Media activity guide - SevenOne Media
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media activity Mediennutzung Editorial guide Die COVID-19-Pandemie hat unseren Alltag stark geprägt, und das nicht Dass solche Veränderungen so detail- liert dargestellt werden können, ist nur in ihrer Hochphase. Sie wird der ausgefeilten Erhebungsmethode sich vermutlich auch nachhaltig auf zu verdanken. Diese wurde vor sechs Jahren grundlegend umgestellt, um unser Leben auswirken. So stehen, die zunehmend fragmentierte Me- wie die meisten Dinge im Jahr 2020, diennutzung präzise zu erfassen. Die Vielfalt der Nutzungsmöglichkeiten auch die Ergebnisse des Media über verschiedene Geräte, Kanäle und Activity Guide unter dem Einfluss Übertragungswege erfordert eine sehr differenzierte Vorgehensweise. Das von Corona und den damit verbun- dafür entwickelte Abfragemodell ist denen Maßnahmen. Denn auch die seit 2014 im Einsatz und hat sich als fundierte Methodik zur belastbaren Mediennutzung hat sich verändert. Abbildung einer immer komplexeren Die Menschen verbrachten von Medienrealität bewährt. Der Media Activity Guide und der ViewTime Re- heute auf morgen viel mehr Zeit port zeichnen sich gegenüber ande- zuhause, sie hatten einen deutlich ren Mediennutzungsstudien vor allem durch eine granulare Erfassung von erhöhten Informationsbedarf und konkreten Medienaktivitäten auf den suchten zugleich verstärkt nach unterschiedlichen Geräten aus. Gleich- zeitig können durch die quartalsweise Unterhaltung, um sich von ihren Erhebung Trends früh erkannt und Ängsten und Sorgen abzulenken. sehr differenziert analysiert werden. Seit diesem Jahr haben wir einen Partner für unsere beiden Medien- nutzungsstudien: Discovery Deutsch- Die Erhebung der aktuellen Welle land ist als Lizenznehmer mit an Bord der Studie lief im März und deckt da- und betreibt den Media Activity Guide mit genau den Beginn der Krise in und den ViewTime Report ab sofort Deutschland ab. Die Entwicklungen, gemeinsam mit Seven.One Media. Wir die wir in der vorliegenden Publikation freuen uns über diese bereichernde aufzeigen, müssen vor diesem Hinter- Partnerschaft und über die Marktre- grund bewertet und eingeordnet wer- levanz, die unserer Forschung damit den. Dabei hilft eine Sonderanalyse attestiert wird. zweier Teilstichproben vor und nach dem Lockdown Mitte März. Durch den Wir hoffen, dass die vorliegende Pub- Vergleich der beiden Zeiträume lässt likation dazu beiträgt, die Entwicklung sich sehr genau abbilden, wie sich die der Mediennutzung in diesen beweg- Corona-Maßnahmen unmittelbar auf ten Zeiten besser zu verstehen und die Mediennutzung auswirkten. wünschen eine interessante Lektüre.
media activity Inhalt guide 1 MEDIENNUTZUNG IM ÜBERBLICK 4 2 BEWEGTBILDNUTZUNG 1 6 3 PRINTNUTZUNG 3 2 4 AUDIONUTZUNG 3 8 5 SOCIAL-MEDIA-NUTZUNG 4 8 6 WIE COVID-19 DIE MEDIENNUTZUNG BEEINFLUSST HAT 60 7 GAMING & E-SPORTS 7 2 8 PARALLELNUTZUNG & IMPULSWIRKUNG 80
media activity Mediennutzung guide Mediennutzung Überblick Die Mediennutzung in Deutsch- land ist von zwei grundlegenden Entwicklungen geprägt: Zum Im einen wächst die Vielfalt an Ange- boten, Endgeräten und Nutzungs- optionen, was gleichzeitig eine zunehmende Fragmentierung mit sich bringt. Zum anderen steigt, angetrieben von dieser Vielfalt, der Medienkonsum: Die Menschen verbringen immer mehr Zeit mit Medien.
media 8 activity Mediennutzung guide Der Fernseher bleibt das Fernsehen, Smartphone und Radio nutzt nahezu jeder. Mehr als 90 Pro- Smarte Lautsprecher weiter auf dem Vormarsch meistgenutzte Gerät zent der Deutschen nutzen Fernseh- geräte. Das gleiche Niveau erreichen Unter den neueren Technologien tref- nun auch Smartphones, deren Nut- fen vor allem smarte Lausprecher mit zung auf hohem Niveau aktuell noch ihren vielfältigen Funktionalitäten den Gerätenutzung (persönlich) | Angaben in Prozent leicht gestiegen ist. Einfache Mobil- Nerv der Zeit. Die Nutzerzahlen haben telefone ohne Internetfunktionen ver- sich innerhalb von zwei Jahren verdrei- schwinden allmählich vom Markt. facht. Mehr als jeder fünfte Deutsche TV 91 Spiele- 30 87 Prozent nutzen Radios. Der starke verwendet heute Alexa von Amazon 91 konsole 26 Zuwachs im Vergleich zu 2018 ist me- oder vergleichbare Sprachassistenten. 90 28 thodenbedingt, da Autoradios 2019 in Schon jetzt erreichen sie eine stärkere 90 28 die Erhebung aufgenommen wurden. Marktpenetration als andere Innovati- Smartphones bieten immer mehr onen früherer Jahre, wie etwa VR-Bril- Smartphone 59 Handy 29 (ohne Internet) Funktionalitäten und ersetzen zuneh- len oder Wearables. Eine Sättigung im 81 21 mend andere mobile Devices. Nach Smart-Speaker-Markt ist trotz kontro- 88 15 jahrelangem Wachstum stagniert die verser Diskussionen um Datenschutz 90 Verbreitung von Laptops und Tablets aktuell noch nicht zu erwarten. Zudem E-Book- 8 Reader bei 69 bzw. 46 Prozent. Ähnliches gilt bringt Amazon immer neue Geräte- Radio * 81 17 für E-Book-Reader. klassen für weitere Einsatzgebiete auf 78 20 Auch DVD- und Blu-ray-Player verlieren den Markt, zum Beispiel mit Bildschir- 77 18 an Bedeutung: In den letzten vier Jah- men oder fürs Auto. 87 ren ging ihre Nutzung um ein Viertel Auch Wearables verbreiten sich, Streaming- 9 Stick/-Box zurück. Dies ist vor allem auf die zuneh- jedoch deutlich langsamer als smarte Laptop 60 15 mende Verbreitung internetfähiger Lautsprecher. 2016 verwendeten nur 73 18 TV-Geräte zurückzuführen, mit denen 6 Prozent der 14- bis 69-Jährigen einen 70 22 man VoD-Angebote abrufen kann. Fitnesstracker oder eine Smartwatch, 69 Schon 65 Prozent der Deutschen ha- heute sind es bereits 19 Prozent. VR- Wearable 6 ben einen Smart-TV im Haushalt; rund Brillen hingegen bleiben mit einer PC 59 12 drei Viertel davon sind mit dem Inter- Nutzungsquote von 4 Prozent noch 54 19 net verbunden. Damit kann jeder Zwei- immer ein Nischensegment. 57 te auf die Funktionen von Connec- 54 Smarte 7 Lautsprecher ted-TVs zugreifen. Auch die steigende 22 Verbreitung von Streaming-Sticks (22 DVD-/Blu-ray- 55 Prozent), die Fernseher ohne Smart-TV- Player 63 VR-Brille 2 Technik internettauglich machen, trägt 54 4 dazu bei, dass DVDs und Blu-rays an 48 Bedeutung verlieren. Tablet 23 2014 43 2016 48 2018 46 2020 Basis: E 14-69 Jahre, n=8.613; * Ab 2019 inkl Autoradios Quelle: Media Activity Guide 2020, forsa
media activity Mediennutzung guide Medien prägen unseren alltag MEDIENNUTZUNG ERSTMALS ÜBER 10 Stunden Die Gerätenutzung ist nur ein wich- tiger Indikator für die Relevanz der unter- ∅ tägliche Nutzungsdauer Medien & Kommunikation Mediennutzung Angaben in Minuten kommunikation schiedlichen Mediengattungen. Da man Inhalte längst auf verschiedenen End- geräten konsumiert, muss man wei- tere Metriken wie beispielsweise die Nutzungsdauer erfassen, um die Bedeutung der unterschiedlichen 1.000 Kanäle und Angebote differenziert bewerten zu können (siehe Infobox). Der Media Activity Guide weist sowohl 800 742 die Dauer der täglichen Mediennut- 701 713 zung aus als auch die der Individual- 694 672 687 123 kommunikation. Die Mediennutzung 644 121 127 umfasst die Rezeption von Inhalten, 105 131 116 die über Massenmedien verbreitet 600 98 620 werden, wie z. B. Radio und Fernsehen. 580 586 589 556 556 Unter Individualkommunikation ver- 546 steht man die gerätegestützte Kom- munikation zwischen Einzelpersonen. Knapp 12,5 Stunden am Tag ver- 400 bringen die Deutschen mit Massen- und Individualkommunikation. Dies ist bislang der mit Abstand höchste in dieser Studie ermittelte Wert und auf 200 das starke Wachstum der Mediennutzung zurückzuführen. Das hohe Nutzungsvolumen im Jahr 2020 ist unter anderem mit der Co- rona-Pandemie zu begründen. Der 0 Lockdown in Deutschland fiel mitten in den Erhebungszeitraum der aktu- 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 ellen Welle. Massenmedien gewin- nen in solchen Krisenzeiten stark an Bedeutung, und so führte auch die Ausnahmesituation im März 2020 zu Basis: E14-69 Jahre, n=16.029 signifikanten Veränderungen der Me- Quelle: Media Activity Guide 2020, forsa diennutzung (siehe Kapitel 6).
media activity Mediennutzung guide Die Mediennutzung beträgt aktuell Nutzungsdauer mehr als 10 Stunden täglich, das ist etwa eine Stunde mehr als im Vorjahr. Die Nutzungsdauer ist eine Der Großteil (38 Prozent) entfällt mit zentrale Kenngröße, um die knapp 4 Stunden auf das Fernsehen, Bedeutung von Medien zu mit großem Abstand folgt die inhaltli- quantifizieren und einen che Internetnutzung mit circa 2 Stun- fairen intermedialen Ver- den (22 Prozent). Sie umfasst z. B. das gleich zu ermöglichen. Sie Ansehen von Onlinevideos, Social-Me- setzt sich zusammen aus der dia-Aktivitäten, das Lesen von Online- Reichweite eines Mediums Artikeln und Online-Shopping. und der entsprechenden Krise treibt Verweildauer der Nutzer mit dem jeweiligen Medium. So errechnet sich die durch- schnittliche tägliche Nut- zungsdauer auf Basis aller Mediennutzung befragten Personen – Nutzer und Nicht-Nutzer – einer Zielgruppe. auf Höchstwert
media activity Mediennutzung guide Über 12 stunden massen- & individualkommunikation ∅ tägliche Nutzungsdauer | Angaben in Minuten 742 Min. / Tag Gesamt Mediennutzung Kommunikation Im Vergleich zum Vorjahr steigt die 620 Min./ Tag 123 Min./ Tag Internetnutzung um eine halbe Stun- de und ist damit erstmals höher als die Radionutzung. Onlinevideos sind 237 TV der stärkste Treiber dieses Wachstums. Auch sie erfuhren durch die Corona- Internet inhaltlich* 133 Krise einen deutlichen Schub. Auf Radio 101 133 Radio entfallen über 1,5 Stunden tägli- cher Nutzung. Musik** 48 Ein Wachstumstrend zeigt sich auch bei Musikstreaming und Gaming mit Games 43 einer täglichen Nutzungszeit von je- weils rund 45 Minuten. Alle anderen Buch 28 untersuchten Medien nutzt man weni- ger als jeweils eine halbe Stunde, DVDs Print 22 oder Blu-rays sogar nur 6 Minuten. DVD/Blue-ray 6 Private Kommunikation nimmt täglich im Durchschnitt etwa zwei Stunden Kino 0 in Anspruch, was leicht unter dem Vor- jahr liegt. Damit scheint nach jahre- langem Wachstum eine Sättigung erreicht zu sein. Es ist naheliegend, 51 Telefonie dass die steigende Mediennutzung weniger Raum für zusätzliche Kom- 40 E-Mails munikationsaktivitäten zulässt. In der Messenger/ Corona-Krise gewinnt jedoch das 32 SMS Telefonieren wieder an Bedeutung (51 Minuten täglich). Es folgen das Lesen Basis: E14-69 Jahre, n=2.461; * Inhaltliches Internet: Onlinevideos, Online-Shopping, soziale Netzwerke, Artikel/ und Schreiben von E-Mails (40 Minu- Beiträge lesen, Blogs/Foren, Online-Navigation, E-Learning, Online-Banking; * * Musik: Musikstreaming/CD/mp3 ten) sowie die Nutzung von Messen- Quelle: Media Activity Guide 2020, forsa; AGF Videoforschung in Zusammenarbeit mit GfK; videoSCOPE 1.3, gern und SMS (32 Minuten). Marktstandard: TV, Q1-2020, eigene Berechnungen
media activity Mediennutzung guide Vier Stunden Fernseh- nutzung täglich Der Medienkonsum steigt 2020 fazit ∅ tägliche Nutzungsdauer | Angaben in Minuten auf über 10 Stunden täglich, davon entfallen 4 Stunden auf 300 das Fernsehen. 253 245 248 237 TV, Smartphone und Radio sind die meistgenutzten Geräte der Deutschen. Die Nutzerzahlen smarter 133 129 109 Lautsprecher haben sich in 97 101 101 61 68 53 48 zwei Jahren verdreifacht. 39 40 39 43 32 27 Die Internetnutzung steigt weiterhin dynamisch und ist 0 TV Internet Radio Musik Games gesamt inhaltlich* gesamt** gesamt* vor allem getrieben von der 50 30 33 30 28 2014 wachsenden Popularität von 18 21 17 15 7 7 6 7 7 6 5 6 2016 2018 Onlinevideos. 2020 0 Buch gedruckt Zeitung & Zeitschrift DVD/ & E-Books E-Paper & E-Mag Blu-ray Basis: E14-69 Jahre, n=8.613; * 2017: Änderungen in Fragestellung; ** Ab 2018: Berücksichtigung von Autoradios Quelle: Media Activity Guide 2020, forsa; AGF Videoforschung in Zusammenarbeit mit GfK; videoSCOPE 1.3, Marktstandard: TV, Q1-2019/2020, eigene Berechnungen
media activity Bewegtbildnutzung Mediennutzung guide Bewegtbild- nutzung Aktuell werden im Durchschnitt täglich knapp fünf Stunden Video- inhalte gesehen. Das ist die Hälfte der gesamten Mediennutzung. Die Corona-Krise hatte erhebliche Auswirkungen auf die Bewegtbild- nutzung. Während des Lockdowns stiegen sowohl der TV-Konsum als auch die Nutzung von Online- videos.
media activity Bewegtbildnutzung guide TV-Reichweiten auf hohem Niveau stabil, Pay-VoD wächst Nutzung Bewegtbildangebote (rollierend) | Angaben in Prozent, mind. selten 100 96 96 95 94 93 93 93 93 93 92 92 92 Fernsehen ist unverändert das Bewegt- 91 91 91 91 91 bildmedium mit der höchsten Reich- 90 weite. Der weiteste Nutzerkreis, also der 86 84 85 85 84 84 84 84 85 Anteil der mindestens seltenen Nutzer, 83 83 82 liegt seit Jahren stabil bei knapp über 81 81 80 90 Prozent. DVDs und Blu-rays wer- 79 79 79 den zunehmend von Onlinevideos 75 75 74 73 74 74 verdrängt. Deren Reichweiten steigen 72 72 72 72 72 72 72 71 71 weiter, allerdings nicht mehr so dyna- 70 70 70 misch wie in früheren Jahren. Rund 72 72 drei Viertel der Bevölkerung nutzen 65 71 71 63 70 kostenlose Onlinevideos. Das sind 30 69 60 60 67 68 68 68 67 Prozent mehr als noch vor vier Jahren, 59 57 jedoch nur 2 Prozent mehr als vor 55 einem Jahr. Die Verbreitung bezahlter Streamingdienste steigt dagegen stär- ker. Vor rund vier Jahren lag die Reich- 46 weite von Pay-VoD noch bei 16 Prozent. 44 Aktuell sind es 45 Prozent, der Wachs- 41 tumstrend verläuft nahezu linear. 40 TV 38 37 37 35 36 TV IST Videomedium Nummer 1 Kino 32 Kostenlose Das Fernsehen ist mit durchschnittlich Onlinevideos 29 27 mehr als 3,5 Stunden täglicher Nut- DVD/Blu-ray zung nach wie vor das mit Abstand 24 22 beliebteste Bewegtbildmedium. Die Pay-VoD 20 20 Nutzungsdauer sinkt in der langfris- 18 16 tigen Betrachtung leicht, dennoch ist der Anteil von klassischer und alter- nativer TV-Nutzung am gesamten Bewegtbildkonsum mit 80 Prozent noch immer sehr hoch. Kostenlose On- Basis: E14-69 Jahre, linevideos werden 26 Minuten täglich n=33.271 gesehen, das ist doppelt so lang wie vor Quelle: ViewTime vier Jahren. Auf Pay-VoD entfallen in- Report 2020, forsa 0 zwischen 22 Minuten Nutzungsdauer. W4/15 W1/16 W2/16 W3/16 W4/16 W1/17 W2/17 W3/17 W4/17 W1/18 W2/18 W3/18 W4/18 W1/19 W2/19 W3/19 W4/19 W1/20
media activity Bewegtbildnutzung guide TV mit nach wie vor sehr hoher Nutzungsdauer ∅ tägliche Nutzungsdauer Bewegtbildangebote (rollierend) TV Fernsehen Angaben in Minuten Kino Kostenlose Onlinevideos DVD/Blu-ray verliert Pay-VoD 250 230 231 232 233 231 228 228 228 227 228 weniger 226 225 223 220 218 215 212 212 Nutzer als Nutzung 23 24 25 24 25 26 19 20 21 22 14 14 14 15 17 13 13 13 4 5 5 6 7 9 11 13 14 16 17 19 19 20 20 22 3 3 0 W4/15 W2/16 W4/16 W2/17 W4/17 W2/18 W4/18 W2/19 W4/19 W1/16 W3/16 W1/17 W3/17 W1/18 W3/18 W1/19 W3/19 W1/20 Basis: E14-69 Jahre, n=33.271 Quellen: ViewTime Report 2020, forsa; AGF Videoforschung in Zusammenarbeit mit GfK; videoSCOPE 1.3, Marktstandard: TV, eigene Berechnung
media activity Bewegtbildnutzung guide Reichweite von TV stabiler als Verweildauer Damit beträgt die Sehdauer von TV der Nutzungszeit der Personen, die das Achtfache von kostenlosen Online- tatsächlich ferngesehen haben. Die videos und knapp das Zehnfache von Entwicklung dieser beiden Kennwerte ∅ tägliche Nettoreichweite von TV (rollierend) | Angaben in Indizes (W1/16=100) Pay-VoD. In jüngeren Zielgruppen ist legt offen, dass die sinkende Sehdauer 110 100 100 99 die Verschiebung von linearer zu nicht- eher eine Folge kürzerer Nutzung als 97 97 99 97 linearer Videonutzung bereits weiter einer schrumpfenden Nutzerschaft ist. 94 93 fortgeschritten. Doch auch hier entfällt Fernsehen verliert zwar auch Reich- 98 auf Fernsehen noch immer knapp die weite – in jüngeren Altersgruppen 96 90 89 Hälfte des gesamten Bewegtbildkon- mehr als in älteren –, allerdings mo- sums. derat und aktuell nur noch wenig. Die Verweildauer ist dagegen deutlicher Die Annahme, das lineare Fernsehen rückläufig. Dies heißt konkret, dass E 14-69 Jahre erreiche die Menschen nicht mehr auch junge Menschen mehrheitlich E 14-49 Jahre und werde von digitalen Angeboten nach wie vor fernsehen, die Nutzungs- verdrängt, ist so pauschal nicht kor- dauer aufgrund konkurrierender An- E 14-29 Jahre rekt. Richtig ist zwar, dass es partiell gebote aber kürzer ist als noch vor ei- eine Umverteilung gibt, die sich bei nigen Jahren. Jüngeren schneller vollzieht. Richtig ist jedoch auch, dass auf das Fern- Pay-VoD wächst weiter 0 sehen nach wie vor ein sehr hoher, in W1/16 W1/17 W1/18 W1/19 W1/20 den meisten Zielgruppen sogar der Reichweite und Nutzung kostenpflich- höchste Anteil an der Bewegtbildnut- tiger Streamingdienste sind in den zung entfällt. Außerdem muss man letzten Jahren dynamisch gewachsen. die TV-Sehdauerentwicklung differen- Dabei ist die Popularität von Pay-VoD ∅ tägliche Verweildauer von TV (rollierend) | Angaben in Indizes (W1/16=100) ziert analysieren. Die Sehdauer ist das in allen Zielgruppen mehr oder weni- Produkt aus der täglichen Reichweite ger gleichförmig angestiegen, aber 110 100 100 99 96 und der täglichen Verweildauer, also auf unterschiedlichen Niveaus. Aktuell 97 92 liegt der weiteste Nutzerkreis in der 93 89 Gesamtzielgruppe der 14- bis 69- 97 83 Jährigen bei 45 Prozent. In der werbe- 89 relevanten Zielgruppe der 14- bis 49- 81 Jährigen sind es 61 Prozent, bei 14- bis 72 29-Jährigen sogar 80 Prozent. Damit hat sich die Reichweite in allen Alters- E 14-69 Jahre klassen innerhalb der letzten gut vier E 14-49 Jahre Jahre rund verdreifacht. E 14-29 Jahre Auch die Entwicklung der Nutzungs- dauer belegt die wachsende Relevanz von Pay-VoD. In der Gesamtzielgruppe ist die tägliche Sehdauer mit durch- schnittlich gut 22 Minuten noch über- 0 schaubar. Doch auch hier gilt: je jünger W1/16 W1/17 W1/18 W1/19 W1/20 die Nutzer, desto mehr konsumieren sie. 14- bis 49-Jährige streamen etwa Basis: E14-69 Jahre eine halbe Stunde täglich, die ganz Quelle: AGF Videoforschung in Zusammenarbeit mit GfK; videoSCOPE 1.3, Marktstandard: TV Jungen sogar mehr als 50 Minuten.
media activity Bewegtbildnutzung guide 61 Prozent der 14- bis 49-Jährigen nutzen Pay-VoD E 14-69 Jahre E 14-49 Jahre Nutzung Pay-VoD (rollierend) | Angaben in Pozent, mind. selten E 14-29 Jahre 100 Netflix 78 80 76 72 68 67 69 65 62 60 61 57 57 etabliert 55 50 52 52 53 46 50 48 42 45 38 34 35 40 31 37 33 44 45 27 31 41 sich als 28 38 40 27 35 36 37 37 24 21 32 29 27 24 20 20 22 16 18 führender 0 W4/15 W2/16 W4/16 W2/17 W4/17 W2/18 W4/18 W2/19 W4/19 W1/16 W3/16 W1/17 W3/17 W1/18 W3/18 W1/19 W3/19 W1/20 Pay-VoD- E 14-69 Jahre E 14-49 Jahre E 14-29 Jahre ∅ tägliche Nutzungsdauer Pay-VoD (rollierend) | Angaben in Minuten Anbieter 60 54 50 51 47 48 43 41 36 33 31 30 31 28 29 26 27 25 22 20 20 17 14 15 17 9 10 13 22 7 8 11 19 19 20 20 8 9 16 17 6 7 13 14 4 5 11 9 5 5 6 7 0 3 3 4 W4/15 W2/16 W4/16 W2/17 W4/17 W2/18 W4/18 W2/19 W4/19 W1/16 W3/16 W1/17 W3/17 W1/18 W3/18 W1/19 W3/19 W1/20 Basis: E14-69 Jahre, n=33.271 Quelle: ViewTime Report 2020, forsa
media activity Bewegtbildnutzung guide Der deutliche Anstieg in der aktuellen Erhebungswelle ist auch auf die ver- regelmäßig Netflix, 28 Prozent Amazon Prime Video. Bei der täglichen Auf Netflix entfallen drei änderten Bedürfnisse während des Lockdowns zurückzuführen. Die Men- Sehdauer öff net sich die Schere weiter. Während Amazon Prime Video Viertel der Pay-VoD-Nutzung schen verbrachten mehr Zeit zuhause schon seit einigen Quartalen bei und suchten gezielt Ablenkung von rund 4 Minuten stagniert und auch Nutzung nach Pay-VoD-Anbietern (rollierend) | Angaben in Prozent, mind. selten der belastenden Nachrichtenlage. Vor vom Lockdown nicht profitiert, wächst der COVID-Krise wuchs die Nutzungs- die Nutzungsdauer von Netflix wei- 50 dauer nur noch moderat und zugleich ter und erreicht aktuell 17 Minuten. langsamer als die Reichweite. Es wa- Auch wenn der zuletzt hohe Anstieg ren Sättigungseffekte bei der Verweil- bei Netflix vor allem krisenbedingt ist, 35 dauer erkennbar – und zwar sowohl ist der Streamingdienst klar führend 33 bei Bestands- als auch bei Neunut- im Markt. Dies zeigt sich auch in den 31 29 zern. Ob sich mittelfristig eher wieder Nutzungsanteilen: Vor vier Jahren ent- 27 die Stagnationserscheinungen vor der fiel ein Drittel der gesamten Sehdauer 25 25 22 23 Krise oder das im Lockdown gestie- im damals noch fragmentierten Pay- 21 27 28 gene Nutzungsinteresse durchsetzen, VoD-Markt auf Netflix, heute sind es 75 17 18 25 23 23 23 werden die nächsten Erhebungswel- Prozent. Abzuwarten bleibt, wie New- 14 21 22 22 len zeigen. comer Disney+ die Machtverhältnisse 12 10 18 9 im Pay-VoD-Segment beeinflusst. 8 15 6 13 Bewegung im Pay-VoD-markt Die Zuschauer legen immer mehr Amazon Prime Video 10 Wert darauf, Filme und Serien in guter 8 Netflix 7 Nachdem der ursprünglich führende Qualität auf einem großen Screen 5 5 0 4 Dienst Amazon Prime Video vor knapp zu sehen. Dies zeigt sich an der Ent- zwei Jahren hinter den Konkurrenten wicklung der für Pay-VoD genutzten Netflix zurückfiel, baut dieser seinen Geräte. Noch vor rund vier Jahren ∅ tägliche Nutzungsdauer nach Pay-VoD-Anbietern (rollierend) | Angaben in Minuten Vorsprung konsequent aus. Aktuell nut- waren PC und Laptop die Devices mit zen 35 Prozent der 14- bis 69-Jährigen den höchsten Nutzungsanteilen, auf 50 Anteil Netflix an Gesamt- nutzung in Prozent 33 75 17 14 12 13 13 11 10 8 9 7 Amazon Prime Video 5 4 2 2 3 3 Netflix 1 1 3 3 3 3 3 4 4 3 3 4 4 4 0 2 2 1 1 1 1 W4/18 W2/18 W4/19 W4/16 W1/20 W2/19 W2/16 W3/18 W4/17 W3/19 W4/15 W3/16 W2/17 W3/17 W1/18 W1/19 W1/16 W1/17 Basis: E14-69 Jahre, n=33.271 Quelle: ViewTime Report 2020, forsa
media activity Bewegtbildnutzung guide Pay-VoD wird zunehmend am Reichweite kostenloser großen Screen genutzt Onlinevideos gesättigt Nutzungsdauer nach Gerät (rollierend) PC/Laptop Angaben in Prozent der täglichen Nutzungsdauer TV Nutzung kostenlose Onlinevideos (rollierend) | Angaben in Prozent, mind. selten 100 Smartphone 100 94 95 95 96 95 95 96 96 Tablet 90 89 90 91 91 92 92 92 88 85 88 85 85 85 86 86 86 86 86 87 82 63 78 80 59 74 74 74 74 74 56 71 72 72 72 71 72 72 72 52 52 52 52 53 69 71 48 49 51 51 51 65 67 45 45 44 44 45 63 59 60 60 55 57 42 43 42 40 37 37 37 35 34 34 32 30 E 14-69 Jahre 28 25 23 22 21 E 14-49 Jahre 19 E 14-29 Jahre 0 0 W4/15 W2/16 W4/16 W2/17 W4/17 W2/18 W4/18 W2/19 W4/19 W1/16 W3/16 W1/17 W3/17 W1/18 W3/18 W1/19 W3/19 W1/20 ∅ tägliche Nutzungsdauer kostenlose Onlinevideos (rollierend) | Angaben in Minuten Basis: E14-69 Jahre, n=33.271 Quelle: ViewTime Report 2020, forsa 100 den TV-Bildschirm entfielen weniger User hinzu. Aktuell liegt der weiteste als 40 Prozent. Heute findet der Pay- Nutzerkreis unter den 14- bis 49-Jähri- VoD-Konsum zu fast zwei Dritteln gen bei 88 und in der Gesamtziel- 57 56 56 am großen TV-Screen statt. Die Be- gruppe bei 74 Prozent. 54 55 54 52 deutung von PC und Laptop sinkt Hinsichtlich der Nutzungsdauer waren 45 47 43 umgekehrt im genau gleichen Maß, in den letzten Quartalen Sättigungs- 38 34 36 36 35 35 38 während die mobilen Devices Smart- effekte zu beobachten, vor allem unter 34 34 32 31 34 35 30 32 phone und Tablet auf konstant niedri- jungen Leuten. Der in der aktuellen 27 28 29 24 gem Niveau bleiben. Erhebungswelle sichtbare Anstieg ist E 14-69 Jahre 19 21 20 19 19 21 21 Die Reichweitenentwicklung von kos- auf die COVID- 19-Krise zurückzu- E 14-49 Jahre 25 24 25 26 tenfreien Streaming-Angeboten wie führen und kann nicht als stabiler 23 24 21 22 19 20 z. B. YouTube stagniert inzwischen. Aufwärtstrend interpretiert werden. E 14-29 Jahre 17 13 14 14 13 13 14 15 Vor allem in jungen Zielgruppen ist 14- bis 69-Jährige nutzen derzeit im 0 mit 96 Prozent ein sehr hohes Niveau Durchschnitt rund 26 Minuten täg- W4/18 W2/18 W4/19 W4/16 W1/20 W2/19 W2/16 W3/18 W4/17 W3/19 W4/15 W3/16 W2/17 W3/17 erreicht. Doch auch bei den Älteren lich kostenlose Onlinevideos, bei 14- bis W1/18 W1/19 W1/16 W1/17 Basis: E14-69 Jahre, n=33.271 kommen nur noch wenige zusätzliche 29-Jährigen ist es mehr als das Doppelte. Quelle: ViewTime Report 2020, forsa
media activity Bewegtbildnutzung guide Youtube dominieRt Nutzungsdauer kostenloser Onlinevideos nach Anbieter (rollierend) | Angaben in Prozent der bei kostenlosen täglichen Nutzungsdauer onlinevideos YouTube Illegal Viewing Fernsehen ist das Bewegtbildmedium mit fazit Mediatheken Sonstiges Facebook-Videos Der Markt für kostenlose Onlinevideos wird klar von YouTube dominiert. 15 der größten Reichweite und der längsten Minuten, und damit knapp 60 Pro- Nutzungsdauer. zent der gesamten Nutzungsdauer, 14 entfallen auf Googles Videoportal. 3 An zweiter Stelle liegen die digitalen Angebote der TV-Sender. Dazu zählen Auch Jüngere sehen nach wie vor fern; 9 die Mediatheken der öffentlich-recht- 57 fast die Hälfte ihrer Bewegtbildnutzung lichen Sender ebenso wie die Strea- ming-Plattformen der großen privaten entfällt auf TV. Sendergruppen, Joyn und TV Now. 17 YouTube dient traditionell nicht nur als Videokanal, sondern auch als Audio- TV verliert weniger Nutzer als Nutzung. medium. User lassen ihre Playlists laufen und hören mehrere Stücke hin- tereinander, ohne aktiv hinzusehen, Die Nutzung kostenloser Onlinevideos quasi als Ersatz für Radio oder Musik- streaming. Insgesamt wird das Portal Nutzungsdauer kostenloser Onlinevideos nach steigt nur noch moderat, die Nutzung Genre (rollierend) | Angaben in Prozent der täglichen 25 Minuten täglich genutzt, davon sind 10 Minuten reine Audionutzung. Der Nutzungsdauer kostenpflichtiger Videos hingegen wei- Audioanteil am gesamten YouTube- terhin dynamisch. Konsum ist mit rund 40 Prozent über Musikvideos Private Videos die letzten Jahre stabil geblieben und Netflix ist der führende Streaming-Anbie- YouTuber/ Sonstiges in allen Altersgruppen ähnlich hoch. Webstars Auch die Analyse der YouTube-Genres zeigt, dass Musikhören ein wichtiger Nachrichten/ Dokus/Sport ter im Markt. Treiber ist: Ein Drittel der Nutzung ent- 11 fällt auf Musikvideos. An zweiter Stelle Serien/Filme/ 5 Die Bewegtbildnutzung wurde deutlich TV-Sendungen folgen mit knapp 30 Prozent Webstars, deren Bedeutung kontinuierlich wächst 32 (2016: 23 Prozent). Nachrichten und Sport 7 von der Corona-Krise gepusht. sind ebenfalls beliebte YouTube-Inhalte. 16 29 Basis: E14-69 Jahre, n=6.161 Quelle: ViewTime Report 2020, forsa
media activity Mediennutzung Printnutzung guide nutzung Das Interesse an Printmedien sinkt 3 weiter. Während Bücher noch eine Print- einigermaßen stabile Leserschaft haben, verlieren Zeitungen und Zeitschriften gleichermaßen stark an Reichweite. Diese Entwicklung können auch die digitalen Angebote der Verlage nicht stoppen. Obwohl nahezu alle Printmedien ihre Inhalte längst auch online verfügbar machen, sei es kostenfrei oder gegen Gebühr, via Website oder via App, schrumpft ihre Bedeutung kontinuierlich.
media 36 activity Printnutzung guide Bücher werden am meisten gelesen 100 91 90 90 90 89 86 86 85 75 Nutzung Printangebote 83 Angaben in Prozent, 77 77 78 mind. selten 63 64 2016 2017 2018 2019 2020 0 Bücher Print Zeitungen Print Zeitschriften & E-Books & E-Paper Print & E-Mag 86 Prozent geben an, zumindest ∅ tägliche Nutzungsdauer Σ 2020: 28 Min. gelegentlich Bücher zu lesen. Dieses Printangebote +2 Min. (ggü. 2019) Niveau erreichen Zeitungen und Zeit- Angaben in Minuten 27 24 23 schriften bereits länger nicht mehr; 20 21 sie haben in den letzten Jahren viele Leser verloren. Aktuell lesen 77 Pro- 3 4 4 4 4 3 5 4 3 3 zent zumindest ab und zu noch eine Zeitung, vor vier Jahren waren es noch 90 Prozent. Zeitschriften brachen in Buch Print E-Book Buch anderes der gleichen Zeit von 78 Prozent auf Gerät* 64 Prozent ein. Gegenüber dem Vor- jahr bleiben die Reichweiten von Σ 2020: 15 Min. Σ 2020: 7 Min. Zeitungen und Zeitschriften stabil. – 1 Min. (ggü. 2019) +1 Min. (ggü. 2019) Bücher werden täglich 28 Minuten ge- 17 16 16 lesen, von denen 21 Minuten auf das 14 * Tablet, Smartphone, PC, 12 klassische gedruckte Buch und der 8 Laptop; **Änderung in Frage- 4 4 6 6 5 6 Rest auf E-Books oder andere elek- 3 2 formulierung 2018 1 1 1 0 1 1 tronische Devices entfallen. Zeitungen erreichen noch eine Nutzungsdauer Basis: E14-69 Jahre, n=6.161 Quelle: Media Activity Guide Zeitung Print Zeitung Zeitschrift Zeitschrift von 15 Minuten pro Tag, Zeitschriften 2020, forsa E-Paper** Print E-Mag** 7 Minuten.
media 38 activity Printnutzung 39 guide Digitale Ausgaben Die Verlage unternehmen in den letz- werden nur zögerlich ten Jahren viele Anstrengungen, ihre Inhalte auch digital zu verbreiten. angenommen Neben einer Website bieten inzwischen nahezu alle Player auch digitale Ver- sionen ihrer Printausgaben an, in der Bücher haben mit 86 Prozent fazit Regel auch auf Abo-Basis. Diese elek- tronischen Übersetzungen von Zeitun- die größte Reichweite, gefolgt Nutzungsdauer Printangebote nach der Erscheinungsform gen und Zeitschriften sind allerdings in der Gesamtzielgruppe der 14- bis von Zeitungen mit 77 Prozent Angaben in Prozent der täglichen Nutzungsdauer 69-Jährigen noch nicht sehr verbreitet. Nur 18 Prozent der Nutzungsdauer und Zeitschriften mit 64 Pro- gedruckt von Zeitungen entfallen auf E-Paper. zent. Selbst bei den digital-affinen 14- bis elektronisch 29-Jährigen ist es gerade einmal ein Drittel. Zeitschriften werden in der Gesamtzielgruppe ebenfalls kaum Reichweiten und Nutzungs- 76 77 elektronisch genutzt. Hier hat jedoch die digitale Transformation zumindest dauern von Zeitungen und 24 23 Buch bei den Jungen bereits gegriffen. Drei Viertel der (mit 4 Minuten allerdings Zeitschriften sind in den letzten sehr geringen) gesamten Nutzungs- Jahren stark rückläufig, gegen- über dem Vorjahr jedoch weit- zeit entfallen bei ihnen auf E-Mags. Dass die digitalen Print-Varianten sich 82 64 nicht stärker durchsetzen, liegt mut- maßlich auch daran, dass die Konsu- gehend stabil. menten versuchen, über die Websites der Titel an relevante Informationen Der Anteil elektronischer Ausga- 18 36 Zeitung und Beiträge zu kommen. Darauf reagieren die Verlage seit einiger Zeit, indem sie immer mehr Inhalte hinter eine Paywall stellen. ben an der gesamten Nutzungs- 26 Bücher werden in allen Zielgruppen zu zeit in der Gesamtzielgruppe ist (noch) niedrig. 14- bis 29-Jährige rund einem Viertel über E-Books oder 83 andere elektronische Devices gelesen. 17 74 Zeitschrift lesen lediglich Zeitschriften überwiegend digital. 14-69 Jahre 14-29 Jahre Basis: E14-69 Jahre, n= 1.231 Quelle: Media Activity Guide 2020, forsa
media activity Mediennutzung Audionutzung guide nutzung 4 Audio- In Deutschland gibt es neben dem klassischen Radio über den normalen Rundfunk zahllose digitale Audioangebote wie Internetradio, Musikstreaming und Podcasts. Dennoch hat nach wie vor das klassische Radio die meisten Hörer und behauptet sich gegenüber immer neuen Angeboten.
media 42 activity Audionutzung 43 guide Radio nach wie vor das Radio ist unverändert das Audiome- dium mit der höchsten Reichweite meistgenutzte Audiomedium und der längsten Nutzungsdauer. 91 Prozent der Deutschen hören Radio via Rundfunk oder online, 57 Prozent nutzen Musikstreaming und etwa je- 95 92 93 91 91 der Dritte greift auf Hörbücher und Nutzung Audioangebote Angaben in Prozent, mind. Podcasts zu. Im Langzeittrend hält das Radio ein selten Musikstreaming erreicht konstant hohes Niveau. Seine Nut- die breite Masse zungsdauer liegt mit 101 Minuten leicht 2016 über dem Vorjahr und übertrifft alle 57 2017 anderen Audioangebote bei weitem. 51 Nutzungsdauer Musik nach Angebot 2018 Auch im digitalen Zeitalter bevorzu- 2019 Angaben in Prozent der täglichen Nutzungsdauer gen die Menschen den traditionellen 2020 37 36 Rundfunk: Lediglich 15 Prozent entfal- 34 32 32 len auf Radionutzung über das Inter- 24 24 net, auch in der jungen Zielgruppe der * Musikstreaming: ab 2019 inkl. 62 14- bis 29-Jährigen sind es nur 25 Pro- YouTube Music und Audio- streaming auf YouTube zent. 85 % digital Basis: E14-69 Jahre, n= 6.161 Quelle: Media Activity Guide ∅ 48 min Musikstreaming ist inzwischen sehr 2020, forsa weit verbreitet. Zahlreiche Anbie- Radio inkl. Musik- Hörbücher Podcasts ter wie z. B. Spotify oder Google Play Onlineradio streaming* 22 bieten die Möglichkeit, Playlists nach Musikstreaming 15 eigenem Geschmack zusammenzu- Datei/mp3 stellen, abzurufen und mit anderen Ø tägliche Nutzungsdauer 94 CD Hörern zu teilen. Diese flexible und Audioangebote 88 88 Angaben in Minuten 84 18 17 individualisierbare Form der Audio- 14 14 15 15 81 12 nutzung kommt an. Musikstreaming 9 7 7 verzeichnet steigende Nutzerzahlen Nutzungsfrequenz Musikstreaming und hat im Vergleich zum Vorjahr Angaben in Prozent/Minuten Radio Internet Musik CD* E 14-69 27 19 6 6 57 ∅ 41 Min. 41 31 E 14-19 96 28 29 71 22 2 2 * mp3 bis 2015: gemeinsam mit 24 ∅ 96 CD abgefragt, ab 2016 in Musik- Min. streaming enthalten; ** seit 2018: E 20-29 66 15 5 4 90 Streaming und mp3 getrennt abgefragt; *** seit 2018: Berück- 3 4 sichtigung von Autoradios, Basis: E14-69 Jahre, n= 6.161; Quelle: Media Activity Guide (fast) täglich mind. monatlich 2020, forsa Radio Rund- Musikstreaming*/ Podcasts Basis: E14-69 Jahre, n=1.231 funk*** mp3** Quelle: Media Activity Guide 2020, forsa mind. wöchentlich seltener
media 44 activity Audionutzung guide nicht nur an Reichweite, sondern auch Auch Podcasts haben in den letzten an Nutzungsintensität gewonnen. Die Jahren an Dynamik gewonnen. Die durchschnittliche tägliche Musik- flexiblen Nutzungsmöglichkeiten und streaming-Dauer liegt bei 41 Minuten, das breite Angebot sorgen für star- mp3-Nutzung eingeschlossen. In der ke Zuwächse: Bereits 32 Prozent der jungen Altersgruppe der unter 30-Jäh- 14- bis 69-Jährigen nutzen Podcasts. 85% rigen sind es mehr als 1,5 Stunden. Das entspricht einem Wachstum von 71 Prozent der Teenager und 66 Pro- 30 Prozent gegenüber dem Vorjahr. zent der 20- bis 29-Jährigen streamen Ihre Nutzungsdauer ist jedoch mit täglich Musik. durchschnittlich knapp 4 Minuten Digitale Angebote ersetzen zuneh- täglich noch vergleichsweise gering. mend physische Trägermedien wie Podcastnutzer sind für das Marketing CDs. Ihre Nutzungsdauer hat sich seit eine attraktive Zielgruppe: jung, ur- 2016 halbiert. Betrachtet man die ge- ban, gebildet und einkommensstark. samte Hördauer von Musik, entfällt Besonders beliebt sind Podcasts bei mit 62 Prozent der mit Abstand größte jungen Hörern. 46 Prozent der 14- bis Anteil auf Musikstreaming. Es folgen 19-Jährigen und 62 Prozent der 20- bis Musik-Dateien mit 22 Prozent und CDs 29-Jährigen nutzen sie bereits. mit nur 15 Prozent. digitale musik Podcasts eröffnen neue Möglichkeiten der Vermarktung Nutzungsfrequenz Podcats | Angaben in Prozent/Minuten E 14-69 5 7 9 10 32 ∅ 3,8 Min. E 14-19 7 14 8 17 46 ∅ 8,6 Min. E 20-29 15 18 14 15 62 STREAMING Digitale Angebote ersetzen zunehmend physische (fast) täglich mind. monatlich Basis: E14-69 Jahre, n=1.231 Trägermedien wie CDs. Quelle: Media Activity Guide 2020, forsa mind. wöchentlich seltener
media activity Audionutzung guide Podcasts erreichen attrak- tive zielgruppen Der Podcast-Nutzer im Überblick Angaben in Indizes Jung 44 % sind unter 30 Jahre alt 180 einkommensstark 160 29 % besitzen ein HHNE über 4.000 € 127 ledig 61 % der Nutzer sind ledig urban gebildet 53 % haben ein (Fach)Abitur oder 144 115 36 % leben in Großstädten (>100.000 EW) höheren Abschluss Basis: E14-69 Jahre, n=1.231, Podcast-Nutzer: n=389 Quelle: Media Activity Guide 2020, forsa
media activity Audionutzung guide Es ist naheliegend, dass auch Unter- Die Podcast-Landschaft zeichnet sich nehmen Podcasts als neues Kommu- vor allem durch eine enorme Themen- nikationsmittel entdecken. Eigene vielfalt aus. Man findet Angebote für Podcasts für Kunden bietet etwa die die breite Masse genauso wie für ein Krankenkasse AOK für junge Eltern Nischenpublikum. Am beliebtesten fazit oder der Baumarkt Hornbach für sind Podcasts zum politischen und Heimwerker an. Auch Medienunter- nehmen bespielen eigene Mediathe- wirtschaftlichen Zeitgeschehen, für die sich zwei Drittel der Nutzer interes- Radio ist das Audiomedium mit ken mit Audiofiles. So gibt es etwa die Audiothek der ARD oder die in diesem sieren. Es folgen Podcasts zu Wissen- schaft und Gesundheit (59 Prozent) der längsten Nutzungsdauer. Jahr neu gelaunchte Podcast-App sowie Unterhaltung (55 Prozent). Für Die Nutzung erfolgt noch immer größtenteils klassisch über FYEO von ProSiebenSat.1. Auch Player junge Zielgruppen ist Entertainment wie Spotify, die Amazon-Tochter Au- das wichtigste Genre. Bei älteren dible und die von Bertelsmann domi- nierte Audio Alliance sehen große Hörern von 50 bis 69 Jahren sind auch Podcasts zu Kultur und Musik beliebt. Rundfunk. Wachstumschancen in diesem Seg- ment. Jeder Zweite hört Musik bereits über Streaming-Anbieter, Breite themenpalette Tendenz steigend. für podcasts Themengebiete Podcats | Angaben in Prozent Die Nutzung von Podcasts wächst um 30 Prozent im Ver- Nachrichten, Wirtschaft & Politik 65 gleich zum Vorjahr und bietet Wissenschaft & Gesundheit Unterhaltung & Comedy 59 Werbungtreibenden neue Mög- lichkeiten und eine attraktive 55 Gesellschaft & Familie 35 Musik & Kultur 31 Hörerschaft. Freizeit & Sport 26 aufwendig produzierte Hörspiele 21 Computer & Technik 19 Krimis & Kriminalfälle 19 Glaube & Religion 9 Basis: E14-69 Jahre, Podcast-Nutzer: n=389 Quelle: Media Activity Guide 2020, forsa
media activity social-media-nutzung Mediennutzung guide Social-media- nutzung 5 Im Social-Media-Ökosystem herrscht unverändert starke Dynamik. Immer mehr Angebote kommen auf den Markt und positionieren sich neben Facebook. Ob Instagram, Snapchat oder das aktuell gehypte Netzwerk TikTok, alle bieten innovative Funktio- nalitäten und immer neue Nutzungs- möglichkeiten. Welche Angebote sich langfristig durchsetzen, hängt von den Bedürfnissen der Nutzer ab und somit auch von den spezifischen Features der jeweiligen Angebote.
media activity social-media-nutzung guide Soziale Netzwerke in allen Soziale Netzwerke sind sehr beliebt. 59 Prozent der 14- bis 69-Jährigen nutzen Zielgruppen verbreitet sie, 42 Prozent sogar täglich. Je jünger die Zielgruppe, desto höher die Reich- weite. 70 Prozent der unter 30-Jähri- gen greifen täglich auf ihre Social- Media-Accounts zu. Aktivitäten der Social-Media-Nutzung Die Nutzung wird dominiert von Angaben in Prozent der täglichen Nutzungsdauer der eher passiven Form, bei der die Beiträge anderer angesehen oder Geteilte Bilder/Informatio- kommentiert werden. Auf die aktiven nen etc. ansehen und kom- 2 Social-Media-Aktivitäten, wie das Ein- mentieren 8 stellen eigener Beiträge und Posts, Selbst Informationen/Bilder/ entfallen nur 17 Prozent der Nutzung, Videos veröffentlichen genau so viel wie auf Recherche zu Marken und Produkten. Über Marken/Produkte 17 informieren Berufliche Kontakte 56 knüpfen und pflegen Online-Dating 17 Basis: E14-69 Jahre, n=1.231 Quelle: Media Activity Guide 2020, forsa Nutzungsfrequenz Social-Media (rollierend) Angaben in Prozent E 14-69 42 9 3 6 59 E 14-29 70 9 3 5 86 E 30-49 45 10 3 6 64 E 50-69 21 8 2 6 37 (fast) täglich mind. monatlich Basis: E14-69 Jahre, n=6.161 Quelle: ViewTime Report 2020, forsa mind. wöchentlich seltener
media activity social-media-nutzung guide instagram wächst weiter Facebook ist nach wie vor das meist- zent. Experten prognostizieren dem verbreitete Netzwerk, gefolgt von vornehmlich auf junge Zielgruppen Instagram und Snapchat. Während zugeschnittenen Angebot jedoch Facebook und Snapchat seit einigen auch in Deutschland einen ähnlich Jahren stagnieren, gewinnt Insta- starken Anstieg der Nutzerzahlen gram immer mehr neue Nutzer. Tik- wie in den USA und China. Social-Media- Tok, einer der neuesten Dienste im deutschen Markt, erreicht derzeit in der Gesamtbevölkerung nur 4 Pro- Nutzung Social-Media-Angebote (rollierend) | Angaben in Prozent, mind. selten 60 Nutzung 45 46 47 47 47 47 46 44 45 45 46 46 45 44 43 43 43 44 44 % weitgehend 16 18 19 21 23 24 25 25 26 27 29 29 % altersabhängig 14 15 12 % 11 12 11 12 12 12 11 11 12 12 4% 9 10 8 0 4 W4/18 W2/18 W4/19 W4/16 W1/20 W2/19 W2/16 W3/18 W4/17 W3/19 W4/15 W3/16 W2/17 W3/17 W1/18 W1/19 W1/16 W1/17 Facebook Snapchat Basis: E14-69 Jahre, n=33.271 Quelle: ViewTime Report 2020, forsa Instagram TikTok
media activity social-media-nutzung guide Unterschiedliche Nutzungs- muster in DEN Zielgruppen Social-Media-User sind keine homo- Aktivitäten nach Altersgruppen gene Gruppe. Im Gegenteil: Je nach Angaben in Indizes (Index>110) Alter nutzen sie völlig unterschiedliche Plattformen aus unterschiedlichen E 14-29 E 30-49 E 50-69 Nutzungsmotiven. 186 Berufliche Netzwerke Charakteristisch für junge Social- Media-Nutzer ist die Vielzahl ihrer Inter- 121 117 Online-Dating essen. Sie verbringen zwar viel Zeit mit 118 Über Produkte/Marken informieren dem Ansehen und Kommentieren von 116 Beiträge lesen/kommentieren Beiträgen anderer, sind aber zugleich 181 112 Selbst Beiträge veröffentlichen überdurchschnittlich stark an Dating sowie an Informationen zu Marken und Basis: E 14-69 Jahre, n=1.231 Produkten interessiert. User im mitt- Quelle: Media Activity Guide 2020, forsa leren Alter hingegen veröffentlichen gerne eigene Beiträge, Bilder und Videos und sind damit deutlich aktiver als Jüngere. Auch 50- bis 69-Jährige erstellen gerne eigene Beiträge. Zudem nutzen sie soziale Netzwerke wie Xing und LinkedIn, um berufliche Kontakte zu knüpfen und zu pflegen. Man kann davon ausgehen, dass die überdurchschnittlich aktive Social-Media- Nutzung von Usern über 30 damit zusammenhängt, dass sie in der Regel weniger Kontakte in ihren Netzwerken haben, so dass es auch weniger Bei- träge anderer zu lesen und bewerten gibt. Umso mehr verwenden sie ihre Zeit auf eigene Beiträge, die sie für Freunde und Bekannte erstellen. Jüngere sind im Gegenzug länger mit dem Lesen der Beiträge einer großen Zahl von verknüpften Freunden und Influencern beschäftigt. Außerdem ändert sich die Relevanz der Social- Media-Netzwerke als Kommunikations- weg mit dem Alter: Knapp die Hälfte der 14- bis 29-Jährigen tauscht sich mit Freunden hauptsächlich über soziale Netzwerke aus (47 %). Für ältere Zielgrup- pen sind die Plattformen für Kommuni- kationszwecke weniger interessant (13 %)
media activity social-media-nutzung guide Facebook E 14-19 Instagram & Snapchat füR Stunde Nutzung täglich, auf Facebook mit zuneh- 50 43 junge User interessant hingegen entfallen gerade noch 2 Minuten. Auch TikTok entwickelt mend 36 Die Präferenzen für einzelne Netzwer- sich bei den Jungen zunehmend zur 29 ke sind ebenfalls altersabhängig. User Facebook-Alternative. Jeder vierte älterer 25 28 jüngeren und mittleren Alters, die Teenager nutzt das Angebot bereits, zielgruppe 20 soziale Netzwerke besonders häufig die Nutzungsdauer liegt im ersten 26 24 nutzen, sind sehr aufgeschlossen Quartal 2020 bei 13 Minuten täglich. 8 20 gegenüber neuen Angeboten – was Bei den 20- bis 29-Jährigen ist die 17 6 zu Lasten der bisher genutzten Platt- Facebook-Nutzung ebenfalls stark 2 formen gehen kann. Dies zeigt sich rückläufig. Auch sie nutzen Instagram Ø tägliche Nutzungsdauer 0 besonders deutlich bei Facebook: inzwischen mehr. Snapchat spielt in nach Altersgruppen und Dem einst gehypten Netzwerk laufen dieser Zielgruppe nur eine untergeord- W1/16 W1/17 W1/18 W1/19 W1/20 Angebot (rollierend) zunehmend die jungen User davon, nete Rolle und auch TikTok ist (noch) Angaben in Minuten und immer weniger neue kommen nicht relevant. Bei den 30- bis 49-Jährigen E 20-29 hinzu. Während vor vier Jahren die ist Facebook nach wie vor Favorit unter Facebook unter 20-Jährigen knapp eine halbe den Sozialen Netzwerken. Die tägliche 50 Stunde täglich Facebook nutzten, Nutzungsdauer bleibt mit 17 Minuten Instagram 40 sinkt die Nutzungsintensität seit dem stabil. Instagram und Snapchat kom- Snapchat Aufkommen alternativer Angebote men zusammen nicht einmal auf die 30 eklatant – zugunsten von Instagram Hälfte der Facebook-Nutzung. Bei 24 und Snapchat. Beide Netzwerke sind Personen über 50 Jahren bleibt die 22 22 besonders bei Teenagern beliebt Social-Media-Nutzung ebenfalls auf 13 15 und kommen aktuell auf knapp eine niedrigem Niveau konstant. 6 18 3 2 0 W1/16 W1/17 W1/18 W1/19 W1/20 E 30-49 50 17 15 13 12 13 6 4 2 1 1 0 Basis: E14-49 Jahre, n=20.535 Quelle: ViewTime Report 2020, forsa W1/16 W1/17 W1/18 W1/19 W1/20
media activity social-media-nutzung Mediennutzung guide TikTok – der angesagteste Social-Media-Trend Nichts wird aktuell so gehypt wie das Social-Media-Angebot TikTok. fazit Die aus China stammende App ist eine Video-Community, bei der kurze unterhaltsame Videos – TikToks genannt – im Vordergrund stehen. Die Videos, die mit Musik und Audioelementen hinterlegt sind, erstrecken sich im Hochformat über den ganzen Screen des Smartphones. Mit dem Markteintritt neuer User können ihre Clips durch diverse Bearbeitungsmöglichkeiten, z. B. sozialer Netzwerke ändern sich auch die Präferenzen der User. das Hinzufügen von Soundelementen, das Einsetzen kreativer Schnitt- techniken und Filter, in der App aufpolieren. Die 10- bis 60-sekündigen Kurzvideos werden mittlerweile nicht nur auf TikTok geteilt, sondern erhalten auch auf anderen Plattformen wie Facebook, Instagram und YouTube zahlreiche Likes. Seit 2019 wird im ViewTime Report die Nutzungsfrequenz von TikTok er- Social-Media-Nutzer sind hete- hoben. Eine rollierende Darstellung der Nutzung im Zeitverlauf kann auf- grund der geringen Anzahl an Erhebungswellen noch nicht erfolgen. Um rogen: Sowohl die Aktivitäten dennoch eine Einordnung des Trends zu ermöglichen und die aktuelle Verbreitung der App zu quantifizieren, werden die Quartalswerte heran- als auch die Wahl der Plattform gezogen. Diese beruhen auf einer geringeren Fallzahl und unterliegen sind interessens- und vor allem altersabhängig. daher stärker statistischen Schwankungen als rollierende Analysen. Die Quartalswerte bestätigen den Nutzeranstieg von TikTok: Ein positiver Trend ist vor allem in jüngeren Zielgruppen erkennbar. Teenager sind aktuell die Hauptzielgruppe der App. Knapp 30 Prozent nutzen TikTok mindestens selten. Auch bei den 20- bis 29-Jährigen steigt die Reichwei- te, wenn auch deutlich weniger dynamisch als bei Teenagern. Für über Facebook verliert stark bei der 30-Jährige ist das Angebot noch nicht relevant. früheren Kernzielgruppe junger Nutzer. Diese präferieren Insta- Nutzung TikTok (Quartalsbetrachtung) Angaben in Prozent, mind. selten 29 gram, Snapchat und zunehmend auch TikTok. 18 E 14-19 13 E 20-29 E 30-49 10 9 7 5 4 3 3 2 2 Basis: E 14-49 Jahre, n=3.714 Quelle: ViewTime Report 2020, forsa Q2/19 Q3/19 Q4/19 Q1/20
media activity Mediennutzung Covid-19 guide beeinflusst hat mediennutzung Wie covid-19 die Die Corona-Pandemie hat sich tief- greifend auf das Alltagsleben der Menschen und ihre Mediennutzung ausgewirkt. In der Hochphase der 6 Krise gab es ein verstärktes Bedürfnis nach Information und zugleich den ausgeprägten Wunsch, unterhalten und abgelenkt zu werden, vor allem durch Bewegtbildangebote. Die Feldzeit der Studie lief vom 2. bis 29. März, also insgesamt vier Wochen. Damit lagen die ersten beiden Wochen vor dem Corona- Lockdown, in den letzten beiden Wochen griffen bereits die behörd- lichen Maßnahmen. Diese zufällig hälftige Aufteilung der Gesamt- stichprobe ermöglicht Sonderana- lysen, die die durch den Lockdown verursachten Änderungen in der Mediennutzung präzise abbilden.
media activity Covid-19 guide Höhere Bewegtbildnutzung Die Nutzungsdauer von Bewegtbild stieg in der zweiten Märzhälfte insge- Deutliche Veränderungen, vor allem bei Jüngeren durch Corona samt um 15 Prozent von 287 auf 330 Minuten täglich. Absolut gesehen In der jungen Zielgruppe der 14- bis entfällt dabei der höchste Zuwachs 29-Jährigen stieg die Nutzung von mit 31 Minuten auf TV. Kostenlose Bewegtbild überdurchschnittlich um ∅ tägliche Nutzungsdauer Bewegtbildangebote* +15 % +14 % +14 % +34 % –11 % Onlinevideos wurden 4 Minuten länger 21 Prozent, von 220 auf 267 Minuten Angaben in Minuten und genutzt. Bei beiden Medien entspricht täglich. Schüler und Studenten hatten Veränderungsrate 330 das einem relativen Zuwachs um 14 durch den Wegfall von Unterricht und 260 Prozent. Pay-VoD-Angebote gewan- Vorlesungen deutlich mehr Zeit. Es ist nen prozentual am meisten Nutzungs- anzunehmen, dass sie diese auch für 287 229 zeit hinzu. Sie wurden im Schnitt 8 Bewegtbildangebote nutzten. 02.-15.03. Minuten länger geschaut. Das ent- Rund die Hälfte dieser 46 zusätzli- 16.-29.03. spricht einer Steigerung von 34 Prozent. chen Minuten entfiel auf TV, was in Vor allem das Fernsehen hat also in dieser Zielgruppe bemerkenswert ist. der Lockdown-Phase an Relevanz Ebenfalls starke Zuwächse verzeichnet gewonnen. Von den insgesamt 43 Pay-VoD. Diese Entwicklung ist ver- Minuten zusätzlicher Bewegtbild- mutlich auf das gesteigerte Bedürfnis nutzung in der zweiten Märzhälfte nach Ablenkung zurückzuführen. entfallen 73 Prozent allein auf TV. 30 34 31 23 6 5 Bewegtbild- TV klass. Onlinevideo Pay-VoD DVD/Blu-ray nutzung + altern. kostenlos TV klassisch + alternativ E 14-29 94 117 +24 % E 30-49 205 227 +11 % E 50-69 331 375 +13 % Onlinevideos kostenlos E 14-29 61 72 +18 % E 30-49 28 32 +14 % E 50-69 12 12 –1 % Basis: E14-69 Jahre, ca. n=1.200 je Zeitraum; * ohne Kino Quelle: Media Activity Guide/ Pay-VoD ViewTime Report 2020, forsa; AGF Videoforschung in E 14-29 57 75 +32 % Zusammenarbeit mit GfK; E 30-49 19 32 +69 % VideoSCOPE 1.3, Marktstan- dard: TV, eigene Berechnung E 50-69 6 3 –47 %
Facebook: Gegenläufige Entwicklung bei Jung und Alt ∅ tägliche Nutzungs- +22 % +26 % +32 % dauer Social-Media- Angebote Angaben in Minuten und Veränderungsrate 14 13 11 10 02.-15.03. 16.-29.03. 2 2 Facebook Instagram Snapchat In der mittleren Altersgruppe stieg die wurde in der zweiten Märzhälfte im Fernsehnutzung mit einem Plus von Durchschnitt 14 Minuten, Instagram 22 Minuten am stärksten. Auch Strea- 13 Minuten täglich genutzt. Die Snap- mingdienste legten signifikant zu: Die chat-Nutzung fällt in der Gesamtziel- Nutzungsdauer von Pay-VoD stieg gruppe mit 2 Minuten kaum ins Ge- Facebook in der zweiten Märzhälfte um fast 70 wicht. Prozent auf mehr als eine halbe Stunde. Bei den unter 30-Jährigen ging die E 14-29 12 7 –37 % Mit täglich 350 Minuten Nutzung wa- Nutzung von Facebook deutlich zu- E 30-49 16 23 +44 % ren die über 50-Jährigen schon vor rück. Hier scheint der Lockdown den E 50-69 6 9 +37 % den Corona-Maßnahmen Heavy User generellen Abwärtstrend sogar noch von Bewegtbild (und dabei vor allem verstärkt zu haben. Instagram stieg Instagram von Fernsehen). Auf diesem hohen dagegen auf bereits hohem Niveau Niveau zog die Nutzung nochmals weiter, von 36 auf 42 Minuten. Auch E 14-29 36 42 +17 % um über 40 Minuten an. Der Zuwachs Snapchat gewann in seiner jungen E 30-49 3 7 +119 % entfällt dabei nahezu ausschließlich Kernzielgruppe Nutzungsdauer hinzu. E 50-69 1 1 auf TV. Im mittleren Alterssegment wurde Facebook aufgrund der Corona-Be- Die Nutzung von Social-Media-Ange- schränkungen intensiver genutzt und Snapchat boten stieg durch den Lockdown ins- erreichte in der zweiten Märzhälfte 23 Basis: E14-69 Jahre, ca. n=1.200 E 14-29 7 10 +41 % gesamt um rund ein Viertel an. Dabei Minuten. Instagram wuchs ebenfalls, je Zeitraum Quelle: Media Activity Guide/ E 30-49 0 0 sind die Zuwächse bei Facebook und jedoch auf niedrigem Niveau. Snap- ViewTime Report 2020, forsa E 50-69 0 0 Instagram etwa gleich hoch. Facebook chat spielt in dieser Zielgruppe keine
media activity Covid-19 69 guide Rolle. Für die über 50-Jährigen sind spürbar an. Auch die inhaltliche Inter- Social-Media-Angebote generell nicht netnutzung nahm zu, was vor allem auf besonders relevant. Sie nutzten wäh- das starke Interesse an redaktioneller rend des Lockdowns lediglich Face- Berichterstattung zurückzuführen ist. book stärker, jedoch auf moderatem Außerdem gewann bei den Jüngeren Niveau. das E-Learning an Bedeutung. Die 15% Nutzung von Büchern und Printme- Auch bei der Nutzung anderer Me- dien veränderte sich dagegen kaum. dien sind Veränderungen erkennbar. Das deutlich gewachsene Informa- So wurde während des Lockdowns tionsbedürfnis wurde aufgrund ihrer weniger Radio gehört – dies ist nachvoll- Aktualität vor allem von TV und Inter- ziehbar, denn ein großer Teil der Radio- net bedient. nutzung findet im Auto auf dem Weg zur Arbeit statt. Kommunikation über Telefon und digitale Plattformen stieg Kommunikation gewinnt, Radio verliert ∅ tägliche Nutzungsdauer | Angaben in Minuten und Veränderungsrate mehr nutzung –13 % +9 % -5 % +12 % +17 % 127 113 108 94 80 68 02.-15.03. 16.-29.03. 28 30 23 22 BEWEGTBILD Basis: E14-69 Jahre, ca. n=600 je Zeitraum; * online und off- line; ** ohne Onlinevideo Die Bewegtbildnutzung stieg in der Quelle: Media Activity Guide Radio Buch Print Kommuni- Internet zweiten Märzhälfte um 15 Prozent 2020, forsa kation* inhaltlich** (43 Minuten täglich).
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