Meister-Brief - "Hackathon" im Heinrich Nagel-Saal: Handwerk entdeckt das Internet der Dinge - Kreishandwerkerschaft ...
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Meister-Brief Nr. 2 - Juni 2019 G 58052 Service-Magazin der Kreishandwerkerschaft Rhein-Erft und der Baugewerks-Innung Köln/Rhein-Erft-Kreis „Hackathon“ im Heinrich Nagel-Saal: Handwerk entdeckt das Internet der Dinge
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Meister-Brief Inhalt 3 I ch möchte heute mit einem Glückwunsch von uns schrecken könnte. Aber es zeigt doch, beginnen. Und der geht an Hans Peter Woll- dass es zumindest Teilen der Bundesregierung seifer. Der Arbeitskreis Wirtschaft in Hürth, an Phantasie fehlt, um wirklich etwas für unsere kurz AWH, hat Hans Peter Wollseifer Ende Mai Handwerksbetriebe tun zu können. mit dem Wirtschaftspreis der Stadt Hürth aus- E gezeichnet. Das ist natürlich zu allererst eine in wenig Hoffnung macht mir, dass die persönliche Auszeichnung, die Hans Peter Woll- vom Handwerk selbst ergriffenen Maß- seifer als erfolgreichen Unternehmer in seiner nahmen so ganz langsam zu greifen schei- eigenen Heimatstadt ehrt. nen. Die Zahl der abgeschlossenen Ausbildungs- verträge nimmt weiter zu. Und unsere Innungen U nd doch würdigt der AWH mit dieser im Rhein-Erft-Kreis haben sich inzwischen mit Helmut Klein Kreishandwerksmeister Auszeichnung zugleich auch das Hand- ihrem tollen Gemeinschaftsstand als wichtige werk, das sich in der Vergangenheit, Teilnehmer der Ausbildungsmessen etabliert. insbesondere in wirtschaftlichen turbulenten Ergänzend dazu hat auch unser Kreislehrlings- Zeiten, immer als stabiles Rückgrat der Wirt- wart Klaus Friedrich gemeinsam mit seinem schaft insgesamt erwiesen hat. Diese wertvolle Team und der Geschäftsstelle eine Reihe posi- Rolle auch für unsere Gesellschaft insgesamt tiver Signale setzen können. Ich bin sicher, diese nimmt das Handwerk weiterhin sehr ernst. – vornehmlich ehrenamtliche – Arbeit wird sich mittelfristig auszahlen. W omit ich nahtlos zu einem zweiten R wesentlichen Punkt komme: Seit eden müssen wir natürlich noch über ak- wenigen Wochen liegen aktuelle tuelle Pläne der Stadt Köln, den Individu- Kennziffern und Prognosen für die wirtschaft- alverkehr auf der Aachener Straße durch liche Entwicklung des Landes auf dem Tisch. Die eine Ampel zu regeln, zeitgleich eine Bus-Spur Zahlen sind nicht schlecht und doch scheint in einzurichten, nicht aber weitere Rahmenbedin- vielen Industriezweigen das absolute Hoch fürs gungen zu schaffen. Um es deutlich zu sagen: Erste überschritten. Dagegen erscheinen die So geht es nicht! Alle Einzelheiten zu diesem ak- von der Handwerkskammer zu Köln erhobenen tuellen „Fall“ haben wir ausführlich auf Seite 25 Zahlen für das Handwerk sicherlich sehr positiv, zusammengestellt. zumal sie deutlich über dem bundesdeutschen Z Gesamtergebnis liegen. um Abschluss noch ein Blick nach Köln, wo die Handwerkskammer mit der Tren- D abei dürfen wir allerdings nicht verken- nung von Geschäftsführer und Hauptge- nen, dass die Unterschiede im Handwerk schäftsführer für Schlagzeilen und auch ein paar groß sind. Weiter volle Auftragsbücher Fragen gesorgt hat. Ich bin der Meinung, der ge- in den allermeisten Betrieben des Hoch- und samte Vorstand hat den Vorfall sehr schnell und Tiefbaus, während beispielsweise unsere Ma- vor allen Dingen sehr professionell bearbeitet. lerbetriebe eine leichte Delle verspüren. Auch Der mediale Schaden war mehr als gering; ich wenn die Aufträge nicht weniger werden, so ist finde, es gab an dieser Stelle gar keinen medialen das Auftragsvolumen weniger wertig. Schaden. Und Präsident Hans Peter Wollseifer hat mir versichert, dass auch die Mitgliedsbeiträ- U nser größtes Problem ist und bleibt ge durch diesen Vorfall zu keiner Zeit gefährdet der Mangel an gutem Personal. Nach waren. Der finanzielle Schaden kann komplett wie vor fehlt es an notwendigen politi- ausgeglichen werden. schen Weichenstellungen, da dürfen wir auch in Zukunft nicht allzu viel erwarten. So ist die jüngste Diskussion über den Mindestlohn bei der Azubivergütung nichts, was die allermeisten
Meister-Brief 4 Inhalt Der AWH hat Hans Pe- Verkehrspolitische Pläne der Stadt Köln „In zehn Minuten zum neuen Azubi“ Der Bergheimer Frisörmei- ter Wollseifer mit dem sorgen für Aufregung und Unverständnis. - erstes Speeddating der Kreishand- ster Achim Görke läuft welt- Hürther Wirtschaftspreis Das Handwerk hat jetzt scharf gegen die- werkerschaft im Frechener Haus des weit einen Marathon nach ausgezeichnet. Seite 23 se Pläne protestiert. Seite 25 Handwerks. Seite 20 dem anderen. Seite 12 Aus den Innungen: Maler- und Lackiererinnung Meinung: Kreishandwerksmeister Helmut Klein Rhein-Erft setzt bei den Vorstandwahlen auf Kontinuität. nimmt Stellung zu politisch aktuell relevanten Themen Metaller besuchen Wasserwerk „Severin“ und erkunden die aus Sicht des Handwerks im Rhein-Erft-Kreis „Perle des Kölner Südens“.............................................................Seite 11 Seite 3 Handwerk 4.0: Fortsetzung des Hackathon im Haus des Handwerks. Erste konkrete Lösungsansätze sind bereits auf dem Weg zur „Marktreife“ - ein Zwischenbericht..��Seite 10 Handwerkskammer: Die Nachricht schlug vor wenigen Wochen zunächst wie eine Bombe ein: Hand- werkskammer zu Köln trennt sich mit sofortiger Wirkung E-Regio werk: In Teil 8 unserer Serie geht es um von Hauptgeschäftsführer und Geschäftsführer. Durch das Thema „Erfolgreich durch Netzwerken“ - Eines ist schnelles und kluges Handeln ist es dem Vorstand um Prä- klar: Betriebe, die gut vernetzt sind und in Kontakt zu den sident Wollseifer gelungen, den Fall zu klären, noch bevor Handwerksorganisationen stehen, sind deutlich im Vor- er sich zum großen Skandal auswachsen konnte. Alle Ein- teil bei der Problemlösung......................................Seite 8/9 zelheiten und Hintergründe����������������������������������������� Seite 6/7 Wir beraten... Wir betreuen... Wir informieren... von A bis Z Abfallbeseitigung Fachgruppen Nachwuchswerbung Tarifverträge Akkordtarife Fachzeitschriften Normen TZR Tarifliche Zusatzrente Altersteilzeit Fortbildung Nutzfahrzeuge Technische Regeln Altersversorgung Führerscheine Arbeitsgerichte Ordnungswidrigkeiten Arbeitskreise Generalunternehmerhaftung Öffentlichkeitsarbeit ULAK Arbeitsrecht Gesellenprüfungen ÜBL Gesellenwesen Parkerlaubnisse Arbeitnehmerüberlassung UK Maler / Dachdecker Gewerberecht Pressearbeit Arbeitssicherheit Produkthaftung Umschulung Arbeitsverträge Gewerbeförderung Umweltschutz Ausbildungswesen Gütegemeinschaft Rahmenabkommen Unternehmensnachfolge Handwerksrecht -Berufskleidung Baurecht - BGB / VOB -Bürobedarf Bauschlichtungsstelle HCS Hürther Container Service Vergaberichtlinien -Container Betriebsübergabe Inkasso -Dieselkraftstoff Versicherungen Betriebsverfassungsgesetz Interessenvertretung -Factoring Versorgungswerk Betriebsvergleiche -Leasing Vertragsrecht Betriebswirtschaft Jugendarbeitsschutz -Versicherungen VOB-Fragen Berufsgenossenschaft SIGNAL IDUNA / Reinland Bürgschaftsservice Kontaktgespräche zu Politik, Wirtschaft, Verwaltung / Koep / Georg v. Sievers Werkvertragsrecht Bürobedarf - Steuergesellschaft Koep, Versicherungsmakler Wettbewerbsrecht CDH - Containerdienst Hardt -Strom und Gas Werbung Leasing - HMCT DIN - Normen Sachverständige Lehrlingswesen Leifer Container Schwarzarbeit ZVK EDV - Beratung Schönmakers Container Zwischenprüfungen EG - Fragen Marketing Seminare Zusatzversorgung EnEv Messewesen Signal Energieeffizienz Montan Factoring SOKA - Bau Entsorgung Sozialgericht Mutterschutz Erbrecht Steuerfragen Factoring Steuergesellschaft KH STI Mit uns sind Sie erfolgreicher !!! Kreishandwerkerschaft Rhein/Erft n Telefon 02234-52222
Meister-Brief Inhalt 5 Sozialarbeiter Moritz Becker begeistert die Mitglieder der Bauge- Digitale Zeiten: Handwerk setzt seinen Ha- „fit im Betrieb“ - Kreishandwer- werksinnung Köln/Rhein-Erft mit seinen Erklärungen zur Mediennut- ckathon fort und ist auf dem Weg ins „In- kerschaft lädt gemeinsam mit zung von Jugendlichen. Und warum Erwachsene das manchmal nicht ternet der Dinge“. Erste konkrete Produkte der IKK classic zum Gesund- verstehen. Fortsetzung folgt im Herbst! Seite 16/17 sind bereits in Arbeit. Seite 10 heitstag ein. Seite 14 Handwerk + Politik: Aktuelle Pläne aus dem Kölner Portrait: Achim Görke ist unser „Marathonmann“ Rathaus sorgen für ungläubiges Staunen: Eine Expressbusspur - auf der ganzen Welt hat der Bergheimer Frisörmeister auf der Aachener Straße soll helfen. Und das Handwerk wird schon Marathonläufe absolviert���������������������������� Seite 12 mit einer Pförtnerampel förmlich „ausgebremst“. Kreishand- werkerschaft und Handwerkskammer protestieren........Seite 25 Aktuelles: Die GVG macht‘s möglich - das Hand- werk kommt jetzt „laufend in Bewegung“; Kooperation Nachwuchs: Erstmals hatte Kreislehrlingswart Klaus mit dem GVG-Laufteam - Erfahrungen nach den ersten Friedrich seine Kolleginnen und Kollegen zum Gedankenaus- Starts�����������������������������������������������������������������������Seite 13 tausch an einen Tisch geholt. Es gibt viel Gesprächsbedarf in allen Innungen���������������������������������������������������������������������������������� Seite 22 Auszeit: Das Monschau-Festival feiert seinen 20. Geburtstag und die Veranstalter verprechen den Besu- Persönlich: Der ‚Arbeitskreis Wirtschaft Hürth‘ - AWH chern „Magische Momente“. Mit dabei: Heino, der auf - hat ZDH-Präsident Hans-Peter Wollseifer mit dem Wirt- seiner Abschiedstour ist���������������������������������������Seite 28 schaftspreis der Stadt ausgezeichnet���������������������������������� Seite 23 Impressum Der Meister-Brief erscheint als Herausgeber: Servicemagazin für die Mitglieder der Kreishandwerkerschaft Rhein-Erft Kreishandwerkerschaft Rhein-Erft, Baugewerks-Innung Köln/Rhein-Erft der Baugewerks-Innung Köln/Rhein-Erft Verein Hoch- und Ausbau e.V. Platzieren Sie ihre Werbung im Kölner Straße 2 und des Vereins Hoch- und Ausbau e.V. 50226 Frechen Erscheinungsweise: vierteljährlich Telefon: 02234-52222 Telefax: 02234-22903 Meister-Brief info@handwerk-rhein-erft.de www.handwerk-rhein-erft.de Gedruckte Auflage: 4.000 Exemplare Einzelpreis: 2,50 Euro v.i.S.d.P.: (ist im Mitgliedsbeitrag enthalten) Heribert Ropertz Wir verschaffen Ihnen die Kundenkontakte. Hauptgeschäftsführer Kölner Straße 2 50226 Frechen Telefon: 02234-52222 Telefax: 02234-22903 Ihr Ansprechpartner für Anzeigen: Redaktion: Helmut Klein; Werner Brauckmann Heribert Ropertz Peter Szemenyei Mitarbeit an dieser Ausgabe: Heribert Ropertz, Hans-Peter Henseler Werner Brauckmann, Peter Szemenyei, Kölner Straße 2 Peter Ropertz, Helge Hill, Frank Giesen Bildnachweis: 50226 Frechen Seite 3 von Eva Bereska, Titelbild: Rhein-Erft-Media privat: 13, 18, 22, 27, 30, Telefon: 02234-52222 KH Rhein-Erft: 14 (2), 15, 17, 22 Rhein-Erft-Media: 10, 21, 23 Telefax: 02234-22903 druck-reif:11, 14, 15, 16, 20, 25 Mail: info@handwerk-rhein-erft.de Anzeigen: Peter Szemenyei Kölner Straße 2 50226 Frechen Professionell gestaltet und präsentiert in einem Telefon: 02234-52222 Telefax: 02234-22903 Umfeld, das meisterhaft auf Ihre Zielgruppe Satz und Layout: Rhein-Erft-Media zugeschnitten ist. Friedrichstraße 11 50226 Frechen Telefon: 02234-928837 Druck: Mega Druck
Meister-Brief 6 Aktuelles Nach Unregelmäßigkeiten: Handwerkskammer trennt sich von Dr. Weltrich und Panzer Präsident Wollseifer hat die volle Aufklärung eingeleitet - Mitgliedsbeiträge nicht betroffen Ende März geriet die Handwerkskammer ribert Warken von der ACT Audit GmbH zu Köln in die Schlagzeilen, als sie sich bekannt, dass er die Jahresabschlüsse der überraschend von ihrem langjährigen Bildungs- und Beratungs-GmbH für die Hauptgeschäftsführer Dr. Ortwin Welt- Jahre 2009 bis 2018 auf die diesbezüg- rich trennte. Der Vorstand der Kammer lichen Sachverhalte untersucht hat und hatte sowohl mit Weltrich als auch mit dabei für den genannten Zeitraum einen seinem Stellvertreter Peter Panzer ei- Gesamtschaden von 1,1 Millionen Euro nen Aufhebungsvertrag vereinbart. Der festgestellt hat. Bei dieser Schadenshö- Grund dafür war ein erheblicher Vermö- he sind die Dividendenausschüttungen gensschaden, der der Handwerkskam- der Jahre 2009 bis 2018, die die GmbH mer bei den Finanzbeziehungen mit ihrer an die Handwerkskammer als alleinige Tochtergesellschaft, der Bildungs- und Gesellschafterin geleistet hatte, bereits Beratungs-GmbH (BuB-GmbH) entstan- gegengerechnet. Fast 60 Prozent des den war. ermittelten Vermögensschadens entfal- Über diese GmbH laufen die Entwick- len auf die letzten lungshilfe-Projekte der Handwerkskam- vier Jahre; denn im mer zu Köln. Die Kammer ist in mehreren Das juristische Gutachten ist Zeitraum 2015 bis afrikanischen Ländern aktiv; Kurz- und eindeutig: Dr. Ortwin Weltrich 2018 hatte sich die (Foto) und Peter Panzer sind Zahl der Entwick- Langzeit-Experten aus dem Handwerk verantwortlich für die „schwer- entwickeln beispielsweise Berufsbildung- lungshilfeprojekte wiegenden Verstöße gegen die sangebote oder bauen Beratungsstel- langjährige Geschäfts- sogenannte Vermögensbetreuungs- erhöht, so dass len für Kleinbetriebe in den jeweiligen führer der Bildungs- pflicht. Von beiden hat sich die mehr Personal- Ländern auf. Sämtliche Personal- und und Beratungs-GmbH Handwerkskammer zu Köln im kosten als früher Sachkosten dieser Projekte werden vom der Kammer waren. Frühjahr getrennt. Ob es ein wei- für die Steuerung Bundesministerium für wirtschaftliche Das von Wollseifer teres juristisches Nachspiel geben dieser Projekte Zusammenarbeit finanziert, so dass ge- in Auftrag gegebene wird, ist zur Zeit noch offen. der Bildungs- und währleistet ist, dass für diese Aufgabe Gutachten des Juristen Beratungs-GmbH keine Beitragszahlungen der rund 33 Prof. Dr. Rolf Bietmann erstattet und nicht Tausend Mitgliedsbetriebe eingesetzt wies schwerwiegende Ver- an den Kammer- werden. stöße gegen die Vermögensbetreuungs- haushalt weitergeleitet worden waren. Bei ordnungsgemäßer Abrechnung zwi- pflicht nach, hierfür tragen Ortwin Welt- Die von dem unberechtigt hohen Jahres- schen der Handwerkskammer und ihrer rich und Peter Panzer die Verantwortung. ergebnis der GmbH verursachten Steu- GmbH hätte die Kostenerstattung für das Für die Geschäftsführung der Handwerks- erzahlungen machen einen wesentlichen bei der Kammer angestellte Personal für kammer ist eine Manager-Versicherung Teil des Vermögensschadens aus. Hinzu die fachliche Projektsteuerung komplett abgeschlossen. Zu dieser Versicherung kommt die Zahlung der an die Gewinnhö- an den Kammerhaushalt weitergeleitet „haben wir frühzeitig Kontakt aufgenom- he gekoppelten Tantiemen an die beiden werden müssen. Weil jedoch die Personal- men und hoffen, dass diese Versicherung GmbH-Geschäftsführer Peter Panzer und kosten für die Steuerung dieser Projekte zumindest für einen erheblichen Teil des Dr. Ortwin Weltrich; in den letzten zehn nicht von der GmbH an den Haushalt der Schadens aufkommen wird“, betont Kam- Jahren beliefen sich diese Tantiemen, Handwerkskammer abgeführt wurden, merpräsident Wollseifer. Damit diese Ver- die bei korrekter Abwicklung der Finanz- entstand bei der GmbH ein entsprechend sicherung in Anspruch genommen wer- transaktionen zwischen der Kammer und hoher Jahresgewinn. Das führte zu erheb- den kann, ist eine exakte Ermittlung des ihrer GmbH nicht gezahlt worden wären, lichen Steuerzahlungen, die bei korrekter Vermögensschadens, der der Handwerks- auf insgesamt 89 Tausend Euro, so das Verbuchung nicht entstanden wären. kammer durch die fehlerhaften Finanzbe- Gutachten der ACT Audit Wirtschaftsprü- Dabei fiel bei der Handwerkskammer ziehungen zu ihrer Tochtergesellschaft fungsgesellschaft. ein Vermögensschaden in sechsstelliger entstanden ist, erforderlich. Hierzu hat Ihr Geschäftsführer Warken erläuterte im Höhe an, so lautete die erste Hochrech- der Vorstand der Handwerkskammer die Gespräch mit Journalisten, dass die BuB- nung, als Ende März Kammerpräsident ACT Audit Wirtschaftsprüfungsgesell- GmbH handelsrechtlich als „kleine Kapi- Hans Peter Wollseifer vor der Presse in schaft beauftragt und am 23. Mai der talgesellschaft“ gemäß § 267 des Han- Köln die Gründe für die Trennung vom Presse in Köln die Ergebnisse dieses Gut- delsgesetzbuches einzuordnen ist. Sie ist Hauptgeschäftsführer und seinem Stell- achtens erläutert. daher nicht prüfungspflichtig und kann vertreter bekannt gab, die beide zugleich Dabei gab der Wirtschaftsprüfer Dr. He- bei der Erstellung des Jahresabschlusses
Meister-Brief Aktuelles 7 von unterschiedlichen Erleichterungsvorschriften Gebrauch machen. Da in diesem Zusammenhang die Vollversammlung wählt zwei Darstellung der Rohergebnisse ausreicht, konnten die ehrenamtlich tätigen Vorstandsmitglieder, die in der Gesellschafterversammlung der GmbH mit dem neue Geschäftsführerinnen Jahresabschluss befasst waren, den von den beiden Geschäftsführern zu verantwortenden Fehler bei der Bewerbungsverfahren für Hauptgeschäftsführung läuft versäumten Weiterleitung von Teilen der Personalko- stenerstattung nicht erkennen. Am 23. Mai 2019 hat die Vollver- Zur Geschäftsführerin für den Ge- Dies gilt auch vor dem Hintergrund, dass in den Jahren sammlung der Handwerkskammer schäftsbereich III „Fort- und Weiter- 2009 bis 2018 verschiedene Wirtschaftsprüfer, Steu- zu Köln im Rahmen ihrer Früh- bildung, Lehrlingsunterweisung“ erberater und der Rechnungsprüfungsausschuss der jahrstagung Stephanie Bargfrede wurde Simone Marhenke gewählt. Handwerkskammer mit der Prüfung der Handwerks- zur Geschäftsführerin für den Ge- Simone Marhenke (53 Jahre) über- kammer und der BuB-GmbH befasst waren. schäftsbereich IV „Unternehmens- nahm 2007 die Leitung der Aka- Auch wegen der guten Zusammenarbeit des Vor- beratung und Internationales“ demie Druck + Medien Nord-West stands mit dem Kammer-Hauptgeschäftsführer Welt- gewählt. Stephanie Bargfrede (56 und 2010 die Leitung der campus rich und seinem Stellvertreter Panzer „gab es zudem Jahre) ist Juristin und seit 1995 bei Management Akademie für Druck keinen Anlass zu Misstrauen“. Entsprechende Nach- der Handwerkskammer zu Köln be- und Medien GmbH. Seit 2016 ist fragen zu den von der Geschäftsführung ermittelten schäftigt. Bereits seit 2012 ist sie sie stellvertretende Geschäftsfüh- und dargelegten Zahlen für die BuB-GmbH seien von stellvertretende Geschäftsführe- rerin des Verbands Druck + Medien diesen stets plausibel beantwortet worden, erläu- rin. Nord-West.Köln-Bonn. terte Kammerpräsident Wollseifer. Als Anfang 2019 der erste Verdacht auf die fehlerhafte Verbuchung von Personalkostenerstattungen aufkam, hatte der Vorstand der Handwerkskammer sofort Ermittlungen aufgenommen. Das von Prof. Dr. Rolf Bietmann im März 2019 erstellte Rechtsgutachten hatte diesen Verdacht erhärtet; das Mitte Mai vorgelegte Gutach- ten der ACT Audit Wirtschaftsprüfungsgesellschaft hat inzwischen die exakte Höhe des Vermögensscha- dens, der der Handwerkskammer entstanden ist, ermittelt. „Die Aufklärung dieser unschönen Dinge ist eine bittere Sache, doch wir sind es unseren Mit- gliedsbetrieben schuldig, dass wir den Vorgang auf- klären und Vorkehrungen treffen, dass sich das nicht wiederholen kann“, betonte Wollseifer. Er teilte mit, Jürgen Fritz (l.), kommissarischer stellvertretender dass die Bildungs- und Beratungs-GmbH der Hand- Hauptgeschäftsführer, Kirsten Klingenberg (M.), kom- werkskammer ihre Tätigkeit zum Jahresende 2019 missarische stellvertretende Hauptgeschäftsführerin, beenden wird. Die Entwicklungshilfeprojekte der und Stephanie Bargfrede (r.), Geschäftsführerin für den Geschäftsbereich IV „Unternehmensberatung und Interna- Kammer werden danach direkt über die Handwerks- tionales“. Quelle: Handwerkskammer zu Köln kammer abgewickelt werden. Kölner Straße 2 Telefon: 02234 1820 - 0 50226 Frechen Fax: 02234 1820 -10 E-Mail: office@kdup.de im Haus des Handwerks Rhein-Erft und 02234 1820 - 21 Web: www.kdup.de FRANK DIERKER CLAUDIA KOYKA TANJA SCHMITZ* DR. ROLAND SIEGER* Rechtsanwalt Rechtsanwaltin u. Mediatorin Rechtsanwaltin Rechtsanwalt Fachanwalt für Bau- und Architektenrecht Fachanwältin für Arbeitsrecht Fachanwältin für Familienrecht Fachanwalt für Fachanwalt für Verwaltungsrecht Fachanwältin für Familienrecht Familien- und Scheidungsrecht Bau- und Architektenrecht Lehrbeauftragter für Baurecht Vorsitzende des Erbrecht Immobilienrecht Vorsitzender der Schlichtungsstelle Bau Lehrlingsgerichtes der Öffentliches Baurecht der Gütegemeinschaft Bau Kreishandwerkerschaft Rhein-Erft Gewerberecht HEINZ RUDOLF JÜRGENS** ULRIKE JÜRGENS** PETER SYBEN** Schlichter u. Schiedsrichter SOBau Rechtsanwaltin LILITH REUFFURTH* Rechtsanwalt Fachanwalt für Rechtsanwältin Fachanwalt für Strafrecht Bau- und Architektenrecht * = im Angestelltenverhältnis / ** = in Kooperation
Meister-Brief „ 8 Serie: E-Regio Werk Teil 8: Erfolgreich durch Netzwerken Wenn wir Probleme haben, dann rufen wir unsere Innung an und die kümmern sich darum und versuchen, irgendwo einen passenden Ansprechpartner zu be- kommen. Und das Gute ist, dass die Innung kompetente Leute hat, an die man sich wenden kann. Das finde ich gut. (sinngemäß; eine Stimme aus unseren Innungsbetrieben) Das Handwerk ist traditionell regional ken aktiv. Die Mischung macht‘s! sind. Mit Kooperationsbereitschaft kann vernetzt. Meist ist die Innung dabei DAS Es macht Sinn, nicht allein nach den Ihr Betrieb von den Beziehungen pro- Netzwerk, daneben ist der erfolgreiche Lösungen für Probleme zu suchen, von fitieren, wenn Sie Ihre Mitbewerber als Unternehmer aber in weiteren Netzwer- denen auch Ihre Mitbewerber, betroffen Gleichgesinnte betrachten, mit denen Sie Informationen und Angebote erhalten Sie von Ihrem IKK-Gesundheitsmanager oder der Kreishandwerkerschaft (Peter Ropertz, 02234-52222). Informieren Sie sich über die kostenlosen Seminare bei Ihrer IKK classic vor Ort oder schicken Sie eine Mail an: BGF-Team@ikk-classic.de. Weitere Informationen und Angebote rund um den gesunden Handwerksbetrieb finden Sie unter: http://www.e-regiowerk.de oder http://www.IKK-classic.de Ansprechpartner für Betriebe bei der Kreishandwerkerschaft Rhein-Erft ist Peter Ropertz; Telefon: 02234 - 52222
Meister-Brief Serie: E-Regio Werk 9 zusammen mehr erreichen und bewirken können. Sei es, neue betriebliches Gesundheitsmanagement oder Weiterbildung. Projekte auf die Beine zu stellen, sich im Handwerk besser zu Der Fachkräftemangel ist Ihr wesentlicher Engpassfaktor in den positionieren oder Themen, wie gesunde und zukunftsorien- nächsten Jahren. Nutzen Sie Zugang zu zeitgemäßen und be- tierte Betriebsführung anzugehen - es sind die triebsgerechten Angeboten über Ihre Netzwerke, um gemeinsamen Ziele, die einen verbinden. sich selbst und Ihre Mitarbeiter gesund zu halten. Bewährt sich das Netzwerk, wächst und entwickelt es sich und damit WOLLEN auch Ihre guten Beziehungen. In „Man erfährt über die neuesten In- Netzwerken denken lohnt sich novationen und das ist wichtig für also! Nutzen Sie die Chance uns alle. Dann weiß man, wie es des Netzwerkens für Ihren aussieht, wie es geht, wie es Betrieb und informieren funktioniert, was es kostet und Sie sich über Netzwerke in vor allem, dass man sich drauf Ihrer Region, die zu Ihnen einstellen kann.“ (Inhaber eines passen. Das WWW der KFZ-Betriebs) Netzwerke im Handwerk: WISSEN, WOLLEN, WER- Wollen Sie auch... DEN von neuen Ideen und Innovati- onen profitieren? WISSEN in den Erfahrungsaustausch kom- „Das Problem ist, wenn man men, sich gegenseitig beraten las- sich nicht auf der Baustelle sen und interessante Kontakte knüp- trifft, hat man ja eigentlich keinen fen, die neue Aufträge nach sich ziehen? Kontakt. Ein Vorteil wäre, wenn man Angebote zur Aus- und Weiterbildung, Be- eine Möglichkeit hätte, sich kennenzu- ratung und Gesundheitsprävention nutzen? lernen und zu treffen, einen persönlichen Unterstützung von kompetenten Ansprechpart- Kontakt herzustellen und miteinander zu sprechen.“ nern und Experten erhalten? (Inhaber eines Installationsbe- Ihren Vorsprung im Markt ausbauen, etwas für Ihr Gewerk be- triebs) wirken und sich als Handwerker weiterentwickeln? Das Wissen um die Koopera- tionsmöglichkeiten in der Re- WERDEN gion ist der erste Baustein. Es „Da braucht man gewerkübergreifende Netzwerke vor Ort und gibt neben Ihrer Innung wei- einige Veranstaltungen dazu, damit sich die Handwerker un- tere Netzwerke, beispielswei- tereinander kennenlernen und vielleicht zwei, drei verwandte se Nachbarschaftsnetzwerke oder Marktpartnerschaften, in Innungen was zusammen machen.“ (Inhaber eines Baubetriebs) welchen Sie sich gewerküber- WISSEN und WOLLEN reichen allein nicht aus – WERDEN Sie greifend zusammenschließen selbst aktiv! können. Auch über mehrere Seien Sie offen für Neues und überlegen Sie sich, welche Koo- Innungen hinweg können Netz- perationen in Ihrer Region für Sie infrage kommen. Werden Sie werke gebildet werden, um ein guter Netzwerker und gehen Sie an die Netzwerke hand- Themen anzugehen, die alle werklich heran – ähnlich wie ein Haus, müssen diese auf- und betreffen, wie beispielsweise ausgebaut sowie mit Leben gefüllt werden. S.O.L. Office im neuen starken Verbund der Erleben Sie unsere neuen Synergien: Ob Hygienemanagement, Druckkostenoptimierung oder individuelle Arbeitsschutzkleidung - wir beraten und versorgen Sie mit dem notwendigen Büro- und Wirtschaftsbedarf. Profitieren Sie als Mitglied der Kreishandwerkschaft Rhein-Erft von unseren Vorteilen und sprechen Sie uns an! Oliver Lehrbach: Fon + 49 2238 30 82 666 | info@soloffice.de | www.soloffice.de
Meister-Brief 10 Handwerk 4.0 Handwerk im „Internet der Dinge“ Mit dem Hackathon auf dem Weg in die Zukunft Wir leben in einer Vernetzten Welt. Vom Smartphone, über digitale Assistenten wie Alexa oder Siri bis hin zum Auto, das unser Fahrverhalten verändert – überall hinter- lassen wir Spuren. Und zwar in Form von Daten. Daten , die wertvoll sind. Mit denen heute schon Milliardenumsätze gemacht werden. Höchste Zeit also, dass auch das Handwerk auf den Zug der Zeit aufspringt. Das „Internet der Dinge“ lautet das Schlag- wort. Wie das gehen kann? Das haben eine Reihe von Kolleginnen und Kollegen ausprobiert. Beim ersten „Hackathon“ des Handwerks an Rhein und Erft. Jens Wunderlich ist einer von ihnen. Der gelernte Maurer und Stahlbetonbaumeister leitet gemeinsam mit seinem Bruder Jannik und Vater Achim die Bauunternehmung Mehr Labor denn Werkbank: Wunderlich in Kerpen. Als er die Einladung Handwerker und IT-Experten ar- zur so genannten „Digitalisierungoffensive beiten im Haus des Handwerks Handwerk Rhein-Erft“ bekam, war er sofort Feuer und Flamme. Kein Wunder: Der junge an konkreten Projekten für das Wunderlich waren auch hier wieder am Meister gehört der Generation an, für die Start. „Wir hatten uns beim ersten Termin „Internet der Dinge“. Smartphone und Tablet längst zum Alltag überlegt, ein System zu entwickeln, bei gehören. Und das nicht nur in der Freizeit. dem Sensoren verschiedene Parameter Auch im Unternehmen setzen die Wunder- rund ums Haus messen und die Daten dann lichs schon heute an verschiedenen Stellen an eine Zentrale übertragen“, berichtet Jens derlich seine Erfahrungen nach dem Hacka- auf digitale Technik. „Ich glaube, dass man Wunderlich. „Beim zweiten Termin haben thon zusammen. „Bei uns hat´s jedenfalls auf die Entwicklungen reagieren muss“, sagt wir solche Sensoren dann auch tatsächlich funktioniert: Wir haben Sensoriken aufge- Jens Wunderlich. „Wir dürfen uns vor allem gebaut und getestet!“ baut für Parameter wie Feuchte, Tempera- nicht zu Marionetten der Industrie machen Der große Sitzungssaal der Kreishandwer- tur und so weiter. Und wenn ein bestimm- lassen. Sondern wir müssen sehen, dass wir kerschaft in Frechen hatte sich dazu in ein ter Grenzwert überschritten wurde, hat das das Heft des Handelns in der Hand behal- Forschungslabor verwandelt. Auf den Ti- System automatisch eine E-Mail mit einer ten!“ schen standen Laptops, lagen Handys. In entsprechenden Meldung verschickt!“ Insofern wird Wunderlich gefallen haben, kleinen, blauen Behältern lagen Sensoren Auch eine praktische Anwendung für die- was die gestandenen Handwerkerinnen und verschiedene elektronische Schal- ses System kann Wunderlich sich schon gut und Handwerker auf Schloss Paffendorf tungen. Bunte Kabel, digitale Schnittstel- vorstellen. Will aber nicht allzu viel dazu zum Thema Digitalisierung so alles erfah- len, Netzteile und sogar Cyberbrillen lagen verraten. Immerhin: Ihm geht es darum, ren konnten. Christoph Krause vom Kom- bereit. Unterstützt wurden die Handwerker das Handwerk davor zu schützen, von der petenzzentrum Digitalisierung in Koblenz von Mitarbeitern des Cybernatics Lab der Industrie irgendwann einmal dominiert zu hatte nämlich eine Reihe von Beispielen RWTH Aachen. Und so saßen die Praktiker werden. Im KFZ-Handwerk, so Wunderlich, mitgebracht, wie das Handwerk mit di- vom Bauhandwerker, über den Dachdecker, sei das heute schon weitgehend der Fall und gitalen Angeboten und Lösungen schon Sanitär- und Elektroexperten bis hin zum auch im Sanitärbereich sieht er die Gefahr heute bei den Kunden punkten kann. Dann Maler und Fliesenleger Seite an Seite mit dass die Industrie aus dem Handwerker ei- aber ging es darum, in Gruppenarbeit selbst den Hochschulmitarbeitern und konstru- nen Handlanger macht. „Wir müssen selbst Ideen zu entwickeln. Nach Möglichkeiten ierten Schaltungen, bauten Sensoren auf, zukunftsfähig bleiben“, meint Jens Wunder- der Digitalisierung im Handwerk zu suchen. stellten Verbindungen her und testeten, ob lich. „Und dafür war der Hackathon eine Das „Handwerk 4.0“ mitzugestalten. das, was man sich da ausgedacht hatte, in gute und sinnvolle Veranstaltung!“ Fortset- Beim zweiten Termin Anfang April folgte der Praxis auch tatsächlich funktioniert. zung folgt sicher – und man darf gespannt auf die Theorie die Praxis. „1. Hackathon „Je nach Gewerk kann und muss man das sein, was die Handwerker aus Rhein-Erft im Handwerk Rhein-Erft“ hatten die Veran- Thema Digitalisierung natürlich unter- „Internet der Dinge“ in Zukunft noch so al- stalter das Event getauft. Jens und Jannik schiedlich ausgestalten“, fasst Jens Wun- les bewegen!
Meister-Brief Aus den Innungen 11 Maler und Lackierer setzen auf Kontinuität Wichtigster Tagesordnungspunkt der Frühjahrs-Mitgliederversammlung der Maler- und Lackiererinnung Rhein-Erft waren die nach Satzung und Handwerks- ordnung erforderlichen Neuwahlen zum Vorstand. Wolfgang Rattay aus Brühl wurde als Obermeister der Innung einstimmig in seinem Amt bestätigt; ebenso Ralph Buss- mann aus Frechen in seiner Position als stellvertretender Obermeister und Jürgen Reimann aus Frechen in seiner Position als Lehrlingswart. Ebenfalls in ihren Ämtern als Beisitzer im dent des Zentralverbandes des Deutschen Bevölkerung wieder verstärkt die nötige Vorstand bestätigt wurden Joachim Kraft Handwerks und als Präsident der Hand- Wertschätzung erfahren; dies werde sich aus Frechen, Udo Krüger aus Brühl, Ulrich werkskammer zu Köln einiges aus seiner dann auch positiv auf steigende Ausbil- Müller aus Frechen, Andreas Röttgen aus Arbeit und den Gesprächen mit den Mini- dungszahlen auswirken. Brühl, Theo Schorn aus Kerpen und Achim sterien, Gremien und Institutionen zu The- Sehr intensiv, offen und ausführlich infor- Siegburg aus Elsdorf. Neu im Vorstand ist men wie Fachkräfteeinwanderungsgesetz, mierte Wollseifer die Mitglieder der Maler- Lisa Bussmann von der Bussmann GmbH zum Erhalt der Meisterpflicht und vielen und Lackiererinnung an diesem Abend aus Bergheim-Glessen. mehr zu berichten wusste. Auch rief er die aber auch über die aktuellen Vorgänge in Als Wahlleiter hatte Hans Peter Wollseifer Anwesenden dazu auf sich dafür einzu- der Geschäftsführung der Handwerkskam- fungiert, der in seiner Funktion als Präsi- setzen, dass die Handwerksberufe in der mer zu Köln (siehe Bericht Seite 6 und 7). Besuch des Wasserwerks Severin Metaller entdecken die Perle des Kölner Südens Dat Wasser von Kölle is jot, jedem Rhein- Kölner Zugweg überzeugen. Das bereits sorgte Herr Straub von der Rhein Energie. länder ist dieser Teil eines Liedes der 1885 fertig gestellte und mehrmals erwei- Von der Qualität des Wassers konnten sich Bläck Föös wohl bekannt. terte denkmalgeschützte Wasserwerk ist auch jeder selbst durch eine Kostprobe am Dass diese Aussage der Wahrheit ent- ein regelrechtes Kleinod. Für eine interes- Ende der Führung vergewissern. Nach der spricht, davon konnten sich die Mitglieder sante und kurzweilige Führung, welche Führung tauschte man sich im Kollegen- der Fachinnung Metall Rhein-Erft bei ih- den Mitgliedern die Wasserversorgung kreis noch über die verschiedensten The- rem Besuch des Wasserwerks Severin am Kölns und seiner Umgebung erläuterte, men aus.
Meister-Brief 12 Portrait Handwerk wirbt um junge Auszubildende Das Handwerk „zeigt Flagge“ bei der Ausbildungsbörse im Goldenberg Europa- kolleg: Links Kreishandwerksmeister Helmut Klein, daneben Klaus Dahleiden (Lehrlingswart der Fach-Innung Metall im Rhein-Erft-Kreis. Mit dem computerge- stützten Schweißsimulator fand die KH an ihrem großen Gemeinschaftsstand viel Resonanz bei den jugendlichen Besuchern der Ausbildungsbörse. Achim Görke unser Marathonmann
Wir N für Ihre ach insgesamt vier Lungenrissen, ich.“ Und so begann er 2013 mit dem ge- die ihn jeweils völlig unvermittelt zielten Training. Ausgerechnet während und ohne erkennbaren Grund tra- eines Urlaubes in New York: Jeden Mor- fen, war Achim Görke rat- und ein wenig hilflos. Denn die Ärzte fanden die Ursa- che nicht. „Tauchen und Bergsteigen gen durch den Central Park! Und im Herbst war es dann soweit: Der erste Start über die legendären 42,195 Kilometer in Energie! kannst Du vergessen“, hat dem heute Köln. Energieversorgung 58-jährigen Frisörmeister damals ein be- Dann ging es Schlag auf Schlag: 2014 freundeter Arzt gesagt. Über einen Kun- der Startplatz beim legendären New und mehr … den kam Görke dann 2002 zu Laufen: York-Marathon. Achim Görke: „Es war ein „Erst nur ein Kilometer, dann langsam im- sensationelles Erlebnis, und ich habe ge- mer mehr bis ich in der Lage war, zehn merkt, dass ich so wunderbar tolle Städ- [Projektpartner] Kilometer zu laufen“, erinnert er sich. tereisen mit meinem Sport verbinden Und schnell habe er gemerkt: „Das tut mir konnte.“ gut. Physisch und psychisch.“ Bei Wind Im Frühjahr ging es nach Paris, im und Wetter ging er fortan seinem neuen Herbst dann nach New York. Und schon Hobby nach. Raus in die Natur, Ausgleich war der sympathische Bergheimer mitten für den Job als selbständiger Frisörmeis- drin der internationalen Marathonszene. Jürgen Bürger, Vertriebsleiter ter, Gedanken neu sortieren. Im März hat Achim Görke eine Serie Bald hatte der sportliche Frisör ein neu- vollendet, die Abbott World Major Mara- es Ziel: Die Halbmarathonstrecke. Und so thons, welche die Läufe in New York, Ber- war der Kölner Halbmarathon lange Jah- lin, Chicago, London, Boston und Tokyo re der krönende Saisonabschluß für beinhaltet. Dafür ist der 58-Jährige inzwi- Achim Görke. „Dabei habe ich immer die schen auch besonders ausgezeichnet wor- bewundert, die sich im Startbereich auf den, denn weltweit gibt es nur etwa 5.000 den Marathon vorbereiten. Das wollte Finisher. Fortsetzung Seite 14 Handwerk kommt laufend in Bewegung Noch ist das Laufteam des Rhein-Erft-Handwerks im Aufbau, aber die Premiere beim traditionsreichen Frechener Frühlingslauf war vielversprechend. Und inzwischen war das kleine Team auch beim Horremer Abendlauf und dem GVG-Abteilauf am Start. Ent- standen ist das GVG-Handwerker-Laufteam durch eine gemeinsame Initiative von Peter Ropertz (links im Foto, Assitent der Geschäftsführung bei der Kreishandwerkerschaft Rhein-Erft und GVG-Vorstand Werner Abromeit (3. von rechts). Dabeisein lohnt sich - aus vielerlei Gründen: Laufen macht Spaß! Im Team noch mehr! Das neue bunt gemischte GVG-Handwerker-Laufteam freut sich auf neue Mitglieder jeder Leistungs- und Alters- gruppe. Geh gemeinsam mit uns bei zahlreichen Laufevents im Rhein-Erft-Kreis an den Start. Wir bieten dir exklusive Team-Vorteile: VIP-Einladung und Freistart bei elf Läufen im Rhein-Erft-Kreis, kostenloses, hochwertiges Funktionslaufshirt, Gratis Verpflegung/ Getränke und Kleiderbeutel-Service. Wer mitlaufen möchte, findet hier alle wichtigen In- fos: www.gvg.de/aktuelles/wir-fuer-sie/gvg-handwerker-laufteam GVG mbH Rhein-Erft Max - Planck - Str. 11 · 50354 Hürth · www.gvg.de
Meister-Brief 14 Portrait Fortsetzung von Seite 13 Alle diese Läufe, die Städte und die Wichtig: „fit im Betrieb“ Strecken haben ihren ganz besonderen Spätestens, seit er sich Reiz für Achim Görke. Und doch sticht vor einigen Jahren bei Tokio heraus. Um die 38.000 Startplätze einem Arbeitsunfall Ver- bewerben sich rund 300.000 Läufer. Und letzungen an der Wirbel- auch der Bergheimer war zweimal in Fol- säule zugezogen hat, weiß ge leer ausgegangen, bevor es in diesem Dachdeckermeister Rein- Jahr beim dritten Anlauf endlich ge- hard Hoßdorf, wie wichtig klappt hat. „Keine Frage, Tokio war mein seine Gesundheit und die bisher härtester Marathon“, sagt Görke. Gesundheit seiner Mitar- Wegen der Zeitumstellung lief er um beiter ist. 0.20 Uhr deutscher Zeit über die Startli- nie. Und wie war es im Ziel? „Von den „fit im Betrieb“ - das The- letzten zehn Kilometern fehlt mir jede ma ist eine der großen He- Erinnerung.“ Aber „aufgeben“ war noch rausforderungen, denen nie eine Option für den 58-Jährigen. Sein sich Handwerksbetriebe in Credo: „Du musst das Ding zu Ende brin- den nächsten Jahren stel- Lässt sich im „mobilen Arztzimmer“ der IKK classic gen!“ len müssen. Insbesondere mit einem Schnelltest den Blutzuckerwert bestimmen: Dafür trainiert er mindestens drei Mal mit Blick auf den demogra- Dachdeckermeister Reinhard Hoßdorf aus Kerpen-Balk- pro Woche, läuft zwischen 50 und 80 fischen Wandel gilt es, die hausen. Trainingskilometer und nimmt die 10 Ki- Gesundheit der Mitarbeiter lometer-Läufe in der Region als zusätzli- in den Fokus zu nehmen. che Trainingskilometer immer gerne Um die Betriebe dabei zu mieren und auch ihre ganz mit. „Das ist für mich so was wie eine unterstützen, hat die Kreis- persönlichen Gesundheits- Sprintdistanz.“ handwerkschaft Rhein-Erft werte ermitteln lassen. Als GVG und Kreishandwerkerschaft in Zusammenarbeit mit der im Frühjahr das gemeinsame Laufteam IKK classic jetzt erstmals gegründet haben, war Achim Görke als einen Gesundheitstag im einer der ersten dabei: „Ich finde toll, was Haus des Handwerks orga- die GVG auf die Beine gestellt hat und nisiert. Von Rückenscreen, bin dankbar, dass sie uns Handwerker über Handkraftmessungen mit ins Boot geholt haben.“ Die Premie- und Hörtest bis hin zur Blutwertuntersuchung: Die Hör ak ustiker meister in re beim Frechener Frühlingslauf wird Teilnehmer konnten sich Anne Ersamy war persön- dem Frisörmeister immer in Erinnerung an verschiedenen Stationen lich vor Ort um die Hörstest bleiben: Nach etwa drei Kilometern war und bei Workshops infor- durchzuführen. er über ein Paketband gestürzt, zog sich Verletzungen an der Hand und im Ge- sicht zu. Zehn Minuten musste er auf den Sanitätsdienst warten, wurde kurz „ver- Fachkräftemangel: START NRW in Brühl. „Sie sind die Fach- arbeiter von morgen und sie werden einen arztet“ und kam deshalb mit „etwas Ver- spätung“ ins Ziel. Nur eine Woche später START NRW hilft wertvollen Beitrag leisten, um dem Fach- waren die Schmerzen schon vergessen kräftemangel in unserem Land zu begeg- und Achim Görke in Hürth über die zehn Während Arbeitgeber in NRW den nen.“ Nachdem START NRW in Brühl im Kilometer wieder am Start. Fachkräftemangel beklagen und die be- vergangenen Jahr gemeinsam mit der In- Sein ganz großes Ziel ist die Teilnahme kannten Beschaffungswege zur Lösung dustrie Geflüchtete als Umschüler einge- nicht mehr ausreichen, haben Langzeit- stellt hat, steht dieses Projekt inzwischen am „Two Ocean Marathon“ in Kapstadt. arbeitslose, arbeitslose Jugendliche, Men- auch Handwerksbetrieben zur Verfügung. Im April 2020 findet die 51. Austragung schen mit Behinderung, Alleinerziehende Insgesamt dauert die Umschulung 16 Mo- statt. Gelaufen werden dort entweder der und Geflüchtete wenig Chancen, auf dem nate, in der die Auszubildenden ein festes Ultramarathon über 56 Kilometer oder Arbeitsmarkt Fuß zu fassen. Daher baut Gehalt beziehen. In dieser Zeit absolvie- der Halbmarathon (21 Kilometer). Achim START NRW Brücken zwischen diesen ren die Umschüler zwei Praktika in Un- Görke: „Das ist wohl einer der schönsten Menschen und potenziellen Arbeitge- ternehmen, um das Berufsleben vor Ort Läufe auf der ganzen Welt. Kapstadt ist kennenzulernen. Alle sind mindestens 25 bern. „Geflüchtete bieten großes Potenzial eine fantastische Stadt, da möchte ich am Jahre alt und haben in Deutschland keine für unseren Arbeitsmarkt“, sagt Aaron Start sein.“ Und egal wie, auch am Kap Knappstein, Niederlassungsleiter von anerkannte Ausbildung. der guten Hoffnung wird Achim Görke das Ding wieder zu Ende bringen.
Wohnungsbau bleibt spürbar Ein Schritt in die unter dem Vorjahrsniveau Nach aktuellen Daten des Fehlendes Bauland droht die richtige Richtung Gerade in Großstädten Handwerker Statistischen Bundesamtes verfehlten die Genehmi- Wohnbauoffensive ins Leere laufen zu lassen,“ sagt Felix und Ballungsräumen, wo günstige Wohnungen zur versichern sich bei gungen im Wohnungsneu- Pakleppa, Hauptgeschäfts- Mangelware geworden bau im ersten Quartal des führer des Zentralverbands sind, können Arbeitgeber laufenden Jahres mit minus Deutsches Baugewerbe, zu punkten, wenn sie auf J. Manfeld. drei Prozent das Vorjahres- den veröffentlichten Zahlen Wohnungsbau setzen. niveau deutlich. Während des Statistischen Bundes- Dem Projekt Mitarbeiter- das Niveau bei den Ein- und amtes. Investoren brauchen Wohnen steht allerdings bisher eine große steu- Zweifamilienhäusern mit nach Ansicht des deutschen erliche Hürde entgegen: knapp 26.000 Wohnungen Baugewerbes langfristig sta- insgesamt gut gehalten bile Rahmenbedingungen, Arbeitgeber haben der- zeit kaum die Möglich- Ihr Spezialist wurde (+1 %), erreichten die Genehmigungen im Bereich wie zum Beispiel die sachgerechte Anhebung der keit, ihren Mitarbeitern Wohnungen verbilligt zu für kleine bis mittlere der Mehrfamilienhäuser mit etwa 37.650 Wohneinheiten linearen Abschreibung von noch zwei auf drei Prozent. überlassen – ohne dass Handwerksbetriebe für den geldwerten Vor- nicht das Vorjahresniveau Befristete Lösungsansätze teil Steuern und Sozial- (-4%). helfen hier nicht weiter. abgaben gezahlt werden „Wir brauchen aber Für mehr bezahlbaren müssen. Mit dem Refe- Geschäftsstelle Jürgen Manfeld dringend Impulse für den Wohnungsbau sei beides rentenentwurf zum ‚Ge- setz zur weiteren steu- Büsdorfer Str. 5b, 50129 Bergheim Mietwohnungsbau. Hier notwendig, ausreichend (ko- erlichen Förderung der Telefon: 02271 4898300 setzen wir zum einen auf stengünstiges) Bauland und manfeld.rheinland-versicherungen.de die angekündigten Vorschlä- eine langfristige Investiti- E-Mobilität‘ soll sich dies ge der Baulandkommission onsperspektive, so Pakleppa ändern. zur Baulandmobilisierung. abschließend. innogy.com Angebot anfordern! Mitgliedschaft wird Partnerschaft. Wie nutzt man Energie innovativ? Und wo kann man sparen? R.8 Less is more Dazu berate ich Sie bei allen Fragen rund um Ihre Energie- versorgung als persönliche Verbandsbetreuerin. Fordern Sie noch heute Ihr maßgeschneidertes Angebot bei mir an. Der neue Berker R.8 überzeugt durch Irmgard Busch ausgezeichnetes Design, (Verbandsbetreuerin ohne dick aufzutragen. Kreishandwerkerschaft) Mit nur 3 mm Rahmenhöhe T 06551 960215 zählt er zu den flachsten ibusch@das-handwerk.de Schaltern im Markt. Mehr auf hager.de/berkerR.8 19DE0178 In Kooperation mit
Meister-Brief 16 Baugewerksinnung ZDH-Präsident Hans Peter Wollseifer (4.v.rechts), Kreishandwerksmeister Helmut Klein (rechts) und der stellvertetende Obermeister der Baugewerksinnung Köln/Rhein-Erft, Josef Scholl (2.v.rechts) ehrten die Betriebe, deren Vertreter und die Handwerksmeister (von links): Herbert Stadtmann für das 110-jährige Betriebsjubiläum der Firma Fliesen Schröder&Co., Hans Dieter Zander für seinen Goldenen Meisterbrief, die Firma Pütz Fliesenlegermeister GmbH, die Firma Albert Kehr Wand- und Bodenplatten für ihr 95-jähriges Betriebsjubiläum und Detlef Bachmann für seinen Silbernen Mei- sterbrief. Lernen durch Erfolg Zum wiederholten Male hatte die Bauge- engagiert sich schon seit Jahren intensiv werksinnung Köln/Rhein-Erft ihre Mit- um die Nachwuchsförderung. glieder in die schmucke Früh Lounge ein- Für die Innungstour - diesmal geht es nach geladen. Über den Dächern von Köln, mit Luxemburg - sind nur noch wenige Plätze direktem Blick auf die Domtürme, findet buchbar. Wer dabei sein möchte, sollte inzwischen traditionell die Mitgliederver- sich also beeilen. Alle notwendigen Infos sammlung statt. gibt es auf der Geschäftsstelle telefonisch Sowohl die Jahresrechnung für 2018 wie unter: 02234-91188-0 auch der Etat für das laufende Jahr - beides vorgestellt von Hauptgeschäftsführer Heri- bert Ropertz, konnten schnell abgehandelt In Konkurrenz zum werden und fanden die einstimmige Zu- „Gefällt-mir-Prinzip“ stimmung der Mitglieder. Die anschließenden Nachwahlen zum Max und Lisa sind ein ganz normales Mäd- Vorstand leitete der stellvertretende chen und ein ganz normaler Junge, die ge- Obermeister der Innung, Josef Scholl, in duldig immer wieder erklären, wie sie ihr Vertretung des erkrankten Obermeisters Smartphone bzw. das Internet nutzen. Da Werner Brauckmann. Neu im Vorstand sie leider aus Holz sind, muss Moritz Be- Neu in den Vorstand der Bauge- ist der 31-jährige Jens Wunderlich (er war cker aushelfen ... werksinnung Köln/Rhein Erft wurde bislang bereits Mitglied des Prüfungsaus- Als Mitarbeiter von „smiley - Verein zur Jens Wunderlich gewählt. Zuvor war schusses). Bereits seit 2015 Mitglied des Förderung der Medienkompetenz“ machte der 31-Jährige aus Kerpen bereits Innungsvorstandes ist Markus Froitzheim. der zweifache Familienvater in einem Mitglied im Prüfungsausschuss. Der Erftstädter wurde jetzt für eine weitere mehr als unterhaltsamen Vortrag an- Amtszeit in seinem Amt bestätigt. Auch er schaulich, warum sich Erwachsene und
Meister-Brief Baugewerksinnung 17 Jugendlich zuweilen nicht wirklich verstehen. Ein Phänomen, das natürlich auch im Verhältnis zwischen Lehrherrn und Auszubil- dendem immer und vielleicht auch immer häufiger auftritt. Anhand von verschiedenen Fallbeispielen gelingt es Moritz Be- cker, auf unterhaltsame - aber auch sehr nachdenkliche Art und Weise - die Mediennutzung der Jugendlichen darzustellen. So müssen die erfahrenen Handwerksmeister und Ausbilder ler- nen, dass sie in stän- diger Konkurrenz zum „Gefällt-mir- Anschaulich und unterhaltsam er- Prinzip“ der sozia- klärt Sozialarbeiter Moritz Becker len Medien stehen. seinen erwachsenen Zuhörern die Hier holen sich die digitale Welt der Jugend und warum Jugendlichen genau das „Gefällt-mir-Prinzip“ deren Le- die Zustimmung ben so sehr beeinflusst. und Belobigung, die sie möglicherweise während der Lehr- nichts eingefallen, wie man helfen kann, und so wird keine Ge- zeit, in der Schule oder auch im Elternhaus zuweilen eben nicht genrede verfasst. So sei es auch fehlende Zivilcourage, die dazu bekommen. „Lernen durch Erfolg“ - das ist es, was die Jugend- führe, dass Menschen seelisch schwer verletzt werden. lichen suchen, sagt Becker. Und auf Facebook, Instagramm, Snap- Becker wörtlich: „Zudem werden auch Inhalte unter Kindern und chat oder Twitter und ähnlichen Plattformen erfahren sie schnell, Jugendlichen geteilt, die – ich formuliere es vorsichtig – nicht ge- wie das funktioniert. rade für ihre Altersgruppe gedacht sind. Wie soll eine Erwachsenengeneration Kindern und Jugendlichen Es werden Videos und Inhalte verschickt, die man in dem Alter einen kompetenten Umgang mit Internet und Smartphones ver- gar nicht verarbeiten kann. Ein Beispiel, das mir geschildert mitteln, wenn sie selbst komplett ohne groß geworden ist? Jugend- wurde, ist ein Video von acht Sekunden, in dem man sieht, wie lichen fehlen die Vorbilder in der Mediennutzung; leider auch Hundewelpen ertränkt werden. Erzählen Schüler davon, ist ihnen Schule und Eltern die Vorbilder in der Medienerziehung. anzumerken, dass sie kaum darüber sprechen können.“ Darum muss unter anderem geklärt werden, wie es zu über 600 Kreishandwerksmeister Helmut Klein war von Moritz Beckers Nachrichten bei Whatsapp schon vor dem Frühstück kommt. Um Vortrag derart begeistert, dass er den sympathischen Referenten Medienverhalten beurteilen zu können, muss verstanden werden, gleich für eine weitere Veranstaltung „verpflichtet“ hat. Am Don- warum manche Nutzer ohne Rücksicht auf die eigene Privatsphä- nerstag, 19. September, 18 Uhr, sind Vertreter aller Innungen ein- re andere an ihrem Leben bei Snapchat teilhaben lassen. Um pro- geladen, sich unterhaltsam über das Thema Whatsapp, Instagram blematisches Verhalten zu erkennen und authentisch zu beurtei- und Snapchat zu informieren. Dabei wird möglicherweise auch len, müssen Phänomene wie Cybermobbing mit ihren Ursachen die Frage beantwortet, die sich viele Ausbilder in diesem Moment und Wirkungen realistisch eingeschätzt werden können. stellen: „Was geht mich das an?“. Dazu gehört auch die für manchen bittere Erkenntnis, dass die Ju- gendlichen facebook längst schon den Rücken gekehrt haben, sich auf anderen Plattformen wie Snapchat und Instagram bewegen, während Vertreter der älteren Generation möglicherweise gerade „Das macht das Handwerk nicht mit!“ ihren ersten fb-Account eingerichtet haben. Das Internet ist mehr als nur eine einzigartige Informations- Ehrengast Hans Peter Wollseifer geizte in seiner kurzen Anspra- quelle. Während sich Schüler die vielseitigen Unterhaltungs-, che nicht mit deutlicher Kritik an der aktuellen Bundespolitik. Darstellungs- und Kommunikationsmöglichkeiten des Internets Zur Mindestausbildungsvergütung hat der oberste Repräsentat selbstbestimmt aneignen, wächst die Sorge vor unbedachten An- des deutschen Handwerks eine kla- gaben persönlicher Daten, Fotos und virtuellem Mobbing. Die Fol- re Meinung: „Brauchen wir nicht!“ gen machen sich im Lehralltag bemerkbar: manche Konflikte, die Denn die Sozialpartner regeln das nachts bei Whatsapp in Gruppen eskalieren, machen nicht selten eigentlich ganz gut. Und noch ein am folgenden Morgen das Ausbilden schwer. Berliner „Unding“ hat Wollseifer Doch was ist die Aufgabe der Ausbilder im Betrieb? Wie soll eine angesprochen. als er gehört habe, Erwachsenengeneration Kindern und Jugendlichen einen kompe- der Meister solle zum „Berufsba- tenten Umgang mit Internet und Smartphones vermitteln, wenn chelor“ mutieren, sei einem ersten sie selbst komplett ohne groß geworden ist? Jugendlichen fehlen Schmunzeln schnell ungläubiges die Vorbilder in der Mediennutzung. Stutzen und dann völliges Unver- Was den Sozialarbeiter auch als Vater von zwei Töchtern betroffen ständis gefolgt. Wollseifer: „Ich habe der Ministerin gesagt, das macht, ist, wenn Jugendliche beim Erzählen in Tränen ausbre- machen wir nicht mit!“ Derzeit sammeln die Handwerksorgani- chen, weil sie in Chats beleidigt wurden und nun glauben, alle sationen gegen die zunehmende Flut von Verordnungen. Denn, hassen sie. Der Eindruck entsteht, weil von 25 Schülern sie drei so der ZDH-Präsident abschließend: „Unsere Betriebe wollen doch beleidigt und 22 nichts geschrieben haben. 22 ist aber womöglich nur eines - in Ruhe arbeiten.“
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