Mikroelektronik für künstliches Sehen + Nanopartikel auf Knopfdruck +++ Aus CAR wird MOTION + Viele Arme - ein Ziel +++ ...
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Newsletter Vol.19/Nr.03 September 2019 Sehen +++ +++ Mikroelektronik für künstliches Na no pa rti kel au f Kn op fdr uck +++ Aus CAR wird MOTION +++ +++ me – ein Zie l +++ Sp ray fla mm ens ynthese besser verstehen +++ +++ Viele Ar
ALUMNI Ingenieurwissenschaften Inhalt Liebe Alumni, Prof. Dr. Dieter Schramm Editorial . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2 Lehren und Forschen in Zeiten von Co- Impressum / Auf dem Titel … . . . . . . . . . . . . . . . 2 vid-19: Das bedeutet auch für das Winter- viele Artikel des aktuellen Newsletters. Fakultät semester 2020/21 Einschränkungen und Mit dem Forschungsvorhaben „FernBin“ Sonderregeln. Weiterhin wird der Lehrbe- nimmt die Entwicklung ferngesteuerter Bin- Sprayflammensynthese besser verstehen . . . . . . 3 trieb weitgehend in räumlicher Distanz nenschiffe Fahrt auf. In dem zunächst bis Brücke ohne Kapitän . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 stattfinden. Dies bedeutet, dass in erster Ende 2022 geplanten Vorhaben arbeiten Aus CAR wird MOTION . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 Linie Online- und E-Learning-Formate an- drei Lehrstühle der Fakultät gemeinsam an Intelligente Mobilität vs. Warten im Stau . . . . . . 8 geboten werden. Allerdings wird es aus- innovativen Lösungen für den Schiffsver- Auszeichnung für Doris Segets . . . . . . . . . . . . . . 9 gewählte Veranstaltungen mit besonderen kehr von morgen (siehe Seite 4). Serie Fachgebiete: Lehrstuhl Allg. Betriebswirt- räumlichen Erfordernissen voraussichtlich in Dass auch extracurriculare Aktivitäten schaftslehre und Produktionsmanagement . . . . 10 Präsenzform geben – allerdings mit redu- weiterhin möglich und erfolgreich sind, Stärkster Magnet im Revier . . . . . . . . . . . . . . . . 12 zierter Gruppengröße. Vorlesungsbeginn belegt beispielsweise der Solar Car Make- Förderverein des Wintersemesters wird hochschulweit für athon, bei dem Studierende des Fachge- Frazil-Eis und sichere Kryptosysteme . . . . . . . . 14 alle Studierenden der 2. November sein. biets Mechatronik in nur einer Woche ein Förderverein versammelt sich . . . . . . . . . . . . . . 15 Die Sicherheit und Gesundheit von funktionsfähiges Solarmobil konzipiert Hochschule Studierenden, Lehrenden sowie Mitarbei- und gebaut haben (siehe Seite 20). Ranzoomen bis auf ein halbes Mikron . . . . . . . 16 terinnen und Mitarbeitern hat Vorrang. Die Arbeit geht also weiter – unter Ein- KI in Computerspielen besser verstehen . . . . . . 17 Noch immer wissen wir zu wenig über die satz neuer Kommunikationstechniken, mit Personalien Pandemie, um uns größere Lockerungen zu Bereitschaft und Fähigkeit zur Improvisati- Amerikanischer Spitzenforscher zu Gast . . . . . 18 erlauben. In der praktischen Umsetzung on und viel persönlichem Einsatz aller Be- Humboldt-Stipendiat entwickelt . eines Lehr- und Forschungsbetriebs auf teiligten. Dafür danke ich Ihnen allen von kooperierende Roboter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18 Distanz haben wir allerdings in den letzten ganzem Herzen. From Russia with love zu Gast . . . . . . . . . . . . . 19 Monaten viele Erfahrungen gewonnen. Ich wünsche Ihnen, dass Sie an den Duisburger Start-up räumt ab . . . . . . . . . . . . . . 19 Manches, was zunächst nicht ohne Frikti- neuen Herausforderungen wachsen und Studierende onen umsetzbar war, sollte jetzt reibungs- davon profitieren. Ihnen und Ihren Familien Die Solar-Car-Herausforderung . . . . . . . . . . . . 20 loser laufen. Über pandemiebedingte ak- schöne Herbsttage, produktive Arbeit und Beitrag zur Nachhaltigkeit . . . . . . . . . . . . . . . . 21 tuelle Entwicklungen in Hochschule und genug Muße, um zwischendurch auch Abschlussarbeiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22 Fakultät halten wir Sie stets online auf neue Kraft zu schöpfen. Finite Elemente dem Laufenden. 10 Fragen an: Dr. Alejandra Lopez Vargas . . 24 Dass die Fakultät auch in Krisenzeiten Herzlichst Ihr Termine, Vorschau . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24 funktionsfähig bleibt, zeigen nicht zuletzt Impressum Auf dem Titel … ALUMNI Newsletter Vol.19/Nr.03 Ingenieurwissenschaften … sehen Sie das Versuchs- Universität Duisburg-Essen . Fakultät für Ingenieurwissenschaften . und Leitungszentrum für autonome Bismarckstraße 81 H 47057 Duisburg Binnenschiffe VeLaBi. Der Simula- http://www.alumni-iw.uni-due.de tor bildet das Herzstück des For- Kontakt: Rüdiger Buß . Tel.: 0203 379-1180 H Fax: 0203 379-2409 . schungs- und Entwicklungspro- E-Mail: newsletter.alumni-iw@uni-due.de jekts FernBin. Hier entwickeln drei Redaktion: . Lehrstühle der Fakultät Konzepte Wolfgang Brockerhoff . für ferngesteuertes, koordiniertes Rüdiger Buß, lektor-rat.de, Moers . Justus Klasen, ARTEFAKT, Duisburg Fahren in der Binnenschifffahrt. Gestaltung & Satz: . Das Bild stammt vom beteiligten Ralf Schneider H www.rasch-multimedia.de Lehrstuhl für Mechatronik. Mehr Titelbild: FernBin zum Projekt FernBin lesen Sie auf © September 2020 Uni-DuE Seite 4 dieser Ausgabe. Newsletter ALUMNI Ingenieurwissenschaften Vol.19/Nr.03
F a k u lt ä t Sprayflammensynthese besser verstehen DFG verlängert Programmförderung um drei Jahre von Birte Vierjahn Viele Materialien offenbaren neue, vielversprechende Eigenschaften, wenn man sie nanostrukturiert, sie also aus win- zigen Partikeln aufbaut. Ein Weg dazu ist die Sprayflammensynthese, mit der sich eine große Vielfalt von Materialien herstellen lässt. Das im Labor bereits etablierte Verfahren reif für den industriellen Maßstab zu machen, ist ein Ziel des Schwerpunktprogramms (SPP) 1980 unter der Koordination des Center for Nanointegration CENIDE. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft fördert das Programm für weitere drei Jahre mit rund 7,5 Mio. Euro. Bild: Samer Suleiman Blick ins Herz des standardisierten Synthesereaktors „SpraySyn“, der speziell für die reproduzierbare Herstellung und Untersuchung von Nanopartikeln aus einer Sprayflamme entwickelt wurde. Die Flamme wird mithilfe einer speziellen Probenentnahmesonde untersucht, die für Temperaturen von bis zu 2.600°C geeignet ist. Seit 2017 arbeiten die Projektpartner den Fokus: Wie lassen sich die Prozesse die Ergebnisse aller Projektbeteiligten, unter Koordination von Prof. Dr. Christof auf Industriemaßstäbe übertragen? Wo- sondern dient auch über das SPP hinaus Schulz daran, die zugrundeliegenden durch lassen sich teure oder giftige Roh- dazu, das Prozessverständnis zu doku- Prozesse der Sprayflammensynthese zu stoffe ersetzen und welches Produktspekt- mentieren und weiterzuentwickeln. verstehen. Mit diesem Wissen lassen sich rum ist überhaupt möglich?“, erklärt An 8 von 19 Projekten des SPP 1980 Alternativen für teure Spezialchemikalien Schulz. Zu diesem Zweck nutzen die Wis- „Nanopartikelsynthese in Sprayflammen, und Lösungsmittel finden und die benötig- senschaftler weiterhin den eigens entwi- SpraySyn: Messung, Simulation, Prozes- ten Syntheseanlagen passgenau desig- ckelten Standardbrenner „SpraySyn“, an se“ ist die UDE maßgeblich beteiligt. Deren nen. Erst dann ist das Verfahren attraktiv dessen standardisiertem Aufbau die Nanopartikel-Syntheseanlage im Nano- für den größer dimensionierten Einsatz in Sprayflammensynthese von Nanoparti- EnergieTechnikZentrum NETZ schließt die der Industrie und die Erzeugung von Ma- keln detailliert untersucht wird. Aus den Lücke zwischen Labormaßstab und indus- terialien, zum Beispiel für Batterien, Kata- Ergebnissen lassen sich Simulationsver- trieller Produktion. Zusätzlich steht allen lysatoren oder Gassensoren. fahren entwickeln, die beim Übertrag vom Projektpartnern ein gemeinsames Zentral- „Jetzt, in der zweiten Förderphase, Labor- in den Produktionsmaßstab helfen. labor für laseroptische Untersuchungen im nehmen wir weitere Fragestellungen in Eine Datenbank dokumentiert nicht nur NETZ zur Verfügung. Universität Duisburg-Essen 2 3
ALUMNI Ingenieurwissenschaften Bild: angieconscious/pixelio.de Brücke ohne Kapitän „FernBin“ soll Binnenschifffahrt revolutionieren Verstopfte Straßen, freie Wasserwege: Im überlasteten Verkehrsnetz könnten Binnenschiffe eine Alternative sein. Doch oft fehlt qualifiziertes Personal auf der Brücke – aber vielleicht wird es dort bald weniger gebraucht. Im Verbundprojekt „FernBin“ entwickeln drei Lehrstühle der Fakultät Systeme zur Fernsteuerung von Binnenschiffen – ein Meilenstein auf dem Weg zum automatisierten Fahren. Koordiniert wird „FernBin“ vom Entwicklungszentrum für Schiffstechnik und Transportsysteme e. V. (DST). Von den 6 Millionen Euro Fördermitteln, die vom Bundeswirtschaftsministerium fließen, gehen 2,89 Millionen Euro ans DST und die UDE. Eine Fernsteuerung von Frachtschiffen steigt. „Damit kann die Wettbewerbs- . Testschiff hat. „Damit die einzelnen Kompo- bis hin zum automatisierten Fahren ist und Zukunftsfähigkeit in der Binnenschiff- nenten gefahrlos entwickelt und auspro- nicht nur innovativ, sondern auch deutlich fahrt substanziell verbessert werden“, biert werden und später auch die Schiffs- attraktiver für die Schiffsführenden. Sie sagt Prof. Bettar el Moctar, Experte . führer unfallfrei trainieren können, wird es stehen nicht mehr direkt an Bord, sondern für Schiffs- und Offshoretechnik und DST- einen digitalen Zwilling dieses Testschiffes an einem Fernsteuerstand an Land – und Direktor. geben“, erklärt Prof. Dieter Schramm. hätten so einen festen Arbeitsplatz in Das alles wird ab sofort in Duisburg Wichtigster Bestandteil des Projekts ist ein Wohnortnähe. Unterstützt durch Assistenz- erforscht. Dafür ist gerade am DST das Simulator, der eine 360°-Rundprojektion systeme, wie zum Beispiel Bahnregler und Versuchs- und Leitungszentrum Autonome mit der Nachbildung einer Schiffsbrücke Kollisionswarnsystem, ließe sich sogar Binnenschiffe „VeLABi“ fertiggestellt wor- generiert. Der gesamte Simulator hat mehr als ein Schiff gleichzeitig steuern. den. Hier haben die drei beteiligten Lehr- einen Durchmesser von acht Metern und Der Vorteil: Für die Reeder sinken die stühle einen virtuellen Steuerstand reali- projiziert ein gut 67 Quadratmeter großes Kosten, und die Effizienz des Schiffes siert, der Schnittstellen zu einem realen stereoskopisches 3D-Bild. Newsletter ALUMNI Ingenieurwissenschaften Vol.19/Nr.03
F a k u lt ä t Bild: Erich Westendarp/pixelio.de Mit Know-how aus der Fakultät soll die Binnenschifffahrt revolutioniert werden Auch für Wasserstraßen gilt: Die Assis- zu festen Bauwerken bewegen. Hierfür Maschine-Interaktion. „Eine ferngesteuerte tenzsysteme müssen das Fahrverhalten entwickeln die Wissenschaftler mathema- Schiffsführung muss eine permanente aller Verkehrsteilnehmer präzise vorhersa- tische Modelle und statistische Verfahren. Kontrolle haben. Alle Handlungsabläufe in gen und berechnen, ob sich diese in aus- Ein weiterer Schwerpunkt im Vorha- normalen wie in Notfallsituationen müssen reichendem Abstand zueinander sowie ben: die maximal verlässliche Mensch- maschinell unterstützt werden. Das werden wir am virtuellen wie am realen Schiff um- setzen“, sagt Prof. Dirk Söffker, Steue- rungs- und Regelungsexperte. In zweieinhalb Jahren soll es mit ge- schulten Schiffsführern zu einem echten Testlauf auf dem Wasser kommen. Die Felderprobung findet in einem Testfeld am Ende des Dortmund-Ems-Kanals zwischen dem Hafen Dortmund und der Schleuse Waltrop statt. Das Testfeld wird hierfür mit der entsprechenden Mobil- funkabdeckung ausgestattet. Neben den Lehrstühlen der Fakultät sind die RWTH Aachen, die Bundes anstalt für Wasserbau, Unternehmen aus Stuttgart sowie assoziierte Partner aus der Binnenschifffahrt an dem Projekt Der Steuerstand im Versuchs- und Leitungszentrum Autonome Binnenschiffe „VeLABi“ beteiligt. Universität Duisburg-Essen 4 5
ALUMNI Ingenieurwissenschaften Aus CAR wird MOTION Institut weitet seine Arbeitsgebiete aus von Ulrike Bohnsack Das CAR-Institut richtet sich neu aus und wird deutlich größer. „Die Arbeitsgebiete werden sich künftig nicht nur auf die Automobiltechnik und -wirtschaft beschränken, sondern auch andere Bereiche der Mobilität umfassen. Dazu zählen unter anderem die Schiffstechnik und die Transportlogistik“, erklärt Dekan Prof. Dr. Dieter Schramm. Folglich werden weitere Mitglieder das Institut verstärken, und es wird einen neuen Namen bekommen: MOTION – MObility TransformaTION. Damit trägt das Institut der Tatsache nach energieeffizienten und automatisier- einnehmen wird. Die Expertin für Allgemei- Rechnung, dass sich neue Technologien ten Systemen“, begründet Schramm die ne Betriebswirtschaftslehre und Mobilität heute nicht mehr einfach bestimmten In- Neuausrichtung. „An unserer Fakultät gibt forscht zu kollaborativen Geschäftsmo dustrien zuordnen lassen. „Methoden, die es hierzu hervorragende Expertise – in der dellen sowie zur Digitalisierung in der für das autonome Fahren von PKW entwi- Forschung wie auch in der Lehre, national Automobil- und Luftfahrtindustrie. Prof. ckelt und genutzt werden, lassen sich bei- wie international.“ Schramm wurde zum Sprecher des Instituts spielsweise auch in der Binnenschifffahrt Unter den neuen Mitgliedern von MO- gewählt. Er folgt auf Prof. Dr. Ferdinand anwenden. Und auch die Transportlogistik TION ist Prof. Dr. Ellen Enkel, die auch im Dudenhöffer, der sich aus dem Institut zu- reagiert auf die vernetzte Welt und fragt Vorstand des Instituts eine wesentliche Rolle rückgezogen hat. ni-Ticker +++ Uni-Ticker +++ Uni-Ticker +++ Uni-Ticker +++ Uni-Ticker +++ Uni-Ticker +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ Dr. Thomas Wittek ist neuer Ressortleiter Mit 83 Jahren ist Professor Dr. Siegfried Manche Proteine können nur aktiv wer- Presse der UDE. Der 50-Jährige verant- Jäger verstorben. Er lehrte und forschte den und krankhaften Prozessen wie Alz- wortet damit künftig die externe, die inter- von 1973 bis zu seiner Emeritierung heimer, Parkinson oder Tumorerkran- ne und die digitale Kommunikation der 2002 an der UDE. Der gebürtige Duis- kungen entgegenwirken, wenn sie mit Hochschule. Gleichzeitig ist er Presse- burger hatte Germanistik, Anglistik, einem bestimmten Partner eine stabile sprecher der Universität. Bisher war Wit- Philosophie, Theologie und Kunstge- Verbindung eingegangen sind. Ein tek in leitender Funktion für die Kommuni- schichte in Bonn und Exeter studiert. Team der UDE und der Universität kation der Bertelsmann Stiftung sowie Nach der Promotion war er zunächst Pro- Eindhoven hat ein Klebemolekül maß- des Beratungsunternehmens Accenture fessor in Dortmund und wurde dann an geschneidert, das die Bindung zweier in der DACH-Region verantwortlich. Be- die Gerhard-Mercator-Universität be- Partner stabilisiert und für eine hohe gonnen hatte der promovierte Historiker rufen. 1987 gründete er das Institut für Aktivität des Komplexes sorgt. Die Er- seine berufliche Laufbahn als Referent für Sprach- und Sozialforschung DISS, gebnisse wurden kürzlich in der renom- Presse- und Öffentlichkeitsarbeit am Briti- das zu gesellschaftlichen Entwicklun- mierten Fachzeitschrift Nature Com- schen Generalkonsulat in Düsseldorf. gen im In- und Ausland forscht. munications veröffentlicht. r +++ Uni-Ticker +++ Uni-Ticker +++ Uni-Ticker +++ Uni-Ticker +++ Uni-Ticker +++ Uni-Ticker +++ Newsletter ALUMNI Ingenieurwissenschaften Vol.19/Nr.03
F a k u lt ä t Bilder: Thommy Weiss/PIXELIO; modellbauknaller/PIXELIO; Thorben Wengert/PIXELIO Neben der Automobilität gehören Schiffstechnik und Transportlogistik zu den neuen Aufgaben von CAR bzw. MOTION Uni-Ticker +++ Uni-Ticker +++ Uni-Ticker +++ Uni-Ticker +++ Uni-Ticker +++ Uni-Ticker + +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ Arbeitslosigkeit trifft zunehmend auch Wo geforscht wird, entstehen viele wert- Sie war die erste Frau an der Spitze der Menschen über 60. Die Arbeitsförde- volle Daten. Oft werden sie nur lokal SPD und prägte sie wie keine andere – rung hat aber mit der Entwicklung der und vorübergehend gespeichert und dro- nicht zuletzt durch ihre oft burschikose Altersarbeitslosigkeit in den letzten Jahren hen so verloren zu gehen. Bund und Ausdrucksweise. Jetzt kommt Andrea nicht Schritt gehalten. Die Teilnahme- Länder unterstützen deshalb den Aufbau Nahles an die Universität Duisburg-Es- zahlen haben bei den älteren Arbeits- einer Nationalen Forschungsdaten-Inf- sen. Die langjährige Spitzenpolitikerin losen stärker abgenommen als bei den rastruktur (NFDI). Dazu sollen neun wird im kommenden Semester Gastpro- jüngeren. Ihre Chancen auf einen neuen Konsortien gefördert werden. Am sozi- fessorin für Politikmanagement der Job sind im Vergleich zu Jüngeren gerin- alwissenschaftlichen „KonsortSWD“ ar- Stiftung Mercator an der NRW School ger. Das zeigt der aktuelle Altersüber- beitet Politikwissenschaftler Prof. And- of Governance. In diesem Rahmen wird gangsreport des Instituts Arbeit und reas Blätte mit. Bis 2028 sollen digitale sie auch eine öffentliche Vorlesung hal- Qualifikation (IAQ), der die Jahre 2010 Datenschätze über die Disziplinen hin- ten. Der Termin wird rechtzeitig be- bis 2018 – also noch vor der Corona- weg systematisch zugänglich gemacht kanntgegeben. Krise – auf dem Arbeitsmarkt analysiert. und möglichst auch international ver- +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ knüpft werden. + Uni-Ticker +++ Uni-Ticker +++ Uni-Ticker +++ Uni-Ticker +++ Uni-Ticker +++ Uni-Ticker +++ Un Universität Duisburg-Essen 6 7
ALUMNI Ingenieurwissenschaften Intelligente Mobilität vs. Warten im Stau Projekt soll Pendeln zwischen UA-Ruhr-Standorten erleichtern von Ulrike Bohnsack Wer im Ruhrgebiet unterwegs ist, braucht vor allem eines: Geduld. Egal, ob man Auto, Bus oder Bahn nimmt. Die nachhaltige Mobilität von 120.000 Studierenden und 20.000 Beschäftigten der Universitätsallianz (UA Ruhr) hat das Vorhaben InnaMoRuhr zum Ziel. Es will das Pendeln zwischen den vier Standorten Ruhr Dortmund, Bochum, Duisburg und Essen erleichtern. Verkehrsminister Hendrik Wüst übergab Ende Juli den Förderbescheid. Bild: VM/Simon Bierwald/TU Dortmund Minister Hendrik Wüst übergibt den Förderbescheid an Projektkoordinator Prof. Johannes Weyer und Prof. Heike Proff „Eine gute Anbindung und Erreichbar- und es wird von sechs Arbeitsgruppen kann“, erklärt Prof. Heike Proff vom Lehr- keit ist ein Standortfaktor – auch für For- aus der Soziologie sowie den Wirtschafts- stuhl ABWL und Internationales Automo- schungseinrichtungen. Deshalb investie- und Ingenieurwissenschaften getragen. bilmanagement. „Dazu gilt es, den Bedarf ren wir 1,9 Millionen Euro Landesmittel Koordinator ist Prof. Johannes Weyer von genau zu verstehen, das bisherige Angebot für die Erforschung und Entwicklung von der TU Dortmund. Beteiligte der UDE sind zu erheben, Lücken im Nahverkehrsange- intelligenter Mobilität zwischen den die Professoren Heike Proff, Petra Stein, bot zu identifizieren. Außerdem sollen Hochschulen“, sagte Minister Wüst. Frank Kleemann und Pedro José Marrón. Anbieter und die Nachfragenden über „Damit kommen wir einem Ziel der Ruhr- Zwei weitere Forscher kommen von der eine neuartige App vernetzt werden.“ Konferenz ein großes Stück näher: der Ruhr-Universität Bochum. Verschiedene Szenarien sind denkbar – Stärkung des Wissensstandortes in der „Wir untersuchen in dem Projekt, wie etwa dieses: Ein E-Shuttlebus mit beispiels- Metropolregion Ruhrgebiet.“ eine höhere Mobilität nicht nur nachhaltig, weise zwölf Sitzplätzen pendelt zwischen 2,4 Millionen Euro schwer ist das auf also ohne zusätzliche Emissionen, sondern zwei Standorten. An jedem Streckenende drei Jahre angelegte Projekt insgesamt, auch wirtschaftlich angeboten werden steht eine Ladestation, die den Bus mit Newsletter ALUMNI Ingenieurwissenschaften Vol.19/Nr.03
F a k u lt ä t Energie versorgt. Die sechs Teams wollen im Dortmunder Verkehrs-Simulator SimCo zu einem günstigen Tarif ausprobieren. an ebensolchen Ideen arbeiten, die emis- modelliert und überprüft. Anschließend „Wenn alles gut läuft, werden die sionsfreie Technologien nutzen sowie werden sie im Realbetrieb getestet. Örtli- Neuansätze, die am meisten Erfolg ver- innovative Mobilitätsservices anbieten. che Verkehrsverbünde sollen hierbei einbe- sprechen, von den etablierten Verkehrsan- Dazu gehört auch Ridesharing – also Mit- zogen werden. Und: Angehörige der drei bietern, aber auch von neuen Anbietern, fahrgelegenheiten per App finden. Die UA-Ruhr-Universitäten könnten dann die dauerhaft umgesetzt“, so Koordinator erfolgversprechendsten Konzepte werden neuen Pendeloptionen über sechs Monate Johannes Weyer. Auszeichnung für Doris Segets Juniorprofessorin in Junge Akademie aufgenommen Juniorprofessorin Doris Segets gehört jetzt der Jungen Akademie an. Das ist die Forschungsplattform in Deutschland für den wissenschaftlichen Nachwuchs. Ihr anzugehören, ist eine hohe Auszeichnung. Denn sie zählt nur 50 Mitglieder. Zehn neue werden jährlich für die Dauer von fünf Jahren aufgenommen, zehn dafür verabschiedet. Man muss schon Herausragendes ge- Fachrichtungen sollen für einen Austausch Wissenschaftspolitik sowie die Wissen- leistet haben, um in die Junge Akademie zwischen Wissenschaft und Gesellschaft schaftskommunikation legen. Die 37-jähri- gewählt zu werden. Diese wurde von der sorgen und dabei möglichst innovative ge Juniorprofessorin für Verfahrenstechnik Berlin-Brandenburgischen Akademie der Formate wählen. Dafür bekommt jedes elektrochemischer Funktionsmaterialien Wissenschaften und der Leopoldina vor Mitglied ein persönliches Budget und hat sucht seit 2018 an der Fakultät für Ingeni- zwanzig Jahren gegründet – als erste ihrer Zugang zum zentralen Forschungstopf eurwissenschaften nach geeigneten Ver- Art weltweit. Und doch ist das Ziel aktueller der Akademie. arbeitungsmethoden, um Nanopartikel im denn je: Die 50 experimentierfreudigen Doris Segets wird ihren Schwerpunkt großen Stil für die industrielle Produktion Forscher*innen aus den unterschiedlichsten auf nachwuchs- und diversitätsorientierte einsetzen zu können. Prof. Doris Segets, Mitglied der Jungen Akademie 8 9
ALUMNI Ingenieurwissenschaften Energie- und Ressourceneffizienz Serie Fach- in der Produktion te gebie Lehrstuhl Allgemeine Betriebswirtschaftslehre und Produktionsmanagement Der Lehrstuhl für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre und Produktions Lehre management im Institut für Wirtschaftsingenieurwesen wird seit 2018 von Bachelor: Prof. Dr. Jutta Geldermann geleitet. Im Zentrum der Forschungsprojekte stehen Einführung in die Betriebswirtschaftslehre für Wirt- Planungs- und Entscheidungsmodelle zur Verbesserung der Ressourcen- und schaftsingenieure Energieeffizienz in einzelnen Unternehmen und in Wertschöpfungsketten. Operations Research für Wirtschaftsingenieure Methoden des Operations Research, insbesondere der Mehrzielentscheidungs- Produktionsmanagement unterstützung, werden zur technoökonomischen Optimierung von betriebli- Bachelorseminar Produktionsmanagement chen und überbetrieblichen Produktionssystemen, auch unter Berücksichtigung Master: der Nachhaltigkeit, eingesetzt. Im Kontext von Industrie 4.0 ergeben sich da- Supply Chain Management (POM 1) durch viele aktuelle Forschungsfragen, die am Lehrstuhl interdisziplinär und Anlagen- und Energiewirtschaft (POM 2) mit nationalen und internationalen Partnern aus Wissenschaft und Industrie Methoden des Production and Operations Ma- bearbeitet werden. nagement (POM 3) Seminar zu Production and Operations Manage- ment Lehrstuhlinhaberin Prof. Dr. Jutta Für die aktuellen Forschungsarbeiten Geldermann studierte Diplom-Wirtschafts zur Verbesserung der Ressourcen- und Forschung ingenieurwesen und Betriebspädagogik Energieeffizienz in einzelnen Unterneh- Anwendungen des Operations Research im Pro- an der Universität Karlsruhe (jetzt KIT – men und in Wertschöpfungsnetzwerken duktionsmanagement Supply Chain Management Karlsruher Institut für Technologie) sowie ist vor allem der Standort Duisburg in der Ökobilanzierung Umweltwissenschaften und Business Metropolregion Ruhrgebiet mit ihren Mehrzielentscheidungsunterstützung Administration am Trinity College Dublin Industrieunternehmen und den technolo- und promovierte am Deutsch-Franzö gischen Herausforderungen des Struktur- Anwendung sischen Institut für Umweltforschung der wandels eine starke Motivation. Energie- und Ressourceneffizienz in der industriel- Universität Karlsruhe über die multikriteri- Der Lehrstuhl für ABWL und Pro len Produktion elle Bewertung von Umweltschutzmaß- duktionsmanagement bietet für die Stu Multi Criteria Analysis (multikriterielle Entschei- dungsunterstützung) nahmen in der Eisen- und Stahlindustrie. dierenden der Bachelor- und Master Während ihrer Zeit als Professorin für Pro- studiengänge Wirtschaftsingenieurwesen, ko n ta k t duktion und Logistik an der Georg-August- Technische Logistik und Automotive . Prof. Dr. Jutta Geldermann Universität Göttingen war sie Sprecherin Engineering and Management (AEM) Universität Duisburg-Essen . Lehrstuhl für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre und des DFG-Graduiertenkollegs „Ressourcen Vorlesungen, Übungen und Seminare . Produktionsmanagement effizienz in Unternehmensnetzwerken – zur nachhaltigen Gestaltung von be Bismarckstraße 90 . Methoden zur betrieblichen und überbe- trieblichen und überbetrieblichen Produk 47057 Duisburg trieblichen Planung für die Nutzung tionsprozessen und Wertschöpfungsket- www.uni-due.de/pom erneuerbarer Rohstoffe“ sowie Vorstands- ten an. @ pom@uni-due.de mitglied des Energieforschungszentrums +49 (0) 2 03 / 379 - 26 24 Niedersachsen. Newsletter ALUMNI Ingenieurwissenschaften Vol.19/Nr.03
F a k u lt ä t Nachhaltige Energieversorgung Niedersachsen NEDS In diesem interdisziplinären Forschungs- wertet, wenn die Nachhaltigkeitskriterien so- realisierbaren Stromversorgungssystems. In projekt, das von der VolkswagenStiftung von wohl den Bedürfnissen der heutigen Bevölke- diesem Kontext haben wir eine Methode für 2015 bis 2020 gefördert wird, liegt die Auf- rung als auch jenen zukünftiger Generationen einen multikriteriellen Szenarienvergleich ent- gabe in der Entwicklung einer multikriteriellen bis über das Jahr 2050 hinaus bestmöglich wickelt und auf verschiedene Transitionspfade Methode, um Transitionspfade für eine auf gerecht werden, unter Berücksichtigung des angewendet. Darüber hinaus haben wir die erneuerbaren Energien basierende Strom Zustands der niedersächsischen Natur, der besonderen Potenziale und Unsicherheiten, versorgung im Jahr 2050 im Hinblick auf ver- Nutzung der natürlichen Ressourcen sowie die mit der koordinierten Ladung von Elektro- schiedene Nachhaltigkeitskriterien zu beur- sozioökonomischer Auswirkungen und ge- fahrzeugen und deren Auswirkungen auf das teilen. Das Energieversorgungssystem von sellschaftlicher Akzeptanz von möglichen Stromnetz verbunden sind, näher untersucht. Niedersachsen wird dann als nachhaltig be- Ausprägungen eines verlässlichen, technisch https://www.neds-niedersachsen.de/ S1: High share of renewable energy technologies but also fossil-fueled power plants as backup 1 0,8 0,608 0,6 0,343 0,4 0,2 0 -0,2 Technical -0,4 Social -0,6 Environmental -0,8 Economic -1 -0,951 -1,2 A1 A2 A3 S2: Successful energy transition supported by the general public 1 0,8 0,775 0,6 0,4 0,2 0 Technical -0,2 Social -0,4 Environmental -0,6 Economic -0,236 -0,539 -0,8 A1 A2 A3 PROMETHEE-Ergebnisse für zwei ausgewählte Szenarien entsprechend den Nachhaltigkeitsdimensionen für die Alternativen A1 (dezentrales Energiesystem), A2 (zentrales Energiesystem) und A3 (Mischung aus beiden). Quelle: Witt et al. 2020 SALAM 2 Grenzüberschreitende Strategien für das Integrierte Wasserressourcen-Management (IWRM) zur Lösung des Wasserdefizit-Problems im Nahen Osten Dieses neue Forschungsprojekt dient der Entwicklung integrierter Pla- sicherstellen, dass spezifische Belange der Region berücksichtigt nungsinstrumente für eine nachhaltige Nutzung und die Anpassung werden und eine Umsetzung in die tägliche Praxis erfolgen kann. Der nachhaltiger Wassertechnologien an verschiedene klimatische, öko- Lehrstuhl übernimmt die techno-ökonomische Bewertung und nomische und soziale Verhältnisse. Durch das Vorhaben sollen mittel- multikriterielle Entscheidungsunterstützung für die Auswahl aus einer fristig die enormen Wasserdefizite gedeckt werden und damit soll ein Vielzahl technischer Alternativen. Das Vorhaben wird seit . Beitrag zur sozialen und wirtschaftlichen Entwicklung der Region Mitte 2020 vom Bundesministerium für Bildung und Forschung „Naher Osten“ geleistet werden. Die Einbindung lokaler Akteure soll (BMBF) gefördert. Universität Duisburg-Essen 10 11
ALUMNI Ingenieurwissenschaften SustEnergyPort Simulationsbasierte Bewertung von Maßnahmen zur Steigerung der Energienachhaltigkeit im Hafenbetrieb In Zusammenarbeit mit der Hamburg Port fangreicher Katalog von möglichen Maßnah- Grundlage wurde eine Roadmap zur Errei- Consulting GmbH (HPC) wurde ein strukturier- men entwickelt. Darauf aufbauend wurden chung eines profitablen und umweltverträgli- tes, modellbasiertes Verfahren entwickelt, besonders erfolgsversprechende Maßnahmen chen Terminalbetriebes konzipiert. Das Projekt durch das Hafenbetriebe geeignete Maßnah- techno-ökonomisch und ökobilanziell bewer- wurde von 2017 bis 2019 vom Bundesministe- men zur Verbesserung ihrer Energieeffizienz tet und mithilfe von Methoden zur multikriteri- rium für Verkehr und digitale Infrastruktur im und Nutzung erneuerbarer Energien identifi- ellen Entscheidungsunterstützung in ihrem be- Rahmen der Förderrichtlinie Innovative Hafen- zieren können. Dazu wurde zunächst ein um- trieblichen Umfeld verglichen. Auf dieser technologien (IHATEC) gefördert. Production Transport Use phase End of life Recycling Produktion der Module Transport der Module zum Terminal Wartung und Instandhaltung Modell einer Ökobilanz in der Software „Umberto“, Quelle: Scharpenberg et.al., 2018 Stärkster Magnet im Revier Erwin L. Hahn Institut bekam neues MRT von Ulrike Bohnsack Der stärkste Magnet im Ruhrgebiet steht weiter auf Zollverein – im Erwin L. Hahn Institut für Magnetresonanz (ELH). Hier in der gemeinsamen Einrichtung der UDE und der Radboud Universiteit Nijmegen wird mit der medizinischen Ma- gnetresonanztomographie (MRT) geforscht und untersucht. Nach 14 Jahren bekommt das ELH nun ein neues „Herz“: Der Ultrahochfeld-MRT-Scanner wird ausgetauscht. Das neue Gerät der Firma Siemens Healthcare hat ebenfalls eine Magnetfeldstärke von 7 Tesla, ist aber wesentlich leistungsfähiger. Einen MRT-Scanner mal eben austau- geliefert. Und das war wirklich spekta auf die Endposition gesetzt und mit Strom schen? Das geht natürlich nicht. Knapp kulär!“ und Kühlwasser versorgt werden. Sobald 20 Tonnen wiegt das neue Forschungsge- Früh um 7.30 Uhr kam der Schwerlast- alle Anschlüsse vorlagen, wurde der neue rät; 420 Tonnen Stahl schirmen sein transport mit dem MRT am Institut an, ein Magnet langsam ‚auf Feld’ gebracht, bis Magnetfeld im Untersuchungsraum zu- Autokran hievte es in Präzisionsarbeit vor er seine volle Feldstärke von 7 Tesla er- sätzlich ab, sie waren bereits für das die Öffnung in der Gebäudefassade. Be- reichte.“ Planmäßig soll das neue MRT im Vorgängermodell installiert worden. „Seit reits um 12 Uhr war es vollbracht: Das Oktober in Betrieb gehen. Mai hatten wir mit dem Abbau und dem Gerät wurde in sein neues Zuhause gezo- Seit 2006 hat das Hahn-Institut an Abtransport des alten Scanners und mit gen. Bis zum endgültigen Betriebsbeginn über 5.500 Probanden und Patienten Un- Umbauten alle Hände voll zu tun“, sagt blieb noch genug zu erledigen – Stecker tersuchungen durchgeführt. „Wir haben ELH-Direktor Prof. Harald Quick. „Am . rein und anschalten geht leider nicht, sagt mit unseren Forschungspartnern und mit 4. August wurde dann der neue Magnet Quick: „Das System musste im Gebäude Siemens die Ultrahochfeld-MRT entschei- Newsletter ALUMNI Ingenieurwissenschaften Vol.19/Nr.03
F a k u lt ä t Das Runde muss durch das Eckige: Den Scanner ins Gebäude zu bringen, war Maßarbeit. dend weiterentwickeln können. Dies MRT-Bildgebung im gesamten menschli- men. Die knapp 8 Millionen Euro, auf die schlägt sich in dem neuen System nieder“, chen Körper. sich der moderne MRT-Scanner plus erklärt der ELH-Direktor. „Der Scanner ist Das Hahn-Institut gehört seit langem Zusatzkosten beläuft, sind daher gut leistungsfähiger und liefert noch bessere zur internationalen Spitze. Kognitionswis- investiert. Das befand auch die Deutsche Aufnahmen.“ Eingesetzt wird er weiterhin senschaften, die Ingenieurwissenschaften Forschungsgemeinschaft. Sie bewilligte vor allem für die neurowissenschaftliche und verschiedene medizinische Diszipli- einen Großgeräteantrag, den Quick für Forschung, für die klinische Diagnostik nen, insbesondere die Radiologie und das Institut gestellt hatte, und machte und für die Verbesserung hochaufgelöster Neuroradiologie, arbeiten eng zusam- damit die Anschaffung erst möglich. 12 13
ALUMNI Ingenieurwissenschaften Frazil-Eis und sichere Kryptosysteme Sparkasse übergab zum 23. Mal Innovationspreise Seit nunmehr 23 Jahren verleiht die Sparkasse am Niederrhein mit Unterstützung des Fördervereins Ingenieurwissen- schaften zwei Preise für hervorragende und anwendungsbezogene Dissertationen und Masterarbeiten aus Fachgebieten der Ingenieurwissenschaften. Auch in diesem Jahr konnte die Gutachterkommission wieder aus sieben ausgezeichneten Dissertationen und fünf Masterarbeiten auswählen. Den mit 2.500 Euro dotierten Innova Analysemethoden entwickelt, mithilfe de- Holger Vogt in Zusammenarbeit mit dem tionspreis für herausragende Disserta rer sich ein einfaches generisches PUF- Fraunhofer-Institut für Mikroelektronische tionen erhielt Dr.-Ing. Benjamin Willsch Konzept mit optimalen Sicherheitseigen- Schaltungen und Systeme IMS. aus dem Fachgebiet Elektronische Bau- schaften theoretisch modellieren und Der mit 1.500 Euro dotierte Innovations- elemente und Schaltungen für seine praktisch umsetzen lässt. Ziel des Projek- preis für herausragende Masterarbeiten Doktorarbeit mit dem Titel „Integration of tes und der Arbeit bestand darin, den Be- ging an Felix Paul, M.Sc. aus dem Institut Physically Unclonable Functions (PUFs) in reich der Hardwaresicherheit für die für Materialwissenschaften für seine CMOS“. Fraunhofer-Gesellschaft zu erschließen Masterarbeit „Physical Properties of gra- In Dr. Willschs Arbeit geht es um sichere und als Kernkompetenz zu verankern, so nular frazil ice“. Verschlüsselungsverfahren bei der Spei- der Gutachter: „Zu diesem Zweck wurde Die Arbeit behandelt ein wichtiges cherung und Übertragung von Daten. der Inhalt der Doktorarbeit in Form von Thema der Polarforschung. Felix Paul hat Neuartige hardwarebasierte Schlüsselge- zwei Patenten und fünf Veröffentlichungen im Rahmen seiner Forschung ein Gerät neratoren, so genannte Physically Un verwertet. Darüber hinaus dient die Dis- entwickelt, das Messungen an so genann- clonable Functions (PUFs), nutzen die sertation als Grundlage für Folgearbeiten tem Frazil-Eis ermöglicht. Als Frazil-Eis fertigungsbedingten Schwankungen der im Bereich sicherer und funktionaler Hard- bezeichnet man ein Gemisch aus Ozean- Elektronikkomponenten zur Erzeugung in- ware am Fraunhofer IMS, welche zukünftig salzwasser und ersten kristallinen Struktu- dividueller, sicherer Schlüssel. Allerdings eine tragende Rolle in der strategischen ren von Eis zwischen den Eisschollen. . treten in der praktischen Anwendung Pro- Ausrichtung des Instituts einnehmen wird.“ Es stellt den Ursprung für größere bleme wie Rauschen beim Messvorgang Die Arbeit von Benjamin Willsch ent- Eisschollen dar. Seine Eigenschaften sind und bei der Digitalisierung der Information stand im Fachgebiet Elektronische Bauele- für das Verständnis des Klimas eine auf. Dr. Willsch hat neue Verfahren und mente und Schaltungen unter Prof. Dr.-Ing. wesentliche Voraussetzung. Für dieses Gemisch wurde neben dem Salzgehalt und der Temperatur insbesondere die Viskosität gemessen. Die Arbeit entstand im Rahmen einer Kooperation mit der Uni- versität Kapstadt. Felix Paul hat das Messgerät auf einer Expedition in der Antarktis im Sommer 2019 eingesetzt und konnte die Funktions- fähigkeit seiner Entwicklung nachweisen. Der Gutachter: „Er hat mit seiner Arbeit eine anspruchsvolle Produktentwicklung von Laborversuchen bis zu Herstellung und Test des von ihm entwickelten Mess- gerätes auf hohem wissenschaftlichen Niveau durchgeführt.“ Seit fast einem Vierteljahrhundert schaffen die Innovationspreise einen wichtigen Anreiz für den Die Innovationspreise Ingenieur wissenschaftlichen Nachwuchs (v. l.): Dekan Prof. Dieter Schramm, Giovanni Malaponti (Sparkasse wissenschaften wurden vom Vorstand . am Niederrhein), Prof. Doru Lupascu (Materialwissenschaft), Fördervereinsgeschäftsführer der Sparkasse am Niederrhein bei der Dr. Klaus-G. Fischer, Preisträger Felix Paul M.Sc. und Prof. Holger Vogt (Elektronische Bauelemente virtuellen Alumni-Jahresfeier am 17. Juli und Schaltungen), der den Preis stellvertretend für Dr.-Ing. Benjamin Willsch entgegengenommen hat. übergeben. Newsletter ALUMNI Ingenieurwissenschaften Vol.19/Nr.03
förderverein Förderverein versammelt sich Erschwerte Arbeitsbedingungen in Zeiten von Corona Der Förderverein Ingenieurwissenschaften hatte wegen der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie seine ur- sprünglich für den 5. Mai geplante Mitgliederversammlung in die zweite Jahreshälfte verschoben. Nunmehr soll sie als Präsenzveranstaltung am 30. Oktober ab 16 Uhr im Hörsaal BA 026 stattfinden, natürlich unter Beachtung der Hygiene- vorschriften der Universität. Das Vereinsrecht erlaubt zwar Online- sitzungen, doch dürfen keine Beschlüsse gefasst werden. Das ist nur dann zulässig, wenn alle Mitglieder zustimmen. Das ist beim Vorstand möglich und so tagte der Vorstand des Fördervereins am 28. August und beschloss einstimmig, die Mitglieder- versammlung als Präsenzveranstaltung durchzuführen, insbesondere wegen der anstehenden Wahlen. Dabei zeichnen sich nur wenige personelle Änderungen ab. Der stellvertretende Vorsitzende Prof. Dr.-Ing. Holger Vogt wird aus persönlichen Gründen nicht erneut kandidieren. Mit einem herzlichen Dank für seine langjährige ehren- amtliche Tätigkeit wird er verabschiedet. Für seinen Platz, auch als Vertreter der Gastredner beim nächsten Tec-Talk: Prof. Dr.-Ing. Prof. e. h. Wilhelm Bauer Fachgebiete der Elektrotechnik, wird Prof. Dr.-Ing. Holger Hirsch kandidieren. Im Ku- chener Erziehungsverein. Die Abschluss- Mechatronik mit der ITQ GmbH, aber auch ratorium wird Dipl.-Ing. Jürgen Best, Stadt- veranstaltungen mit dem Max-Planck- Aktivitäten der Fachschaften zum Semes- direktor i. R., Essen, ausscheiden. Dr. Jens Gymnasium und dem Leibniz-Gymnasium terbeginn. Als aktuelles Thema des Tec- Reichel folgt auf Dr. Fischer für das Unter- in Essen sind entfallen. Team-Building-Se- Talk Digitale Transformationen, den der nehmen thyssenkrupp Steel Europe AG. minare kamen nicht zustande. Von beson- Förderverein gemeinsam mit ITQ (Jörn In welchem Ausmaß die weiteren viel- derer, auch finanzieller Brisanz ist die Linke) und crossrelations brandworks (An- fältigen Aktivitäten des Fördervereins in Verschiebung oder Absage der Jobmesse dreas Severin) veranstaltet, wird bei der diesem und im nächsten Jahr fortgesetzt „Karriereperspektiven für IngenieurInnen“. Onlineveranstaltung am 29. September werden können, ist nur schwer absehbar. Ebenfalls wurde der „Dance.ing – Ingeni- ab 15 Uhr das Thema „Corona-Pande- Entfallen ist im Sommersemester die Infor- eurInnenball Rhein-Ruhr 2021“ am 6. Fe- mie, Digitalisierung und Nachhaltigkeit“ mationskampagne; verschoben wurden bruar 2021 abgesagt. behandelt. Gastredner ist der Leiter des die Praxis-Kolloquien bei den Unternehmen Selbstverständlich werden Einzelpro- Fraunhofer-Instituts für Arbeitswirtschaft thyssenkrupp Steel, Lenord & Bauer, Siemens jekte weiter gefördert, wie beispielsweise und Organisation IAO, Stuttgart, Prof. Dr.- Dampfturbinenwerk Berlin und Neukir- das Solar-Car-Projekt des Fachgebiets Ing. Prof. e. h. Wilhelm Bauer. Noch nicht Alumni-Mitglied? Sofort gratis in der Alumni-Datenbank anmelden ALUMNI unter http://www.alumni-iw.uni-due.de/ Ingenieurwissenschaften und kostenlos alle Vorteile nutzen! Universität Duisburg-Essen 14 15
ALUMNI Ingenieurwissenschaften Ranzoomen bis auf ein halbes Mikron Spezialmikroskop verbessert Untersuchung von 2D-Materialien von Ulrike Bohnsack Die Forschungsgruppe von Prof. Dr. Marika Schleberger aus der Experimentalphysik hat ein besonderes Gerät ange- schafft, mit dem sie noch besser als zuvor 2D-Materialien charakterisieren kann. Dieses so genannte konfokale Raman- Mikroskop liefert hochaufgelöste Bilder, in denen Informationen aus Raman-, Hotolumineszenzspektroskopie und der Rastersondenmikroskopie miteinander kombiniert werden. So lassen sich die Struktur und die elektronischen Eigen- schaften von Graphen und anderen Materialien genau bestimmen. Davon profitieren auch Studierende der Ingenieur- wissenschaften. Prof. Dr. Marika Schleberger beim Probenwechsel Nur einige zehn Mikrometer groß sind benötigen, was sonst drei Stunden gedau- 2D-Materialien vertraut. „Diese haben . die Proben, die unter das neue Mikroskop ert hat“, freut sich Marika Schleberger. als ultradünne, quasi zweidimensionale kommen. Dafür muss man sie nicht mar „Dank der super Auflösung und der Kom- Schichten völlig andere Eigenschaften als kieren oder anderweitig präparieren. bination der Verfahren können für jeden in ihrer gewöhnlichen dreidimensionalen Man kann stark heranzoomen, die Stelle Punkt parallel die verschiedenen Spektren Form“, erklärt Schleberger. „Ultradünnes abrastern und so Strukturen vermessen, aufgenommen und farbcodiert dargestellt Molybdändisulfid zum Beispiel leuchtet, die nur noch einen halben Mikrometer werden.“ wenn man es mit einem Laser bestrahlt. groß sind – und das an tausenden Positio- Das Gerät wird künftig nicht nur von Man kann es also für flexible LEDs ver- nen der Probe. Forschenden genutzt. Auch fortgeschrittene wenden.“ „Das Gerät wird die anspruchsvollen Studierende der Studiengänge Physik, Die Deutsche Forschungsgemeinschaft Analysen unserer AG stark beschleunigen. Energy Science und NanoEngineering und das Land NRW haben die Anschaf- Für eine Messung mit 250 x 250 Punkten lernen den Umgang mit dem Spezial- fung des 470.000 Euro teuren Mikros- werden wir nur noch etwa 15 Minuten Mikroskop kennen und machen sich mit kops gefördert. Newsletter ALUMNI Ingenieurwissenschaften Vol.19/Nr.03
H ochschule KI in Computerspielen besser verstehen Visualisierung soll für Transparenz sorgen von Birgit Kremer Beim Testen von Computerspielen kommt zunehmend Künstliche Intelligenz (KI) zum Einsatz. Die Arbeitsgruppe Visua- lisierung des Softwaretechnikinstituts paluno, an dem auch Lehrstuhlinhaber*innen der Fakultät beteiligt sind, erforscht, wie sich aus den Testdaten mehr Erkenntnisse gewinnen lassen, um die Spiele zu verbessern. Bild: Anton Porsche/ pixabay.com Die Games-Branche gilt als Entwicklungstreiber für die KI Die Entwicklung und Anwendung von wichtig, um die Spiele weiterzuentwickeln. hoven eine Visualisierung zur Analyse von Künstlicher Intelligenz hat in der Games- Die Arbeitsgruppe Visualization VIS Pommerman-Spielen entwickelt. Pommer- Branche eine lange Tradition. Mit KI werden forscht an einem neuen Lösungsansatz für man dient der Machine-Learning-Forschung Welten immer realistischer: Virtuelle Mit- und dieses Problem. Die Wissenschaftler wol- als Testumgebung, um das kooperative Gegenspieler können sich immer besser len mithilfe geeigneter Visualisierungen und gegnerische Verhalten von KI-gesteu- an Spielverläufe anpassen und reagieren das Verhalten der künstlichen Agenten erten Agenten zu trainieren. In einer Be- nachvollziehbar auf die Aktionen der verständlich darstellen. Dabei konzen fragung von KI- und Spiele-Experten wurde Menschen vor ihren PCs oder Konsolen. trieren sie sich darauf, das zeitliche Ver- das Visualisierungstool als nützlich be Aber auch beim Testen von Spielesoftware halten, das sich im Laufe eines Spiels auf wertet. setzen Entwickler zunehmend auf KI. dem Bildschirm abspielt, buchstäblich Die Wissenschaftler wollen ihren Während früher immer wieder alle mögli- auszurollen und lesbar zu machen. Mit Ansatz nun auch für weitere Spiele an- chen Situationen von Hand nachgespielt dieser Hilfe könnten Spieleentwickler zum wendbar machen. Mit geeigneten Visuali- werden mussten, wird heute ein wesentlicher Beispiel Schwierigkeiten in Spielen ausge- sierungen könnten Entwickler in Zukunft Teil dieser Arbeit durch KI automatisiert. wogener gestalten oder die künstlichen mehr Wissen aus ihren Testdaten heraus- Doch je leistungsfähiger die Algorithmen Agenten selbst verbessern. holen. Dies könnte auch die KI-Forschung werden, desto schwieriger wird es für Erste Erfolge konnten die Forscher be- weiterbringen, denn die Games-Branche Spieleentwickler, die Strategien der virtuel- reits erzielen. So hat Doktorand Shivam dient ihr bekanntlich als Entwicklungstrei- len Agenten zu verstehen. Das ist jedoch Agarwal mit einem Kollegen der TU Eind- ber und wichtiges Testfeld. Universität Duisburg-Essen 16 17
ALUMNI Ingenieurwissenschaften Amerikanischer Spitzenforscher zu Gast Professor Tarek I. Zohdi besucht Institut für Mechanik von Ulrike Bohnsack Einen hochangesehenen Gastwissenschaftler kann die Fakultät im kommenden Jahr begrüßen: Tarek I. Zohdi, Professor für Maschinenbau an der Universität von Kalifornien, Berkeley, hat kürzlich den Humboldt-Forschungspreis erhalten und wird ihn am Institut für Mechanik wahrnehmen. Zweite Station: die Leibniz Universität. Dort in Hannover habilitierte er sich einst. Die Alexander-von-Humboldt-Stiftung für unkontrollierte Waldbrände zu finden. hat den 54-jährigen US-Amerikaner für Dabei hat er Ingenieure, Wissenschaftler, seine wissenschaftlichen Spitzenleistungen Techniker, Ersthelfer und Feuerwehrleute ausgezeichnet. Denn Zohdis Beiträge zu zusammengebracht. funktionalisierten Materialien sowie auf Am Institut für Mechanik ist die Freude dem Gebiet Computational Mechanics auf den renommierten Wissenschaftler sind richtungsweisend. groß: „Mit Tarek I. Zohdi kommt ein Hauptsächlich forscht der Ingenieur außergewöhnlicher und vielseitiger Kolle- Tarek I. Zohdi zur computergestützten Simulation kom- ge zu uns. Seine fachliche Expertise wird plexer Materialien sowie zu innovativen in der Forschungsgemeinschaft ebenso breite Anwendung ermöglichen und die für Fertigungsprozessen. So befasst er sich geschätzt wie in der Industrie“, sagt Gast- die Industrie interessant sind, weil sie Ferti- mit der Entwicklung von hochfesten Ge- geber Prof. Dr. Jörg Schröder. „Während gungsprozesse optimieren. Er wird hierfür weben, etwa für Flugzeuge. Auch gründete seines Aufenthalts wird sich Professor Zohdi auch mit unseren Nachw uchswissen er die Fire Research Group, um Lösungen mit Partikelmethoden befassen, die eine schaftler*innen zusammenarbeiten.“ Humboldt-Stipendiat entwickelt kooperierende Roboter von Alexandra Nießen Zusammenarbeit hilft auch Computern. Wenn sie in der industriellen Produktion im Netzwerk arbeiten, können sie zum Beispiel gemeinsam flächendeckend die Temperatur in Gebäuden messen oder beim Umgang mit gefährlichen Materi- alien unterstützen. Dr. Yafeng Li möchte ihre Kommunikation optimieren. Er arbeitet derzeit als Humboldt-Stipendiat in der AG Automatisierungstechnik und komplexe Systeme. denen sich beispielsweise Software Arme (Manipulatoren) gleichzeitig dieselbe programme kontrollieren lassen. Richtung verfolgen. An der Fakultät für Ingenieurwissen- „Wenn die Steuerung auf mehrere schaften beschäftigt sich der 31-Jährige Roboterarme verteilt ist, weist sie eine mit ferngesteuerten Roboterarmen, die hohe Fehlertoleranz, hohe Flexibilität und miteinander kooperieren. „Jeder einzelne einen geringen Kommunikationsaufwand kommuniziert mit den anderen, aktualisiert auf“, so Li. Bis 2022 wird er bei Professor seine Kontrollinformationen und ändert Steven Ding forschen, wo diese Technik Dr. Yafeng Li den Zustand, damit die Gesamtaufgabe außerdem eingesetzt werden kann. Li: erfüllt werden kann“, erklärt der gebürtige „Derzeit ist das noch viel Grundlagen Yafeng Li kommt von der südkoreani- Chinese. Genutzt wird dies etwa in Pro- forschung. Aber sie lässt sich breit anwen- schen Yeungnam University. Dort entwi- duktionsprozessen, wenn eine Gruppe den, zum Beispiel bei Such- und Rettungs- ckelte der promovierte Steuerungswissen- von Robotern ein großes Werkstück trans- systemen, bei kooperativer Überwachung schaftler unter anderem Algorithmen, mit portiert und die miteinander arbeitenden oder Kampfsystemen.“ Newsletter ALUMNI Ingenieurwissenschaften Vol.19/Nr.03
Personalien From Russia with Love zu Gast Laserexperte forscht mit DAAD-Stipendium in Moskau von Alexandra Nießen Es gibt Projekte, die lassen sich nicht im Videochat umsetzen. Dr. Peter Fjodorow, Laser-Physiker am Institut für Verbrennung und Gasdynamik, forscht für ein Jahr in Moskau bei einem weltweit renommierten Experten. Der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) finanziert seine Stelle über das PRIME-Programm. „Erst Anfang August habe ich grünes empfindliche Messungen von Gaspha- Licht für die Reise bekommen, Russland ist senspezies. nach wie vor Risikogebiet“, sagt Peter Fjodorow wird die MIR-Laser mit der Fjodorow. Wegen Corona sei er deshalb Messtechnik ICAS (Intracavity Absorption dieses Jahr wohl einer der wenigen Spectroscopy) kombinieren. „Diese Tech- PRIME-Kandidaten, die ihr Projekt antre- nologie ist mein Spezialgebiet“, sagt er. ten können. Bei ICAS wird die zu untersuchende Pro- Der 37-Jährige hat sich in Moskau die be direkt in den Laser eingebracht, was Arbeitsgruppe um Professor Vladimir hohe Messempfindlichkeiten ermöglicht. Kozlovsky am Lebedew-Institut der Russi- „Wenn wir das Know-how des russischen schen Akademie der Wissenschaften aus- Instituts und unserer Fakultät kombinieren, gesucht. Der Gastgeber ist weltweit aner- können wir eine extrem hohe Empfindlich- kannt für die Zucht von Laserkristallen, mit keit erreichen und damit so genannte In- Freut sich auf ein Jahr in Moskau: Dr. Peter Fjodorow denen unter anderem verschiedene Laser termediate bei Verbrennungsprozessen im mittleren Infrarot-Bereich (MIR) entwi- entdecken. Diese Stoffe, die im Verlauf Da sie jedoch in sehr geringen Konzentra- ckelt werden. Sie ermöglichen etwa bei eines mehrstufigen chemischen Prozesses tionen vorkommen, sind sie nur wenig un- physikalisch-chemischen Prozessen sehr entstehen, spielen häufig wichtige Rollen. tersucht“, so Fjodorow. Duisburger Start-up räumt ab gapcharge gewinnt Digital Logistics Award Das Duisburger Start-up-Team gapcharge konnte sich im Wettbewerb um den Digital Logistics Award unter 32 Bewer- bern aus 13 Ländern erfolgreich durchsetzen. Der mit 15.000 Euro dotierte Preis gilt als eine der größten Auszeichnungen für Logistik-Start-ups in Deutschland. Das insgesamt fünfköpfige Team setzte fen AG. Anfang Mai konnten sie mit Start- sich mit induktiven Ladelösungen für Logistik- up transfer.NRW bereits eine Förderung fahrzeuge mit digitalen Zusatzservices in Höhe von rund 250.000 Euro gewin- durch. Die Systeme sind aufgrund eines nen. Zudem sind sie kürzlich in das Start- speziellen Positionierungsmechanismus up-Programm HIGH-TECH.NRW aufge- nicht nur deutlich kostengünstiger als die nommen worden. von der Konkurrenz, sondern verfügen Der Digital Logistics Award wird seit zum Beispiel über einen Batteriemanager, 2017 jährlich im September im Rahmen der die Lebensdauer der Energiespeicher des Zukunftskongresses Logistik vom Digi- um 40 Prozent verlängert. Die Idee ent- tal Hub Logistics in Dortmund vergeben. . stand bei der Forschung am Lehrstuhl von Mit der Auszeichnung sollen kreative Prof. Dr. Heike Proff. Business-Lösungen für die digitale Arbeits- Seit Januar ist gapcharge im Förder- welt in der Logistik anerkannt, gewürdigt programm „starport“ der Duisburger Ha- und gefördert werden. 18 19
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