Mikroelektronik für künstliches Sehen + Nanopartikel auf Knopfdruck +++ Aus CAR wird MOTION + Viele Arme - ein Ziel +++ ...

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Mikroelektronik für künstliches Sehen + Nanopartikel auf Knopfdruck +++ Aus CAR wird MOTION + Viele Arme - ein Ziel +++ ...
Newsletter   Vol.19/Nr.03   September 2019

                                                           Sehen +++
              +++ Mikroelektronik für künstliches
         Na no pa rti kel au  f Kn op fdr uck  +++ Aus CAR wird MOTION +++
    +++
             me –  ein  Zie l +++  Sp  ray fla mm ens ynthese besser verstehen +++
+++ Viele Ar
Mikroelektronik für künstliches Sehen + Nanopartikel auf Knopfdruck +++ Aus CAR wird MOTION + Viele Arme - ein Ziel +++ ...
ALUMNI
                                     Ingenieurwissenschaften

 Inhalt                                                                                                      Liebe Alumni,                                                   Prof. Dr. Dieter Schramm
Editorial .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 2       Lehren und Forschen in Zeiten von Co-
Impressum / Auf dem Titel …  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 2                                   vid-19: Das bedeutet auch für das Winter-      viele Artikel des aktuellen Newsletters.
Fakultät                                                                                                     semester 2020/21 Einschränkungen und           Mit dem Forschungsvorhaben „FernBin“
                                                                                                             Sonderregeln. Weiterhin wird der Lehrbe-       nimmt die Entwicklung ferngesteuerter Bin-
Sprayflammensynthese besser verstehen .  .  .  .  .  . 3
                                                                                                             trieb weitgehend in räumlicher Distanz         nenschiffe Fahrt auf. In dem zunächst bis
Brücke ohne Kapitän . .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 4
                                                                                                             stattfinden. Dies bedeutet, dass in erster     Ende 2022 geplanten Vorhaben arbeiten
Aus CAR wird MOTION . .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 6
                                                                                                             Linie Online- und E-Learning-Formate an-       drei Lehrstühle der Fakultät gemeinsam an
Intelligente Mobilität vs. Warten im Stau .  .  .  .  .  . 8
                                                                                                             geboten werden. Allerdings wird es aus-        innovativen Lösungen für den Schiffsver-
Auszeichnung für Doris Segets .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 9
                                                                                                             gewählte Veranstaltungen mit besonderen        kehr von morgen (siehe Seite 4).
Serie Fachgebiete: Lehrstuhl Allg. Betriebswirt-
                                                                                                             räumlichen Erfordernissen voraussichtlich in        Dass auch extracurriculare Aktivitäten
schaftslehre und Produktionsmanagement .  .  .  . 10
                                                                                                             Präsenzform geben – allerdings mit redu-       weiterhin möglich und erfolgreich sind,
Stärkster Magnet im Revier . .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 12
                                                                                                             zierter Gruppengröße. Vorlesungsbeginn         belegt beispielsweise der Solar Car Make-
Förderverein
                                                                                                             des Wintersemesters wird hochschulweit für     athon, bei dem Studierende des Fachge-
Frazil-Eis und sichere Kryptosysteme  .  .  .  .  .  .  .  . 14
                                                                                                             alle Studierenden der 2. November sein.        biets Mechatronik in nur einer Woche ein
Förderverein versammelt sich .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 15
                                                                                                                 Die Sicherheit und Gesundheit von          funktionsfähiges Solarmobil konzipiert
Hochschule                                                                                                   Studierenden, Lehrenden sowie Mitarbei-        und gebaut haben (siehe Seite 20).
Ranzoomen bis auf ein halbes Mikron .  .  .  .  .  .  . 16                                                   terinnen und Mitarbeitern hat Vorrang.              Die Arbeit geht also weiter – unter Ein-
KI in Computerspielen besser verstehen . .  .  .  .  . 17                                                    Noch immer wissen wir zu wenig über die        satz neuer Kommunikationstechniken, mit
Personalien                                                                                                  Pandemie, um uns größere Lockerungen zu        Bereitschaft und Fähigkeit zur Improvisati-
Amerikanischer Spitzenforscher zu Gast  .  .  .  .  . 18                                                     erlauben. In der praktischen Umsetzung         on und viel persönlichem Einsatz aller Be-
Humboldt-Stipendiat entwickelt  .                                                                            eines Lehr- und Forschungsbetriebs auf         teiligten. Dafür danke ich Ihnen allen von
kooperierende Roboter .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 18                             Distanz haben wir allerdings in den letzten    ganzem Herzen.
From Russia with love zu Gast  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 19                                      Monaten viele Erfahrungen gewonnen.                 Ich wünsche Ihnen, dass Sie an den
Duisburger Start-up räumt ab .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 19                                     Manches, was zunächst nicht ohne Frikti-       neuen Herausforderungen wachsen und
Studierende                                                                                                  onen umsetzbar war, sollte jetzt reibungs-     davon profitieren. Ihnen und Ihren Familien
Die Solar-Car-Herausforderung  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 20                                         loser laufen. Über pandemiebedingte ak-        schöne Herbsttage, produktive Arbeit und
Beitrag zur Nachhaltigkeit  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 21                                tuelle Entwicklungen in Hochschule und         genug Muße, um zwischendurch auch
Abschlussarbeiten .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 22                     Fakultät halten wir Sie stets online auf       neue Kraft zu schöpfen.
Finite Elemente                                                                                              dem Laufenden.
10 Fragen an: Dr. Alejandra Lopez Vargas  .  . 24                                                                Dass die Fakultät auch in Krisenzeiten     Herzlichst Ihr
Termine, Vorschau .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 24                     funktionsfähig bleibt, zeigen nicht zuletzt

 Impressum                                                                                                      Auf         dem         Titel …
                                                                                           ALUMNI
 Newsletter Vol.19/Nr.03
                                     Ingenieurwissenschaften                                                      … sehen Sie das Versuchs-
 Universität Duisburg-Essen .
 Fakultät für Ingenieurwissenschaften .                                                                       und Leitungszentrum für autonome
 Bismarckstraße 81 H 47057 Duisburg                                                                           Binnenschiffe VeLaBi. Der Simula-
 http://www.alumni-iw.uni-due.de                                                                              tor bildet das Herzstück des For-
 Kontakt: Rüdiger Buß .
 Tel.: 0203 379-1180 H Fax: 0203 379-2409 .
                                                                                                              schungs- und Entwicklungspro-
 E-Mail: newsletter.alumni-iw@uni-due.de                                                                      jekts FernBin. Hier entwickeln drei
 Redaktion: .                                                                                                 Lehrstühle der Fakultät Konzepte
 Wolfgang Brockerhoff .
                                                                                                              für ferngesteuertes, koordiniertes
 Rüdiger Buß, lektor-rat.de, Moers .
 Justus Klasen, ARTEFAKT, Duisburg                                                                            Fahren in der Binnenschifffahrt.
 Gestaltung & Satz: .                                                                                         Das Bild stammt vom beteiligten
 Ralf Schneider H www.rasch-multimedia.de                                                                     Lehrstuhl für Mechatronik. Mehr
 Titelbild: FernBin
                                                                                                              zum Projekt FernBin lesen Sie auf
                                                                 © September 2020 Uni-DuE
                                                                                                              Seite 4  dieser Ausgabe.

                                                                                                                                  Newsletter ALUMNI Ingenieurwissenschaften Vol.19/Nr.03
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F a k u lt ä t

Sprayflammensynthese besser verstehen
DFG verlängert Programmförderung um drei Jahre
                                                          von Birte Vierjahn
Viele Materialien offenbaren neue, vielversprechende Eigenschaften, wenn man sie nanostrukturiert, sie also aus win-
zigen Partikeln aufbaut. Ein Weg dazu ist die Sprayflammensynthese, mit der sich eine große Vielfalt von Materialien
herstellen lässt. Das im Labor bereits etablierte Verfahren reif für den industriellen Maßstab zu machen, ist ein Ziel des
Schwerpunktprogramms (SPP) 1980 unter der Koordination des Center for Nanointegration CENIDE. Die Deutsche
Forschungsgemeinschaft fördert das Programm für weitere drei Jahre mit rund 7,5 Mio. Euro.

                                                                                                                                                      Bild: Samer Suleiman
                                  Blick ins Herz des standardisierten Synthesereaktors „SpraySyn“, der speziell für die reproduzierbare Herstellung
                            und Untersuchung von Nanopartikeln aus einer Sprayflamme entwickelt wurde. Die Flamme wird mithilfe einer speziellen
                                                          Probenentnahmesonde untersucht, die für Temperaturen von bis zu 2.600°C geeignet ist.

    Seit 2017 arbeiten die Projektpartner      den Fokus: Wie lassen sich die Prozesse      die Ergebnisse aller Projektbeteiligten,
unter Koordination von Prof. Dr. Christof      auf Industriemaßstäbe übertragen? Wo-        sondern dient auch über das SPP hinaus
Schulz daran, die zugrundeliegenden            durch lassen sich teure oder giftige Roh-    dazu, das Prozessverständnis zu doku-
Prozesse der Sprayflammensynthese zu           stoffe ersetzen und welches Produktspekt-    mentieren und weiterzuentwickeln.
verstehen. Mit diesem Wissen lassen sich       rum ist überhaupt möglich?“, erklärt             An 8 von 19 Projekten des SPP 1980
Alternativen für teure Spezialchemikalien      Schulz. Zu diesem Zweck nutzen die Wis-      „Nanopartikelsynthese in Sprayflammen,
und Lösungsmittel finden und die benötig-      senschaftler weiterhin den eigens entwi-     SpraySyn: Messung, Simulation, Prozes-
ten Syntheseanlagen passgenau desig-           ckelten Standardbrenner „SpraySyn“, an       se“ ist die UDE maßgeblich beteiligt. Deren
nen. Erst dann ist das Verfahren attraktiv     dessen standardisiertem Aufbau die           Nanopartikel-Syntheseanlage im Nano-
für den größer dimensionierten Einsatz in      Sprayflammensynthese von Nanoparti-          EnergieTechnikZentrum NETZ schließt die
der Industrie und die Erzeugung von Ma-        keln detailliert untersucht wird.  Aus den   Lücke zwischen Labormaßstab und indus-
terialien, zum Beispiel für Batterien, Kata-   Ergebnissen lassen sich Simulationsver-      trieller Produktion.  Zusätzlich steht allen
lysatoren oder Gassensoren.                    fahren entwickeln, die beim Übertrag vom     Projektpartnern ein gemeinsames Zentral-
    „Jetzt, in der zweiten Förderphase,        Labor- in den Produktionsmaßstab helfen.     labor für laseroptische Untersuchungen im
nehmen wir weitere Fragestellungen in          Eine Datenbank dokumentiert nicht nur        NETZ zur Verfügung.

Universität Duisburg-Essen

                                                                                                                                    2
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Brücke ohne Kapitän
„FernBin“ soll Binnenschifffahrt revolutionieren
Verstopfte Straßen, freie Wasserwege: Im überlasteten Verkehrsnetz könnten Binnenschiffe eine Alternative sein. Doch
oft fehlt qualifiziertes Personal auf der Brücke – aber vielleicht wird es dort bald weniger gebraucht. Im Verbundprojekt
„FernBin“ entwickeln drei Lehrstühle der Fakultät Systeme zur Fernsteuerung von Binnenschiffen – ein Meilenstein auf
dem Weg zum automatisierten Fahren. Koordiniert wird „FernBin“ vom Entwicklungszentrum für Schiffstechnik und
Transportsysteme e. V. (DST). Von den 6 Millionen Euro Fördermitteln, die vom Bundeswirtschaftsministerium fließen,
gehen 2,89 Millionen Euro ans DST und die UDE.

     Eine Fernsteuerung von Frachtschiffen    steigt.  „Damit kann die Wettbewerbs- .       Testschiff hat. „Damit die einzelnen Kompo-
 bis hin zum automatisierten Fahren ist       und Zukunftsfähigkeit in der Binnenschiff-    nenten gefahrlos entwickelt und auspro-
 nicht nur innovativ, sondern auch deutlich   fahrt substanziell verbessert werden“,        biert werden und später auch die Schiffs-
 attraktiver für die Schiffsführenden.  Sie   sagt Prof.  Bettar el Moctar, Experte .       führer unfallfrei trainieren können, wird es
 stehen nicht mehr direkt an Bord, sondern    für Schiffs- und Offshoretechnik und DST-    einen digitalen Zwilling dieses Testschiffes
 an einem Fernsteuerstand an Land – und       Direktor.                                    geben“, erklärt Prof.  Dieter Schramm.
 hätten so einen festen Arbeitsplatz in           Das alles wird ab sofort in Duisburg     Wichtigster Bestandteil des Projekts ist ein
 Wohnortnähe. Unterstützt durch Assistenz-    erforscht.  Dafür ist gerade am DST das      Simulator, der eine 360°-Rundprojektion
 systeme, wie zum Beispiel Bahnregler und     Versuchs- und Leitungszentrum Autonome       mit der Nachbildung einer Schiffsbrücke
 Kollisionswarnsystem, ließe sich sogar       Binnenschiffe „VeLABi“ fertiggestellt wor-    generiert.  Der gesamte Simulator hat
 mehr als ein Schiff gleichzeitig steuern.    den. Hier haben die drei beteiligten Lehr-   ­einen Durchmesser von acht Metern und
Der Vorteil: Für die Reeder sinken die        stühle einen virtuellen Steuerstand reali-    projiziert ein gut 67 Quadratmeter ­großes
­Kosten, und die Effizienz des Schiffes       siert, der Schnittstellen zu einem realen     stereoskopisches 3D-Bild.

                                                                  Newsletter ALUMNI Ingenieurwissenschaften Vol.19/Nr.03
Mikroelektronik für künstliches Sehen + Nanopartikel auf Knopfdruck +++ Aus CAR wird MOTION + Viele Arme - ein Ziel +++ ...
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                                                                                                                                                        Bild: Erich Westendarp/pixelio.de
                                                                       Mit Know-how aus der Fakultät soll die Binnenschifffahrt revolutioniert werden

    Auch für Wasserstraßen gilt: Die Assis-   zu festen Bauwerken bewegen.  Hierfür        Maschine-Interaktion. „Eine ferngesteuerte
tenzsysteme müssen das Fahrverhalten          entwickeln die Wissenschaftler mathema-      Schiffsführung muss eine permanente
aller Verkehrsteilnehmer präzise vorhersa-    tische Modelle und statistische Verfahren.   Kontrolle haben. Alle Handlungsabläufe in
gen und berechnen, ob sich diese in aus-          Ein weiterer Schwerpunkt im Vorha-       normalen wie in Notfallsituationen müssen
reichendem Abstand zueinander sowie           ben: die maximal verlässliche Mensch-        maschinell unterstützt werden. Das werden
                                                                                            wir am virtuellen wie am realen Schiff um-
                                                                                           setzen“, sagt Prof.  Dirk Söffker, Steue-
                                                                                           rungs- und Regelungsexperte.
                                                                                                In zweieinhalb Jahren soll es mit ge-
                                                                                           schulten Schiffsführern zu einem echten
                                                                                            Testlauf auf dem Wasser kommen.  Die
                                                                                             Felderprobung findet in einem Testfeld
                                                                                            am Ende des Dortmund-Ems-Kanals
                                                                                            ­zwischen dem Hafen Dortmund und der
                                                                                             Schleuse Waltrop statt. Das Testfeld wird
                                                                                             hierfür mit der entsprechenden Mobil-
                                                                                             funkabdeckung ausgestattet.
                                                                                                Neben den Lehrstühlen der Fakultät
                                                                                             sind die RWTH Aachen, die Bundes­
                                                                                             anstalt für Wasserbau, Unternehmen aus
                                                                                             Stuttgart sowie assoziierte Partner aus
                                                                                             der Binnenschifffahrt an dem Projekt
  Der Steuerstand im Versuchs- und Leitungszentrum Autonome Binnenschiffe „VeLABi“         ­beteiligt.

Universität Duisburg-Essen

                                                                                                                                  4
                                                                                                                                  5
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ALUMNI
                 Ingenieurwissenschaften

                Aus CAR wird MOTION
                Institut weitet seine Arbeitsgebiete aus
                                                                          von Ulrike Bohnsack
                Das CAR-Institut richtet sich neu aus und wird deutlich größer. „Die Arbeitsgebiete werden sich künftig nicht nur
                auf die Automobiltechnik und -wirtschaft beschränken, sondern auch andere Bereiche der Mobilität umfassen.
                Dazu zählen unter anderem die Schiffstechnik und die Transportlogistik“, erklärt Dekan Prof. Dr. Dieter Schramm.
                Folglich werden weitere Mitglieder das Institut verstärken, und es wird einen neuen Namen bekommen: MOTION –
                MObility TransformaTION.

                    Damit trägt das Institut der Tatsache      nach energieeffizienten und automatisier-       einnehmen wird. Die Expertin für Allgemei-
                Rechnung, dass sich neue Technologien          ten Systemen“, begründet Schramm die            ne Betriebswirtschaftslehre und Mobilität
                heute nicht mehr einfach bestimmten In-        Neuausrichtung. „An unserer Fakultät gibt       forscht zu kollaborativen Geschäftsmo­
                dustrien zuordnen lassen. „Methoden, die       es hierzu hervorragende Expertise – in der      dellen sowie zur Digitalisierung in der
                für das autonome Fahren von PKW entwi-         Forschung wie auch in der Lehre, national       Automobil- und Luftfahrtindustrie.  Prof.
                ckelt und genutzt werden, lassen sich bei-     wie international.“                             Schramm wurde zum Sprecher des Instituts
                spielsweise auch in der Binnenschifffahrt          Unter den neuen Mitgliedern von MO-         gewählt. Er folgt auf Prof. Dr. Ferdinand
                anwenden. Und auch die Transportlogistik       TION ist Prof. Dr. Ellen Enkel, die auch im     Dudenhöffer, der sich aus dem Institut zu-
                reagiert auf die vernetzte Welt und fragt      Vorstand des Instituts eine wesentliche Rolle   rückgezogen hat.

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                Dr. Thomas Wittek ist neuer Ressortleiter      Mit 83 Jahren ist Professor Dr. Siegfried       Manche Proteine können nur aktiv wer-
                Presse der UDE. Der 50-Jährige verant-         Jäger verstorben. Er lehrte und forschte        den und krankhaften Prozessen wie Alz-
                wortet damit künftig die externe, die inter-   von 1973 bis zu seiner Emeritierung             heimer, Parkinson oder Tumorerkran-
                ne und die digitale Kommunikation der          2002 an der UDE.  Der gebürtige Duis-           kungen entgegenwirken, wenn sie mit
                Hochschule.  Gleichzeitig ist er Presse-       burger hatte Germanistik, Anglistik,            einem bestimmten Partner eine stabile
                sprecher der Universität. Bisher war Wit-      Philosophie, Theologie und Kunstge-              Verbindung eingegangen sind.  Ein
                tek in leitender Funktion für die Kommuni-     schichte in Bonn und Exeter studiert.            Team der UDE und der Universität
                kation der Bertelsmann Stiftung sowie          Nach der Promotion war er zunächst Pro-          Eindhoven hat ein Klebemolekül maß-
                des Beratungsunternehmens Accenture            fessor in Dortmund und wurde dann an             geschneidert, das die Bindung zweier
                in der DACH-Region verantwortlich.  Be-        die Gerhard-Mercator-Universität be-             Partner stabilisiert und für eine hohe
                gonnen hatte der promovierte Historiker        rufen. 1987 gründete er das Institut für        ­Aktivität des Komplexes sorgt. Die Er-
                seine berufliche Laufbahn als Referent für     Sprach- und Sozialforschung DISS,                gebnisse wurden kürzlich in der renom-
                Presse- und Öffentlichkeitsarbeit am Briti-    das zu gesellschaftlichen Entwicklun-            mierten Fachzeitschrift Nature Com-
                schen Generalkonsulat in Düsseldorf.           gen im In- und Ausland forscht.                  munications veröffentlicht.

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                                                                                     Newsletter ALUMNI Ingenieurwissenschaften Vol.19/Nr.03
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                                                                                                                                                      Bilder: Thommy Weiss/PIXELIO; modellbauknaller/PIXELIO; Thorben Wengert/PIXELIO
                                   Neben der Automobilität gehören Schiffstechnik und Transportlogistik zu den neuen Aufgaben von CAR bzw. MOTION

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         +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++                Arbeitslosigkeit trifft zunehmend auch         Wo geforscht wird, entstehen viele wert-
         Sie war die erste Frau an der Spitze der   Menschen über 60. Die Arbeitsförde-            volle Daten.  Oft werden sie nur lokal
         SPD und prägte sie wie keine andere –      rung hat aber mit der Entwicklung der          und vorübergehend gespeichert und dro-
         nicht zuletzt durch ihre oft burschikose   Altersarbeitslosigkeit in den letzten Jahren   hen so verloren zu gehen.  Bund und
         Ausdrucksweise.  Jetzt kommt Andrea        nicht Schritt gehalten. Die Teilnahme-         Länder unterstützen deshalb den Aufbau
         Nahles an die Universität Duisburg-Es-     zahlen haben bei den älteren Arbeits-          einer Nationalen Forschungsdaten-Inf-
         sen. Die langjährige Spitzenpolitikerin    losen stärker abgenommen als bei den           rastruktur (NFDI).  Dazu sollen neun
         wird im kommenden Semester Gastpro-        jüngeren. Ihre Chancen auf einen neuen         Konsortien gefördert werden. Am sozi-
         fessorin für Politikmanagement der         Job sind im Vergleich zu Jüngeren gerin-       alwissenschaftlichen „KonsortSWD“ ar-
         Stiftung Mercator an der NRW School        ger. Das zeigt der aktuelle Altersüber-        beitet Politikwissenschaftler Prof. And-
         of Governance. In diesem Rahmen wird       gangsreport des Instituts Arbeit und           reas Blätte mit. Bis 2028 sollen digitale
         sie auch eine öffentliche Vorlesung hal-   Qualifikation (IAQ), der die Jahre 2010        Datenschätze über die Disziplinen hin-
         ten.  Der Termin wird rechtzeitig be-      bis 2018 – also noch vor der Corona-           weg systematisch zugänglich gemacht
         kanntgegeben.                              Krise – auf dem Arbeitsmarkt analysiert.       und möglichst auch international ver-
         +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++                +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++                    knüpft werden.

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 Ingenieurwissenschaften

Intelligente Mobilität vs. Warten im Stau
Projekt soll Pendeln zwischen UA-Ruhr-Standorten erleichtern
                                                        von Ulrike Bohnsack
Wer im Ruhrgebiet unterwegs ist, braucht vor allem eines: Geduld. Egal, ob man Auto, Bus oder Bahn nimmt. Die
­nachhaltige Mobilität von 120.000 Studierenden und 20.000 Beschäftigten der Universitätsallianz (UA Ruhr) hat das
 Vorhaben InnaMoRuhr zum Ziel. Es will das Pendeln zwischen den vier Standorten Ruhr Dortmund, Bochum, Duisburg
 und Essen erleichtern. Verkehrsminister Hendrik Wüst übergab Ende Juli den Förderbescheid.

                                                                                                                                           Bild: VM/Simon Bierwald/TU Dortmund

            Minister Hendrik Wüst übergibt den Förderbescheid an Projektkoordinator Prof. Johannes Weyer und Prof. Heike Proff

     „Eine gute Anbindung und Erreichbar-     und es wird von sechs Arbeitsgruppen          kann“, erklärt Prof. Heike Proff vom Lehr-
keit ist ein Standortfaktor – auch für For-   aus der Soziologie sowie den Wirtschafts-     stuhl ABWL und Internationales Automo-
schungseinrichtungen.  Deshalb investie-      und Ingenieurwissenschaften getragen.         bilmanagement. „Dazu gilt es, den Bedarf
ren wir 1,9 Millionen Euro Landesmittel       Koordinator ist Prof. Johannes Weyer von      genau zu verstehen, das bisherige Angebot
für die Erforschung und Entwicklung von       der TU Dortmund. Beteiligte der UDE sind      zu erheben, Lücken im Nahverkehrsange-
 intelligenter Mobilität zwischen den         die Professoren Heike Proff, Petra Stein,     bot zu identifizieren.  Außerdem sollen
 Hochschulen“, sagte Minister Wüst.           Frank Kleemann und Pedro José Marrón.         Anbieter und die Nachfragenden über
­„Damit kommen wir einem Ziel der Ruhr-       Zwei weitere Forscher kommen von der          eine neuartige App vernetzt werden.“
Konferenz ein großes Stück näher: der         Ruhr-Universität Bochum.                         Verschiedene Szenarien sind denkbar –
Stärkung des Wissensstandortes in der            „Wir untersuchen in dem Projekt, wie       etwa dieses: Ein E-Shuttlebus mit beispiels-
Metropolregion Ruhrgebiet.“                   eine höhere Mobilität nicht nur nachhaltig,   weise zwölf Sitzplätzen pendelt zwischen
     2,4 Millionen Euro schwer ist das auf    also ohne zusätzliche Emissionen, sondern     zwei Standorten. An jedem Streckenende
drei Jahre angelegte Projekt insgesamt,       auch wirtschaftlich angeboten werden          steht eine Ladestation, die den Bus mit

                                                                   Newsletter ALUMNI Ingenieurwissenschaften Vol.19/Nr.03
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 Energie versorgt. Die sechs Teams wollen       im Dortmunder Verkehrs-Simulator SimCo        zu einem günstigen Tarif ausprobieren.
 an ebensolchen Ideen arbeiten, die emis-       modelliert und überprüft.  Anschließend          „Wenn alles gut läuft, werden die
sionsfreie Technologien nutzen sowie            werden sie im Realbetrieb getestet. Örtli-    Neuansätze, die am meisten Erfolg ver-
­innovative Mobilitätsservices anbieten.        che Verkehrsverbünde sollen hierbei einbe-    sprechen, von den etablierten Verkehrsan-
Dazu gehört auch Ridesharing – also Mit-        zogen werden. Und: Angehörige der drei       bietern, aber auch von neuen Anbietern,
 fahrgelegenheiten per App finden.  Die         UA-Ruhr-Universitäten könnten dann die       dauerhaft umgesetzt“, so Koordinator
 erfolgversprechendsten Konzepte werden         neuen Pendeloptionen über sechs Monate       ­Johannes Weyer.

Auszeichnung für Doris Segets
Juniorprofessorin in Junge Akademie aufgenommen
Juniorprofessorin Doris Segets gehört jetzt der Jungen Akademie an. Das ist die Forschungsplattform in Deutschland für
den wissenschaftlichen Nachwuchs. Ihr anzugehören, ist eine hohe Auszeichnung. Denn sie zählt nur 50 Mitglieder.
Zehn neue werden jährlich für die Dauer von fünf Jahren aufgenommen, zehn dafür verabschiedet.

    Man muss schon Herausragendes ge-           Fachrichtungen sollen für einen Austausch    Wissenschaftspolitik sowie die Wissen-
leistet haben, um in die Junge Akademie         zwischen Wissenschaft und Gesellschaft       schaftskommunikation legen. Die 37-jähri-
gewählt zu werden. Diese wurde von der          sorgen und dabei möglichst innovative        ge Juniorprofessorin für Verfahrenstechnik
Berlin-Brandenburgischen Akademie der           Formate wählen.  Dafür bekommt jedes         elektrochemischer Funktionsmaterialien
Wissenschaften und der Leopoldina vor           Mitglied ein persönliches Budget und hat     sucht seit 2018 an der Fakultät für Ingeni-
zwanzig Jahren gegründet – als erste ihrer      Zugang zum zentralen Forschungstopf          eurwissenschaften nach geeigneten Ver-
Art weltweit. Und doch ist das Ziel aktueller   der Akademie.                                arbeitungsmethoden, um Nanopartikel im
denn je: Die 50 experimentierfreudigen             Doris Segets wird ihren Schwerpunkt       großen Stil für die industrielle Produktion
Forscher*innen aus den unterschiedlichsten      auf nachwuchs- und diversitätsorientierte    einsetzen zu können.

                                                                                                    Prof. Doris Segets, Mitglied der Jungen Akademie

                                                                                                                                    8
                                                                                                                                    9
Mikroelektronik für künstliches Sehen + Nanopartikel auf Knopfdruck +++ Aus CAR wird MOTION + Viele Arme - ein Ziel +++ ...
ALUMNI
                 Ingenieurwissenschaften

                       Energie- und Ressourceneffizienz
Serie
 Fach-                  in der Produktion
      te
gebie                   Lehrstuhl Allgemeine Betriebswirtschaftslehre
                       und Produktionsmanagement
                                                           Der Lehrstuhl für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre und Produktions­
 Lehre
                                                           management im Institut für Wirtschaftsingenieurwesen wird seit 2018 von
Bachelor:                                                  Prof. Dr. Jutta Geldermann geleitet. Im Zentrum der Forschungsprojekte ­stehen
    Einführung in die Betriebswirtschaftslehre für Wirt-   Planungs- und Entscheidungsmodelle zur Verbesserung der Ressourcen- und
    schaftsingenieure
                                                           Energieeffizienz in einzelnen Unternehmen und in Wertschöpfungsketten.
    Operations Research für Wirtschaftsingenieure
                                                           ­Methoden des Operations Research, insbesondere der Mehrzielentscheidungs-
    Produktionsmanagement
                                                           unterstützung, werden zur technoökonomischen Optimierung von betriebli-
    Bachelorseminar Produktionsmanagement
                                                           chen und überbetrieblichen Produktionssystemen, auch unter Berücksichtigung
Master:                                                    der Nachhaltigkeit, eingesetzt. Im Kontext von Industrie 4.0 ergeben sich da-
    Supply Chain Management (POM 1)
                                                           durch viele aktuelle Forschungsfragen, die am Lehrstuhl interdisziplinär und
    Anlagen- und Energiewirtschaft (POM 2)
                                                           mit nationalen und internationalen Partnern aus Wissenschaft und Industrie
    Methoden des Production and Operations Ma-
                                                           bearbeitet werden.
    nagement (POM 3)
    Seminar zu Production and Operations Manage-
    ment                                                      Lehrstuhlinhaberin Prof.  Dr.  Jutta           Für die aktuellen Forschungsarbeiten
                                                           ­Geldermann studierte Diplom-Wirtschafts­      zur Verbesserung der Ressourcen- und
 Forschung
                                                           ingenieurwesen und Betriebspädagogik           Energieeffizienz in einzelnen Unterneh-
    Anwendungen des Operations Research im Pro-
                                                           an der Universität Karlsruhe (jetzt KIT –      men und in Wertschöpfungsnetzwerken
    duktionsmanagement
    Supply Chain Management                                Karlsruher Institut für Technologie) sowie     ist vor allem der Standort Duisburg in der

    Ökobilanzierung                                        Umweltwissenschaften und Business              Metropolregion Ruhrgebiet mit ihren

    Mehrzielentscheidungsunterstützung                     ­Administration am Trinity College Dublin      Industrie­unternehmen und den technolo-
                                                           und promovierte am Deutsch-Franzö­             gischen Herausforderungen des Struktur-
 Anwendung
                                                           sischen Institut für Umweltforschung der       wandels eine starke Motivation.
    Energie- und Ressourceneffizienz in der industriel-
                                                           Universität Karlsruhe über die multikriteri-      Der Lehrstuhl für ABWL und Pro­
    len Produktion
                                                           elle Bewertung von Umweltschutzmaß-            duktionsmanagement bietet für die Stu­
    Multi Criteria Analysis (multikriterielle Entschei-
    dungsunterstützung)                                    nahmen in der Eisen- und Stahlindustrie.       dierenden der Bachelor- und Master­
                                                           Während ihrer Zeit als Professorin für Pro-    studiengänge Wirtschaftsingenieurwesen,
 ko n ta k t
                                                           duktion und ­Logistik an der Georg-­August-    Technische Logistik und Automotive .
Prof. Dr. Jutta Geldermann
                                                           Universität Göttingen war sie Sprecherin       Engineering and Management (AEM)
Universität Duisburg-Essen .
Lehrstuhl für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre und      des DFG-Graduiertenkollegs „Ressourcen­        Vorlesungen, Übungen und Seminare   .
Produktionsmanagement                                      effizienz in Unternehmensnetzwerken –          zur nachhaltigen Gestaltung von be­
Bismarckstraße 90 .                                        Methoden zur betrieblichen und überbe-         trieblichen und überbetrieblichen Produk­
47057 Duisburg                                             trieblichen Planung für die Nutzung            tionsprozessen und Wertschöpfungsket-
 www.uni-due.de/pom                                       erneuerbarer Rohstoffe“ sowie Vorstands-       ten an.
@ 	 pom@uni-due.de                                         mitglied des Energieforschungszentrums
 	 +49 (0) 2 03 / 379 - 26 24                             Niedersachsen.

                                                                                Newsletter ALUMNI Ingenieurwissenschaften Vol.19/Nr.03
F a k u lt ä t

  Nachhaltige Energieversorgung Niedersachsen NEDS
      In diesem interdisziplinären Forschungs-        wertet, wenn die Nachhaltigkeitskriterien so-       realisierbaren Stromversorgungssystems.  In
  projekt, das von der VolkswagenStiftung von         wohl den Bedürfnissen der heutigen Bevölke-         diesem Kontext haben wir eine Methode für
  2015 bis 2020 gefördert wird, liegt die Auf-        rung als auch jenen zukünftiger Generationen        einen multikriteriellen Szenarienvergleich ent-
  gabe in der Entwicklung einer multikriteriellen     bis über das Jahr 2050 hinaus bestmöglich           wickelt und auf verschiedene Transitionspfade
  Methode, um Transitionspfade für eine auf           gerecht werden, unter Berücksichtigung des          angewendet. Darüber hinaus haben wir die
  erneuerbaren Energien basierende Strom­             Zustands der niedersächsischen Natur, der           besonderen Potenziale und Unsicherheiten,
  versorgung im Jahr 2050 im Hinblick auf ver-        Nutzung der natürlichen Ressourcen sowie            die mit der koordinierten Ladung von Elektro-
  schiedene Nachhaltigkeitskriterien zu beur-         sozioökonomischer Auswirkungen und ge-              fahrzeugen und deren Auswirkungen auf das
  teilen.  Das Energieversorgungssystem von           sellschaftlicher Akzeptanz von möglichen            Stromnetz verbunden sind, näher untersucht.
  Niedersachsen wird dann als nachhaltig be-          Ausprägungen eines verlässlichen, technisch         https://www.neds-niedersachsen.de/

                                 S1: High share of renewable energy technologies but also fossil-fueled power plants as backup
                            1
                          0,8                                                       0,608
                          0,6
                                                                                                                       0,343
                          0,4
                          0,2
                            0
                         -0,2   Technical
                         -0,4   Social
                         -0,6   Environmental
                         -0,8
                                Economic
                           -1
                                                        -0,951
                         -1,2
                                                A1                             A2                              A3
                                                 S2: Successful energy transition supported by the general public
                           1
                         0,8                                                     0,775
                         0,6
                         0,4
                         0,2
                           0
                              Technical
                         -0,2
                              Social
                         -0,4 Environmental
                         -0,6 Economic                                                                                 -0,236
                                                       -0,539
                         -0,8
                                                A1                             A2                              A3
                     PROMETHEE-Ergebnisse für zwei ausgewählte Szenarien entsprechend den Nachhaltigkeitsdimensionen für die Alternativen A1
                             (dezentrales Energiesystem), A2 (zentrales Energiesystem) und A3 (Mischung aus beiden). Quelle: Witt et al. 2020

  SALAM 2
  Grenzüberschreitende Strategien für das Integrierte Wasserressourcen-Management (IWRM) zur Lösung
  des Wasserdefizit-Problems im Nahen Osten

  Dieses neue Forschungsprojekt dient der Entwicklung integrierter Pla-         sicherstellen, dass spezifische Belange der Region ­berücksichtigt
  nungsinstrumente für eine nachhaltige Nutzung und die An­passung               ­werden und eine Umsetzung in die tägliche Praxis er­folgen kann. Der
  nachhaltiger Wassertechnologien an verschiedene klima­tische, öko-            Lehrstuhl übernimmt die techno-ökonomische Bewertung und
  nomische und soziale Verhältnisse. Durch das Vorhaben sollen mittel-          ­multikriterielle Entscheidungsunterstützung für die Auswahl aus einer
  fristig die enormen Wasserdefizite gedeckt werden und damit soll ein            Vielzahl technischer Alternativen.  Das Vorhaben wird seit .
  Beitrag zur sozialen und wirtschaftlichen Entwicklung der Region                Mitte 2020 vom Bundesministerium für Bildung und Forschung
  „Naher Osten“ geleistet werden. Die Einbindung lokaler Akteure soll             (BMBF) gefördert.

Universität Duisburg-Essen

                                                                                                                                       10
                                                                                                                                       11
ALUMNI
                 Ingenieurwissenschaften

SustEnergyPort
Simulationsbasierte Bewertung von Maßnahmen zur Steigerung der Energienachhaltigkeit im Hafenbetrieb

    In Zusammenarbeit mit der Hamburg Port         fangreicher Katalog von möglichen Maßnah-                      Grundlage wurde eine Roadmap zur Errei-
Consulting GmbH (HPC) wurde ein strukturier-       men entwickelt.  Darauf aufbauend wurden                       chung eines profitablen und umweltverträgli-
tes, modellbasiertes Verfahren entwickelt,         besonders erfolgsversprechende Maßnahmen                       chen Terminalbetriebes konzipiert. Das Projekt
durch das Hafenbetriebe geeignete Maßnah-          techno-ökonomisch und ökobilanziell bewer-                     wurde von 2017 bis 2019 vom Bundesministe-
men zur Verbesserung ihrer Energieeffizienz        tet und mithilfe von Methoden zur multikriteri-                rium für Verkehr und digitale Infrastruktur im
und Nutzung erneuerbarer Energien identifi-        ellen Entscheidungsunterstützung in ihrem be-                  Rahmen der Förderrichtlinie Innovative Hafen-
zieren können. Dazu wurde zunächst ein um-         trieblichen Umfeld verglichen.  Auf dieser                     technologien (IHATEC) gefördert.

                   Production                           Transport                                Use phase                                   End of life

                                                                                                                                 Recycling
      Produktion der Module                Transport der Module zum Terminal

                                                                                     Wartung und Instandhaltung

                                                               Modell einer Ökobilanz in der Software „Umberto“, Quelle: Scharpenberg et.al., 2018

               Stärkster Magnet im Revier
               Erwin L. Hahn Institut bekam neues MRT
                                                                               von Ulrike Bohnsack
               Der stärkste Magnet im Ruhrgebiet steht weiter auf Zollverein – im Erwin L. Hahn Institut für Magnetresonanz (ELH).
               Hier in der gemeinsamen Einrichtung der UDE und der Radboud Universiteit Nijmegen wird mit der medizinischen Ma-
               gnetresonanztomographie (MRT) geforscht und untersucht. Nach 14 Jahren bekommt das ELH nun ein neues „Herz“:
               Der Ultrahochfeld-MRT-Scanner wird ausgetauscht. Das neue Gerät der Firma Siemens Healthcare hat ebenfalls eine
               Magnetfeldstärke von 7 Tesla, ist aber wesentlich leistungsfähiger.

                      Einen MRT-Scanner mal eben austau-        geliefert.  Und das war wirklich spekta­                auf die Endposition gesetzt und mit Strom
                schen? Das geht natürlich nicht.  Knapp         kulär!“                                                 und Kühlwasser versorgt werden. Sobald
                20 Tonnen wiegt das neue Forschungsge-              Früh um 7.30 Uhr kam der Schwerlast-                alle Anschlüsse vorlagen, wurde der neue
                  rät; 420 Tonnen Stahl schirmen sein           transport mit dem MRT am Institut an, ein               Magnet langsam ‚auf Feld’ gebracht, bis
                ­Magnetfeld im Untersuchungsraum zu-            Autokran hievte es in Präzisionsarbeit vor              er seine volle Feldstärke von 7 Tesla er-
                 sätzlich ab, sie waren bereits für das         die Öffnung in der Gebäudefassade. Be-                  reichte.“ Planmäßig soll das neue MRT im
                 ­Vorgängermodell installiert worden. „Seit     reits um 12 Uhr war es vollbracht: Das                  Oktober in Betrieb gehen.
                  Mai hatten wir mit dem Abbau und dem          Gerät wurde in sein neues Zuhause gezo-                     Seit 2006 hat das Hahn-Institut an
                  Abtransport des alten Scanners und mit        gen. Bis zum endgültigen Betriebsbeginn                 über 5.500 Probanden und Patienten Un-
                 Umbauten alle Hände voll zu tun“, sagt         blieb noch genug zu erledigen – Stecker                 tersuchungen durchgeführt.  „Wir haben
                ELH-Direktor Prof.  Harald Quick.  „Am .        rein und anschalten geht leider nicht, sagt             mit unseren Forschungspartnern und mit
                4. August wurde dann der neue Magnet            Quick: „Das System musste im Gebäude                    Siemens die Ultrahochfeld-MRT entschei-

                                                                                         Newsletter ALUMNI Ingenieurwissenschaften Vol.19/Nr.03
F a k u lt ä t

                                                         Das Runde muss durch das Eckige: Den Scanner ins Gebäude zu bringen, war Maßarbeit.

dend weiterentwickeln können.  Dies          MRT-Bildgebung im gesamten menschli-          men. Die knapp 8 Millionen Euro, auf die
schlägt sich in dem neuen System nieder“,    chen Körper.                                   sich der moderne MRT-Scanner plus
erklärt der ELH-Direktor. „Der Scanner ist      Das Hahn-Institut gehört seit langem        ­Zusatzkosten beläuft, sind daher gut
leistungsfähiger und liefert noch bessere    zur internationalen Spitze. Kognitionswis-    ­investiert. Das befand auch die Deutsche
Aufnahmen.“ Eingesetzt wird er weiterhin     senschaften, die Ingenieurwissenschaften       Forschungsgemeinschaft.  Sie bewilligte
vor allem für die neurowissenschaftliche     und verschiedene medizinische Diszipli-        einen Großgeräteantrag, den Quick für
Forschung, für die klinische Diagnostik      nen, insbesondere die Radiologie und          das Institut gestellt hatte, und machte
und für die Verbesserung hochaufgelöster     Neuroradiologie, arbeiten eng zusam-         ­damit die Anschaffung erst möglich.

                                                                                                                                12
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ALUMNI
               Ingenieurwissenschaften

              Frazil-Eis und sichere Kryptosysteme
              Sparkasse übergab zum 23. Mal Innovationspreise
              Seit nunmehr 23 Jahren verleiht die Sparkasse am Niederrhein mit Unterstützung des Fördervereins Ingenieurwissen-
              schaften zwei Preise für hervorragende und anwendungsbezogene Dissertationen und Masterarbeiten aus Fachgebieten
              der Ingenieurwissenschaften. Auch in diesem Jahr konnte die Gutachterkommission wieder aus sieben ausgezeichneten
              Dissertationen und fünf Masterarbeiten auswählen.

                    Den mit 2.500 Euro dotierten Innova­        Analysemethoden entwickelt, mithilfe de-         Holger Vogt in Zusammenarbeit mit dem
               tionspreis für herausragende Disserta­           rer sich ein einfaches generisches PUF-           Fraunhofer-Institut für Mikroelektronische
               tionen erhielt Dr.-Ing.  Benjamin Willsch        Konzept mit optimalen Sicherheitseigen-           Schaltungen und Systeme IMS.
               aus dem Fachgebiet Elektronische Bau-            schaften theoretisch modellieren und                  Der mit 1.500 Euro dotierte Innovations-
              elemente und Schaltungen für seine                praktisch umsetzen lässt. Ziel des Projek-        preis für herausragende Masterarbeiten
              ­Doktorarbeit mit dem Titel „Integration of       tes und der Arbeit bestand darin, den Be-         ging an Felix Paul, M.Sc. aus dem Institut
              Physically Unclonable Functions (PUFs) in         reich der Hardwaresicherheit für die             für Materialwissenschaften für seine
              CMOS“.                                            Fraunhofer-Gesellschaft zu erschließen         ­Masterarbeit „Physical Properties of gra-
                    In Dr. Willschs Arbeit geht es um sichere   und als Kernkompetenz zu verankern, so          nular frazil ice“.
               Verschlüsselungsverfahren bei der Spei-          der Gutachter: „Zu diesem Zweck wurde                 Die Arbeit behandelt ein wichtiges
               cherung und Übertragung von Daten.               der Inhalt der Doktorarbeit in Form von        Thema der Polarforschung. Felix Paul hat
               Neuartige hardwarebasierte Schlüsselge-          zwei Patenten und fünf Veröffentlichungen     im Rahmen seiner Forschung ein Gerät
               neratoren, so genannte Physically Un­            verwertet. Darüber hinaus dient die Dis-      entwickelt, das Messungen an so genann-
               clonable Functions (PUFs), nutzen die            sertation als Grundlage für Folgearbeiten      tem Frazil-Eis ermöglicht.  Als Frazil-Eis
               ­fertigungsbedingten Schwankungen der            im Bereich sicherer und funktionaler Hard-    ­bezeichnet man ein Gemisch aus Ozean-
                Elektronikkomponenten zur Erzeugung in-         ware am Fraunhofer IMS, welche zukünftig       salzwasser und ersten kristallinen Struktu-
               dividueller, sicherer Schlüssel. Allerdings      eine tragende Rolle in der strategischen        ren von Eis zwischen den Eisschollen.  .
               treten in der praktischen Anwendung Pro-         Ausrichtung des Instituts einnehmen wird.“        Es stellt den Ursprung für größere
              bleme wie Rauschen beim Messvorgang                   Die Arbeit von Benjamin Willsch ent-         ­Eisschollen dar. Seine Eigenschaften sind
               und bei der Digitalisierung der Information      stand im Fachgebiet Elektronische Bauele-         für das Verständnis des Klimas eine
               auf. Dr. Willsch hat neue Verfahren und          mente und Schaltungen unter Prof. Dr.-Ing.      ­wesentliche Voraussetzung.  Für dieses
                                                                                                                  Gemisch wurde neben dem Salzgehalt
                                                                                                                  und der Temperatur insbesondere die
                                                                                                                  ­Viskosität gemessen. Die Arbeit entstand
                                                                                                                   im Rahmen einer Kooperation mit der Uni-
                                                                                                                   versität Kapstadt.
                                                                                                                      Felix Paul hat das Messgerät auf einer
                                                                                                                   Expedition in der Antarktis im Sommer
                                                                                                                   2019 eingesetzt und konnte die Funktions-
                                                                                                                   fähigkeit seiner Entwicklung nachweisen.
                                                                                                                   Der Gutachter: „Er hat mit seiner Arbeit
                                                                                                                   eine anspruchsvolle Produktentwicklung
                                                                                                                   von Laborversuchen bis zu Herstellung
                                                                                                                   und Test des von ihm entwickelten Mess-
                                                                                                                   gerätes auf hohem wissenschaftlichen
                                                                                                                   Niveau durchgeführt.“
      Seit fast einem Vierteljahrhundert schaffen die Innovationspreise einen wichtigen Anreiz für den                Die Innovationspreise Ingenieur­
  wissenschaftlichen Nachwuchs (v. l.): Dekan Prof. Dieter Schramm, Giovanni Malaponti (Sparkasse                 wissenschaften wurden vom Vorstand .
            am Niederrhein), Prof. Doru Lupascu (Materialwissenschaft), Fördervereinsgeschäftsführer              der Sparkasse am Niederrhein bei der
  Dr. Klaus-G. Fischer, Preisträger Felix Paul M.Sc. und Prof. Holger Vogt (Elektronische Bauelemente            virtuellen Alumni-Jahresfeier am 17.  Juli
und Schaltungen), der den Preis stellvertretend für Dr.-Ing. Benjamin Willsch entgegengenommen hat.              übergeben.

                                                                                     Newsletter ALUMNI Ingenieurwissenschaften Vol.19/Nr.03
förderverein

Förderverein versammelt sich
Erschwerte Arbeitsbedingungen in Zeiten von Corona
Der Förderverein Ingenieurwissenschaften hatte wegen der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie seine ur-
sprünglich für den 5. Mai geplante Mitgliederversammlung in die zweite Jahreshälfte verschoben. Nunmehr soll sie als
Präsenzveranstaltung am 30. Oktober ab 16 Uhr im Hörsaal BA 026 stattfinden, natürlich unter Beachtung der Hygiene-
vorschriften der Universität.

    Das Vereinsrecht erlaubt zwar Online-
sitzungen, doch dürfen keine Beschlüsse
gefasst werden. Das ist nur dann zulässig,
wenn alle Mitglieder zustimmen. Das ist
beim Vorstand möglich und so tagte der
Vorstand des Fördervereins am 28. August
und beschloss einstimmig, die Mitglieder-
versammlung als Präsenzveranstaltung
durchzuführen, insbesondere wegen der
anstehenden Wahlen.  Dabei zeichnen
sich nur wenige personelle Änderungen ab.
    Der stellvertretende Vorsitzende Prof.
Dr.-Ing. Holger Vogt wird aus persönlichen
Gründen nicht erneut kandidieren. Mit einem
herzlichen Dank für seine langjährige ehren-
amtliche Tätigkeit wird er verabschiedet.
Für seinen Platz, auch als Vertreter der                   Gastredner beim nächsten Tec-Talk: Prof. Dr.-Ing. Prof. e. h. Wilhelm Bauer
Fachgebiete der Elektrotechnik, wird Prof.
Dr.-Ing. Holger Hirsch kandidieren. Im Ku-     chener Erziehungsverein. Die Abschluss-       Mechatronik mit der ITQ GmbH, aber auch
ratorium wird Dipl.-Ing. Jürgen Best, Stadt-   veranstaltungen mit dem Max-Planck-           Aktivitäten der Fachschaften zum Semes-
direktor i. R., Essen, ausscheiden. Dr. Jens   Gymnasium und dem Leibniz-Gymnasium           terbeginn.  Als aktuelles Thema des Tec-
Reichel folgt auf Dr. Fischer für das Unter-   in Essen sind entfallen. Team-Building-Se-    Talk Digitale Transformationen, den der
nehmen thyssenkrupp Steel Europe AG.           minare kamen nicht zustande. Von beson-       Förderverein gemeinsam mit ITQ (Jörn
    In welchem Ausmaß die weiteren viel-       derer, auch finanzieller Brisanz ist die      Linke) und crossrelations brandworks (An-
fältigen Aktivitäten des Fördervereins in      Verschiebung oder Absage der Jobmesse         dreas Severin) veranstaltet, wird bei der
diesem  und im nächsten Jahr fortgesetzt       „Karriereperspektiven für IngenieurInnen“.    Onlineveranstaltung am 29.  September
werden können, ist nur schwer absehbar.        Ebenfalls wurde der „Dance.ing – Ingeni-      ab 15 Uhr das Thema „Corona-Pande-
Entfallen ist im Sommersemester die Infor-     eurInnenball Rhein-Ruhr 2021“ am 6. Fe-       mie, Digitalisierung und Nachhaltigkeit“
mationskampagne; verschoben wurden             bruar 2021 abgesagt.                          behandelt. Gastredner ist der Leiter des
die Praxis-Kolloquien bei den Unternehmen          Selbstverständlich werden Einzelpro-      Fraunhofer-Instituts für Arbeitswirtschaft
thyssenkrupp Steel, Lenord & Bauer, Siemens    jekte weiter gefördert, wie beispielsweise    und Organisation IAO, Stuttgart, Prof. Dr.-
Dampfturbinenwerk Berlin und Neukir-           das Solar-Car-Projekt des Fachgebiets         Ing. Prof. e. h. Wilhelm Bauer.

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Universität Duisburg-Essen

                                                                                                                                   14
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ALUMNI
 Ingenieurwissenschaften

Ranzoomen bis auf ein halbes Mikron
Spezialmikroskop verbessert Untersuchung von 2D-Materialien
                                                      von Ulrike Bohnsack
Die Forschungsgruppe von Prof. Dr. Marika Schleberger aus der Experimentalphysik hat ein besonderes Gerät ange-
schafft, mit dem sie noch besser als zuvor 2D-Materialien charakterisieren kann. Dieses so genannte konfokale Raman-
Mikroskop liefert hochaufgelöste Bilder, in denen Informationen aus Raman-, Hotolumineszenzspektroskopie und der
Rastersondenmikroskopie miteinander kombiniert werden. So lassen sich die Struktur und die elektronischen Eigen-
schaften von Graphen und anderen Materialien genau bestimmen. Davon profitieren auch Studierende der Ingenieur-
wissenschaften.

                                                                                Prof. Dr. Marika Schleberger beim Probenwechsel

   Nur einige zehn Mikrometer groß sind     benötigen, was sonst drei Stunden gedau-     2D-Materialien vertraut.  „Diese haben .
die Proben, die unter das neue Mikroskop    ert hat“, freut sich Marika Schleberger.     als ultradünne, quasi zweidimensionale
kommen. Dafür muss man sie nicht mar­       „Dank der super Auflösung und der Kom-       Schichten völlig andere Eigenschaften als
kieren oder anderweitig präparieren.        bination der Verfahren können für jeden      in ihrer gewöhnlichen dreidimensionalen
Man kann stark heranzoomen, die Stelle      Punkt parallel die verschiedenen Spektren    Form“, erklärt Schleberger. „Ultradünnes
abrastern und so Strukturen vermessen,      aufgenommen und farbcodiert dargestellt      Molybdändisulfid zum Beispiel leuchtet,
die nur noch einen halben Mikrometer        werden.“                                     wenn man es mit einem Laser bestrahlt.
groß sind – und das an tausenden Positio-       Das Gerät wird künftig nicht nur von     Man kann es also für flexible LEDs ver-
nen der Probe.                              Forschenden genutzt. Auch fortgeschrittene   wenden.“
   „Das Gerät wird die anspruchsvollen      Studierende der Studiengänge Physik,             Die Deutsche Forschungsgemeinschaft
Analysen unserer AG stark beschleunigen.    Energy Science und NanoEngineering           und das Land NRW haben die Anschaf-
Für eine Messung mit 250 x 250 Punkten      lernen den Umgang mit dem Spezial-­          fung des 470.000 Euro teuren Mikros-
werden wir nur noch etwa 15 Minuten         Mikroskop kennen und machen sich mit         kops gefördert.

                                                                Newsletter ALUMNI Ingenieurwissenschaften Vol.19/Nr.03
H ochschule

KI in Computerspielen besser verstehen
Visualisierung soll für Transparenz sorgen
                                                             von Birgit Kremer
Beim Testen von Computerspielen kommt zunehmend Künstliche Intelligenz (KI) zum Einsatz. Die Arbeitsgruppe Visua-
lisierung des Softwaretechnikinstituts paluno, an dem auch Lehrstuhlinhaber*innen der Fakultät beteiligt sind, erforscht,
wie sich aus den Testdaten mehr Erkenntnisse gewinnen lassen, um die Spiele zu verbessern.

                                                                                                                                                        Bild: Anton Porsche/ pixabay.com
                                                                                                Die Games-Branche gilt als Entwicklungstreiber für die KI

    Die Entwicklung und Anwendung von            wichtig, um die Spiele weiterzuentwickeln.    hoven eine Visualisierung zur Analyse von
Künstlicher Intelligenz hat in der Games-        Die Arbeitsgruppe Visualization VIS           Pommerman-Spielen entwickelt. Pommer-
Branche eine lange Tradition. Mit KI werden      forscht an einem neuen Lösungsansatz für      man dient der Machine-Learning-Forschung
Welten immer realistischer: Virtuelle Mit- und   dieses Problem. Die Wissenschaftler wol-      als Testumgebung, um das kooperative
Gegenspieler können sich immer besser            len mithilfe geeigneter Visualisierungen      und gegnerische Verhalten von KI-gesteu-
an Spielverläufe anpassen und reagieren          das Verhalten der künstlichen Agenten         erten Agenten zu trainieren. In einer Be-
nachvollziehbar auf die Aktionen der             verständlich darstellen.  Dabei konzen­       fragung von KI- und Spiele-Experten wurde
Menschen vor ihren PCs oder Konsolen.            trieren sie sich darauf, das zeitliche Ver-   das Visualisierungstool als nützlich be­
Aber auch beim Testen von Spielesoftware         halten, das sich im Laufe eines Spiels auf     wertet.
setzen Entwickler zunehmend auf KI.              dem Bildschirm abspielt, buchstäblich             Die Wissenschaftler wollen ihren
Während früher immer wieder alle mögli-          auszurollen und lesbar zu machen.  Mit        ­Ansatz nun auch für weitere Spiele an-
chen Situationen von Hand nachgespielt           dieser Hilfe könnten Spieleentwickler zum     wendbar machen. Mit geeigneten Visuali-
werden mussten, wird heute ein wesentlicher      Beispiel Schwierigkeiten in Spielen ausge-    sierungen könnten Entwickler in Zukunft
Teil dieser Arbeit durch KI automatisiert.       wogener gestalten oder die künstlichen        mehr Wissen aus ihren Testdaten heraus-
    Doch je leistungsfähiger die Algorithmen     Agenten selbst verbessern.	                   holen. Dies könnte auch die KI-Forschung
werden, desto schwieriger wird es für                Erste Erfolge konnten die Forscher be-    weiterbringen, denn die Games-Branche
Spieleentwickler, die Strategien der virtuel-    reits erzielen. So hat Doktorand Shivam       dient ihr bekanntlich als Entwicklungstrei-
len Agenten zu verstehen. Das ist jedoch         Agarwal mit einem Kollegen der TU Eind-       ber und wichtiges Testfeld.

Universität Duisburg-Essen

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ALUMNI
 Ingenieurwissenschaften

Amerikanischer Spitzenforscher zu Gast
Professor Tarek I. Zohdi besucht Institut für Mechanik
                                                        von Ulrike Bohnsack
Einen hochangesehenen Gastwissenschaftler kann die Fakultät im kommenden Jahr begrüßen: Tarek I. Zohdi, Professor
für Maschinenbau an der Universität von Kalifornien, Berkeley, hat kürzlich den Humboldt-Forschungspreis erhalten und
wird ihn am Institut für Mechanik wahrnehmen. Zweite Station: die Leibniz Universität. Dort in Hannover habilitierte er
sich einst.

    Die Alexander-von-Humboldt-Stiftung       für unkontrollierte Waldbrände zu finden.
hat den 54-jährigen US-Amerikaner für         Dabei hat er Ingenieure, Wissenschaftler,
seine wissenschaftlichen Spitzenleistungen   Techniker, Ersthelfer und Feuerwehrleute
ausgezeichnet. Denn Zohdis Beiträge zu       zusammengebracht.
funktionalisierten Materialien sowie auf          Am Institut für Mechanik ist die Freude
dem Gebiet Computational Mechanics            auf den renommierten Wissenschaftler
sind richtungsweisend.                        groß: „Mit Tarek I.  Zohdi kommt ein
    Hauptsächlich forscht der Ingenieur      ­außergewöhnlicher und vielseitiger Kolle-                                     Tarek I. Zohdi
zur computergestützten Simulation kom-       ge zu uns. Seine fachliche Expertise wird
plexer Materialien sowie zu innovativen       in der Forschungsgemeinschaft ebenso           breite Anwendung ermöglichen und die für
Fertigungsprozessen.  So befasst er sich      geschätzt wie in der Industrie“, sagt Gast-    die Industrie interessant sind, weil sie Ferti-
mit der Entwicklung von hochfesten Ge-        geber Prof. Dr. Jörg Schröder. „Während        gungsprozesse optimieren. Er wird hierfür
weben, etwa für Flugzeuge. Auch gründete      seines Aufenthalts wird sich Professor Zohdi   auch mit unseren Nach­w uchs­wissen­
er die Fire Research Group, um Lösungen       mit Partikelmethoden befassen, die eine        schaftler*innen zusammenarbeiten.“

Humboldt-Stipendiat entwickelt
kooperierende Roboter
                                                       von Alexandra Nießen
Zusammenarbeit hilft auch Computern. Wenn sie in der industriellen Produktion im Netzwerk arbeiten, können sie zum
Beispiel gemeinsam flächendeckend die Temperatur in Gebäuden messen oder beim Umgang mit gefährlichen Materi-
alien unterstützen. Dr. Yafeng Li möchte ihre Kommunikation optimieren. Er arbeitet derzeit als Humboldt-Stipendiat in
der AG Automatisierungstechnik und komplexe Systeme.

                                             denen sich beispielsweise Software­             Arme (Manipulatoren) gleichzeitig dieselbe
                                             programme kontrollieren lassen.                 Richtung verfolgen.
                                                An der Fakultät für Ingenieurwissen-              „Wenn die Steuerung auf mehrere
                                             schaften beschäftigt sich der 31-Jährige        ­Roboterarme verteilt ist, weist sie eine
                                             mit ferngesteuerten Roboterarmen, die            ­hohe Fehlertoleranz, hohe Flexibilität und
                                             miteinander kooperieren. „Jeder einzelne        einen geringen Kommunikationsaufwand
                                             kommuniziert mit den anderen, aktualisiert      auf“, so Li. Bis 2022 wird er bei Professor
                                             seine Kontrollinformationen und ändert          Steven Ding forschen, wo diese Technik
                             Dr. Yafeng Li   den Zustand, damit die Gesamtaufgabe            außerdem eingesetzt werden kann.  Li:
                                             erfüllt werden kann“, erklärt der gebürtige     „Derzeit ist das noch viel Grundlagen­
   Yafeng Li kommt von der südkoreani-       Chinese. Genutzt wird dies etwa in Pro-         forschung. Aber sie lässt sich breit anwen-
schen Yeungnam University.  Dort entwi-      duktionsprozessen, wenn eine Gruppe             den, zum Beispiel bei Such- und Rettungs-
ckelte der promovierte Steuerungswissen-     von Robotern ein großes Werkstück trans-        systemen, bei kooperativer Überwachung
schaftler unter anderem Algorithmen, mit     portiert und die miteinander arbeitenden        oder Kampfsystemen.“

                                                                   Newsletter ALUMNI Ingenieurwissenschaften Vol.19/Nr.03
Personalien

From Russia with Love zu Gast
Laserexperte forscht mit DAAD-Stipendium in Moskau
                                                          von Alexandra Nießen
Es gibt Projekte, die lassen sich nicht im Videochat umsetzen. Dr. Peter Fjodorow, Laser-Physiker am Institut für Verbrennung
und Gasdynamik, forscht für ein Jahr in Moskau bei einem weltweit renommierten Experten. Der Deutsche Akademische
Austauschdienst (DAAD) finanziert seine Stelle über das PRIME-Programm.

     „Erst Anfang August habe ich grünes         empfindliche Messungen von Gaspha-
Licht für die Reise bekommen, Russland ist       senspezies.
nach wie vor Risikogebiet“, sagt Peter               Fjodorow wird die MIR-Laser mit der
­Fjodorow. Wegen Corona sei er deshalb           Messtechnik ICAS (Intracavity Absorption
  dieses Jahr wohl einer der wenigen             Spectroscopy) kombinieren. „Diese Tech-
 ­PRIME-Kandidaten, die ihr Projekt antre-       nologie ist mein Spezialgebiet“, sagt er.
  ten können.                                    Bei ICAS wird die zu untersuchende Pro-
     Der 37-Jährige hat sich in Moskau die       be direkt in den Laser eingebracht, was
 Arbeitsgruppe um Professor Vladimir             hohe Messempfindlichkeiten ermöglicht.
 Kozlovsky am Lebedew-Institut der Russi-        „Wenn wir das Know-how des russischen
schen Akademie der Wissenschaften aus-           Instituts und unserer Fakultät kombinieren,
gesucht. Der Gastgeber ist weltweit aner-        können wir eine extrem hohe Empfindlich-
kannt für die Zucht von Laserkristallen, mit     keit erreichen und damit so genannte In-          Freut sich auf ein Jahr in Moskau: Dr. Peter Fjodorow
denen unter anderem verschiedene Laser           termediate bei Verbrennungsprozessen
im mittleren Infrarot-Bereich (MIR) entwi-       entdecken.  Diese Stoffe, die im Verlauf      Da sie jedoch in sehr geringen Konzentra-
ckelt werden. Sie ermöglichen etwa bei           eines mehrstufigen chemischen Prozesses       tionen vorkommen, sind sie nur wenig un-
physikalisch-chemischen Prozessen sehr           entstehen, spielen häufig wichtige Rollen.    tersucht“, so Fjodorow.

Duisburger Start-up räumt ab
gapcharge gewinnt Digital Logistics Award
Das Duisburger Start-up-Team gapcharge konnte sich im Wettbewerb um den Digital Logistics Award unter 32 Bewer-
bern aus 13 Ländern erfolgreich durchsetzen. Der mit 15.000 Euro dotierte Preis gilt als eine der größten Auszeichnungen
für Logistik-Start-ups in Deutschland.

    Das insgesamt fünfköpfige Team setzte        fen AG. Anfang Mai konnten sie mit Start-
sich mit induktiven Ladelösungen für Logistik-   up transfer.NRW bereits eine Förderung
fahrzeuge mit digitalen Zusatzservices           in Höhe von rund 250.000 Euro gewin-
durch. Die Systeme sind aufgrund eines           nen. Zudem sind sie kürzlich in das Start-
speziellen Positionierungsmechanismus            up-Programm HIGH-TECH.NRW aufge-
nicht nur deutlich kostengünstiger als die       nommen worden.
von der Konkurrenz, sondern verfügen                 Der Digital Logistics Award wird seit
zum Beispiel über einen Batteriemanager,         2017 jährlich im September im Rahmen
der die Lebensdauer der Energiespeicher          des Zukunftskongresses Logistik vom Digi-
um 40 Prozent verlängert. Die Idee ent-          tal Hub Logistics in Dortmund vergeben.  .
stand bei der Forschung am Lehrstuhl von         Mit der Auszeichnung sollen kreative
Prof. Dr. Heike Proff.                           Business-Lösungen für die digitale Arbeits-
    Seit Januar ist gapcharge im Förder-         welt in der Logistik anerkannt, gewürdigt
programm „starport“ der Duisburger Ha-           und gefördert werden.

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