MEDIEN MANAGER KOMPAKT - MEDIENMANAGER

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MEDIEN MANAGER KOMPAKT - MEDIENMANAGER
MedienManager Kompakt   ERFO LG R E IC H D U RC H M E D IE N

                                                    Eine Welt ohne Verpackungen ist
                                                          unwahrscheinlich.
© Martina Draper/Druck und Medien Kongress 2021

                                                     Ein Nachbericht zum Packaging Kongress 2021                            Seite 2
                                                     Digitalisierung in der Führung ist mehr als
                                                     eine Webcam mit HD-Zeiss-Objektiv                                      Seite 6
                                                     IP Österreich definiert junge Zielgruppen neu
                                                     und führt erstmalig Hybrid-TKP ein                                   Seite 11
                                                     20 Jahre >redmail                                                    Seite 16
                                                                                                                 Sie finden den MedienManager
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MedienManager Kompakt                ERFO LG R E IC H D U RC H M E D IE N

Ein Nachbericht zum
Packaging Kongress 2021
Eine Welt ohne Verpackungen ist unwahrscheinlich, dennoch werden sich Verpackungen
verändern. Recyclingfähigkeit und Nachhaltigkeit sind die neuen, zusätzlichen Anforderun-
gen. Beim ersten Packaging Kongress des Verband Druck Medien und Packaging Austria
lieferten Expert:innen aus den Bereichen Innovation, Handel, Gewerbe, Design, Produktion
und Forschung spannende Einblicke, wie Verpackungen von Morgen aussehen könnten.

D
          as Auftragsvolumen für Etiketten,               ckaging Kongress eine Veranstaltung geschaf-
          Karton- und Kunststoffverpackungen              fen, wo wir über mögliche Lösungen und neue
          hat sich in den letzten Jahren zwei-            Denkansätze diskutieren“, sagt Peter Sodoma,
stellig erhöht. Seit dem Jahr 2000 ist der Ver-           Geschäftsführer des Verband Druck Medien.
brauch an Verpackungspapier und -karton al-               Mitveranstalter und Moderator Michael Seidl
lein in Österreich um 23 Prozent von 814.399              von Packaging Austria betont:
Tonnen auf 1,003.373 Tonnen im Jahr 2020                    „Nachhaltiges Wirken ist heute nicht mehr
gestiegen. Dazu kommen noch Verpackungen                  nur eine Floskel oder Trend, sondern Reali-
aus Kunststoffen und Glas.                                tät, die von vielen Unternehmen sehr ernst
  Expert:innen prognostizieren vor allem                  genommen wird. Daher ist es mit Greenwa-
durch die Zuwachsraten im Online-Handel                   shing nicht getan, es braucht Mut zu echten
einen steigenden Bedarf an Verpackungen.                  Innovationen.“
Gleichzeitig stieg der Druck auf die Verpa-               Es geht um die vier R bei Verpackungen – Re-
ckungsbranche. Bis 2025 muss laut EU-Vor-                 duce, Replace, Reuse und Recycling. Keynote-
gabe die Recyclingquote für Verpackungen                  Speakerin Gertraud Leimüller sieht hier vor
50 Prozent betragen. Zwar wurden in Öster-                allem auch kleine Unternehmen im Vorteil.
reich laut Statusbericht des Umweltministeri-               „Diese sind flexibler und können rascher auf
ums 2019 444.100 t Glas-, Metall- und Kunst-              geänderte Nachfragen reagieren. Daher sind
stoffverpackungen aus dem Haushaltsbereich                sie oft auch Vorreiter. Große Unternehmen
gesammelt, das ist eine Steigerung von 10                 haben dagegen den Vorteil, eine Entwicklung
Prozent seit 2015. Allerdings ist im gleichen             zur Massenproduktion zu bringen“, so Lei-
Zeitraum das Abfallaufkommen um acht Pro-                 müller.
zent gestiegen. Und vor allem die Sammlung
und Wiederverwertung von Kunststoffen hat                 Replace: von Kunststoff zu Papier?
Nachholbedarf.                                            Vor allem Kunststoffe stehen im Visier der Re-
  „Die Vorgaben an Materialien, Recycling                 gierungen. Schon jetzt hat die österreichische
und Entsorgung stellen alle Beteiligten in der            Bundesregierung ein Pfand auf alle Dosen
Wertschöpfungskette vor große Herausfor-                  und Plastikflaschen ab 2025 beschlossen, in
derungen. Deshalb haben wir mit dem Pa-                   Frankreich werden ab 2022 Plastik-

2                                                                                               KW 46/21
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© Martina Draper/Druck- und Medienkongress 2021

                                                  MedienManager Kompakt                   ERFO LG R E IC H D U RC H M E D IE N

                                        Branchentalk-von li nach re > Arnold Posch, Agfa, Daniel Pointner, ClimatePartner, Daniel Rogl, Lebensmittelcluster, Gertraud Leimül-
                                        ler, winnovation, Moderatorin Katharina Scheyerer-Janda, Julia Köberl, FSC, Peter Sodoma, GF vom VDM, Michael Seidl, Packaging
                                        Austria

                                        verpackung für 30 Obst- und Gemüsesorten                                im Tiefkühlbereich bis zu 175°C im Ofen
                                        verboten sein. Tatsächlich beobachtet der Ver-                          bei der Zubereitung aushalten. Gleichzeitig
                                        band Druck Medien derzeit eine verstärkte                               müssen sie abdichten und dürfen nicht mit
                                        Nachfrage nach Verpackungen aus alternati-                              den Lebensmitteln reagieren“, sagt Stephanie
                                        ven Materialien wie Zellulose oder Karton.                              Scheiber, Marketingleiterin von Die Menü-
                                          Der Wiener Sozialverpfleger Die Menü-                                 Manufaktur.
                                        Manufaktur etwa hat auf kompostierbare                                    Für Andreas Schabert, Managing Partner
                                        Essensschalen aus Zellulose umgestellt. Das                             von Brand.Pack sind hier gerade in den letz-
                                        Unternehmen beliefert von der Küche in Flo-                             ten Jahren viele neue Alternativen für Verpa-
                                        ridsdorf über 300 Betriebe in ganz Österreich,                          ckungsmaterialien auf den Markt gekommen,
                                        mehrere Mahlzeitendienste, Heime sowie                                  die neue Gestaltungschancen ermöglichen.
                                        über 250 Schulen und Kindergärten. Bei der                              Neben alternativen Kunststoffen sind für ihn
                                        Suche nach einer Alternative war aber nicht                             auch Materialien spannend, die aus Holzfa-
                                        nur ausschlaggebend, dass die Zellulosescha-                            sern, Abmischungen mit Textilfasern, Zellu-
                                        len kompostierbar und in 90 Tagen abbaubar                              lose oder aus Agrarabfällen mit Pilzzusätzen
                                        sind, sie mussten auch lebensmittelecht sein                            bestehen. Doch nicht überall kann auf Kunst-
                                        sowie bei Lagerung, Transport und in der An-                            stoff verzichtet werden. Sie spielen gerade bei
                                        wendung funktionell.                                                    den weiterentwickelten Kreislaufsystemen
                                          „Unsere Essensschalen müssen temperatur-                              eine wesentliche Rolle, wenn auch hier ver-
                                        beständig sein und Temperaturen von -18°C                               mehrt Monomaterialien eingesetzt werden.

                                                  KW 4 6/21                                                                                                               3
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  Die REWE Group in Österreich setzt etwa                 mit der GREENPASS® Auszeichnung in Gold
bei Obst- und Gemüseverpackungen auf um-                  ausgezeichnet.
weltfreundliche Alternativen. So konnten                    „Wir wollen nachhaltig verpackte Produkte
durch Umstellungen auf biologisch abbauba-                in nachhaltig gebauten Filialen verkaufen“,
re Beutel, mit „Natural Branding“ sowie dem               sagt Alexander Hell, Leiter des Fachbereichs
Einsatz von Graspapier allein bei Ja! Natürlich           Energie, Klima und Umwelt bei REWE Inter-
bereits über 5.000 Tonnen CO2 eingespart                  national AG.
werden.                                                   Packaging Kongress, Druck- und Medienkon-
                                                          gress 2021 - c Martina Draper
Reuse: Mehrweg- und Pfandsystemen                         Achtung vor Greenwashing
Nachhaltigkeit ist auch Theresa Imre, Grün-                 „Eine als nachhaltig ausgelobte Verpackung
derin und Geschäftsführerin des Online-                   muss auch tatsächlich nachhaltig sein“, be-
Bauernmarkt Markta wichtig. Sie hat ihr                   tont Sonja Bähr, Packaging Analyst bei TILIS-
Unternehmen 2017 gegründet mit dem Ziel,                  CO.
regionale Betriebe beim Online-Vertrieb ihrer               Sie warnt Unternehmen vor Aussagen, die
Produkte zu unterstützen. Mehr als 130 kleine             nicht belegt werden können. Das sei Irrefüh-
und mittlere Betriebe sind bei Markta gelistet,           rung und könne zu Imageverlust sowie ho-
2020 stieg der Umsatz auf mehr als 2,3 Milli-             hen Folgekosten führen. Aber auch die Suche
onen Euro. Imre setzt dabei auf ein Mehrweg-              nach alternativen Bio-Materialien sei nicht
system mit Pfandverpackungen aus Karton,                  immer sinnvoll. Johannes Michael Wareka, 4.
die bei den Abholstellen zurückgenommen                   Generation von Marzek Etiketten+Packaging,
werden. Gekühlt wird mit Schafswolle, die                 betont:
eine 24-Stunden-Kühlung ermöglicht.                         „Plastik zu verteufeln ist einfach, doch ma-
  „Mir ist es wichtig, dass auch die Verpa-               chen Kunststoffverpackungen nur 12 Prozent
ckungen Teil einer Kreislaufwirtschaft sind“,             vom Haushaltsmüll aus und nur 1 Prozent des
betont Imre.                                              gesamten Müllaufkommen.“
Packaging Kongress, Druck- und Medienkon-                   Viel wichtiger wäre ganzheitlich-systemi-
gress 2021 - c Martina Draper                             sches Denken und dass stets die wesent-
Auch Die Menü-Manufaktur testet gerade                    lichen Funktionen der Verpackung (Mar-
Mehrweg-Kartons, um Kartonverpackungen                    ken-Kommunikation,             Konsumerlebnis,
länger im Kreislauf zu halten.                            Produktschutz…) im Fokus behalten werden.
                                                          Biokunststoffe aus Zuckerrohr sind beispiels-
Reduce: grüne Verpackungen in grünen Filialen             weise zwar recyclingfähig, aber nicht automa-
Für die REWE Group in Österreich sind öko-                tisch nachhaltiger, wenn man auch die Trans-
logische Verbesserungen entlang der ge-                   portwege und die Anbaubedingungen unter
samten Wertschöpfungskette wichtig, von                   die Lupe nimmt.
den Produkten über die Filialen bis zu den                  Claudia Pfeil von der Agentur derpfeil be-
Kund:innen. So wurde im Oktober die BIL-                  tont, dass es bei nachhaltigen Verpackungen
LA-Filiale in Obdach (Steiermark) durch eine              nicht nur auf das Material ankommt, sondern
Vielzahl umwelt-freundlicher Maßnahmen,                   auch auf Klebstoffe, Verbundstoffe und even-
wie die extensive Begrünung von Dachflä-                  tuelle Veredelungen.
chen, als erster Lebensmittelmarkt weltweit                 Auch beim Druck und in der Druckvorstu-

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fe selbst gibt es noch Optimierungspotenti-                  „Österreich hat hier schon eine gute Basis.
al. Arnold Posch, Geschäftsführer von Agfa,                Wichtig ist jedenfalls, dass das Sammelsystem
berichtet, dass der Trend hin zu Druckplatt-               im gesamten Bundesgebiet einheitlich ist, so
ten Belichtungs- und Entwicklungssystemem                  dass dieselbe Verpackung in Wien genauso
geht, die deutlich weniger Wasser und Energie              wie in Vorarlberg gesammelt wird.“
brauchen. Möglich wird das einerseits durch                Packaging Kongress, Druck- und Medienkon-
die Maschinen selbst, andererseits durch Soft-             gress 2021 - c Martina Draper
waresysteme, die den Workflow optimieren.                  Dass die Verpackungsverordnung sieht ein
                                                           einheitliches System vorsieht, wertet Tacker
Recycle: Herausforderungen und Stolpersteine               als Schritt in die richtige Richtung.
zur Nachhaltigkeit
Die große Herausforderung beim Recycling                   Verband Druck Medien Österreich
von Verpackungen liegt eindeutig bei Kunst-                Der Verband Druck Medien Österreich besteht
stoffen. Bis 2030 sollen alle Kunststoffver-               seit 1872. Er ist die einzige umfassend kompe-
packungen in der EU recyclingfähig sein.                   tente und unabhängige Unternehmensvertre-
Manfred Tacker, Dozent am Lehrgang Ver-                    tung für die grafische Branche in Österreich.
packungstechnologie des FH Campus Wien,                    Der Verband vertritt mehr als 200 Unterneh-
geht davon aus, dass dieses Ziel erreichbar ist.           men vom Kleinbetrieb bis zum internationa-
Damit tatsächlich eine Kreislaufwirtschaft                 len Konzern. International ist er in der FESPA
entsteht, müssten allerdings auch die Recyc-               organisiert. Präsident ist Gerald Watzal, Ge-
lingkapazitäten in der EU ausgebaut werden.                sellschafter von Offset 5020 in Salzburg.
Tacker betont:

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Es ist eben nicht nur die Technik,
die sich ändert
Digitalisierung in der Führung ist mehr als eine Webcam mit HD-Zeiss-Objektiv
 © Thiet Vu– adobestock.com/Häseli

Die Menschen leben ein neues Berufsleben – den einen macht das mehr Mühe, den anderen weniger.

E
      s bricht die Hochphase der Jahresrück-                       ckelt? Auf diese Frage schießen bei Diskussio-
      und Ausblicke an. Unschwer zu erraten,                       nen in den Firmen die Antworten meist ebenso
      was wohl das zentrale Thema ist. Ja,                         schnell wie unisono durchs Horn: Digitalisie-
was hat dieses Covid die Welt verändert. Über                      rung! Transformation! Das ist offensichtlich,
die Auswirkungen werden noch viele Arbei-                          inzwischen sogar wenig überraschend. Und
ten geschrieben und Diskussionen geführt. In                       fast alle Analysen landen bei der Erkenntnis:
der betrieblichen Realität allerdings wurde so                     Ja, das Business wird digitaler. Auch Führung
manches erlebt und dabei sogar erkannt, dass                       wird digitaler. Das ist nicht mehr schwer fest-
eine Veränderung dann oft eine weitere nach                        zustellen und für einmal kann man sich da
sich zieht. Damit muss die Unternehmens-                           risikolos in die Gilde der Prognostiker wagen.
führung erst einmal klar kommen…                                     Wenn ich in Gesprächen und Coachings
  Was hat sich vor allem im Bereich der Mitar-                     hinhöre, was Führungskräfte beschäftigt und
beiterführung in Unternehmen rasant entwi-                         was sie tun, um ihr Unternehmen für die Zu-

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kunft fit zu machen, kann ich darauf zählen:               nen und Chefs unter diesen neuartigen Rah-
Als Standard-Antwort hat sich die Digitalisie-             menbedingungen eine gute Führungskultur
rung längst etabliert, wird gerne gleich zu Be-            entwickelt. Denn die Umstände prägen sehr
ginn betont. So weit, so gut und das ist auch              wohl die Führung als auch die Beziehung zu
richtig so. Ich spüre allerdings auch, dass sich           den Mitarbeitenden.
eine Schere auftut. Da sind diejenigen, die Di-
gitalisierung als einen technischen Vorgang                Die neue Übergangsphase
ansehen. Da werden Software-Lösungen eva-                  Wir sind in diesen Wochen wieder einmal in
luiert, da rüstet man in Sachen Homeoffice                 einer Übergangsphase. Man versucht, einen
technisch auf, man sichert die entsprechen-                sinnvollen Weg zwischen Präsenz- und Home-
den Schnittstellen und führt ein Zahlsystem                office-Arbeiten zu finden. Wer es packt, nutzt
auf der Website ein, so dass Kunden künftig                diese Unklarheit, in individuellen Einzelge-
einfacher Online-Bestellungen vornehmen                    sprächen abzustimmen, was die gegenseitigen
können. Genau das muss man jetzt tun, oder?                Erwartungen zwischen Unternehmen und
Wenn nicht jetzt, wann dann?                               Mitarbeitenden – und umgekehrt – ist. Wann
                                                           hat man sich denn das letzte Mal darüber un-
Führung ist wichtiger als alles Technische und             terhalten? Ein Spoiler, es auch auszuweiten
Digitale                                                   und sich und diese Erwartungen voneinan-
Es gibt in den Betrieben aber auch die ande-               der besser kennen zu lernen. Denn im Unter-
ren, die Technik als das belassen, was sie ist             nehmen ist es eigentlich genau wie zu Hause:
– nämlich schlichtweg Technik. Nach wie vor                Wann haben Sie Ihre Frau bzw. Ihren Mann
arbeiten Menschen im Unternehmen und mit                   das letzte Mal nach seinen Träumen gefragt?
Verlaub: auch Kunden sind und bleiben Men-                   Was sich einmal mehr zeigt: Einfach formu-
schen. Zugegeben: Auch diese Klientel braucht              lierten Direktiven sind kaum das Beste sind.
zeitgemäße Technik, doch gleichzeitig muss                 Das Entweder-Oder deckt nur das Grobe ab –
sie den Mut haben, diese auch zu nutzen.                   und das mit wenig Nachhaltigkeit. Die einen
  Es geht dabei vor allem auch um Inhalte.                 stellen fest, dass in remoten Zeiten es noch
Ich stelle fest, dass sich die Führungsthemen              entspannt war, alles Mögliche abzusagen –
inhaltlich verändern und das ist eigentlich                von Ausbildungsanlässen bis hin zu Mitar-
wichtiger, als die Form, die eben technischer,             beiterfeiern. Wer da ein feines Sensorium für
digitaler wird. Menschen haben Sorgen – an-                Budgetkürzungen hat, findet: „Das könne
dere und vielleicht mehr als vor eineinhalb                man ja gerade so belassen… denn das schont
Jahren. Menschen leben ein neues Berufsle-                 nicht nur die Umwelt, sondern vor allem auch
ben – den einen macht das mehr Mühe, den                   die Kasse!“
anderen weniger.
  Manche Mitarbeitende im Homeoffice nut-                  Führen ist auch Strategiearbeit
zen die Chance, allein zu sein, genießen das               Die anderen sind froh, dass das endlich vorü-
Vertrauen und sind enorm produktiv. Ande-                  ber ist und holen wieder alles in den Präsenz-
ren fällt die berühmte Decke auf den Kopf,                 modus. Ironie der Geschichte und eine wahre
es kommt zu mentalen Anspannungen, die                     Begebenheit: Ich wurde angefragt, ob ich ei-
Leistung leidet. Bei alledem, und ich stelle               nen Vortrag zu „Camera-Acting“ bei diversen
fest, dass es die Mehrheit ist, haben Chefin-              Abteilungen und der Geschäftsleitung halte.

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                                                   +43 664 9180077

                                                   www.wineaid.at

KW 4 6/21                                                   9
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Der Kunde legt aber Wert darauf, dass wir die-             Unternehmen bis in die höchsten Vorstände
sen Vortrag vor Ort und im Meeting-Raum in                 von multinationalen Konzernen. Er doziert an
Präsenzform halten. Finde den Fehler… Ich                  Universitäten und Fachhochschulen im The-
rechne das dem Tatbestand zu, dass auf jede                menfeld Kommunikation. Als Experte nimmt
Pendelbewegung die Gegenbewegung aus-                      er im Radio und TV-Stationen immer dann
schlägt. War 18 Monate online angesagt, ver-               Stellung, wenn Kommunikation irgendwo
legt man das alles wieder auf Präsenz. Sinn-               auf der Welt gerade eine entscheidende Rol-
voll ist hier nicht nur eine Mischung, sondern             le spiel, wie beispielsweise die ersten Wochen
es braucht eine Strategie! Eine Strategie, wie             „Donald Trump“ oder der Blick auf das Kom-
digitales Arbeiten funktioniert. Da sollen Pro-            munikationsverhalten von Boris Johnson.
zess geschrieben werden und nicht nur Regle-
mente, die besagen, dass nur ins Homeoffice
darf, wer mindestens ein 40-prozentiges Teil-
zeitpensum hat.
  Digitalisierung ist mehr als nur Technik, sie
ist in erster Linie eine Führungsarbeit. Dazu
gehören Gespräche, Mitarbeiteraustausch und
strategisches Denken und Planen. Im Grund
ist das nichts Neues, nur inhaltlich halt eben
neu – so man dann möchte…
                                                           Foto: ©Häseli

Über den Autor
Stefan Häseli ist Kommunikationstrainer,
Keynote-Speaker, Moderator und Autor meh-                  Der Schweizer Stefan Häseli ist Kommunikationsexperte und
rerer Bücher. Er betreibt ein Trainingsunter-              Autor mehrerer Bücher.
nehmen in der Schweiz. Der Kommunikati-
onsexperte begleitet seit Jahren zahlreiche

10                                                                                                       KW 46/21
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IP Österreich definiert junge Ziel-
gruppen neu und führt erstmalig
Hybrid-TKP ein
Das Mediennutzungsverhalten der Jungen hat sich in den letzten Jahren verändert. Neben
linearen TV, konsumiert die Jugend vermehrt differenzierte TV-Inhalte über Streaming Platt-
formen, welche exakt auf ihre Altersgruppen zugeschnitten sind.

U
        nter diesem Aspekt scheint auch die                Kinder unterscheidet sich stark von dem der
        marktübliche Kinderzielgruppe der                  13-jährigen Teens. Diese wiederum haben an-
        3- bis 13- Jährigen und die junge Ziel-            dere Medienpräferenzen als 29-jährige junge
gruppe der 12- bis 29- Jährigen viel zu breit              Erwachsene. Christian Sattler, Head of Re-
gefächert und erschwert eine zielgruppen-                  search bei der IP Österreich: „Dies belegt auch
genaue Ansprache. Darauf reagiert nun der                  unsere aktuelle Studie in Zusammenarbeit
crossmediale Reichweitenvermarkter IP Ös-                  mit dem Institute marketmind zur Medien-
terreich mit einer neuen Zielgruppendefini-                nutzung junger Zielgruppen. Die Onlinebe-
tion und führt als erster Vermarkter eine in-              fragung von insgesamt 1087 jungen Erwach-
novative Abrechnungsform, den Hybrid- TKP                  senen und Eltern im Beisein ihrer Kinder hat
ein. Dieser setzt sich aus TV und Online zu-               gezeigt, dass Kinder bis 9 Jahren verstärkt TV
sammen und ermöglicht Kunden der IP die                    konsumieren. Ab 10 Jahren steigt die Nut-
Jugend dort zu erreichen, wo sie ihre Inhalte              zung digitaler Medien und überwiegt den
konsumiert und damit die Kampagneneffizi-                  TV-Konsum, wohingegen ab 16 Jahren wieder
enz signifikant zu erhöhen.                                vermehrt ferngesehen wird.”
Das Mediennutzungsverhalten der 3-jährigen                 Um eine differenziertere Ansprache zu er-

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Simone Ratasich, Verkaufsleitung IP Österreich und Christian Sattler, Head of Research IP Österreich

möglichen, hat die IP Österreich die jungen                            Österreich: “Wir wissen, dass 10- bis 15- jäh-
Zielgruppen neu definiert. Kunden der IP                               rige Teenager immer schwieriger über linea-
können ihre Kampagnen künftig an die Kin-                              res Fernsehen erreichbar sind. Sie sehen zwar
der Zielgruppe der 3- bis 9-Jährigen, die Teens                        immer noch TV-Inhalte, jedoch hat sich das
Zielgruppe der 10- bis 15- Jährigen sowie an                           Wie und Wann verändert. So nutzen Teens
junge Erwachsene zwischen 16 und 29 Jahren                             zusätzlich die digitalen Kanäle, um die Inhal-
aussteuern und sie dementsprechend altersge-                           te unserer TV-Sender zu konsumieren. Mit
mäß ansprechen.                                                        dem neu eingeführten Hybrid-TKP reagieren
                                                                       wir auf diese Veränderung und ermöglichen
Innovativer Hybrid-TKP für neue Teens Zielgrup-                        unseren Kunden die bestmögliche Zielgrup-
pe                                                                     penansprache. Somit können Werbetreibende
Gleichzeitig bietet die IP für die neu entstan-                        die Teens nun dort erreichen, wo sie tatsäch-
dene Zielgruppe der 10- bis 15-jährigen Teens                          lich aktiv sind und damit die Kontaktchancen
als erster Vermarkter ausschließlich einen Hy-                         bzw. die Reichweite ihrer Werbebotschaften
brid- TKP. Dieser setzt sich zu 80% aus dem                            effizient maximieren.”
linearen Programm von SUPER RTL und zu
20% aus den digitalen Kanälen toggo.at,                                Über IP Österreich:
toggolino.at sowie dem YouTube Kanal von                               IP Österreich ist ein führender crossmedia-
SUPER RTL zusammen. Somit wird die Ver-                                ler Reichweitenvermarkter und bedient mit
änderung der Mediennutzung in dieser Al-                               seinem gattungsübergreifenden Portfolio die
tersgruppe bei der Preisgestaltung mitbedacht                          steigende Nachfrage nach Multichannel Ver-
und folglich die Kampagneneffizienz enorm                              marktungsangeboten am österreichischen
gesteigert.                                                            Markt. Nähere Infos siehe auf www.ip.at
Simone Ratasich, Verkaufsleitung bei der IP

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             trend. erweitert Markenwelt um
             Video&Podcast Formate
             Seit Anfang des heurigen Jahres gibt es beim trend Video&Podcast Formate sogenannte
             Vodcasts.
Foto: ©VGN

             v.l.n.r.: Mag. Ralf Six, Managing Director, Angelika Kramer und Mag. Julian Jäger

             Bei diesen Videointerviews werden Politik-                                Managing Director Ralf Six dazu: Es freut
             und Wirtschaftsgrößen zu relevanten und                                 mich, dass der trend nicht nur im Printbe-
             aktuellen Themen befragt. Aus der Tonspur                               reich konstant wirtschaftlich wächst und sich
             wird dann zusätzlich ein Podcast geschnitten.                           weiterentwickelt, sondern auch im gesamten
               Diese Video&Podcasts sind zum einen rein                              Eco-System der trend Welt immer erfolgrei-
             redaktionell gestaltet und werden auch als                              cher wird. Da spiegelt sich ganz klar die Re-
             Content für Print und Newsletter Formate                                levanz und Glaubwürdigkeit der Marke trend
             genutzt, zum anderen gibt es auch die Mög-                              wider, die durch Qualitätsjournalismus sowie
             lichkeit eigene Vodcasts-Formate im Zuge                                Top-Content seine Stellung als Leitmedium
             von Cross-Medialen-Kampagnen umzuset-                                   der Wirtschaft weiter ausbaut. Als Managing
             zen. Gäste in diesem Jahr waren unter an-                               Director der Marke trend macht es wirklich
             derem BGM Michael Ludwig, BM Margare-                                   Spaß, den Erfolgsweg mit meinen Teams ge-
             te Schramböck, ÖBB CEO Andreas Matthä,                                  meinsam zu gestalten
             Flughafen Chef Julian Jäger, Post CEO Georg
             Pölzl uvm.

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Der MedienLÖWE 2021 ging an
… WOMAN
Am 9. November fand die Verleihung der MedienLÖWINNEN 2021 in Wien statt. Im
Rahmen des Journalistinnenkongresses wurden Journalistinnen mit Vorbildfunktion,
journalistische Beiträge, die sich mit den Lebenssituationen von Frauen kritisch
auseinandersetzen, und Medien oder Redaktionen, die sich durch besonders
frauenfreundliche, frauenunterstützende und stärkende Aktionen auszeichnen, mit
Preisen ausgestattet.

D
        er MedienLÖWE 2021 ging an WO-                     fen, dass wir durch diese Schilderungen be-
        MAN. Prämiert wurde die große Ini-                 troffenen Frauen Mut machen, sich aus diesen
        tiative „Gegen Gewalt an Frauen“, die              prekären, oft lebensbedrohenden Situationen
ab Mai des heurigen Jahres in ganz Österreich              zu befreien und einen Neustart zu wagen. Sie
in vielen Medien veröffentlicht wurde. Auf-                soll aber auch jenen zeigen, die dafür politi-
gezeigt wurden darin Lebensgeschichten von                 sche Verantwortung tragen, dass sich die Si-
Frauen, die jahrelang häusliche Gewalt erleb-              tuation der von Gewalt betroffenen Frauen in
ten. „Aber“, so die Jury, „nicht pessimistisch,            Österreich endlich ändern muss. Es braucht
deprimierend oder hoffnungslos, sondern                    eine ernsthafte, ehrliche und nachhaltige
ganz im Gegenteil klar aufzeigend und empo-                Strategie und keine lapidaren Lippenbekennt-
wernd.“ Betroffene kamen selbst zu Wort und                nisse. Die Politik muss hier handeln, muss
erzählten, wie sie der Spirale aus Gewalt und              Budgets für ernst zu nehmende Hilfe bereit-
Unterdrückung entkamen, wie sie neuen Le-                  stellen. Wir liegen bei Frauenmorden im eu-
bensmut schöpften, wo sie sich Hilfe holten.               ropäischen Spitzenfeld. Das ist beschämend
Das WOMAN-Team bedankt sich für die eh-                    und gehört dringend geändert.“
renvolle Auszeichnung und wird sich dieses                 Die Kategorie MedienLÖWIN in Gold ging an
wichtigen Themas weiterhin mit großer Kraft                Innenpolitik-Journalistin Eva Linsinger vom
annehmen.                                                  „Profil“. Die MedienLÖWIN in Silber ging an
WOMAN-Chefredakteurin,          Herausgeberin              ORF-Gestalterin Marianne Waldhäusl. Wir
und Initiatorin der Aktion Euke Frank: „Wir                gratulieren den anderen Gewinnerinnen sehr
sagen Danke für diese Auszeichnung und hof-                herzlich.

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       > Unadressierte Zustellung
       > 110.000 Haushalte in Wien und Umgebung
       > Zielgruppe: Hohes Einkommen oder hohe Bildung
       > Minimale Streuverluste

                         EINKOMM
                      ES
             HOH

                      VIP
                               EN
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                      HOHE BIL

                                                                               www.redmail.at

 Inserat VIP 212x270.indd 1                                                               01.12.2020 10:17

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20 Jahre Redmail
Wie sich Redmail als Dienstleister für Zustellung adressierter und unadressierter Printmittel
in einem stark umfochtenen und somit herausfordernden Markt erfolgreich behauptet und
mit welchen Innovationen die Zukunft gestaltet werden soll, berichtet der Redmail Marke-
ting- und Sales Manager sowie Prokurist Christian Watzl, im Gespräch mit MedienManager
Herausgeber Otto Koller.

D
        ie Geschichte der Marke >Redmail                  Manager Redaktion nicht nur sehr gut kennt,
        begann vor 20 Jahren. Der Kurs führ-              sondern auch sehr gerne nutzt. Was für mich
        te vom Herausforderer der Österrei-               persönlich dabei neu ist, ist die Lebensmittel-
chischen Post bis hin zum Marktbegleiter –                logistik. Ist das eine Innovation von >Redmail?
und das in einem Umfeld, das von hohen                    Ja genau. Die Idee dabei war unser Netzwerk
Markteintrittsbarrieren, niedrigem Preisni-               auszulasten. Wir haben zwar auch eine Ta-
veau und der Bedrohung durch die Digitali-                gesschiene, sind aber primär im Nachtseg-
sierung geprägt ist.                                      ment tätig und zwar von 12 Uhr bis 6 Uhr in
                                                          der Früh. Und da war die Idee Frühstück aus-
OTTO KOLLER: Lieber Christian, es gibt einen              zuführen. Das heißt, man kann bei uns bis
besonderen Anlass für unser heutiges Ge-                  20 Uhr Frühstück bestellen und am nächs-
spräch. 20 Jahre Redmail. Bevor wir auf dieses            ten Tag um 6 Uhr in der Früh hat man es zu
schöne Ereignis eingehen, lass uns die Gele-              Hause.
genheit nutzen unseren Lesern das Unterneh-
men >Redmail einmal etwas näher zu bringen.               Die Marke >Redmail feiert ihren 20sten Ge-
Lass uns mit der Frage: Wer ist >Redmail be-              burtstag. Worauf blickt man bei >Redmail zu-
ginnen.                                                   rück? Was waren die Highlights? Worauf darf
CHRISTIAN WATZL: Ja sehr gerne. Herunter-                 man stolz sein? Worüber freut man sich?
gebrochen sind wir ein Logistik- und Post-                Wenn ich davon ausgehe, dass wir als Ab-
dienstleister, sprich im Kerngeschäft haben               teilung einer Tageszeitung begonnen haben
wir adressierte Zeitungszustellung also Ta-               und jetzt Postdienstleister in sechs Bundes-
ges-, Wochen- und Monatszeitungen sowie                   ländern sind, dann macht mich das tat-
unadressierte Werbezustellungen, also Pros-               sächlich stolz. Die Geschichte der Marke
pekte. Wir beliefern Selbstentnahmeboxen,                 >Redmail ist doch sehr bewegt. Wir haben
Trafiken, wir haben ein eigenes Callcenter.               vor zwanzig Jahren als Herausforderer ange-
Also alle Leistungen rund um Verlage und                  fangen und sind jetzt ein ziemlich stabiler
Werbetreibende, die Printprodukte an einen                Marktbegleiter in einem doch schwierigen
Haushalt und eine Zielgruppe bringen wol-                 Umfeld mit niedrigem Preisniveau und Be-
len. Und als besondere Innovation betreiben               drohung durch die digitale Welt. Da darf ich
wir als Nische Lebensmittellogistik.                      sagen: Da haben wir schon einiges zusam-
                                                                                                            Foto: ©Dropbox

                                                          mengebracht und erreicht.
Ein sehr konkretes Angebot, das die Medien-

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Was waren denn deiner Meinung nach die                   nämlich auch am Wochenende zu und das
wichtigsten Entwicklungen in diesen zwanzig              macht kaum ein anderer und ist zweifellos
Jahren bei >Redmail?                                     ein großer Vorteil gegenüber unseren Mitbe-
Ich glaube diese Herausforderer-Phase vor                werb.
zwanzig Jahren die hat uns schon ziemlich                  Was uns darüber hinaus sehr wichtig ist,
stark gemacht. Später gab es dann eine Re-               ist das Thema Qualität. Wir investieren sehr
organisation im Zuge derer wir uns neu po-               viel Geld gezielt in dieses – aus unserer Sicht
sitioniert haben und versucht haben neue                 – Zukunftsthema. Wir haben ein sehr profes-
Wege zu gehen. Ich denke, das hat uns dann               sionelles Qualitätsmanagement in den letz-
zwar ein wenig schrumpfen lassen aber doch               ten Jahren aufgebaut, das sich ganz klar zum
gestärkt. Auch denke ich, dass der Mut zu                großen Plus von >Redmail entwickelt hat.
tried-ventures und dieses immerzu auf der
Suche zu sein nach Innovativen Alternati-                >Redmail befindet sich in einem Umfeld ana-
ven abseits des Kerngeschäfts hat uns unsere             loger und digitaler Angebote. Die digitale Welt
Geschichte beigebracht und das ist zweifel-              ist am Vormarsch. Welche Vorteile bietet mir
los eine sehr gute und positive Entwicklung.             hier die unadressierte Zustellung in Form von
Was auch besonders wichtig war, waren eine               Flyern, Flugblättern, Broschüren im Gegensatz
stabile Führung, eine profunde Strategie und             von digitalen Medien?
auch eine kompetente Mannschaft mit einer                Das ist eine spannende und gleichzeitig
positiven Einstellung.                                   schwierige Frage. Ich denke in den Medien
                                                         hört man viel über Digitales und weniger
>Redmail ist ja mit sehr konkreten Mitbewer-             über Print. Aber ich möchte es an einem sim-
bern umgeben und als potentieller Kunde                  plen Beispiel erläutern. Wenn man beispiels-
überblicke ich das Angebot ja auch ziemlich              weise einen Möbelprospekt am Küchentisch
einfach. Was ist denn der USP von >Redmail               hat und man geht als zweiter, dritter oder
seinen Wettbewerbern gegenüber?                          vierter Leser des Prospektes vorbei und man
Also zum ersten ist es so, dass wir uns auf              hätte Interesse ein Sofa zu kaufen, dann
den jeweiligen Kunden und vor allem den                  nehme ich mir das Prospekt in die Hand und
Nutzen, den wir unseren Kunden bringen                   lese es einmal durch. Das heißt ich schaffe
fokussieren. Zudem versuchen wir unkom-                  ein Kaufinteresse. Im Gegensatz zu den di-
plizierte und vor allem maßgeschneiderte                 gitalen Medien, wo ich ohne Bedarf ja gar
Lösungen zu liefern. Also kurzum: Bei uns                nicht aktiv werde. Und das ist ein riesen Vor-
bekommt man vom Druck über die Zustel-                   teil von Printmedien. Hier wird Bedarf ge-
lung bis hin zur Nachbetreuung durch un-                 schaffen und nicht nur vorhandener Bedarf
ser Callcenter alles aus einer Hand. Und ein             bedient. Tatsache ist auch, dass Printmedi-
weiterer USP gegenüber dem direkten Mitbe-               en und Werbung die zu Hause liegt von der
werb ist mit Sicherheit die Nachtzustellung.             ganzen Familie gelesen werden. Es gibt da
Das heißt bei uns liegen die Versandproduk-              keine persönlichen Grenzen. Beim Handy
te unserer Auftraggeber bereits in den frühen            oder Template ist das ganz anders, hier gibt
Morgenstunden bei den Zielpersonen am                    es eine Intimsphäre. Auch wissen wir aus
Frühstückstisch und nicht irgendwann am                  zahlreichen Studien, dass gedruckter Text
Nachmittag. Und ein weiterer Vorteil ist da              ganz anders wahr- und aufgenommen wird
natürlich auch das Wochenende. Wir stellen               als man dies von Informationen aus dem

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Internet behaupten kann. Das Vertrauen ist
bei Print viel höher und das ist ein wesent-
licher Faktor und ein ganz klarer Mehrwert.

Machen wir einmal einen Blick in die Zukunft.
Welche Chancen werden sich für >Redmail auf-
tun?
Ja grundsätzlich ein herausforderndes The-
ma mit vielen Möglichkeiten. Wenn ich mir
die Entwicklungen bei den Postdienstleis-
tern ansehe, dann gibt es da einen Rückgang
beim Brief und eine Zunahme bei der Paket-
zustellung. Das heißt ganz klar: der online-                Foto: ©Stefan Gergely

Handel wächst ungebrochen und lässt auch
die Paketzustellung wachsen. Hier gibt es si-
cher Potentiale. Die Frage die man sich stel-
len muss ist, ob man in diesem doch sehr
                                                                                    Mag. (FH) Christian Watzl, PhD. Prokurist, Leitung Verkauf und
umkämpften Markt mit geringen Margen
                                                                                    Marketing bei >redmail
und hohen Investitionskosten wie Verteiler-
zentren und so weiter einsteigt oder ob man
                                                                                    Ich glaube das Print Bestand haben wird. Vor
sich nicht doch besser eine Nische sucht.
                                                                                    allem special interest Medien zum einen und
Hier gibt es ja Themen wie Lebensmittelzu-
                                                                                    zum anderen für alle Leser die, die Haptik der
stellung oder Hausbrot.at oder auch andere
                                                                                    analogen Medien und das daran gebundene
Firmen die unmittelbarer Weile auf dieser
                                                                                    Lesevergnügen schätzen. Ich glaube aber
Schiene mit uns zusammenarbeiten und
                                                                                    auch, dass es neue Lösungen braucht. Span-
wir als >Redmail von Konfektionierung bis
                                                                                    nend sind zweifellos auch zielgruppenori-
Versand alle Dienstleistungen anbieten und
                                                                                    entierte, hybride Print-Digitalprodukte, die
übernehmen. Eine weitere Variante könn-
                                                                                    über klassische Printkanäle Nachfrage gene-
te auch eine besonders schnelle Zustellung
                                                                                    rieren und gleichzeitig über digitale Medien
sein. Also schneller als jeder andere Wettbe-
                                                                                    schnell und unkompliziert eine Kaufmög-
werber. Beispielsweise in Zusammenarbeit
                                                                                    lichkeit bieten. Der QR-Code ist da vielleicht
mit amazon und ähnlichen online-Händ-
                                                                                    nicht die richtige Lösung aber ich denke es
lern. Letztlich denke ich, dass die Zukunft
                                                                                    geht in diese Richtung. Also bei Werbungen
von >Redmail in Nischen und Kooperatio-
                                                                                    oder redaktionellen Beiträgen gleichzeitig
nen mit neuen Marken wie Hausbrot.at liegt.
                                                                                    die Möglichkeit bieten Reisen oder andere
                                                                                    Leistungen und Produkte zu kaufen. Oder
Die große Frage die sich für viele stellt lautet:
                                                                                    im Moment ist der neue James Bond Film
Wird die analoge Welt oder anders gesagt,
                                                                                    ein gutes Beispiel. Ich sehe den Film, sehe
werden die Printmedien überleben? Gibt es
                                                                                    den Anzug des Hauptdarstellers, fahre mit-
hier eine Zukunft oder wird alles in den digita-
                                                                                    tels QR-Code über das Bild und sehe wo ich
len Bereich abdriften? Was ist Deine Meinung
                                                                                    ihn beziehen kann. Diese Print-Digitalen
dazu?
                                                                                    Hybride haben sicher eine große Zukunft.

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         k  a u f    pier?
     Druc olz-Filz-Pa
     Gras -H

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