Kölle goes "CUSA" - Funkeposs us dr Ülepooz 20 17 - Rote Funken
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1 20 50. Jahrgang Sommer 17 STIPPEFÖTTCHE Funkeposs us dr Ülepooz Kölle goes „CUSA“ Interview mit Mir all sinn Kölle Christoph Kuckelkorn 22. April 2017 „Ich bin ein Team-Player”
Editorial L iebe Freundinnen und Freunde der Roten Funken, eev Funkefamillich, leev Funke, alleine wird wohl nie erleben können. Sie ist gespickt mit Funken-Specials auf einem 5 Sterne Niveau. Kuba/Havanna herzlich Willkommen zur Sommerausgabe – Phoenix – Route 66 – Las Vegas sind die Des- unseres Korps-Magazins „Stippeföttche“! Ich tinationen. Sitt esu jot un meldet üch ahn. Die hoffe, dass alle Leser Muße haben, in der Som- Zahlung des Reisepreises wird in 3 Raten fällig. merzeit in diesem Heft zu stöbern, vielleicht beim Gläschen Wein oder Kölsch, im „Jade“ Außergewöhnlich war die nachösterliche Zeit oder im Liegestuhl. in Köln, auch für uns Funken. Gerade haben wir es wieder in Deutschland erlebt: Ange- Wir blicken zurück und auch nach vorn, denn sichts des G20-Gipfels in Hamburg treffen es ist Jahreshalbzeit. In der ersten Jahreshälfte sich sogenannte „autonome“ Randalierer und haben die Roten Funken eine grandiose Ses- mischen eine Stadt auf, und zwar in einer Art sion erlebt, ausverkaufte Säle und eine ausge- und Weise, dass einem jedes Verständnis dafür lassene Stimmung bei allen Veranstaltungen. fehlen muss. Der schon fortgeschrittene Kartenverkauf der Session 2018 zeigt bereits, dass die Nachfrage So war es auch Ende April, als ein Parteitag nach Karten weiter steigt. Es wird immer frü- einer politischen Partei zu ähnlichen Aus- her gebucht. Heute schon sind zahlreiche Ver- schreitungen in Köln hätte führen können. anstaltungen ausgebucht. Ich kann also jedem Dank der Kölner Polizei und der Kölner Bevöl- nur raten: Ran an die Bestellungen, das Ange- kerung ist es aber hierzu nicht gekommen. Die bot wird knapp! Stadt hat sich selbstbewusst gezeigt und nicht gegen etwas, sondern für Ihre Toleranz gewor- Wie die Titelseite es schon zeigt: Mit der Her- ben. So auch eine Veranstaltung des Festkomi- ausgabe dieses „Stippeföttchens“ beginnt die tees Kölner Karneval, an der die Roten Funken „heiße Vorbereitungsphase“ unserer Manö- teilgenommen haben. Eine ungewöhnliche vertour nach KUBA/USA über den 3. Oktober Aktion, gerade auch für uns Rote Funken. 2018. Jeder, der sich unverbindlich ange- Aber eine deutliche Stellungnahme an die meldet hat, bekommt jetzt und hiermit die Adresse all derjenigen, die unsere Stadt miss- Aufforderung, sich verbindlich anzumelden. brauchen wollen für Ihre Auseinandersetzun- Der Reisepreis liegt bei 4.990,-€, und wir kön- gen, Provokationen und Gewaltbereitschaft. nen aufgrund der Vorbereitung anmerken: Wir, die Kölner Gesellschaft, und dazu gehört Es wird wieder eine unvergessliche und ganz erst Recht der Kölner Karneval, haben hier außergewöhnliche Reise, die man in dieser Art eine klare Absage erteilt! Funkeposs us dr Ülepooz
2 | 3 EDITORIAL INHALTSVERZEICHNIS 4 Manöverfahrt 2018 Kölle goes „CUSA“ 8 Dr Vörstand meldt Neuheiten & Informatives 10 Mir all sin Kölle 22. April 2017 1 Hunold und Hemingway 12 Interview mit Christoph Kuckelkorn 17 Tanzpaar der Session 2016/2017 Judith und Pascal holen den Pokal Ein besonderer Event war auch die Eishockey weltmeisterschaft nach Karneval in Köln. Auf- 18 Funke danze us d’r Reih grund der tatkräftigen Unterstützung dieses Themas während der Karnevalszeit durch die 20 Eishockey-Weltmeisterschaft Roten Funken ergaben sich für Funke und unsere FunkeFründe Einladungen, Spiele mit 21 Funken-Söckche för Kölsche Ströppche zu verfolgen. Das hat uns doch sehr gefreut. 22 Karlheinz Jansen † 01.05.2017 Wir haben einen neuen Festkomitee-Präsiden- ten gewählt. Er stammt aus einer bekannten 23 Förderverein Ühlepooz Kölner Familie. Und es ist wieder ein Funk. Wir haben eine neue Vorsitzende Diesmal ein Blauer. Bereits sein Vater Fro war Präsident der Blauen Funken von 1870 e.V. In 24 „Corps à la Küch“ diesem Stippeföttchen stellen wir ihn vor. Man Sommer-Schlot met Radiesjer un Mett-Kugele darf viel von ihm erwarten, denn er hat den Karneval von Kindesbeinen an kennen und 26 FunkeFründe lieben gelernt. Aus einem der vielen persönli- chen Gespräche mit ihm weiß ich, dass eines 28 Neues aus der Fundgrube seiner Augenmerke auch die Entwicklung und Betreuung der Kölner Dreigestirne sein wird. 30 Dichtung und Wahrheit Das freut mich sehr, und wir können uns alle „Hört op ze scheesse, seht ihr dann nit, nur beglückwünschen, in Christoph Kuckel- dat he Lück stonn!“ korn den neuen Chef unseres Dachverbandes gewählt zu haben. In der vorliegenden Ausgabe erinnern wir an Karlheinz Janßen und berichten von IMPRESSUM „Agrippina Kurasch“, die ihren konkreten Herausgeber: Kölsche Funke rut-wieß vun 1823 e. V. Funkenjob jetzt auch als Vorsitzende des Ver- Präsident und Kommandant: eins der Freunde und Förderer der Ühlepooz Heinz-Günther Hunold „Lachduuv vun d´r Ülepooz“ „Fritz Everhahn Stiftung“ e.V. (besser bekannt Chefredaktör: Manfred Müllewitz „Weßjestäsch“ stippefoettche@rote-funken.de als „Ühlepoozverein“), unterstreicht. Ressortleiter: Günter Ebert „Blömche“ Schriftführer: Dirk Wissmann „Appelzien“ Also alles in Allem, Redaktion Dr. Michael Euler-Schmidt „Raretätche“ et jitt vill ze lese, maht üch jet Freud domet. Ne dieser Ausgabe: Günter Leitner „Bäbbel“ schöne Summer, met vill Sunnesching, kooter Botz Olaf Strecker „Krütz“ un nem luftije Röckche wünsch üch Ühr Fotos: Joachim Badura, Kurt Braun, Randolf Bunge, Daniela Decker, Vera Drewke, Joachim Rieger, Rote-Funken, Archiv Anschrift Rote Funken Geschäftsstelle Redaktion: Sachsenring 42, 50677 Köln Heinz-Günther Hunold Layout & Druck: Porschen & Bergsch Mediendienstleistungen 52399 Merzenich | porschen-bergsch.de Präsident und Kommandant Gesamtkonzept: Daniel Porschen „@“ Kölsche Funke rut-wieß vun 1823 e.V. Auflage: 1.500 Funkeposs us dr Ülepooz
Kölle goes „CUSA“ Havanna - Phoenix/Arizona - Las Vegas Kölsche Funke rut-wieß vun 1823 e.V. auf großer Manöverfahrt 2018 Von Günter Ebert | Blömche werden unsere Aufzüge zu einem ganz beson- deren Erlebnis. B unte Oldtimer, edle Zigarren, süffiger Hier gibt es nun einen ersten vorläufigen, noch Rum, karibische Leichtigkeit. nicht ganz vollständigen Reiseablauf. Wir wer- Gleißend brennende Sonne auf dem den die verbleibende Zeit bis zum Beginn der Asphalt, der Duft nach Benzin, Freiheit pur, Tour nutzen, weitere individuelle und funken- sagenhafte Canyons, Wild West Ranch und typische Aktivitäten auszuarbeiten, um Euch abends saftige Steaks am Lagerfeuer. einmal mehr eine unvergessliche Manöver- 24/7 Entertainment, Slot-Machines und Rou- fahrt zu präsentieren. lette, großartige Shows und Mega-Hotels. Start am 29. September 2018 Kontrastreicher kann eine Manöverfahrt nicht Los geht es am 29. September 2018 mit dem sein, als die der Kölsche Funke rut-wieß vun Direkt-Flug von Frankfurt nach Havanna/ 1823 e.V. im Herbst 2018. Nach umfangreichen Kuba. Bei Drucklegung dieses Berichtes war Planungen und einigen persönlichen Besuchen die finale Entscheidung zwischen den Topho- vor Ort der „Reiseleitung“ bestehend aus Lach- tels „Park Central“ oder „Kempinski“, beide duuv, Blömche, Stippe, Knocheflecker und unmittelbar am Capitol gelegen, noch nicht Backes kann es jetzt endlich los gehen. gefallen. Die Pfosten sind gesetzt, das Rahmen- programm steht weitestgehend. Kurz nach der Ankunft beginnen wir direkt Alle Teilnehmer können sich mit einem gastronomischen Highlight: Wir bereits heute auf eine besonders speisen im Toprestaurant „Paladar La Guarida“ erlebnisreiche und exklusive in der Altstadt von Havanna, dieses öffnet Manöverfahrt freuen, mit vielen für uns exklusiv auch seine Dachterrasse mit Highlights, welche zum Teil nur atemberaubendem Blick auf die nächtliche Alt- in dieser Konstellation zu Stande stadt bei Live-Salsa-Musik. kommen können. Natürlich sind An den kommenden Tage lernen wir Havanna viele unserer Freunde des THC Kalk- umfangreich kennen. Wir besuchen die Alt- Humboldt auch mit von der Partie. stadt, fahren mit den weltbekannten Oldti- Mit ihrer musikalischen Unterstützung mern, organisieren Strandtage am karibischen Funkeposs us dr Ülepooz
4 | 5 MANÖVERFAHRT 2018 Meer, lassen uns die Produktion von Zigarren Unser Tanzpaar zeigt unter und Rum erklären und tauchen ein in die karibischem Sternenhimmel, karibische Lebensfreude, auf den Spuren von gemeinsam mit der Funkenwa- Ernest Hemingway, bei Mojito und Diaquiri. che, wie man in Colonia zu fei- Natürlich feiern wir an einem Abend im legen- ern pflegt. Ein weiteres High- dären „Don Cangrejo“, lasst Euch überraschen. light ist natürlich ein Konzert der Höhner. Fest der Kulturen „Kölle goes Cuba“ Wilder Westen in Die Höhner werden uns auch bei dieser Tour Phoenix/Arizona begleiten. Pünktlich zu unserem ersten offiziel- Abschied ist len und öffentlichen Auftritt im Amphitheatro ein scharfes von Havanna Vejio landen sie, von Kölle kom- Schwert... Am mend, direkt in Havanna um mit den Roten Donnerstag, Funken, der weltbekannten Dance-Company 4. Oktober 2018 „Havana Queens“ und einer weiteren kubani- heißt es dann leider schen Top-Band das Fest der Kulturen „Kölle „Adios Cuba“. Mit goes Cuba“ zu feiern. Wir rechnen mit ca. einem weinenden 2.000 Besuchern: Kubaner und Touristen sind Auge verlassen wir herzlich willkommen. die Karibik-Insel und landen mit einem Am letzten Tag unseres Aufenthaltes auf Kuba „Welcome USA“ in folgen wir sehr gerne der Einladung des Bot- Phoenix/Arizona. schafters der Bundesrepublik Deutschland, Herrn Thomas Neisinger, in die Residenz Nach einem kurzen Trans- der Deutschen Botschaft nach Miramar. Am fer erreichen wir die „Rancho de los Caballe- 3. Oktober, dem Tag der Deutschen Einheit, ros“ in Wickenburg. Diese Ranch haben wir werden wir als Kultur-Botschafter des Außen- exklusiv für unsere Gruppe gemietet. Für zwei ministeriums für die 500, teils internationalen Tage tauchen wir in den „Wilden Westen“ ein: Gästen, die Knabüß präsentieren und wibbeln. Ausritte zu Pferde, geführte Wanderungen Funkeposs us dr Ülepooz
durch Canyons, Tontauben schießen, Lasso dären „Black Barts“ Saloon & Steakhouse, wo werfen, aber auch Golf und Tennis oder ein- wir charmant rustikal den Abend auf Funken- fach nur das, was der Funk auch gerne mal Art ausklingen lassen. Neben unseren Höhnern macht: Am Pool liegen und „nix dunn“! im Country-Style und unplugged, wird es hier Wir planen die großen „Rote Funken Rodeo noch eine weitere musikalische Überraschung Games“ und treffen uns natürlich abends geben. zum rustikalen Barbecue bei Steaks, Spareribs and Craft-Beer am Lagerfeuer unterm weiten Am nächsten Morgen, am 8. Oktober geht es Sternenhimmel. weiter Richtung Las Vegas. Wir fahren über die letzten erhaltenen Teilstücke der Route Auf der Route 66 Richtung Las Vegas 66 Motherroad nach Seligman, wo wir den Nach zwei Tagen „Wild-Funk-Leben“ folgt am weltbekannten Barber Angel Delgadillo tref- 7. Oktober mit dem Transfer von Wickenburg nach Las Vegas das nächste Highlight, denn hierfür gibt es fakultativ verschiedene Mög- lichkeiten: Wer mag erlebt als „Easy Rider“ auf einer gemieteten Harley Davidson den heißen Asphalt in Richtung Old Route 66. Natürlich kann man auch mit „Mustang Convertibles“, „Trikes“ aber auch in klimatisierten und luft- gefederten SUVs die 416 staubigen Meilen an zwei Tagen zurück legen. Unsere erste Etappe führt uns vorbei am ehe- maligen Western-Städtchen Prescott, über eine Serpentinen-Strecke, durch Pinienwälder nach Jerome. Hier stärken wir uns mit einem Bar- becue bevor wir am frühen Abend unser Hotel „Little America“ direkt am Highway in Flagstaff erreichen. Abends treffen wir uns im legen- Funkeposs us dr Ülepooz
6 | 7 MANÖVERFAHRT 2018 fen. Er rasiert mit seinen 90 Jahren noch mit gessliche Erlebnisse, welche der Klinge und hat wesentlich zum Erhalt der in die Geschichtsbücher der Straßenkultur der Route 66 beigetragen. Unser Roten Funken geschrieben Präsident und Kommandant wird es sich nicht werden. nehmen lassen und sich einer entsprechenden Behandlung unterziehen. Es folgt ein einmali- Am Donnerstag, den 11. ges BBQ im „Hackberry General Store“ direkt Oktober verlassen wir Las an der Route 66. Weiter geht es vorbei an Vegas in Richtung Frankfurt Kingman, mit einem Stopp am Hoover Stau- um nach einem Nachtflug damm, nach Las Vegas. Dort werden wir mit und dem Bustransfer am einem Funkenkorso ordentlich den Strip (Las 12. Oktober 2018 wieder im Vegas Boulevard) einheizen. guten alten Kölle anzukom- men. Vegas: Hier beginnt das heiße Finale! Diese einmalige, quirlende Stadt bietet unzäh- Opjepass! lige Möglichkeiten, Casinos, Shows, Entertain- Ab sofort können und sollten ment und Nightlife. Es wird jeder auf seine sich alle interessierten Funken Kosten kommen. mit beigelegtem Formular ver- bindlich zu dieser sensationel- Für all diejenigen, welche sich nicht nur in der len Manöverfahrt anmelden. weitläufigen Spa-Area unseres Hotels, wahr- Der Preis liegt bei € 4.990,- scheinlich wird es das „Caesars Palace“ sein, pro Person und wird, wie aufhalten wollen, bieten wir fakultativ unter- immer, in drei Raten fällig. schiedlichste Aktivitäten an: Einen ersten Informations- Besuche von weltbekannten Shows, Motor- Abend veranstalten wir sport bis 450 km/h, High-Roller oder Cow- direkt nach den Sommer- boyreiten, Einkaufen in Shopping-Malls und ferien, am 6. September Outlet-Centern – alles ist möglich. 2017 um 19.30 Uhr, in der Ein absolutes Highlight ist ein Besuch des Ülepooz. Hier werden wir nahegelegenen Grand Canyon! Vor Ort kann umfassend über die Reise individuell gebucht werden, ob mit Leihwagen, informieren, auch zu bisher Reisebus oder exklusivem Helikopter-Flug mit noch nicht fixierten weiteren Imbiss in einer Schlucht direkt am Abgrund! Tour-Elementen. In Las Vegas werden wir wahrscheinlich zwei große öffentliche Auftritte in großer Uniform gemeinsam mit unseren Freunden, den Höh- nern, zelebrieren. An dieser Stelle möchten und dürfen wir noch nicht zu viel verraten, aber Ihr könnt uns glauben, es werden unver- Funkeposs us dr Ülepooz
Dr Vörstand meldt Gedenkstätte der Roten Funken auf dem F riedhof Melaten Neue Leitung bei den Funkepänz: Wachbeitrag A ufgrund einer neuen beruflichen Herausforde- Im Rahmen der erweiterten Vorstandsitzung während rung hat unser Funkenfreund Andreas Palmen, der Klausurtagung wurde beschlossen die Wachumlage „Knöddel“, nach 5-jähriger verantwortungsvoller von 5 € auf 10 €/je Wachtag zu erhöhen. Mitarbeit sein Amt bei den Funkepänz zum Ende der Session 2017 niedergelegt. Gedenkstätte der Roten Funken auf dem In seinen Verantwortungsbereich fielen das Tanztrai- Friedhof Melaten ning, Wachauftritte sowie die Verwaltung der Uniform- Wä treu jedeent als Funk op Äde, un met uns jing en Kammer in der Ülepooz für unsere Pänz. Freud un Leid, dä weed niemols verjesse weede. Jott trüß Üch en d’r Iwigkeit! Wir danken ihm für sein außerordentliches Engagement und den unermüdlichen Einsatz für unseren Nachwuchs. Das neue Team besteht aus Herrn Dr. Sandor Wameling und Herrn Dr. Ludger Paas als Leiter; unterstützt wer- den Sie von Herrn Heiko Hörnecke und Herrn Friedrich Bergmann. Das Team wurde auf der Vorstandssitzung im Juni d. J. bestätigt; wir freuen uns auf die Fortsetzung der bisher erfolgreichen Jugendarbeit und wünschen dem neuen Team eine glückliche Hand mit vielen neue Ideen und Inspirationen für uns Pänz. Strategietagung Clostermannshof Am 19.5. und 20.5.2017 traf sich an den Vormitta- gen der Vorstand und am Freitagnachmittag dann der Nun ist es soweit. Die Patenschaft ist Beurkundet, die erweiterte Vorstand zur Klausurtagung. In einer ange- denkmalpflegerische Genehmigung zur Rekonstruktion nehmen aber auch konstruktiven und arbeitsreichen der Grabstätte liegt vor, d.h. die steinmetzmäßige Bear- Atmosphäre wurde nicht nur die uns immer wieder beitung des ersten Abschnittes an der Grabstätte sind bewegenden Themen, wie die gegenseitige Wertschät- im Gange. Zum ersten November wird der erste Teil fer- zung und Kultur in den eigenen Reihen diskutiert. tiggestellt sein. Die Kosten und der Vertrag zur Nutzung Insbesondere standen das Konzept der Gedenkstätte bzw. Bestattung sind formuliert und kann von interes- sowie unser Jubiläum 2023 auf dem Programm. Zum sierten Funken eingesehen werden. Lediglich Mitglie- Konzept der Gedenkstätte findet ihr im weiteren einen der der Roten Funken können lt. Vorstandsbeschluss Beitrag von unserer „Greßschöpp“, Jacky Beumling. hier ihre letzte Ruhe finden. Interessierte Funken die Für das Jubiläum 2023 nehmen die Vorbereitungen sich vormerken möchten können sich beim Senatsprä- nun konkrete Gestalt an und es wurden im Rahmen sidenten, dem Schatzmeister oder dem Schriftführer der Tagung verschiedenen Arbeitsgruppen gegründet melden, denn ab sofort kann die Gedenkstätte auch als die sich ab September im 3 Monats Turnus zu einem Grabstätte genutzt werden. Möglich sind vier Sargbe- Austausch zusammensetzen. Die Arbeitsgruppen bear- stattungen, diese bleiben den Präsidenten vorbehalten beiten dabei ein weites Feld an möglichen Aktivitäten, und 24 Urnengrabstellen. Auf der jeweiligen Grabstätte hierzu gehören Sport, Kultur, Kunst, Publikationen, wird kein Liegestein mit Namen und Lebensdaten den Veranstaltungen aber auch Dinge wie ein Rote-Funken Bestattungsort kennzeichnen. Die Bestatteten werden Wanderweg oder die Erneuerung des Wagenparks für auf einer Tafel mit Namen und Lebensdaten sowie den Rosenmontagszug. Schließlich möchten wir unser Spitznamen verewigt. Jubiläumsjahr 2023 komplett ausfüllen. Euch allen wünschen wir jedoch viel Gesundheit und ein langes Leben.J.B. Funkeposs us dr Ülepooz
8 | 9 DR VÖRSTAND MELDT Neue Stippeföttche Winterausgabe Stellenanzeige –Wir brauchen Hilfe! Unser Liederheft und die Winterausgabe des Stippefött- Das Vorbereitungs-Team zur Veranstaltung chens werden ab der kommenden Session zum STIPPE- 11em11 braucht am Tage selbst noch viele fleißige Mit- FÖTTCHE-SESSIONSMAGAZIN zusammengefügt. Da arbeiter. Funken werden benötigt beim Einlass, beim die Inhalte vielfach identisch sind, können wir so den Bierzapfen, beim Bierverteilen und mehr. redaktionellen Aufwand sowie Druck- und Logistik- Interessierte meldet euch bei Michael Knipp E-Mail kosten optimieren. Alle Beiträge kommen unverändert kasaba@rote-funken.de oder bei Jacky Beumling aus den bewährten Händen unserer Stippeföttchen- E-Mail beumling@rote-funken.de. Redaktion. Das Layout wird sich dem Erscheinungsbild der Rote Funken-Drucksachen anpassen. Durch das Die Presse- und Kommunikationsabteilung sucht größere Format können Inhalte und Bilder in besse- ein bis zwei kreative Funken, welche während der Ses- rer Qualität übersichtlicher angeordnet werden. Alle sion die Highlights unserer eigenen Veranstaltungen Mitglieder bekommen wie gewohnt das Stippeföttche- und sonstige Besonderheiten für Informationszwecke Sessionsmagazin, inkl. Funken-interner Nachrichten, originell in Worte fassen können. Diese Aufgabe ist vor Weihnachten per Post zugeschickt. Darüber hinaus sicherlich interessant für engagierte Inaktive und Mit- wird es auf unseren Veranstaltungen, wie bisher, groß- glieder der Reserve. Bitte meldet Euch bei Günter Ebert zügig ausgelegt. Weitere Informationen erhalten alle „Blömche“ unter ebert@rote-funken.de Mitglieder anlässlich unserer Jahreshauptversammlung. Des Weiteren sind wir immer an interessantem und Feldzeugmeisterei / Wagenbau seriösem Fotomaterial aus dem „Funken-Leben“ Unser neuer Feldzeugmeister Herbert Clasen „Kning“, interessiert. Die Motive sollten zur Veröffentlichung hat mit seinem Vorgänger in diesem Ressort, Günter geeignet und in einer guten Auflösung (+/- 1 MB) Ebert „Blömche“, erste Vorschläge für die Erneuerung aufgenommen sein. Sie können an die E-Mail-Adresse des Rosenmontag-Fuhrparks erarbeitet. Gemeinsam bildarchiv@rote-funken.de geschickt werden. mit dem renommierten Wagenbauer J. Liebetrau wur- den zwei Motive für unsere Bagagewagen entworfen, „Raretätche“ erhält welche erstmalig am Rosenmontagszug 2019 teilneh- „Kulturpreis der Deutschen Fastnacht“ men können. Ein großer Schritt, dem gesetzten Ziel bis Herzlichen Glückwunsch möchten wir an dieser Stelle zum Jubiläum 2023 den gesamten Fuhrpark zu erneu- unserem „Raretätche“ Dr. Michael Euler-Schmidt aus- ern, ist getan. sprechen. Der langjährige aktive Funk wird in diesem September im Krönungssaal des Rathauses zu Aachen mit dem renommierten „Kulturpreis der Deutschen Fastnacht“ von der „Stiftung des Bundes Deutscher Karneval e.V.“ für seine Verdienste rund um den Kar- neval ausgezeichnet. Bei den Roten Funken ist unser „Raretätche“ vor allen Dingen ein wertvoller Ratgeber und Mitarbeiter der Redaktion des „Stippeföttchens“. Der stellvertretende Direktor des Kölner Stadtmuse- ums engagiert sich außerdem als Geschäftsführer der „Freunde und Förderer des Kölschen Brauchtums e.V.“. Wir werden in der nächsten Ausgabe ausführlich über die Preisverleihung berichten. Danke an Markus Scheer „Knüver“, der nach einem viertel Jahrhundert aktiver Mitarbeit in den verdienten „Vorruhestand“ geht. Seit dem ersten Tag seiner Mitgliedschaft war Markus Scheer im Ressort „Wurfmaterial“ immer zuverlässig tätig. Darüber hinaus hat er sich über 8 Jahre im Internet- team eingebracht und unseren Newsletter betreut. Auch war er maßgeblich für den Kartenanfragebogen verantwortlich. Wir möchten uns hier an dieser Stelle einmal sehr herzlich für seine vertrauensvolle Mitarbeit bedanken und freuen uns auf viele weitere gemeinsame Stunden. Funkeposs us dr Ülepooz
Mir all sin Kölle ine Kundgebung für Vielfalt und Toleranz – E gegen Rassismus, Antisemitismus und Ausgrenzung“ S o nannten die Organisatoren um Festkomitee- nis zu Vielfalt und Toleranz und sangen gemeinsam mit Präsident Christoph Kuckelkorn das eindrucksvolle Tausenden Menschen den Bläck Fööss-Klassiker „Unser Bekenntnis von tausenden Bürgern aus Köln und Stammbaum“. Umgebung, die sich an einem Sonnabend im April im inneren Grüngürtel zusammenfanden. Anlaß war der Mittendrin – oder, um genau zu sein – diesmal an der 6. Bundesparteitag der „Alternative für Deutschland“ Spitze der aufziehenden Karnevalsgesellschaften zog am 22. und 23. April 2017 im Maritim Hotel Köln. eine Gruppe Roter Funken, angeführt von Präsident Während die Kölner Polizei mit einem Großaufgebot und Kommandant Heinz-Günther Hunold, in großer an Personal und Gerät den Tagungsort abschirmte Uniform, Litewka oder nur mit Krätzje vor die Bühne, und Übergriffe gewaltbereiter Personengruppen aus die von dem Symbol der Initiative, dem Bild des „Köl- der linksautonomen Szene abwehrte; während etliche ner Bauern“ mit Dreschflegel und Pfauenfedern als lärmende Demonstrationszüge mit tausenden Teilneh- Allegorie der Wehrhaftigkeit und der Toleranz unserer mern und unterschiedlichem Motto (Bunt statt Bla Stadt flankiert wurde. – Köln gegen Rechts – Köln stellt sich quer) an diesem Samstag durch die Innenstadt zogen, zeigten die Kölner Das Programm unter dem vorerwähnten Motto: „Mir Karnevalisten den Bürgern, dass es auch anders geht. all sin Kölle“ und von Bettina Böttinger moderiert, bildete mit den abwechselnden Wort – und Gesangbei- Die Organisatoren des Festkomitees hatten – zusam- trägen ein eindrucksvolles Statement gegen Fremden- men mit Kölner Karnevalsgesellschaften und Kölner feindlichkeit und für Toleranz. Gegen 16.00 Uhr trat Bands – auf eine Wiese an der Aachener Straße, in Heinz-Günther Hunold vor das Mikrofon und begann Höhe des Aachener Weiher, nicht weit vom Aachener seine Rede mit einem kurzen Rückblick auf den zaghaf- Clacis, eingeladen und hier eine Bühne aufgebaut. ten Wiederbeginn des Karnevals im Februar 1948 und die damit verbundene Rückkehr von Hoffnung und Am gleichen Ort stand in den frühen fünfziger Jahren Lebensmut für die Menschen in einer total zerstörten der „Williamsbau“, älteren Kölner Bürgern noch gut Stadt. bekannt. Eine Mehrzweckhalle für 2500 Zuschauer, die der Circus Williams Ende der vierziger Jahre als halb- festes Winterquartier errichtet hatte und die zu diesem Zeitpunkt auf Grund der Kriegszerstörungen der einzig mögliche Ort für Großveranstaltungen in der Stadt war. Hier boxte nicht nur „Müllers Aap“ vor begeistertem Publikum, hier gab es auch Politikveranstaltungen und Karnevalssitzungen gleichermaßen, und 1955 wurde im Williamsbau die Proklamation des Kölner Dreige- stirns mit dem Kölner Zeitungsverleger Alfred Neven DuMont als Prinz Karneval gefeiert. Damals mit dabei: Unser Ehrenmitglied und Funken-Gineral Ludwig Sebus, „Krätzge“ genannt. 62 Jahre später, am 22. April 2017, zeigten die Prota- gonisten dieser Kundgebung, dass der Kölner Karne- val mehr ist und mehr kann, als bloßes Feiern in der „Fünften Jahreszeit“. Neben den Karnevalisten und zahlreichen Kölner Bands beteiligten sich Künstlerin- nen und Künstler, Vertreter aller großen Religionen sowie Abordnungen des Aachener, Bonner und Düssel- dorfer Karnevals an diesem eindrucksvollen Bekennt- 1 Bettina Böttinger im Gespräch mit Heinz-Günther Hunold Funkeposs us dr Ülepooz
10 | 11 MIR ALL SINN KÖLLE 1 Tausende Besucher feierten friedlich Fotos: Daniela Decker „Dr Kreeg es am Engk, uns Kölle jing – körperliche Auseinandersetzungen geht, drop. Lück, späut en de Hängk un baut gilt der – den Kölner Stadtsoldaten angesichts widder op!“ dem Heranrücken der französischen Revoluti- onstruppen 1794 zugeschriebene – Ruf: Das gemeinsame feiern in bescheidenen Nachkriegsverhältnissen, das Lachen mitei- „Hüürt op ze scheeße, süht ehr dann nit, dat nander – all das führte die Menschen wieder he Minsche stonn!“ ein Stück zusammen und gab ihnen Mut in einer trostlosen Zeit. Und hieran hatte der Gerade in diesen Zeiten ist es wichtig, zusam- Karneval von damals einen nicht geringen menzustehen und uns öffentlich zu dem zu Anteil. bekennen, was unsere Stadt ausmacht: Köln ist eine liebenswerter Ort, an dem es sich „Diejenigen unter uns, die diese grausamen friedlich miteinander leben und feiern läßt. Zeiten nicht erlebt haben, können nicht oft Köln definiert sich sicherlich nicht nur, aber genug darauf hinweisen, dass es wohl das auch durch Kunst und Kultur – und dazu größte Geschenk unserer Zeit ist, in Frieden gehört auch der Kölner Karneval. zusammen leben zu können.“ Für alle Altersgruppen und alle Gesellschafts Das immerwährende Motto des Kölner Kar- schichten, von „Stunk bis Prunk“, lebt der nevals: „Jeck, loss Jeck elans“ zeugt von Karneval in den unterschiedlichsten Facetten Offenherzigkeit und Toleranz – gegenüber und erneuert sich von Generation zu den Menschen in der Welt und den Men- Generation. schen aus aller Welt, die in unserer Stadt friedlich miteinander leben und feiern wol- „Wir sind heute nicht hier, um GEGEN etwas len. zu ein. Wir sind die bunten, kölschen Bot- schafter einer weltoffenen Stadt und Teil „Damit erteilen wir allen, die unsere Stadt einer großen Gemeinschaft. und ihre Gastfreundschaft nutzen, um zu Ich bitte Euch: Glaubt an Euch selbst und an polarisieren, um Krawalle und Angriffe gegen die Werte, für die wir alle stehen und lasst Mitmenschen zu organisieren, um gegenein- nicht zu, dass unsere Stadt zum Schauplatz ander zu kämpfen oder andere zu belästigen, politischer und gewalttätiger Auseinanderset- eine deutliche Absage.“ zungen wird. All denjenigen, denen es lediglich ums Pola- Auszug aus der Rede von Heinz-Günter Hunold risieren, um verbale oder – schlimmer noch Aufgearbeitet von Hans-Joachim Kamp „Nüppcher“ Funkeposs us dr Ülepooz
„Ich bin ein Team-Player” in Gespräch mit Christoph Kuckelkorn – seit März 2017 E Präsident des Festkomitee Kölner Karneval von 1823 C hristoph Kuckelkorn (52) führt in fünfter Genera- Auch im Sommer verbringe ich rund vier Abende im tion das Bestattungshaus Christoph Kuckelkorn, Ehrenamt und ja, das kostet viele private Zeit, doch das zu den führenden Kölner Bestattungshäusern es macht auch viel Freude, denn ich lerne den Kölner zählt. Aufgrund einer beruflichen Qualifikation als Karneval aus neuen Perspektiven besser kennen. „Thanatopraktiker“ (Thanatos – griech. für Tod) und als Mitglied des „DeathCare Embalmingteam Germany Stippeföttche: e. V.“ gehörte der Kölner Bestattermeister zu den deut- Man sagt Dir eine gewisse Affinität zu Kunst und Kul- schen Spezialisten, die 2004 nach der Tsunami-Katas- tur nach, als Zugleiter war vermutlich Deine künstle- trophe in Süd-Ost-Asien zur Verstorbenenversorgung rische Kreativität gefragt. Gibt es Möglichkeiten, diese entsandt wurden. persönlichen Neigungen auch in das neue Amt einzu- bringen? Neben beruflichen Ehrenämtern engagiert sich der bekennende „Blaue Funk“ im Kölner Karneval und Christoph Kuckelkorn: war von 2005 bis 2017 Leiter des Kölner Rosenmon- Jetzt ist Kreativität in neuen Richtungen wichtig. Dazu tagszuges sowie Vize-Präsident des Festkomitees. Im zählen Fragen wie: Wie entwickelt sich der Karneval? März dieses Jahres wählten ihn die Mitgliedsgesell- Welche Impulse gilt es aufzunehmen? Wo stehen wir schaften des Festkomitees zu ihrem Präsidenten. mit dem Kulturgut Kölner Karneval in 20 Jahren? Das geht nur mit Kreativität und Querdenken in Gemein- Im Jahr 2008 publizierte „DIE ZEIT“ unter dem Titel schaft mit dem Vorstand und durchaus auch weiteren „Der fröhliche Bestatter“ ein Porträt des Karnevalis- Spezialisten. ten, Kuckelkorn stellte darin die vielfältigen Parallelen zwischen Beruf und Ehrenamt, zwischen „tagsüber Stippeföttche: Tod und Trauer und abends Blödsinn und Blaskapelle“ In den vergangenen Jahren konnte man hier und da heraus. Bei einem Gespräch im Kölner Stadtmuseum gewisse Auswüchse des traditionellen Karnevals hin zu stand Christoph Kuckelkorn dem Redaktionsteam des Party-Veranstaltungen beobachten. Gibt es seitens des „Stippeföttche“ Rede und Antwort. Festkomitees Überlegungen, wie man hier gegensteuern könnte? Stippeföttche: Was wird sich für dich in Zukunft als Präsident des Christoph Kuckelkorn: Festkomitees ändern? Der Karneval entwickelt sich immer und ist stetig im Wandel. Ein Organismus, bei dem ständig etwas Christoph Kuckelkorn: abstirbt und etwas Neues geboren wird. Mein Vorgän- Tatsächlich ist das eine große Veränderung. Bislang ger Markus Ritterbach hat es auf den Punkt gebracht: konnte ich mich während des Jahres und konzentriert Der Karneval ist immer ein Spiegel der Gesellschaft. So, in der Session voll dem Projekt „Rosenmontagszug“ wie sich die Gesellschaft verändert, verändert sich auch widmen. Natürlich hatte ich als Vizepräsident auch stets der Karneval. Kenntnis über den Status der weiteren Projekte in den weiteren Ressorts des Vorstands. Dazu zählen auch sehr positive Entwicklungen: Es gab noch nie so viele bewusst stille oder leise organisierte Nun setze ich andere Schwerpunkte und bin mit Neu- Veranstaltungen, wie in dieser Zeit. Der Facettenreich- lust dabei diese zu priorisieren. Dazu zählen laufende tum der Gesellschaften und deren Ideen für die Ver- Projekte zur kommenden Session. Doch meine Arbeit anstaltungen ist sehr reich. Das ist eine unglaubliche wird nun auch deutlich strategischer und auf die Vielfalt, die keine Stadt in Deutschland so bietet. Zukunft ausgerichtet, zudem nehme ich mehr reprä- sentative Termine wahr. Es gibt für jede Interessenlage, ob alt, jung, im Saal, auf der Straße, im Veedel, in der City sehr individuelle Funkeposs us dr Ülepooz
12 | 13 INTERVIEW MIT CHRISTOPH KUCKELKORN Christoph Kuckelkorn vor dem Heinrich-Hoerle-Bild „Kölner Zeitgenossen“ mit Ostermann und Adenauer. Angebote. Es wird unterschiedlicher und das Gute ist eben: Jeder findet seinen Karneval. Es stellt sich auch die Frage: Ist ein bekanntes Lied aus dem Karneval ein Karnevalslied oder ist es ein kölsches Stippeföttche: Lied. Hat Willi Ostermann Karnevalslieder geschrieben Der Karneval hat in den letzten Jahren mehr und mehr oder eher kölsche Lieder. Wo ist der Unterschied? Wer sein Zeitfenster verloren. Früher war am Aschermitt- bewertet so etwas? Und – haben wir alle in all‘ unse- woch „alles vorbei“, heutzutage verlängert sich der ren Familien über Jahrzehnte bei jedem Familienfest Karneval, da die gleichen Gruppen weiterhin auftreten, außerhalb der Session Karnevalslieder gesungen? die gleichen Lieder singen, etc. Die traditionelle Bin- dung an den kirchlichen Kalender existiert kaum, so Das gleiche gilt für die „Locations“. Auch die Säle wie meint man. der Gürzenich, die Kongresssäle, die Flora, der Sartory und viele Veedelssäle haben unterjährig nicht die glei- Christoph Kuckelkorn: che Auslastung wie in der Session. Das Ganze ist ein Ja und nein. Fakt ist und bleibt: Am Aschermittwoch ist Mechanismus, den wir nicht mehr zurückdrehen kön- alles vorbei! Nach diesem Termin gibt es keine Sitzun- nen. Das System in sich ist sehr komplex. gen und Bälle mehr, es geht kein Zug und das Kölner Auch Karnevalsvereine feiern gerne Sommerfeste, aber Dreigestirn ist nicht mehr im Amt. Wesentliche Ele- dann eben in der „Strand-Botz“ und nicht im Kostüm. mente des Brauchtums haben nun Pause. Das Problem ist tatsächlich die Kostümierung, und das sehe ich auch sehr kritisch. Der Karneval, so wie wir Natürlich fokussieren sich die im Karneval erfolgrei- und tausende Menschen in unserer Stadt ihn verstehen chen Künstler auch professionell auf Veranstaltungen und feiern, lebt von unser aller ehrenamtlichem Enga- im laufenden Jahr, denn sie können nicht von den gement. Natürlich profitiert die Wirtschaft der ganzen zwei Monaten Karneval ein ganzes Jahr leben. Das ist Stadt davon, natürlich profitieren auch die Brauereien. legitim. Wenn dann aber eine Brauerei mit dem Hintergedan- Funkeposs us dr Ülepooz
ken einer kräftigen Hektoliter-Umsatzsteigerung ein arbeiten bereits an vielen Ideen und kommen dazu Sommer-Karnevalsfest ersinnt und aus keinem anderen auch noch auf die Roten Funken und zur Großen von Grund, dann sehe ich das schon sehr kritisch. Ich halte 1823 zu, damit wir unsere Aktivitäten gut aufeinander das für einen klaren Affront gegenüber all den Karne- abstimmen und Synergien entwickeln. valisten, die ihre Freizeit und persönliches Engagement für das ehrenamtliche Engagement opfern. Deswegen Stippeföttche sind wir da auch sehr dogmatisch. Das Karnevalsmuseum steht jetzt im elften Jahr ohne wissenschaftliche Leitung da. Gerade vor dem großen Stippeföttche: Jubiläum in 2023 wäre die Zeit davor wichtig, um mal Die Diskussion um die Kommerzialisierung im wissenschaftlich zu analysieren und nachzudenken. Karneval ist nicht neu, wohin führt dieser Weg, immer Wie stehst du dazu? perfekter eine Sitzungsveranstaltung organisieren zu wollen? Christoph Kuckelkorn: Das Kölner Karnevalsmuseum ist eine wichtige Basis, Christoph Kuckelkorn: um das Kulturgut Kölner Karneval zu erklären. ist ein Also ohne Kommerzialisierung kommen wir auch nicht Grundthema. Das Museum und auch das Archiv haben weiter. Das ist eine Stellschraube, an der auch die Ver- eine besondere Bedeutung – erst recht nach dem Ein- eine gedreht haben. Jeder Sitzungspräsident und Literat sturz des Stadtarchivs. Das Festkomitee ist in seiner hat Angst vor den Sitzungsbesuchern, die hinterher Struktur ehrenamtlich geprägt und wir können und den Daumen senken, weil die Sitzung nicht gar so per- müssen auch keinen eigenen wissenschaftlichen Zweig fekt organisiert war, Künstler der zweiten Reihe aufge- entwickeln. Vieles wurde dennoch in den letzten Jah- treten sind oder im Programm ein Loch war, das man ja ren wissenschaftlich ausgearbeitet: Zur Geschichte des auch sehr kölsch und humorvoll überbrücken kann. Kölner Rosenmontagszuges sind zwei Bücher als sehr profunde historisch/wissenschaftliche Ausarbeitung Das ist die Triebfeder, die Veranstaltungen immer erschienen, der Autor Dr. Michael Euler-Schmidt aus kommerzieller und durchgestylter erscheinen lassen. dem Kölner Stadtmuseum und gleichzeitig Fragenstel- Da gibt es Sponsoren- und VIP-Treffen, da gibt es eine ler dieser Runde, hat sehr gute Arbeit geleistet. Zudem bestimmte Sitzordnung, Gästebetreuung, ein Essen ist die Geschichte des Kölner Karnevals in der Zeit des hinterher und vieles mehr. Auch das ist eine Art von Dritten Reichs unter Berücksichtigung aller bekannten Kommerzialisierung, die aber – so sehe ich das – dem historischen Quellen wissenschaftlich aufgearbeitet. Karneval und der Gesellschaft gut tut. Mein Ziel ist es, den Karneval weiterzuentwickeln, Stippeföttche: auch seine wirtschaftliche Basis zu stärken, aber das Zusammenfassend: Karneval nach wie vor von der Pro- nicht als ein Hauptthema zu betrachten. Seit letztem klamation bis Aschermittwoch. Für Gesellschaften oder Jahr haben wir einen hauptamtlichen Archivleiter mit Tanzgruppen, die übers ganze Jahr hinweg Aufträge entsprechendem Knowhow, dies ist für uns ein wichti- generieren können, gilt: Auf das Kostüm wird verzichtet. ger Schritt. Zudem ist inzwischen ein Vorstandsressort für das Museum eingerichtet, dies gab es in der Vergan- Christoph Kuckelkorn: genheit nicht. Für die Zukunft setzten wir uns mit der Das ist eine ganz klare Regel. Darüber hinaus muss Standortfrage auseinander und prüfen das Konzept der man mit den Künstlern sprechen, inwieweit sie sich Ausstellung. im Stadtgebiet weiterhin so stark engagieren, weil dies natürlich auch zu gewissen Ermüdungserscheinungen Stippeföttche: führt. Wenn ich will, kann ich jetzt im Augenblick Ein richtiges Museum – halt nur am falschen Standort? Cat Ballou, Kasalla, etc. jedes Wochenende mehrfach hören. Christoph Kuckelkorn: Ein guter Standort ist wichtig, doch es ist und bleibt ein Stippeföttche: „Special Interest Museum“. Das wird nie etwas sein, Denkst Du jetzt schon an 2023, das 200-jährige Jubi- womit man Geld verdient. Doch es gibt weitere Optio- läum des Kölner Karnevals? nen und diese prüfen wir im Laufe der Zeit. Christoph Kuckelkorn: Stippeföttche: Meine Amtszeit beträgt drei Jahre und wir hoffen alle Der Straßenkarneval erlebt in der Session schon mal so im Vorstand, dass wir uns so gut führen, dass wir auch eine Art Exodus. Das heißt, die klassischen Versamm- noch dieses 200-jährige Jubiläum gestalten werden. lungsstätten wie Heumarkt oder Alter Markt sind für Ein derartiges Ereignis ist etwas Herausragendes! Wir viele zu gefährlich, das ist „closed-shop“ und man geht Funkeposs us dr Ülepooz
14 | 15 INTERVIEW MIT CHRISTOPH KUCKELKORN jetzt beispielsweise zum Tanzbrunnen, man geht ins vielen Kulturen in unserer Stadt, zu fördern und zu Maritim zu den Roten Funken oder man geht ins Hotel festigen. Und wenn jemand ein Handicap hat, dann oder in eine Kneipe. Wir überlassen im Prinzip einen darf das keine Rolle spielen. Soll heißen, den Gedan- Markenkern karnevalistischer Spielstätten anderen ken der Inklusion, den müssen wir noch stärken und Leuten mit geringerer Karnevalskultur. Hast du da natürlich auch den sozialen Gedanken. Da sind wir ja vielleicht einen Lösungsvorschlag? seit Jahren schon missionarisch unterwegs – so kennt ihr uns ja – und versuchen, das zu entwickeln und den Christoph Kuckelkorn: Karneval da mitzunehmen. Einige Gesellschaften sind Natürlich haben auch wir wahrgenommen, dass plötz- da schon Vorreiter, andere eben noch nicht. lich am Tanzbrunnen eine größere Veranstaltung statt- findet, die auch tatsächlich gut funktioniert. Das Kon- Stippeföttche zept der Großen von 1823 ist sehr gut aufgegangen. Bezieht sich das Motto der kommenden Session „Mer Und dort ist genau das Publikum, das wir uns immer Kölsche danze us der Reih“ auf die Roten Funken im am Alter Markt gewünscht haben und das teilweise Rosenmontagszug oder ist es eher nur die Würdigung auch früher dort war. Also auch Mütter mit ihren Pänz, ihrer Tanzkultur. Wie siehst du eigentlich die Roten um wirklich in einer tollen Atmosphäre zu feiern. Auch Funken? hier überlegen wir gemeinsam mit den Veranstaltern im Straßenkarneval und den angeschlossenen Christoph Kuckelkorn: Vereinen, was man da tun kann. Das ist kein Rote-Funken-Motto. Bei diesem Motto der Session 2018 ging es uns darum, dem Stippeföttche: Tanz im Kölner Karneval Energie zu Kann man diese Entwicklung so hinnehmen? geben und die Tanzgruppen thema- tisch nach vorne zu stellen. Zudem ist Christoph Kuckelkorn: das „Aus der Reihe tanzen“ der Inbe- Leiden wir wirklich darunter, dass wir so gut sind? Ist griff des Karnevals. Das Motto bietet das vielleicht ein Wahnsinns-Luxus-Problem? Also von einen wunderbaren roten Faden für die den großen Gesellschaften, die wirklich ihre Hausauf- gesamte Session. gaben machen und Veranstaltungen gut organisieren und wo es ein ehrenamtliches Führungsteam und Stipeföttche: einen Präsidenten gibt, wo das einfach funktioniert, da Wir als Karnevalisten sind es hat doch keiner irgendwelche Sitzungsprobleme. Die ja gewohnt, mit Mottos zu sind doch alle ausverkauft. Das ist eben auch ein Markt, leben. Hast Du da eins für der sich selbst reguliert. Alle Bälle sind ausverkauft. Dich, für die nächsten drei Dennoch entwickelt sich immer wieder Neues und das Jahre? „Mer stelle alles op macht es spannend. d´r Kopp“ hatten wir ja bereits…. Stippeföttche: Der Kölner Karneval ist weltweit sehr populär. Sollten Christoph wir trotzdem die Tradition, die dahinter steckt, noch Kuckelkorn: stärker bewerben? Nee, ich kann das nicht auf einen Satz Christoph Kuckelkorn: beschränken. Ich möchte Mehr erklären, weniger bewerben, denn die Veran- das auch nicht in einem Satz staltungen sind durchweg voll und gut gebucht. Fakt zusammenfassen. Eines ist ist aber auch, dass dieses ausgelassene Feiern und die- mir jedoch sehr wichtig: ser feste Anker im Jahreskreis für die Menschen mit Ich bin ein Team-Player, zunehmender Orientierungslosigkeit in der digitalen und mich gibt es auch nur Welt immer wichtiger wird. Darum ist es wichtig, zu mit dem Team. Das heißt erklären. Letztendlich leben wir eben in einer Zeit, in aber im Gegenzug auch, der feste Eckpunkte wichtig sind. Auf die kann man mein Team hat auch eine sich freuen. Und das ist mit dem Karneval genauso. Stimme. Und das wird immer wichtiger werden, glaube ich. Stippeföttche: Und wir sollten den Karneval dann auch dahingehend Hast Du ein besonderes instrumentalisieren, die Werte unseres Zusammenle- Augenmerk auf die künftigen bens, damit meine ich das bunte Zusammenleben der Dreigestirne?
Sommerkarneval? Nein! Christoph Kuckelkorn: Traum wäre, künftig eine Nubbelverbrennung einzu- Unser Auswahlverfahren ist schon sehr gut, und ich führen, das ist nicht einfach, aber wie arbeiten daran… bilde mir ein, unser Angebot an die Drei in puncto Begleitung oder Coaching – wie Du es auch immer Und ein weiteres, wichtiges Thema, was mir sehr am nennen willst – ist auch sehr ausgewogen und vielfäl- Herzen liegt: Wir haben über 50 Strassenkarnevalsver- tig. Das Kölner Dreigestirn übt das höchste Ehrenamt anstaltungen. Da gibt es welche, die enorme Probleme in der Domstadt aus und es viel von den drei erwartet. mit der Organisationsstruktur aufgrund der vielen Natürlich legen wir großen Wert auf die Persönlichkeit, neuen gesetzlichen Auflagen haben. Und das wird auch die Charakter und auch auf die Kreativität der Drei, die Hauptaufgabe der nächsten zwei, drei Jahre sein, dies wurde nie vernachlässigt. dass wir den Veedels-Vereinen und auch den ange- schlossenen Vereinen und den GbRs helfen, die Vor- Stippeföttche: ortzüge, die Vorortveranstaltungen zu organisieren. Da Die Warteliste an möglichen Darstellern künftiger bieten ein Netzwerk an. Dazu gab es bereits Gespräche. Kölner Dreigestirne ist vermutlich einige Seiten lang, die Prinzenproklamation ist seit Jahren ein gesell- Das Gespräch führten Manfred Müllewitz „Weßjestäsch“, schaftliches Ereignis in der Stadt, der Rosenmontagszug Dr. Michael Euler-Schmidt „Raretätche“ und zählt jedes Jahr hunderttausende Besucher und viele Günter Leitner „Bäbbel“ Sitzungen sind ausverkauft. Kann man da noch etwas Lektorat: Sigrid Krebs „Schwaadschnüss“ anders oder besser machen? Christoph Kuckelkorn: Wenn wir uns beklagen, dann tun wir das auf seinem sehr hohem Niveau. Wir klagen ja wirklich über Fein- heiten. Ein Thema – zum Beispiel – ist die Pflege der alten Bräuche, der Traditionen. Die kirchliche Wurzel des Karnevals wieder in den Vordergrund zu stellen – wie in den letzten zehn Jahren geschehen – und zu sagen: Mit einem Gottesdienst fangen wir an und Mein Funkeposs us dr Ülepooz
16 | 17 INTERVIEW MIT CHRISTOPH KUCKELKORN | TANZPAAR DER SESSION 2016/2017 Judith und Pascal holen den Pokal Wahl zum „Tanzpaar der Session 2016/2017“ D ie „Kölnische Rundschau“ führt in jeder ersten Session als Funkemariechen den Titel Session die Wahl zum „Tanzpaar der Ses- holen könnte, das hätte wohl kaum einer sion“ unter den Kölner Karnevalsgesell- erwarten können. Funken-Präsident Heinz- schaften durch. In der vergangenen Session Günther Hunold, „Laachduv vun dr Ülepooz“, nahmen 38 Tanzpaare teil – und dem Funken- liess es sich auf der „Draumnaach em Gürze- Tanzpaar Judith Gerwing und Funken-Doktor nich“ natürlich nicht nehmen, dem Publikum Pascal Solscheid, „Spetzebötzje“, gelang endlich voller Stolz das Siegerpaar zu präsentieren. der ganz große Wurf! Leev Marie, leeven Spetzebötzje: dat hatt Ehr ärg joot jemaht! Die Roten Funken haben lange darauf gewar- tet, und umso größer war die Freude: nach Nach der Wahl ist vor der Wahl: auch in der dem letzten Sieg in der Session 2004/2005 kommenden Session kommt es wieder auf die durch Tanja Wolters und Stefan Schug sollte es Stimmen aller Funken, Funkefründe, Freunde, nun also 12 Jahre dauern, bis sich die Farben Bekannte, Nachbarn, Familien etc. an. Die „rut un wieß“ endlich wieder auf das oberste Roten Funken werden darüber in ihren Social Treppchen tanzen konnten. Media-Kanälen, insbesondere über den News- letter und ihre Facebook-Seite informieren. „Darauf habe ich schon lange gewartet – ich Und was gäbe es für Judith und Pascal in der hatte schon gar nicht mehr daran geglaubt!“, Session mit dem Tanz-Motto schlechthin Schö- sagte Pascal nach dem Erhalt der tollen Nach- neres, als die Titelverteidigung – schließlich richt. „Pascal hat es sich verdient!“, ist sich heißt das Motto dann: „Mer Kölsche danze us Judith sicher. Dass sie sich direkt in ihrer dr Reih“! Funkeposs us dr Ülepooz
Funke danze us d’r Reih Helmut Brügelmann „Lingeschaaf“ vun Peter Koch | Plämp E m lock’re Rohme un met regelmäßig unre- gelmäßigem Avstand, welle mer könftig och ens ne Bleck en de nit janz esu rut- wieß enjefärvte Welt werfe. Et jeiht dobei emmer öm Saache, die öm uns eröm passeere, nit unbedingk jet met de Funke zo dun han mösse, ävver wo dennoch ne Funk em Med- delponk steiht. Hm… Wor dat jitz verständlich usjedröck? Tja… Ejal. Wann Ehr dä Artikel jelese hat, dann weßt Ehr, wat mer meine. Hück däue mer ens jet dä Funk Lingeschaaf en’t Rampeleech. Uns’re Funkefründ Brügel- manns Helmut. Johrjang 52. Zick 1995 Funk un zick 2006 Senator. Metjleed em I. Knubbel. Als 1993 urplötzlich un ohn Vörwarnung et Aktive Funke-Leutenant. Jeschäffsföhren- Schwester Helene vun der Mitternachtsmis- des Metjleed em Vörstand vum „Verein der sion Köln e.V. bei ihm en d’r Firma o’m Dür- Freunde und Förderer der Ühlepooz ‚Fritz pel stundt, öm sich vör dä Verein ne passend Everhan-Stiftung‘ e.V.“. Besonderes Merkmol: Pullover strecke zo losse, woodt de Neujeer op Akutes Helfersyndrom. Bitte wat? Wat dat die Arbeid vun däm Verein jeweck. De Med- es? Dat, leev Leser, dat es dä Beginn vun d’r dernaachsmission veranstaldt unger and’rem Jeschichte. en Chressdachsfeer för Obdachslose* em Alte Wartesaal zo Kölle. För uns’re Helmut loch Wä met dä janze nackisch Fakte zo uns’rem nix nöher, als sich persönlich dat janze Spill Helmut kei passend Jeseech parat hät, dä sei vör Oot zo beloore un spontan sing Hilfe beräuhigt: dat kann ald ens vörkumme. Sprich aanzobeede. Und ä eine spontane Momang, et doch zoglich en Charaktereijenschaff von wor irjendwie och de Jrondlach för all dat ihm an, dat hä off em Hingerjrond wirk un Angagemäng, wat en all denne Johre folge bliev. Brängk mer eesch ens dä Nome met sullt. Dat, wat Helmut vörjefunge un wat hä d’r Masaräng en Verbendung, kütt häufig dä an däm Ovend jesinn un erlääv hät, wor ne bekannte Ach-dä-es-dat-Effek. Wä dä Effek jlöckliche Augebleck vun Minsche, denne et noch nit kennt, ävver aktive Rude Funk es em Levve schlääch jeiht, die jenau do op d’r un o‘m Exerzeerovend deilnemmp, dä kennt Chressdachsfeer ihre Alldach usblende kunnte. folgendes Beispill. „Wä es dann dä Helmut, dä Wie „einfach“ et doch sin kann, nem Minsch emmer de wieße Heische parat hät?“. „Dä do met nem wärme Löffel em Liev un nem kleine hinge!“. „Ach dä es dat!“. Bingo. Jeföhl vun Jeborgeheit en Freud zo maache. Ne Bleck en Äugelche met nem Usdrock von Ävver zoröck zom Thema. Zoröckhalde un Zufriddeheit, un sei et nor för ne kleine Auge- versteche sin zwei völlig ungerschedlich Paar bleck, sin dä jrößte Luhn för dä Helfer. För Schoh. Mer muss nit emmer de Nas en d’r Helmut wor et och selvsverständlich, dat hä eeschte Reih zeige, öm ööntlech Arbeid zo sing Dööchterche – domols wor dat Weech leiste. Zosätzlich darf mer sich natörlich och 12 Johr ald – an’t Hängkche nohm, öm de nit emmer fottdippe, wann et jet zo dun jit. and’re Sigg vum Levve och ens zo zeige. Su Letzlich steiht de Saach em Meddelponk un nit kom et, dat am Hillige Ovend un em Vörjreff de eijene Person. Do jit et zom Jlöck nevven op de folgende Chressdachsfeer em Alten War- uns’rem Helmut noch and’re Minsche. tesaal, de Bescherung un et Ovendesse em Funkeposs us dr Ülepooz
18 | 19 FUNKE DANZE US D’R REIH Huus Brügelmann eeschmols noh hinge verlaat woodt. Och Fastelovend weed natörlich met de Pänz jefeert. Als die Zwei dann möd un ovends spät heim kome, sich Nevven d’r Deilnohm am Kalker Veedelszoch, tredde, en d’r Köch jrad noch e Bötteche eren jedrieht un en noh Übungsstunde vun un met Vörsänger Jamie Davies Zitsch jedrunke han, kom vun däm Klein em Halvsch- un unger däm Motto „Su si’mer all, he hinjekumme“, loof nor noch eine Satz: „Papp, de Bescherung maache Pänz ungerscheedlicher Nationen em Fastelovend op. ävver morje?!“ De Bescherung jov et natörlich drop Su och dis Johr beim Rejimentsexerzeere d’r Funke. am nöhkste Morje, däm eeschte Chressdach. Un all de Schön dobei wor och, dat noh ner Idee vum Korpsad- spädere Johre och noch. Do hät sich bes hück nix mih judant d’r Rude Funke, Jens „Backes“ Egg, de Funke- jeändert. Et Dööchterche helf emmer noch met un dä un Korps-Köche vun denne Traditionskorps, en d’r Helmut hät zick 1993 keine Hillije Ovend em Alten Fastelovendszick jeweils ein Woch dä Deens am Heed Wartesaal verpass un hät noh’m Dud vun S chwester övernumme han un esu de Arbeit vum Kalker Med- Helene de Ussrichtung vun d’r Veranstaldung för dachsdesch ungerstötze kunnte. En dolle Aktion. Bedörftige övvernumme. Nevven de Pänz angageet sich uns Lingeschaaf noch Em Johr 2012 hät sich dä Lingeschaaf „selvs en d’r als en Aat „Streetworker“ en Kölle. Klor, muss doch Rauhstand versatz“. Met däm Avstand vun singer Firma de Zick vun Friedach bes Sunndach sennvoll usjeföllt stieg ävver zoglich och dä Bedärf an nem jeregelten weede. Knapp 2500 Obdachlose levve en d’r Stadt un Dach. Erömlungere un o’m Schäselong lijje? Kütt janit bruche Hölp. Die kütt unger and’rem vun Juttas Sup- en d’r Büggel. Mondachs bes Donnersdachs zwesche penküche e.V.. Jutta kütt us Dahlem en d’r Eifel un Nüng un Fuffzehn Ohr – natörlich nor, wann die Zigg fääht alle 2 Woche an nem Friedach övver 75 Kilome- och tatsächlich ussrich – kömmert hä sich öm de Pänz ter noh Kölle, öm Zupp un Mohlzick, die vun Peters beim Kalker Mittagstisch. Em Team rönd öm et Eli- Brauhaus zoberigg weed, an die, die et nüdig han, zo sabeth „Alice“ Lorscheid, die Jrönderin un jode Siel, verdeile. Helmut, wie künnt et anders sin, hät natörlich kömmert sich Helmut öm de Orjanisation un Avhol- och dä Termin emmer em Kalender un ungerstötz, wo lung vun Spende. Levvensmeddel un Natoralie övver- hä kann. Esse un Drinke usjevve un dä Bedarf an Saa- nemmp hä bei denne Spender un deent drövver erus che wie Schlofsäck un Isomatte avklöre: Ihresaach. Un als Aanschwaadperson, wann et um Nohhilfe för Schö- irjendwie weed mer dat Jeföhl nit los, dat Helmut baal ler, Schuldenberatung för de Eldere ov Tipps för Eran- emmer dobei es, wann et nüdig es, sech enzobränge. waahßende zor Ungerstötzung bei Schull- ov Berofs- Organisatione un Aktione vun Helping Hands ov Ein wahl jeiht. Alledags weede allein 150 bes 180 Pänz, em Herz für Tiere sin lang ald Deil vun singem Levvens- Alder bes 16 Johr, met ner wärme Meddachsmohlzigg un Stundeplan. Zo jeder Zigg för and’re do sin. Dat versorg un finge e Uhr wat zohürt un Minsche, die ens verdeen uns’re Respek! ne jode Rodschlach jevve künne. Helmut es meddend- ren un satz sich – als „einzig Kääl em Höhnerhoff vun „Do et mer jod jing, wullt ich jet zoröck jevve.“ Helmut dä fließige Helfer“ – met Begeisterung en. Natörlich jit weiß, wat hä deiht. Hä verzällt us Erfaahrung, wann et och Saache, die suur opstüsse. Hä es sich jrad erus et heisch dat finanzielle Spende zwar wichtig sin, off bewuss, dat sing ihreampleche Helf off nor de Fuulheit ävver nit ussriche. Moppen erfölle kein Ihreamp. vun denne Eldere ungerstötz. Eldere, die leever Sky op Dä Minsch määt et. 55 Zoll loore, am Ei-Phone spille ov et Auto verchrome, statt för ehr Pänz do zo sinn un och am Monatsengk „Nicht jeder muss so bekloppt sein wie ich…“, ävver et noch jet för ze Esse op d’r Desch zo bränge. De Eldere wör schön, wann mallich e klitzeklein Päckelche drage künne un welle leider och off einfach kein Zigg för de dät. Pänz opbränge. Jenau an däm Ponk kütt ävver jenau de Helf op d’r Plan. De Pänz – enä, de Pänz künne do Ach jo, dat wör jitz baal en d’r Hingerjrond jeröck: Fas- am Winnigste doför. Jeholfe weede muss trutzdäm ov telovend feert unsre Funkefründ Lingeschaaf natörlich jrad deshalv. Mer kann nit all jung Minsche enfange och. Nit nor einfach nevvenbei, sundern met vill Spass un ungerstötze, ävver vör dä kleine Deil, bei däm dat an d‘r Freud un jroßem Ensatz. Och doför bliev emmer flupp, do hät et sich ald jeluhnt. Offiziell jit et kein Sta- noch jenoch Zigg övvrig. Wie hä dat och emmer määt. tistik, jenau esu winnig, wie et Statistike vun Stadt un Land övver bedörftige Pänz jit. Armut trutz Stötz dürft Et jit em Levve suvill mih wie Fasteleer. Danke, Hel- et jo och nit jevve. Et Jäjendeil es d’r Fall un zeich, wie mut, dat Do uns dat zeigs. wichtig Ungerstötzung en däm Bereich es. De Pänz sulle op de Bein kumme un de jliche Müjjelichkeit wie *Wir verwenden lieber die weniger abwertend klingende and’re en d’r Zokunf han. hochdeutsche Begrifflichkeit, um Kölnische Kraftausdrücke wie Nüümatskraht, Kloschar, Penner, usw. zu vermeiden. Funkeposs us dr Ülepooz
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