The Swiss Leading Hospitals Qualitätsbericht - Best in class 2014 - Klinik Seeschau

 
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The Swiss Leading Hospitals Qualitätsbericht - Best in class 2014 - Klinik Seeschau
The Swiss Leading Hospitals
Qualitätsbericht        Best
                        in
2014                    class
The Swiss Leading Hospitals Qualitätsbericht - Best in class 2014 - Klinik Seeschau
Inhalt
Editorial                                               03
Grusswort Peter kappert                                 04
Grusswort Denise Bundi                                  05
Portrait SLH                                            06
verbandsstruktur                                        08
zahlen und fakten                                       10
Das SLH-Qualitätskonzept                                12
die basiskriterien                                      14
das excellence-profil                                   15
ausblick                                                16
wie ein rezertifizierungsaudit abläuft                  18
wie qualitätskriterien entstehen                        22
qualitätsmanagement – die herausforderung der zukunft   24
experten am runden tisch	                               26
mitgliederkliniken                                      30
The Swiss Leading Hospitals Qualitätsbericht - Best in class 2014 - Klinik Seeschau
Qualitätsbericht 2014                                                                  3

Editorial
In Ihren Händen halten Sie nicht nur den Qualitätsbericht 2014 von The Swiss Leading
Hospitals, sondern auch das Dokument einer stetigen Entwicklung.
Denn wie die Medizin an sich und das Qualitätsmanagement im Allgemeinen bleibt
auch unser Qualitätsverband zu keinem Moment stehen, sondern verändert sich
laufend. Auch das Berichtsjahr war geprägt von diesem stetigen Wandel – im Kleinen
wie im Grossen. Auf den nächsten Seiten erfahren Sie mehr darüber.

Wir wünschen Ihnen eine informative Lektüre.

THE swiss leading
hospitals
The Swiss Leading Hospitals Qualitätsbericht - Best in class 2014 - Klinik Seeschau
The swiss leading hospitals                                                                               4

Grussworte

                 Seit Gründung der Swiss Leading Hospitals ist es den Mitgliederkliniken ein Anliegen,
                      in besonderem Masse zum Wohl der Patientinnen und Patienten beizutragen.
                  Die Anstrengungen sind vielfältig. Im Vordergrund steht das Qualitätsmanagement –
                               die Herausforderung unserer Zeit und der nahen Zukunft.

                 Qualität spielte bereits vor 15 Jahren, bei der Gründung der SLH, eine wichtige Rolle,
                    jedoch sind die Erwartungen und Ansprüche seither immer weiter gestiegen.
                 Entsprechend haben wir unser Qualitätsmanagement jedes Jahr aufs Neue optimiert
                       und weiterentwickelt. Ein Meilenstein wurde letztes Jahr mit dem neuen
                    Qualitätskonzept gelegt. Zu den Kernpunkten des Qualitätskataloges gehören
                   die Themenauswahl, welche jährlich neu definiert wird, und der auf zwei Jahre
                        beschleunigte Rezertifizierungs-Rhythmus für die einzelnen Kliniken.

                     Die Bereitstellung des Kriterienkataloges erfüllt uns mit grosser Genugtuung.
                Die hohen Qualitätsanforderungen wurden vor allem im Interesse unserer Patientinnen
                 und Patienten und nicht zuletzt auf Anraten der zuweisenden Ärzte definiert. Mit den
                   verschärften Kriterien möchten wir als Verband die Qualität und den Wettbewerb
                im Schweizerischen Gesundheitswesen weiter vorantreiben und aufwerten. Um unsere
                     Ziele zu erreichen, sind wir dankbar, auf den unermüdlichen Einsatz und das
                                    Engagement unserer Mitglieder zählen zu dürfen.

                                                  Peter Kappert
                                                     Präsident
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Qualitätsbericht 2014                                                                                     5

                 2014 war ein ebenso intensives wie innovatives Jahr. Wir hatten uns zum Ziel gesetzt,
                             bis Jahresende ein neues Qualitätskonzept erstellt zu haben.
                       Dieses Ziel haben wir erreicht – dank einer klaren Fokussierung auf den
                    gemeinsamen Nenner Qualität und einer ausserordentlich guten Zusammen-
                      arbeit innerhalb des Qualitätsausschusses sowie mit Kassowitz & Partner.

                    Die Pilotphase mit dem neuen Basis-Kriterienkatalog sowie die Erarbeitung des
                  Excellence-Profils stellten erste Meilensteine im Bezug auf das Qualitätskonzept dar.
                      Selbstverständlich wird der Kriterienkatalog sich laufend weiterentwickeln
                   müssen; wir sind jedoch überzeugt, eine gute Ausgangslage geschaffen zu haben,
                                   die für unsere Mitglieder Nutzen generieren wird.

                  In den kommenden Monaten gilt es, alle SLH-Kliniken auf unser Qualitätskonzept
                  einzuschwören, obwohl der Stand der Qualitätsarbeiten unterschiedlich ist und die
                         Umsetzung für einzelne Mitglieder einen grossen Ressourceneinsatz
                       fordern wird. Dies dürfte für alle Beteiligten eine Herausforderung sein –
                                           doch zweifellos eine lohnende.

                                                   Denise Bundi
                                              Verantwortliche für Qualität
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The Swiss Leading Hospitals
Ein Zeichen für Qualität    Best
                                                                               in
                                                                               class
The Swiss Leading Hospitals      Eindeutig im Mittelpunkt stehen bei
verfügen über eine schweizwei-   sämtlichen SLH-Mitgliederkliniken das
te Präsenz und decken als ein-   Wohlbefinden und die individuellen
zige unabhängige Klinikgruppe    Bedürfnisse der Patientinnen und
das gesamte Spektrum an me-      Patienten. Ärzteschaft, Pflegepersonal
dizinischen Fachgebieten ab.     und Spezialtherapeuten bringen nicht
Dank der lokalen Verankerung     nur Kompetenz und Erfahrung in ihre
können die Mitgliederkliniken    Tätigkeit ein, sondern nehmen sich Zeit,
optimal auf die Bedürfnisse      um das persönliche Befinden optimal zu
des Marktes eingehen. Zudem      berücksichtigen.
müssen sie in privatem Besitz
und finanziell gesund sein so-   Die individuelle Betreuung verbindet sich
wie über ein sehr gutes Reno-    in optimaler Synergie mit medizinischen
mee verfügen.                    Spitzenleistungen, familiärer Atmosphäre
                                 und hochwertiger Infrastruktur. Resultat
                                 ist eine Qualität, die das Attribut BEST IN
                                 CLASS tragen darf. Denn wer das Zerti-
                                 fikat Member of The Swiss Leading
                                 Hospitals am Eingang einer Klinik
                                 erblickt, kann sich sicher sein, auf hohem
                                 Niveau untergebracht, betreut und be-
                                 handelt zu werden.
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Qualitätsbericht 2014                                   7

anzahl mitglieder
total 22

                             20
                        4
               Fachgebiet
                             anzahl mitglieder
                             schweiz

               psychiatrie

                                       13
                                       fachgebiet
                                       akutspitäler

  anzahl mitglieder
                    2                 3
                                      fachgebiet
           ausland                    rehabilitation
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Gut strukturiert
Die Organisation des Verbandes

     Präsident                                       Mitglieder                                   SLH-Sekretariat

       Peter Kappert              Walter Denzler                   Beat Oehrli
                                                                                                         Carolina Glauninger
        Akutspitäler          Marketing, Vertragsspitäler           Marketing

                                    Adrian Gehri                 Denise Bundi
  vizePräsident               Akutpsychiatrische Kliniken     Qualität und Sicherheit

       Nello Castelli    Prof. Dr. med. André Aeschlimann
        Romandie                Rehabilitationskliniken

                               Dr. med. Bernard Burri
                                     Ärzteschaft

                                                                                   Der SLH-Vorstand von links nach rechts:
                                                                                   Beat Oehrli, Walter Denzler, Dr. med. Bernard Burri,
                                                                                   Nello Castelli, Peter Kappert, Denise Bundi,
                                                                                   Adrian Gehri, Prof. Dr. med. André Aeschlimann
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The swiss leading hospitals   10

Zahlen und Fakten 2014
Qualitätsbericht 2014   11
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Das SLH-Qualitätskonzept
In Zukunft gliedern sich die                Fortan zwei ebenen
SLH-Qualitätsstandards auf
zwei Ebenen. Während die auf                Wie bisher gilt der Kriterienkatalog
einem höheren Level zu vertie-              sowohl zur Qualifikation eines neuen
fenden Kriterien für Akutsoma-              Mitglieds als auch zur periodischen
tik, Psychiatrie und Rehabilita-            Requalifikation von bestehenden Mit-
tion in einem Zusatzkatalog                 gliederkliniken. Neu sind die Basis-Q
(Excellence-Profil) abgebildet              Kriterien jedoch für alle Fachtypologien
werden, wurde ein ausgewoge-                und Klinikgrössen einheitlich gestaltet.
ner und typologieübergreifen-               Das als Reifegrad zu messende
der Basiskatalog (BasisKriteri-             Excellence-Profil wird in einem zusätz-
en) als Grundlage geschaffen.               lichen Katalog abgebildet, der ab 2015
                                            sukzessive erarbeitet wird.
Das Berichtsjahr brachte für unseren
Qualitätsverband weitreichende              Der bereits vorliegende Kriterienkatalog
konzeptionelle Entwicklungen mit sich.      stellt demnach die vollumfängliche Basis
Zentrales Element war dabei der komplett    im Qualitätskonzept von THE SWISS
überarbeitete Kriterienkatalog. Sämtliche   LEADING HOSPITALS dar. Der in
Mitgliederkliniken beteiligten sich am      Erarbeitung befindliche Zusatzkatalog mit
Entwicklungsprozess, an dessen Ende         den Excellence-Kernthemen bildet eine
nun eine umfassendere, ausgewogenere,       typologiespezifische Weiterführung mit
aber auch anspruchsvollere Norm steht,      deutlich anspruchsvolleren Kriterien.
um die Leistungsqualität umfassend          Diese können thematisch pro Klinik
beurteilen und auszeichnen zu können.       unterschiedlich gewichtet werden,
                                            müssen aber eine gesetzte Mindest-
                                            Benchmark erfüllen. In der Projektphase
                                            lehnen sich diese Kriterien in der
                                            Bewertung an die fortlaufende Entwick-
                                            lungsphilosophie von EFQM an.

                                            Eine EFQM-Selbst- oder Fremdbewertung
                                            mit den anerkannten 32 Teilkriterien
                                            bleibt weiterhin eine mögliche Grundlage
                                            für die Aufnahmen und Requalifikationen.
                                            Fortan werden überdies auch gültige
                                            ISO-9001-Zertifizierungen als Basis
                                            anerkannt.
Qualitätsbericht 2014                                                       13

                        Das zweistufige Modell des SLH-Qualitätskonzepts:
                        Die Basis-Q-Kriterien bilden die Grundlage, auf
                        welcher der Zusatzkatalog Excellence als
                        typologiespezifische Weiterführung aufbaut.
The swiss leading hospitals                                                                                                   14

Die Basis-q-Kriterien
                                       Erweiterte und verfeinerte                      Ab dem Berichtsjahr stellt der neu erar-
                                       Kriterien                                       beitete Kriterienkatalog die verbindliche
                                                                                       und typologieunabhängige Basis dar
                                       Der SLH-Basiskatalog umfasste bisher            und ist durch alle Mitglieder zwingend
                                       rund 90 Kriterien, hervorgegangen aus           anzuwenden. Nicht oder unvollständig
                                       der letzten Aktualisierung im Jahr 2009.        erfüllte Kriterien werden der Klinik mit
                                       Diese Kriterien erfuhren im Überar-             Auflage eines Termins zur Bearbeitung
                                       beitungsprozess eine Ergänzung und              übergeben. Die Nachbearbeitung wird
                                       Verfeinerung, bei mangelnder Aktualität         überwacht.
                                       wurden sie gestrichen. Der neue SLH-
                                       Basiskriterienkatalog weist 117 Kriterien       2014 stellte jedoch eine Art Testphase
                                       auf, die sich auf Führungs-, Kern- und          dar – sämtliche Requalifikationen im
                                       Supportprozesse verteilen.                      Berichtsjahr dienten zur Testung des
                                                                                       neuen Katalogs. Die Aussagekraft jedes
 Basis-Q-Kriterien
 Beurteilung erfüllt / nicht erfüllt
                                                                                       einzelnen Kriteriums wurde umfassend
 Bei Nichterfüllung müssen Pendenzen                                                   sichergestellt und in Zusammenarbeit
 nach einem vereinbarten Terminplan                                                    mit den Qualitätsverantwortlichen aller
 abgearbeitet werden.
                                                                                       Kliniken weiterentwickelt.

                                       SLH Basis-Q-Kriterien

                                       61 Kriterien in Führungsprozessen
                                       für ein ganzheitliches Qualitätsmanagement
                                       Strategie und Controlling                        8   Kriterien
                                       Qualitätsmanagement                             25   Kriterien
                                       Personalmanagement                              16   Kriterien
                                       Projektmanagement                                6   Kriterien
                                       Verbandskriterien                                6   Kriterien

                                       36 Kriterien in Kernprozessen
                                       werden durch den Excellence-Katalog erweitert
                                       Versorgung                                      12   Kriterien
                                       Pflege- und Medizinaltechnik                    10   Kriterien
                                       Hotellerie                                       5   Kriterien
                                       Patientensicherheit                              9   Kriterien

                                       20 Kriterien in Supportprozessen
                                       für zentrale Querschnittfunktionen
                                       Sicherheitsmanagement                           13   Kriterien
                                       Information und Kommunikation                    4   Kriterien
                                       Fremdunterstützung                               3   Kriterien
Qualitätsbericht 2014                                                                                                         15

Das Excellence-Profil
                                         Die zweite Stufe des SLH-Quali-               Minimal-Erfüllung der Excellence-Kriteri-
                                         tätskonzepts stellt das Excel-                en wird themenspezifisch vorgegeben.
                                         lence-Profil dar.                             Darüber hinaus kommt ein Reifegrad-
                                                                                       Modell mit prozentualer Einstufung zur
                                         Dieses präsentiert sich als offenes Gefäss,   Anwendung.
                                         das mit Inhalten bestückt wird, welche für
                                         die Kliniken ausreichende Relevanz auf-       Mit seiner Flexibilität in der Ausprägung
                                         weisen und auf diese Weise eine intensive     widerspiegelt das Excellence-Profil auch
                                         und dynamische Auseinandersetzung mit         das Bestreben, die Besonderheiten und
                                         unterschiedlichen Aspekten der Qualität       Alleinstellungsmerkmale jeder Klinik
                                         ermöglichen.                                  auch im Qualitätskonzept zu berücksich-
                                                                                       tigen. Durch den fundierten und stetigen
                                         Alljährlich wird von den Mitgliedern ein      Ausbau des Profils entsteht ein Quali-
                                         neues Kernthema für das Excellence-Pro-       tätsmodell, das sowohl den notwendigen
Excellence-Profil
Reifegrad-Modell mit qualitativer
                                         fil definiert. Bereits bestehende Themen      Raum für Weiterentwicklung als auch ein
Einstufung 0% / 25% / 50% / 75% / 100%   bleiben als Bestandteil des Excellence-       hohes Mass an Relevanz und Integrität
bei einer Auswahl von Themen, anhand     Spektrums erhalten, wodurch das Profil        bietet.
derer die Klinik eingestuft wird.
                                         sukzessive ausgebaut wird. Innerhalb der
                                         festgelegten Kernthemen legt jede Klinik
                                         eigene Schwerpunkte fest und fokussiert
                                         sich aufgrund der verfügbaren Ressour-
                                         cen und des angestrebten Zieles. Eine
The swiss leading hospitals                                                                                           16

Ausblick
Mit der Überarbeitung des Kriterienka-
talogs ist eine zentrale Aufgabe von The
Swiss Leading Hospitals bereits
                                                                                   2015
erfolgt, respektive initiiert. Nachdem 2014
ganz im Zeichen der Testphase stand,
wird 2015 das Jahr der Folgerungen und
Erkenntnisse werden, vor allem aber das
Jahr der Umsetzungen. Denn nur durch
die konsequente Anwendung der ge-
schärften Qualitätskriterien im Klinikall-
tag kann der Führungsanspruch von THE
SWISS LEADING HOSPITALS nachhaltig
Wirkung zeigen. Best in Class – dieses
Versprechen gilt es zu halten.

In den folgenden Jahren wird die Excel-
lence-Stufe laufend intensiviert und mit
vielschichtigen Inhalten gefüllt werden.

                                                     Rhythmus
                                              Requalifikationen
                                                und feedbacks
                                                    Übersicht Basis-Q-Kriterien
                                                                                  1         2         3         4
                                                                                  quartal   quartal   quartal   quartal
                                              und excellence-profil (24 monate)
Qualitätsbericht 2014                                                                                                  17

  2016                                     2017                                     2018

  1. Thema:                                2. Thema:                                3. Thema:
  excellence-                              excellence-                              excellence-
  Profil                                   Profil                                   Profil

                     24                                       24                                       24
                     Monate                                   Monate                                   Monate

 1         2          3         4         1         2          3         4         1         2         3         4
 quartal   quartal    quartal   quartal   quartal   quartal    quartal   quartal   quartal   quartal   quartal   quartal
The swiss leading hospitals                                                                                                     18

Wie ein Rezertifizierungs-
Audit abläuft

  vor dem audit                                                    DAS AUDIT
  Sowohl in der auditierten Institution als auch bei der           Der Tagesablauf des Audits folgt einem genauen Zeitplan.
  Prüfstelle beginnt der Rezertifizierungsprozess lange            Nach der Begrüssung, dem Studium der Unterlagen und
  vor dem Tag der eigentlichen Auditierung. Ein wichtiger          einer kurzen Einführung werden die einzelnen Kapitel
  Aspekt aus Sicht der Klinik ist das Bestreben, die Rezer-        Punkt um Punkt bearbeitet. Bei den Führungsprozessen
  tifizierung während des ganzen Jahres im Hinterkopf zu           sind Kriterien in den Bereichen Strategie und Controlling,
  behalten. «Da wir schon die jährliche ISO-Zertifizierung         Qualitätsmanagement, Personalmanagement und Pro-
  vorbereiten, sind wir eigentlich immer up-to-date»,              jektmanagement zu erfüllen. Die Kernprozesse umfassen
  erklärt Pierre Schönmann, ehemaliger Leiter Qualitäts-           Versorgungsprozesse (Medizin, Pflege, Psychologie,
  management der Clinique Générale-Beaulieu. «Im Detail            Therapie etc.), Pflege- und Medizinal-Technik, Hotellerie
  sind es dann spezifische Dokumente und Parameter, die            sowie Patientensicherheit. Bei den Unterstützungspro-
  wir vor der Auditierung verifizieren müssen. Trotzdem            zessen stehen Aspekte des Sicherheitsmanagements, der
  brauchen wir einige Stunden, vielleicht sogar Tage, um           Information und Kommunikation sowie der Fremdunter-
  alle Vorgaben zu erfüllen, denn nicht zuletzt müssen wir         stützung auf dem Prüfstand.
  die Autoren der zu verifizierenden Dokumente kontak-
  tieren und alles organisieren.» Auch Sabrina Cavallero,          Die Verantwortlichen der Clinique Générale-Beaulieu wie
  Leiterin Operations der Clinique Générale-Beaulieu, sieht        auch der Prüfstelle zeigten sich bestens vorbereitet und
  zentrale Vorteile darin, dass das Qualitätsmanagement in         absolvierten die ihnen anvertrauten Teile des Audits sehr
  die täglichen Abläufe integriert ist. «Die intensive Zeit, die   engagiert und motiviert. Darüber hinaus fanden sie Zeit,
  Gespräche mit den Teamleitern und dem Qualitätsma-               einige Fragen zur SLH-Mitgliedschaft und zum Auditie-
  nagement, sie dauert ungefähr eine Woche. Doch wenn              rungsprozess zu beantworten.
  man weiss, dass ein Audit bevorsteht, ist man während
  des gesamten Jahres aufmerksam.»

  Für Daniel Tuggener sieht die Vorbereitung auf ein Audit
  etwas anders aus. Als Lead Assessor überprüft er pro Jahr
  zahlreiche Kliniken hinsichtlich des Qualitätsmanagements
  und war auch beim Rezertifizierungs-Audit der Clinique
  Générale-Beaulieu im Einsatz. «In der Regel fängt der
                                                                   NACH DEM AUDIT
  Prozess rund drei Monate vor dem Assessment an, indem
  man das Programm zusammen mit den Verantwortlichen               Wenn eine Klinik die 117 Basiskriterien der SLH vollstän-
  der Klinik festlegt und bereinigt. Etwa zehn Tage vor dem        dig erfüllt, wird das SLH-Zertifikat vergeben oder erneu-
  Einsatz beginnt man, die relevanten Dokumente zu stu-            ert. Nicht oder unvollständig erfüllte Kriterien werden
  dieren und die verschiedenen Sequenzen zu bearbeiten,            der Klinik als Auflage mit Festlegung eines Termins zur
  die im Nachhinein unter meinen Teammitgliedern auf-              Bearbeitung übergeben. Die Abarbeitung der Pendenzen
  geteilt werden. In der Praxis gehe ich die verschiedenen         wird überwacht.
  Dokumente nochmals kurz vor dem Einsatz durch, so                Rund vier Wochen nach dem Audit erhält die Klinik bei
  dass ich sie präsent habe. Den Kriterienkatalog kenne ich        erfolgreicher Erfüllung aller Kriterien das SLH-Zertifikat
  ja schon.»                                                       zugestellt.
Qualitätsbericht 2014                                                                                                                    19

Wenn sich eine Klinik einem Rezertifizierungs-Audit stellen muss, sind in der Regel viele Köpfe
daran beteiligt – einerseits die Verantwortlichen der einzelnen Bereiche der Klinik, andererseits
die Assessoren der zuständigen zertifizierungsstelle. Und obschon alle Beteiligten ihren ganz
eigenen Blickpunkt einnehmen, verbindet sie das gemeinsame Interesse, ein hohes Qualitätsniveau
zu gewährleisten. Anhand einiger Ansichten zum Thema bieten die folgenden Seiten einen viel-
schichtigen Einblick in ein Audit am Beispiel der Clinique Générale-Beaulieu in Genf.

DIE KLINIK

Cédric Alfonso, worin sehen Sie den Wert     Philippe Cassegrain, sehen Sie in einer     Pierre Schönmann, gibt es im Kriterien-
einer Zertifizierung als SLH-Mitglied?       Rezertifizierung lediglich eine Notwen-     katalog einzelne Punkte, die zu besonde-
                                             digkeit, um das SLH-Label zu bestätigen,    ren Herausforderungen führen?
Er ist ein Beweis dafür, dass man einen      oder bringt die Überprüfung der defi-
hohen Qualitätsstandard aufweist und         nierten Punkte auch strukturelle oder       Ich stelle fest, dass wir im Management
nicht nur ein schönes Haus ist, das gut      organisatorische Vorteile für die Klinik?   unvorhergesehener Tasks oder auch im
funktioniert. Die Aussensicht ist uns sehr                                               Fehlermanagement noch Handlungs-
wichtig; so können wir unsere Qualität       Da wir schon seit über zehn Jahren ISO      bedarf haben. Die Prozesse in diesen
von einer neutralen Instanz prüfen las-      9001 und ISO 13485 zertifiziert sind, se-   Bereichen müssen vereinfacht und
sen. Dazu kommt, dass wir uns als SLH-       hen wir die Auszeichnung mit dem SLH-       verkürzt, die Dokumentation verbessert
Mitglied zu einem erlesenen Pool von         Label als reellen Mehrwert. Der heutige     werden. Doch das entsprechende Projekt
Qualitäts-Spitälern zählen dürfen.           Tag ist eine Chance, mit einem präzisen     ist bereits angelaufen.
                                             Blick von aussen beurteilt zu werden und
                                             das Potenzial zur Verbesserung wahrzu-
                                             nehmen.

Cédric Alfonso                               Philippe Cassegrain                         Pierre Schönmann
ist Finanzdirektor der                       ist Generaldirektor der                     ist ehemaliger Leiter Qualitätsmanagement der
Clinique Générale-Beaulieu                   Clinique Générale-Beaulieu                  Clinique Générale-Beaulieu
The swiss leading hospitals                                                            20

                                             DIE ZERTIFIZIERUNGSSTELLE

                                             Daniel Tuggener, wie sind die Eindrücke
                                             des heutigen Audits aus Ihrer Sicht als
                                             Lead Assessor?

                                             Sehr gut, das Audit verlief sehr erfolg-
                                             reich, die Klinik war gut vorbereitet,
                                             und wir haben – bei den über hundert
                                             Kriterien – nur geringfügige Abweichun-
                                             gen feststellen können. Es herrschte eine
                                             gute Stimmung, da war keine Skepsis zu
                                             erkennen, sondern ein gemeinsames Zie-
                                             hen am selben Strick, mit Leuten, die ein
                                             gutes Qualitätsmanagement anstreben
                                             und es schätzen, eine externe Beurteilung
                                             zu bekommen, um sich weiter verbessern
Laure Gaignard, haben Sie persönlich         zu können. Diese Situation ist sehr ange-
daran gezweifelt, dass die Clinique          nehm.
Générale-Beaulieu den Rezertifizierungs-
prozess erfolgreich absolvieren wird?
                                             Fliesst das Feedback der auditierten
Nein. Die Klinik hat über die Jahre ein      Klinik in die Gestaltung des Kriterien­
hervorragendes Qualitätsmanagement           katalogs ein?
implementiert. Wir sind uns alle bewusst,
dass Sicherheit und Komfort der Patien-      Grundsätzlich ist der Kriterienkatalog fix.
ten stets im Mittelpunkt stehen, umso        Doch dieses Jahr haben wir die spezielle
mehr, da es sich hier um eine Privatklinik   Situation, dass wir den Kriterienkatalog
handelt. Und gerade, weil wir uns in         überarbeitet haben und dieser eventuell
einem hart umkämpften Markt befinden,        noch Anpassungen benötigt. Die Inputs
ist es wichtig, sich von den Mitbewerbern    zur Anpassung können von internen wie
abzuheben. Verbessern können wir uns         von externen Quellen kommen.
im «Savoir Être», denn das «Savoir Faire»,
das besitzen wir schon.
                                             Kann es vom Kriterienkatalog überhaupt
                                             eine endgültige Fassung geben? Oder
Laure Gaignard
                                             liegt es in der Natur der Sache, dass er
ist stellvertretende Leiterin
des Qualitätsmanagements der                 sich stetig entwickelt und neuen Gege-
Clinique Générale-Beaulieu                   benheiten anpasst?

                                             Dieser Katalog wird nach seiner Fertig-
                                             stellung für einige Jahre Bestand haben.
                                             Geringe Anpassungen aufgrund von
                                             Erfahrungen aus der Praxis können
                                             durchaus erfolgen.
Qualitätsbericht 2014                         21

Was geschieht, wenn eine Klinik ein
Kriterium nicht erfüllen kann?

Falls ein Kriterium eine Klinik gar nicht
betrifft, wird es nicht gewertet. Wenn eine
Klinik eines oder mehrere Kriterien noch
nicht erfüllt hat, wird dies nicht mehr
toleriert. Der neue Kriterienkatalog muss
zu 100 % erfüllt werden. Bei Abweichun-
gen werden Fristen zur Abarbeitung der
Pendenzen eingeräumt.

Wie verläuft die Qualitätskontrolle und
-sicherung bei Auditoren? Werden Sie
auch auditiert?

Als Zertifizierungsstelle bilden wir Be-
gutachter nach der internationalen Norm
ISO 19011 aus und stellen damit ein ein-
heitliches und professionelles Assessment
sicher. Zusätzlich führen wir zweimal
jährlich einen Assessoren-Workshop
durch, um unsere Erfahrungen auszutau-
schen und Mitarbeiter zu informieren.
Die professionelle Überwachung seitens
des Lead Assessors umfasst auch ein
Monitoring für sein Team. Es werden
regelmässig Feedbacks ausgetauscht und
Feststellungen in die alljährlichen Work-
shops integriert.

Daniel Tuggener
ist Lead Assessor von
Kassowitz & Partner AG
The swiss leading hospitals                                                                                                         22

Wie Qualitätskriterien entstehen
Die Entwicklung der überar-                  Kerngruppe und Fachgremium                     Grundlagen und Vertiefungen
beiteten Qualitätskriterien der
SLH war und ist ein Prozess,                 Die Überarbeitung des Kriterienkatalogs        Neu werden die Basis-Q-Kriterien,
ein mitunter langwieriger                    lag in kundigen Händen. Die Kerngruppe         sozusagen das Fundament des Qualitäts-
und selten gradliniger Weg.                  setzte sich zusammen aus Denise Bundi          konzepts, alle zwei Jahre geprüft. Für die
Zu den bisherigen Stationen                  (Klinik Gut, St. Moritz), Stefan Steccanella   Excellence-Kriterien werden thematische
auf diesem Weg zählten neben                 (Klinik Sonnenhof, Bern), Daniel Tuggener      Schwerpunkte geschaffen, die im Ein-
Vorstands- und Teamsitzungen                 (Lead Assessor) und Georg Kassowitz            Jahres-Rhythmus detailliert erarbeitet
auch verschiedene Workshops,                 (Berater). Die gemeinsam erarbeiteten In-      werden. Im Rahmen des Workshops
die von intensiver Arbeit und                halte wurden im grösseren Fachgremium          teilte sich das Gremium in zwei Hälften,
angeregten Diskussionen ge-                  aufgegriffen. «In dieser umfangreichen         um in einer Gruppenarbeit mögliche
prägt waren. Ideen wurden                    und vielschichtigen Gruppe konnten             Themenbereiche zu definieren und die
geprüft und wieder verwor-                   nicht nur die bisherigen Erkenntnisse          Excellence-Kriterien weiter zu konkreti-
fen, Strategien entwickelt und               reflektiert werden, sondern auch viel spe-     sieren.
überarbeitet, Leitlinien defi-               zifisches Fachwissen einfliessen», erklärt
niert und optimiert.                         Georg Kassowitz das Vorgehen. Gerade           Natürlich lassen sich zwischen den drei
                                             dieser Sachverstand und die konkreten          medizinischen Fachrichtungen der SLH-
2011 hatte der Vorstand von The Swiss        Rückmeldungen aus den einzelnen Inter-         Kliniken punktuelle Unterschiede erken-
Leading Hospitals den Beschluss ge-          essengebieten leisteten einen wertvollen       nen. Entsprechend betrachtete Flandrina
fasst, den Kriterienkatalog und das Qua-     Beitrag, um den Kriterienkatalog zu            von Salis als Qualitätsverantwortliche und
litätskonzept zu überarbeiten. «Zu den       formen und zu schärfen.                        Vertreterin der Klinik Schloss Mammern,
zentralen Zielsetzungen zählte unter an-                                                    deren Angebot auf Frührehabilitation
derem das Bestreben, die Alleinstellungs-    Unter anderem kamen die Qualitäts-             und Rehabilitation ausgerichtet ist, das
merkmale der SLH wieder deutlicher zu        verantwortlichen der SLH-Kliniken im           Thema aus einem anderen Blickwinkel
betonen», erinnert sich Georg Kassowitz,     Rahmen eines Assessoren-Workshops im           als etwa Stefan Steccanella von der akut-
selbstständiger Unternehmungsberater.        Herbst 2014 in Zürich zusammen, um die         medizinischen Sonnenhof AG. Gerade
«Der Leading-Charakter sollte stärker        abschliessenden Inputs zu den bisherigen       in der Gruppenarbeit zeigte sich, dass
zum Ausdruck kommen.» Nach einem             Entwicklungsschritten und vor allem zur        die Abweichungen bei weitem nicht so
Jahrzehnt waren einige der bestehenden       Aufteilung in Basis-Q-Kriterien und            gross sind wie die Gemeinsamkeiten. So
Kriterien nicht mehr zeitgemäss, ausser-     Excellence-Profil beizusteuern.                war man sich rasch über grundlegende
dem galt es die Gewichtung der Kriterien                                                    Aspekte einig. Zum Beispiel darüber,
zu korrigieren. Der Stellenwert von Ho-                                                     dass ein Austrittsmanagement bereits
tellerie und Gastronomie sollte reduziert,                                                  beim Eintritt beginnt, dass die Perso-
die Bedeutung der Qualität in Medizin                                                       nalentwicklung auf allen Ebenen von
und Pflege hingegen zusätzlich gestärkt                                                     entscheidender Wichtigkeit ist oder dass
werden.                                                                                     ein funktionierendes Beschwerdema-
                                                                                            nagement einen essenziellen Teil des
                                                                                            Qualitätskonzeptes darstellen muss.
                                                                                            Nichtsdestotrotz müssen in den drei
                                                                                            Fachrichtungen spezifische Eigenheiten
                                                                                            beachtet und im Rahmen der Kriterien
                                                                                            berücksichtigt werden.
Aufbauen und Umsetzen

Sei es zu Umwelt und Nachhaltigkeit, zu      2014 wurden vier Kliniken anhand der
Gesundheitsförderung und Prävention          neuen Basis-Q-Kriterien rezertifiziert,
oder zum sozialen Engagement – auch          2015 werden es 10 Kliniken sein. Gleich-
die Überlegungen und Diskussionen in         zeitig beginnt auch die schrittweise
der zweiten Arbeitsgruppe führten in         Einführung der Excellence-Kriterien.
kurzer Zeit zu fundierten Erkenntnissen,     Fortan wird pro Jahr ein spezifisches The-
auf denen sich aufbauen lässt. Und           ma definiert, das in allen Schattierungen
genau dieses Aufbauen ist wohl ein pas-      und Nuancen zu erarbeiten und prüfen
sendes Sinnbild für die Entstehung des       ist. Auf diese Weise kann sukzessive ein
SLH-Kriterienkatalogs. Zuerst bedarf es      Gesamtbild entstehen, das die Bezeich-
vertiefter Planungsarbeiten und tiefschür-   nung Excellence-Profil auch tatsächlich
fender Analysen. In der Folge wird eine      verdient. Und somit auch das gesamte
Grundlage geschaffen, ein Fundament          SLH-Qualitätskonzept auf hohem Niveau
– im Falle der SLH entspricht dieses Fun-    positioniert.
dament der Ebene der Basis-Q-Kriterien.
Danach werden in einzelnen Phasen die
spezifischen Aspekte ausgearbeitet – das
Excellence-Profil wird geschärft.
The swiss leading hospitals                                                                                                        24

Qualitätsmanagement –
die Herausforderungen der Zukunft
qualitätsansprüche und                       Verankerung im Schweizeri-                    Herausforderung und möchte seine Inter-
ihre erfüllung in der heutigen               schen Gesetz – Qualitätsma-                   essen bestmöglich gewahrt sehen – dafür
gesellschaft                                 nagement im Gesundheitswesen                  hat er ja jahrelang Prämien bezahlt. Aber
                                                                                           wie kann ein Betroffener die Qualität
Heute sind Konsumenten oftmals gut in-       Für das Schweizerische Gesundheitswe-         einschätzen? Welche Indikatoren helfen,
formiert und anspruchsvoll. Die einfach      sen ist die Grundlage von «Qualität und       die Spreu vom Weizen zu trennen? Ein
zugänglichen Informationen und Re-           Wirtschaftlichkeit» im Bundesgesetz über      objektiver Indikator kann ein aktiv geleb-
cherchemöglichkeiten aber vor allem die      die Krankenversicherung (KVG Art. 39)         tes Qualitätsmanagement sein.
Geschwindigkeit, mit welcher sie zur Ver-    niedergeschrieben. Die Erbringer von
fügung gestellt werden, führen dazu, dass    Leistungen im Gesundheitswesen sind
der Koch, der Reiseveranstalter und der      unter anderem an diese Vorgabe gebun-         Der Patient im Fokus
Arzt meist einen «informierten» Nachfra-     den.
ger als Gegenüber erhalten. Dieser trägt                                                   Qualität ist ein individuell geprägtes
seine Ansprüche auch dezidiert vor und       Jedes Unternehmen muss also heute             Empfinden und hängt bei einer Dienst-
erwartet, dass sie möglichst uneinge-        schon auf der gesetzlichen Grundlage          leistung stark mit dem eigenen Beitrag
schränkt erfüllt werden. Die Anforderun-     aber auch aus Eigeninteresse eines            des Patienten zusammen. Objektive
gen sind grundsätzlich gestiegen, und die    sorgfältigen Ressourceneinsatzes die          Werte gibt es ansatzweise. Das heisst aber
Resultate sind transparenter.                Qualität handhaben, d. h. Qualitätsma-        nicht, dass die Unterschiede nicht sicht-
                                             nagement betreiben. Es geht darum, die        bar gemacht werden könnten. Für die
Qualität bei Dienstleistungen ist ein        Dienstleistungen für Patienten optimal zu     Erbringer können Berichte über schlechte
höchst individueller und subjektiver Wert.   erbringen. Dabei stehen das rasche Ge-        Leistungen und Beschwerden rufschädi-
Fachlich könnte man ihn mit «angemes-        sundwerden einerseits und andererseits        gend und mittelfristig existenzgefährdend
sener oder bestmöglicher Kompetenz»          das grösstmögliche Wohlbefinden des           werden; positive Meldungen sind daher
umreissen. Für den Betroffenen wird ver-     Patienten während dieses Vorgangs (und        ein Muss.
mutlich meist die Erfüllung der eigenen      danach) im Vordergrund.
Erwartungen damit verbunden sein. Bei                                                      Wirtschaftlichkeit liegt aber grundsätzlich
sinnvollem Einsatz und damit verbunde-                                                     im Interesse beider Parteien: Klare Pati-
nem vertretbaren Aufwand soll ein guter      Der Patienten-Fokus                           entenpfade, interdisziplinäre Leistungs-
Nutzen resultieren: Unter dem Begriff                                                      erbringung, kurze Aufenthaltsdauer. Als
«Wirtschaftlichkeit» möchte ich hier den     Solange der Mensch die Dienstleistungen       Patient möchte ich beim Eintritt in eine
sorgfältigen Umgang mit Ressourcen in        von Kliniken nicht (oder noch nicht) be-      Klinik meine Adresse nicht dreimal ange-
den Vordergrund stellen. Und der Nutzen      ansprucht, ist sein Interesse an der Leis-    ben müssen und bin froh wenn der Thera-
soll sowohl beim Erbringer als auch beim     tungserbringung eher mit demjenigen           peut die Anweisung des verantwortlichen
Bezüger als positiv empfunden werden.        eines Beobachters zu vergleichen. Welche      Arztes schnell und unverfälscht aus dem
Daher ist es nicht verwunderlich, dass       Klinik hat die besseren Ärzte, wo sind die    elektronischen Klinikinformationssystem
Qualitätslabel, Auszeichnungen und Zer-      bekanntesten Therapeuten, welche Pflege       herauslesen kann und bin dankbar, wenn
tifikate als verbriefte Informationen mit    wird am meisten gelobt. Es bestehen           ich trotz umsorgender Pflege möglichst
Anspruch auf Einheitlichkeit, Vergleich-     bereits Ranglisten in der Schweiz und ein-    rasch wieder nach Hause kann.
barkeit und Unabhängigkeit gesucht           zelne Kostenträger definieren sogar eine
sind und gerne angenommen werden als         eigene Einstufung. Wenn der Mensch            Klar strukturierte Prozesse als Grundlage
Zeichen der Sicherheit.                      selber zum Patient wird, hat er in der neu-   eines modernen Qualitätsmanagements
                                             en Rolle schnell ein unmittelbares und        sind ein gutes Anzeichen für professionel-
Wieviel ein Label oder Zertifikat wirklich   vitales Interesse an den Dienstleitungen      le Qualität.
wert ist, hängt von der Relevanz der ein-    einer Klinik. Von deren Qualität hängen
gesetzten Kriterien und von der Echtheit     seine Genesung und seine Zufriedenheit
bzw. Neutralität der Bewertungen ab. Da      bei einem Aufenthalt ab. Plötzlich steht
bestehen wesentliche Unterschiede!           der Betroffene vor einer persönlichen
Qualitätsbericht 2014                                                                                                        25

Qualitätsmanagement –                       Voraussetzungen und Nachweise für die       möglichst umfassende Informationen
künftige Herausforderungen                  Beherrschung von Prozessen sind wich-       zeitnah zur Hand haben, um entspannt
                                            tig. Was nicht überprüft werden kann, ist   die richtige Wahl treffen zu können.
Als Patient werde ich künftig meine         für eine Beurteilung wertlos.               Transparentes Qualitätsmanagement
Anforderungen mit zunehmendem Alter                                                     wird damit aus meiner Warte für Anbieter
und grösserer Erfahrung nicht herunter-     Trennschärfe                                zur unentbehrlichen Alltagsbewältigung.
schrauben – im Gegenteil. Ich achte auf     Die Unterscheidung zwischen «erfüllt»
Aspekte wie:                                und «nicht erfüllt» muss gegeben sein.      Dr. Georg Kassowitz
                                                                                        Selbstständiger
                                            Qualitätsmanagement bedeutet, dass bei
                                                                                        Unternehmensberater
Relevanz                                    Ungenügen Verbesserungen angegangen
Haben definierte Qualitäts-Kriterien hohe   werden können. Und wo Fortschritte
Aussagekraft? Sie müssen wichtig sein       festgestellt werden können, sind Glaub-
für die Beurteilung, d. h. relevant. Wenn   würdigkeit und Erfolg voraussehbar.
Falsches ausgesucht und ermittelt würde,
wäre die Effektivität nicht gegeben.        Bei der momentanen Entwicklungsge-
                                            schwindigkeit ist morgen schon jetzt
Überprüfbarkeit                             Realität und ein Ausblick muss dem
Die Ergebnisdimension wäre die am bes-      Übermorgen gewidmet sein. Als Konsu-
ten geeignete – aber auch Infrastruktur-    ment von Dienstleistungen möchte ich
The swiss leading hospitals                                                                                                      26

Experten am runden Tisch
Um das Thema Qualitätsmanagement aus einer dezidiert ärztlichen Sicht erörtern zu können,
lud der SLH-Vorstand drei erfahrene Fachleute an einen Tisch. Dr. med. Annemarie Fleisch Marx,
Chefärztin der Klinik Schloss Mammern, Prof. Dr. med. André Aeschlimann, CMO und Ärztlicher
Direktor Rheumatologie der RehaClinic, sowie Dr. med. Hanspeter Flury, Chefarzt und Ärztlicher
Direktor der Klinik Schützen in Rheinfelden, unterhielten sich mit Dr. Georg Kassowitz, der die
SLH als selbständiger Berater in Qualitätsfragen unterstützt.

Georg Kassowitz: Worin liegen die zent-      und durchgeführt werden und sich in der     nicht. Und dabei kann das Qualitätsma-
ralen Erwartungen an das Qualitätsma-        Folge auch messen und auswerten lassen.     nagement helfen. Sofern man es gut und
nagement aus ärztlicher Sicht?                                                           richtig macht.
                                             Hanspeter Flury: Dieser Aspekt der
Annemarie Fleisch Marx: Wir möchten,         Messbarkeit ist sehr interessant. Gerade    Georg Kassowitz: Wir sind uns also
dass es den Patienten besser geht, dass      in der Psychiatrie und Psychosomatik        einig, dass Messbarkeit notwendig ist.
der Outcome besser ist. Dabei soll es        richtet sich der Blick stark auf den Ein-   Jedoch wird manchmal behauptet, dass
nicht nur ein Bauchgefühl, sondern mess-     zelnen, jeder Patient ist ein Individuum.   man gewisse Themen der Qualität gar
bar sein. Dies ist ein eher neuer, aber      Trotz dieser Ausrichtung ist als Gegenge-   nicht wirklich messen kann.
essenzieller Punkt. Ein zweiter Punkt        wicht das Kollektiv wichtig. Es ist span-
ist, dass die Prozesse effizienter werden    nend, sich auch mit Gruppenergebnissen      André Aeschlimann: Messen kann man
– eine wichtige Vorgabe für das Qualitäts-   zu beschäftigen. Zudem ist das Quali-       immer. Die Frage ist, was man damit
management.                                  tätsmanagement hilfreich, um nicht in       erreichen und aussagen will. Man muss
                                             gewohnten Abläufen zu verharren. Sobald     die Ergebnisse auch richtig interpretieren
André Aeschlimann: Ein zentraler             man etwas explizit machen muss, erkennt     können. Ein anderes Problem bezüglich
Aspekt des Qualitätsmanagements ist,         man vielleicht, was man verändern kann.     Messungen ist, dass sie relativ jung sind –
dass Ziele patientenzentriert definiert      Letztlich braucht es einen Prozess, um      man hat wenig Erfahrung.
werden, effizient und wirksam angestrebt     herauszufinden, was Sinn macht und was
Qualitätsbericht 2014                                                                                                                27

Annemarie Fleisch Marx: Es stimmt,            Georg Kassowitz: Betreffend Quali-             da diese ihn sicher sehr vermisse. Für
bezüglich Messungen befinden wir uns          tätsmanagement weisen Akutmedizin,             mich als Arzt steht der Genesungsprozess
in einem Lernprozess. Zu Beginn meiner        Rehabilitation und Psychiatrie viele           im Vordergrund, der Aufbau der Ernäh-
Tätigkeit in der Rehabilitationsmedizin       Gemeinsamkeiten auf. Es gibt aber auch         rung, die medikamentöse Einstellung und
waren sie noch unbekannt. Der Patient         Unterschiede. Wo liegen diese, und war-        die soziale und berufliche Wiedereinglie-
wurde aufgenommen, bestmöglich                um gibt es diese Unterschiede?                 derung. So müssen im Qualitätsmanage-
betreut, und am Ende ging er meistens re-                                                    ment sowohl körperlich-funktionelle wie
lativ zufrieden wieder nach Hause. Zwar       Hanspeter Flury: Bei einer Hüftoperation       auch affektive und partizipative Aspekte
wurden subjektiv gewisse Ziele erreicht,      akzeptiert man schnell, dass die nachfol-      in Betracht gezogen werden. Deswegen
aber nicht flächendeckend gemessen. Als       gende Beweglichkeit der Hüfte mit dem          ist das patientenzentrierte Management
das Qualitätsmanagement dann aufkam,          Eingriff in Zusammenhang steht. Bei            sehr wichtig.
habe ich mich damit zunächst schwer ge-       einer Depression ist es hingegen schwie-
tan. Doch mittlerweile habe ich erkannt,      riger zu beurteilen, was Spontanverlauf ist    Georg Kassowitz: Gibt es konkrete Aus-
dass ich mich viel gezielter verbessern       und was therapeutischer Effekt.                wirkungen, die durch ein zertifiziertes
kann, wenn ich diese Resultate kenne.                                                        und gut kultiviertes Qualitätsmanage-
Man kann Ziele festlegen und deren            Annemarie Fleisch Marx: Auch in der            ment erzielt werden können?
Erreichung beurteilen – ein deutlicher        Rehabilitation misst man subjektivere
Vorteil, wie ich finde.                       Dinge als in der Akutmedizin, legt den Fo-     André Aeschlimann: Rehabilitation hat
                                              kus eher auf Prozesse als auf organische       viel mit Interdisziplinarität zu tun. Wir
Hanspeter Flury: Die Qualitätserhebungen      Aspekte. Bezüglich zentraler Erwartungen       arbeiten stark im Team. Ein zertifiziertes
begannen, so glaube ich, in der Orthopä-      haben aber Akutmedizin, Psychiatrie und        Qualitätsniveau kann natürlich interdis-
die, um etwa die Qualität von Implantaten     Rehabilitation die gleichen Ziele – die        ziplinäre Prozesse optimieren. Dadurch
zu prüfen. In der Psychiatrie hatte man       Qualität soll steigen, der Patient soll sich   können Schnittstellen angeglichen wer-
lange das Gefühl, dass sie so individuell     besser fühlen und eine höhere Lebens-          den. Das hat direkte positive Auswirkun-
sei, dass man die Qualität gar nicht auf      qualität haben.                                gen auf den Alltag. Eine hochstehende
diese Weise bewerten könne. Das stimmt                                                       Zertifizierung der Abläufe dient der Arbeit
natürlich so nicht. Die Homogenität der       André Aeschlimann: In der Rehabilita-          im Alltag. Das kommt dem Patienten
Symptomatik gibt es auch bei uns. Jedoch      tion geht es immer um die ganzheitliche        zugute – man hat mehr Zeit für ihn.
ist es wichtig, nicht einfach ein Entweder-   Betrachtung einer einzelnen Person. Dass
Oder-Verfahren anzuwenden. Ich finde          Menschen unterschiedliche Vorstellun-          Ebenfalls wertvoll ist, dass Zertifizierun-
ein konsequentes Q-Management sehr            gen davon haben, sehen wir jeden Tag.          gen ein andauernder Prozess sind. Man
wichtig. Aber für differenzierte, über-       Beispielsweise an einem Patienten, der         schliesst ja nicht nach zwei Jahren ab und
legte Messungen, bei welchen man klar         eine schwere Operation mit anschliessen-       beginnt wieder neu, sondern es sollte im
erkennt, was Sinn macht und was nicht.        der Infektion hatte. Fragt man ihn nach        Alltag gelebt werden. So kann man die
Darauf zu achten, ist unsere Aufgabe,         seinen Zielen, nennt er dann zum Bei-          Prozesse kontinuierlich anpassen und
gerade auch in der Psychiatrie.               spiel den Wunsch, seine Katze zu Hause         optimieren.
                                              wieder in den Händen halten zu können,
The swiss leading hospitals                                                                                          28

                              Georg Kassowitz: Frau Fleisch Marx, in       mehr geht. Es braucht klare Strukturen.
                              Ihrer Klinik haben Zertifizierungen ja       Zertifizierungen mögen lästig sein, sie
                              eine lange Tradition. In Bezug auf SLH       kosten, sie kommen immer wieder. Aber
                              haben Sie sich ja an einem der Pilotpro-     sie zwingen zur immer wiederkehrenden
                              jekte beteiligt und zählten zu den ersten    Verbesserung. Darum braucht es sie.
                              Kliniken, die zertifiziert wurden. Hat für   Ob es jedoch so viele Zertifizierungen
                              Sie das Thema zertifiziertes Qualitätsni-    braucht, ist eine andere Frage.
                              veau eine besondere Bedeutung?
                                                                           Hanspeter Flury: Tatsächlich sind Zer-
                              Annemarie Fleisch Marx: Ursprünglich         tifizierungen ein erheblicher Zusatzauf-
                              ging es einerseits um das Label. Man         wand. Wir hatten dieses Jahr drei Audits.
                              wollte sich hervorheben und zeigen, dass     Das ist ziemlich viel. Es gäbe zweifellos
                              man seine Prozesse im Griff hat. Anderer-    Synergien und würde wohl Sinn machen,
                              seits wurde der Betrieb immer komplexer,     sich gegenseitig stärker abzustimmen und
                              es war nicht mehr möglich, alles im Kopf     gewisse Dinge einer anderen Zertifizie-
                              zu behalten. Das waren wohl die beiden       rung anzuerkennen. Doch letztlich kann
                              Hauptgründe für die Zertifizierung. Mitt-    man natürlich selbst gewichten, welche
                              lerweile hat die Erfahrung gezeigt, dass     Zertifizierungen man erhalten will. Uns
                              es ohne Qualitätsmanagement gar nicht        ging es zu Beginn darum, die Dinge
                                                                           deutlich zu machen. Wir wollten von der
                                                                           Kultur des Spürens wegkommen, um ver-
                                                                           bindlicher zu werden. Ausserdem wollten
                                                                           wir kommunizieren, wie einzelne Abläufe
                                                                           gehandhabt werden. Das stärkt eben auch
                                                                           die gefühlte Kompetenz.

                                                                           Georg Kassowitz: Spürt denn der Patient
                                                                           gewisse Vorteile, wenn eine Zertifizierung
                                                                           vorhanden ist und wenn eine Klinik SLH-
                                                                           Mitglied ist? Und was spürt er wirklich?

                                                                           André Aeschlimann: Ob die Betreuung
                                                                           hochqualifiziert ist, ob Profis am Werk
                                                                           sind, das spüren Patienten schnell. Was
                                                                           sie aber auch erkennen, ist der Spirit, wie
                                                                           Mitarbeitende umgehen mit Problemen,
                                                                           mit anderen Mitarbeitenden und na-
                                                                           türlich mit Patienten. Wenn Qualität als
                                                                           aktive Philosophie gelebt wird, merkt das
                                                                           der Patient zweifelsohne. Dahingehend
                                                                           stetig zu arbeiten, das ist das Ziel, das mit
                                                                           der Zertifizierung erreicht werden soll.

                                                                           Annemarie Fleisch Marx: Tatsächlich
                                                                           hat sich die SLH verstärkt in das Thema
                                                                           Qualität vertieft. Die medizinische Qua-
                                                                           lität stand immer im Vordergrund, doch
                                                                           in letzter Zeit wurde sie noch zentraler.
Qualitätsbericht 2014                                                                                                                29

Die Hotellerie ist und bleibt wichtig, aber   Georg Kassowitz: Noch eine abschlie-           Hanspeter Flury: Die Befunde, Auswer-
letztendlich geht es um das medizinische      ssende Frage, die im Verlauf des Ge-           tungen und Statistiken generieren ein
Angebot und dessen Qualität. Als lang-        sprächs bereits angetönt wurde: Gibt es        grosses Arbeitsvolumen. Doch niemand
jähriges Mitglied der SLH merken wir,         zu viele Zertifikate?                          will deswegen mehr bezahlen. Kanton,
dass diesbezüglich in den letzten zwei bis                                                   Bund, Verbände, alle Beteiligten verlan-
drei Jahren ein Schub stattgefunden hat.      Annemarie Fleisch Marx: Ja, es gibt            gen mehr statistische Daten. Einerseits
Wenn das so weitergeführt wird, ist das       eindeutig zu viele. Es kann kein Ziel sein,    muss man sie liefern, andererseits muss
zweifellos anstrengend, aber sicher sehr      dass man sich jedes Jahr für drei Zertifika-   man sie diskutieren und mit ihnen arbei-
förderlich für das Niveau der Kliniken.       te prüfen lassen muss. Man sollte sich auf     ten. Wir haben am Anfang festgehalten,
Und auch das wird der Patient spüren.         das Wesentliche konzentrieren, vielleicht      dass Ergebnismessungen wichtig sind.
                                              ein bis zwei Zertifikate pro Jahr. Sonst ma-   Doch sie müssen sinnvoll sein. Und sie
André Aeschlimann: Was ebenfalls              chen wir nur noch Zertifizierungen, und        müssen machbar sein.
zentral ist: Wir sind Bestandteil einer       der Patient wird auf dem Nebengeleise
funktionierenden Behandlungs- und Ver-        betreut.
sorgungskette. Wenn bei uns Prozesse gut                                                     Personalien
definiert und standardisiert sind, gelten     André Aeschlimann: Ein wichtiger Punkt
                                                                                             Dr. med. Annemarie Fleisch Marx
wir als zuverlässiger Partner für andere.     ist natürlich, dass der Gesetzgeber und        Chefärztin der Klinik Schloss Mammern
Für zertifizierte Spitäler ist es wichtig,    die Leistungserbringer darauf achten,
                                                                                             Prof. Dr. med. André Aeschlimann
wenn man weiss, was hinter einer Zer-         dass die Sicherheit des Patienten gewähr-      CMO und ärztlicher Direktor
tifizierung steckt, worauf man aufbauen       leistet ist. Die Messungen dienen der          Rheumatologie an der RehaClinic
kann und wie man partnerschaftlich            Qualität, aber eben auch dem Gesetzge-
                                                                                             Dr. med. Hanspeter Flury
miteinander umgehen kann. Man hat             ber, um zu überprüfen, ob man sich an          Chefarzt und Ärztlicher Direktor
die gleichen Werte, spricht die gleiche       die Sorgfaltspflicht gehalten und alles        der Klinik Schützen in Rheinfelden
Sprache. Das ist wichtig für die Zusam-       richtig gemacht hat, damit dem Patienten
menarbeit unter Institutionen.                kein Schaden entsteht.
The swiss leading hospitals                        30

Mitgliederkliniken Ob in der Akutsomatik,
der Psychiatrie oder der Rehabilitation –
die SLH-Kliniken stehen für Qualität und eine
optimale Synergie zwischen medizinischen
Spitzenleistungen, hervorragender
Infrastruktur und höchster individueller
Betreuungsqualität.

Die Portraits der Mitgliederkliniken werden in
der Sprache ihrer jeweiligen Region dargestellt.
Qualitätsbericht 2014   31
The swiss leading hospitals                                                                                                            32

                                                                    fachbereich AKUTSOMATIK

allgemeine entwicklung                                              qualitätsschwerpunkte 2014
Die Privatklinik Bethanien blickt auf ein erfolgreiches Jahr 2014   Beitritt ANQ
zurück. Weitere Investitionen nach dem Grossumbau wurden            –– Einführung der ANQ-Messungen
getätigt, insbesondere in der Medizin sowie mit der vollständi-
gen Renovation des Therapiebades. Das neue TV- und Radio-           Patientenzufriedenheit
konzept wurde erfolgreich umgesetzt und bietet den Patienten        –– Starker Fokus auf die Patientenzufriedenheit
fortan eine breitere Auswahl. Von Bedeutung waren auch die          –– Regelmässige Befragung der Patienten
Erweiterungen der Arztpraxen mit neuen Fachärzten, die das
Leistungsspektrum der Klinik ergänzen.                              BSC – Balance Score Card
                                                                    –– Überprüfung der strategischen Klinikziele 2018 und
Um die Sicherheit der Patienten zu gewährleisten, wurde ein            der Jahresziele
neues CIRS-System eingeführt. Zufriedenheitsumfragen der
Mitarbeitenden, Zuweiser und Belegärzte sind für das Jahr 2015      CIRS und Verbesserungen
geplant und werden mit einem externen Partner durchgeführt.         –– Regelmässige Schulungen der Mitarbeiter zum CIRS-System
Schulungen zur Ausbildung von internen Auditoren finden                und den Verbesserungsfunktionen des QMS
ebenfalls im Jahr 2015 statt und werden der Klinik helfen, die      –– Online-Tool für CIRS-Meldungen wurde integriert
Prozesse weiterhin effektiv und effizient zu gestalten.
                                                                    Umfrage zur Patientenzufriedenheit (GSMN Gruppe)
klinikportrait                                                      – Umfrage bei knapp 500 Patienten aller GSMN Kliniken
Mit einem sorgfältig ausgewählten Team von Ärzten verfügt die       – Die Privatklinik erreichte bei der Zufriedenheit den 4. Platz
Privatklinik Bethanien über ein breites Leistungsangebot. Von          innerhalb aller GSMN Kliniken
der Diagnostik über die Innere Medizin und die Chirurgie bis zur    – Grad der Gesamtzufriedenheit: 91.1%
Rehabilitation wird der ganze Bereich einer integrierten Versor-
gung vollumfänglich abgedeckt. Es stehen speziell ausgebildete      SLH-REZERTIFIZIERUNG
interdisziplinäre Teams aus Ärzten und Pflegefachpersonen           Letzte Requalifikation:  April 2011
rund um die Uhr im Einsatz. Die Klinik verfügt über 96 Betten       Nächste Requalifikation: November 2015
und behandelt jährlich über 5000 Patienten.
                                                                    resultate
Im Jahr 1995 wurde die Privatklinik Bethanien als erste Klinik      Interne Umfrage zur Patientenzufriedenheit 2014
der Schweiz gemäss der ISO-Norm 9001 zertifiziert. In der Folge     Pflege                                                 97.35%
wurde ein eigens für die Klinik entwickeltes Hotellerie-Konzept     Ärztliche Betreuung                                    99.59%
entwickelt und verwirklicht. Für die hotelseitige Betreuung der     Empfang                                                96.82%
Patienten werden ausschliesslich diplomierte Hotelfachassisten-     Room Service                                           94.60%

tinnen und -assistenten eingesetzt.                                 Küche                                                  95.39%
                                                                    Atmosphäre                                             97.79%
                                                                    Würden Sie sich wieder für diese Klinik entscheiden?   98.31%

                                                                    KONTAKT
                                                                    Privatklinik Bethanien
                                                                    Toblerstrasse 51 | 8044 Zürich
                                                                    T +41 43 268 70 70 | F +41 43 268 74 74
                                                                    info@klinikbethanien.ch
                                                                    www.klinikbethanien.ch
Qualitätsbericht 2014                                                                                                                                   33

                                                                    fachbereichE
                                                                    AKUTSOMATIK, PSYCHIATRIE, REHABILITATION

allgemeine entwicklung                                              qualitätsschwerpunkte 2014
Die Bethesda Spital AG ist derzeit mit der Gesamtsanierung des      Patientenzufriedenheitsmessung
Spitals beschäftigt. So konnte die neue Geburtsklinik eröffnet      – Kontinuierliche Messung in allen Disziplinen
werden, was unter anderem einen Anstieg der Geburtenzahl zur        – Benchmark mit drei unterschiedlichen Gruppen
Folge hat. Auch die neu gestaltete Klinik für Schmerzmedizin           von Referenzspitälern
sowie der erweiterte Operationssaal wurden in Betrieb genom-
men. Ein umgestalteter Eingangsbereich und das neue Parkhaus        Auf Patientenpfaden basierende Prozesslandschaft
bieten zusammen mit den Sanierungen von Patientenbereich            – Definition der Patientenpfade und Prozesse in einem
und Restaurant, die in den kommenden drei Jahren umgesetzt             elektronischen Tool mit interdisziplinärer Vernetzung
werden, eine wesentliche Verbesserung für Patienten, Mitarbei-
tende und Besucher.                                                 Überarbeiteter Tagesablauf für Patienten
                                                                    – Die Planung der Therapien in Verbindung mit den Fixzeiten
klinikportrait                                                         der Patienten wurde in einem neuen Konzept festgelegt
Die Bethesda Spital AG ist ein Privatspital und Teil der Stiftung
Diakonat Bethesda. Spezialisten und Fachärzte sind in den           Klassenkonzept
Zentren «Bewegungsapparat & Rehabilitation» und «Für die            – Für Privatpatienten wurde ein Konzept mit möglichen
Frau & Geburt» sowie in weiteren Disziplinen wie Radiologie,           Zusatzleistungen festgelegt
Anästhesiologie, Plastische und Ästhetische Chirurgie, Onko-
logie, Viszeral- und Allgemeinchirurgie, Hand- und periphere        SLH-rezertifizierung
Nervenchirurgie, Dialyse sowie Schlafmedizin tätig. Dem Wohl        Letzte Requalifikation:  Juli 2011
der Patienten dienen zudem Kooperationen mit dem Universi-          Nächste Requalifikation: April 2015
tätsspital Basel und dem Laboratorium Viollier AG.
                                                                    resultate
                                                                     Patientenzufriedenheit:                                                 88.6%

                                                                     Mitarbeiterzufriedenheit                                87.7%
                                                                    (Im Mittelwert des Benchmarks)

                                                                    ANQ-Patientenbefragung akut 2013
                                                                    Rücklauf    Frage 1       Frage 2        Frage 3         Frage 4          Frage 5
                                                                                Behandlung                   Verständliche   Verständliche    Mit Respekt
                                                                                wieder in     Qualität der   Antwort vom     Antwort von      und Würde
                                                                               ­diesem Spital Behandlung     Arzt            der Pflege       behandelt

                                                                    62.7%      9.19            9.06          9.32            9.00             9.45

                                                                    (Maximum = 10 Punkte)

                                                                    KONTAKT
                                                                    Bethesda Spital AG
                                                                    Gellertstrasse 144 | Postfach 2372 | 4002 Basel
                                                                    T +41 61 315 21 21 | F +41 61 312 13 42
                                                                    spitaldirektion@bethesda-spital.ch
                                                                    www.bethesda-spital.ch
The swiss leading hospitals                                                                                                        34

                                                                    fachbereich AKUTSOMATIK

allgemeine entwicklung                                              qualitätsschwerpunkte 2014
Die Klinik Gut AG blickt auf ein erlebnisreiches Jahr zurück. Im    ANQ-Anforderungen/Erhebungen umgesetzt
Oktober 2014 wurde der neuen Klinik Gut in Fläsch die Bauer-        – Prävalenzmessung Sturz und Dekubitus
laubnis erteilt, so dass binnen zweier Jahre die modernste ortho-   – Reoperationen und Rehospitalisationen SQLape
pädische Klinik Graubündens entsteht. Sie wird Patienten eine       – Wundinfektmessung
bestens ausgebaute Infrastruktur und optimale medizinische          – SIRIS Implantatregister
Betreuung in einem persönlichen Umfeld bieten.
                                                                    Patientenzufriedenheitsbefragungen
Die Klinik Gut wurde 2014 von Swiss Olympic erneut als Swiss        Ergebnisse geben Aufschluss über Verbesserungspotentiale und
Olympic Medical Base ausgezeichnet. Bereits seit Jahren betreut     ermöglichen einen Benchmark.
sie in dieser Funktion Elite- und Nachwuchsathleten aus dem In-     – Mecon Patientenzufriedenheit Akutsomatik
und Ausland als kompetente Anlaufstelle bei Fragen im sport-        – ANQ Nationale Patientenbefragung Akutsomatik
medizinischen Bereich. Mit dem Umzug des Gut Trainings in die
neu erstellte Infrastruktur des Sportzentrums Ovaverva konnte       Interne Reviews
die Vision eines modernen Trainings- und Sportmedizinischen         Jährliche Durchführung der geplanten internen Prozessaudits
Zentrums in der Synergie mit Hallenbad und Spa verwirklicht         sowie einem internen REKOLE®-Audit.
werden.
                                                                    Zertifizierung Swiss Olympic
Insgesamt zeigt sich der Erfolgskurs der Klinik Gut auch im Un-     Die Klinik Gut AG St. Moritz wurde für weitere 4 Jahre als Sport
ternehmensergebnis 2014.                                            Medical Base approved by Swiss Olympic ausgezeichnet.

klinikportrait                                                      SLH-rezertifizierung
Mit Charme, Atmosphäre und Persönlichkeit ist die Klinik Gut        Letzte Requalifikation:	Oktober 2012
ein Ort, an welchem sich Patientinnen und Patienten wohl und        Nächste Requalifikation: Juni 2016
gut umsorgt fühlen. Schwerpunkte des medizinischen Angebotes
bilden die Bereiche Orthopädie und Unfallchirurgie/Trauma-          RESULTATE
tologie. Zu den spezifischen Fachbereichen gehören neben der        Patientenzufriedenheit Mecon
Schulter- und Ellenbogenchirurgie die Hüft- und Kniechirurgie.      Best Practice SLH: Bereich Pflege, Kriterium «Kompetenz»
Die Spezialisten heissen die Patientinnen und Patienten an
den beiden Klinikstandorten St.Moritz und Chur sowie den            Patientenzufriedenheit ANQ (Total 196 Spitäler)
Praxisstandorten in Ascona und im Airport Medical Center am         Chur: Rang 3 zum Thema «Kommunikation Pflege»
Flughafen Zürich willkommen. Rund die Hälfte der Patientinnen       St. Moritz: Rang 8 zum Thema «Kommunikation Arzt»
und Patienten des privaten Bündner Klinikunternehmens sind          Patientenzufriedenheit ANQ, Mittelwert aller Fragen   97%

allgemein versichert.
                                                                    Positive Patientenbemerkungen
                                                                    «Die sehr herzliche, mitmenschliche Atmosphäre – auch sie ist
                                                                    ein Medikament!»
                                                                    «Der geregelte Ablauf, die grosse Aufmerksamkeit, die fröhliche
                                                                    Stimmung.»

                                                                    KONTAKT
                                                                    Klinik Gut St.Moritz | Via Arona 34 | CH-7500 St.Moritz
                                                                    T +41 81 836 34 34 | F +41 81 836 34 35
                                                                    Klinik Gut Chur | Lürlibadstrasse 12 | CH-7000 Chur
                                                                    T +41 81 258 44 00 F +41 81 258 44 01
                                                                    info@klinik-gut.ch
                                                                    www.klinik-gut.ch
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