Märkteunteruns - Marktmeinung Dezember 2021
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Einleitung Omikron bis Omega Wird Omikron die letzte dominante Corona- Dieser fällt für die Aktienmärkte positiv Statt der üblicher Variante sein, oder ist sie das überhaupt, aus. Auch wenn die aktuellen Erwartungen weise positiven wir wissen es nicht. Ob die Impfungen hinsichtlich Wirtschaftswachstum Omikron- Saisonalität befinden hier funktionieren oder angepasst werden bedingt etwas nach unten revidiert werden, wir uns an den müssen, wird sich noch herausstellen. Und sollte sich die Konjunkturerholung fort- Aktienmärkten wie weit wir im griechischen Alphabet noch setzen. Davon werden die Unternehmen nun unvermittelt im kommen werden, getrauen sich wohl selbst profitieren und ihre Erträge steigern kön- Korrekturmodus. die Experten nicht zu prognostizieren. nen. Gleichzeitig werden die Notenbanken Am Ende eines extrem starken Aktienjah- ungeachtet hoher Inflationsraten die geld- res führen diese offenen Fragen verständ- politischen Zügel nur langsam anziehen. licherweise zu Verunsicherung unter den Die Renditen an vielen Anleihemärkten Anlegern. Statt der üblicherweise positiven könnten moderat steigen. Interessant blei- Saisonalität befinden wir uns an den Akti- ben die Rohstoffe. Die im Herbst gesehene enmärkten nun unvermittelt im Korrektur- Übertreibung ist vorüber, die Assetklasse modus. Und nach einem derart ausgepräg- somit auch wieder taktisch attraktiv. Somit ten Anspringen der Volatilität dauert es in wird hier zulasten von Anleihen eine Über- der Regel zumindest mehrere Wochen, gewichtung eingegangen. Bei den Aktien bis sich die Märkte wieder beruhigt haben. warten wir mit einer Neupositionierung Was uns zum Ausblick 2022 bringt. noch ab. Ihr märkteunteruns Team märkteunteruns ⅼ Dezember 2021 ⅼ 2
Inhalt Marktumfeld Ausblick Asset Allocation Kennzahlen 4-6 7-8 13 15 Marktumfeld Dezember Globale Konjunktur Strategische Asset Übersicht Allocation Marktentwicklung 9 Geld-/Kapitalmarkt 14 Taktische Asset 10 Allocation Anleihen 11-12 Aktien märkteunteruns ⅼ Dezember 2021 ⅼ 3
Marktumfeld Anleihenmärkte Lockdowns unterbrechen Nach starken Anstiegen seit August drehten die Anlei- Renditeanstieg herenditen im November wieder deutlich nach unten (in Deutschland beispielsweise von -0,1 % auf -0,3 %). High Yield USA 11,4 % Hauptgrund: die neue Corona-Welle und Sorgen über 0,9 neuerliche Lockdowns (auch schon vor Omikron). Ent- Unternehmensanleihen 6,9 % USA 2,0 sprechend positiv war die Monatsperformance bei Euro- Staat USA 6,5 % Staatsanleihen, während es bei Unternehmensanleihen 3,6 nur für eine schwarze Monatsnull reichte. High-Yield- Staat UK 2,4 % 2,3 Anleihen rutschten dagegen sogar (leicht) ins Minus High Yield Euro 2,4 % (steigende Risikoaversion, so wie auch am Aktienmarkt). -0,6 Bei US-Dollar-Anleihen sorgte der festere Dollar hinge- -0,8 % EM Unternehmensanleihen 0,0 gen für eine schöne Monatsperformance. -1,0 % Unternehmensanleihen Euro Monatsschlusslichter: Emerging-Market-Anleihen. 0,2 Seit Jahresbeginn zählen diese in Hartwährung und Lo- -1,2 % Staat Deutschland 1,8 kalwährung zum schwächsten Anleihesegment. Ansons- -1,6 % Staat Italien ten entspricht die Anleiheentwicklung seit Jahresbeginn Seit Jahresbeginn 1,5 Zum Vormonat immer noch dem Muster einer starken Konjunkturer- -2,3 % EM Lokalwährung holung: Stärkste Performance bei High Yield (parallel 0,0 -4,0 % EM Hartwährung zum Aktienmarkt) dank stark fallender Risikoprämien. -2,0 Schlechteste Performance bei etablierten Staatsanleihen -4 % -2 % 0% 2% 4% 6% 8% 10 % aufgrund steigender Marktrenditen. Mit Omikron könnte Erträge in Euro diese Bilanz allerdings im Dezember noch durcheinan- Quelle: Bloomberg Finance L.P., Raiffeisen KAG, 31/12/20 – 30/11/21; Stand: 30/11/21 dergebracht werden. märkteunteruns ⅼ Dezember 2021 ⅼ 4
Marktumfeld Aktienmärkte Omikron sorgt für negativen Der November hatte an den Aktienmärkten mit Aktien-November schönen Kursanstiegen begonnen, doch im Lauf des Monats verdichteten sich die Corona-Wolken immer ATX 36,2 % -0,9 mehr und brachten die Kurse unter Druck: Zu den Russland 32,4 % steigenden Fall- und Hospitalisierungszahlen kamen -8,4 MSCI World 27,0 % bald verschärfte Einschränkungen, die trotz nach 0,6 wie vor sehr guter Konjunkturdaten neue Konjunktur Osteuropa 24,2 % -8,1 sorgen schürten. Den vorläufigen Höhepunkt erreich- Dow Jones Industrials 23,5 % -1,6 ten diese Ängste Ende November mit dem Auftreten MSCI Europa 18,6 % der Virus-Variante Omikron. -2,5 Euro STOXX 50 16,6 % Da die meisten Aktienmärkte im Vorfeld stark über- -4,3 kauft waren und sich die Mehrheit für ein erfolgreiches DAX 10,1 % -3,8 Überwinden von Corona positioniert hatte, war das EM Global 4,0 % -1,4 böse Erwachen umso schmerzhafter. Heftige Tages- Asien 1,7 % einbrüche waren die Folge, was auch die Monatsper- -0,9 Nikkei 1,2 % Seit Jahresbeginn formance fast aller Indizes (leicht) ins Minus drück- Zum Vormonat -1,1 te. Negativer Ausreißer: Russland, das in Verbindung -5,7 % Lateinamerika -0,2 mit dem Ölpreiseinbruch gegen Monatsende einen fast -12,1 % China -3,3 zweistelligen Monatsrückgang verbuchte (seit Jahres- -10 % 0% 10 % 20 % 30 % 40 % beginn aber – nach dem ATX – trotzdem immer noch einer der stärksten Aktienmärkte ist!). Erträge in Euro Quelle: Bloomberg Finance L.P., Raiffeisen KAG, 31/12/20 – 30/11/21; Stand: 30/11/21 märkteunteruns ⅼ Dezember 2021 ⅼ 5
Marktumfeld Rohstoffe und Währungen Korrektur am Ölmarkt Der Ölpreis folgte im November im Wesentlichen dem Aktienmarktverlauf und damit den Corona-Entwicklungen: Mit dem Bekanntwerden der Omikron-Variante brach RUB 10,5 % 2,2 der Ölpreis steil ein und beendete den Monat rund 10 % CNY 7,8 % tiefer als an seinem vorläufigen Höchststand von rund -2,6 GBP 7,7 % 85 US-Dollar Ende Oktober. Beeindruckend, dass die 1,9 Rohstoffklasse „Energie“ (und damit vor allem Öl) seit USD 4,8 % Jahresbeginn trotzdem mit einem Preisanstieg von rund -0,9 CHF 3,8 % 60 % immer noch die stärkste Rohstoffklasse ist. 1,6 Enttäuschend einmal mehr die Entwicklung bei den -0,5 % BRL Seit Jahresbeginn 2,2 Edelmetallen: Nachdem es der Goldpreis in der ersten Zum Vormonat -1,7 % JPY Novemberhälfte noch schaffte auf über 1.850 US-Dollar 2,7 zuzulegen, brach er Ende November mit den Omikron- -4 % -2 % 0% 2% 4% 6% 8% 10 % Ängsten wieder ein und beendete den November prak- tisch unverändert. Eine ähnliche Goldpreisschwäche in Energie 59,3 % -15,5 der unmittelbaren ersten Angstphase von Finanzmarkt- Industriemetalle 31,9 % korrekturen konnte man in den letzten Jahren schon -0,4 -1,6 % Edelmetalle öfter beobachten. Auffällig dagegen die relative Stärke 0,4 von Industriemetallen, die sich trotz Konjunkturängsten -20 % 0% 20 % 40 % 60 % im November deutlich besser halten konnten als der Aktienmarkt. Erträge in Euro Währungsseitig stand der November einmal mehr im Quelle: Bloomberg Finance L.P., Raiffeisen KAG, 31/12/20 – 30/11/21; Stand: 30/11/21 Zeichen eines starken US-Dollars bzw. schwachen Euros. märkteunteruns ⅼ Dezember 2021 ⅼ 6
Ausblick – Globale Konjunktur Globales Konjunkturbild – BIP Entwicklung 2020 – 2022 4,2 % 2,5 % Russland 2020 5,1 % 4,2 % 2021 2022 -3,5 % 2020 Eurozone 8,0 % 5,5 % 2021 2022 3,9 % 5,3 % 2,3 % 2,0 % 2,6 % 2020 USA -6,8 % China Japan 2020 2021 2022 2020 2021 2022 2021 2022 -3,5 % 3,9 % 3,4 % -5,1 % 2020 Afrika 9,2 % 2021 2022 7,5 % 5,0 % -3,4 % 1,5 % 2020 Brasilien 2021 2022 Indien 2020 2021 2022 -4,5 % 5,8 % 4,4 % -7,5 % 2020 Welt 2021 2022 -3,8 % Quelle: Bloomberg Finance L.P., Stand: 30/11/2021 märkteunteruns ⅼ Dezember 2021 ⅼ 7
Ausblick – Globale Wirtschaft Omikron gefährdet Winter-Konjunktur; Trotz Corona-Wellen und neuer Maßnahmenverschär- mittelfristiger Ausblick bleibt stark fungen in einzelnen Ländern war die globale Wirtschaft eigentlich auf Kurs, um mit recht gutem Wirtschafts- 15 % wachstum über den Winter zu kommen. Die neue Omi- kron-Variante stellt dieses Bild nun kurzfristig in Frage. Lockdown Winter 12 % 2020/21: harmlos gegen- Je infektiöser der neue Typ, und je weniger der bisherige über Frühjahr 2020 Impfschutz schwere Fälle verhindert, desto mehr Lock- 9% downs und wirtschaftliche Einschränkungen (im We- 6% sentlichen im Dienstleistungssektor) wird es zwangsläufig (auch) diesen Winter geben. Schlimmstenfalls würde man sich damit der Situation aus März. 20 März. 21 Juni. 20 3% Dez. 20 dem letzten Winter annähern (wo es praktisch noch gar 0% keinen Impfschutz gab). Ein entsprechendes Quartal (Q1 Dez. 18 März. 19 Juni. 19 Sep. 19 Dez. 19 Sep. 20 Juni. 21 Sep. 21 2022) mit negativem Wirtschaftswachstum – wie auch in -3 % Q1 2021 - wäre dann leicht möglich (aber immer noch vergleichsweise harmlos in Anbetracht der Folgen des -6 % ersten Shutdowns im Frühling 2020). Wie auch die letz- -12 % ten Male wäre nach dem Aufheben der Lockdowns dafür der anschließende Wachstumsschub umso stärker. Das Wachstum würde sich entsprechend (nur) ein bis zwei -15 % Euro BIP, % p.q. Werte gekappt bei +5 % p.q. Quartale nach hinten schieben. Trotz aller kurzfristigen Quelle: Bloomberg Finance L.P., Raiffeisen KAG Risiken und Rückschläge diesen Winter bleibt der mittel- fristige Konjunkturausblick entsprechend sehr positiv. märkteunteruns ⅼ Dezember 2021 ⅼ 8
Ausblick – Inflation und Notenbanken Neues Inflationshoch: US-Notenbank Neue Inflationsspitzen sorgten auch im November für reduziert Anleihenkäufe Schlagzeilen: Über 6 % in den USA und rund 5 % in der 7,0 Eurozone – das sind Niveaus, wie sie in diesen Ländern schon seit mehreren Jahrzehnten nicht mehr gesehen Inflationsspitze mit 6,2 6,0 wurden. Im Dezember könnten manche Länder noch Ende 2021 erreicht eines drauflegen. Ab Jänner dürfte aber der Gipfel 5,0 4,9 erreicht sein und die Raten im Jahresverlauf 2022 4,3 4,0 wieder deutlich zurückgehen: erstens, weil Sondereffekte 2,0 wegfallen, zweitens, weil der Preisanstieg gegenüber dem Vorjahr (z. B. bei Rohstoffen) im Lauf von 2022 2,0 immer niedriger wird, drittens, weil Lieferengpässe (trotz 1,0 Omikron) im Lauf von 2022 besser werden. Allerdings dürfte angesichts des auch 2022 absehbar 0,0 starken Arbeitsmarktes der Lohndruck steigen, das -1,0 Inflationsniveau also nicht mehr nachhaltig auf die Vor- Corona-Niveaus zurückkehren. Für die US-Notenbank -2,0 bedeutet das eine weitere Reduktion der Anleihenkäufe -3,0 1/2008 11/2021 (je nach Eskalationsniveau von Omikron eventuell etwas Inflationsentwicklung USA (jährlich) verzögert). Und wohl auch den Beginn von Zinsanhe- Inflationsentwicklung Eurozone (jährlich) bungen im zweiten Halbjahr 2022 (Marktkonsens). Die Inflationsentwicklung Österreich (jährlich) EZB hat hier dagegen noch deutlich mehr Luft und dürfte Quelle: Bloomberg Finance L.P., Raiffeisen KAG sich 2022 noch nicht zu Zinsanhebungen gedrängt sehen. märkteunteruns ⅼ Dezember 2021 ⅼ 9
Ausblick – Anleihenmärkte Anleihen jetzt untergewichtet Auch wenn neue Corona-Ängste zuletzt den Kursrückgang gegenüber Rohstoffen am Anleihemarkt unterbrochen haben, und wir (noch) nicht 3,0 einschätzen können, wie lange die aktuelle Phase sich erholender Anleihekurse noch anhält: Wir sind davon über- 2,5 zeugt, dass es sich dabei nur um eine Zwischenepisode Markt glaubt nach wie vor an handelt. Der Konjunkturausblick für 2022 bleibt stark genug, US-Zinsanhebungen 2022 2,0 um eine Reduktion der expansiven Geldpolitik in den USA weiterhin zu rechtfertigen. Schärfere Lockdowns wegen 1,5 Omikron würden das nur ein wenig verzögern, aber nicht aufheben. Den Unternehmenssektor sehen wir deshalb 1,0 2022 gut unterstützt (weiterhin starke Übergewichtung von Unternehmensanleihen), und den Renditeanstieg 0,5 0,51 sich fortsetzen (Untergewichtung von Staatsanleihen). 0,0 0,13 Was unsere Anleihepositionierung in Summe betrifft, so hatten wir unsere kurzfristige Untergewichtung von Anleihen -0,5 gegenüber Geldmarkt ja glücklicherweise vor einem Monat (vor der jüngsten Anleihekurserholung) geschlossen. Für 2011 2021 -1,0 eine Neuauflage gibt es aber inzwischen eine attraktivere Impliziter US Leitzins in 1 J US Leitzins (mid-point) Assetklasse als den Geldmarkt: Während uns Rohstoff- preise vor einem Monat noch überhitzt erschienen, so hat sich das inzwischen mit der Omikron-Korrektur drastisch Quelle: Bloomberg Finance L.P., Raiffeisen KAG verbessert. Mit Blick auf unser Konjunkturbild für 2022 öff- nen wir deshalb jetzt eine neue Untergewichtung von Anlei- hen zugunsten einer Übergewichtung von Rohstoffen. märkteunteruns ⅼ Dezember 2021 ⅼ 10
Ausblick – Aktienmärkte global Aktienmärkte: Ob Omikron die Aktienmärkte nur für Tage/Wochen oder Chance zum Aufstocken gar für Monate in Atem halten wird, werden die medizini- schen Ergebnisse der nächsten Wochen zeigen. Bis da- 3.000 hin dürften Verunsicherung der Investoren und Volatilität Auch Übernahmewelle hoch bleiben. Aber auch vor Omikron waren die meisten befeuert Aktiennachfrage Aktienmärkte bereits überhitzt und stark überkauft, 2.500 so dass das Korrektur-Risiko hoch war (und wir auch 2.000 entsprechend nur neutral positioniert). Nach der aktuellen Korrektur wird dagegen das Fundament für ein neuerli- 1.500 ches Aufstocken der Aktienquote deutlich attraktiver! Wir bleiben zwar derzeit angesichts der eingangs erwähn- ten Unwägbarkeiten noch kurzfristig neutral gewichtet, 1.000 was Aktien in Summe betrifft. Für 2022 ist unser Aktien- marktausblick aber unverändert positiv: Auch wenn 500 die aktuellen Erwartungen hinsichtlich Wirtschaftswachs- tum Omikron-bedingt etwas nach unten revidiert werden 0 sollten, bleibt das Bild einer fortgesetzten Konjunk- 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 ytd turerholung aufrecht. Davon werden die Unternehmen USA Europa profitieren und ihre Erträge steigern können. Gleichzeitig werden die Notenbanken ungeachtet hoher Inflationsra- Unternehmensübernahmen und -fusionen in Mrd. US-Dollar ten die geldpolitischen Zügel nur langsam anziehen. Quelle: Bloomberg Finance L.P., Raiffeisen KAG märkteunteruns ⅼ Dezember 2021 ⅼ 11
Ausblick – Aktienmärkte regional USA: Kurzfristiger Outperformer Unsere Aktienmarktgewichtung bleibt gegenüber bei Corona-Zuspitzung? anderen Assetklassen kurzfristig neutral (kurzfristiges 250 Omikron-Rückschlagsrisiko vs. positiver Ausblick für Underperformance der Emerging 2022). Innerhalb der Aktienmarktgewichtung stellen Markets noch nicht zu Ende? wir uns kurzfristig defensiver auf, um dem weiteren 200 197,5 Corona-Risiko Rechnung zu tragen. Auch wenn die großen US-Indizes bereits sehr teuer bewertet sind, würden sie bei einer weiteren Corona- 150 Eskalation (samt Konjunkturängsten etc.) wahrscheinlich zu den relativen Gewinnern zählen (wie bei vergangenen Lockdown-Ängsten anschaulich zu beobachten). Deshalb 100 gehen wir hier mit einer kurzfristigen Übergewichtung in den Dezember. Europa würde sich in so einem Fall dagegen vorübergehend wahrscheinlich schlechter ent- 50 52,4 wickeln und wird untergewichtet. Erstens, weil hier die Unternehmen in den Indizes deutlich zyklischer aufgestellt sind. Und zweitens, weil Lockdowns in Europa wohl wie- 1/2012 11/2021 0 der strenger als in den USA gehandhabt würden. Obwohl MSCI Emerging Markets TR EUR sich die China-Ängste zuletzt etwas gelegt haben, dürften Relative Performance MSCI EM vs. MSCI World aber auch die Schwellenländer (EM) in so einer Situation stärker leiden (untergewichtet): Niedrigere Impfraten und Quelle: Bloomberg Finance L.P., Raiffeisen KAG geringere Ressourcen des Staates, um Corona-Kosten abzufedern, machen diese Länder potenziell anfälliger. märkteunteruns ⅼ Dezember 2021 ⅼ 12
Strategische Asset Allocation Unter der Strategischen Asset Allocation verstehen wir die langfristige Beurteilung der verschiedenen Anlageklassen. Unternehmens- & Aktien Staatsanleihen EM-Anleihen Reale Assets wenig attraktiv attraktiv wenig attraktiv attraktiv wenig attraktiv attraktiv wenig attraktiv attraktiv Unser Aktienmodell hat Anfang Die Renditen der europäischen Die Risikoaufschläge bei Unter- Wir haben die starke Perfor- November ein Kaufsignal für Euro- Staats-anleihemärkte befinden sich nehmensanleihen sind zuletzt mance bei inflationssensitiven päische Aktien geliefert. Im Gegen- auf extrem niedrigen Niveaus. Auf etwas gestiegen. Doch noch immer Assets (durations-gehedgte zug haben wir unsere Position in Sicht der nächsten 5 Jahre erwar- befinden sich auch die Risikoauf- Inflations-schutzanleihen, zykli US-Value-Aktien abgebaut. ten wir hier niedrige (bzw. zum Teil schläge bei EUR Non-Financial sche Rohstoffe, inflationssen- In Summe haben wir dadurch die negative) Erträge. IG-Anleihen und bei USD-Anleihen sitive Aktien und Währungen) Aktienquote auf rund 24 % ange- Wir halten noch Positionen in Non- aus den Schwellenländern nahe auch im November genutzt, hoben und bevorzugen weiterhin EUR Staatsanleihen und haben dem teuersten Quartil seit 1998. um die Position weiter zu günstig bewertete, "zyklischere den Rendite-rückgang im Sommer Nach der Gewinnmitnahme im Q2 verringern. Märkte" wie jene Europas, Japan für eine leichte Reduktion (AUD- halten wir aber weiterhin Unter- Trotzdem sehen wir diesen und die Schwellenländer. Zinsrisiko) genutzt. nehmensanleihen im Investment Bereich als langfristig attraktiv Grade und EM-Währungen sowie an und haben hier (ge)wichtige EM-Hartwährungsanleihen. Positionen. *alle Aussagen beziehen sich auf die SAA der Fonds: Raiffeisen 337 - S.A.M und Raiffeisen GlobalAllocation-StrategiesPlus Quelle: Raiffeisen KAG, Stand vom November 2021, die vorliegende Prognose/Einschätzung ist kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung. märkteunteruns ⅼ Dezember 2021 ⅼ 13
Taktische Asset-Allocation Dezember Die Taktische Asset Allocation steuert ■ Wirtschaft: Vorlaufindikatoren: hohes Niveau, ausgewählte marktorientierte Portfolios aber rückläufige Dynamik; Omikron/neue Lock- der Raiffeisen KAG auf kurze bis mittlere downs als kurzfristiges Abwärtsrisiko; Kurzfristi- ger Gegenwind (Inflation, Lieferengpässe), aber Sicht. Die Positionierungen des Fonds- starker Ausblick für Wachstumsniveau 2022 managements können sich von anderen intakt; Starker Arbeitsmarkt und hohe Inflations- Kapitalmarktanalysen (z. B. Raiffeisen raten nähren Sorge vor Lohn-Preis-Spirale RESEARCH GmbH) unterscheiden. ■ nternehmen: Starkes Gewinnwachstum 2021, U aber deutlich niedrigeres Gewinnwachstum 2022 Neutrale Gewichtung ■ entiment: Mitte Nov. noch sehr bullishes Sen- S timent; Inzwischen signalisieren kurzfristige Indikatoren wie Volatility Index VIX bereits über- verkaufte Niveaus ■ Markttechnik: Große Indizes (S&P 500, MSCI World) weiter im Aufwärtstrend ■ pezialthemen: Omikron, Lockdowns; Tapering, S Inflation, Stagflation ■ Positionierung: Neu: Untergewichtung Anleihen, Übergewichtung Rohstoffe Aktiengewichtung Maximales ±0 ggü. Vormonat Maximales Untergewicht Übergewicht Die vorliegende Prognose/Einschätzung ist kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung. märkteunteruns ⅼ Dezember 2021 ⅼ 14
Kennzahlen Übersicht Marktentwicklung Aktienindizes 30.11.2021 Diff. YTD Diff. YTD 5 Jahre p.a. Anleiherenditen 30.11.2021 Diff. YTD in Lokalwährung in Euro in Euro 10Y, in % in BP MSCI World 3.102 19,40 27,00 13,30 USA 1,44 53 Dow Jones 34.484 14,60 23,50 13,50 Japan 0,06 4 Nasdaq 100 16.136 26,00 35,80 26,90 Großbritannien 0,81 61 Euro Stoxx 50 4.063 16,60 16,60 8,40 Deutschland -0,35 22 DAX 15.100 10,10 10,10 7,30 Österreich -0,08 34 ATX 3.661 36,20 36,20 11,00 Schweiz -0,23 32 Nikkei 27.822 2,90 1,20 9,60 Italien 0,97 43 Hang Seng 23.475 -11,60 -5,30 2,50 Frankreich 0,01 35 MSCI EM 1.212 -1,70 4,00 8,20 Spanien 0,40 35 Devisenkurse Geldmarktsätze 3M, in % EUR/USD 1,13 7,70 -1,40 USA 0,17 -7 EUR/JPY 128,32 -1,70 -1,10 Euroland -0,57 -3 EUR/GBP 0,85 4,80 -0,10 Großbritannien 0,10 8 EUR/CHF 1,04 3,80 0,70 Schweiz -0,78 -2 EUR/RUB 84,10 7,80 -4,20 Japan -0,08 0 EUR/CNY 7,24 10,50 0,20 Leitzinssätze d. ZB in % Rohstoffe USA - Fed 0,25 0 Gold 1775 -6,50 0,70 9,90 Eurozone - EZB 0,00 0 Silber 23 -13,50 -6,80 7,90 UK - BOE 0,10 0 Kupfer 9516 22,80 32,30 11,60 Schweiz - SNB -0,75 0 Rohöl (Brent) 70 36,30 46,90 8,20 Japan - BOJ -0,10 0 Quelle: Bloomberg Finance L.P., 30/11/2021, YTD = Veränderung im Vergleich zum Vorjahresultimo; Performanceergebnisse der Vergangenheit lassen keine verlässlichen Rückschlüsse auf die künftige Entwicklung zu. märkteunteruns ⅼ Dezember 2021 ⅼ 15
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