wie die Öffnung für
                  LGBTI* begann. Einen
                                                        Familiengeheimnisse
VIDEO
                   Rückblick zu den Motiven                                   Grimme-Preisträgerin und Drehbuchautorin
                   und Anfängen der Öffnung                                   (u. a. „Tatort“) Dinah Marte Golch bietet in
                   der Altenpflege für Lesben,                                „Die andere Tochter“ ein spannendes Vexier-
                 Schwule und Transgender                                      spiel um dunkle Familiengeheimnisse. Nach

                                                                                                                              Fotos: MÜNCHENSTIFT, Jürgen G. Schulze und Siefried Göckel
               bei der MÜNCHENSTIFT                                           einem Unfall erhält Antonia ein Hornhaut-
bietet das YouTube-Video „Öffnung der                                         Transplantat. Immer mehr wird sie danach in
Altenpflege für LGBTI*“.                                                      die Familiengeschichte ihrer Spenderin hin-
(www.youtube.com/muenchenstift)                                               eingezogen. Die Situation eskaliert. Um der
                                                                              immer lebensbedrohlicheren Situationen zu
                                                                              begegnen, in der auch das Leben ihrer Mutter
                                                                              gefährdet wird, muss sie sich dem Geheimnis
                                                                              ihrer eigenen Familie stellen. „Die andere
          Wussten sie schon?                                                  Tochter“ ist ein facettenreicher Roman, der
                                                        mit raffinierten Wendungen um die Frage von Identität kreist. Mit
                   In 8 der                             großem psychologischem Feingefühl erzählt Dinah Marte Golch von
                                                        einer Befreiung, von der Beziehung zwischen Mutter und Tochter,
    9 MÜNCHENSTIFT-Häuser                               aber auch von transgenerationalen Traumata.
           gibt es 2021 WLAN.                           Dinah Marte Golch, Die andere Tochter, Ullstein Taschenbuch,
                                                        22 Euro, www.ullstein-buchverlage.de

4     MÜNCHENSTIFT Magazin
MÜNCHENSTIFT - Ausbau der Nachhaltigkeit Enkeltauglich
Leben mit
                                                                     Demenz
                                                                                   Die DVD „Alles
                                                                                   anders – Wie leben
                                                                                   mit Demenz?“
                                                                                   gibt Anregungen,
                                                                                                             Natur vor der Haustür
                                                                                   Hilfen und Unter-         In der Ausstellung „Naturräume im Münchner Westen“ der Fotografen
                                                                                   stützungsideen.           Jürgen G. Schulze und Siegfried Göckel im Hans-Sieber-Haus werden auf
                                                                                   In sieben Kapiteln        15 Tafeln einzelne Naturräume vorgestellt. Jeweils ein kurzer Begleittext
                                                             werden die meisten Fragen behandelt,            informiert mit kleinen Geschichten über die Flora der Biotope, die die
                                                             die bei An- und Zugehörigen im Verlauf          Bewohner*innen direkt vor ihrer Haustür finden.
                                                             einer Demenzerkrankung auftreten
                                                             können – von den ersten drängenden
                                                             Fragen zu Beginn über die richtige Kom-
                                                             munikation mit Menschen mit Demenz,
                                                             die Rolle von Bewegung und Ernährung
                                                                                                             Geniale Apps für Senior*in­nen
                                                             über die Selbstfürsorge für Angehörige                                   Der neue Ratgeber der Stiftung Warentest stellt 60
                                                             bis hin zur Frage, was passiert, wenn die                                innovative Apps für iPhone und Android für mehr
                                                             Demenz ein fortgeschrittenes Stadium                                     Lebensqualität der Generation 60plus vor. Von intel-
                                                             erreicht. Experten, Pflegende und Men-                                   ligenten Alltagshelfern über Fitness und Gesundheit
                                                             schen mit Demenz eröffnen neue Blick-                                    bis hin zu Kultur, Genuss und Freizeit. Es wird auch
                                                             winkel und schenken Hoffnung.                                            erklärt, wie die Apps einfach installiert, verwaltet
                                                             Alles anders – wie leben mit Demenz?                                     und gelöscht werden und Datenklau verhindert
                                                             Orientierung und Hilfen für Partner,                                     werden kann. Auch die Kosten sowie die Vor- und
                                                             Familie und Freunde, DVD, 19,99 Euro,                                    Nachteile werden transparent dargestellt.
                                                             medhochzwei Verlag,                                                      Geniale Apps für Senioren, 16,99 Euro (E-Book
                                                             www.medhochzwei-verlag.de                                                13,99), Stiftung Warentest, www.test.de/shop

                                                             Digitalisierung – Tablets im Pflegebereich
                                                             Für alle Wohnbereiche wur-       seit 13 Jahren im MS-Bereich   blicke waren“, erzählt Dra-      Jahr nicht mehr persönlich
                                                             den während des ersten           und kann sich nicht mehr       gana Brkan.                      gesehen hat. „Wir möch-
                                                             Corona-Lockdowns Tablets         bewegen und kaum noch            „Wir fühlen und sehen an       ten uns bei allen im Haus
                                                             angeschafft, damit die           kommunizieren. Alle ein bis    seinem Verhalten, dass die       für ihren Einsatz bedanken,
                                                             Bewohner*innen mit ihren         zwei Wochen berichten ihm      Chats ihm viel bedeuten, er      insbesondere Frau Brkan“,
                                                             Angehörigen in Kontakt           die Eltern jetzt über Tablet   hört nicht auf, zu lächeln“,     ergänzt Nada Leckovic. Dra-
                                                             bleiben konnten.                 Neuigkeiten von der Familie    freut sich seine Mutter, die     gana Brkan bringt das Tablet
Fotos: MÜNCHENSTIFT, Jürgen G. Schulze und Siefried Göckel

                                                                Dragana Brkan (Haus-          und der Heimatstadt. Ein       ihren Sohn seit über einem       auch mal zwischendrin,
                                                             interne Tagesbetreuung)          Höhepunkt war                                                                   wenn es nicht
                                                             koordiniert den Einsatz der      ein Chat zum                                                                    von anderen
                                                             Tablets im Alfons-Hoffmann-      Slava-Fest, das                                                                 Be­woh­
                                                             Haus. Als sie merkte, dass       die Familie am                                                                  ner*in­nen
                                                             Ljubisa Leckovics corona-        16. Februar                                                                     gebraucht
                                                             bedingt keine Besuche            feiert. „Einige                                                                 wird: „Damit
                                                             mehr von seiner Familie aus      Angehörige                                                                      kann Ljubisa
                                                             Bosnien bekam, schrieb sie       hatten Ljubisa                                                                  Leckovic auch
                                                             seiner Mutter. „Sie freute       Leckovic seit                                                                   die Musik aus
                                                             sich sehr, dass es diese Mög-    Jahren nicht                                                                    seiner Heimat
                                                             lichkeit gab, ihren Sohn über    mehr gesehen,                                                                   hören. Dann
                                                             Videochats zu sehen und zu       sodass es für                                                                   strahlt er und
                                                             sprechen“, erzählt Dragana       alle sehr bewe-                                                                 versucht mit-
                                                             Brkan. Ljubisa Leckovic lebt     gende Augen-                                                                    zusingen.“

                                                                                                                                                                                           5
MÜNCHENSTIFT - Ausbau der Nachhaltigkeit Enkeltauglich
FOKUS Klimaneutralität

Die Enkelgeneration i
Wer bei der MÜNCHENSTIFT lebt oder arbeitet, schützt gleichzeitig das Klima und tut etwas für
die nachfolgenden Generationen. Denn als erstes städtisches Unternehmen ist die MÜNCHENSTIFT
klimaneutral. Ein wesentlicher Baustein ist die Öko-Zertifizierung EMAS des Alfons-Hoffmann-
Hauses. Von den Küchen über die Büros bis zu den Pflegebereichen entwickelten die Mitarbeitenden
nachhaltige Ideen – und auch die Bewohner*innen machten mit.

TEXT MONICA FAUSS FOTOS Marcus Schlaf, MÜNCHENSTIFT

Als erstes MÜNCHENSTIFT-Haus

                                        S
erhielt das Alfons-Hoffmann-
Haus am 28. Mai 2021 die                       peisereste und Einwegverpa-       klimaneutralen Pflegeeinrichtung. Um
europäische Öko-Zertifizierung                 ckungen in den Cafeterien         gezielter vorgehen zu können, erstellte
EMAS. Bayernweit wurden                        reduzieren – damit haben          das Pflegeunternehmen 2020 seinen
bisher erst drei Pflegeinrichtun-              wir 2013 angefangen. Heute        CO2-Fußabdruck. Dabei wurden alle
gen zertifiziert. Im Bild v. l. n. r:   haben wir eine eigene Umweltpolitik      Emissionsquellen überprüft – von
Geschäftsführer Siegfried Benker,       im Unternehmen mit vielfältigen Maß-     Heizung über Mitarbeiterfahrten bis
Hausleiterin Anja Grunwald,             nahmen, dazu gehören beispielsweise      zu Büromaterial – und abgeleitet,
Umweltbeauftragte Alexandra             die Artenschutzflächen, die 20 Prozent   wie mehr CO2 gespart werden kann.
Boneff und Manfred Gößl,                unserer Freiflächen ausmachen, oder      Die europäische EMAS-Zertifizierung
Hauptgeschäftsführer der IHK für        die Umstellung auf E-Mobilität“, so      (Eco Management and Audit Scheme)
München und Oberbayern.                 Geschäftsführer Siegfried Benker über    bietet einen systematischen Ansatz.
                                        den Weg der MÜNCHENSTIFT zu einer        Da aber noch nicht alle Emissionen

6     MÜNCHENSTIFT Magazin
MÜNCHENSTIFT - Ausbau der Nachhaltigkeit Enkeltauglich
n im Blick

  Haus an der Rümannstraße                                 E-Mobilität

  Auf dem Weg zur Klimaneutra­
  lität ergreift die MÜNCHENSTIFT
  viele Maßnahmen – von E-Autos
  mit z. B. elektrisch fahrenden
  Kühlfahrzeugen für Lebens­
  mittel (Bild rechts oben) bis
  zu nachhaltigem Einkauf und
  umweltbewusster Entsorgung.
  Blühende Wiesen erfreuen nicht
  nur die Menschen im Alfons-
  Hoffmann-Haus (rechts), das
  im Pflegeunternehmen mit
  Green-Care-Aktivitäten und der
  EMAS-Zertifizierung vorangeht.
                                    Alfons-Hoffmann-Haus

  Haus St. Martin                           Haus an der Effnerstraße                   Haus St. Maria Ramersdorf

  vermieden werden können, investiert       z. B. mit Gartenaktivitäten am Green-    traler Handlungsbereich auf und eine
  die MÜNCHENSTIFT zum Ausgleich in         Care-Schwerpunkt des Hauses teil.        strenge Trennung von Papierabfällen
  Klimaschutzprojekte in Peru und im        Seit Neuestem kamen klimafreundliche     in Büroräumen, Küchen und Pflege­
  bayerischen Bergland.                     Maßnahmen hinzu, denen sich das          bereichen startete. Als eine zusätzliche
                                            Haus mit der Öko-Zertifizierung EMAS     Papiertonne nicht reichte, wurde eine
  Ein Haus wird aktiv                       verpflichtet hat.                        Containerpresse angeschafft. „Jetzt
  „Wer als Bewohner*in eine Idee hat,         „Im Herbst 2019 fanden die ersten      passen ein Drittel mehr Papierabfälle
  wird unterstützt, wenn es zu verwirkli-   Treffen statt mit Überlegungen, wie      pro Tonne hinein. Das war ohne viel
  chen geht“, erzählt Heide Leuthäußer,     wir das Thema Nachhaltigkeit in allen    Arbeit leicht umsetzbar. Ausschlagge-
  Bewohnervertreterin des Alfons-           Bereichen umsetzen können“, erzählt      bend war, gewohnheitsmäßige Routi-
  Hoffmann-Hauses. Bereits seit sechs       Anke Auer, Hauswirtschaftsleitung.       nen zu hinterfragen. Bereits das Reden
  Jahren nehmen die Bewohner*innen          Schnell fiel die Mülltrennung als zen-   darüber änderte viel“, fasst Anke Auer

                                                                                                                            7
MÜNCHENSTIFT - Ausbau der Nachhaltigkeit Enkeltauglich
FOKUS Klimaneutralität

                                                                                           rem Garten und Gewächshaus, die
                                                                                           mitverarbeitet werden konnten“, freut
                                                                                           sich Isidor Bürle, der im MS-Bereich
                                                                                           des Hauses lebt. „Auch Smoothies
                                                                                           werden daraus zubereitet. Besonders
                                                                                           gut schmeckt die Marmelade aus den
                                                                                           Felsenbirnen.“ „Alles selbst Gemachte
                                                                                           kommt gut an, wie das Pesto aus den
                                                                                           eigenen Kräutern oder die mit Schnitt-
                                                                                           lauch belegten Butterbrote“, berichtet
                                                         Heide Leuthäußer und Rubija       Dragana Brkan von der Hausinternen
                                                         Mujkic (Betreuungsassisten-       Tagesbetreuung, die sich jede Woche
                                                         tin) finden immer wieder          überlegt, welche Aktivitäten den
                                                         Gelegenheiten, sich nachhal-      Bewohner*innen Freude machen. Mit
                                                         tig zu beschäftigen, sei es bei   den neuen Umweltmaßnahmen kamen
                                                         der Mülltrennung oder bei         zu den Green-Care-Aktivitäten wei-
                                                         den vielen Gartenaktivitäten
                                                                                           tere Ideen hinzu, erzählt Isodor Bürle:
                                                         und dem Vogelhäuschen.
                                                                                           „Strohhalme ohne Plastik wurden
                                                                                           eingeführt. Viele können ja nicht mehr
zusammen. „Es sind die viele kleinen         ten Speisereste deutlich reduziert wer-       aus einer Tasse trinken und benötigen
Dinge, die am Ende zusammenwir-              den. „Dabei kann man die Menschen             Strohhalme, die man jetzt auch besser
ken, seien es Bewegungsmelder und            gut einbeziehen. Ich kenne die einzel-        greifen kann.“
Sparlampen, die Lieferung von Groß-          nen Bewohner*innen, sodass ich bei
behältern an die Küche oder ein inno-        den Essensbestellungen weiß, was und          Erfolge weiter ausbauen
vatives Kühlungssystem im Sommer“,           wie viel sie gerne essen“, beschreibt         „Als Green-Care-Haus haben wir schon
konstatiert Alexandra Boneff, Umwelt-        Rubija Mujkic. Vom gemeinsam gezo-            vorher auf Nachhaltigkeit geachtet. Bei
beauftragte der MÜNCHENSTIFT, die            genen Gemüse landet regelmäßig                224 Bewohner*innen und 180 Mit-
mit dem Umweltteam des Hauses zwei           etwas in der Küche. „Vor kurzem gab           arbeitenden ist aber immer irgendwo
Jahre lang das Umweltmanagement              es sehr viel Salat und Gurken aus unse-       ein Licht oder eine Heizung unnötig
aufgebaut hat. „Wir haben uns auch                                                         an“, deshalb freut sich Hausleiterin
deshalb für EMAS entschieden, weil                                                         Anja Grunwald, dass systematisch
dieses Zertifizierungssystem nicht nur                                                     klimafreundliche Maßnahmen einge-
DIN-Normen vorgibt, sondern die                                                            führt wurden. Und es geht weiter: In
Menschen mitnimmt.“                                                                        einer jährlichen Umwelterklärung wird
                                                                                           das Haus die aktuellen Fakten und
Viele machen mit                                                                           Kennzahlen weiter regelmäßig veröf-
„Auch in den Wohnbereichen wird                                                            fentlichen. Bald werden die weiteren
jetzt der Müll strikter getrennt“, erzählt                                                 MÜNCHENSTIFT-Häuser dem Beispiel
Bewohnervertreterin Heide Leuthäußer,                                                      des Alfons-Hoffmann-Hauses folgen. 
die im Wohnbereich 1 lebt. „Dadurch
ist das Bewusstsein für Abfall größer
geworden, unser Garten und die Gän-
                                              Der ehemalige
ge sind seitdem viel sauberer,“ ergänzt
                                              Landwirtschafts-
die Betreuungsassistentin Rubija
                                              meister Isidor Bürle
Mujkic. In Toiletten und unbenutzten          packt gerne zusam-
Räumen helfen jetzt Bewegungsmel-             men mit Dragana
der, bewusster mit Licht umzugehen,           Brkan (Hausinterne
so strahlt morgens und am frühen              Tagesbetreuung) bei
Abend nicht mehr dauernd das Licht.           den Zucchini und
„Bei uns zu Hause hieß es früher:             Tomaten im Treib-
Wenn du aus dem Zimmer gehst: Licht           haus an. Dass aus
aus!“, erinnert sich Rubija Mujkic.           dem selbstangebau-
                                                                                                                                     Fotos: Marcus Schlaf

   Bei dem Essen wird ein großer Teil         ten Gemüse, Obst
                                              und den Kräutern
aus biologischen und regionalen
                                              viele Leckereien
Lebensmitteln zubereitet, neben einem
                                              gemacht werden,
Fleischgericht gibt es täglich auch ein       freut ihn besonders.
vegetarisches Angebot. Zudem konn-

8     MÜNCHENSTIFT Magazin
MÜNCHENSTIFT - Ausbau der Nachhaltigkeit Enkeltauglich
PORTRÄT Charlotte Knobloch

                       Ankommen und
                       sich versöhnen
                       Über ihren langen Prozess, anzukommen und
                       Vertrauen zu fassen, erzählt Charlotte Knobloch,
                       Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde in
                       München und Oberbayern.
                       Sie wurden bis Kriegsende        kommt es mir so vor, dass
                       auf dem Land versteckt.          man von jeder Seite eine
                       Wie war es für Sie, danach       Brücke bestieg und sich oben
                       in ihre Heimatstadt Mün-         die Hände reichte. Allmählich
                       chen zurückzukehren?             konnte man wieder mitein-
                       Ich wollte nicht zurück, weil    ander reden, aber es hat sehr
                       ich dieselben Leute treffen      lange gedauert.
                       würde, die uns angespuckt
                       und beleidigt, sich aber nach    Wie entstand die Idee
                       1945 um hundert Prozent          für eine neue Münchner            sehen, die uns kennenlernen      sehr alleingelassen. Wir wis-
                       geändert haben. Ich war          Synagoge und Gemeinde?            wollten. Inzwischen erlebe       sen, es gibt Menschen, die zu
                       12 Jahre alt. Mir blieb nichts   Ich wurde 1982 in den Vor-        ich stolz, wie die Stadtführer   uns halten, aber wo sind sie?
                       anderes übrig, als es zu igno-   stand der Israelitischen Kul-     sagen: „Schauen Sie, das ist
                       rieren, aber es lastete auf      tusgemeinde gewählt und           unsere Synagoge.“                Sie raten Jugendlichen sich
                       mir. Auch später mit meinem      1985 dann ihre Präsidentin.                                        einzumischen …
                       Mann wollte ich Deutschland      Ich hatte den Traum einer         Wie sehen Sie die                Die Zeit der Zeitzeugen geht
                       verlassen. Wir haben alles       Hauptsynagoge und eines           neuen Anfeindungen               vorbei. Wenn ich vor Jugend-
                       getan, um auszuwandern           Gemeindezentrums, weil wir        gegen Juden?                     lichen Vorträge über mein
                       und hätten in die USA gehen      mit der Flüchtlingswelle aus      Man verliert das Vertrauen       Leben im Dritten Reich halte
                       können. Doch als dann die        Osteuropa Räume benötig-          gegenüber den Verantwortli-      und wir dann über Politik
                       Kinder geboren wurden,           ten. Doch es brauchte mehr        chen. Es gibt hervorragende      sprechen, kommen wir auf
                       blieben wir – ohne aber „die     als 20 Jahre bis zur Eröffnung,   Sonntagsreden, aber die          den Begriff „Heimat“. Da
                       Koffer auszupacken“. Die         da wir zuerst weder ein           Handlungen lassen nach. Wir      sehe ich, dass er nicht bei
                       Überlebenden und Zurück-         Grundstück noch die Finan-        werden beleidigt, beschimpft,    ihnen verankert ist. Ich sage
                       gekehrten blieben unter sich.    zen hatten. Es war wichtig,       angegriffen, wir sind eine       ihnen, dass sie sich erst mit
                       Es gab auf der einen Seite       auf die Kommunal- und             Minderheit und können            ihrem Land befassen müssen.
                       die Opfergruppe, auf der         Landespolitik zuzugehen und       uns nicht allein dagegen         Wenn sie ihr eigenes Land lie-
                       anderen die Tätergruppe.         unser Schneckenhaus zu ver-       oder gegen Hassbotschaf-         ben, dann lieben sie auch die
                       Bei jedem, den man kennen­       lassen. Mit Hilfe vieler Unter-   ten im Internet wehren. Ich      Menschen, übernehmen Ver-
                       lernte, fragte man sich, was     stützer und vor allem des da-     wünschte mir, dass die Justiz    antwortung und setzen sich
                       er oder sie während der          maligen Oberbürgermeisters        mehr Möglichkeiten hätte,        gegen Unrecht ein. Ich würde
                       Zeit des Nationalsozialismus     sind wir am 9. November           diese Aggressionen zu ver-       mir wünschen, dass das Wort
                       gemacht hatte. Man sprach        2006 dort eingezogen und          urteilen. Seit 2006 ist die      „Jude“ nicht im Vordergrund
                       nicht über das Vergangene,       ich konnte endlich sagen:         Stimmung aggressiver gewor-      steht. Das Entscheidende ist
                       nur zu Gedenktagen erklärte      „Heute habe ich meine Koffer      den, weil die Menschen nicht     der Mensch, egal welcher
                       man das Nötigste, aber vie-      ausgepackt.“ Dieses Ankom-        informiert sind. Es fehlen die   Hautfarbe, Nationalität oder
                       les blieb den Nachkommen         men in der Stadt war für mich     Gegenargumente, in Schu-         Religion. Ich wünsche mir,
                       unbekannt.                       sehr wichtig. Ich sah, dass wir   len gibt es wenig politischen    dass wir den Hass beerdigen
                                                        auf die Demokratie bauen          Unterricht, der die aktuellen    und ganz normal auf demo-
Fotos: Marcus Schlaf

                       Wann änderte sich das?           konnten, und ich entwickelte      Themen anspricht. Gewerk-        kratisch freiheitsliebende Art
                       Erst 1985 durch den ame-         ein großes Vertrauen. Es war      schaften oder Kirchen sollten    miteinander leben können.
                       rikanischen Film „Shoah“         eines meiner größten Erleb-       ebenfalls darauf aufmerksam
                       lockerte es sich sehr auf        nisse, die vielen Leute am Tag    machen, was gerade passiert.     Vollständiges Interview:
                       beiden Seiten. Rückwirkend       nach der Einweihung zu            Wir fühlen uns insgesamt         www.muenchenstift.de

                                                                                                                                                       9
MÜNCHENSTIFT - Ausbau der Nachhaltigkeit Enkeltauglich
Wohnen und Pflege

Tag der offenen Tür in
Neuer Tagespflege
Im Haus Heilig Geist eröffnet am 1. September – neben der Tagespflege
im Haus St. Josef – ein zweiter Tagespflege-Bereich für Menschen, die
zu Hause wohnen bleiben wollen, aber tagsüber Betreuung und Pflege                 Queer Quartier
benötigen. Geöffnet ist von Montag bis Freitag jeweils von 8 bis 17 Uhr.
                         In dieser Zeit können Angehörige z. B. Erledi-
                                                                                   Herzog*in
                         gungen machen oder ihrem Beruf nachgehen.                 Am Herzog-Ernst-Platz in Sendling entsteht das
                         Drei Pflegefachkräfte und eine Betreuungsassis-           neueste Seniorenwohnheim der MÜNCHEN-
                         tentin widmen sich den 20 Gästen sowie den                STIFT und schließt damit die diskriminierungs-
                         Fragen und Anliegen ihrer Angehörigen.                    freie Versorgungskette für LGBTI*-Senior*innen.
                           Es können halbe oder ganze Tage, die ganze              Der Einzug ist für 2023/2024 geplant. Nach lan-
                         Woche oder nur einzelne Tage gebucht und,                 gen Vorbereitungen und Diskussionen mit der
                         falls nötig, auch die Hin- und Rückfahrt des              Community ging die Münchner Aids-Hilfe e. V.
                         Tagespflegegastes organisiert werden. Ein Tag             eine Kooperation mit der MÜNCHENSTIFT ein.
                         der offenen Tür zum Kennenlernen findet am                Diese übernimmt die Pflege- und Betreuungs-
                         10. September statt.                                      angebote sowie die Verwaltung der Mietange-
                                                                                   legenheiten. Die Münchner Aids-Hilfe sorgt mit
                        Info: Sabine Herbrich, Tel. (089) 17904-142,               rosaAlter für die psychosoziale Beratung und
                        tagespflege.neuhausen@muenchenstift.de                     Hilfestellungen in der Hausgemeinschaft. 

Zuhause in der weiten Welt
Gemeinsam mit ihrem Mann unterrichtete Ingrid Weber in mehreren Schulen Afrikas und Arabiens.
Nach 25 Jahren in Portugal schaut die 80-Jährige, die jetzt im „Wohnen mit Service“ des Hans-Sieber-Hauses
wohnt, auf ein abenteuerliches Leben zurück.

„Ich habe Sehnsucht nach meinem Gar-          es nach einigen Jahren nach Abu Dhabi         deutsche Ehepaare vor Ort. Ich unter-
ten in Portugal“, sagt die Sächsin, die       und ins Hinterland von Liberia.               richtete im Nachbarort an der Senioren­
es als Lehrerin an die entlegensten Orte         1983 landeten sie wieder in Berlin,        uni, wir trafen uns mit Bekannten und
gebracht hat. Mit ihrem Mann, einem           doch eine Anzeige einer Initiative in         man unterstützte sich gegenseitig.“
Berliner mit Seefahrtsausbildung, ging        Portugal, die Lehrkräfte suchte, ließ sie        2004 erkrankte Ingrid Weber an
es nach Heirat und Geburt der Kinder          wieder weiterziehen. Als die Initiative       Leukämie und kam jedes Jahr mit
in den Schuldienst nach Hamburg. Die          sich auflöste, bauten sie sich im Norden ihrem Mann zur Chemotherapie nach
Unzufriedenheit mit dem Schulsystem           des Landes ein Haus. „Es gab nur zwei         München, wo ihre Tochter lebt. Bis
und die Unternehmungslust                                                                           dieser 2017 verstarb. „Um
brachten sie 1972 über eine                                                                         meine Tochter nicht zu belasten,
Zeitungsannonce in eine Schule                                                                      schaute ich mir das Hans-Sieber-
in die Hauptstadt Angolas. „Es                                                                      Haus in der Nähe an. Gleich
war wunderbar, wir konnten                                                                          bei der ersten Besichtigung
dort ganzheitlich mit den Kin-                                                                      bemerkten wir, dass dort eine
                                                                                                                                        Fotos: Barbara Donaubauer, MÜNCHENSTIFT

dern deutscher Eltern arbeiten“,                                                                    tolle Atmosphäre herrschte.“
schwärmt Ingrid Weber. Doch                                                                         Im Februar bezog sie eine Woh-
auf einer Ferienreise in das nahe                                                                   nung im „Wohnen mit Service“.
Namibia erfuhren sie im Radio,                                                                      Von ihren zwei Zimmern blickt
dass Unruhen eine Rückkehr                                                                          sie auf die nahen Felder und
unmöglich machten. „Ein deut-                                                                       den Wald, und überlegt: „Die
sches Schülerheim im Hinterland        Als Lehrerin mit der ganzen Familie unterwegs: Von           schönste Zeit war in Angola,
suchte gerade Lehrkräfte. Mit nur      Hamburg über Luanda (Angola), Otjiwarongo (Namibia),         vielleicht weil es die erste Aus-
dem, was wir im Auto hatten,           Abu Dhabi (Vereinigte Arabischen Emirate), Berlin, Bong      landsstelle war. Am allerschöns-
entschlossen wir uns zu bleiben.“      Town (Liberia) und Troviscal (Portugal) nach München.        ten war es aber, dass die Familie
Aufgrund weiterer Unruhen ging                                                                      immer zusammen war.“

10    MÜNCHENSTIFT Magazin
Bewohner*innen inszenieren
                                          Plattencover
                                          Bewohner*innen des Alfons-Hoff-             Bewohner*innen auf andere
                                          mann-Hauses und ihre Angehörigen,           Gedanken bringen“, erzählt
                                          aber auch Mitarbeitende, Ärtz*innen         Sven Grimpe. Er sammelte Cover
                                          und sogar zwei Hunde stellten im            und suchte im Haus Menschen,
                                          Alfons-Hoffmann-Haus 193 Platten­           die mitmachten, um die Motive
                                          cover nach. Ein Jahr lang brauchten die     nachzustellen. „Manchmal wählten wir         nicht ich!“ Doch mit den vielen Kom-
                                          über 200 Menschen für die Inszenie-         ein Cover aus, weil wir fanden, dass         plimenten von allen Seiten arrangierte
                                          rungen in Anlehnung an Plattencover         es zu einer Bewohnerin bzw. einem            sie sich schnell mit diesem neuen Teil
                                          von Edith Piaf, AC/DC oder den Beatles      Bewohner vom Aussehen oder der Per-          ihrer Persönlichkeit.
                                          auf dem Zebrastreifen der Abbey Road.       sönlichkeit passte, manchmal schlugen          Nicht nur für die Bewohner*innen
                                            Die Idee hatte die Pflegefachkraft        sie auch selbst Cover vor.“                  bot die Aktion neue Erlebnisse. „Unter-
                                          Sven Grimpe, der auch die Umsetzung           Lore Demmel, die ein Lady-Gaga-            einander entstanden immer wieder
                                          in die Hand nahm. Ein Bericht im Fern-      Cover nachstellte, kannte diese vorher       Gespräche“, erzählt Sven Grimpe: „Ich
                                          sehen hatte ihn dazu inspiriert. „Es        nicht. Sie informierte sich und war          hörte immer wieder: ‚Hast du schon
                                          war Coronazeit. Und wir wollten die         dann mit von der Partie. „Eigentlich         mitgemacht? Welches Platten­cover,
                                                                                                                  höre ich viel    welchen Künstler hast du gemacht?
                                                                     Zur Vernissage                               lieber klassi-   Den kenne ich gar nicht, was macht
                                                                     der Ausstel-                                 sche Musik“,     der für Musik?‘ Auch zwischen den
                                                                     lung kamen                                   erzählt die      Mitarbeitenden und Bewohner*innen
                                                                     Uschi Glas                                   85-jährige       entstand ein schönes Zusammen­
                                                                     und Jutta                                    ehemalige        gehörigkeitsgefühl.“
                                                                     Speidel und                                  Lehrerin. Das      Die Resonanz außerhalb des Hau-
                                                                     unterhielten                                 eigene Foto      ses war groß: Viele der gecoverten
                                                                     sich an­geregt                               überraschte      Künstler*innen waren begeistert und
                                                                     mit ihren                                    sie anfangs:     schickten spontan Grußkarten und
                                                                     „­Doubles“.                                  „Ich dachte,     Videobotschaften, u. a. Helene Fischer
                                                                                                                  das bin ja       und Linda Feller. 

                                          Unser Team                                                                               Was ist Ihnen bei Ihrer Arbeit
                                                                                                                                   besonders wichtig?
                                                                                                                                   Das Erfolgsgeheimnis besteht darin,
                                          2.000 Mitarbeitende sind in den 13 MÜNCHENSTIFT-                                         mit dem Herzen dabei zu sein und sich
                                          Häusern tätig. Mit ihrem Wissen und ihrer Zuwendung                                      in die Menschen und Situationen ein-
                                          sorgen sie dafür, dass es den Bewohner*innen gut geht.                                   zufühlen. An der Art, wie ich begrüßt
                                          Zum Beispiel Brigitte Weidl (Betreuungsassistentin,                                      werde, erkenne ich sofort die Tagesform
                                                                                                                Brigitte Weidl
                                          Haus St. Martin):                                                                        der einzelnen Bewohner*innen. An
                                                                                                                                   manchen Tagen wird die Semmel selbst
                                          Seit wann sind Sie bei der                  Wie sorgen Sie dafür, dass es den            aufgeschnitten, was die Fähigkeiten
                                          MÜNCHENSTIFT? Wie ging es los               Bewohner*innen gut geht?                     und Selbständigkeit fördert. An anderen
                                          und was tun Sie?                            Mir liegt daran, den Tagesablauf der         Tagen wird dafür jedoch Hilfe benötigt.
Fotos: Barbara Donaubauer, MÜNCHENSTIFT

                                          Ich bin von Anfang an bei der               Bewohner*innen meines Wohnbereichs           So etwas spürt man, ohne dass etwas
                                          MÜNCHENSTIFT dabei. Ich wollte              möglichst individuell zu gestalten.          gesagt werden muss.
                                          ursprünglich Hebamme werden, be-            Es gibt z. B. gemeinsame Frühstücke,
                                          gann stattdessen in einer Kinderkrippe,     Ausflüge und Beschäftigungsrunden            Wie werden Sie unterstützt?
                                          machte dann aber 1982 im Haus               mit Gesprächen, Spielen, Vorlesen oder       Durch die gute Zusammenarbeit mit
                                          St. Martin eine Ausbildung zur Alten-       Singen. Dabei kann ich auch auf meine        anderen Hausbereichen, wie z. B. der
                                          pflegerin. Nach einer Rückenoperation       Erfahrungen als Pflegefachkraft zurück-      Hausinternen Tagesbetreuung oder der
                                          konnte ich nicht mehr in der Pflege         greifen. Wohnbereichsübergreifend            Hauswirtschaft. Ich kann mich auch auf
                                          arbeiten, dafür aber als eine der ersten    organisieren wir darüber hinaus Film-        dem Laufenden halten und neue Ideen
                                          Betreuungsassistentinnen der                vorführungen oder digital unterstütztes      entwickeln, indem ich regelmäßig an
                                          ­MÜNCHENSTIFT.                              Radeln mit dem Motomed.                      Fortbildungen teilnehme. 

                                                                                                                                                                        11
Wohnen und Pflege
 GUT ZU
 WISSEN                            „Malen Sie
 Ernährung bei Demenz              doch auch
 Im Alter nimmt das Gefühl
 für Hunger und Durst ab.
                                   etwas!“
 Insbesondere Menschen mit         Die erste Ausstellung mit Werken von
 dementieller Erkrankung neh-      Mitarbeitenden der MÜNCHENSTIFT
 men diese Gefühle weniger         wurde im Juli im Haus St. Josef eröffnet.
 wahr. Zudem können sie sich       Sie zeigt, mit welcher Kreativität sie sich
 häufig nicht mehr daran erin-     neben ihrer Arbeit durch das Malen oder
 nern, wann sie das letzte Mal     Fotografieren verwirklichen. Eine Einzel-
 gegessen oder getrunken           ausstellung mit Fotografien von Regina
 haben, da das Gefühl für die      Stergar (Verwaltung) eröffnete nun im             Wolfgang Loeb
 Tageszeiten verloren geht.        September im Haus St. Maria Ramersdorf.
 Auch der Geruchssinn nimmt
 ab, sodass der Duft von frisch    „Malen Sie doch auch etwas“, ermun-        kauffrau, aber die Fotografie begleitete
 gekochtem Essen nicht mehr        terte ein Bewohner Wolfgang Loeb vor       mich weiter. Ich entschied mich als
 wahrgenommen wird. Die            über 10 Jahren. Inzwischen hängen fast     Pflegehelferin zu arbeiten, denn ich
 Lust auf Essen und der Appetit    200 Bilder in allen Wohnungszimmern        konnte die Pflege meiner Schwieger­
 gehen damit verloren.             und die Pflegefachkraft freut sich, dass   eltern besser mit dem Dienst verbin-
    Da sich demenziell Erkrankte   eine Auswahl in der Ausstellung „Die       den.“ Überall hat sie ihren Fotoapparat
 oft nicht mehr die Speisen und    fantastische Energie der Ruhe“ im Haus     mit dabei. „Ob ich den Hund ausführe,
 deren Eigengeschmack vor­         St. Josef gezeigt wird.                    auf Reisen bin oder zu Hause: Mir
 stellen können, sind sie über-       „Seit ich in den Häusern Ausstellun-    fallen immer wieder die kleinen Details
 fordert, wenn sie nach einem      gen mit Werken von Bewohner*innen          auf.“ Irgendwann kam Regina Stergar,
 Essenswunsch befragt werden.      etablieren konnte, kamen immer wie-        die inzwischen in der Verwaltung arbei-
 Manchmal können sie sich          der Mitarbeitende mit ihren Werken         tet, auf die Idee, ihre Motive zu ver­
 auch nicht mehr an ihre frühe-    auf mich zu. Von vielen war ich begeis-    größern und weiter zu bearbeiten, z. B.
 ren Lieblingsgerichte erinnern.   tert und wollte auch diese ausstellen,     mit Perlen oder Lacken. „Ich möchte
    Pflegende Angehörige           um ihre Kreativität zu würdigen“, so       vermitteln, dass es so viel Schönes gibt
 stehen der Situation immer        die Künstlerin und Kuratorin Roswitha      und dass es auf die vielen Kleinigkeiten
 wieder hilflos gegenüber und      Freitag.                                   im Leben ankommt.“ 21 ihrer Fotos
 befürchten eine Mangelernäh-         „Seit ich 12 Jahre alt bin, fotogra-    erfreuen jetzt die Bewohner*innen,
 rung. Sie machen viele An-        fiere ich“, erzählt Regina Stergar. „Ich   Angehörigen und Mitarbeitenden im
 gebote und stoßen trotz aller     machte eine Ausbildung zur Industrie-      Haus St. Maria Ramersdorf. 
 Bemühungen auf Ablehnung.
 Es lohnt sich aber genauer
 hinzusehen: Denn dahinter
 können sich auch ein schlecht-
 sitzender Zahnersatz oder
                                   Neue Pflegefachkräfte nach
 Schluckbeschwerden verber-        erfolgreicher Ausbildung
 gen.
    Gut zu wissen: Viele Er-       Die MÜNCHENSTIFT ist die größte kommunale Ausbilderin in der Pflege. 86 Aus-
 krankte bevorzugen süße und       zubildende feierten in diesem Jahr ihre Abschlüsse. Geschäftsführer Siegfried
 weiche Speisen. Auch „Finger-     Benker lobte die Leistungsbereitschaft und das Durchhaltevermögen in schweren
 food“ wird bevorzugt, wenn        Zeiten: „Ich bin stolz darauf, dass von 26 gestarteten Pflegefachhilfskräften und
                                                                                                                         Fotos: Bethel Fath, MÜNCHENSTIFT

 die Besteckhandhabung nicht                                                             60 Alten­pfleger*innen
 mehr möglich ist.                                                                       91 Prozent die Ausbildung
                                                                                         erfolgreich abgeschlossen
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 „Ernährung bei Demenz“                                                                  mich, dass 67 von ihnen bei
 gibt es bei der Fachstelle                                                              der MÜNCHENSTIFT bleiben,
 für pflegende Angehörige,                                                               was uns zeigt, dass es der
 Tel. (089) 62020-317                                                                    richtige Weg ist, den Nach-
                                                                                         wuchs selbst auszubilden.“ 

12    MÜNCHENSTIFT Magazin
Kultur

                                   Lesbische Sichtbarkeit
                                   Die MÜNCHENSTIFT ist                 onen zu porträtieren. Eine
                                   für alle Münchner                    Ausstellung über den Mut
                                   Senior*innen da. „Daher              zur Sichtbarkeit und über
                                   ist es uns wichtig, diskri-          das Selbstverständnis dieser
                                   minierungsfreie Räume für            Frauen sollte entstehen. Für
                                   LGBTI*-Bewohner*innen                die Umsetzung in Form eines
                                   und -Mitarbeitende zu                Foto- und Textprojektes wur-
                                   schaffen. Die Vielfalt der           den die Fotografin Bethel
                                   Münchner Stadtgesellschaft           Fath und die Ethnologin
                                   soll sich bei uns widerspie-         Gertraud Rieger beauftragt.
                                   geln. Bereits 2014 schufen           Das Projekt wurde in der
                                   wir im Rahmen eines städ-            LGBTI*-Community positiv
                                   tischen Pilotprojektes unter         aufgenommen und erhielt
                                   der Leitung des Sozialrefe-          Förderungen durch das
                                   rats die Stabsstelle Vielfalt“,      Sozial- und Kulturreferat,         in moderierten Gesprächen          Lesbisches Selbstverständnis
                                   so Geschäftsführer Siegfried         die Gleichstellungsstelle für      über ihre unterschiedlichen        im Wandel der Zeit“, die in
                                   Benker.                              Frauen sowie die Münchner          Lebenswege aus. Sie zeigen         der Hauptverwaltung und im
                                      Mitte letzten Jahres              Regenbogenstiftung.                eine Vielfalt und Buntheit,        Haus Heilig Geist zu sehen
                                   entwickelten die Mitarbei-             Am Ausstellungsprojekt           die die verbreiteten Vor-          ist, sind neben Fotoporträts
                                   tenden dieser Stabstelle             beteiligten sich 20 Frauen         stellungen von gelungener          auch die Gespräche ver-
                                   die Idee, lesbische Frauen           zwischen 17 und 87 Jahren.         Lebensgestaltung erneuert          öffentlicht. Sie zeigen das
                                   unterschiedlicher Generati-          Jeweils zwei tauschten sich        und bereichert.                    große Spektrum an Meinun-
                                                                                                             Im Katalog zur Ausstellung       gen, Haltungen und Wegen
                                                                                                                             ISOcoated_v2
                                                                                                           „Mut der Generationen.             zu einem erfüllten Leben.

                                                                                                                    Sitzen im Alter
                                                                                                                                                Mobilität und
                                                                                                                                                        Sicherheit

                                                                                                                                                   Entspannung
                                                                                                                                                           und Ruhe
                                     IMPRESSUM
                                     HERAUSGEBER: MÜNCHENSTIFT GmbH, Gemeinnützige Gesellschaft
                                     der Landeshauptstadt, wohnen und pflegen in der Stadt, Kirchseeoner
                                     Straße 3, 81669 München, Tel. (089) 62020-340, Fax (089) 62020-336
                                     VERLAG: VIOS Medien GmbH, Waldstr. 26, 82194 Gröbenzell,
                                     Tel. (08142) 667884, Fax (08142) 667885, info@vios-medien.de
                                     KONZEPTION: VIOS Medien GmbH, Carola Ostler und Monica Fauss
                                                                                                                                                         Je t z t
Fotos: Bethel Fath, MÜNCHENSTIFT

                                                                                                                                                                  n
                                                                                                                                                        berate
                                     REDAKTION: Christian Liesenhoff (MÜNCHENSTIFT,

                                                                                                                                                         lasse !
                                     verantwortlich), Monica Fauss, Carola Ostler                                                                                n
                                     GESTALTUNG: Sabine Löffler
                                     ANZEIGEN: VIOS Medien GmbH
                                     DRUCK: Fink GmbH Druck und Verlag, Pfullingen
                                     Das MÜNCHENSTIFT Magazin erscheint
                                     viermal im Jahr und wird kostenlos verteilt.
                                     Auflage: 11.000 Exemplare
                                     Alle Rechte vorbehalten, September 2021                                     Pacellistraße 5 · 80333 München · www.sitzen-im-alter.de

                                                                                                                                                                            13
AKTUELL BEI DER MÜNCHENSTIFT

Herbstwochen der Vielfalt
Die diesjährigen „Herbstwochen der Vielfalt“ widmen sich Menschen und Geschich-
ten unterschiedlicher Kulturen. Das Spektrum der Veranstaltungen reicht von Konzer-
                                                          ten bis zu Ausstellungen.
                                                          So zeigt die Ausstellung
                                                          „Wie wir feiern“ anhand
                                                          von Erzählungen von            ONLINE
                                                          Bewohner*innen und Mit-              INFORMIERT BLEIBEN
                                                          arbeitenden, wie verschie-           Im MÜNCHENSTIFT Online-
                                                          dene Kulturen ihre Feste             magazin finden Sie weitere
                                                          feiern (Haus St. Josef und           Themen und hilfreiche Tipps
                                                          Haus an der Effnerstraße).           (www.muenchenstift.de).
                                                          Die Ausstellung „Migred“

                                                                                                                                  Fotos: Beys@Hans Lachmann Archiv der Evangelischen Kirche im Rheinland. Leila Ferrari/Andrew Moussa: „Encounters at the Museum“, Deutschland 2016, MÜNCHENSTIFT
                                                          widmet sich der griechi-
                                                          schen Migration Anfang
                                                          der 1960er Jahre nach
                                                          München (Haus Heilig
                                                          Geist). Und die Ausstel-                    FOLGEN SIE UNS
                                                          lung „Islam in Europa“,              Auch wenn Sie nicht bei
                                                          konzipiert vom Haus der              Facebook angemeldet sind,
                                                          Geschichte in Bonn, zeigt,           können Sie hier weitere Nach-
wie Muslime in Europa leben und arbeiten. Die 50 Fotograf*innen, die am zenith-                richten der MÜNCHENSTIFT
Fotowettbewerb 2017 teilnahmen, fanden dafür eigene Bilder jenseits bekannter                  lesen: www.facebook.com/
Klischees (Hans-Sieber-Haus und Haus an der Rümannstraße).                                    muenchenstift

                                           Poesie mit Stelzentanz:
                                           „Hochformat Duo“
                                           Die Schauspielerinnen und Stelzentän-       beim Tollwood-Festival in München
                                           zerinnen Julia Dietze und Mirjam Kend-      auch als Trio“, erzählt Julia Dietze.
                                           ler sind seit über 20 Jahren mit ihrem      „Doch im März letzten Jahres sah die
                                           Stelzenensemble „Hochformat Duo“            Situation coronabedingt plötzlich ganz
                                           im In- und Ausland unterwegs. Dabei         anders aus. Die gebuchten Auftritte
                                           spezialisierten sie sich nach vielen Jah-   wurden alle gecancelt. Dann buchte
                                           ren als Ensemblemitglieder eines Lands-     uns Michael Härteis, Leitung Stabsstelle
                                           berger Stelzentheaters 2007 auf den         Vielfalt, als Corona-Programm für die
                                           Stelzentanz. „Normalerweise treten wir      MÜNCHENSTIFT.“ Bei ihrem „Fenster-
MVHS in den                                bei Veranstaltungen und Festivals auf,      theater“ vor Balkonen und Fenstern
                                                                                       improvisieren sie ihre Choreographie
Häusern                                                                                und steuern dabei die Musik mit an
                                                                                       der Hüfte befestigten Lautsprecher­
Die Kurse der Senioren-Volkshoch-                                                      boxen. „Das ist bei unseren Stelzen­
schule haben nach einer Corona-                                                        tänzen durch die Gärten und Höfe
Pause wieder für die Bewohner*                                                         sehr praktisch, denn wir können uns
innen der MÜNCHENSTIFT begon-                                                          dadurch sehr flexibel an die jeweiligen
nen. Von Sprachkursen über Qi­                                                         Gegebenheiten anpassen. Beim
gong bis zu Filmgesprächen oder                                                        Winterprogramm kamen beleuchtete
Diskussionskreisen widmen sie sich                                                     Kostüme hinzu. Zusammen mit der
einem breiten Spektrum an Interes-                                                     Musik verführen wir die Menschen
sen. Dazu gehört eine Einführung                                                       in eine poetische Traumwelt. An den
in die Bedienung von Smartphones                                                       Gesichtern erkennen wir, welche
ab 7. September im Haus an der                                                         Freude es den Bewohner*innen und
Rümannstraße.                                                                         auch den Mit­arbeitenden macht.“

14    MÜNCHENSTIFT Magazin
VERANSTALTUNGEN

                                                                                                                                                                  Zoom-Vortrag                    Galerie-Vortrag                   Stadtführung
                                                                                                                                                                  Felix Mendelssohn               Joseph Beuys                      Frauen- und Lesbenbewegung in München
                                                                                                                                                                  Fanny und Felix Mendels-        Joseph Beuys gilt als Idealist,   Beim Stadtspaziergang mit        Jahren und schlossen sich
                                                                                                                                                                  sohn sind ein faszinierendes    Utopist, politischer Kämpfer,     Christine Schäfer geht es        den Friedens-, Ökologie- und
Fotos: Beys@Hans Lachmann Archiv der Evangelischen Kirche im Rheinland. Leila Ferrari/Andrew Moussa: „Encounters at the Museum“, Deutschland 2016, MÜNCHENSTIFT

                                                                                                                                                                  jüdisches Geschwisterpaar       Umweltschützer und Heiler –       zu drei wichtigen Stationen      Umweltbewegungen an,
                                                                                                                                                                  in der Musikgeschichte –        und war der meist diskutierte     (Güll-, Schmeller- und Adlz-     demonstrierten für eine Bil-
                                                                                                                                                                  musikalisch hoch begabt und     Künstler im Land. Der Nach-       reiterstraße), die für die An-   dungsreform, gegen den Ab-
                                                                                                                                                                  gut ausgebildet. Doch Felix     hall seines Wirkens in Kunst      fänge der Frauenbewegung         treibungsparagrafen 218 und
                                                                                                                                                                  galt als eine Art Messias,      und Gesellschaft ist groß.        stehen und deutliche Spuren      für ihre Rechte? Wir hören
                                                                                                                                                                  Fanny hingegen musste als       Marion von Schabrowsky            in der Stadt hinterlassen        von den ersten Frauen-WGs
                                                                                                                                                                  Frau zu Hause bleiben. Eine     hilft uns, sein Werk im Kern      haben. Dabei wird erlebbar:      der frühen 1970er Jahre, den
                                                                                                                                                                  musikalische Karriere und die   zu verstehen und stellt ihre      Wie hat alles angefangen?        ersten Frauenzentren und
                                                                                                                                                                  Veröffentlichung ihrer Werke    Ausstellung vor.                  Warum protestierten Frauen       Frauenprojekten.
                                                                                                                                                                  untersagte die Familie. Die     Mo., 15. November, 15 Uhr         in den 1950er und 1960er         Mi., 13. Oktober, 11.30 Uhr
                                                                                                                                                                  Musikwissenschaftlerin und
                                                                                                                                                                  Pianistin Svetlana Savintsev
                                                                                                                                                                  erzählt von ihren spannungs-
                                                                                                                                                                  vollen Leben und den wun-
                                                                                                                                                                  derschönen Werken beider
                                                                                                                                                                                                    ZU GUTER LETZT
                                                                                                                                                                  Komponisten. Die Musik-
                                                                                                                                                                  stücke werden von Svetlana
                                                                                                                                                                  Savintsev selbst gespielt.
                                                                                                                                                                  Mo., 19. Oktober, 17 Uhr

                                                                                                                                                                   Anmeldung &
                                                                                                                                                                   Information
                                                                                                                                                                   Tel. (089) 62020-340
                                                                                                                                                                   Führungen und Vorträ­ge,
                                                                                                                                                                   gemeinsames Essen,
                                                                                                                                                                   Ausflüge, Konzerte,
                                                                                                                                                                   Filme und Theater, Aus-
                                                                                                                                                                   stellungs- und Muse-
                                                                                                                                                                   umsbesuche oder Kurse
                                                                                                                                                                   speziell für Hochaltrige
                                                                                                                                                                   – all das bieten Ihnen
                                                                                                                                                                   die Veranstaltungen der
                                                                                                                                                                   MÜNCHENSTIFT. Unter
                                                                                                                                                                   www.muenchenstift.de
                                                                                                                                                                   finden Sie weitere Infor-
                                                                                                                                                                   mationen. Sie können sich
                                                                                                                                                                   das aktuelle Programm-           Die Berichte über die Klimakrise hatten Gertrud M. (83) lange den Schlaf geraubt.
                                                                                                                                                                   heft herunter­laden oder         Um ihren Beitrag zum Klimaschutz zu leisten, kaufte sie einen Quadratmeter Amazonas-
                                                                                                                                                                   es telefonisch anfordern.        Regenwald. Ihrer Nachtruhe war aber dadurch nicht wirklich geholfen.

                                                                                                                                                                                                                                                                                               15
DIE EINRICHTUNGEN DER MÜNCHENSTIFT GMBH

Allach-Untermenzing            AMD    Laim/Pasing                                Schwabing/Milbertshofen
Hans-Sieber-Haus                      Alfons-Hoffmann-Haus                       Karl-Rudolf-Schulte-Haus
Manzostraße 105, 80997 München        Agnes-Bernauer-Straße 185, 80687 München   Leopoldstraße 261, 80807 München
Tel. (089) 14375-0, -230 (AMD)        Tel. (089) 546 47-0                        Tel. (089) 356360-0

Bogenhausen                    AMD    Neuhausen                                  Sendling                          AMD
Haus an der Effnerstraße              Haus Heilig Geist                          Haus St. Josef
Effnerstraße 76, 81925 München        Dom-Pedro-Platz 6, 80637 München           Luise-Kiesselbach-Platz 2, 81377 München
Tel. (089) 99833-0, -230 (AMD)        Tel. (089) 17904-0                         Tel. (089) 74147-0, -230 (AMD)

Giesing                               Nymphenburg                                Zentrum
Haus St. Martin                       Münchener Bürgerheim                       Mathildenstift
St.-Martin-Straße 34, 81541 München   Dall’Armistraße 46, 80638 München          Mathildenstraße 3b, 80336 München
Tel. (089) 62020-0                    Tel. (089) 15709-110                       Tel. (089) 549156-55

                                                                                      	Ambulanter Dienst (AMD)
                                                                                       In diesen Häuser befinden sich
                                                                                       AMD-Standorte:
                                                                                       Hans-Sieber-Haus
                                                                                       Haus an der Effnerstraße
                                                                                       Haus St. Josef
                                                                                       Haus an der Tauernstraße
                                                                                       Haus an der Rümannstraße
Hadern                                Ramersdorf                                       Münchner Menü-Service
Margarete-von-Siemens-Haus            Haus St. Maria Ramersdorf                        Tel. (089) 62020-378
Heiglhofstraße 54, 81377 München      St.-Martin-Straße 65, 81669 München
Tel. (089) 741550-0                   Tel. (089) 49055-0
                                                                                      	Hauptverwaltung
                                                                                       Tel. (089) 62020-340
                                                                                       Kirchseeoner Straße 3, 81669 München
                                                                                       info@muenchenstift.de
                                                                                       www.muenchenstift.de

                                                                                       Fachstelle für pflegende An-
                                                                                       gehörige bei der MÜNCHENSTIFT
                                                                                       Tel. (089) 62020-308
Harlaching                     AMD    Schwabing                      AMD
Haus an der Tauernstraße              Haus an der Rümannstraße
Tauernstraße 11, 81547 München        Rümannstraße 60, 80804 München
Tel. (089) 64255-0, -230 (AMD)        Tel. (089) 30796-0, -230 (AMD)
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