Landeszeitung - Tiroler Landeszeitung

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Landeszeitung - Tiroler Landeszeitung
Amtliche Mitteilung | März 2020 | www.landeszeitung.at
Österreichische Post AG, RM 04A035550 K, 6020 Innsbruck

                 Landeszeitung
                  Stand: 18. März 2020, 10 Uhr

                                                                    Foto: Adobe Stock

                  Tirol schützt sich selbst.
                  Die einschneidenden, harten Maßnahmen dienen dem Selbstschutz
                  und dem Schutz der Mitmenschen. Damit wir so rasch wie möglich
                  wieder so in dem Land leben können, wie wir unser Land lieben.
                  Wichtige Hinweise und Informationen entnehmen Sie dieser
                  Ausgabe der Landeszeitung.
Landeszeitung - Tiroler Landeszeitung
Wichtigste Maßnahmen

Liebe Leserinnen und Leser!
Die Landeszeitung wurde am Mittwoch, den 18. März um 12 Uhr gedruckt und
ab Donnerstag, den 19. März an alle Tiroler Haushalte zugestellt. Die Entwicklungen
lassen sich leider nicht vorhersagen. Daher bitten wir Sie vonseiten der Redaktion um
Verständnis, sollten aufgrund neuer Entwicklungen weitere Maßnahmen beschlossen werden,
die wir in dieser Ausgabe nicht berücksichtigen konnten.
Aktuelle Informationen finden Sie online unter www.tirol.gv.at.

Verkehrsbeschränkung in Tirol –
die wichtigsten Maßnahmen
DIE VERKEHRSBESCHRÄNKUNG IM GESAMTEN BUNDESLAND TIROL

•	gilt per Verordnung seit Sonntag, dem                                                                   körperlich geschwächten Personen und
   15. März 2020.                                                                                          Menschen mit Behinderungen
                                                                                                        - auch das Ausführen des Hundes ist
•	gilt vorerst für eine Woche bis einschließlich                                                          erlaubt
   Sonntag, 22. März.
•	bedeutet, dass niemand ohne triftigen Grund                                                      Die Verkehrsbeschränkung
   seine Wohnung bzw. sein Haus verlassen darf.                                                     •	wird von der Polizei auf Landesebene über-
                                                                                                       wacht. Dabei wird auf Augenmaß geachtet.
•	Ausnahmen sind:                                                                                     Es steht die Information und Aufklärung der
   - beruflich notwendige Gründe                                                                       Bevölkerung im Vordergrund.
   - medizinische Versorgung (z.B. nicht auf-                                                      •	erlaubt das Spazierengehen alleine oder mit
      schiebbare Arzt- oder Apothekenbesuche)                                                          Menschen aus dem eigenen Haushalt. Den-
   - Deckung der Grundbedürfnisse (z.B. Lebensmit-                                                    noch appelliert Tirol an die Bevölkerung, das
      teleinkauf, Geldabheben beim Bankomaten)                                                         Haus nicht zu verlassen.
   - Besorgungen und Erledigungen für jene                                                         •	Wichtig: Bitte keine Skitouren oder Wanderun-
      Menschen, die ihre Wohnung nicht verlassen                                                       gen unternehmen, da sich alle Einsatzkräfte
      können oder sollen                                                                               auf das Coronavirus konzentrieren müssen.
   -R  ückkehr zum eigenen Wohnort
   -w  enn es berechtigte Gründe zum Verlassen                                                     •	ist notwendig, um die Menschen in Tirol zu
      des Landes gibt                                                                                  schützen und um möglichst bald wieder zur
   - Besuche bei Älteren und Minderjährigen,                                                          Normalität zurückkehren zu können.

IMPRESSUM Informationsmagazin der Tiroler Landesregierung / Auflage: 369.469 Stück
MEDIENINHABER UND HERAUSGEBER: Land Tirol. CHEFREDAKTION: Mag. Florian Kurzthaler. Redaktion/Sujets/Grafik: Abt. Öffentlichkeitsarbeit KONTAKT: Abteilung Öffentlichkeitsarbeit, Landhaus 1,
6020 Innsbruck, Tel.: 0043-(0)512/508-1902, E-Mail:landeszeitung@tirol.gv.at. GRAFIK UND LAYOUT: Conny Wechselberger, eco.nova corporate publishing, Innsbruck. DRUCK: Intergraphik GmbH. OFFEN-
LEGUNG GEMÄSS § 25 MEDIENGESETZ: Medieninhaber: Land Tirol. Erklärung über die grundlegende Richtung: Information der BürgerInnen über die Arbeit der Landesregierung, der Landesverwaltung
und des Landtags.

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Landeszeitung - Tiroler Landeszeitung
Kommentar

LIEBE LESERINNEN, LIEBE LESER!

Wir leben in einer außergewöhnlichen Zeit. Einer Zeit,
die sich noch vor einigen Wochen, wenn nicht Tagen,
niemand hätte vorstellen können. Und ja, diese Situa-
tion macht vielen Menschen Sorge. Die notwendigen
Maßnahmen, die von Behördenseite getroffen werden
müssen, verunsichern die Menschen. Das ist sehr gut
nachzuvollziehen. Doch gleichzeitig zeigt sich auch die
immense Hilfsbereitschaft und die Solidarität der Tirole-

                                                                                                         Foto: Land Tirol/Berger
rinnen und Tiroler, für die ich sehr dankbar und auf die
ich sehr stolz bin. Wir halten zusammen und verstehen,
dass die einschneidenden Maßnahmen notwendig sind,
um uns selbst und unsere Mitmenschen zu schützen.
Die Tiroler Landesregierung trifft alle nötigen Ent-
scheidungen mit dem Ziel, dass alle Tirolerinnen und
Tiroler möglichst unbeschadet diese Krise überstehen
und wir so bald als möglich unser Leben in gewohnter
Form wieder aufnehmen können. Diese Entscheidungen

                                                                  STOPP
betreffen unter anderem das soziale, berufliche und öf-
fentliche Leben, das Gesundheitssystem, die Wirtschaft,
die Reisefreiheit.
Auf den folgenden Seiten der Landeszeitung erhal-
ten Sie einen Überblick über all jene Maßnahmen, die
vonseiten des Landes Tirol getroffen werden mussten,
um die Ausbreitung des Coronavirus zu verlangsamen.              AUCH DU DIE
                                                                VERBREITUNG
Expertinnen und Experten kommen zu Wort und häufig
gestellte Fragen werden beantwortet. Außerdem finden
sich wichtige Kontaktnummern und eine Übersicht über
jene Schutzmaßnahmen, die jede und jeder Einzelne
von uns treffen kann.                                           DES CORONA-
                                                                   VIRUS!
Ich bitte aber die Leserinnen und Leser um Verständ-
nis – die Ereignisse erfordern rasche und entschlossene
Entscheidungen und daher wird es nicht möglich sein,
über sämtliche aktuelle Maßnahmen in dieser Aus-
gabe der Tiroler Landeszeitung zu berichten, da diese        #DAHOAMBLEIBEN
am Mittwoch, den 18. März, um 12 Uhr gedruckt und
danach an alle Haushalte zugestellt wird.
Laufend aktualisiert wird die Homepage des Landes
www.tirol.gv.at
Auch auf den Social Media Kanälen des Landes wird topaktuell berichtet.
Abschließend mein eindringlicher Appell an alle Tirolerinnen und Tiroler: Gehen Sie unseren Tiroler Weg frei-
willig mit und verlassen Sie das Haus nur, wenn es absolut notwendig ist: aus beruflichen oder medizinischen
Gründen, um Schwächeren zu helfen oder zur Deckung der eigenen Grundbedürfnisse.

Ich bedanke mich für die Unterstützung jeder und jedes Einzelnen – gemeinsam packen wir das.

Ihr
Günther Platter
Landeshauptmann von Tirol

                                                                                                                                   3
Landeszeitung - Tiroler Landeszeitung
Interview

„Daheimbleiben – aus Solidarität gegenüber den
Schwächeren in unserer Gesellschaft!“
Univ.-Prof. Drin Cornelia Lass-Flörl,                    Ist die Verkehrsbeschränkung, die am
Direktorin des Instituts für Hygie-                      Sonntag, den 15. März, vorerst für eine     Liebe Tirolerinnen und Tiroler!
ne und Medizinische Mikrobiologie                        Woche verordnet wurde, aus Ihrer
an der Medizinischen Universität                         fachlichen Sicht gerechtfertigt?            Die aktuellen Ereignisse machen
Innsbruck, gibt Antworten auf                            Kurz gesagt: Je strikter wir unsere         es notwendig, dass wir uns für
wichtige Fragen.                                         sozialen Kontakte einschränken,             eine begrenzte Zeit von ge-
                                                         desto erfolgreicher werden wir im           wohnten Abläufen verabschie-
Warum war Tirol das erste Bundes-                        Kampf gegen die Ausbreitung des             den und unser Handeln den Um-
land, das so drastische Maßnahmen                        Virus sein. Je erfolgreicher wir im         ständen anpassen müssen. Das
gesetzt hat?                                             Kampf gegen die Ausbreitung sind,           betrifft auch den Tiroler Landtag.
Wir haben in Tirol eine ganz be-                         desto leichter werden wir auch              Ich bin mit den VertreterInnen
sondere Situation: Einerseits sind                       die Fälle im Krankenhaus im Griff           aller Fraktionen übereingekom-
wir das Bundesland mit sehr hohen                        haben. Aus infektiologischer und            men, die für den 1. und 2. April
Fallzahlen, andererseits haben wir                       hygienischer Sicht gibt es eigent-          angesetzte Landtagssitzung
sogenannte Cluster: Das bedeutet,                        lich nur die Möglichkeit, das soziale       nicht abzuhalten und die davon
wir haben Nester, aus denen sich                         Leben auf ein absolutes Minimum             betroffenen Beschlussfassungen
das Virus sehr leicht verbreitet. Von                    zu beschränken – damit wird eine            im Mai vorzunehmen.
dort aus kam es zu einer sehr hohen                      Weiterverbreitung des Virus und
Anzahl von Übertragungen und wir                         die Erkrankung einer großen Anzahl          Um die Folgen des Coronavirus
beobachten dadurch eine unübliche                        von Menschen verhindert und das             abfedern zu können, hat die
Häufung von Erkrankten an einem                          Gesundheitssystem nicht überlas-            Landesregierung ein Maßnah-
Ort.                                                     tet. Ziel ist es, Ärztinnen und Ärzte,      menpaket geschnürt. Für dessen
                                                         Schwestern und Pflegerinnen und             Beschluss werde ich, wenn es
                                                         Pfleger möglichst lange bereitzu-           soweit ist, unverzüglich eine au-
                                                          halten und letztendlich den Anteil         ßerplanmäßige Landtagssitzung
                                                          jener Patientinnen und Patienten,          einberufen. Die Handlungsfähig-
                                                          die schwerer erkranken, sehr gering        keit der Tiroler Gesetzgebung
                                                          zu halten.                                 ist zu keinem Zeitpunkt einge-
                                                                                                     schränkt, das garantiert unsere
                                                         Für wen ist das Coronavirus besonders       Tiroler Landesordnung.
                                                         gefährlich?
                                                         Wir wollen die Verbreitung ein-
                                                         dämmen, um einerseits besonders             Jetzt heißt es zusammen-
                                                         sensible Gruppen wie Menschen ab            halten und aufeinander
                                                         65 Jahren oder Personen mit Grund-          schauen!
                                                         erkrankungen zu schützen. Ziel ist
                                                         andererseits, das Gesundheitssystem         Ihre
                                                         nicht mit sehr vielen gleichzeitig Er-
                                                                                                     Sonja Ledl-Rossmann
                                                         krankten zu überlasten. 80 Prozent
                                                                                                     Landtagspräsidentin von Tirol
                                                         der Personen mit einem positiven
                                                         Corona-Befund weisen einen milden
                                                         Verlauf auf – sie haben leichte bis
                                                         gar keine Symptome. Ihnen obliegt         Wie lautet Ihre Prognose? Wenn wir
                                                         aber auch eine große Verantwor-           die drastischen Maßnahmen umset-
                                                         tung. Daher mein wiederholter             zen, gehen wir davon aus, dass wir
                                                         Appell: Halten Sie sich an die Ver-       die Neuinfektionen in den nächsten
                                   Foto: David Bullock

                                                         kehrsbeschränkung, bleiben Sie zu         vier bis fünf Wochen wahrscheinlich
                                                         Hause – aus Solidarität gegenüber         um die Hälfte reduzieren können.
                                                         den Schwächeren in unserer Gesell-        Daher ist das, was man tut,
                                                         schaft!                                   wichtig.                           ■

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Landeszeitung - Tiroler Landeszeitung
Übersicht

Übersicht der Maßnahmen
ONLINE-FRAGEBOGEN DER LEITSTELLE TIROL

Unter corona.leitstelle.tirol gibt es einen Online-Fragebogen. Damit wird mit wenigen Fragen geklärt, ob man laut der
aktuellen Definition des österreichischen Gesundheitsministeriums als Verdachtsfall eingestuft wird oder nicht. Nach
dieser ersten Abklärung wird gegebenenfalls bei Symptomen geraten, die Gesundheitsberatung unter der Nummer
1450 anzurufen. Sollten Daten erforderlich sein, können diese via Formular direkt an die Bezirksverwaltungsbehörden
übermittelt werden. Sie dienen der Gesundheitsbehörde zur weiteren Abwicklung und werden auch nur an diese
weitergeleitet.

                                                                              HOTLINE

                                                                              An den Bezirkshauptmannschaften Tirols und in der
                                                                              Stadt Innsbruck wurde eine Corona-Hotline eingerich-
                                                                              tet, die ab sofort rund um die Uhr in Betrieb ist. An diese
                                                                              Hotline können sich vor allem GemeindevertreterInnen
                                                                              wenden, die Fragen zu den aktuellen Maßnahmen und
                                                                              Entwicklungen haben. In weiterer Folge stehen die Hot-
                                                                              lines auch BürgerInnen zur Verfügung, die konkrete Fragen
                                                                              für eine jeweilige Gemeinde haben und deren Anliegen
                                                                              nicht bei anderen Hotline noch besser aufgehoben sind.

                                                                              •   BH Reutte: Tel. 05672 6996-5706
                                                                              •    BH Landeck: Tel. 05442 6996 80-5501, -5502, -5503
                                                                              •     BH Imst: Tel. 05412 6996-805310
                                                                              •      BH Innsbruck: Tel. 0512 5344-805050
                                                                              •       BH Schwaz: Tel. 05242 6931-5880
                                                          Foto: Adobe Stock

                                                                              •        BH Kufstein: Tel. 05372 606-6020
                                                                              •         BH Kitzbühel: Tel. 05356 62131-806363
                                                                              •          BH Lienz: Tel. 0512 50880-6600
                                                                              •           Stadt Innsbruck: Tel. 0512 5360

BESUCHSVERBOT

BesucherInnen-Beschränkung für Tirols Wohn-, Alten- und Pflegeheime. In
begründeten Ausnahmefällen sind Besuche möglich. Auch für Tirols Kran-
kenhäuser gilt ein Besuchsverbot – Ausnahmen gibt es nur für Besuche bei
Kindern und bei PatientInnen in der Palliativbetreuung. Bei Geburten kann
eine Begleitperson dabei sein.

SCHUL- UND KINDERBETREUUNGSBETRIEB EINGESCHRÄNKT

Der Schul- und Kinderbetreuungsbetrieb ist bis auf Weiteres eingeschränkt: Für SchülerInnen ab der neunten Schul-
stufe findet seit Montag, 16. März, kein Unterricht mehr statt. Für Schulen bis zur achten Schulstufe und Kinderbetreu-
ungseinrichtungen gilt ein eingeschränkter Betrieb.

                                                                                                                                        5
Landeszeitung - Tiroler Landeszeitung
Übersicht

                                                                                     NICHT DRINGENDE OPERATIONEN
                                                                                     REDUZIERT

                                                                                     In Abstimmung mit allen Tiroler
                                                                                     Spitälern werden planbare und nicht
                                                                                     dringende Operationen schritt-
                                                                                     weise reduziert. Die Versorgung von
                                                                                     Notfällen, DialysepatientInnen oder
                                                                                     onkologische PatientInnen mit fixen
                                                                                     Behandlungsschemata (z.B. Strahlen-
                                                                                     therapie) bleibt weiterhin gewähr-
    Fotos (3): Adobe Stock

                                                                                     leistet.

SEILBAHNBETRIEB EINGESTELLT

Der Seilbahnbetrieb ist seit Sonntag, 15. März, in ganz Tirol auf Basis des Epidemiegesetzes eingestellt. Ebenso wurden
alle Beherbergungs- und Gastronomiebetriebe behördlich geschlossen.

EINREISESTOPP

Es gilt ein Einreisestopp von Italien nach Österreich. Davon ausgenommen sind ausschließlich Personen, die ein
gültiges ärztliches Attest aufweisen können. Dem beruflichen PendlerInnenverkehr und dem Güterverkehr ist ein
Grenzübertritt gestattet, jedoch können von der Behörde Gesundheitschecks vorgenommen werden.

WELCHE EINSCHRÄNKUNGEN GIBT ES BEI BUS UND BAHN?

In einigen Regionen in Tirol gibt es bereits Einschränkungen im öffentlichen Verkehr. Die Fahrgäste werden gebeten, sich über
die Servicedienste des VVT vor Fahrtantritt zu informieren. Alle Infos zu aktuellen Fahrplänen und Änderungen finden Sie auf
den Webseiten von VVT, ÖBB und IVB, in den Verkehrsmeldungen des VVT unter vvt.at/verkehrsmeldungen und in der Fahr-
planauskunft über die VVT SmartRide App oder unter fahrplan.vvt.at.

Weitere Informationen erhalten Fahrgäste
telefonisch oder per E-Mail in
den KundInnencentern:

VVT KundInnenservice:
0512 56 16 16 oder unter info@vvt.at

IVB KundInnenservice:
0512 53 07-500 oder unter info@ivb.at

ÖBB KundInnenservice:
05-1717

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Landeszeitung - Tiroler Landeszeitung
Übersicht

GESUNDHEITSPLAN TIROL            Bei Sorgen und Ängsten – die Corona-Sorgen-Hotline

                                Sie fühlen sich alleine, Sie belastet diese        •	Notrufnummer des Tiroler Frauenhauses:
Tirolweit stehen über 1.300     außergewöhnliche Situation oder Sie suchen            0512 342112. Diese ist rund um die Uhr
Betten für dringliche Fälle     jemanden zum Reden? Bei der Corona-Sor-               erreichbar. Zusätzlich bietet das Tiroler Frau-
an Tirols Spitälern ab sofort   gen-Hotline des Landes Tirol und der Diözese          enhaus eine Online-Beratung an: wohnen@
zur Verfügung. Außerdem         Innsbruck haben PsychologInnen, Psychothe-            frauenhaus-tirol.at
sind aktuell zusätzlich 1.100   rapeutInnen und Lebens- und Sozialberate-
Betten im Rahmen von            rInnen ein offenes Ohr für Ihre Probleme und       •	Frauenhelpline: 0800 222 555. Eine tele-
„Notkrankenstationen“ in        unterstützen Sie in dieser schwierigen Zeit.          fonische Beratungseinrichtung für alle Opfer
Vorbereitung. Diese wer-                                                              von familiärer Gewalt bzw. von Gewalt in
                                •	Die Corona-Sorgen-Hotline Nummer 0800
                                                                                      Beziehungen.
den in leerstehenden Ho-           400 120 ist von 8 bis 20 Uhr erreichbar.
tels, Reha-Einrichtungen,                                                          Hotline zur Bewältigung des
                                •	Außerhalb dieser Zeit steht Ihnen die Tele-
Krankenpflegeschulen oder                                                          familiären Alltags
                                   fonseelsorge unter Nummer 142 rund um
sonstigen Einrichtungen ein-       die Uhr – auch auf www.onlineberatung-          Die Erziehungsberatung des Landes Tirol leistet
gerichtet. Diese zusätzliche       telefonseelsorge.at – zur Verfügung.            eine Hilfestellung, wenn Eltern nicht wissen,
Versorgungsstruktur dient als                                                      wie sie ihren Kindern diese außergewöhnliche
Ergänzung zu den bestehen-      Speziell für Frauen                                Situation erklären können und gibt Tipps zur
                                Gerade in dieser außergewöhnlich heraus-           Bewältigung des familiären Alltags:
den Spitälern und soll jene
                                fordernden Zeit sind Gewaltprävention und
PatientInnen aufnehmen, die                                                        •	Erziehungsberatung des Landes Tirol: 0512
                                Opferschutz besonders wichtig. Speziell
am Coronavirus erkrankt sind,   Frauen können sich an folgende Einrichtungen          508 2972 (erreichbar MO bis DO von 08 bis
aber keiner vollstationären     wenden:                                               16 Uhr und FR bis 12:00 Uhr)
Spitalsbetreuung bedürfen.

                                                          Coronavirus – „Worst Case Szenario“
                                                          Annahme: 60-70 % der Bevölkerung in Österreich betroffen

    STOPP
                                                                                    Keine Einschränkung
                                                                                    der Sozialkontakte
                                                            Zahl der                Höhepunkt: ca. 2 Mio. Ende Mai
                                                            Infizierten
                                                                                    10 % weniger

   AUCH DU DIE
                                                                                    Sozialkontakte
                                                                                    ca. 1,2 Mio.

  VERBREITUNG
                                                                                                   25 % weniger
                                                                                                   Sozialkontakte
                                                                                                   ca. 360.000

  DES CORONA-
     VIRUS!
                                                               0        100          200        300         400
                                                                     Tage seit der ersten bestätigten Infektion

#DAHOAMBLEIBEN                                             Grafik: © APA, Quelle: TU Wien/dwh

                                                                                                                                        7
Landeszeitung - Tiroler Landeszeitung
Bildung

                                                                                   STOPP
                                                               AUCH DU DIE VERBREITUNG
                                                                  DES CORONAVIRUS!
                                                                               #DAHOAMBLEIBEN

                                                                                                                                                    Foto: Adobe Stock

Bis zu den Osterferien ist Lernen zu Hause angesagt. Die Materialien werden von den Lehrpersonen und über digitale Kanäle zur Verfügung gestellt.

             Für Eltern, PädagogInnen und Betreuungspersonal steht eine Hotline der
          Bildungsdirektion täglich von 7.30 bis 18 Uhr zur Verfügung: 0800 100 360.

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Landeszeitung - Tiroler Landeszeitung
Bildung

Eingeschränkter Betrieb von Schulen und
Kinderbetreuungseinrichtungen
Seit Montag, 16. März, findet für         Für jene Kinder, deren Betreuung          Auch an den Musikschulen findet bis
SchülerInnen ab der neunten               zu Hause nicht möglich ist, fin-          vorerst 3. April kein Unterricht (we-
Schulstufe kein Unterricht mehr           det ein eingeschränkter Unterricht        der Einzel- noch Gruppenstunden)
statt. In den Volks- und Sonder-          statt, der lediglich der Festigung und    statt. Vortragsabende und sämtliche
schulen sowie in den NMS und              Vertiefung des bisher erarbeiteten        weiteren Veranstaltungen entfallen –
AHS-Unterstufen und in den Kin-           Lernstoffes dient. Auch eine einge-       dies betrifft auch den Musikwettbe-
derbetreuungseinrichtungen gilt           schränkte Betreuung in den Kinder-        werb „Prima la musica“.               ■
ein eingeschränkter Betrieb.              betreuungseinrichtungen ist sicher-
                                          gestellt.
„Tirols Eltern handeln äußerst ver-
                                                                                       Junge Menschen mit
antwortungsvoll und betreuen ihre         Diese Betreuung ist vor allem für
                                                                                       großer Verantwortung
Kinder - wo immer es möglich ist          Kinder, deren Eltern im Gesundheits-
- zuhause. Sie leisten damit einen        bereich, bei Blaulichtorganisationen
                                                                                      „Wir müssen alles dafür tun, dass
Beitrag zur Eindämmung des Coro-          oder Supermärkten, Apotheken und
                                                                                       die Ausbreitung des Coronavirus
navirus“, zeigt sich Bildungslandes-      anderen Einrichtungen der Grund-
                                                                                      nicht weiter voranschreitet. Dabei
rätin Beate Palfrader dankbar für         versorgung tätig sind, vorgesehen.
                                                                                      übernehmen vor allem die jungen
die Mithilfe.                             Aber auch für jene Kinder, deren
                                                                                       Menschen in unserem Land eine
                                          Betreuung zu Hause aus anderen
                                                                                       ganz besondere Verantwortung.
Diese Maßnahme dient vor al-              Gründen nicht möglich ist, findet
                                                                                         Wir appellieren dringend an
lem zum Schutz der Kinder und in          eine eingeschränkte Betreuung in
                                                                                         euch: Nehmt euch für einige
weiterer Folge zum Schutz ihres           den Kinderbetreuungseinrichtungen
                                                                                        Zeit zurück, stellt das Gemein-
sozialen Umfeldes wie Eltern oder         statt.
                                                                                        wohl an erste Stelle und über-
Großeltern. Das Vermeiden größerer
                                                                                          nehmt Verantwortung für
Menschenansammlungen hilft, den           Kinder nur geringfügig gefährdet
                                                                                              euch und uns alle.“
Virus bestmöglich einzudämmen.            „Je weniger Kinder in den Schulen,
                                          desto geringer die Ansteckungsge-                LH Günther Platter und
Kinder, die zu Hause bleiben, wer-        fahr“, weiß Landessanitätsdirektor                LHStvin Ingrid Felipe
den von den Lehrpersonen der              Franz Katzgraber: „Aus medizinischer
Schule nach Möglichkeit über digi-        Sicht sind Kinder nur geringfügig ge-       Verhaltensempfehlungen:
tale Kanäle betreut. Der Zeitraum         fährdet. Dennoch ist eine Einschrän-
                                                                                      •	Daheimbleiben und auf
bis zu den Osterferien ist nicht als      kung in den Schulen und Kinderbe-
                                                                                         soziale Kontakte verzichten –
schulfreie Zeit, sondern als einge-       treuungseinrichtungen sehr wichtig,
                                                                                         insbesondere mit älteren
schränkter Schulbetrieb zu                um die Eindämmung des Coronvirus               Menschen und Menschen
betrachten.                               zu erreichen.“                                 mit Vorerkrankungen.
                                                                                      •	Kontakt über Telefonate, Mails
                                                                                         und Chats halten.
   Informationen für ArbeitnehmerInnen:
                                                                                      Vorsicht vor Fake News!
  Eltern, die ihre Kinder wegen Schul-    men. Die Entscheidung darüber treffen
                                                                                      Ein kritischer Umgang mit Mel-
  und Kindergartenschließungen be-        die ArbeitgeberInnen.
                                                                                      dungen und Warnungen rund um
  treuen müssen, haben Anspruch auf
                                          Demgegenüber sieht das Epidemie-            das Coronavirus, insbesondere im
  Entgeltfortzahlung für die Dauer der    gesetz einen Vergütungsanspruch vor,        Internet, ist nun wichtiger denn je.
  behördlich angeordneten Schließung      falls eine Person durch bestimmte, im       Ungeprüfte Meldungen, Ketten-
  der Schulen und Kinderbereuungsein-     Gesetz aufgezählte behördlich verfügte      briefe etc. sollten auf keinen Fall
  richtungen.                             Maßnahmen einen Verdienstentgang            weiterverbreitet werden.
  ArbeitnehmerInnen mit Betreuungs-       erleidet, auch wenn dies länger dauert.
                                                                                      Geprüfte Informationen über
  pflichten für Kinder unter 14 Jahren    Auskunft dazu gibt es auch unter der        Corona und COVID-19 speziell
  können von ihren ArbeitgeberInnen bis   Hotline der Arbeiterkammer:                 für Jugendliche unter
  zu drei Wochen Sonderurlaub bekom-      0800 22 55 22 – 1414                        www.jugendportal.at/corona

                                                                                                                               9
Landeszeitung - Tiroler Landeszeitung
Wirtschaft

Krisenhilfe: 400 Millionen Euro für den
Lebensraum Tirol
      Tiroler Maßnahmepaket für den Lebensraum Tirol                                      Um die massiven wirtschaftlichen
                                                                                          Auswirkungen der Corona-Kri-
     Covid-19 Maßnahmenpaket und                und arbeitslose Personen erhalten aus     se abzufedern, schnürt das Land
     Tiroler Härtefonds                         diesem Maßnahmenpaket eine rasche         Tirol ein eigenes Hilfspaket – er-
     Um die wirtschaftlichen Auswirkungen       und unbürokratische Hilfe. Damit          gänzend zu den Maßnahmen des
     der Corona-Krise abzufedern, stellt        sollen die Maßnahmen des Bundes er-       Bundes.
     das Land Tirol 400 Millionen Euro im       gänzt werden.
     Rahmen eines eigenen Covid-19 Maß-         Als Sofortmaßnahme wird ein eigener       Tirol befindet sich aufgrund der Co-
     nahmenpakets für den Lebensraum            Tiroler Härtefonds für Tourismusbetrie-   rona-Krise in einer Ausnahmesitua-
     Tirol zur Verfügung. Das Hilfspaket        be, kleinere und mittlere Wirtschafts-    tion, die Gesellschaft und Wirtschaft
     gliedert sich in                           betriebe, Kulturbetriebe und Vereine      gleichermaßen vor eine noch nie in
     •	Sofortmaßnahmen zur Sicherung           aus dem Sozialbereich sowie Gesund-
                                                                                          dieser Form dagewesene Herausfor-
        der Zahlungsfähigkeit der heimi-        heitsdienstleisterInnen eingerichtet,
                                                                                          derung stellt.
        schen Betriebe und zum Erhalt der       der in enger Abstimmung mit den
        Arbeitsplätze.                          Sozialpartnern erstellt wird. Ziel ist
                                                es, Insolvenzen zu verhindern und die     „Wir müssen jetzt alles tun, damit
     •	konjunkturbelebende Maßnahmen für       MitarbeiterInnen in Beschäftigung zu      die heimischen Betriebe, die Unter-
        die Zeit nach der Gesundheitskrise.     halten.                                   nehmerinnen und Unternehmer die-
                                                                                          se Krisensituation überstehen und
     Kleine und mittlere Betriebe, Vereine,     Außerdem soll es als Sofortmaßnahme
     die Tourismusbranche, Kulturbetriebe,                                                die Arbeitnehmerinnen und Arbeit-
                                                Zinszuschüsse für staatliche garantier-
     insbesondere Institutionen mit Ver-        te Haftungen an KreditnehmerInnen         nehmer in Beschäftigung bleiben“,
     anstaltungsabsagen und Einnahme-           geben. Weiters geplant sind zusätzliche   betont LH Günther Platter.
     ausfällen sowie ArbeitnehmerInnen          Subventionen für Kulturbetriebe.
                                                                                          Deshalb stellt das Land Tirol 400
                                                                                          Millionen Euro für den Lebensraum
                                                                                          Tirol zur Verfügung. Dabei geht es
                                                                                          vor allem um rasche und unbürokra-
                                                                                          tische Hilfe für kleine und mittlere
                                                                                          Betriebe, Vereine, die Tourismus-
                                               Fragen und Antworten                       branche, Kulturbetriebe, Institutio-
                                               für Betriebe                               nen mit Veranstaltungsabsagen und
                                                                                          Einnahmeausfällen sowie Arbeitneh-
                                              Laufend aktualisierte und ergänzte          merInnen und arbeitslose Personen.
                                              Antworten auf die wichtigsten
                                              Fragen für UnternehmerInnen                 Das Hilfspaket auf Landesebene soll
                                              zum Coronavirus gibt es unter
                                                                                          das vier Milliarden-Euro-Paket des
                                              www.wko.at/corona sowie bei der
                                                                                          Bundes gezielt ergänzen.           ■
                                              Infoline der Wirtschaftskammer
                                              Tirol unter +43 590 905 1111.
                                              Fragen und Antworten für Arbeit-                „Bitte unterstützen Sie
                                              nehmerInnen                                      unsere lokalen Unter-
                                              Für die ArbeitnehmerInnen stehen
                                              insbesondere die Hotline der
                                                                                             nehmen, nachdem diese
                                              Arbeiterkammer Tirol unter                      wieder geöffnet haben.
                                              0800 22 55 22 1499 sowie die Web-                Geben wir damit der
                                              site www.ak-tirol.com zur Verfügung.           Tiroler Wirtschaft wieder
                                                                                                gemeinsam Kraft!“,
                                                                                             appelliert Wirtschaftslandes-
                                                                                             rätin Patrizia Zoller-Frischauf
                                                                                             an die Tiroler Konsumentin-
                                                                                                nen und Konsumenten.

10
Lebensmittelversorgung

Die Versorgung ist gesichert
Der Lebensmittelhandel, die ver-          der Güterverkehr von den Einreisebe-       Gremialgeschäftsführer Simon Fran-
arbeitenden Betriebe und auch die         stimmungen ausgenommen. Und das            zoi von der Wirtschaftskammer Tirol.
heimische Landwirtschaft gewähr-          Allerwichtigste: Von Lebensmitteln und     150.000 Gäste sind von heute auf mor-
leisten die Versorgung der Bevölke-       Trinkwasser geht keine Gefahr durch das    gen weggefallen, alle Gasthäuser und
rung. Lebensmittelgeschäfte bleiben       Coronavirus aus.                           Restaurants sind geschlossen.
ebenso geöffnet wie Apotheken oder
Drogeriemärkte.                           Tirol hat vorgesorgt                       Heimische Landwirtschaft als Rück-
                                          Die Handelskette SPAR wie auch alle        grat der Lebensmittelversorgung
„Die Lebensmittelversorgung sowie         anderen Lebensmittelversorger ha-          700.000 Kilogramm Rohmilch liefern
die Versorgung mit Waren des täg-         ben bereits frühzeitig alles getan, um     die Tiroler Bäuerinnen und Bauern pro
lichen Gebrauchs sind gesichert! Einen    den erhöhten Bedarf an bestimmten          Tag alleine an die Tirol Milch in Wörgl.
gewissen Vorrat an Grundnahrungsmit-      Produkten sicherstellen zu können. Die     500.000 Packungen Milch, Joghurt,
teln zu Hause zu haben ist immer gut,     Bestellmengen wurden erhöht und auch       Topfen und Schlagobers sowie 10.000
Hamsterkäufe sind aber völlig unan-       in der Lagerabwicklung wurden Vorkeh-      Kilogramm Butter und bis zu 50.000
gebracht.“ Das bekräftigt LHStv Josef     rungen getroffen. Aus der SPAR-Zentrale    Kilogramm Käse verlassen Tag für Tag
Geisler, zuständiges Regierungsmitglied   in Wörgl heißt es: „Auch die Frischware    das Tirol-Milch-Werk in Wörgl und
für den Zivil- und Katastrophenschutz.    aus Italien kommt aktuell relativ regel-   werden an den Handel ausgeliefert.
Tirol verfüge nicht nur über eine gute    mäßig.“ Durch die vorzeitige Beendi-       In den Käsekellern lagern außerdem
Handelsstruktur im Lebensmitteleinzel-    gung der Wintersaison entfällt auch der    noch 2.000 Tonnen Tiroler Käse. „Wir
handel sowie im Großhandel, sondern       Lebensmittelbedarf für die Wintergäste.    haben die Produktion hochgefahren
auch über starke Verarbeitungsunter-      „Im Großhandel haben wir die Situation,    und liefern nun auch am Sonntag aus.
nehmen und eine leistungsfähige Land-     dass Bestellungen storniert wurden und     Die Exporte werden zurückgefahren“,
wirtschaft. Um die Warenströme und        die Tourismusbetriebe bereits erfolgte     erläutert Tirol-Milch-Obmann Stefan
Lieferketten nicht zu unterbrechen, ist   Lieferungen zurückgeben“, erläutert        Lindner die getroffenen Maßnahmen.
                                                                                     Zusätzliche Sicherheit bieten die neun
                                                                                     österreichischen Produktionsstandorte
                                                                                     der Tirol-Milch-Mutter Berglandmilch.
                                                                                     Hier könne man sich bei Bedarf gegen-
                                                                                     seitig aushelfen.

                                                                                     Grundsätzlich ist der Selbstversorgungs-
                                                                                     grad von Lebensmitteln in Österreich
                                                                                     sehr hoch. Im Milch- und Fleischbereich
                                                                                     kann der Bedarf mit Ausnahme von
                                                                                     Geflügel zu über 100 Prozent gedeckt
                                                                                     werden. Bei Getreide liegt der Selbstver-
                                                                                     sorgungsgrad bei 86 Prozent, bei Eiern
                                                                                     bei 87 Prozent. Rund um 50 Prozent
                                                                                     liegt Österreich bei Gemüse und Obst.

                                                                                     Energieversorgung gewährleistet
                                                                                     Auch der Landesenergieversorger
                                                                                     TIWAG ist auf die Situation vorbereitet.
                                                                                     Die Energieerzeugung, das Datenma-
                                                                                     nagement und die Verteilernetze stehen
                                                                                     dabei im Vordergrund. Außerdem
                                                                                     garantieren TIWAG-eigene, vom öffent-
                                                                                     lichen Netz unabhängige Telekommu-
                                                                                     nikationswege den ununterbrochenen
                                                                                     Datenfluss zwischen allen Standorten.
                                                                                     Alle kritischen Systeme sind abgesichert,
                                                                                     um Ausfälle zu vermeiden.                ■

                                                                                                                             11
Bus & Bahn

Was das Coronavirus für den öffentlichen
Verkehr bedeutet
Aufgrund der Entwicklungen bezüg-
lich des Coronavirus wurden mehrere
Maßnahmen im Tiroler Öffi-Verkehr
zum Schutz der Fahrgäste und des
Personals getroffen. Die Antworten
auf die wichtigsten Fragen finden Sie
hier.

Wie kann ich das Gesundheitsrisiko
im öffentlichen Verkehr minimieren?
Verschiedenste Vorsichtsmaßnahmen
sollen ernst genommen werden, die
Fahrgäste werden gebeten, verantwor-
tungsvoll zu handeln. Öffentliche Ver-
kehrsmittel sind nur noch zu benutzen,
wenn dies unbedingt notwendig ist, bei-
spielsweise um in die Arbeit zu kommen
oder für dringende Besorgungen. Dies
gilt besonders auch für Risikogruppen.
Diverse Maßnahmen wie die Einschrän-
kungen beim Ticketkauf in den Bussen
sowie verstärkte regelmäßige Reinigun-
gen und Desinfektionen der Fahrzeuge
tragen zum Schutz der Fahrgäste und
des Personals bei.

„Wir haben uns für diese Maßnah-
men entschieden, um sicherzustellen,
dass der öffentliche Verkehr im Land
weiterhin funktioniert. Dabei ist uns
wichtig, dass sowohl für die Fahrgäste
als auch für die Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter im öffentlichen Verkehr
das gesundheitliche Risiko so gering
wie möglich gehalten wird“, erläutert
LHStvin Ingrid Felipe.

Wie komme ich an mein Ticket,
wenn ich es im Bus nicht mehr
kaufen kann?
Die Fahrgäste müssen sich vor Antritt
der Fahrt mit gültigen Fahrscheinen aus-
statten. Dies ist am einfachsten über
den Online-Ticketshop des VVT mög-
lich. Tickets können unter tickets.vvt.at
gekauft und im Anschluss ausgedruckt
werden oder auch per Smartphone App
als Online-Tickets erworben werden.
Der Ticketkauf ist auch weiterhin über
die Fahrscheinautomaten möglich.          ■

12
Rubrik

Gesundheitspersonal
gesucht
für Screening-Teams und
Notkrankenstationen

  Gesucht werden vor allem:
  ■   Registrierte diplomierte Gesundheits- und KrankenpflegerInnen
  ■   Registrierte biomedizinische AnalytikerInnen
  ■   PflegefachassistentInnen und PflegeassistentInnen
  ■   LaborassistentInnen mit Qualifikationsnachweis

  Sie sollten jedoch derzeit nicht ohnehin in der Versorgung tätig sein.

  Unterstützt und entlastet
  werden sollen:
  ■   stationäre Screening-Stationen in Innsbruck und Zams
  ■   künftige stationäre Screening-Teams, die in allen Bezirken eingerichtet werden
  ■   mobile Screening-Teams
  ■   Notkrankenstationen

  Weitere Informationen sowie das Einmeldeformular sind unter
  www.tirol.gv.at/covid19-screening abrufbar.
  Vielen herzlichen Dank für Ihre Mithilfe!

                                                                                           13
                                                                                                1
Krankenhäuser & Pflegeeinrichtungen

Die erste Verteidigungslinie bei der Corona-
Bekämpfung: Die medizinische Versorgung in Tirol

                       Der Großteil aller Erkrankungen verläuft harmlos. Treten aber ein
 Foto: Adobe Stock

                     schweres Krankheitsgefühl oder hohes Fieber oder Atemnot auf, muss
                        eine Krankenhausaufnahme erfolgen (siehe Kontakte Seite 24).

14
Krankenhäuser & Pflegeeinrichtungen

         Die durch die Besuchsbeschränkungen hervorgerufene Einsamkeit kann die gesundheitliche
           und psychische Immunität eines kranken oder pflegebedürftigen Menschen schwächen.
             Halten Sie daher bitte über Telefon, E-Mail oder Soziale Medien den Kontakt zu Ihren
                                    Angehörigen und FreundInnen aufrecht!

Als Rückgrat der medizinischen Versor-        Ausnahmen: Besuche bei Kindern
                                            •	                                          erhalten. Der digitale Fortschritt
gung in Tirol sind alle Häuser der tirol      und PatientInnen in Palliativbetreu-       macht es möglich, diese Men-
kliniken sowie die Bezirkskrankenhäuser       ung – hier ist pro PatientIn und Tag       schen vor dem Gefühl des Allein-
in die Bewältigung der Krise eingebun-        ein/e BesucherIn erlaubt.                  gelassenwerdens zu bewahren.
den. Eine enge Abstimmung und eine                                                       Danke!
koordinierte Vorgehensweise steigern          Bei Geburten ist eine Begleitperson
                                            •	
die Effizienz bei der Bekämpfung der          gestattet.                               Notfallbetrieb in allen Häusern
Pandemie. So hat das Landeskranken-                                                    der tirol kliniken
haus Hall schon sehr früh begonnen,           Außerdem erlaubt sind notwendige
                                            •	                                        Bereits sehr früh wurde in allen
die Identifizierung möglicher infizierter     Begleitpersonen für Gehörlose oder       Häusern der tirol kliniken das Be-
PatientInnen in Zelte vor dem Gebäude         PatientInnen mit Demenz.                 handlungsangebot stufenweise auf
auszulagern. Verdachtsfälle werden an                                                  Notfälle eingeschränkt. Diese Maß-
Ort und Stelle untersucht und Abstriche     Kontakt mit KrankenhauspatientIn-          nahme ist zwar drastisch, aber im
genommen. Betroffene können sofort          nen und HeimbewohnerInnen:                 Sinne der Versorgung absolut not-
in den verschiedensten Spezialabtei-          Auch in den Wohn- und Pflegehei-
                                            •	                                        wendig und sehr zielführend:
lungen der tirol kliniken aufgenommen,        men sind Besuche von Angehörigen
isoliert und behandelt werden.                und FreundInnen nur in äußersten           Reduktion von planbaren und
                                                                                       •	
                                              Notfällen erlaubt – in Absprache mit       nicht dringenden Operationen, um
Gleichzeitig ist aber auch die Mitwir-        der zuständigen Leitung.                   Intensivkapazitäten (Betten, Ma-
kung der Tiroler Bevölkerung uner-                                                       terial, Personal) an Tirols Spitälern
lässlich: „Schauen wir bitte aufeinan-        Um den Informationsfluss zwischen
                                            •	                                          für am Coronavirus erkrankte Pa-
der. Dazu gehört auch die Beachtung           Angehörigen und dem Behand-                tientInnen mit schwereren Verläu-
des mit der Ausgangssperre verknüpf-          lungsteam zum Gesundheitszustand           fen bereitzuhalten.
ten Besuchsverbotes für die Tiro-             der jeweiligen PatientInnen zu ver-
ler Spitäler und Pflegeheime. Diese           bessern, steht ein neues Service           Notfälle, DialysepatientInnen, on-
                                                                                       •	
Maßnahme dient dem Schutz der                 zur Verfügung: PatientInnen kön-           kologische PatientInnen mit fixen
Patientinnen und Patienten sowie der          nen bei der Aufnahme ins Kranken-          Behandlungsschemata (z.B. Strah-
Heimbewohnerinnen und Heimbe-                 haus ein Kennwort vergeben, das sie        lentherapie) usw. werden selbst-
wohner. Auch das Gesundheits- und             ihren Angehörigen nennen und im            verständlich weiter versorgt.
Pflegepersonal im Krankenhaus wird            Spitalssystem gespeichert wird. So
so wirksam vor einer Infektion ge-            ist garantiert, dass bei telefonischer   Hinweis: Die wichtigsten und effek-
schützt“, appelliert Gesundheitslan-          Nachfrage nur eine berechtigte           tivsten Maßnahmen zum persönli-
desrat Bernhard Tilg.                         Person Auskunft über den Gesund-         chen Schutz sowie zum Schutz an-
                                              heitszustand erhält.                     derer Menschen vor der Ansteckung
Daher gilt für Krankenhaus-                                                            mit Erregern sind weiterhin die Ein-
BesucherInnen:                                Nützen Sie bitte Telefon und elek-
                                            •	                                        schränkung der sozialen Kontakte
  Generelles Besuchsverbot in den
•	                                           tronische Medien, um den Kontakt         auf ein absolutes Minimum sowie die
  Tiroler Spitälern zum Schutz der            mit den PatientInnen und Heimbe-         absolute Einhaltung der Hygienevor-
  PatientInnen und MitarbeiterInnen           wohnerInnen weiterhin aufrecht zu        schriften und Verhaltensregeln.     ■

     Auch wenn es derzeit noch kein Medikament bzw. keine Impfung gegen COVID-19 gibt, stellt die
    internationale Vernetzung der Häuser der tirol kliniken einen enormen Vorteil bei der Behandlung
   Betroffener dar. MedizinerInnen aus den verschiedensten Bereichen (v. a. Infektiologie und Intensiv-
   medizin) kommunizieren täglich online mit FachkollegInnen aus China, den USA, England, Norwegen
  oder Italien, um durchgehend auf dem Laufenden zu sein. So können Erfahrungen bei der Behandlung
   Betroffener und neueste Erkenntnisse sofort zum Wohle der PatientInnen in Tirol umgesetzt werden.

                                                                                                                               15
Freiwillige gesucht!

WISSENSWERTES
Häufig gestellte Fragen
 Fotos (2): Adobe Stock

                              INFORMATIONEN WERDEN UNTER WWW.TIROL.GV.AT LAUFEND AKTUALISIERT!

                          FREIWILLIGE GESUCHT!

                      Das Land Tirol bittet für die Bewäl-        Freiwilligenzentrum Bezirk Reutte           E-Mail: hutter@regio3.at
                      tigung der Anforderungen rund um            Sieglinde Breuss
                      das Coronavirus dringend um Unter-          Tel.: +43 (0)5672 62387                     Freiwilligenzentrum Tirol Mitte
                      stützung durch Freiwillige. Aufgaben        E-Mail: breuss@rea.tirol                    Veronika Latta-Flatz, Verena Plank
                      und Bedarf gibt es im ganzen Land,                                                      Tel.:+43 (0)512 7270-35
                                                                  Freiwilligenzentrum Bezirk Schwaz
                      in allen Regionen. Die Bandbreite                                                       E-Mail: freiwilligenzentrum@dibk.at
                                                                  Sabina Seeber
                      an Tätigkeiten ist weit und reicht
                                                                  Tel.: +43 (0)650 510 5072                   Freiwilligenzentrum Tiroler Unterland
                      von Essensauslieferungen, Nachbar-
                                                                  E-Mail: bezirkschwaz@freiwillige-tirol.at   Isabella Ortner
                      schaftshilfe, Telefonunterstützung
                      bis hin zu organisatorischen Auf-           Freiwilligenzentrum Kufstein und            Tel.: +43 (0)650 430 1151
                      gaben.                                      Umgebung – Untere Schranne –                E-Mail: fwz.ortner@gmail.com
                                                                  Kaiserwinkl
                      Bitte melden Sie sich bei Ihrem                                                         Freiwilligenzentrum Wipptal
                                                                  Carmen Schwinghammer
                      regionalen Freiwilligenzentrum!                                                         Angelika Koidl
                                                                  Tel.: +43 (0)660 610 2189
                      www.freiwillige-tirol.at                    E-Mail: fwz@rm-kuusk.at                     Tel.: +43 (0)664 793 6497
                                                                                                              E-Mail: freiwilligenzentrum@regio-
                      Freiwilligenzentrum Bezirk Imst             Freiwilligenzentrum Osttirol                wipptal.at
                      Marlies Trenkwalder                         Alexandra Harles
                      Tel.: +43 (0)5417 20018                     Tel.: +43 (0)680 238 1459                   Freiwilligenpartnerschaft Tirol –
                      E-Mail: marlies.trenkwalder@regio-imst.at   E-Mail: a.harles@rmo.at                     Koordination
                      Freiwilligenzentrum Bezirk Landeck          Freiwilligenzentrum Pillerseetal –          Abteilung Landesentwicklung
                      Waltraud Handle                             Leukental                                   Andrea Fink
                      Tel: +43 (0)5442 67804                      Melanie Hutter                              Tel.: +43 (0)512 508-3611
                      E-Mail: info@regioL.at                      Tel.: +43 (0)5359 90501-1300                E-Mail: landesentwicklung@tirol.gv.at

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Fragen und Antworten

VERKEHRSBESCHRÄNKUNG
Was bedeutet „Verkehrsbeschrän-          versorgung haben geöffnet. Dazu            Fahren Taxis noch?
kung“ genau?                             zählen Lebensmittelgeschäfte,              Ja.
Ohne triftigen Grund darf man seine      Apotheken, Drogerie oder Tierfutter-
Wohnung/sein Haus nicht verlassen.       handlungen. Banken, Poststellen und        Kann ich noch fliegen?
                                         Trafiken sind ebenfalls geöffnet.          Wenn unbedingt notwendig ja,
Muss ich eine Bescheinigung                                                         allerdings muss man davon aus-
haben, dass ich aus einem triftigen      Darf ich zur Ärztin/zum Arzt oder          gehen, dass der Flugverkehr weiter
Grund die Wohnung verlasse?              zur Tierärztin/zum Tierarzt gehen?         eingeschränkt wird. Zu beachten
Im besten Fall ja, z.B. Bestätigung      Ja. Aber vorher in der Praxis anrufen      sind auch die aktuellen Einreisebe-
vom Arbeitgeber, Dienstausweis oder      und sich bei der Ärztin/beim Arzt          stimmungen des Ziellandes.
Terminkarte für einen Arztbesuch.        bzw. bei der Tierärztin/beim Tierarzt
Auch das Tragen der Uniform einer        direkt erkundigen, wie die Termine         Kann ich innerhalb Tirols noch
Einsatzorganisation dient der Bestä-     vergeben werden.                           Zugfahren?
tigung. Wenn man zur Grundversor-                                                   Ja, bei Vorliegen eines triftigen
gung die Wohnung verlässt, ist dies      Wird die Müllentsorgung                    Grundes. Infos zum aktuellen
glaubhaft zu erklären.                   aufrechterhalten?                          Fahrplan auf www.oebb.at.
                                         Ja, der Haus- und Biomüll sowie der
Wer überwacht die Maßnahmen?             Abfall an den Müllinseln (Plastik, Glas,   Kann ich noch von Deutschland
Die Polizei überwacht die auf Lan-       Metall, Papier) wird weiterhin abge-       nach Tirol mit dem Zug oder Bus
desebene angeordneten Maßnah-            holt und entsorgt.                         fahren?
men. Dabei wird auf Augenmaß                                                        Nein, der grenzüberschreitende
geachtet. Bitte um Verständnis und       Fahren die öffentlichen                    Zug- und Busverkehr von Deutsch-
Mitwirkung.                              Verkehrsmittel noch?                       land nach Tirol ist eingestellt. Das gilt
                                         Ja, aber bitte die Nutzung auf das         auch für den Zugverkehr nach Italien
Welche Geschäfte haben noch              Notwendigste reduzieren. Aktuelle In-      und in die Schweiz.
geöffnet?                                formationen finden sich auf fahrplan.
Geschäfte zur Deckung der Grund-         vvt.at, fahrplan.ivb.at, www.oebb.at.

GESUNDHEIT
Ich fühle mich nicht fit. Was soll       und Erkältung. Mit Hilfe des Online-Fra-   riums als Verdachtsfall eingestuft wird
ich tun?                                 gebogens corona.leitstelle.tirol kann      oder nicht. Nach dieser ersten Abklä-
Auf Seite 19 finden Sie eine Übersicht   mit wenigen Fragen geklärt werden, ob      rung wird gegebenenfalls bei Sympto-
mit den Unterschieden zwischen den       man laut der aktuellen Definition des      men geraten, die Gesundheitsberatung
Symptomen von Coronavirus, Grippe        österreichischen Gesundheitsministe-       unter der Nummer 1450 anzurufen.

                                                                                    Was passiert, wenn ich am
                                                                                    Coronavirus erkrankt bin?
                                                                                    Sobald eine Coronavirus-Erkrankung
                                                                                    bekannt wird, wird die betroffene
                                                                                    Person isoliert. Es folgen behördliche
                                                                                    Abklärungen sowie die routinemäßige
                                                                                    Nachfolgverfolgung von Kontaktper-
                                                                                    sonen.

                                                                                    Was passiert, wenn jemand in
                                                                                    meinem Umfeld am Coronavirus
                                                                                    erkrankt ist?
                                                                                    Abhängig von der Intensität des
                                                                                    Kontakts werden enge Kontaktper-
                                                                                    sonen 14 Tage isoliert – nicht enge
                                                                                    Kontaktpersonen werden angehalten,

                                                                                                                           17
Fragen und Antworten

ihren Gesundheitszustand für die        bedingt erforderlich ist – Mindest-      dem Betroffenen selbst überwacht
kommenden zwei Wochen genau zu          abstand von ein bis zwei Metern          werden – bei einer Verschlechterung
beobachten und sich gegebenenfalls      einhalten. Das Land Tirol hat überdies   des Zustandes sollte 1450 angerufen
telefonisch bei den entsprechenden      die dringende Empfehlung für Kran-       werden.
Stellen zu melden. Auch sie sollen      kenhäuser sowie Alten-, Wohn- und
sich von ihrem Umfeld bestmöglich       Pflegeheime ausgesprochen, dass          Sind noch ausreichend Plätze für
distanzieren.                           Besuche vermieden werden sollen –        die stationäre Behandlung vorhan-
                                        Ausnahmen gibt es nur für Besuche        den?
Worauf muss man achten?                 bei Kindern und bei PatientInnen in      Aktuell gilt für alle Tiroler Spitäler wei-
Der Großteil aller Erkrankungen ver-    der Palliativbetreuung. Auch Besuche     terhin, dass ausreichend Bettenkapa-
läuft harmlos. Treten aber ein schwe-   von Tirols Wohn- und Pflegeheimen        zitäten auf Normal- und Intensivstati-
res Krankheitsgefühl oder hohes         sind nur in begründeten Ausnahme-        onen vorhanden sind. Zudem werden
Fieber oder Atemnot auf, muss eine      fällen möglich.                          in Tirols Spitälern Intensivkapazitäten
Krankenhausaufnahme erfolgen.                                                    für am Coronavirus erkrankte Patient-
                                        Wie muss ich mich bei einer Qua-         Innen bereitgehalten.
Wie können gefährdete Personen-         rantäne verhalten?
gruppen wie ältere und immun-           In dieser Zeit (14 Tage) dürfen die      Kann ich noch Blut spenden?
schwache Personen bzw. Personen         eigenen vier Wände keinesfalls ver-      Blutspendetermine finden in den
mit Vorerkrankungen am besten           lassen werden. Vom Familienmit-          Gemeinden regulär statt. Bei der
geschützt werden?                       gliedern und MitbewohnerInnen ist        Blutabnahme wird selbstverständ-
Hygienemaßnahmen strikt einhalten!      bestmöglich Abstand zu halten. Die       lich auf höchste Hygiene und Sterili-
Den sozialen Kontakt zu Personen        Versorgung sollte von Angehörigen        tät geachtet. Eine Übertragung des
der besonders gefährdeten Gruppe        oder Nachbarn übernommen werden.         Coronavirus über Blutkonserven ist
einstellen und – wenn Kontakt un-       Der Krankheitsverlauf muss von der/      ausgeschlossen.

BILDUNG/KINDER
Warum haben Schulen und Betreu-         feldes wie Eltern oder Großeltern.       Wie gefährdet ist mein Kind?
ungseinrichtungen (Kinderkrippen,       Zurzeit ist es wichtig, die sozialen     Aus medizinischer Sicht sind Kinder
Kindergärten und Horte) nur mehr        Kontakte auf ein Minimum zu redu-        nur geringfügig gefährdet. Durch die
eingeschränkt geöffnet?                 zieren, um eine mögliche Weiter-         Einschränkungen in den Schulen und
Diese Maßnahme gilt vor allem zum       verbreitung des Virus bestmöglich        Kinderbetreuungseinrichtungen will
Schutz der Kinder und in weiterer       einzudämmen.                             man eine Eindämmung des Corona-
Folge zum Schutz ihres sozialen Um-                                              virus erreichen.
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Fragen und Antworten

SOZIALES LEBEN
Kann ich noch zum Gottesdienst           die Kirchen weiterhin für das persön-    Treffen in den Pfarren und der Diö-
bzw. in die Kirche oder zu religiö-      liche Gebet offen, Taufen und kirch-     zese sind bis 20. April 2020 abgesagt.
sen Festen und in die Pfarre gehen?      liche Trauungen sind zu verschieben.     Das Service der Telefonseelsorge ist
Nein. Seit Montag, 16. März, sind alle   Begräbnisse sind im engsten Fami-        weiterhin unter der Nummer 142 und
öffentlichen Gottesdienste ausge-        lienkreis am Friedhof abzuhalten. Alle   online unter www.onlineberatung-
setzt. Als Orte der Hoffnung bleiben     Veranstaltungen/Versammlungen und        telefonseelsorge.at erreichbar.

          Coronavirus, Erkältung, Grippe:
          Die wichtigsten Unterschiede

          Symptome                       Coronavirus              Erkältung                 Grippe

          Fieber                                                  selten

          Müdigkeit                      manchmal                 manchmal

          Husten                                                  wenig

          Niesen                         nein                                               nein

          Gliederschmerzen               manchmal

          Schnupfen                      selten                                             manchmal

          Halsschmerzen                  manchmal                                           manchmal

          Durchfall                      selten                   nein                      manchmal**

          Kopfweh                        manchmal                 selten

          Kurzatmigkeit                  manchmal                 nein                      nein

          Die Übersicht soll bei einer ersten Orientierung helfen.                             *trocken, **Kinder
          Sie ersetzt keinesfalls eine genaue Abklärung.                               Quelle: WHO, CDZ, SZ, ZiB

                                                                                                                       19
Kinderfragen

Wie erkläre ich
das Corona-
virus meinen
Kindern?
Das Coronavirus bestimmt derzeit
viele Gespräche – so auch in der
Familie. Es verunsichert und schürt
Ängste – vor allem auch bei Kindern.
Für Eltern stellt sich die Frage, wie
                                            Foto: Adobe Stock

den Kindern die Angst genommen
werden kann, sie aber gleichzeitig
dazu angehalten werden können,
die wichtigen Verhaltensmaßnah-
men und Hygieneregeln einzuhalten.
Christian Hiltpolt, Leiter der Erzie-
hungsberatung des Landes Tirol,            Gleichzeitig muss ihnen vermittelt      „Die nächsten Wochen werden
gibt Antworten.                            werden, dass es wichtig ist, sich        vor allem auch für Eltern eine
                                           aber an die Verhaltensregeln und
                                                                                    Herausforderung. Auf diesen
Wie erleben Kinder die momentane           Hygienemaßnahmen zu halten bzw.
Lage?                                      Rücksicht zu nehmen. Damit nicht         Seiten finden Sie Vorschläge,
Kinder erleben die Situation unter-        noch mehr Menschen krank werden,          wie Sie in ihrer Familie mit
schiedlich. Es gibt Kinder, die Angst      werden nun die Schulen geschlossen.     dem Thema und den einschnei-
haben und verunsichert sind und an-                                                    denden Veränderungen
dere, die sind erst einmal „happy“, dass   Soll man das Thema ansprechen                 umgehen können.“
die Schule für einige Zeit geschlossen     oder warten, bis die Kinder Fragen
ist. Tatsache ist: Viele Erwachsene sind   haben?                                        LRin Gabriele Fischer,
verunsichert und das bekommen die          Die Kinder haben ohnehin schon              zuständig für die Kinder-
Kinder natürlich mit. Kinder lassen sich   mitbekommen, dass die Situation            und Jugendhilfe des Landes
emotional nicht täuschen. Deshalb ist      anders ist als üblich: Da werden mehr
es wichtig, mit den Kindern – altersge-    Lebensmittel eingekauft, die Schulen
mäß – darüber zu reden.                    schließen, Veranstaltungen werden       tuch niest und hustet oder zur Not
                                           abgesagt, Besuche bei den Groß-         in die Armbeuge.
Wie sollte man sich als Eltern richtig     eltern verschoben. Man kann offen
verhalten?                                 darüber sprechen oder auch direkt       Soll man Kinder von Medienberich-
Eltern sollen emotional präsent sein       fragen, ob es da etwas gibt, was das    ten zum Coronavirus fernhalten?
und den Kindern Stabilität vermitteln.     Kind über das Coronavirus wissen        Nein, das würde mehr Ängste er-
Wir dürfen die Erwachsenensorgen           will.                                   zeugen. Man sollte sich mit dem, was
nicht auf die Kinder übertragen. Er-                                               die Kinder in den Nachrichten sehen,
schreckte Eltern können ihre Kinder        Muss man Kindern die Gefährlich-        in der Familie auseinandersetzen
verunsichern. Man kann ihnen vermit-       keit vor Augen führen – auch in         und – wenn Fragen auftauchen –
teln: Wir haben so etwas noch nicht        Hinblick auf die Gefahr für ältere      sie beantworten. Wenn man keine
erlebt, werden aber einen Weg finden,      Menschen, sprich die Großeltern?        Antworten hat, kann man dies auch
damit umzugehen.                           Kinder sollen wissen, dass es vor       zugeben.
                                           allem für ältere Menschen gefährlich
Wie erkläre ich Kindern das Corona-        ist. Dass die Großeltern aus diesem     Für Erziehungsfragen
virus, seine Folgen und die richtigen      Grund nicht auf das Kind aufpassen      Telefonische Information und Bera-
Verhaltensmaßnahmen?                       können. Kinder sollten auch wissen,     tung durch die Erziehungsberatung
Wichtig ist, die Kinder nicht mit          dass und wie man sich und auch an-      Tirol 0512 508 2972 (von Montag bis
Informationen zu überfordern und           dere schützen kann. Indem man oft       Donnerstag von 8 Uhr bis 16 Uhr,
das Thema altersadäquat zu erklären.       die Hände wäscht und ins Taschen-       Freitag bis 12 Uhr)                 ■

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Das Coronavirus – für Kinder erklärt:
Was ist das Coronavirus?
Das Coronavirus ist ein Krankheitserreger, der Menschen krankmachen
kann. Du warst vielleicht auch schon einmal krank, hattest Fieber und
Husten, und konntest nicht in den Kindergarten oder die Schule gehen,
weil es dir nicht gutging und du andere nicht anstecken solltest. Denn
Viren versuchen immer, sich auszubreiten: Beim Niesen und Husten wird
die Krankheit an andere weitergegeben.

                                      Bitte unbedingt tun:
                                        Wasch dir ganz oft die Hände – vor und nach dem Essen und auch
                                        zwischendurch. Und nicht nur kurz, sondern 30 Sekunden: Am besten
                                        suchst du dir ein Lieblingslied aus, stoppe die Zeit und schau, wie viele
                                        Strophen du singen musst, bis 30 Sekunden vorbei sind. Dann singe
                                       oder summe das Lied beim Händewaschen.

         Bitte nicht tun:
         Jetzt sollen alle zu Hause bleiben. Wenn du aber aus dem
         Haus gehst: kein Händeschütteln oder Abklatschen, keine
         Umarmungen und Bussis.

                          Warum wurde der Kindergarten/
                          die Schule geschlossen?
                          Menschen verbreiten die Krankheit – sogar dann, wenn sie selbst nicht merken, dass sie
                          krank sind. Damit sich so wenige wie möglich anstecken, sollten sich vorerst nur wenige
                          Menschen an einem Ort gemeinsam aufhalten. Und der Kindergarten und die Schule sind
                          Orte, wo Kinder viel Kontakt untereinander haben – in Spiel- und Klassenzimmern, in den
                          Gängen, am Pausenhof. Darum wurden die Schulen und Kindergärten geschlossen.

                                                                                                 Illustrationen - stock.adobe.com
#BleibDahoam

Schützen Sie sich
und andere!
Das Land Tirol trifft auf den verschiedensten Ebenen Maßnahmen,
um die Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen. Gleichzeitig kann
aber jeder und jede Einzelne seinen Beitrag leisten, um sich und seine
                                                                                             Bei Sorgen
Umgebung zu schützen. Hier die wichtigsten Verhaltensregeln:                                 und Ängsten
                                                                                             – die Corona-
Halten Sie Distanz!                                                                          Sorgen-Hotline
                                                                                             •	Die Corona-Sorgen-Hotline
  Halten Sie Abstand und vermeiden Sie jedenfalls direkten Körperkontakt.
•	                                                                                             Nummer 0800 400 120 ist
                                                                                                von 8 bis 20 Uhr erreich-
  Schränken Sie soziale Kontakte – wenn überhaupt notwendig – auf ein
•	                                                                                             bar.
     absolutes Minimum ein. Nutzen Sie wenn möglich das Telefon oder andere
     Kommunikationsmittel.                                                                   •	Außerhalb dieser Zeit steht
                                                                                                Ihnen die Telefonseel-
• Am Arbeitsplatz: Verzichten Sie auf Sitzungen, Treffen und Reisen.                            sorge unter Nummer 142
                                                                                                rund um die Uhr – auch
  Ältere Menschen und Menschen mit Vorerkrankungen gehören tendenziell
•	                                                                                             auf www.onlineberatung-
     zur Coronavirus-Risikogruppe. Geben sie daher Ihre Kinder keinesfalls in die               telefonseelsorge.at – zur
     Obhut der Großeltern und beschränken Sie den Kontakt zu dieser gefährdeten                 Verfügung.
     Gruppe an Menschen – deren und der Gesundheit und Sicherheit aller zuliebe.

     BEGRIFFE RUND UM CORONA – EINFACH ERKLÄRT:

     Viel wird aktuell über den Corona-        Epidemie                                  Mortalitätsrate
     virus informiert und berichtet. Ex-       ist das vermehrte, unkontrollierte Auf-   stellt die Anzahl der Todesfälle einer
     pertInnen geben ihr Wissen weiter,        treten einer Krankheit in einem örtlich   bestimmten Personengruppe auf-
     doch oft werden Begriffe verwendet,       und zeitlich begrenzten Rahmen.           grund einer spezifischen Erkrankung in
     die für Laien nicht verständlich sind.    Pandemie                                  einem bestimmten Zeitraum dar. Diese
     Hier eine Zusammenstellung mit            bedeutet die Verbreitung einer Krank-     wird bei COVID-19 beeinflusst durch
     kurzen Erklärungen:                       heit über Länder und Kontinente hin-      Alter oder Vorerkrankungen.
     Coronaviren                               weg, ist also eine weltweite Epidemie.    Quarantäne
     bilden eine große Familie von Viren,      Asymptomatischer Krankheitsver-           ist die vorübergehende Isolierung von
     die Erkrankungen von einer normalen       lauf bedeutet, dass die/der Erkrankte     Personen und Tieren, die von einer
     Erkältung bis zu schweren Krankheits-     keine Symptome oder Beschwerden           ansteckenden Krankheit befallen
     verläufen verursachen können. Das         aufweist.                                 sind oder bei denen Verdacht darauf
     aktuell sich ausbreitende Virus wird                                                besteht, als Schutzmaßnahme gegen
     auch SARS-CoV-2 genannt.                  Inkubationszeit                           eine Verbreitung der Krankheit.
                                               ist der Zeitraum, der zwischen Infek-
     COVID-19                                  tion mit einem Krankheitserreger und      Verkehrsbeschränkung
     ist die durch den sich aktuell aus-       dem Auftreten der ersten Symptome         bedeutet, dass niemand ohne einen
     breitenden Coronavirus verursachte        vergeht. Im Fall von COVID-19 beträgt     triftigen Grund seine Wohnung/sein
     Erkrankung.                               diese bis zu zwei Wochen.                 Haus verlassen darf.

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Hygienemaßnahmen

  Corona Online-                          Richtiges Verhalten im Falle
  Fragebogen                              von Krankheitssymptomen
  corona.leitstelle.tirol                   Symptome sind: Fieber, trockener Husten, Kurzatmigkeit, Atembeschwerden
                                          •	
                                            Bleiben Sie unbedingt zuhause
                                          •	
  Unter corona.leitstelle.tirol             Verzichten Sie auf jeglichen Körperkontakt und halten Sie mindestens zwei
                                          •	
  gibt es einen Online-Frage-               Meter Abstand zu Familienmitgliedern bzw. MitbewohnerInnen.
  bogen. Man bekommt nach                   Verwenden Sie zuhause ein eigenes Handtuch und wechseln Sie dieses öfter.
                                          •	
  wenigen Fragen die Auskunft,              Schlafen und essen Sie wenn möglich alleine und teilen Sie Ihr Essgeschirr mit
                                          •	
  ob man laut der aktuellen
                                            niemanden.
  Definition des österreichischen
                                            Halten Sie Bad und Toilette mit handelsüblichen Reinigern sauber und wech-
                                          •	
  Gesundheitsministeriums als
                                            seln Sie häufig die Putzlappen.
  Verdachtsfall eingestuft wird
  oder nicht. Bitte nur dann die
  Gesundheitsberatung 1450                  Rufen Sie 1450 an, wenn Sie:
  rufen, wenn dies empfohlen                Symptome haben und Kontakt zu einer Person hatten, die nachweislich
                                          •	
  wird. Sollten Ihre Daten erfor-           am Coronavirus erkrankt ist.
  derlich sein, diese bitte korrekt         Symptome haben und sich in den letzten 14 Tagen in einem Risikogebiet
                                          •	
  ausfüllen und das Formular ab-            aufgehalten haben.
  schicken. Die Daten dienen zur
  weiteren Abwicklung durch die           Wichtiger Hinweis: Bitte rufen Sie die Nummer 1450 nur dann an, wenn Sie die
  Behörden und werden nur an              oben genannten Kriterien erfüllen! Nur in diesem Fall wird auch ein Screening
  diese weitergegeben.                    durchgeführt. Bitte blockieren Sie die Hotline nicht. Allgemeine Informationen
                                          erhalten Sie unter der 24-Stunden-Hotline 0800 80 80 30.

Achten Sie auf besondere Hygiene!
  Waschen Sie sich häufig, regel-
•	                                         schenen Händen ins Gesicht.              Gemüse waschen, Fleisch, Fisch
  mäßig und jeweils mindestens             Verzichten Sie darauf, sich mit
                                         •	                                         und Eier über 70 Grad erhitzen).
  für 30 Sekunden die Hände mit            Handschlag und Umarmungen zu              Verwenden Sie Einwegtaschentü-
                                                                                   •	
  Seife – insbesondere nach Aufent-        begrüßen.                                 cher und entsorgen Sie diese nach
  halten in öffentlichen Räumen und        Vermeiden Sie, Gegenstände zu
                                         •	                                         Verwendung.
  öffentlichen Verkehrsmitteln, vor        berühren, die auch von anderen            Husten und niesen Sie – wenn
                                                                                   •	
  dem Essen und nachdem Sie nach           Menschen häufig berührt werden.           kein Einwegtaschentuch vorhan-
  Hause gekommen sind.                     Achten Sie auch bei den Lebens-
                                         •	                                         den ist – in die Armbeuge und
  Fassen Sie sich nicht mit ungewa-
•	                                        mitteln auf die Hygiene (Obst und         wenden Sie sich von anderen ab.

            !
                            Nehmen Sie die Situation ernst!
                            Es gibt keinen Grund zur Panik, doch sollte die Situation auch nicht auf die
                            leichte Schulter genommen werden. Halten Sie sich an die auf diesen Seiten
                            beschriebenen Empfehlungen und befolgen Sie die Anweisungen der Behörden.

                            Einschränkungen und auch eine Änderung der Lebensgewohnheiten sind
                            mitunter unerfreulich, aber in der gegenwärtigen Situation absolut notwendig.

                                                                                                                        23
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