Markt Schwaben und seine Mühlen Wander- und Radkarte herausgegeben vom Verschönerungsverein Markt Schwaben
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Markt Schwaben und seine Mühlen Wander- und Radkarte herausgegeben vom Verschönerungsverein Markt Schwaben Wassermühlen waren zur Zeit unserer Vorfahren sozusagen die Kraftwerke. Wassermühlen waren zur Zeit unserer Vorfahren sozusagen die Kraftwerke. Wie heute waren mit Wassermühlen waren zur Zeit unserer Vorfahren sozusagen die Kraftwerke. Wie heute waren mit ihrem Betrieb schon damals Verbauungen und Änderungen der natürlichen Flussläufe verbunden. Sie waren vielleicht die ältesten größeren technischen Betriebe gewesen. Nachdem es schon im Altertum, auch in den keltischen und germanischen Kulturen, durch Menschenhand oder Tierkraft betriebene Reib- und Drehmühlen gegeben hatte, existierten zumindest seit dem 1. Jahrhundert n.Chr. auch Wasserradmühlen. Bei den ersten Wasserrädern dürfte es sich um sogenannte unterschlächtige gehandelt haben. Das Mühlrad taucht dabei die Schaufeln in das Wasser ein, das von unten heran fließt. Bei oberschlächtigen Wasserrädern, die an kleineren Wasserläufen, Bächen und Teichen mit hohem Gefälle eingesetzt wurden, läuft das Wasser über ein Gerinne auf das Mühlrad. Diese Technik soll ab dem 14. Jahrhundert Fuß gefasst haben. Dass dabei das Schwabener Moos mit der Anzinger und der Forstinninger Sempt bevorzugte Ansiedlungsplätze bot, liegt auf der Hand. Die Müller dürften in der Vergangenheit überwiegend ihr gutes Auskommen gehabt haben, insbesondere bei grundherrschaftlichen "Ehaftmühlen" mit einer festen Abnehmerschaft. Je nach geografischer Lage gab es auch Konkurrenzdruck. Sie rückten auf unter die ehrsamen Zunfthandwerker und erhielten ihre besondere Stellung in der Gesellschaft. Im 19. Jahrhundert war es die technische Revolution des Mühlenwesens, der nur standhielt, wer die notwendigen Rationalisierungskosten finanzieren konnte. Das Mühlensterben begann. Größere, in Gesellschaften zusammengeschlossene Betriebe konnten kostengünstiger und effektiver mahlen. Ein Verdrängungskampf der mit neuen Techniken besser gerüsteten "Kunstmühlen" konnte in der Regel nur zu Ungunsten der herkömmlichen Betriebe ausgehen.
Markt Schwaben und seine Mühlen Wander- und Radkarte herausgegeben vom Verschönerungsverein Markt Schwaben
Anzinger Sempt Forstinninger Sempt Markt Schwaben und seine Mühlen Sägmühle Wander- und Radkarte Schußmühle Die letzte Mühle an der Anzinger Sempt ist die Sägmühle an der Gemeindegrenze von Markt Schwaben bzw. an der herausgegeben vom Verschönerungsverein Markt Schwaben Als letzte der Mühlen an der Forstinninger Sempt liegt die Schußmühle im Gemeindeteil Herdweg (Ottenhofen). Schwelle zum Landkreis Erding. 1486 schon genannt, wur- 1417 wird sie als Mittermühle der Grundherrschaft de sie 1707 als Säg- und Mahlmühle "auf (Kloster) Die- Ebersberg genannt. Aus "lobe den Schuß" entstand oft tramszeller Grund" erbaut, nachdem die vorherige Mühle abgebrannt war. Vor 1786 ist die Mühle wiederum vollstän- ° der typische Mühlenname "Schußmühle". Der Schuß ist die Stelle, an der Wasser herabschießt und durch seine Erding dig abgebrannt. Sie wurde erneut aufgebaut und überstand Kraft das Mühlrad antreibt. Die Mühle arbeitete bis in die neue Brände 1830 und 1903. Nach 1980 wurden große Zeit zwischen den beiden Weltkriegen als Säge- und Teile des 160 Tagwerk großen Anwesens nach und nach nach dem II. Weltkrieg als Getreidemühle. Seit 1950 ist verkauft. Heute dient es landwirtschaftlichen Zwecken. sie land- und forstwirtschaftlicher Betrieb. Köckmühle Paulimühle Die Köckmühle in Forstinning als nächste Mühle an der Die Paulimühle, wie die Hanslmühle früher im herzoglichen Sägmühle Siggenhofen Sempt wurde schon 1538 in den Schwabener Gerichts- Besitz, wurde ebenso schon 1269 urkundlich. Der Mühlbe- akten angesprochen. "Keck" war ein Müllergeschlecht, trieb wurde etwa 1958 eingestellt. An der jetzigen Gemein- degrenze an der Pastettener Straße gelegen, vermittelt sie \ das auch bei Schalldorf und bei Schwillach vorkommt. Keck könnte nach J.A. Schmeller soviel wie lebhaft, heute noch den imposanten Eindruck eines über Jahrhun- quirlig oder auch sprudelnd (vom Wasser) bedeuten. derte bedeutenden Mühlenbetriebes. Der Name leitet sich 1930 wurde auf Turbinenbetrieb umgestellt, der bis von dem früheren Besitzer Pauli ab, der in den Urkunden 1972 lief. bereits 1554 genannt ist. Schußmühle Haus \ Hanslmühle ° Steffelmühle Es folgt die Steffelmühle, nach einem späteren Eigentü- Bereits 1269 wird die Hanslmühle im Besitz der W ittelsba- Fins cher genannt. Sie ist damit eine unserer traditionsreichen \ Paulimühle mer Glas auch Glasmühle genannt. Sie erscheint in den ing Mühlen, die sich - zeitweise auch Säge - den Mühlenbe- Akten des Gerichtes Schwaben 1538 als hintere der trieb bis 1970 erhalten hat. Zeitgemäß wurde auch die Mühlen, von Siggenhofen aus gesehen, und wurde da- Hanslmühle durch die Anwendung modernerer Techniken Kapelle her immer auch als Hintermühle bezeichnet. Als Getrei- ° en zur sogenannten Kunstmühle. Heute noch dienen die Tur- tten-Is demühle wurde sie bis in die 50er Jahre betrieben. binen der Stromversorgung. Das Anwesen ist jetzt geprägt Pa ste Heute wird noch Strom für den eigenen landwirtschaft- durch die Ansiedlung des Technischen Hilfswerkes sowie lichen Betrieb erzeugt. mehrerer Gewerbebetriebe. Evangelische \ Köckmühle Kirche \ Hanslmühle Sempt Lohmühle Wagmühle Lohmühle und Walkhäusl existieren heute nicht mehr. Die In den Schwabener Gerichtsakten wird unter Pullach, Lohmühle war eine Hilfsmühle. Bereits 1416 urkundlich er- Gemeinde Forstinning die Wagmühle - eine Getreide- wähnt, diente sie dem Beruf der Gerber. Hier wurde Rinde mühle - geführt. Das Anwesen unterstand der Grund- bearbeitet, um die zum Gerben der Häute wichtige Gerb- herrschaft des Klosters Ebersberg. Der Name deutet säure zu gewinnen. Die fortschreitende Technik machte die \ auf eine Mühle bei einem W ag, einem Wasserfang, Lohmühle bedeutungslos. Sie musste Ende des 19. Jahr- Steffelmühle bewegtem Wasser, Teich. Eine Säge wurde bis 1914, Katholische hunderts abgebrochen werden. Auch das Walkhäusl (die Kirche die Mehlmühle bis Anfang der 60er Jahre betrieben. Loderer Walk), eine Stampf- und Walkmühle, war eine Das Anwesen wird jetzt von der Familie Hitzlsperger Hilfsmühle für die Loderer, die hier verfilztes Wollgewebe Maibaum P Schützenheim als Landwirtschaft betrieben. walkten, bis der heute noch bekannte Loden entstand. Die Mühle ist seit dem 14. Jahrhundert genannt, hat aber mit Markt ing der Industrialisierung ihre Bedeutung verloren. Gelt Schwaben ° \ Lohmühle Kressiermühle Semptmühle Kressiermühle, seit Anfang des 19. Jahrhunderts auf \ Walkhäusl Östlich der Anzinger Sempt verläuft die Forstinninger Forstinninger Flur gelegen, ist sie gerade für Markt Sempt, aus der früher mehrere Mühlen ihre Energie Schwaben, dem es vorher zugeordnet war, von ganz Wagmühle bezogen haben. Bei Sempt, einstiges "forum fiscale" besonderem Gewicht. In den Annalen des Klosters \ (Handels- und Stapelplatz) aus der Römer- und Karolin- Ebersberg wird nämlich zur Amtszeit des Abtes Rupert gerzeit, liegt der Hof der Familie Garmaier, die Sempt- (1085 - 1115) anlässlich der Schenkung einer Mühle mühle. Sie dürfte schon 1060 urkundlich erwähnt sein. der Name Schwaben ("suabun") erstmals urkundlich Bei ihr befand sich eine Säge, die vor 1900 abbrannte. genannt. Man nimmt an, dass es sich bei dieser Beur- Die Getreidemühle blieb bis in die 70er Jahre bestehen. kundung um die Kressiermühle gehandelt hat. Sie ist Das Mühlrad dagegen leistet heute noch seinen Dienst seit 1920 nur noch landwirtschaftlicher Betrieb und man als Antrieb für die hofeigene Elektrizitätsgewinnung. kann hier guten Urlaub auf dem Bauernhof machen. Heute ist das Anwesen landwirtschaftlicher Betrieb. Wolfmühle Die W olfmühle, nach dem jetzigen Eigentümer auch Löffl- mühle genannt, machte sich zu Ende des19. Jahrhunderts Semptmühle Markt Schwaben und seine Mühlen neue Techniken zu eigen und konnte dann feinkörnigeres \ Mehl mahlen. Die Bezeichnung Kunstmühle, auf alten Hofaufnahmen gut zu erkennen, wurde damit das neue Wander- und Radkarte vom Verschönerungsverein Markt Schwaben Markenzeichen. Das Wasserrad wurde 1930 durch eine Turbine ersetzt. Die W olfmühle ist 1590 bereits in Urkun- P \ Kressiermühle den erwähnt und gehörte bis 1813 zu Schwaben, dann Wassermühlen waren zur Zeit unserer Vorfahren sozusagen die Kraftwerke. zu Forstinning. Sie arbeitet heute noch als einzige an der Wie heute waren mit ihrem Betrieb schon damals Verbauungen und Änderungen der Sempt liegende Mühle. natürlichen Flussläufe verbunden. Sie waren vielleicht die ältesten größeren tech- nischen Betriebe gewesen. Nachdem es schon im Altertum, auch in den keltischen und germanischen Kulturen, durch Menschenhand oder Tierkraft betriebene Reib- Köppelmühle und Drehmühlen gegeben hatte, existierten zumindest seit dem 1. Jhdt. n.Chr. Mit der Köppelmühle beginnt die Reihe von 7 Mühlen an \ Wolfmühle auch Wasserradmühlen. Bei den ersten Wasserrädern dürfte es sich um soge- der Anzinger Sempt. Sie wird bereits 1492 in Urkunden genannt. Die Mühle gehörte früher zur Gemarkung nannte unterschlächtige gehandelt haben. Das Mühlrad taucht dabei die Schaufeln Schwaben und wird ab 1818 in Anzing geführt. Grundherr in das Wasser ein, das von unten heran fließt. Bei oberschlächtigen Wasserrädern, war ursprünglich der Pfleger Lampfritzhaimer (Schwabe- ner Landgericht) und später die Hofmark Vilsheim, Lands- die an kleineren Wasserläufen, Bächen und Teichen mit hohem Gefälle eingesetzt hut. Der Mühlenname ergab sich aus dem Familiennamen wurden, läuft das Wasser über ein Gerinne auf das Mühlrad. Diese Technik soll ab Köppl. Als Mahl- und Sägmühle leistete die Köppelmühle dem 14. Jhdt. Fuß gefasst haben. Dass dabei das Schwabener Moos mit der An- bis 1920 ihren Dienst, bevor das Anwesen dann zur Fisch- zinger und der Forstinninger Sempt bevorzugte Ansiedlungsplätze bot, liegt auf der ° zucht wurde. Semptquellen u sa Hand. as P Empfehlung für Wanderrouten mit Entfernungsangabe: Die Müller dürften in der Vergangenheit überwiegend ihr gutes Auskommen gehabt R 1 - 4,5 km: Maibaum - Friedhof - Hanslmühle - Abzweig Herdweg, Fichtenstraße links - haben, insbesondere bei grundherrschaftlichen "Ehaftmühlen" mit einer festen Ab- (Pastettener Straße überqueren) Sägmühle - (Erdinger Straße überqueren) Hauser Weg - nehmerschaft. Je nach geografischer Lage gab es auch Konkurrenzdruck. Sie rück- Kirchweiher - Maibaum. ten auf unter die ehrsamen Zunfthandwerker und erhielten ihre besondere Stellung \ Köppelmühle in der Gesellschaft. Im 19. Jhdt. war es die technische Revolution des Mühlenwe- R 2 - 5,5 km: Maibaum - Schützenstraße - Schützenheim - Lohmühle (nach Semptbrücke links) - Herdweg, Fichtenstraße - (Pastettener Straße überqueren) Sägmühle - (Erdinger sens, der nur standhielt, wer die notwendigen Rationalisierungskosten finanzieren Straße überqueren) Hauser Weg - Kirchweiher - Maibaum. konnte. Das Mühlensterben begann. Größere, in Gesellschaften zusammengeschlos- sene Betriebe konnten kostengünstiger und effektiver mahlen. Ein Verdrängungs- g zin R 3 - 6 km: Maibaum - Schützenstraße - Schützenheim - Lohmühle (nach Semptbrücke kampf der mit neuen Techniken besser gerüsteten "Kunstmühlen" konnte in der An geradeaus) - Wagmühle - Gemeindeverbindungsstraße - Blick zur Steffelmühle - Pastet- tener Straße - Blick zur Köckmühle - Paulimühle/Kapelle - Evangelische Kirche - Maibaum. ° Regel nur zu Ungunsten der herkömmlichen Betriebe ausgehen. N R 4 - 8 km: Maibaum - Schützenstraße/Schießstättenweg/Walkstraße/Lindenstraße - Sportzentrum - Wolfmühle - Blick zur Köppelmühle - Kressiermühle - Semptmühle - Gemeindeverbindungsstraße - Wagmühle - Lohmühle - Schützenheim - Maibaum. Eb e rs R 5 (Große Runde) - 10 km: Maibaum - Schützenstraße/Schießstättenweg/Walkstraße/ Quellen: M 1 : 10.000 "Der Landkreis Ebersberg, Geschichte und Gegenwart". Herausgeber Kreissparkasse Ebersberg 1986. be Lindenstraße - Sportzentrum - Wolfmühle - Blick zur Köppelmühle - Kressiermühle - rg en ° "Markt Schwaben, Ortsgeschichte eingebunden in die bayerische Geschichte" . Herausgeber Irmgard Köhler Semptmühle - Gemeindeverbindungsstraße - Blick zur Wagmühle - Blick zur Steffelmühle - 0 100 200 300 400 500 Meter ch und Josef Blasi 2002. ün (Pastettener Straße überqueren) Herdweg, Am Erlbach - Schußmühle - Fichtenstraße M Bilder: Camera-Club Markt Schwaben, Verschönerungsverein Markt Schwaben ° (rechts) - Sägmühle (Erdinger Straße überqueren) - Hauser Weg - Kirchweiher - Maibaum. Luftbild: á Landesamt für Vermessung und Geoinformation
Empfehlungen für Wanderrouten mit Entfernungsangabe R 1 - 4,5 km: Maibaum - Friedhof - Hanslmühle - Abzweig Herdweg, Fichtenstraße links - (Pastettener Straße überqueren) Sägmühle - (Erdinger Straße überqueren) Hauser Weg - Kirchweiher - Maibaum. R 2 - 5,5 km: Maibaum - Schützenstraße - Schützenheim - Lohmühle (nach Semptbrücke links) - Herdweg, Fichtenstraße - (Pastettener Straße überqueren) Sägmühle - (Erdinger Straße überqueren) Hauser Weg - Kirchweiher - Maibaum. R 3 - 6 km: Maibaum - Schützenstraße - Schützenheim - Lohmühle (nach Semptbrücke geradeaus) - Wagmühle - Gemeindeverbindungsstraße - Blick zur Steffelmühle - Pastettener Straße - Blick zur Köckmühle - Paulimühle/Kapelle - Evangelische Kirche - Maibaum. R 4 - 8 km: Maibaum - Schützenstraße/Schießstättenweg/Walkstraße/Lindenstraße - Sportzentrum - Wolfmühle - Blick zur Köppelmühle - Kressiermühle - Semptmühle - Gemeindeverbin-dungsstraße - Wagmühle - Lohmühle - Schützenheim - Maibaum. R 5 (Große Runde) - 10 km: Maibaum - Schützenstraße/Schießstättenweg/Walkstraße/Lindenstraße - Sportzentrum - Wolfmühle - Blick zur Köppelmühle - Kressiermühle - Semptmühle - Gemeindeverbin- dungsstraße - Blick zur Wagmühle - Blick zur Steffelmühle - (Pastettener Straße überqueren) Herdweg, Am Erlbach - Schußmühle - Fichtenstraße (rechts) - Sägmühle (Erdinger Straße überqueren) - Hauser Weg - Kirchweiher - Maibaum.
Sägmühle \ Schußmühle \ \ Paulimühle \ Köckmühle \ Hanslmühle \ Steffelmühle P \ Lohmühle \ Walkhäusl Wagmühle \ Semptmühle \ \ P Kressiermühle \ Wolfmühle \ Köppelmühle
Sägmühle \ Schußmühle \ \ Paulimühle \ Köckmühle \ Hanslmühle \ Steffelmühle P \ Lohmühle \ Walkhäusl Wagmühle \
\ Steffelmühle P \ Lohmühle \ Walkhäusl Wagmühle \ Semptmühle \ \ P Kressiermühle \ Wolfmühle \ Köppelmühle
Anzinger Sempt Sägmühle Die letzte Mühle an der Anzinger Sempt ist die Sägmühle an der Gemeindegrenze von Markt Schwaben bzw. an der Schwelle zum Landkreis Erding. 1486 schon genannt, wurde sie 1707 als Säg- und Mahlmühle "auf (Kloster) Dietramszeller Grund" erbaut, nachdem die vorherige Mühle abgebrannt war. Vor 1786 ist die Mühle wiederum vollständig abgebrannt. Sie wurde erneut aufgebaut und überstand neue Brände 1830 und 1903. Nach 1980 wurden große Teile des 160 Tagwerk großen Anwesens nach und nach verkauft. Heute dient es landwirtschaftlichen Zwecken. Paulimühle Die Paulimühle, wie die Hanslmühle früher im herzoglichen Besitz, wurde ebenso schon 1269 urkundlich. Der Mühlbetrieb wurde etwa 1958 eingestellt. An der jetzigen Gemeindegrenze an der Pastettener Straße gelegen, vermittelt sie heute noch den imposanten Eindruck eines über Jahrhunderte bedeutenden Mühlenbetriebes. Der Name leitet sich von dem früheren Besitzer Pauli ab, der in den Urkunden bereits 1554 genannt ist.
Anzinger Sempt Hanslmühle Bereits 1269 wird die Hanslmühle im Besitz der Wittelsbacher genannt. Sie ist damit eine unserer traditionsreichen Mühlen, die sich - zeitweise auch Säge - den Mühlenbetrieb bis 1970 erhalten hat. Zeitgemäß wurde auch die Hanslmühle durch die Anwendung modernerer Techniken zur sogenannten Kunstmühle. Heute noch dienen die Turbinen der Stromversor- gung. Das Anwesen ist jetzt geprägt durch die Ansiedlung des Technischen Hilfswerkes so-wie mehrerer Gewerbebetriebe. Lohmühle Die Lohmühle war eine Hilfsmühle. Bereits 1416 urkundlich erwähnt, diente sie dem Beruf der Gerber. Hier wurde Rinde bearbeitet, um die zum Gerben der Häute wichtige Gerbsäure zu gewinnen. Die fortschreitende Technik machte die Lohmühle bedeutungslos. Sie musste Ende des 19. Jahrhunderts abgebrochen werden. Auch das Walkhäusl (die Loderer Walk), eine Stampf- und Walkmühle, war eine Hilfsmühle für die Loderer, die hier verfilztes Wollgewebe walkten, bis der heute noch bekannte Lo- den entstand. Die Mühle ist seit dem 14. Jahrhundert genannt, hat aber mit der Industrialisierung ihre Bedeutung verloren.
Anzinger Sempt Kressiermühle Kressiermühle, seit Anfang des 19. Jahrhunderts auf Forstinninger Flur gelegen, ist sie gerade für Markt Schwaben, dem es vorher zugeordnet war, von ganz besonderem Gewicht. In den Annalen des Klosters Ebersberg wird nämlich zur Amtszeit des Abtes Rupert (1085 - 1115) anlässlich der Schenkung einer Mühle der Name Schwaben ("suabun") erstmals urkundlich genannt. Man nimmt an, dass es sich bei dieser Beurkundung um die Kressiermühle gehandelt hat. Sie ist seit 1920 nur noch landwirtschaftlicher Betrieb und man kann hier guten Urlaub auf dem Bauernhof machen. Wolfmühle Die Wolfmühle, nach dem jetzigen Eigentümer auch Löfflmühle genannt, machte sich zu Ende des19. Jahrhunderts neue Techniken zu eigen und konnte dann feinkörnigeres Mehl mahlen. Die Bezeichnung Kunstmühle, auf alten Hofaufnahmen gut zu erkennen, wurde damit das neue Markenzeichen. Das Wasserrad wurde 1930 durch eine Turbine ersetzt. Die Wolfmühle ist 1590 bereits in Urkunden erwähnt und gehörte bis 1813 zu Schwaben, dann zu Forstinning. Sie arbeitet heute noch als einzige an der Sempt liegende Mühle.
Anzinger Sempt Köppelmühle Mit der Köppelmühle beginnt die Reihe von 7 Mühlen an der Anzinger Sempt. Sie wird bereits 1492 in Urkunden genannt. Die Mühle gehörte früher zur Gemarkung Schwaben und wird ab 1818 in Anzing geführt. Grundherr war ursprünglich der Pfleger Lampfritzhaimer (Schwabener Landgericht) und später die Hofmark Vilsheim, Landshut. Der Mühlenname ergab sich aus dem Familiennamen Köppl. Als Mahl- und Sägmühle leistete die Köppelmühle bis 1920 ihren Dienst, bevor das Anwesen dann zur Fischzucht wurde.
Forstinninger Sempt Schußmühle Als letzte der Mühlen an der Forstinninger Sempt liegt die Schußmühle im Gemeindeteil Herdweg (Ottenhofen). 1417 wird sie als Mittermühle der Grundherrschaft Ebersberg ge- nannt. Aus "lobe den „Schuß" entstand oft der typische Mühlenname "Schußmühle". Der Schuß ist die Stelle, an der Wasser herabschießt und durch seine Kraft das Mühlrad antreibt. Die Mühle arbeitete bis in die Zeit zwischen den beiden Weltkriegen als Säge- und nach dem II. Weltkrieg als Getreidemühle. Seit 1950 ist sie land- und forstwirtschaftlicher Betrieb. Köckmühle Die Köckmühle in Forstinning als nächste Mühle an der Sempt wurde schon 1538 in den Schwabener Gerichtsakten ange- sprochen. "Keck" war ein Müllergeschlecht, das auch bei Schalldorf und bei Schwillach vorkommt. Keck könnte nach J.A. Schmeller soviel wie lebhaft, quirlig oder auch sprudelnd (vom Wasser) bedeuten. 1930 wurde auf Turbinenbetrieb umgestellt, der bis 1972 lief.
Forstinninger Sempt Steffelmühle Es folgt die Steffelmühle, nach einem späteren Eigentümer Glas auch Glasmühle genannt. Sie erscheint in den Akten des Gerichtes Schwaben 1538 als hintere der Mühlen, von Sig- genhofen aus gesehen, und wurde daher immer auch als Hintermühle bezeichnet. Als Getreidemühle wurde sie bis in die 50er Jahre betrieben. Heute wird noch Strom für den eigenen landwirtschaftlichen Betrieb erzeugt. Wagmühle In den Schwabener Gerichtsakten wird unter Pullach, Gemeinde Forstinning die Wagmühle - eine Getreidemühle - geführt. Das Anwesen unterstand der Grundherrschaft des Klosters Ebersberg. Der Name deutet auf eine Mühle bei einem Wag, einem Wasserfang, bewegtem Wasser, Teich. Eine Säge wurde bis 1914, die Mehlmühle bis Anfang der 60er Jahre betrieben. Das Anwesen wird jetzt von der Familie Hitzlsperger als Landwirtschaft betrieben
Forstinninger Sempt Semptmühle Östlich der Anzinger Sempt verläuft die Forstinninger Sempt, aus der früher mehrere Mühlen ihre Energie bezogen haben. Bei Sempt, einstiges "forum fiscale" (Handels- und Stapelplatz) aus der Römer- und Karolingerzeit, liegt der Hof der Familie Garmaier, die Semptmühle. Sie dürfte schon 1060 urkundlich erwähnt sein. Bei ihr befand sich eine Säge, die vor 1900 abbrannte. Die Getreidemühle blieb bis in die 70er Jahre bestehen. Das Mühlrad dagegen leis-tet heute noch seinen Dienst als Antrieb für die hofeigene Elektrizitätsgewinnung. Heute ist das Anwesen landwirtschaftlicher Betrieb.
Wir über uns! Satzungsgemäß wird u.a. die Verschönerung des Marktes Markt Schwaben und dessen Umgebung durch Neuanlagen und Verbesserungen angestrebt. So wurde der Verschönerungsverein 1925 erstmals gegründet. 1942 kam er jedoch zum Erliegen. Erst am 15.5.1964 wurde ein Neustart gewagt. Ein Grund für das 40-jährige Jubiläum in diesem Jahr im Rahmen einer ökumenischen Feier. Zum Jubiläumsjahr wurde erneut die Kapelle bei der Paulimühle saniert, für deren Erhaltung sich die der Verein laufend sorgt, nachdem er sie bereits vor 15 Jahren mit einem Kostenaufwand von ca. 40.000 DM vor dem Ruin bewahren konnte. Einen Beitrag zur Verschönerung des Ortes stellt auch die Weihnachtsbeleuchtung dar, die vom Verschönerungsverein mit der Übernahme der Planungskosten in die Wege geleitet worden war. Die Aufstellung von Anlagebänken in und um Markt Schwaben an geeigneten Aussichtsplätzen ist ein weiteres Ziel. Ferner wurden die Pflanztröge am Rathaus und an der Anzinger Straße initiiert, wofür Vereinsmitglieder zur Patenschaft für die Pflege gewonnen werden konnten. Im Rahmen der Aktion “Mehr Blumen in Markt Schwaben“ wurden Vorgärten und Fassadengestaltungen als gutes Beispiel für eine schöne Ortsgestaltung prämiert. Als weiteren Beitrag zur Ortsverschönerung wurden zum Jubiläumsjahr die katholische sowie die evangelische Kirche mit einer Spende zur Kirchenrenovierung unterstützt. Auch mit der jetzigen Wander- und Radkarte soll auf unser schönes Ortsbild aufmerksam gemacht und ein Fenster zur geschichtlichen Entwicklung unseres Marktes geöffnet werden. Dies alles war und ist möglich dank unserer Mitglieder und Förderer. Werden auch Sie Mitglied. Darum bittet der Vorstand mit: Volkard Luce, Richard Huber, Monika Schützeichel, Reinhard Frick, Hans-Jürgen Hache und Manfred Ihm. Oktober 2005 Verschönerungsverein Markt Schwaben
Quellen: "Der Landkreis Ebersberg, Geschichte und Gegenwart". Herausgeber Kreissparkasse Ebersberg 1986. "Markt Schwaben, Ortsgeschichte eingebunden in die bayerische Geschichte". Herausgeber Irmgard Köhler und Josef Blasi 2002. Bilder: Camera-Club Markt Schwaben, Verschönerungsverein Markt Schwaben Luftbild: © Landesamt für Vermessung und Geoinformation
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