Mit Mut und Engagement zum Ziel - Die Geschichte und die Erfolge von Greenpeace - Greenpeace Schweiz

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Mit Mut und Engagement zum Ziel - Die Geschichte und die Erfolge von Greenpeace - Greenpeace Schweiz
Greenpeace-Pioniere: Robert Hunter (links) mit seiner Crew. © Robert Keziere / Greenpeace

                                           Mit Mut und Engagement
                                           zum Ziel
Die Geschichte und die Erfolge von Greenpeace
Mit Mut und Engagement zum Ziel - Die Geschichte und die Erfolge von Greenpeace - Greenpeace Schweiz
Von den Regenbogenkämpfern zur globalen Organisation
Greenpeace International, seit 1971
Greenpeace Schweiz, seit 1984

1971 stach eine kleine Gruppe von Aktivisten in See, moti-      Der internationale Hauptsitz von Greenpeace befindet sich
viert durch ihre Überzeugung, dass auch wenige im Stre-         in Amsterdam (NL). Greenpeace hat einen offiziellen Bera-
ben nach einer «grünen und friedlichen» Welt viel bewegen       terstatus bei der UNO und bei vielen anderen internationa-
können. Sie protestierten gegen die amerikanischen Atom-        len Kommissionen, wie z.B. der IWC International Whaling
versuche auf Amchitka, einer kleinen Insel vor der Westküs-     Commission.
te Alaskas. Obwohl ihr Boot abgefangen wurde, war das              Die Schiffe sind nach wie vor das Herzstück aller Um-
öffentliche Interesse geweckt. Eine Sympathiewelle rollte       weltkampagnen und Forschungsarbeiten. Die Rainbow
den «Regenbogenkämpfern» von Kanada und den USA aus             Warrior III, die «Arctic Sunrise» und die «Esperanza» fahren
entgegen. Die Tests wurden erst verschoben, dann abge-          über die Weltmeere, um Umweltprobleme zu bekämpfen
brochen und die Insel später sogar zum Vogelschutzgebiet        (u.a.Überfischung, Walfang, Erdölplattformen), vor Ort aktiv
erklärt.                                                        zu werden, die Öffentlichkeit zu informieren und zu involvie-
    1972 wurde die Greenpeace Foundation in Vancouver           ren und die Diskussion um die dringlichsten Umweltproble-
gegründet. In diesem Jahr brach ein Schiff auf, um gegen        me anzufachen.
die französischen Atomtests im Gebiet des Moruroa-Atolls           Es waren Quäker, Pazifistinnen, Umweltschützer,
zu protestieren. Seither kämpft Greenpeace an vorderster        Journalist­innen, Hippies, die Greenpeace gründeten. Mit
Front gegen die Umweltzerstörung, zieht Umweltsünder            ihren Träumen steckten sie tausende andere Menschen an.
zur Rechenschaft, stellt Forderungen an Regierungen und         Im Oktober 2021 feierte Greenpeace ihr 50-Jahr-Jubiläum.
Unternehmen, organisiert aufsehenerregende Aktionen und         Die nachfolgende Auflistung unserer wichtigsten Erfolge
treibt Lösungen voran. Greenpeace entstand aus einer klei-      zeugt von der Hartnäckigkeit und dem Willen, die Vision der
nen Gruppe von engagierten Bürgern – und ist heute neben        Gründer umzusetzen und sich ebenfalls den Herausforde-
dem WWF die weltweit bekannteste Umweltorganisation.            rungen von heute zu stellen.

                                           «Perhaps our greatest strength is our close to 2.9 million sup-
                                           porters worldwide.Together, they represent a formidable voice
                                                 for peace and justice through non-violent direct action.»
                                             Lalita Ramdas, ehemalige Präsidentin des Stiftungsrates, Greenpeace International
Mit Mut und Engagement zum Ziel - Die Geschichte und die Erfolge von Greenpeace - Greenpeace Schweiz
Unsere wichtigsten Erfolge
Viele wichtige Erfolge für die Umwelt sind dem direkten und hartnäckigen Engagement von Greenpeace
zu verdanken. Die nachfolgende Auflistung zeigt eine Auswahl der bemerkenswertesten Erfolge, zu denen
Greenpeace aktiv beigetragen hat.

2019
Klima und Energie
Greenpeace Schweiz hat die Welle der Klimabewegung im                ten. Aber es sind erste Schritte hin zur Berücksichtigung der
richtigen Moment mit den richtigen Projekten verstärkt und           Klimaforderungen erfolgt. Greenpeace setzt sich für weitere
in die Politik getragen. Die umweltfreundlichen Parteien             Verbesserungen ein.
sind deutlich gestärkt aus den Parlaments-Neuwahlen
hervorgegangen – das verspricht Chancen, dass die                    Plastik und Einwegverpackungen
Schweiz die Klimakrise endlich ernsthaft anpackt.                    Nestlé hat 2019 verschiedene Massnahmen angekündigt,
   Die von Greenpeace Schweiz mitaufgebaute Gletscheri-              um den Plastikverschleiss zu reduzieren. Unter anderem hat
nitiative hat nur vier Monate benötigt, um die erforderlichen        der Konzern ein Institut für Verpackungsforschung gegrün-
Unterschriften zu sammeln. Die Initiative hat dazu beigetra-         det und will in Recycling-Plastik investieren. Greenpeace hat
gen, dass der Bundesrat bis 2050 eine klimaneutrale                  diese Schritte als Scheinlösungen entlarvt und fordert mehr
Schweiz ankündigte. Auch der von Greenpeace Schweiz                  Investitionen in Liefer- und Verkaufssysteme, die auf
aufgebaute Verein «KlimaSeniorinnen» erfreut sich grosser            Mehrweg und Wiederverwenden basieren anstelle von
Unterstützung. Die Mitglieder zogen mit ihrer Klage ans              Einweg und Wegwerfen.
Bundesgericht weiter.                                                   National- und Ständerat haben die Motion «Weniger
   Greenpeace Schweiz ist gemeinsam mit der Klima­                   Plastikmüll in Gewässern und Böden» angenommen.
bewegung eine Bankenblockade gelungen, die grosse                    Jetzt muss der Bundesrat mit den betroffenen Branchen
Aufmerksamkeit geweckt und den Druck auf Banken erhöht               Massnahmen ergreifen, um die Umweltbelastung durch
hat. Noch reagieren sie mit vielen Worten und nur kleinen Ta-        Kunststoffe umfassend zu bekämpfen.

In Wirklichkeit noch nicht gezähmt: Das Plastikmonster am Nestlé-Hauptsitz in Vevey. © Greenpeace / Yukon Benner
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Die Notwendigkeit von Mehrweg in der Gastronomie hat                     Waldschutz
Greenpeace Schweiz mit allen verfügbaren Mitteln in die Öf-              Rund zwei Jahrzehnte hartnäckiger Kampagnenarbeit, auch
fentlichkeit getragen.                                                   aktiv durch Greenpeace Schweiz, hat die russische Regie-
   Dazu gehört der 2019 lancierte nationale Refill Day:                  rung von Archangelsk im Oktober 2019 dazu bewegt, ein
An jenem Sommertag waren Menschen schweizweit dazu                       300 000 Hektar grosses Waldschutzgebiet einzurich-
aufgefordert, ihren Zmittag in wiederverwendbaren Behäl-                 ten. Das Gebiet im sogenannten Dvinsky Urwald entspricht
tern zu holen. Das war einerseits medial ein grosser Erfolg              einer Fläche grösser als Luxemburg und darf nicht mehr
und andererseits sind die gewonnenen Partnerschaften mit                 dem Kahlschlag zum Opfer fallen. Darüber hinaus bewirkte
GastronomInnen und bekannten Persönlichkeiten für künfti-                eine Greenpeace-Russland-Kampagne, dass die Wälder
ge Kooperationen wertvoll. Schon jetzt verbietet die Stadt               entlang von Laichgebieten wie Flüssen unter Schutz stehen.
Genf ab 2020 Einwegplastik bei allen Gastro-Angeboten                       Dank hartnäckiger Aufklärungs- und Kampagnenarbeit
und bewilligten Veranstaltungen auf öffentlichem Grund. Ein-             zu den verheerenden indonesischen Waldbränden gewin-
wegartikel aus alternativen Materialien sind weiterhin erlaubt           nen Greenpeace und BürgerInnen 2019 den juristischen
– Greenpeace Schweiz setzt sich ein, dass die Wegwerfkul-                Kampf am obersten Gerichtshof Indonesiens. Die Regie-
tur nicht unter dem Deckmantel anderer Materialien beste-                rung muss fortan Umwelt und Menschen vor weiteren
hen bleibt.                                                              verheerenden Schäden schützen.
                                                                            Zwei Gemeinden in der Demokratischen Republik Kongo
Ökologische Landwirtschaft                                               bewirtschaften ihre Wälder ohne Zerstörung und verbessern
Nach jahrelanger hartnäckiger Kampagnenarbeit verbietet                  ihre Lebensbedingungen. Sie setzen mit Greenpeace Afrika
das Bundesamt für Landwirtschaft zwölf Pestizide mit                     die gemeinschaftsbasierte, nachhaltige Waldbewirt-
dem Wirkstoff Chlorpyriphos sowie das Pflanzenschutzmit-                 schaftung als Alternative zum industriellen Holzeinschlag
tel Chlorothalonil.                                                      um.
    Der Zusammenhang von tierischen Produkten, Ernährung                    Kurz nach der Veröffentlichung eines Berichts von Green-
und Klima ist in der Bevölkerung angekommen: 2019 wur-                   peace Argentinien zum Zusammenhang von Überschwem-
den rund 500 Presseberichte dazu generiert. Greenpeace                   mungen und illegaler Abholzung, unterzeichnete der Gouver-
Schweiz verbreitet ihre Vision einer ökologischen und tier-              neur der Provinz Chaco ein Dekret. Dieses soll verhindern,
gerechten Landwirtschaft in diversen Medien.                             dass Agrarunternehmen Schlupflöcher zur Abholzung ge-
    Wichtigster Treiber für die Zerstörung von Wäldern ist die           schützter Wälder nutzen können. In derselben Provinz haben
Produktion von Fleisch und Milch. Über 26 700 Menschen                   Proteste und Öffentlichkeitsarbeit ein Moratorium für Ab-
unterstützen die Amazonas-Petition von Greenpeace, um                    holzungsgenehmigungen für über 50 grosse Produzenten
den Import von umweltzerstörenden Futtermitteln und                      von Soja und Rindfleisch erwirkt.
Fleisch zu stoppen. Die Städtevergleiche von Greenpeace
Schweiz in den Jahren 2018 und 2019 haben dazu beige-
tragen, dass mehrere Richtlinien verbessert wurden und ur-
bane Einrichtungen vermehrt pflanzliche Mahlzeiten
anbieten.

Aktion gegen die Abholzung der letzten Urwälder Russlands. © Vadim Kantor / Greenpeace
Mit Mut und Engagement zum Ziel - Die Geschichte und die Erfolge von Greenpeace - Greenpeace Schweiz
Schutz der Meere                                                          i
Immer mehr Länder bekennen sich öffentlich zu einem star-                 tierte Greenpeace die Fischerei im Nordatlantik, welche die
ken globalen Hochseeschutzabkommen, das bis 2030                          Ausrottung von Haien vorantreibt.
mindestens 30 Prozent der Meere schützen soll. So                             Mit dem Bericht «30 × 30» legte Greenpeace den Ent-
stehen Grossbritannien, Deutschland, Finnland, Schweden                   scheiderInnen einen einzigartigen, wissenschaftlich fundier-
und Belgien auf der Befürworterseite und die Europäische                  ten und konkreten Lösungsvorschlag für den Schutz
Union als Gemeinschaft hat eine starke, gewichtige Stimme                 der Meere vor: Ein Netzwerk von Meeresschutz-
bei den Verhandlungen. Auch südamerikanische und afrika-                  gebieten, das 30 Prozent der Ozeane umfasst. Die
nische Länder sowie Karibiknationen setzen sich für einen                 Studie «In Hot Water» zeigt auf, wie dieses Netzwerk die
starken Schutzvertrag ein.                                                Widerstandsfähigkeit der Meeresökosysteme stärken kann,
   Dazu trug auch die einjährige Greenpeace Pole-to-­Pole                 so dass sie raschen Veränderungen besser standhalten und
Expedition bei: Sie brachte umfangreiche Erkenntnis-                      zur Abschwächung der Klimaerhitzung beitragen.
se zur Mikroplastikbelastung und anderen wissen-                              Im Februar nahmen Greenpeace-Vertreterinnen und der
schaftlichen Neuigkeiten hervor. Die Expedition warf ein                  Regisseur Alavor Longoria den «Cinema for Peace Honorary
Schlaglicht auf die skandalöse Fischerei für den Betrieb von              Award» für die Dokumentation «Sanctuary» mit Javier Bar-
Fischmehlfabriken vor Westafrika, welche die Fischer vor                  dem entgegen. Eine grosse Auszeichnung, die der Antark-
Ort mit leeren Netzen und die Menschen mit leeren Tellern                 tisexpedition von Greenpeace im Frühjahr 2018 Ehre erweist.
zurücklässt. Während der Tour dokumentierte und konfron-

Pole-to-Pole-Expedition: Die Wissenschaftlerin Kirsten Thompson hört den Walen zu. © Abbie Trayler-Smith / Greenpeace
Mit Mut und Engagement zum Ziel - Die Geschichte und die Erfolge von Greenpeace - Greenpeace Schweiz
2018
Klima und Energie                                                          nische Hauptstadt Helsinki hat sich beispielsweise das Ziel
Greenpeace Schweiz erarbeitet mit dem neu gegründeten                      gesetzt, bis in sechs Jahren 50 Prozent weniger Fleisch und
Verein Klimaschutz Schweiz die Gletscherinitiative. Diese                  Milchprodukte zu servieren. In Frankreich wird ein nationales
wird Anfang 2019 lanciert, um die Umsetzung des Pariser                    Gesetz erlassen, das die Schulen verpflichtet, einmal in der
Klima-Abkommens in der Schweiz sicherzustellen. Der Ver-                   Woche ein vegetarisches Menü aufzutischen.
ein wächst auf über 2000 Personen an.
    Lange Verhandlungen führen zum Ausstieg Deutsch-                       Waldschutz
lands aus der Kohle. Bis 2022 gehen viele Kraftwerke                       Über 1,3 Millionen Menschen fordern gemeinsam mit
vom Netz, spätestens 2038 ist ganz Schluss mit Kohle. Das                  Greenpeace den Rodungsstopp des Regenwaldes für
ist zwar später als nötig, aber doch ein wichtiger Schritt in               Palmöl. Der weltweit grösste Palmölproduzent «Wilmar»
die richtige Richtung. Eine gute Nachricht ist der Kohleaus-               ­reagiert: Bis Ende 2019 will das Unternehmen mithilfe von
stieg auch für den Hambacher Wald: Dank grossen, von                        Satellitenbildern den Ursprung und die Zulieferung seines
Greenpeace unterstützten Demonstrationen, müssen die                        Palmöls überprüfen. Eine hartnäckige Kampagne von Green-
Bäume keinen Braunkohlebaggern weichen.                                     peace Afrika – ein von Greenpeace Schweiz mitfinanziertes
    Nach monatelanger Kampagnenarbeit von Greenpeace                        Büro – veranlasst den Kautschuk-Konzern «Halcyon
ist es geschafft: Der Elektronik-Riese Samsung stellt seine                Agri», seine Waldrodungen in einem Gebiet im Kongobecken
Produktion in den USA, Europa und China in den nächsten                    in Kamerun auszusetzen.
zwei Jahren auf 100 Prozent erneuerbare Energien um.                           Eine Kampagne von Greenpeace Russland erreicht eine
Angesichts des riesigen Energiehungers der Samsung-Pro-                    wichtige Änderung im russischen Waldgesetz, um die Wie-
duktion ein grosser Erfolg für den Klimaschutz.                            derherstellung von Wäldern auf landwirtschaftlichen Flä-
                                                                           chen anzuerkennen. Als Resultat könnten damit in Zukunft
Plastik und Einwegprodukte                                                 rund 100 Millionen Hektar Wald – eine Fläche dreimal so gross
Die Europäische Union beschliesst ein Verbot von Einweg-                   wie Deutschland – auf landwirtschaftlichen Flächen legalisiert
plastik-Produkten wie Geschirr und Besteck. Zudem                          werden. Greenpeace-AktivistInnen demonstrieren in Salta im
nimmt die EU die verantwortlichen Firmen in die Pflicht: Sie               Nordwesten Argentiniens gegen die angeordnete Abholzung
werden fürs Aufräumen und die Verwertung gewisser Ein-                     regionaler Wälder. Mit Erfolg: Sie verhindern die illegale
weg-Plastikgegenstände zur Kasse gebeten. Die Schweizer                    Rodung und retten den Wald.
Politik hinkt dem hinterher – der Nationalrat hat aber immer-
hin eine Motion gutgeheissen, die den Bundesrat beauftragt,                Schutz der Meere
zusammen mit den betroffenen Branchen Massnahmen ge-                       Brasilien stoppt die Ölbohr-Pläne von Total im Mün-
gen die Plastikflut zu ergreifen.                                          dungsgebiet des Amazonas-Regenwaldes. Dort hat-
                                                                           ten WissenschaftlerInnen ein einzigartiges artenreiches
Ökologische Landwirtschaft                                                 ­Korallenriff entdeckt, das in derart trüben Gewässern nicht
Nach sechs Jahren hartnäckiger Kampagnenarbeit be-                          für möglich gehalten wurde. Die hoch riskanten Pläne des
schliessen die Schweiz und die EU ein Verbot giftiger Pes-                  Ölkonzerns hätten das ganze Riff und viele Tiere unmittelbar
tizide. Dass die drei giftigsten dieser sogenannten Neonico-                bedroht. Drei Jahre intensiver Kampagnenarbeit – viele Ge-
tionide im Freiland nicht mehr zugelassen sind, ist ein Erfolg              spräche, zähe Verhandlungen und gross angelegte wissen-
für die Bienen.                                                             schaftliche Schiffstouren – verhindern dies.
    Die EU macht keine Ausnahmen bei der Gentech-                               Die Krillfischerei-Industrie lässt künftig empfind-
nik: Gentechnisch veränderte Organismen (GVO) fallen auch                   liche Gebiete in den südlichen Polarmeeren in Ruhe.
nach Behandlung mit neuen Verfahren wie CRISPR unter                        Deren Branchenverband verzichtet fortan in grossen Ge-
die geltenden Gesetzesbestimmungen bezüglich Risikoab-                      bieten rund um die antarktische Halbinsel auf Fischerei. Die
schätzung, Nachverfolgbarkeit und Kennzeichnung.                            beteiligten Unternehmen decken zusammen 85 Prozent des
    Eine wachsende Zahl europäischer Städte trifft Mass-                    gesamten Krillfangs in der Antarktis ab. Die kleinen Kreb-
nahmen zur Reduktion des Fleischkonsums in Schul-                           stiere namens Krill bilden das Grundnahrungsmittel für viele
kantinen und anderen öffentlichen Betrieben. Die fin-                       Tierarten in der Antarktis.

Mehr Schutz für die antarktische Tierwelt: Die Krillfischerei lässt empfindliche Gebiete im Südpolarmeer in Ruhe. © Paul Hilton / Greenpeace
Mit Mut und Engagement zum Ziel - Die Geschichte und die Erfolge von Greenpeace - Greenpeace Schweiz
2017
Arktis                                                                      Ökologische Landwirtschaft
Greenpeace setzt sich seit Jahren gegen die industrielle                    Dank Greenpeace Schweiz bleibt der Anbau von gentech-
Ausbeutung der Arktis ein und feiert mit dem Moratorium                     nisch veränderten Pflanzen – ausser für die Forschung
für die kommerzielle Fischerei in internationalen Gewäs-                    an sicheren Standorten – in der Schweiz bis 2021 verboten.
sern rund um die Arktis einen Erfolg. Die Europäische Union                      Nach Protesten wird die Verwendung des Pestizids
und neun Länder unterzeichnen das Moratorium, das für                       ­Glyphosat eingeschränkt: In Belgien und Frankreich ist
mindestens 16 Jahre gilt und eine Fläche von 2,8 Millionen                   es fortan auf privaten Flächen verboten, in Italien auf öffent-
Quadratkilometern betrifft. Das entspricht etwa der Grösse                   lichen Flächen. In der EU ist der weitere Einsatz bis 2022
des Mittelmeers.                                                             erlaubt – Greenpeace engagiert sich auch künftig gegen
                                                                             Glyphosat.
Klima
Als Folge der Greenpeace-Arbeit beschliessen die Versi-                     Waldschutz
cherungskonzerne Swiss Re und Zurich, ihre Investitionen                    Dank Greenpeace ist ein Palmölunternehmen erstmals ge-
in die Kohleindustrie zu reduzieren. Dies verringert den                    zwungen, Regenwald und Moorland wiederherzustellen.
CO2-Ausstoss massiv und ist ein erster Schritt auf dem Weg                  Unter starkem Druck willigt der malaysische Palmölkonzern
zu einem klimaverträglichen Schweizer Finanzplatz.                          Felda Global Ventures (FGV) ein, über 1000 Hektar eines
                                                                            Torfwaldes im indonesischen Westkalimantan wiederher-
Weltmeere                                                                   zustellen.
 Nach einer zweijährigen Kampagne verpflichtet sich der
 weltgrösste Thunfisch-Verarbeiter Thai Union zu nachhalti-                 Energiewende
 geren Fangmethoden. Zuvor dokumentierte Greenpeace                         Ein wichtiger Schritt in Richtung Energiewende: 58 Prozent
 im Pazifik Praktiken der Thunfischfänger wie Überfischung.                 der SchweizerInnen stimmen dafür, dass in der Schweiz
     Das Pflanzenschutzmittel Ethoxyquin wird verbo-                        keine neuen Atomkraftwerke gebaut werden.
 ten, nachdem Greenpeace 2016 bei zwei Fischarten erheb-                       Südkorea kündigt mit dem Ausstieg aus Atomener-
 liche Mengen des Pestizids nachgewiesen hatte.                             gie und Kohle eine deutliche Umstellung auf erneuerbare
     Greenpeace fordert seit Jahren ein umfassendes Ver-                    Energien an. Vor dem Entscheid fanden Protestaktionen
 bot von Mikroplastik in der Kosmetik. Grossbritannien,                     von Greenpeace Ostasien statt, die sich gegen die Regie-
 die USA und Neuseeland gehen nun voran und verbieten                       rungspläne richteten, das grösste Atomkraftwerk der Welt
 ab Mitte 2018 winzige Kunststoffteilchen in kosmetischen                   zu bauen.
­Produkten.
     .                                                                      Detox
                                                                            Die weltweite Greenpeace-Kampagne gegen gefährliche
                                                                            per- und polyfluorierte Chemikalien (PFC) in Out-
                                                                            door-Produkten trägt Früchte: Der US-amerikanische Out-
                                                                            door-Ausrüster Gore Fabrics will ab 2023 PFC aus seinen
                                                                            Gore-Tex-Produkten verbannen.

Aktion in Brüssel zur Lancierung einer europäischen Volksinitiative für ein Glyphosat-Verbot in der EU © Eric De Mildt / Greenpeace
2016
Wald                                                                    Energiewende
Indigene und Greenpeace verhindern den Bau des Stau-                    Das Schweizer Stimmvolk lehnt die Atomausstiegs­
damms São Luiz do Tapajós im brasilianischen Ama-                       initiative nur knapp ab. Greenpeace Schweiz wertet die
zonas – und schützen damit rund 2600 Quadratkilometer                   Abstimmungskampagne als Erfolg, weil mehr als eine Mil-
Regenwald vor Abholzung.                                                lion Menschen in der ganzen Schweiz einen geordneten
                                                                        Atomausstieg befürwortet haben. Auch wurde im Rahmen
Arktis, Antarktis und Meer                                              der Abstimmungskampagne immer wieder Kritik an den
Greenpeace erreicht einen jahrelang erstrebten Meilenstein:             AKW-Betreibern laut. Vietnam lässt Ende Januar 2016 die
Die Regierungen der USA und Kanada verbieten Öl- und                    Pläne für 70 Kohlekraftwerke fallen, um sich in Richtung
Gasbohrungen für weite Teile der Arktis und Gebiete                     sauberer Energie zu entwickeln.
im Atlantik.
   Die arktischen Schutzzonen umfassen etwa die Grös-                   Landwirtschaft
se von Spanien. Seit 1984 setzt sich Greenpeace für den                 ALDI Suisse verlangt ab sofort von seinen inländischen
Schutz der Antarktis ein. Vor der antarktischen Küste, im               Frucht- und Gemüseproduzenten, keine bienenschädi-
Rossmeer, wird das grösste Meeresgebiet der Welt unter                  genden Pestizide mehr einzusetzen.
Schutz gestellt. Einige der weltweit grössten Fischereiun-
ternehmen verpflichten sich gegenüber Greenpeace, in zu-
vor eisbedeckten Gegenden in der Barentssee auf Kabel-
jau-Fischerei zu verzichten.

Munduruku-Kinder spielen am Tapajos-Fluss im Amazonas, Brasilien. © Otàvio Almeida / Greenpeace
2015
Landwirtschaft                                                       Meer
Die beiden Grossverteiler Migros und Coop nehmen alle                Australiens Bundesgericht verwirft die Genehmigung eines
Produkte aus dem Sortiment, die das umstrittene Pestizid             der weltweit grössten Kohlebergbauprojekte. Die Petition
Glyphosat enthalten. Der Schritt erfolgt kurz nachdem                von Greenpeace zum Schutz des Great Barrier Reefs und
Greenpeace gemeinsam mit anderen Organisationen eine                 dessen Bedrohung durch die Kohleindustrie ist erfolgreich.
Petition gestartet hat, die ein Verbot von Glyphosat fordert.
                                                                     Klima
Arktis                                                               In Paris wird das historische Klimaschutz-Abkommen
Shell gibt bekannt, Ölbohrungen und Förderpläne vor                  verabschiedet. Dieses legt das Ziel fest, die Klimaerwär-
der Küste Alaskas aufzugeben. Der öffentliche Druck von              mung gegenüber den vorindustriellen Werten auf unter­­
Greenpeace und über sieben Millionen Arktis-SchützerIn-              2°C zu beschränken und gleichzeitig die Anstrengungen zu
nen, die eine Petition zum Schutz der Arktis unterschrieben          verstärken, damit ein Maximum von 1.5 °C erreicht werden
haben, zeigt Wirkung.                                                kann. Greenpeace wertet das Abkommen als grossen Fort-
                                                                     schritt.
Wald
Nach Protesten von UmweltaktivistInnen und KundInnen
verlängert die Banco Santander die umstrittenen Kredi-
te an den indonesischen Papierkonzern APRIL nicht.

2014
Arktis                                                               Detox
Über 7 Millionen Menschen haben weltweit eine Green­     -           Die Greenpeace-Kampagne für saubere Kleidung hat ein
peace-Petition für ein Arktisschutzgebiet und Fischerei­-            erfolgreiches Jahr hinter sich. 23 Firmen, darunter grosse
moratorium unterzeichnet. Das EU-Parlament plädiert in               Modehersteller wie Zara, Nike und Burberry, verpflichten
einer Resolution für die Einrichtung eines internationalen           sich, gefährliche Chemikalien aus ihrer Textilproduktion
Schutzgebietes rund um den Nordpol.                                  zu verbannen.

Protest für mehr Erneuerbare Energien: Greenpeace-AktivistInnen hängen drei grossformatige Banner an einem Gebäude in Zürich auf.
© Greenpeace / Ex-Press / Stephan Bösch
Klima
Die erfolgreiche Kampagne von Greenpeace hat zur Folge,
dass LEGO seinen Werbevertrag mit dem Ölkonzern
Shell nicht mehr erneuert. Ein Monat zuvor hat Shell der
US-Regierung Pläne vorgelegt, in der schmelzenden Arktis
zu bohren.

2013
Landwirtschaft                                                  Detox
Die EU-Kommission schränkt die Verwendung von drei bie-         Der grösste Textilhersteller in Asien, Uniqlo, reagiert im Ja-
nenschädigenden Neonicotinoiden ein. Nicht lange vor            nuar auf die Kampagne von Greenpeace und will bis 2020
dem Entscheid hat Greenpeace mit dem Report «Bye-bye            sämtliche Giftstoffe aus seiner globalen Versorgungskette
Biene?» auf das Bienensterben und die daraus resultieren-       und allen Produkten verbannen.
den Risiken für die Landwirtschaft in Europa aufmerksam
gemacht.

2012
Landwirtschaft                                                  Detox
Das Bundesparlament stimmt einer weiteren Verlängerung          Marks & Spencer, Zara, Mango, Levi’s, Esprit, Puma, Nike,
des Gentechnik-Moratoriums zu – vorerst bis Ende 2017.          Adidas, H&M und C&A haben nach und nach Green­peace
Seit Jahren setzt sich Greenpeace weltweit für eine ökolo-      zugestimmt, ihre Firmenpolitik bis 2020 umzustellen und
gische und gentechnikfreie Land- und Ernährungswirtschaft       Verantwortung zu übernehmen. Die erfolgreiche Greenpea-
ein. In der Schweiz und vielen anderen Ländern trägt das        ce-Kampagne «Schmutzige Wäsche» hat dank Studien und
Engagement Früchte.                                             weltweit koordinierten Aktionen dazu geführt, dass die po-
                                                                pulärsten Kleidungsmarken mit all ihren Zulieferern entlang
Arktis                                                          der gesamten Wertschöpfungskette enger zusammenarbei-
Sagenhafte zwei Millionen Menschen unterstützen die inter-      ten, um die Wasserverschmutzung durch schädliche
nationale Greenpeace-Kampagne zum Schutz der Arktis.            Chemikalien zu stoppen.
Firmen wie Shell und Gazprom sind die Hauptverursacher
des Klimawandels und der daraus entstehenden Eisschmel-
ze. Dass die Greenpeace-Proteste nicht aus der Luft gegriffen
sind, anerkannte ein Amsterdamer Gericht, indem es eine Mil-
lionenklage von Shell gegen Greenpeace vehement abwies.
Der Ölkonzern hatte ein Verbot sämtlicher Protestaktionen
auf oder unweit von Shell-Grundstücken erstreiten wollen.

2011
Wald und Indonesien                                             Energie
Im Juni startet Greenpeace eine Kampagne, die aufzeigt,         80 Lernende der Axpo AG beteiligten sich unter der Lei-
wie für die Spielzeugverpackungen von Produkten wie Bar-        tung von Fachleuten und Greenpeace-Mitarbeitenden an
bie Regenwälder zerstört werden. Über 500 000 Menschen          der Montage einer 5300 m2 grossen Solaranlage auf
schicken Protestmails an Mattel. Mit Erfolg: der weltweit       dem Dach der Umwelt-Arena, einem neuen Umweltzentrum
grösste Spielzeughersteller gibt bekannt, kein Verpackungs-     in Spreitenbach (AG). Die ungewöhnliche Kooperation hat
material mehr aus Urwaldzerstörung zu verwenden. Lego           überwiegend positive Reaktionen zur Folge. Den Organisa-
hatte bereits im Juni eine ähnliche Richtlinie verkündet.       toren war es wichtig, über den üblichen Graben hinaus an
                                                                Energielösungen für die Zukunft zu arbeiten.
Atomenergie
An der grössten Anti-Atom-Demo der Schweiz seit 25
Jahren, dem «Menschenstrom gegen Atom» nehmen
rund 20 000 Personen teil. Der «Menschenstrom» wird von
Greenpeace mitorganisiert und -koordiniert.
2010
Klima und Energie                                                       Wald
Nach 20 Jahren Kampagne gegen den Klimakiller FCKW be-                  Nach einer nur zweimonatigen Kampagne geht Nestlé auf
kennen sich die 400 internationalen Mitglieder des «Consu-              die Greenpeace-Forderungen ein und verzichtet künftig auf
mer Goods Forum», einem unabhängigen Verbrauchsgü-                    die Verwendung von Palmöl und Zellstoff aus Regen-
ter-Netzwerk, zu klimafreundlichen Kühlmitteln. Nach                    waldzerstörung. Die Kampagne zeigte, wie Palmöl aus Ur-
Recherchen von Greenpeace Schweiz gibt die Axpo AG vor                  waldzerstörung in Nestlé-Produkten wie dem Schokoriegel
laufenden Kameras zu, Uran aus der zerstörerischen Wie-                 «KitKat» landet. Die Ausdehnung von Palmöl- und Zellstoff-
deraufbereitungsanlage im russischen Majak zu beziehen.                 plantagen treibt in Indonesien die Zerstörung von Urwald-
                                                                        und Torflandflächen in schnellem Tempo voran und bringt
                                                                        Arten wie den Orang-Utan an den Rand der Ausrottung.
                                                                        Fast hätte das Karibu, das Symboltier auf der kanadi- schen
                                                                        25-Cent-Münze, in einigen Gebieten des kanadischen Wal-
                                                                        des kaum noch eine Chance gehabt. Durch das grösste
                                                                        Waldmoratorium in der kanadischen Geschichte könnte
                                                                        sich der Bestand des gefährdeten Rentiers nun wieder er-
                                                                        holen.

Abseil-Aktion während der Generalversammlung von Nestlé. © Greenpeace
2009
Klima und Energie
Drei Jahre Kampagnenarbeit verhindern den Bau des               schützt ein Waldgebiet, das mit 2,1 Millionen Hektar fast die
Kingsnorth-Kohlekraftwerks in Grossbritannien. Nach             Hälfte der Schweiz umfasst.
der Stopp-Kohle-Kampagne in Griechenland erklärt der
griechische Minister für Entwicklung, in Zukunft Kohle und      Meere
Atomenergie durch erneuerbare Energien und Energieeffizi-       Greenpeace richtet die erste globale, unabhängige On-
enz zu ersetzen. Das mehrfach ausgezeichnete Jugendso-          line-Datenbank zu illegalen Fischereischiffen ein. Die
lar-Projekt von Greenpeace Schweiz feiert sein 10-jähriges      schwarze Liste steht Betroffenen zur Verfügung, um illegale
Bestehen. Über 10 000 Jugendliche haben bis dahin rund          Fischereipraktiken einzudämmen.
175 Solaranlagen installiert.
                                                                Chemie und Sondermüll
Wald                                                            Nach jahrelangen Verhandlungen erringt Greenpeace
Über ein Jahrzehnt weltweiter Kampagnenarbeit führt zu          Schweiz das Zugeständnis, dass die Chemiemülldepo-
einem Abkommen, das Kanadas Regenwald Great Bear                nien im Elsass und im jurassischen Bonfol auf Kosten der
                                                                Basler Chemie fachgerecht totalsaniert werden.

2008
Wald
Auf Druck von Greenpeace unterstützt der Konzern Unile-
ver, weltweit grösster Palmöl-Verbraucher, ein Moratorium
für einen sofortigen Stopp der Regenwaldzerstörung.

2007
Chemie und Sondermüll                                           Klima und Energie
Apple wird endlich grüner. Weltweit haben sich Green-           Greenpeace gibt den wegweisenden Report «Energy
peace-Sympathisanten und Apple-Fans an der Webkam-              [R]evolution» heraus – eine Vision und ein Fahrplan zu
pagne «Green My Apple» beteiligt und bewirkt, dass die          gleich, wie man global im Energiesektor die Treibhauspro-
schlimmsten Chemikalien aus den Computern verbannt              blematik lösen und die Klimaziele mit dem Energiebedarf
werden. Mit der Kampagne wurde Apple aufgefordert, ein          abstimmen kann.
«Green Leader» zu werden und sich des Problems Elektro-
müll anzunehmen.                                                Wald
                                                                Greenpeace veröffentlicht den Report «Carving Up the
                                                                Congo». Darin deckt die Organisation auf, dass Olam, ei-
                                                                nes der grössten Holzhandelsunternehmen, mit illegaler
                                                                Abholzung des Urwaldes im Kongobecken zu tun hat.

2006                                                            2005
Meere                                                           Biodiversität und Gentechnik
Greenpeace und AktivistInnen aus der ganzen Welt üben           Das Schweizer Stimmvolk nimmt die Gentechfrei-Initiative
monatelangen Druck aus auf die Meeresfrüchte-­                  ein klares Ja für gentechfreie Pflanzen und die gentechfreie
Lieferanten Gorton’s, Sealord und das Mutterunterneh-           Fütterung der Tiere, nachdem Greenpeace Schweiz mit
men Nissui, bis diese sich dazu entscheiden, den japani-        Aufklärungskampagnen und Aktionen die Bevölkerung für
schen Walfang nicht länger aktiv zu unterstützen. Damit wurde   das Thema sensibilisiert hatte.
dem Walfang­unternehmen die kommerzielle Basis wirksam
entzogen.

2004
Wald                                                            schritten. Nach Verhandlungen mit Greenpeace verpflichtet
Nach jahrelanger intensiver Kapagnenarbeit im brasiliani-       sich der Schweizer Türenverband, künftig auf die Verwen-
schen Urwald und bei der Regierung stellt Brasilien 2 Millio-   dung von Holz aus Raubbau zu verzichten und nur noch
nen Hektaren Amazonas-Regenwald unter Schutz. Zwei              FSC-Holz (Forst Stewardship Council, ein Siegel für nach-
Jahre später wird die Marke von 6,5 Mio. Hektaren über-         haltige Holzwirtschaft) zu verwenden.
Meere und Sondermüll                                         Landwirtschaft
Die Verschrottung von alten Schiffen wird nach               Greenpeace hat aktiv dazu beigetragen, dass der Gen-
verschiedenen Greenpeace-Protesten unter internati-          technik-Anteil bei importiertem Futtermittel in der Schweiz
onales Gesetz gestellt. Das entlastet die Umwelt und         von 50 Prozent (1999) auf 0,5 Prozent zurückgegangen ist.
die Gesundheit der Arbeiter in Entwicklungsländern.

Chemie
Nach jahrelanger Lobbyarbeit von Greenpeace wird die
Stockholmer Konvention verabschiedet. Damit treten
global verbindliche Verbote zu Herstellung, Gebrauch und
Entsorgung von giftigen Substanzen wie zum Beispiel DDT
in Kraft.

2003                                                         2002
Atom
Der jahrelange Druck und die vielen Aktionen von Greenpe-    Wald
ace Schweiz gegen Atommülltransporte zahlen sich aus.        Erfolg für den Urwaldschutz: Weltweite Greenpeace-Ak-
Es kommt zu einem Moratorium, das 2006 in Kraft tritt. Im    tionen bewegen Brasilien zu einem Moratorium für den
neuen Kernenergiegesetz wird ein zehnjähriges Verbot für     Mahagoni-Export.
die Wiederaufarbeitung von Brennstäben verankert.

2001                                                         2000
Energie                                                      Energie
Die Idee von Solaranlagen auf den Stadienneubauten           Coca-Cola geht auf die Forderung von Greenpeace ein, an
Basel «Joggeli» und Bern «Stade de Suisse» kann sich         den Olympischen Spielen in Sydney umweltfreundliche
dank der Überzeugungsarbeit von Greenpeace bei den Ver-      Kühlschränke einzusetzen.
antwortlichen durchsetzen.

1997
Plastik
Mit einer Kampagne gegen Spielzeuge aus Weich-PVC er-
reicht Greenpeace in mehreren europäischen Ländern, dass
Spielwaren mit dem giftigen Weichmacher aus dem Han-
del genommen werden.

1996
Atom und Energie                                             Meere
25 Jahre hat Greenpeace Kampagnenarbeit geleistet, bis       Greenpeace verhindert mit einer mächtigen Umweltschutz-
die Vereinten Nationen den «Kernwaffenteststopp-Vertrag»     kampagne, dass der Shell-Konzern die Ölplattform Brent
annehmen. Die Unterzeichnerstaaten besiegeln damit ein       Spar nicht in der Nordsee versenkt. In der Folge wird ein
Ende der Atomtests.                                          generelles Versenkungsverbot für Ölplattformen verabschiedet.
   Das Atomendlager Wellenberg wird nicht gebaut. Die
von Greenpeace mitunterstützte Abstimmung gegen den          Chemie und Sondermüll:
Bau des Atomendlagers in der Schweiz wird gewonnen.          Die jurassische Giftmülldeponie St.-Ursanne wird nach
                                                             der Besetzung durch Greenpeace geschlossen und bis
Klima und Verkehr                                            2000 vollständig saniert.
Das von Greenpeace präsentierte und von drei Schweizer
Firmen gebaute Sparmobil SmILE erhält den «Schweizer         Biodiversität und Gentechnik
Innovationspreis». SmILE verbraucht auf 100 Kilometer nur    Auf Druck von Greenpeace Schweiz erklären Novartis und
3 Liter und beweist der Autoindustrie, dass die Halbierung   McDonald’s sowie Grossverteiler Coop und Migros, keine
des Benzinverbrauchs möglich ist.                            Gentechprodukte mehr zu verkaufen.
1994                                                            1992
Chemie und Sondermüll                                           Energie
Die Unterzeichner der Basler Konvention beschliessen ein        Der klimaschonende Greenfreeze-Kühlschrank, ein
ausnahmsloses Verbot aller Giftmüllexporte aus den              Greenpeace-Projekt, beginnt weltweit und auch in der
OECD-Staaten nach Osteuropa und in die Dritte Welt. Das         Schweiz seinen Siegeszug. So starten 2001 Nestlé und
ist das Resultat einer ausdauernden, jahrelangen internatio-    2004 Unilever eine Umstellung auf Greenfreeze.
nalen Kampagnenarbeit von Greenpeace.

1991                                                            1989
Antarktis                                                       Meer
Der Weltpark Antarktis ist einer der grössten Erfolge           Ein Moratorium der Vereinten Nationen gegen die gross-
von Greenpeace. Erstmals wird ein ganzer Kontinent un-          flächige Treibnetzfischerei tritt in Kraft. Greenpeace hat-
ter Schutz gestellt. Die Greenpeace-Aufnahmen über die          te zuvor die rücksichtslosen Fangmethoden angeprangert,
bevorstehende Rohstoffausbeutung der 42 Antarktis-Ver-          worauf die Öffentlichkeit entrüstet reagierte.
tragsstaaten führten zu internationalem Aufsehen und Em-
pörung, worauf die Vertragsstaaten in Madrid ein Abkom-
men unterschreiben, welches die industrielle Ausbeutung
mineralischer Rohstoffe für die nächsten 50 Jahre verbietet.

1987                                                            1982
Wald                                                            Meer und Schutz der Wale
Greenpeace Schweiz initiiert das Bergwaldprojekt, bei           Die Internationale Walfangkommission IWC beschliesst ein
dem Freiwillige einen aktiven Beitrag für die Bergwälder in     Moratorium gegen den kommerziellen Walfang. Dies,
Deutschland, Österreich und der Schweiz leisten. Das Berg-      nachdem Greenpeace mit einer jahrelangen Kampagne und
waldprojekt feierte 2007 sein 20-jähriges erfolgreiches Be-     Aktionen auf dem Meer für den Schutz der Wale gekämpft
stehen.                                                         hatte. Greenpeace verfügt bei der IWC seit 1977 über einen
                                                                offiziellen Beobachterstatus.

1975                                                           1971
Atom                                                            Atom
Greenpeace-Aktionen führen dazu, dass Frankreich die            Der erste und wegweisende Erfolg einer Greenpeace-Aktion
oberirdischen Atomtests im Pazifik beendet.                     führt zur Einstellung der amerikanischen Atomtests auf
                                                                Amchitka, Alaska.

                                        «I don’t understand how any government remotely serious about
                                        committing to reversing climate change can even consider these
                                                             ridiculous plans. It’s laughably hypocritical.»
                                                    Emma Thompson, Oscar-Preisträgerin, anlässlich einer Greenpeace-Aktion 2009
                                                                                   gegen den Ausbau des Flughafens Heathrow
Greenpeace-Mitgründer Lyle Thurston bei der ersten Greenpeace-Kampagne gegen Atomtests im Jahr 1971 © Robert Keziere / Greenpeace
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