POS Packaging Displays - Das Magazin zum Point of Sale - POS kompakt
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POS Packaging · Displays IT · Multimedia Design · Ladenbau Das Magazin zum Point of Sale 9,80 Euro 14. Jahrgang www.pos-kompakt.net ISSN-Nr. 1867-173X 1 | 2021 Februar Luxusmarkt: Edelmarken stürzen in der Kontaktloszahlungen: Neues Zahlverhalten bei Pandemie dramatisch ab Verbrauchern – neue Chancen für den Handel Promotion: Bone Brox – von #omasliebling POS: Matas Life – Concept Store für zum Start-up Hero auf der Verkaufsfläche Beauty-Shopping mit Wohlfühlfaktor
Mehr Durchblick am POS Berichte über aufmerksamkeitsstarke Aktionen, Lösungen und Konzepte am POS. POS Das Magazin zum Point of Sale Bild: © flucas – Fotolia.com
EDITORIAL X Die Jüngeren sind Treiber des Wandels I n der ersten Ausgabe blicken wir auf das vor uns liegende Jahr, nachdem wir das vergangene als ein Jahr zum Vergessen hinter uns gebracht haben – zumindest für den stationären Handel, dort aber auch nicht in allen Seg- Thomas Weppler menten. Baumärkte beispielsweise verzeichneten steigende Umsätze, beson- ders dann, wenn man online und stationär effektiv und serviceorientiert ver- zahnt hat. Darüber hinaus hat sich Corona als Brandbeschleuniger des Wandels im Handel erwiesen. Die Pandemie hat einen Verhaltenswandel hin zum Onlinehandel in Gang gesetzt, der insbesondere auf die jüngere Genera- tion zurückzuführen ist. Für Marken und Händler bedeutet dies, dass sie ihre Omnichannel-Strategie und ihre Präsenz in den sozialen Medien ausbauen und Authentizität beweisen müssen. Aber damit nicht genug: die jüngere Generation ist besonders von Nach- haltigkeit getrieben. 59 Prozent der 18-bis 34-Jährigen gaben an, vor allem auf nachhaltige Produkte zu setzen. Auch hier müssen Marken und Händler die entsprechenden Themen glaubwürdig besetzen, sonst wird man schnell abgestraft. Dies gilt auch und besonders im Luxussegment, wie die Unter- nehmensberatung Bain & Company festgestellt hat. „Neben hoher Qualität Thorsten Brandmann und speziellem Design werden für viele Kunden Nachhaltigkeit, Umweltver- träglichkeit oder soziale Verantwortung der Anbieter immer wichtiger“, betont Bain-Partner Merkel. „Gerade die jüngeren Konsumenten, die einen signifikanten Teil des Umsatzwachstums bis 2025 ausmachen werden, erwarten, dass die Luxusmarken diese Werte erfüllen.“ Neben den Ansprüchen der Kunden an Nachhaltigkeit, Umweltverträglich- keit oder soziale Verantwortung gibt es aber auch gestiegene Erwartungen an die Servicefreundlichkeit des Einkaufs, besonders auf technischer Ebene. Zahlten in Deutschland noch im Januar 2020 gerade einmal die Hälfte der Bundesbürger kontaktlos, so waren es nach den staatlich verordneten Schlie- ßungen Ende März bereits 69 Prozent; zum Jahresende sogar 73 Prozent. Für den Handel, so Robert Hoffmann, CEO Concardis und Nets Merchant Servi- ces, bietet der Wandel aber auch neue Möglichkeiten. Welche das sind, lesen Sie in seinem Gastbeitrag zum Thema „Payment“ auf der Seite 17. Der Markt- check der OXID eSales AG hat ergeben, dass viele Online-Händler die eigene Prognose für das Jahr 2021 durchaus optimistisch sehen, die allgemeine wirt- schaftliche Situation und Entwicklung in Deutschland aber eher pessimis- tisch. Dieser Kontrast in den Antworten zeigt insbesondere die Probleme in weniger digitalisierten Märkten, wie z. B. dem stationären Handel, auf, so Roland Fesenmayr, CEO der Oxid eSales AG. Der Trend geht seiner Meinung nach zu mehr Agilität und zu individuell auf den Markt anpassbaren Projek- ten. Somit gilt für das Jahr 2021 noch mehr als bereits im vergangenen Jahr: kurzfristig denken und vorausplanen, beweglich und flexibel agieren und vor allem immer auch die dafür notwendige Liquidität sicherstellen. Allen Lesern, Kunden, Geschäftspartnern und Kollegen wünschen wir das richtige Händchen und unternehmerische Weitsicht für ein sicher herausfor- derndes Jahr 2021 und wie immer eine informative Lektüre. POSkompakt 1.2021 | 3
Luxusmarkt: Edelmarken stürzen CO-BRANDS 2021: Markenflirt auf Deutschlands in der Pandemie dramatisch ab Seite 8 erstem virtuellen Kooperations-Speeddating Seite 13 Inhalt 1.2021 STRATEGIEN & MÄRKTE E-Commerce Rückblick 2020: Das Corona-Jahr und die Auswirkungen auf den E-Commerce 6 Luxusmarkt Edelmarken stürzen in der Pandemie dramatisch ab 8 Handel „Nachhaltig, unabhängig, lokal“– Future of Commerce Report 2020 von Shopify zeigt die Zukunft des Einkaufens 10 MARKETING & KOMMUNIKATION CO-BRANDS 2021 Markenflirt auf Deutschlands erstem virtuellen Kooperations-Speeddating 13 Promotion Bone Brox: Von #omasliebling zum Start-up Hero auf der Verkaufsfläche 14 Beauty Unilever: Erfolgreicher Launch mit authentischem Langzeitdisplay der STI Group 16 PRAXIS & TECHNIK Kontaktloszahlungen Neues Zahlverhalten bei Verbrauchern – neue Chancen für den Handel 17 4 | POSkompakt 1.2021
Promotion: Bone Brox –von #omasliebling zum Omnichannel-Konzept: _blaenk eröffnet Start-up Hero auf der Verkaufsfläche Seite 14 digitalen Erlebnisstore Seite 22 IT & MULTIMEDIA Automatisierung Smarte Helfer im Geschäftsalltag 18 IT News Neuigkeiten aus den Bereichen IT und Multimedia 19 LADENBAU & DESIGN POS Matas Life – Concept Store für Beauty-Shopping mit Wohlfühlfaktor 20 POS Packaging · Displays IT · Multimedia Design · Ladenbau Omnichannel-Konzept Das Magazin zum Point of Sale ,80 Euro 14. Jahrgang www.pos-kompakt.net ISSN-Nr. 1867-173X 1 | 2021 Februar _blaenk eröffnet digitalen Erlebnisstore 22 RUBRIKEN Editorial Vorwort 3 Luxusmarkt: Edelmarken stürzen in der Pandemie dramatisch ab Kontaktloszahlungen: Neues Zahlverhalten bei Verbrauchern – neue Chancen für den Handel Promotion: Bone Brox – von #omasliebling POS: Matas Life – Concept Store für zum Start-up Hero auf der Verkaufsfläche Beauty-Shopping mit Wohlfühlfaktor Aktuell Titel: Personalien 24 Natürlich schön – die dänische Beautykette Matas M/S hat mit Unterstützung von Wanzl ihren Meldungen über Marken, Handel und Agenturen 26 Stores durch Akzente aus Sandstein, Holz und glimmenden Leuchtkugeln ein gelungenes Service Makeover verpasst. Im Concept Store in POS-Dienstleister von A-Z 30 Haderslev, der wie alle Filialen der Kette den klingenden Namen „Matas Life“ trägt, erwartet die Kunden eine heimelig warme Wohlfühl- Letzte Seite atmosphäre. Vorschau, Impressum 34 POSkompakt 1.2021 | 5
STRATEGIEN & MÄRKTE E-Commerce Rückblick 2020: Das Corona- Jahr und die Auswirkungen auf den E-Commerce Die deutschen Onlinehändler blicken trotz Corona-Pandemie auf ein erfolg- B ei 73 Prozent der Befragten ist der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr gestiegen, für 79 Prozent ment hat jetzt alle Hände voll zu tun, um die hohe Nachfrage der Kunden befriedigen zu können”, sagt Roland reiches Geschäftsjahr zurück. Zu wurde die Gewinnerwartung für Fesenmayr, CEO der Oxid eSales diesem Ergebnis kommt der Marktcheck 2020 sogar übertroffen. Bei 80 Pro- AG. 2020 des Freiburger E-Commerce-Platt- zent der Befragten stieg der Gewinn des Onlineshops, bei knapp 27 Pro- Veränderte Arbeitsmodelle form-Herstellers Oxid eSales, der zent der Befragten sogar weit über 50 und kein Sommerloch 2020 E-Commerce-Händler und Betreiber von Prozent. „Der Onlinehandel gehört Nahezu alle Befragten gaben an, Onlineshops zum zurückliegenden eindeutig zu den Gewinnern der dass die weltweite Situation Auswir- Geschäftsjahr befragt hat. Corona-Krise. Gerade das B2C-Seg- kungen auf die Gestaltung der Bild: Adobe Stock 6 | POSkompakt 1.2021
E-Commerce STRATEGIEN & MÄRKTE X Arbeitsstruktur innerhalb des Unter- „Die Pandemie bringt auch im E-Commerce nehmens hatte. 78 Prozent der nicht nur Gewinner hervor. Diejenigen, die Onlinehändler reagierten mit der eine enorme Nachfrage befriedigen müssen, Option, ihren Beschäftigten Home- office anzubieten. Zusätzlich gaben stehen vor logistischen Herausforderungen 93 Prozent an, dass keine festen und denjenigen, die jahrelang auf Bürotage vereinbart wurden. Bei digitalisierte Prozesse verzichtet haben, fällt jedem vierten Befragten hat die Nut- dies nun auf die Füße.” zung von Onlinekommunikati- Roland Fesenmayr, CEO der Oxid eSales AG onstools im Arbeitsalltag stark zuge- nommen. Die neu eingeführten Arbeitsmodelle wirkten sich positiv Geschäftsmodells, die Optimierung Gewinn erzielen. Fesenmayr erklärt: auf das Wohlbefinden und die Pro- der Liefer- und Produktionsketten „Die Pandemie bringt auch im duktivität der Mitarbeiter aus: 64 sowie die aktive Kundenbindung. E-Commerce nicht nur Gewinner Prozent überlegten sich Arbeitsab- Technologische Innovationen, wie z. hervor. Diejenigen, die eine enorme läufe, um ihre Produktivität am hei- B. Künstliche Intelligenz, treten als Nachfrage befriedigen müssen, ste- mischen Schreibtisch stetig zu stei- Zukunftspläne im kommenden Jahr hen vor logistischen Herausforde- gern. Dafür stellten knapp 80 in den Hintergrund. Der Erhalt des rungen und denjenigen, die jahrelang Prozent der Arbeitgeber ihren Mitar- Umsatzes, die Angst vor externen auf digitalisierte Prozesse verzichtet beitern Tools zur Verfügung, die sie Wirtschaftsfaktoren, etwa einem haben, fällt dies nun auf die Füße. in der Optimierung ihrer Arbeitsab- erneuten Lockdown, wie er ja jetzt Dennoch sehen wir eine positive Ver- läufe unterstützen konnten. tatsächlich stattfindet, sowie die schiebung der Prioritäten hin zu Besonders zu betrachten sind die Anpassung an internationale Richtli- mehr Agilität und individuell auf den Ergebnisse aus den Befragungen zum nien, wie beispielsweise die neue Markt anpassbaren Projekten, die Sommerloch 2020. Die typisch Cookie-Verordnung, stehen für allmählich die Digitalisierung voran- schwachen Sommermonate im Onlinehändler 2021 im Fokus. Den- treiben.” E-Commerce waren in diesem Jahr noch blicken 86 Prozent aller Befrag- faktisch nicht existent. Dennoch ten positiv auf das nächste Geschäfts- erlebten Onlinehändler die Zeit sehr jahr und sind in Bezug auf den Erhalt unterschiedlich. Bei der Hälfte der beziehungsweise die Steigerung des Über OXID eSales Befragten gab es im Sommer keinen Umsatzes optimistisch. Die OXID eSales AG gehört zu den führenden Umsatzeinbruch, etwa ein Viertel Abgesehen von der wirtschaftli- Anbietern von E-Commerce-Lösungen und Dienst- registrierte sogar einen Gewinn. chen Entwicklung des eigenen Unter- leistungen im deutschsprachigen Raum. In der Zurückzuführen ist dieses Ergebnis nehmens betrachten die Befragten OXID Cloud können Onlinehändler und Herstel- auf das eingeschränkte Urlaubsver- die allgemeine wirtschaftliche Situa- ler individuelle, skalierbare und umsatzstarke halten – viele Menschen blieben zu tion und Entwicklung in Deutsch- Webshops implementieren und effizient betreiben, Hause und investierten Zeit und land eher pessimistisch. Dieser starke in allen Branchen und für alle Zielgruppen. Im Geld in das Eigenheim oder in Hob- Kontrast in den Antworten zeigt ins- B2C vertrauen starke Marken wie Bitburger, Tri- bies und Freizeitaktivitäten. besondere die Probleme in weniger gema, AIDA und Schiesser auf OXID eShop. Die digitalisierten Märkten, wie z. B. umfassende Lösung im B2B nutzen unter anderen Welche Herausforderungen dem stationären Handel, auf. Unter- Mercedes-Benz Gebrauchtteile Center, GROB- bringt 2021? nehmen, die das Corona-Jahr für die WERKE, Semikron und Murrelektronik. Die Neben dem Rückblick auf das Krisen- Digitalisierung und Repositionie- OXID Cloud wird von über 150 Solution Partnern jahr wagt der Marktcheck auch einen rung des eigenen Geschäftsmodells nach Kundenbedarf implementiert. Eine stetig Ausblick auf 2021. Als größte Her- genutzt haben, konnten sich optimal wachsende Open Source Community sorgt für ausforderungen nennen die Befragten für potenzielle Krisen wappnen und neue und marktgerechte Impulse, mit der die die Digitalisierung des eigenen trotz des Krisenjahres 2020 einen E-Commerce-Lösung dem Bedarf entspricht. POSkompakt 1.2021 | 7
STRATEGIEN & MÄRKTE Luxusmarkt Edelmarken stürzen in der Pandemie dramatisch ab Geschlossene Läden, ausbleibende Touristen, veränderte Kunden- bedürfnisse: Die Luxusindustrie hat besonders stark mit den Auswirkungen der Corona-Pandemie zu kämpfen. Die Hersteller persönlicher Luxusgüter, zu denen unter anderem hochwertige Kleidung, Schuhe, Lederwaren, Parfüm und Schmuck zählen, büßen 2020 voraussichtlich 23 Prozent ihres Umsatzes ein. Das Marktvolumen schrumpft signifikant und liegt klar unter den 281 Milliarden Euro des Vorjahrs. Tatsächlich erreicht es mit 217 Milliarden Euro gerade mal Foto: Adobe Stock das Niveau von 2014. E inen solchen Einbruch hat es in den 19 Jahren, in denen die inter- nationale Unternehmensberatung weil unter anderem das Sneaker-Seg- ment geringere Einbußen verzeich- nete. In Asien verkauften sich zudem portional stark auf die Margen aus. Gegenüber dem Vorjahr fallen die Gewinne 2020 um 60 Prozent. Zwar Bain & Company gemeinsam mit Juwelen noch verhältnismäßig gut. wird die Branche 2021 der Bain-Stu- dem italienischen Luxusgüterverband Insgesamt aber liegen alle Pro- die zufolge etwa die Hälfte davon Fondazione Altagamma die „Luxury duktkategorien 2020 weit unter wieder gutmachen. „Die Profitabili- Goods Worldwide Market Study“ dem Vorjahresniveau. Erholen wird tät bleibt jedoch zunächst unter dem erstellt, noch nie gegeben. Und auch sich die Luxusgüterindustrie nur gewohnten Niveau, da die Unterneh- das erweiterte Luxusgeschäft inklu- langsam. Frühestens Ende 2022, men ihre Kosten für Design, Produk- sive Kunst, Gourmetwaren, Yachten, wahrscheinlich aber erst im Lauf tion und Vertrieb auch bei verringer- Privatfliegern und Edelautos sowie des Jahres 2023 wird sich der ten Umsätzen nur wenig senken besonderen Reisen verliert deutlich. Umsatz der Branche wieder auf dem können“, erklärt Marie-Therese Es geht ebenfalls um gut ein Fünftel Niveau von 2019 bewegen. „Den- Marek, Associate Partner bei Bain auf rund eine Billion Euro zurück. noch können die Anbieter persönli- und Retail-Expertin. „Viele Luxus- cher Luxuswaren diese ernste Krise anbieter müssen trotz der momentan Umsätze weit unter überstehen“, ist Bain-Partner und schwierigen Wirtschaftslage zusätz- Vorjahresniveau Luxusgüterexperte Oliver Merkel lich Geld in die Hand nehmen.“ Die Bei den persönlichen Luxusgütern überzeugt. „Allerdings müssen sie Unternehmen investieren unter ande- macht die Corona-Krise bislang ihr Geschäftsmodell massiv verän- rem in Marketing und Internetauf- besonders den Herstellern hochwerti- dern, um den neuen Ansprüchen tritt, damit sie auch in Zukunft wett- ger Kleidung und edler Uhren zu ihrer Kunden gerecht zu werden.“ bewerbsfähig bleiben. schaffen. Sie müssen 2020 beim Die Zahl der stationären Marken- Umsatz mit einem Minus von 30 Pro- Drastische shops könnte 2021 allerdings abneh- zent rechnen. Glimpflicher läuft es Gewinnrückgänge men. Darüber hinaus müssen die für die Schuhproduzenten. Sie werden Die schrumpfenden Umsätze der Anbieter die Rolle ihrer Ladenge- rund 12 Prozent weniger umsetzen, Luxusmarken wirken sich überpro- schäfte neu definieren und der Kund- 8 | POSkompakt 1.2021
Luxusmarkt STRATEGIEN & MÄRKTE X schaft dort ein herausragendes Ein- abrutschen – ein Minus von 36 Pro- Nachhaltigkeit, Umweltverträglich- kaufserlebnis bieten. Denn der zent gegenüber 2019. Doch auch im keit oder soziale Verantwortung der Internetkauf wird gerade für die jün- restlichen Asien hat die Kaufkraft Anbieter immer wichtiger“, betont geren Generationen auch im hoch- insbesondere der Chinesen gefehlt. Bain-Partner Merkel. „Gerade die preisigen Segment immer wichtiger. In der Region ist mit einem Rück- jüngeren Konsumenten, die einen Angesichts der Corona-Pandemie gang um 35 Prozent auf 27 Milliar- signifikanten Teil des Umsatzwachs- sind die Onlineumsätze der Edel- den Euro zu rechnen. Der amerikani- tums bis 2025 ausmachen werden, marken 2020 deutlich in die Höhe sche Doppelkontinent wiederum erwarten, dass die Luxusmarken geschnellt. Sie dürften sich Ende des dürfte einen Einbruch von 27 Pro- diese Werte erfüllen.“ Jahres auf 49 Milliarden Euro belau- zent auf 62 Milliarden Euro ver- fen – nach 33 Milliarden Euro 2019. zeichnen. Dies entspricht einem Anteil am Bain & Company gesamten Marktvolumen von fast 25 Neue Kundenerwartungen Bain & Company ist eine internatio- Prozent. Im vergangenen Jahr waren Der High-End-Branche macht aller- nal führende Unternehmensberatung es noch 12 Prozent gewesen. dings nicht nur die Corona-Krise zu mit 59 Büros in 37 Ländern. Ziel ist, schaffen. „Der Luxusmarkt befin- gemeinsam mit den Kunden den China einziger Lichtblick det er sich in einem tiefgreifenden Wettbewerb zu übertreffen und neue Lediglich in China kann die Luxus- Umbruch, da den etablierten Anbie- Standards in den jeweiligen Bran- industrie Wachstum verzeichnen. Im tern ständig neue Konkurrenz chen zu setzen. Partner aus dem Reich der Mitte wird der Markt erwächst“, konstatiert Bain-Exper- Ökosystem digitaler Innovatoren 2020 laut Bain-Studie um 45 Prozent tin Marek. „Insbesondere im Mode- ergänzen die Expertise und sorgen auf 44 Milliarden Euro zulegen. Das segment entstehen rasch neue Mar- mit dafür, dass für die Kunden bes- Plus beruht nicht zuletzt auf der ken, die in den sozialen Medien zu sere, schnellere und nachhaltigere schnellen Erholung der Wirtschaft Hause sind und dort direkt ihre Ergebnisse erzielt werden. In den nach Eindämmung der Pandemie. Kundschaft finden.“ Die Preisge- kommenden zehn Jahren soll welt- Da die chinesischen Konsumenten staltung verändert sich ebenfalls weit mehr als eine Milliarde US-Dol- nicht mehr ins Ausland reisen konn- rasant. 2020 entfällt auf Produkte lar in Pro-Bono-Projekte investiert ten, kauften sie Luxuswaren über- des Einstiegspreislevels bereits die werden. Bain & Company unter- wiegend lokal ein. Hälfte des gesamten Luxusmarkt- stützt Organisationen, die sich den Dies wiederum hat Europa hart volumens. aktuellen Herausforderungen in den getroffen. Durch die ausbleibenden Darüber hinaus verändern sich Bereichen Bildung, Umwelt sowie Touristen wird dort das Geschäft die Kundenansprüche. „Neben wirtschaftliche Entwicklung stellen mit den Edelmarken 2020 voraus- hoher Qualität und speziellem und sich für Gleichberechtigung in sichtlich auf 57 Milliarden Euro Design werden für viele Kunden jeder Hinsicht engagieren. Einkaufen mit Genuss Shop Solutions Mit kreativen Ideen und innovativen Produkten schaffen wir einzigartige Ein- kaufswelten, die vom Markteingang bis zum Check-Out als Ort für Inspiration und Entertainment dienen. Das Ziel: Die Lust am Probieren, Kaufen und Genießen zu steigern, um aus Kunden Gäste und aus Einkäufen ein echtes Erlebnis zu machen. www.wanzl.com
STRATEGIEN & MÄRKTE Handel „Nachhaltig, unabhängig, lokal“ Future of Commerce Report 2020 von Shopify zeigt die Zukunft des Einkaufens. S hopify, eine der E-Commerce-Plattformen führenden den Multichannel-Vertrieb, veröf- für fentlichte jetzt zum ersten Mal einen Report über die Zukunft des Han- dels in Deutschland. Dieser Bericht befasst sich mit Zukunftsprognosen für die Branche, indem er globale Shopify-Daten und Erkenntnisse von Verbrauchern und mehr als einer Million Händlern aus elf Märkten miteinander verbindet. Das Unter- nehmen hat in Deutschland vier Schlüsseltrends festgestellt: Das Wachstum des Onlinehandels wird größtenteils von den jungen Genera- tionen vorangetrieben, Käufer sind mehr und mehr dazu bereit, unab- außerdem maßgeblich zum Wandel jüngere Generation ist von Nachhal- hängige Unternehmen zu unterstüt- des Handels bei. Beispielsweise tigkeit getrieben: 59 Prozent der 18- zen und lokal einzukaufen und der erwarten 65 Prozent der jüngeren bis 34-Jährigen gaben an, vor allem Einzelhandel, wie wir ihn kennen, Befragten von Unternehmen, dass auf nachhaltige Produkte zu setzen. wird sich grundlegend verändern. der Versand schnell vonstatten geht. Dies ist ebenso die Gruppe, in der die Der Trend geht hin zu Zudem spielt Nachhaltigkeit eine immer größere Rolle. Nachfrage nach alternativen Lösun- Käufen von lokalen und gen in der Lieferung, wie zum Bei- unabhängigen Marken Das Wachstum des Online- spiel „Click & Collect“, also die Der Bericht zeigt auch den Trend zu handels wird von der jungen Möglichkeit Onlinebestellungen im Käufen bei unabhängigen Marken Generation vorangetrieben stationären Handel abzuholen, am auf. Knapp ein Viertel (23 Prozent) Eine der wichtigsten Erkenntnisse höchsten ist. Für Marken und Händ- der Deutschen gab an, seit Beginn des Reports ist die wachsende Bedeu- ler bedeutet dies, dass sie ihre der Pandemie bei unabhängigen und tung des Onlinehandels. Die große Omnichannel-Strategie und ihre Prä- lokalen Händlern eingekauft zu Mehrheit der deutschen Befragten senz in den Sozialen Medien aus- haben. Die Hauptgründe hierfür (87 Prozent) gaben an, seitdem bauen müssen sowie Authentizität sind die Stärkung des Unternehmer- Corona zur Pandemie erklärt wurde, beweisen müssen. Kurzum: Sie brau- tums (47 Prozent), die Beratung (36 online eingekauft zu haben. Auch die chen einen langen Atem. Prozent) sowie das individuelle Ein- Höhe der Ausgaben ist seitdem maß- kaufserlebnis (36 Prozent). Umweltbewusstes Trotz der steigenden Tendenz zu geblich gestiegen. 36 Prozent der Befragten erklärten, in den vergan- Kaufverhalten gewinnt an Onlinekäufen bleibt der Einkauf im genen Monaten höhere Beträge Bedeutung stationären Handel beliebt bei den online ausgegeben zu haben. Zudem unterstreicht der Bericht die Deutschen. Ganze 70 Prozent gaben Die Pandemie hat einen Verhal- wachsende Bedeutung von Nachhal- an, weiterhin im Einzelhandel einge- tenswandel hin zum Onlinehandel in tigkeit und Gemeinwohl in den Kauf- kauft zu haben. Dennoch wird sich Gang gesetzt, der insbesondere auf entscheidungen der Deutschen. der stationäre Handel maßgeblich die jüngere Generation zurückzufüh- Knapp die Hälfte der Befragten (47 ändern, da viele der Befragten zöger- ren ist. 57 Prozent der 18- bis 34-Jäh- Prozent) gaben an, dass Nachhaltig- licher geworden sind. Fast die Hälfte rigen gaben an, mehr online auszuge- keit eine wichtige Rolle bei ihren (49 Prozent) gab an, seit Beginn der ben. Diese Altersgruppe trägt Einkäufen spiele. Insbesondere die Pandemie volle Geschäfte und Men- 10 | POSkompakt 1.2021
Handel STRATEGIEN & MÄRKTE X schenmengen zu vermeiden. Das Nur 22 Prozent der über 55-Jähri- In puncto Kommunikation gibt es bedeutet für Händler, dass sie sich gen gaben an, seit Beginn der Pande- jedoch noch Verbesserungsbedarf. diesen Bedenken und Ängsten anpas- mie mehr auszugeben. Versand und 34 Prozent der Befragten wünschen sen sollten. Hier kommt die Verfügbarkeit sind zu wichtigen Ein- sich, eine SMS zu erhalten, wenn die Omnichannel-Strategie ins Spiel: kaufskriterien für die deutschen Ver- Bestellung zur Abholung bereit steht. beispielsweise können sie vermehrt braucher geworden. Unternehmen 28 Prozent hätten gerne genauere kontaktlose Zahlungen anbieten, können besonders bei ihren Kundin- Anweisungen zu dem Abholungsort Termine im Geschäft online verge- nen und Kunden punkten, indem sie ihrer Bestellung. ben oder auch den Kunden ermögli- eine schnelle Lieferung (48 Prozent), Trend #2: Direkte und lokale chen, online zu bestellen und im kostenlosen Versand / lokale Liefe- Verkäufe gewinnen an Bedeutung, Laden abzuholen. rung (40 Prozent) und Sonderpreise / auch wenn Online-Marktplätze „Dieses Jahr war sehr bedeutsam Rabatte (30 Prozent) anbieten. weiterhin dominieren. Deutsche für den Onlinehandel. Nicht zuletzt Negativ bewerten die Befragten im Verbraucher kaufen in unabhängi- durch Corona hat die gesamte Bran- Online-Shopping zu lange Lieferzei- gen Geschäften ein, um das Unter- che einen gewaltigen Sprung nach ten (30 Prozent), Zuzahlung für den nehmertum zu unterstützen, und vorne gemacht hat. Wir bei Shopify Versand (22 Prozent) und Artikel, eine Mehrheit findet sie durch Emp- glauben, dass der Handel sich grund- die nicht auf Lager sind (20 Prozent). fehlungen, 23 Prozent der deutschen legend verändert – die Zukunft des Fast die Hälfte der Befragten (49 Verbraucher haben in den sechs Handels startet jetzt“, kommentiert Prozent) gab an, dass schneller Ver- Monaten, seitdem Covid-19 zur Roman Rochel, Deutschlandchef bei sand für sie im Moment sehr wichtig Pandemie erklärt wurde, bei einem Shopify. “Unser Ziel ist es, Unter- ist. Gerade für die jüngeren Verbrau- unabhängigen Unternehmen einge- nehmer und unabhängige Unterneh- cher (65 Prozent) ist ein schneller kauft. Unterstützung des Unter- men zu unterstützen, denn sie sind Versand derzeit wichtig. Bei den nehmertums (47 Prozent), gute das Rückgrat der lokalen Wirtschaft KundInnen mittleren Alters sind es Kundenbetreuung (36 Prozent) und und die Motoren des Wirtschafts- 47 Prozent und 40 Prozent bei den ein persönliches Einkaufserlebnis wachstums. Und sie sind der Grund, 55+-Jährigen. (36 Prozent) sind die Hauptgründe, warum wir bei Shopify immer daran Insbesondere in der jüngeren die deutsche Verbraucher zum Kauf arbeiten werden, den Handel für alle Generation ist die Nachfrage nach in unabhängigen Unternehmen besser zu machen.“ einer kurzen Lieferzeit hoch. 39 Pro- bewegen. zent der 18- bis 34-Jährigen nehmen Mehr als die Hälfte (58 Prozent) Die erhobenen Daten im lange Lieferzeiten als negativ wahr. der Verbraucher, die in einem unab- Überblick: Bei den Verbrauchern mittleren hängigen Unternehmen einkauften, Trend #1: Der Onlinehandel Alters sind es 29 Prozent und bei den fanden sie durch Empfehlungen von gewinnt zunehmend an Bedeutung, ab 55-Jährigen sind es nur 25 Pro- Freunden und Familie, gefolgt von die treibende Kraft ist die junge zent. Die Nachfrage nach Click & einem Spaziergang durch die Nach- Generation. Auch Omnichannel- Collect wird voraussichtlich anhal- barschaft (55 Prozent). Ältere (über Erfahrungen sind mehr und mehr ten. Sie ist besonders für jüngere Ver- 55 Jahre) Verbraucher finden unab- gefragt. Der Onlinehandel wächst braucher attraktiv. 11 Prozent der hängige Unternehmen über Artikel weiter: Die große Mehrheit der Deut- deutschen Verbraucher gaben an, seit und Zeitungen (47 Prozent). Die jün- schen kauft online 87 Prozent der Beginn der Covid-19-Pandemie geren Verbraucher werden eher über deutschen Verbraucher gaben an, seit- Click and Collect genutzt zu haben. die Sozialen Medien auf unabhän- dem Covid-19 zur Pandemie erklärt Bei den jüngeren Befragten waren gige Händler aufmerksam (48 Pro- wurde, online eingekauft zu haben. es 17 Prozent, bei den Verbrauchern zent). Der Wirtschaft helfen, ist der Auch die Höhe der Ausgaben mittleren Alters 13 Prozent und bei Hauptbeweggrund der Deutschen, steigt: 36 Prozent der Befragten den ab 55-Jährigen sind es 5 Prozent: um bei lokalen Unternehmen einzu- erklärten, mehr für Online-Shop- Seit Beginn der Pandemie haben 2 kaufen. 35 Prozent der deutschen ping auszugeben als zu Beginn des Prozent der Befragten zum ersten Verbraucher haben in den sechs Jahres. Die jungen Verbraucher sind Mal Click and Collect genutzt. 5 Monaten, seit Covid-19 zur Pande- die treibende Kraft des E-Com- Prozent der Verbraucher haben regel- mie erklärt wurde, bei einem lokalen merce-Wachstums: 57 Prozent der mäßig online eingekauft und ihre Unternehmen eingekauft. Haushalte 18- bis 34-Jährigen gaben an, mehr Einkäufe im Laden abgeholt. 12 Pro- mit hohem Einkommen* (47 Pro- online auszugeben. Bei den Verbrau- zent der Befragten gaben an, in den zent) haben während der Pandemie chern mittleren Alters (35-54 Jahre) nächsten Monaten weiterhin den mit höherer Wahrscheinlichkeit bei sind es nur 39 Prozent. Service zu nutzen. einem lokalen Unternehmen einge- POSkompakt 1.2021 | 11
STRATEGIEN & MÄRKTE Handel kauft als Haushalte mit mittlerem haben. 46 Prozent gehen davon aus, bestimmten Zweck zu spenden. (36 Prozent) und niedrigem Einkom- dies weiterhin zu tun. Gerade die jüngeren Verbraucher men (27 Prozent). Insbesondere die älteren Befragten sind an Spenden interessiert. Mehr Über die Hälfte der Befragten (55+) haben seit Beginn der Pande- als die Hälfte der 18- bis 34-Jährigen Deutschen (58 Prozent) gaben an, mie Menschenmassen vermieden (57 (57 Prozent) erklärten, bei jedem bei unabhängigen oder lokalen Prozent). Diese planen auch in den Einkauf die Möglichkeit haben zu Unternehmen einzukaufen, um der kommenden sechs Monaten geschäf- wollen, zu spenden. Bei den Verbrau- Wirtschaft zu helfen. Bei den Perso- tige Einkaufszeiten zu vermeiden (56 chern mittleren Alters (35-54) waren nen mit hohem Einkommen* waren Prozent). Nur 40 Prozent der 18- bis es 39 Prozent und bei den älteren es sogar 66 Prozent. Bei der mittle- 34-Jährigen Verbraucher gaben an, Befragten 26 Prozent. ren und niedrigen Einkommensstufe Menschenmassen zu vermeiden, und waren es jeweils 58 Prozent und 55 34 Prozent planen, dies in den kom- Methodologie Prozent. Zu den Hauptgründen menden Monaten zu tun. Die Online-Umfrage wurde mit ins- gehören die Stärkung der lokalen Trend #4: Nachhaltigkeit und gesamt 10.055 Konsumenten, die 18 Wirtschaft (59 Prozent), Unterstüt- das Gemeinwohl werden immer Jahre oder älter sind in APAC (Japan, zung der lokalen Arbeitsplatzschaf- wichtiger für die Kaufentscheidun- Indien, Neuseeland, Australien), fung (44 Prozent) und Nachhaltig- gen der Deutschen. Die Hälfte (47 Europa (Frankreich, Deutschland, keit (35 Prozent). Die Verbraucher Prozent) der deutschen Befragten Italien, Spanien, Vereinigtes König- ab 55 Jahren kaufen eher bei lokalen bevorzugen den Einkauf nachhalti- reich) und Nordamerika (Kanada, Unternehmen ein, um die lokale ger Produkte. Insbesondere bei der Vereinigte Staaten), durchgeführt. Wirtschaft zu stärken (72 Prozent), jüngeren Generation spielt Nachhal- Um sich für die Umfrage zu quali- als Verbraucher im mittleren Alter tigkeit eine wichtige Rolle: 59 Pro- fizieren, mussten die Befragten in von 35 bis 54 Jahren (49 Prozent) zent der 18- bis 34-Jährigen gaben den vergangenen sechs Monaten und den 18-34-Jährigen (48 Pro- an, vor allem auf nachhaltige Pro- mindestens einen Einkauf in den top zent). dukte zu setzen. Bei den Verbrau- Online-Shopping-Kategorien getä- Trend #3: Der Einzelhandel chern mittleren Alters sind es 46 Pro- tigt haben. wird sich grundlegend verändern. zent und bei der Altersgruppe ab 55 In Deutschland wurden 1.016 Obwohl sie eher zur Risikogruppe Jahren sind es 40 Prozent. Konsumenten im Zeitraum vom 9. gehören, kauften 80 Prozent der 23 Prozent der Verbraucher kauf- bis zum 15. September 2020 befragt. älteren (55+) seit Beginn der Pande- ten, seitdem Covid-19 zur Pandemie Die Stichprobe ist repräsentativ für mie weiterhin im stationären Han- erklärt wurde, bei unabhängigen die deutsche Bevölkerung nach Alter, del ein. 70 Prozent der befragten Unternehmen ein. 30 Prozent davon Geschlecht und Region und wurde Deutschen haben seit Beginn der gaben an, dies aus Umweltbewusst- vom externen Forschungsinstitut Pandemie im stationären Handel sein zu tun. Die Möglichkeit zu spen- Maru/Blue zur Verfügung gestellt. eingekauft. Die große Mehrheit (80 den spielt eine wichtige Rolle für die Die jährlichen Haushaltseinkommen Prozent) der Befragten ab 55-Jähri- deutschen Befragten. 38 Prozent der sind wie folgt definiert: gen gingen im stationären Handel Verbraucher möchten bei jedem niedrig: weniger als 26.000 € einkaufen. Bei den Verbrauchern Kauf, egal ob online oder offline, die mittel: 26.001 € – 80.000 € mittleren Alters waren es 71 Prozent Möglichkeit haben, für einen hoch: 80.001 € oder mehr und bei den jüngeren nur 53 Pro- zent. 63 Prozent derer, die während Corona im Einzelhandel eingekauft haben, planen in den nächsten sechs Über Shopify Monaten weiterhin im Laden einzu- Shopify ist eine der führenden E-Commerce-Plattform für den Multichannel- kaufen. Vertrieb. Händler können mit Shopify ihre Shops für vielfältige Vertriebska- Auch hier sind es die älteren näle wie Web, mobile Anwendungen und Seiten, Social Media, Marktplätze, Befragten, die weiterhin im stationä- den stationären Handel und Pop-up-Stores gestalten, einrichten und verwal- ren Handel einkaufen (76 Prozent). ten. Die Plattform bietet Händlern zudem ein leistungsfähiges Backoffice und Bei den Verbrauchern mittleren einen einheitlichen Überblick über ihr Geschäft. Sie ist auf Zuverlässigkeit Alters sind es 62 Prozent und bei den und Skalierbarkeit ausgelegt, sodass Unternehmen jeder Größe die Technolo- jüngeren nur 43 Prozent. Fast die gie auf Enterprise-Niveau zur Verfügung steht. So unterstützt die Plattform Hälfte der Befragten (49 Prozent) das Direktkundengeschäft ihrer Händler von Anfang an. Shopify, mit Haupt- gaben an, geschäftige Einkaufzeiten sitz in Ottawa, Kanada, unterstützt derzeit über eine Million Unternehmen in und Menschenmassen vermieden zu rund 175 Ländern. 12 | POSkompakt 1.2021
CO-BRANDS 2021 MARKETING & KOMMUNIKATION Markenflirt auf Deutschlands erstem virtuellen Kooperations-Speeddating Am 21. und 22. April 2021 startet mit der CO-BRANDS Deutschlands erstes virtuelles Kooperations-Speeddating. In organisierten zehn Face-to-Face Video-Meetings loten Marketing- entscheider aus Top-Unternehmen mögliche Kooperationen mit Wunsch- partnern aus. In Networking Breaks in Chat-Gruppen und einer virtuellen Abendveranstaltung können Kontakte zu weiteren Teilnehmern geknüpft und Kooperationsansätze vertieft werden. N och nie war Partnersuche so einfach: In diesem Jahr setzt das bewährte CO-BRANDS-Kon- Empfehlungen für Partner mit einem hohen Kooperations-Fit. Die Online- Meetings werden direkt im Veran- Medien, Sponsoring, Paketbeilagen, Lizenzen, Testimonial-/Influen- cer-/Blogger-Kooperationen, Media zept erstmals auf ein neues, digita- staltungsportal gestartet und erfor- for Revenue/Equity oder CSR-Koope- les Format. „Wir reagieren damit dern keinen Download von rationen. Gerade in Zeiten von Krisen auf die veränderten Rahmenbedin- Drittsoftware. gewinnt die kollaborative Zusam- gungen durch die Corona-Pande- Ziel der CO-BRANDS ist es, menarbeit von Unternehmen an mie“, sagt Nils Pickenpack, Initia- schnell und effizient geeignete Koope- Bedeutung. tor des Events und Geschäftsführer rationspartner zusammenzubringen, Die Teilnahmegebühr beträgt 490 der Kooperationsmarketing-Agen- um gemeinsame Kooperationspro- Euro pro Person, für Spätbucher 590 tur connecting brands. „Gleichzei- jekte in die Wege zu leiten. Dabei Euro (jeweils zzgl. MwSt.). Die tig wird der Austausch unter den können nicht nur reine Barter-Deals Registrierung, die angemeldeten Teilnehmern jetzt noch effizienter. vereinbart werden, sondern auch Unternehmen und alle Programmin- Reisekosten fallen weg und der Kooperationen mit Geldfluss. Diese formationen sind auf dem Veranstal- Zeitaufwand sinkt.“ umfassen beispielsweise die Vermark- tungsportal unter co-brands.de zu An zwei halben Tagen treffen tung von Online- und Offline- finden. Marketingentscheider aus unter- schiedlichsten Branchen in Video- Meetings à 25 Minuten auf zehn aus- Informationen über den Veranstalter connecting brands: gesuchte Gesprächspartner. Auf dem Das Leistungsportfolio der Hamburger Kooperationsmarketing-Agentur CO-BRANDS Portal können die umfasst die Konzeption und Umsetzung von Markenkooperationen, Koope- Teilnehmer die Profile der anderen rationsberatung und Kooperationssamplings. Geschäftsführender Gesell- Teilnehmer einsehen und vorab per schafter und Gründer ist Dipl.-Kaufmann Nils Pickenpack, der im Brand Mausklick Video-Meetings mit Management bei Unilever und als Account Director bei The Instore Media Wunschpartnern für das Speedda- AG tätig war. Schon seit 2007 bringt connecting brands namhafte Unterneh- ting vereinbaren. Eine innovative men aus Industrie, Dienstleistungen, Handel und Medien in gewinnbringen- Matchmaking-Software wertet die den Kooperationen zusammen und verfügen über einen Pool von über 2.000 Profile der Teilnehmer aus und gibt Kooperationspartnern. POSkompakt 1.2021 | 13
MARKETING & KOMMUNIKATION Promotion Bone Brox: Von I n New York ersetzt die Brühe to go schon für viele Foodies den mor- gendlichen Kaffee. Unter dem Motto „Wir liefern den Kraftstoff, damit du #omasliebling zum dein volles Potential kannst!“ bietet das Start-up Bone Brox seit 2016 traditionelle Kraft- entfalten brühe als Omas Superfood an, im Start-up Hero auf der coolen Design und mit Bio-Qualität. Die Köpfe hinter dem Berliner Unter- nehmen sind Konrad Kaspar Knops, Verkaufsfläche ausgebildeter Osteopath und Physio- therapeut und Jin-Woo Bae, Coach für Ernährung und Bewegung mit dem Leibgericht Brühe. Vor vier Jah- Superfood „Knochenbrühe“ bekommt mit Display-Komplettservice ren lernten sich die beiden kennen und bauten die Gesundheitscoaching- Push für Relaunch im Einzelhandel. Plattform Ximple auf. Kurz darauf wurde BROX (Brühe = Broth + ximple = BROX) gegründet. Von da an ging es steil bergauf: Nach dem Gewinn des Gastro Gründerpreises 2016 und Next Organic Start-up Awards 2016 folgte 2017 ein TV-Auf- tritt in „Die Höhle der Löwen“. Die Jungunternehmer schlugen einen Deal aus, um wenig später Investoren mit besseren Konditionen zu finden. Im Winter eröffnete die erste Broth-Pop-up-Bar in Berlin für Brühe in Bechern. Der Hype um die Kno- chenbrühe hält an: Vor allem unter Gourmets hat Bone Brox sich inzwi- schen einen Namen gemacht und war auf der letzten Internorga einer der sechs Finalisten des Gastro Startup Wettbewerbs. Herausforderungen Bio-Knochenbrühe Der Clou bei dem Produkt: Die ver- wendeten Hühner- und Rinder- knochen werden 18 Stunden gekocht, um alle wichtigen Nährstoffe wie Kollagene und Aminosäuren heraus- zuziehen. Bone Brox steht so für die Trends Slowfood und Superfood glei- chermaßen, was in der Gastro- nomie ankommt: Gaststätten können die Brühe auf kleinster Fläche, z. B. im Fensterverkauf anbieten, aber auch als Basis für ein gutes und gesun- des Gesamtprodukt verwenden. „Nachdem das Interesse an unseren 14 | POSkompakt 1.2021
Promotion MARKETING & KOMMUNIKATION Knochenbrühen geweckt war, stan- „CHEP hat uns mit seiner ‚Alles-aus-einer-Hand‘- den wir erstmals vor der Herausfor- Lösung und dem Preisangebot direkt überzeugt. derung, große Mengen herzustellen“, Angesichts unseres ambitionierten Ziels hatten berichtet Jin-Woo Bae, Co-Founder wir praktisch gar keine andere Wahl, als die & CMO Bone Brox. Mit Bio-Kontor 7, das den langdauernden Kochprozess Gelegenheit beim Schopf zu packen. Das Gute an durchführt, haben die Gründer eine Promotion World ist, dass die gesamte Logistik Lösung gefunden. Als nächster mit abgedeckt wird. Das hat uns sehr viel Zeit Schritt stand die Diversifizierung in gespart.“ Jin-Woo Bae, Gründer von Bone Brox Richtung weiterer Brühen an: Neben Rind sollten auch Huhn, Wild, Fisch, Heilpilz und Algen in die Produktion Groß rauskommen am Regal mit elf Leuten, wir sind aber auf der mit aufgenommen werden. „Da wir Als Allround-Lösung traf Promotion Suche nach Verstärkung. Wenn das bisher nur eine kleine Sortenvielfalt World bei den Berlinern direkt ins Geschäft im Einzelhandel anzieht, ist hatten, wollten wir für Kunden besser Schwarze. In enger Zusammenarbeit man schnell an seinem Limit. Ein ver- sichtbar sein. Mit nur drei Artikeln wurde gemeinsam besprochen, wel- lässlicher Partner für zukünftige im Regal wird man sehr schnell über- che Ansprüche Bone Brox an eine Aktionen ist hier sehr wichtig.“ sehen. Darüber hinaus wollten wir Promotionplatzierung im Lebensmit- Neben dem Einzelhandel stehen unsere Abverkäufe steigern“, fügt Jin- teleinzelhandel hatte. Am Anfang die Bone Brox Produkte auch über Woo Bae hinzu. Bisher standen bei stand die Produktion eines anspre- den eigenen Webshop zum Verkauf – Bone Brox, das sich auf Flyer-, SEO- chenden Papp-Displays, das nach einschließlich Sonderangeboten und und Social-Media-Aktionen konzent- dem neuen Corporate Design ent- Geschenkboxen. Neuster Coup ist riert hat, Promotions eher im Hinter- wickelt und produziert wurde. Das Knochenbrühen Kollagen, die als grund. „Wir hatten uns im Vorfeld logistische Know-how von CHEP die „neuen Vitamine“ gelten. Wer zwar bereits mit dem Thema Promo- und die Erfahrung mit Zweitplatzie- hätte gedacht, dass Brühe so vielsei- tion Displays auseinandergesetzt, rungen halfen dann dabei, die Pla- tig ist. aber als junges Start-up waren die nung, Umsetzung, Konfektionierung Produktionskosten von Displays doch und den Versand der Displays zu eher abschreckend“, erinnert sich Jin- koordinieren und bei allen Fragen Woo Bae. Passend zur Sortiments- beratend zur Seite zu stehen. erweiterung machte das Start-up „CHEP hat uns mit seiner ‚Alles- einen Relaunch in neuem Design. aus-einer-Hand‘-Lösung und dem Nachdem das saisonale Produkt Preisangebot direkt überzeugt. Ange- pünktlich zum Weihnachtsgeschäft sichts unseres ambitionierten Ziels auf die Verkaufsfläche sollte, musste hatten wir praktisch gar keine andere eine schnelle Lösung her. Da die zeit- Wahl, als die Gelegenheit beim lichen und personellen Ressourcen Schopf zu packen. Das Gute an Pro- bei Bone Brox begrenzt waren, war motion World ist, dass die gesamte die logische Konsequenz, sich Unter- Logistik mit abgedeckt wird. Das hat stützung von außen zu holen. Die uns sehr viel Zeit gespart“, erklärt Wahl fiel relativ schnell auf CHEP Jin-Woo Bae. mit seinem Komplettservice Promo- Pünktlich zum Weihnachts- tion World für einen unkomplizierten geschäft haben es alle Displays auf und kosteneffizienten Weg auf die CHEP-Viertelpaletten in den Lebens- Verkaufsfläche. Von der Entwicklung mitteleinzelhandel geschafft. Rund und Produktion eines individuellen 100 Displays waren während des Displays über dessen Aufbau und Aktionszeitraums deutschlandweit in Bestückung mit Aktionsware bis hin Supermärkten platziert. „Wir können zur Logistik sind alle Schritte enthal- dem Handel nun mit dem Display ten. Die Anlieferung im Einzelhandel eine einfache, aufmerksamkeitsstarke erfolgt auf der CHEP Viertelpalette, Verkaufshilfe für unsere Produkte hierzulande meistgenutzter Ladungs- anbieten“, freut sich Konrad Kaspar Während des Aktionszeitraums wurden träger für Displays, der zu 100 % Knops, Co-Founder & CEO. „Der- deutschlandweit aufmerksamkeitsstarke recycelbar und CO2-neutral ist. zeit stemmen wir unser Business noch Displays in Supermärkten platziert. POSkompakt 1.2021 | 15
MARKETING & KOMMUNIKATION Beauty F ür den Launch der Körperpflege- Linie und einer authentischen Markeninszenierung im französi- gung kaufen und hohen Wert auf Nachhaltigkeit legen. Das Langzeit- display ist markengerecht und Mit nur 14 Kilogramm pro Stück sind die Displays leicht, logistisch optimiert und sparen CO2 im Trans- schen Handel kam für Unilever aus- authentisch und zu 100% aus FSC ®- portprozess. Zudem punktet die schließlich eine Zweitplatzierung in und Recycling-Materialen gefertigt. Lösung mit einfachem Handling und Frage, die perfekt zur Nachhaltig- Es transportiert die Produktbot- Aufbau vor Ort. Mit praktischen keitsbotschaft der Produkte passt. schaft langlebig, robust und ganz Rollen ausgestattet, lässt sich die Die von der STI Group konzipierte natürlich. Pastell-Design auf Holz, komfortable Lösung ohne Kraftauf- Produktbühne aus Holz spricht nicht mit nachhaltig zertifizierten Ökofar- wand am richtigen Ort platzieren nur trendige, sondern auch bewusste ben realisiert, unterstreicht den und auch mal verschieben. Als hand- Shopperinnen an, die aus Überzeu- natürlichen Look. liches Kit verpackt, passt es in jeden Kofferraum der Außendienst-Mitar- beiter und ist im Handel ganz ohne Unilever: Erfolgreicher Werkzeuge schnell aufgebaut. Ist die POS-Aktion beendet, ist das Display genauso schnell wieder abgebaut – die einzelnen Komponenten können Launch mit authentischem einfach über den Recyclingkreislauf entsorgt werden. Langzeitdisplay der Nachhaltiger POS-Erfolg mit Leichtholz-Displays Verbraucher fordern immer stärker STI Group nachhaltige Lösungen. Der Mega- trend geht über alle Branchen. Leichtholzdisplays überzeugen mit flachliegendem und damit CO2-spa- Die Produkte von Love Beauty and Planet haben eine Mission: dem rendem Versand. Sie wiegen wenig, Planeten etwas Gutes tun! Jedes Duschgel, Shampoo, Deo oder tragen viel und lassen sich ohne gro- Conditioner ist vegan und zu 100 % in recyceltem Plastik verpackt. Der ßen Aufwand und Werkzeuge auf- ganzheitliche Ansatz von Unilever erstreckt sich dabei von sorgfältiger bauen. Eine Vielfalt an Best-Practise Beispielen für unterschiedliche Kam- Auswahl der Inhaltsstoffe über die Verpackungsmaterialien bis hin zu pagnen, Produkte und Branchen gibt sozialen Partnerschaften. es unter www.sti-group.com Die Mission von Love, Beauty and Planet Bei den Produkten von Love, Beauty und Planet dreht sich alles um die Liebe zur Schönheit. Dabei leistet jedes Körperpflege-Produkt einen Beitrag, um möglichst schonend mit den Ressourcen unseres Planeten umzugehen und ihn ein Stück weit schöner zu machen – gleichsam wie seine Bewohnerinnen. Die trendigen Produkte – natürlich, vegan und zu 100% in recycelten Plastikflaschen – reichen dabei von Haar-, Haut, Mundpflege sowie Düften in Mimose, Sandelholz, Rose, YLANG- YLANG und weitere Variationen aus unterschiedlichen Teilen der Erde. 16 | POSkompakt 1.2021
Kontaktloszahlungen PRAXIS & TECHNIK X Von Robert Hoffmann, CEO Concardis und Nets Merchant Services. Neues Zahlverhalten D er Anteil kontaktloser Zah- lungen per NFC (Near-Field Communication) hat im Frühjahr bei Verbrauchern – neue 2020, mit der ersten Welle der Pan- demie, sprunghaft zugenommen und ist seither stetig gestiegen. In Deutschland zahlten noch im Januar Chancen für den Handel gerade einmal die Hälfte der Bun- Wenn eines bereits am Anfang des Jahres 2021 feststeht, dann dass desbürger kontaktlos, wenn dafür die Karte eingesetzt wurde. Nach sich der Umgang mit dem Bezahlen in der DACH-Region in den den staatlich verordneten Schlie- vergangenen Monaten grundlegend verändert hat. Das bestätigen ßungen Ende März lag der Anteil aktuelle Erhebungen zum Zahlverhalten sowie eine Auswertung der bereits bei 69 Prozent; zum Jahres- Transaktionsdaten von Concardis-Händlern in Deutschland, Österreich ende waren es 73 Prozent. Auch in der Schweiz und Öster- und der Schweiz aus dem letzten Jahr. Für den Handel eröffnen sich reich zeigt sich dieses Bild. Wobei die dadurch neue Möglichkeiten. Schweizer schon vor der Pandemie mit 61 Prozent einen höheren Anteil Auch der Handel hat große Gerade für diese unwägbare Zeit, an Kontaktloszahlungen hatten. Schritte nach vorn gemacht: Immer in der staatlich angeordnete Schlie- Zum Jahresendgeschäft stieg der mehr Händler bieten Kunden Kar- ßungen viele Händlerbranchen exis- Anteil hier auf teils deutlich über 80 tenzahlung nicht nur an, sondern tentiell bedrohen, kann dieses neue Prozent. fordern sie aktiv dazu auf. Die Unter- Verhalten der Konsumenten an der Das zeigt, dass hier ein grundsätz- nehmer haben die Vorteile von über- Ladenkasse eine Chance sein, neue liches Umdenken stattgefunden hat. wiegend bargeldlosen Transaktionen Umsatzwege zu gehen. Vorbehalte gegenüber der Technolo- erlebt und alte Ressentiments abge- Die Lösungen sind bereits gie haben sich nachhaltig abgebaut – baut: Bargeldhandling ist teuer – die etabliert: von mobilen Terminals insgesamt hat sich der jahrelange Transaktionsgebühren sind dagegen für den Außer-Haus-Verkauf über Trend hin zu bargeldlosen Zahlungs- seit der Regulierung 2015 deutlich innovatives Payment via einfachen arten an der Ladenkasse deutlich gesunken. Bei Kartenzahlung kann Zahlungslink für den Verkauf auf beschleunigt. Laut einer aktuellen sich niemand beim Rückgeld verzäh- Social Media bis hin zum parallelen Studie der Bundesbank zum Bezahl- len und niemand kann in die Kasse Absatz über einen vorkonfigurier- verhalten 2020 ist der Anteil bar- greifen. Je nach Lösung sind die ten Webshop mit integriertem geldloser Zahlungen im Vergleich zu Umsatzreportings vollautomatisiert Payment. Und 2021 hat gerade erst den Erhebungen 2017 um beträchtli- und gehen direkt an die Buchhaltung. begonnen. che 14 Prozentpunkte auf 40 Prozent gestiegen. Und Ad-hoc-Befragungen der Europäischen Zentralbank (EZB) vom Juli 2020 zeigen, dass vier von zehn Verbrauchern, die in der Pandemie seltener Bargeld an der Kasse verwenden, das auch nach der Corona-Zeit beibehalten wollen. Die Gründe liegen auf der Hand: Die Konsumenten haben erfahren, dass Bezahlen per „tab and go“ oft schneller geht, man bei Beträgen unter 50 Euro nicht einmal eine PIN oder Unterschrift braucht. Und Befürchtungen hinsichtlich Sicher- heit und möglichem Missbrauch haben sich nicht bestätigt. POSkompakt 1.2021 | 17
IT & MULTIMEDIA Automatisierung der Anbieter von strategischen Soft- die jeweils beste auswählen. Dring- Smarte ware-Lösungen für Vertrieb, Marke- ting, Service und Operations. lichkeiten in der Bearbeitung eines Falls werden mit höherer Genauigkeit definiert, die bevorzugten Kom- Helfer im 1. Center-out-Business- Architektur Anwendungen für intelligente Auto- munkationskanäle zielgenauer, der nächste Schritt oder das nächste Angebot zielgruppengerechter vorge- Geschäfts- matisierung von Vorgängen entfalten schlagen. Ein E-Mail-Bot beispiels- ihren größten Nutzen und erreichen weise kann Kundeanfragen ohne KI die stärkste Akzeptanz, werden sie und Case-Management lediglich um Kundenanliegen herum entwor- anhand einiger Schlüsselworte vorsor- alltag fen. Pegasystems spricht in diesem Zusammenhang von dem Center-out- Ansatz. Zu oft gehen Unternehmen tieren. Eine echte Automatisierungslö- sung erkennt dagegen mithilfe von Natural Language Processing den Anwendungen für die Automatisierung und Anbieter von den Kommunikati- Grund einer Anfrage sowie die Stim- onskanälen wie Apps, Chatbots und mung des Kunden. Das Problem wird von geschäftlichen Vorgängen und Contact-Center-Lösungen an eine über das Case-Management automa- Abläufen sind für Unternehmen von Aufgabenstellung heran, oder von tisch gelöst oder mit der notwendigen unschätzbarem Wert, weil sie Mitarbeiter den zugrundeliegenden Plattformen Priorität und Dringlichkeit an den entlasten. Doch vieles, was als „Smart wie ERP- und CRM-Systemen oder richtigen Mitarbeiter weiterleitet. Robot“ bezeichnet wird, schöpft das einzelnen Datenbanken. Dadurch Potenzial nicht aus – und ist eher ein entstehen Silo-Lösungen, die für ver- 3. Low-Code-Ansatz schiedene Kanäle und Systeme Ein Low-Code-Ansatz sorgt dafür, Automatisierungs-Zombie. Wie Unter- getrennt entwickelt und gepflegt wer- dass einfach nutzbare Anwendungen nehmen diese intelligenter und damit zu den müssen, und nur Teilaufgaben zur Automatisierung von Vorgängen innovativen Helfern im Business-Alltag automatisieren. Steht ein konkretes schnell einsatzbereit sind und sich an machen, erklärt Pegasystems. Kundenanliegen im Mittelpunkt, Business-Anforderungen orientieren. können Unternehmen dagegen leicht Statt für Entwickler umfangreiche M it automatisierten Abläufen sogenannte Micro-Journeys identifi- Anforderungskataloge zu verfassen, bringen Unternehmen Struk- zieren, und die notwendigen Prozesse können Mitarbeiter aus Fachabteilun- tur in manuelle, oft chaotische und Daten, die diese zu einem gen ganz ohne Programmierkennt- Geschäftsprozesse. Sie entlasten ihre gewünschten Ergebnis bringen. Über nisse zur Erstellung beitragen. Mit- Mitarbeiter und verbessern ihren welchen Kommunikationskanal sich hilfe von Formularen und grafischen Kundenservice. Allerdings kombinie- der Kunde meldet, spielt dann keine Tools entwerfen sie Micro-Journeys, ren die eingesetzten Anwendungen Rolle mehr – die Anwendung löst das identifizieren alle am Vorgang betei- oft nur einfache Algorithmen für Tex- Problem selbständig oder versorgt ligten Personas und binden die terkennung mit Robotic Process den zuständigen Mitarbeiter voraus- gewünschten Kommunikationska- Automation (RPA). Das Ganze wird schauend mit allen notwendigen näle und Daten ein. dann zwar intelligente Automatisie- Informationen, und nennt die best- „Ein Automatisierungs-Zombie rung oder Smart Robot genannt, wird möglichen nächsten Schritte. Ändern mag ein guter Helfer bei spezifischen jedoch oft mehr ein Automatisie- sich Micro-Journeys, brauchen Unter- Routineaufgaben sein, eine intelli- rungs-Zombie: eine Anwendung, die nehmen nur eine Lösung für alle gente Prozessautomatisierung geht eine einzige Aufgabe immer und Kommunikationskanäle anzupassen. darüber hinaus. Sie entlastet Mitar- immer wieder erledigt. Das kann beiter stärker, versteht Probleme selb- fraglos hilfreich sein und funktionie- 2. KI und Case-Management ständig und kann die bestmöglichen ren. Dies verschenkt jedoch die Mithilfe von Künstlicher Intelligenz Aktionen einleiten“, erläutert Jörg Chance, mit KI-Unterstützung inno- (KI) und einem Case-Management Richter, Head of Solutions Consulting vative Anwendungen für den Busi- wird aus Automatisierung mehr als bei Pegasystems. „Eine modellgetrie- ness-Alltag zu entwerfen, die Mitar- die regelgesteuerte Wiederholung von bene Entwicklung dieser Automatisie- beiter stärker unterstützen und sich einfachen Aufgaben. Es entstehen rungslösungen stellt zudem sicher, durch höhere Agilität auszeichnen. Anwendungen für die Steuerung von dass sie sich schnell an veränderte Wie sich Automatisierungs-Zombies Vorgängen und Abläufen, die Zusam- Anforderungen anpassen lassen und zu smarten Helfern weiterentwickeln menhänge berücksichtigen und aus die Weiterentwicklung keine umfang- lassen, erläutert Pegasystems, führen- verschiedenen Handlungsoptionen reichen Ressourcen bindet.“ 18 | POSkompakt 1.2021
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