PETFLASH - PET-Recycling Schweiz
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PETFLASH DAS MAGAZIN VON PET-RECYCLING SCHWEIZ NR. 69 // FEBRUAR 2019 PET-RECYCLING // INNOVATION INTERVIEW // BASTIEN GIROD REPORTAGE // SEIFENRECYCLING PET-RECYCLING «DIE KVA SIND EIN ZWEITES LEBEN SCHWEIZ: AUSBLICK UMWELTSCHUTZ- FÜR ANGEBRAUCHTE AUFS JAHR 2019 ANLAGEN» HOTELSEIFEN Bild: KEYSTONE/Peter Schneider
EDITORIAL // UMWELT WEGE BEIM UMWELTSCHUTZ Liebe Leserin, lieber Leser Im Gegensatz zu Deutschland gehört bei uns Verbrennen nicht zum Recycling. Der grüne Nationalrat Bastien Girod ist Präsident des Verbandes der Betreiber Schweizerischer Abfallverwertungsanlagen und begründet: «Die Kehrichtverbrennungsanlagen (KVA) sind Umweltschutzanlagen. Sie verhindern, dass Abfall über Deponien das Grundwasser und die Luft verschmutzt. KVA gewinnen auch immer mehr Strom und Wärme zurück und reduzieren so den Bedarf an fossilen Energien.» (s. Seite 6–7) Der Umweltschutz kennt also viele Wege. Ein weiterer ist die Kompostierung. Statt Teller, Becher und Besteck aus konventionellem Plastik wünschen sich Konsumentinnen und Konsumenten immer mehr kompostierbare Bioma- terialien. Aber wie stellt man fest, was man im Grüngut entsorgen kann und was nicht? Und ist das Entsorgen von kompostierbaren Tellern, Bechern und Bestecken wirklich so unproblematisch? Bei einem Teller aus Palmblättern sollte dies doch problemlos sein. Wir haben nachgefragt (s. Seite 8–9). Das Engagement von PET-Recycling Schweiz zur weiteren Steigerung der Umweltqualität trägt Früchte: Die stetige Erhöhung des Rezyklatanteils in PET-Getränkeflaschen wird dieses Jahr einen neuen Absatzrekord erreichen. Jean-Claude Würmli Die enge Zusammenarbeit innerhalb der PET-Branche erhöht dank Erfah- Geschäftsführer PET-Recycling Schweiz rungsaustausch, neuer Ideen und grosser Investitionen die Innovationskraft. Im April wird in Bilten (GL) eine neue PET-Verwertungsanlage in Betrieb genommen. Das PET-Rezyklat (rPET) wird noch reiner, wodurch noch höhere rPET-Anteile möglich werden. Fazit: Aus der «Einwegflasche» ist eine «Kreislaufflasche» geworden. PET-RECYCLING SCHWEIZ // PETFLASH NR. 69 INHALTSVERZEICHNIS PET-RECYCLING INTERVIEW HINTERGRUND 3 CO2-SENKUNG 6 BASTIEN GIROD 10 MIKROPLASTIK WENIGER CO2 DANK «DIE KEHRICHTVER- DAMIT MIKROPLASTIK NICHT DER KREISLAUFFLASCHE BRENNUNGSANLAGEN SIND ZUM MONSTERPROBLEM WIRD UMWELTSCHUTZANLAGEN» 4 INNOVATION PET-RECYCLING SCHWEIZ: AUSBLICK AUFS JAHR 2019 REPORTAGE 14 LIFESTYLE UMWELT 11 SEIFENRECYCLING PRODUKTE AUS ODER IN PET 8 KOMPOSTIERBARE PRODUKTE EIN ZWEITES LEBEN FÜR «NUR WAS NOCH WIE ANGEBRAUCHTE HOTELSEIFEN 15 WETTBEWERB EINE PFLANZE AUSSCHAUT, PETFLASH-RÄTSELSTUNDE SOLL INS GRÜNGUT» 12 UMWELTSCHUTZ IM WINTERSPORT MEHR GRÜN IM 13 VERBOT VON EINWEGPLASTIK WEISSEN SKIPARADIES EIN GROSSER SCHRITT GEGEN DIE PLASTIKVERSCHMUTZUNG 2 PETflash 69 // petrecycling.ch
PET-RECYCLING // CO2-SENKUNG WENIGER CO2 DANK DER KREISLAUFFLASCHE Umweltschutzmassnahmen sind Getränkeverpackung der Schweiz – Kreislaufflasche ist Realität oft mit Verhaltensänderungen noch nachhaltiger wird. PET-Recycling Aktuell erreicht die Schweiz eine Ver- verbunden. Das ist nicht immer Schweiz verfolgt dafür mehrere Ziele: wertungsquote von 83 Prozent. Dank einfach. Das korrekte Sammeln Erstens soll es möglichst einfach sein, der Investitionen in die Technik kann von PET-Getränkeflaschen ist aber gebrauchte PET-Getränkeflaschen zu- ein immer grösserer Anteil des PET- eine Massnahme, die ohne Kom- rückzugeben. Über 50’000 Sammel- Rezyklats für den geschlossenen Fla- fortverlust in den Alltag integriert stellen – Tendenz steigend – mit kos- schenkreislauf verwendet werden. werden kann. tenloser Rückgabemöglichkeit sind Aus der «Einwegflasche» ist eine das Herzstück dieser Strategie. Zwei- «Kreislaufflasche» geworden. Immer grössere Teile der Bevölke- tens wird eng mit der PET-Branche rung möchten ihren Konsum nach- zusammengearbeitet, um das «De- Mehr Recycling, weniger CO2 haltiger gestalten. Verhaltensände- sign for Recycling» weiter zu fördern. Während im Parlament noch lange rungen sind aber oft schwer um- In den letzten Jahren konnten so bei- heftig diskutiert wird, wann, wo, wie zusetzen. Insbesondere dann, wenn spielsweise der Materialeinsatz pro viel und ob überhaupt CO2 einge- der persönliche Komfort einge- Flasche reduziert und die Rezyklierfä- spart werden soll, macht die PET- schränkt wird und auf ganz alltägli- higkeit verbessert werden. Drittens Verwertungsbranche Nägel mit Köp- che Dinge verzichtet werden muss. investiert die PET-Verwertungsbran- fen: 138’000 Tonnen Treibhausgase Der Unterwegskonsum ist ein Pa- che der Schweiz laufend in neue Infra- konnten durch das PET-Recycling im radebeispiel dafür: Einerseits müs- struktur. Seit 2015 wurden zwei neue Jahr 2018 eingespart werden. Das sen Lebensmittel und Getränke sta- Sortieranlagen erstellt und in Bilten (GL) entspricht 43 Millionen Liter Erdöl. bil und hygienisch verpackt sein, wird im April eine topmoderne Ver- PET-Recycling ist eine ganz einfache damit sie beim Transport nicht be- wertungsanlage eingeweiht. CO2-Senkungsmassnahme, die ohne schädigt werden. Andererseits sol- staatlichen Zwang funktioniert und die len Verpackungen leicht und nach- jede und jeder in den Alltag integrie- haltig sein und man sollte sie überall ren kann – und das ohne Einschrän- bequem der Verwertung zuführen kung des persönlichen Komforts. können. Sammlung und Verwertung PET-Recycling Schweiz arbeitet täg- lich daran, dass zumindest die PET- Getränkeflasche – die beliebteste 3 PETflash 69 // petrecycling.ch
PET-RECYCLING // INNOVATION PET-RECYCLING SCHWEIZ: AUSBLICK AUFS JAHR 2019 Verbessertes Sammelangebot im öffentlichen Raum Recycling soll einfach sein. Deshalb setzt PET-Recycling Schweiz weiterhin alles daran, die PET-Sammlung für die Konsumentinnen und Konsumenten so komfortabel wie möglich zu gestalten. Eine grosse Herausforderung ist der steigende Unterwegskonsum. Um diesem Bedürfnis ge- recht zu werden, liegt der Fokus im Jahr 2019 auf dem Ausbau des Sammelnetzwerks in diesem Bereich. PET- Recycling Schweiz hat sich zum Ziel gesetzt, an beliebten öffentlichen Plätzen noch präsenter zu werden, also zum Beispiel in Parks, in Freibädern und Naherholungsgebieten. Denn die sortenreine Separatsammlung ist und bleibt das Fundament des geschlossenen Flaschenkreislaufs. Sie möchten PET-Recycling Schweiz unterstützen? Informie- ren Sie sich auf unserer Webseite, wie Sie eine Sammelstelle einrichten können: www.petrecycling.ch/sammelstelle 4 PETflash 69 // petrecycling.ch
Die PET-Getränkeflasche: leichter und noch umweltfreundlicher Für die Konsumenten kaum bemerkbar, wurde das De- sign der PET-Getränkeflaschen über die letzten Jahre ver- feinert. Unter anderem konnte das Gewicht pro Flasche um mehrere Gramm reduziert werden, was weniger Ma- terialeinsatz bedeutet und die Flasche umweltfreundli- cher macht. Durch diese Optimierungen steigen die An- forderungen an das Ausgangsmaterial. Dem muss sich auch das PET-Recycling anpassen. Im April wird in Bilten (GL) eine neue PET-Verwertungsanlage in Betrieb genommen. Technisches Highlight ist der Solid-State-Prozessor, der zum ersten Mal in der Schweiz zum Einsatz kommt: Durch ein aufwendiges Erhitzungs- und Filterverfahren wird das PET-Rezyklat noch reiner, wodurch sich auch die technischen Eigenschaften verbessern. Modernes rPET (PET-Rezyklat) ist technisch mit Neu-PET vergleichbar. Absatzrekord von PET-Rezyklat Das Engagement von PET-Recycling Schweiz zur Steige- rung der PET-Qualität trägt Früchte. Was sich im Herbst 2018 abgezeichnet hat, ist mittlerweile bestätigt: PET- Recycling Schweiz kann für das Jahr 2019 einen Absatz- rekord für rPET verkünden. Einige rPET-Sorten sind seit Monaten ausverkauft. Die kontinuierliche Steigerung des Rezyklatanteils in PET-Getränkeflaschen wird somit auch 2019 fortgesetzt. Ein oft vergessener Schlüssel zu diesem Erfolg ist die enge Zusammenarbeit innerhalb der PET-Branche: Getränkepro- duzenten, Abfüller, Sammler, Sortierer, Verwerter, Produzen- ten, Experten und noch viele mehr bringen ihre Erfahrun- gen und Ideen ein. Dieses Klima fördert den Austausch und somit die Innovationsfähigkeit in der Schweizer PET-Verwer- tungsbranche. 5 PETflash 69 // petrecycling.ch
INTERVIEW // BASTIEN GIROD «DIE KEHRICHTVER- BRENNUNGSANLAGEN SIND UMWELTSCHUTZ- ANLAGEN» Bastien Girod ist Umweltwissen- In welchem Bereich können die Heute werden trotz moderner schaftler und vertritt seit De- KVA einen Beitrag zu mehr Um- Sortier- und Aufbereitungsanla- zember 2007 die Grüne Partei im weltschutz leisten? gen zwischen 50 bis 75 Prozent Nationalrat. Der in Genf gebore- Die KVA sind Umweltschutzanlagen. des Sammelguts aus gemischten ne Zürcher hat sich beruflich und Sie verhindern, dass Abfall über Kunststoffsammlungen verbrannt. politisch auf die Themen Nach- Deponien das Grundwasser und die Trotzdem sprechen die Anbieter haltigkeit und Kreislaufwirtschaft Luft verschmutzt. KVA gewinnen von Kreislaufschliessung und spezialisiert. Seit Mai 2018 ist er auch immer mehr Strom und Wärme Recycling. Sehen Sie das auch so? Präsident des Verbandes der Be- zurück und reduzieren so den Bedarf Wichtig ist, dass den Konsumenten treiber Schweizerischer Abfall- an fossilen Energien. Neu wird auch transparent gesagt wird, wie viel verwertungsanlagen (VBSA). Metall zurückgewonnen. Die For- wirklich rezykliert wird – denn dafür schung geht immer weiter und sucht bezahlen sie ja den Aufpreis. Doch PETflash: Herr Girod, was sind die nach Möglichkeiten, wie noch mehr auch 25 bis 50 Prozent stoffliches aktuellen Herausforderungen der Wärme und Materialien aus den Ab- Recycling sind mehr als 0 Prozent Kehrichtverbrennungsanlagen fällen gewonnen werden können. und somit ein Beitrag zur Kreislauf- (KVA)? schliessung. Bastien Girod: KVA sind mit vielen Viele Ihrer Parteikolleginnen und teilweise entgegengesetzten Forde- -kollegen wollen das Kunst- Die Verwertung in Zementwerken ist rungen der Anspruchsgruppen kon- stoffrecycling fördern. Der Ge- sinnvoll, wenn dadurch fossile Ener- frontiert. Sollen die Abfallgebühren schäftsführer des VBSA hinge- gieträger, insbesondere Kohle, ersetzt höher oder tiefer sein? Wie viel Me- gen verglich den Nutzen der werden können. Gerade im Ausland tall soll aus der Abfallschlacke zu- Kunststoffsammlung mit dem hat dieser Ansatz viel Potenzial. In der rückgewonnen werden («Urban Mi- Effekt einer Maus, die ins Meer Schweiz ist die Differenz wegen unse- ning»)? Wie stark dürfen KVA in die pinkelt. Wie gehen Sie mit die- rer effizienten KVA kleiner. Nutzung der Abwärme investieren? sem Konflikt um? Hier gilt es zu vermitteln. Ich sehe einen Teil meiner Rolle als VBSA-Präsident, zwischen den ver- Eine weitere aktuelle Herausforde- schiedenen Positionen zu vermit- rung ist die Plastikverschmutzung teln. Mehr Kunststoffrecycling ist im Grüngut. Diese führt dazu, dass grundsätzlich sinnvoll. Gleichzeitig immer mehr Grüngut nicht kompos- muss aber das Verhältnis zwischen tiert werden kann, sondern ver- Kosten und Umweltnutzen im Auge brannt werden muss. Das läuft den behalten werden. Auch darf nicht Forderungen der Kreislaufwirtschaft sein, dass die Bevölkerung aufwen- entgegen. dig Kunststoff trennt, fürs Recycling bezahlt und der Kunststoff an- schliessend nicht oder kaum rezy- kliert, sondern thermisch verwertet – sprich verbrannt – wird. 6 PETflash 69 // petrecycling.ch
«Ich sehe einen Teil meiner Bild: KEYSTONE/Peter Schneider Rolle als VBSA-Präsident, zwischen den verschiedenen Positionen zu vermitteln. Mehr Kunststoffrecycling ist grundsätzlich sinnvoll.» Wenn in den Zementwerken mehr Ein Vorteil der KVA ist deren oft zen- Wo sollte die Schweiz ansetzen, Kunststoff und dafür weniger trale Lage, welche es ihnen erlaubt, um in der Abfallbewirtschaftung Kohle verbrannt wird, entsteht zusätzlich zur Stromproduktion auch effektiv Fortschritte zu machen? also Umweltnutzen. Können die die entstehende Abwärme zu nut- Ich sehe vor allem drei grosse He- KVA da mithalten? zen. Zudem gelingt es den KVA, im- rausforderungen: Erstens müssen wir Ich möchte Zementwerke und KVA mer mehr Stoffe aus den Abfällen mehr Bauschutt, aber auch Schlacke nicht gegeneinander ausspielen. Ze- zurückzugewinnen. Die Zementwer- rezyklieren, weil es sonst immer mentwerke können froh sein um die ke sind im Emissionshandel einge- schwieriger wird, genügend Depo- KVA, weil diese viele derjenigen bunden. Wenn wir ihnen nun Kunst- nieraum zu finden. Zweitens müssen Abfälle entsorgen, die Zementwerke stoffe als Ersatzbrennstoffe quasi wir das Problem der «Leckage» an- nicht verbrennen können. Umge- subventionieren, müssen gleichzei- gehen. Es gelangen immer noch zu kehrt gibt es auch Materialien, bei tig Emissionszertifikate aus dem viele Fremdstoffe, vor allem Plastik, denen die KVA froh sind, dass die Markt genommen werden, ansons- in die Umwelt. Hier braucht es ein Zementwerke diese übernehmen. ten bringt es für das Klima nichts, Bündel an Massnahmen, um diese weil einfach anderswo mehr Emissi- Lecks zu stopfen. Drittens müssen onen ausgestossen werden können. wir mit der Wirtschaft Lösungen fin- den, wie wir die Entstehung von Ab- fall an der Quelle reduzieren können. 7 PETflash 69 // petrecycling.ch
UMWELT // KOMPOSTIERBARE PRODUKTE «NUR WAS NOCH WIE EINE PF SOLL INS GRÜNGUT» Statt auf konventionelles Plastik Welche im Detailhandel erhältlichen setzen Detailhandel und Nischen- kompostierbaren Produkte gehören anbieter immer mehr auf kompos- ins Grüngut, welche nicht? tierbare Artikel: vom Palmblatt- Daniel Trachsel gibt Auskunft. teller für die Party bis zu Kleidern aus Holzfasern. Grün ist gut – aber nicht ganz unproblematisch, wie eine Betrachtung mit dem Grün- gutexperten Daniel Trachsel zeigt. Am Geburtstagsfest soll umwelt- freundlich gefeiert werden. Statt Plastiktellern kommen «kompostier- bare» Palmblattteller und Besteck aus Bioplastik zum Einsatz. Getra- gen wird dabei ein T-Shirt von Calida aus Mikrofaser, das irgendwann ebenfalls im Grüngut landen könn- te. Das Marketing in der neuen grü- nen Welt beruhigt das Gewissen und lässt viele Konsumentinnen und Konsumenten beim Einkauf zu ge- nau solchen Artikeln greifen. Auch Daniel Trachsel ging bei den beiden grössten Detailhändlern der Schweiz, Migros und Coop, auf die Suche, kam aber doch mit einigem Stirn- runzeln und verschiedenen Einwän- den wieder aus den Filialen heraus. Und dies liegt nicht einmal an den und dies bei den Experten genauso Fremdstoffe als grösstes Problem Produkten selbst. wie bei den Laien. «Wenn wir den Sind kompostierbare Compobags er- Konsumenten kommunizieren, dass laubt, finden sich auch konventio- Wie wird die Botschaft wirklich sie ihre Rüst- und Speiseabfälle in ei- nelle Plastiksäcke im Grüngut. Werde verstanden? nem speziell gekennzeichneten kom- gesagt, verdorbene Lebensmittel kön- Daniel Trachsel ist Beauftragter postierbaren Compobag in die Grün- nen in den Compobags entsorgt RT BAW (Runder Tisch biologisch guttonne geben können, dann stimmt werden, lande abgelaufener Salami in abbaubare Werkstoffe) beim Bran- das. Wenn in einer Überbauung mit der Plastikverpackung genauso darin chenverband Biomasse Suisse und 50 Wohnungen 49 Parteien das rich- wie die angeschimmelte Wassermelo- administrativer Leiter beim Grüngut- tig machen, aber nur in einer Woh- ne in der Plastikfolie. Werden nach verarbeiter KEWU AG in Krauchthal. nung ein Plastiksack verwendet wird, der Party die Teller aus biologisch ab- Seit Jahren ist er hautnah mit der haben wir ein Problem.» Das sei eine baubaren Fasern in die Grüntonne ge- Thematik konfrontiert, was als «kom- der grössten Herausforderungen, «weil worfen, folgen früher oder später postierbar» gilt und was nicht. Das das Thema eigentlich nicht kommuni- auch Plastikteller. Liegt ein kompos- Dilemma in diesem Bereich ist gross – zierbar ist». tierbares T-Shirt im grünen Container, 8 PETflash 69 // petrecycling.ch
FLANZE AUSSCHAUT, geht es nicht lange und das Kunstfa- Retrologistik ist gefragt Was gehört ins Grüngut? seroberteil findet den Weg ebenfalls Ein weiteres Beispiel zeigt gemäss Konsumenten sind gemäss Daniel da hinein. Dies alles hat gemäss Daniel Daniel Trachsel auf, wie gut manch- Trachsel mit der ganzen Thematik Trachsel noch weitere Folgen: «Das mal die Intentionen sind und wie überfordert: «Wie sollen sie wissen, Team der Grüngutabfuhr schaut sich wenig sich diese praktisch umsetzen was kompostierbar ist und was das Material beim Abholen jeweils an. lassen: «Ein Unternehmen produ- nicht?» Das hat alleine schon die kur- Sind zu viele Fremdstoffe darin, wird ziert kompostierbare Kaffeekapseln. ze Einkaufstour gezeigt: Bei Coop der Container mit entsprechendem Es wurde eine 100-seitige Studie er- und Migros werden die Palmblatt- Hinweis ungeleert stehen gelassen. stellt und die Kompostierbarkeit ge- teller als kompostierbar bezeichnet, Wie sollen selbst Experten in diesem mäss EN 13432 zertifiziert – mit der der Teller aus Zuckerrohrfasern von Moment erkennen, ob der Teller aus Vorgabe, die Kapseln auf 3 Milli- der Migros tönt pflanzlich, soll aber Plastik oder Biomaterial besteht? Un- meter zu schreddern. In der Praxis trotzdem in den Hauskehricht – eben- möglich!» bei uns in der Grüngutverwertung so der Teller Elegance von Naturesse/ schreddern wir aber auf 50 Millime- Coop aus Zuckerrohr- und Bambus- Wie lange dauert die Zersetzung? ter. Fazit: Die Bakterien haben nicht fasern, obwohl auch dieser ja eigent- Bei einem Teller aus Palmblättern genügend Angriffsfläche und die lich biologisch abbaubar ist. «Ich müsste doch das alles problemlos Kapseln zersetzen sich auch inner- würde gar nichts davon in die Grün- sein? «Leider nein», wirft Daniel halb von drei Monaten nicht.» Dazu gut-Abfuhr geben – einerseits wegen Trachsel ein. «Wie gesagt, grundsätz- komme auch hier: «Wenn jemand der genannten Gründe betreffend lich ist der Teller schon kompostier- Kaffeekapseln in der Grünguttonne Abbauzeiten, andererseits, um nega- bar, die Frage ist einfach, in welchem sieht und dann nicht kompostierba- tive Nachahmung respektive Fehlein- Zeitrahmen.» Dabei gebe es klare re Kapseln ebenfalls reinwirft, haben würfe zu verhindern.» Als einziges Vorschriften. Bei der Vergärung sind wir wieder dasselbe Problem mit Produkt würde er die Apéro-Sticks 20 bis 25 Tage Standard, beim Kom- den Fehleinwürfen.» Um solchen Bambus von der Migros ins Grüngut postieren 4 bis 8 Wochen. «Palm- Problemen beizukommen, helfe ei- geben, obwohl die weder als kom- blattteller sind gemäss EN 13432 gentlich nur die Retrologistik, wie es postierbar noch als biologisch abbau- zertifiziert, was besagt, dass sie 12 etwa beim PET-Recycling ebenfalls bar bezeichnet sind: «Da sehe ich Wochen für den Zerfallsprozess be- angewendet werde: «Es braucht noch die Pflanze dahinter, praktisch nötigen. Es ist also wahrscheinlich, eine eigene Logistik, um bestimmte wie das Ästchen eines Baums.» Und dass grössere Teile dieses Tellers auf Fraktionen kanalisiert wieder zu- genau dies sei ein neuer Ansatz auch dem Acker eines Landwirtes landen.» rückzubringen.» Bei den Kapseln für die Kommunikation. «Nur was Zu Recht wehre sich dieser dagegen müsste das genauso geschehen, wie noch irgendwie wie ein Pflanzenteil und weigere sich, den Kompost wei- es etwa Calida bei seinen kompos- ausschaut, soll ins Grüngut», sagt terhin zu kaufen, «und somit haben tierbaren T-Shirts anbietet. «Der Tex- Daniel Trachsel und weiss, dass er wir in der Grüngutverwertung zu- tilhersteller sagt allerdings auch, sich mit dieser Aussage auch in die sätzlich ein Qualitätsproblem». Und dass seine T-Shirts im hauseigenen Nesseln setzt, «aber es ist die klarste einen Konflikt mit dem Gesetzgeber: Kompost innert 6 bis 12 Monaten Vorgabe, um Fehleinwürfe weitge- «Gemäss der neuen Abfallverord- zerfallen, was aber dazu führen hend zu verhindern». nung vom 1. Januar 2016 muss der kann, dass es von Konsumenten Anteil von Fremdstoffen im Grüngut eben doch in die öffentliche Grün- im Vergleich zu vorher um weitere 50 guttonne gegeben wird und uns im Prozent vermindert werden.» Prozess Probleme beschert oder Nachahmer mit nicht kompostierba- ren Textilien einlädt.» 9 PETflash 69 // petrecycling.ch
HINTERGRUND // MIKROPLASTIK DAMIT MIKROPLASTIK NICHT ZUM MONSTERPROBLEM WIRD Mikroplastik ist in aller Munde – Kunststoffobjekten, Mikrofasern von enresultate zeigen, dass die Kreis- sinnbildlich und wortwörtlich. synthetischen Textilien oder Zigaret- laufwirtschaft funktioniert und wei- Verschiedene Studien haben tenstummel. Die in Verruf geratenen ter ausgebaut werden muss.» die Quellen der kleinen Kunst- Kosmetikartikel machen gemäss ver- stoffpartikel entlarvt und heraus- schiedener Studien nur einen kleinen Die Erkenntnisse von PET-Recycling gefunden, dass PET-Getränke- Anteil des Mikroplastiks aus. Schweiz decken sich mit den Ergeb- flaschen nicht zu den Verursa- nissen des Fraunhofer-Instituts und chern gehören. PET-Getränkeflaschen zu Unrecht den Aussagen des Bundesrates. In verdächtigt seiner Stellungnahme vom 21. No- Es ist kaum sichtbar und doch ist es Auch PET-Getränkeflaschen werden vember 2018 hält dieser fest: «Der überall – Mikroplastik. Die Kunst- immer wieder verdächtigt. In einer Verbrauch an Einwegverpackungen stoffpartikel, die höchstens fünf Milli- von der ETH Lausanne (EPFL) durch- und kurzlebigen Produkten aus meter gross sind, wurden mittlerwei- geführten Untersuchung zum Vor- Kunststoff ist zwar hoch, dank der le in Gewässern, im Boden, in der kommen von Mikroplastik in Schwei- guten Abfallbewirtschaftung in der Luft und in Nahrungsmitteln – und zer Gewässern wurde festgehalten, Schweiz ist die direkte Belastung der somit auch in Mensch und Tier – dass in den untersuchten Proben kein Umwelt aufgrund von Verpackungen nachgewiesen. Mehrere Studien ha- Mikroplastik gefunden werden konn- und Produkten allerdings gegenüber ben versucht, die Herkunft von Mi- te, das von PET-Getränkeflaschen den Hauptquellen von Mikroplastik kroplastik zu klären. Das deutsche stammt. Für Jean-Claude Würmli, sehr klein.» Deshalb muss die Kreis- Fraunhofer-Institut und der Bundes- Geschäftsführer von PET-Recycling laufwirtschaft weiter ausgebaut wer- rat nennen übereinstimmend den Schweiz, ist dieses Resultat nicht den. Auch Verbote von bedenklichen Reifenabrieb als grösste Mikroplas- überraschend: «PET-Getränkeflaschen Produkten, die Entwicklung neuer tikquelle. Weiter aufgeführt werden werden nur dann zu Mikroplastik, Filtersysteme und eine Anpassung unter anderem Mikroteilchen, die wenn sie in der Natur liegen gelassen der Siedlungswasserwirtschaft könn- beim Zerkleinern von Bauschutt ent- werden und sich dort zersetzen. ten verhindern, dass Mikroplastik stehen, Verwehungen von Sport- Durch das flächendeckende Sammel- zum Monsterproblem wird. und Spielanlagen, der Abrieb von system von PET-Recycling Schweiz Schuhsohlen, die Verwitterung von wird genau das verhindert. Die Studi- PET-Recycling Schweiz setzt sich dafür ein, dass Mikroplastik nicht zum Monsterproblem wird. Bild: Richard Green/Alamy Stock Photo 10 PETflash 69 // petrecycling.ch
REPORTAGE // SEIFENRECYCLING EIN ZWEITES LEBEN FÜR ANGEBRAUCHTE HOTELSEIFEN Die Stiftung SapoCycle sammelt in Schweizer Hotels gebrauchte Sei- fen ein und lässt sie bei der Stif- tung WohnWerk in Basel rezyklie- ren und wieder zu neuen Seifen verarbeiten. Diese kommen karita- tiven Organisationen im In- und Ausland zugute – und sorgen so- mit für eine bessere Hygiene. Sie liegen in vielen Hotels in der Schweiz in den Badezimmern auf und werden von den Gästen ein paar we- nige Mal fürs Händewaschen benutzt. Kaum sind die Gäste weg, bleiben die Angelo Antonazzo (2. v. l.) angebrauchten Seifenstücke zurück bedient während dem Produktionsprozess die und werden entsorgt. «Das sind in der Seifenmaschine – hier flankiert Schweiz rund 130 Tonnen pro Jahr», von Daniel Stolz (links) sowie von Pia Tanner und bestätigt Dorothée Schiesser, Grün- Dorothée Schesser (rechts). derin und Präsidentin der Stiftung SapoCycle in Basel. «Als mir das vor ein paar Jahren einmal bewusst wur- Element hätten sie dazugekauft, Nun könne punkto Professionalität de, war mir klar, dass ich etwas dage- schmunzelt Pia Tanner, «die Seifen- fast schon von einer industriellen Her- gen unternehmen will.» Und kaum maschine, einen Extruder, haben wir stellung gesprochen werden, führt hatte sie dies mit ihrem Stiftungsteam in Holland bekommen». (Der gesam- Pia Tanner weiter aus. «An zwei initiiert, seien auch schon von vielen te Prozess der Herstellung ist hier zu Arbeitstagen in der Woche stellen Hotels Seifen geliefert worden. sehen: www.petrecycling.ch/seifen) wir 300 bis 700 Seifenstücke her, seit dem Beginn waren das aus 11 Einfach zu neuen Seifen Stolz auf die Arbeit Tonnen angelieferten Seifen schon In der Stiftung WohnWerk in Basel Ganz wichtig war für die Stiftung 76’000 Stück oder 7,6 Tonnen.» Und hat Dorothée Schiesser den richti- WohnWerk, die erwachsene Men- das Potenzial für noch mehr ist da, gen Partner gefunden, um aus alten schen mit geistiger Beeinträchtigung wie Dorothée Schiesser bestätigt: Seifen wieder neue herzustellen. beschäftigt, zwei Teams zusammenzu- «Mit dem entsprechenden Ausbau Zwei Bachelorarbeiten, eine zur Um- stellen, die sich um die Seifenherstel- der Kapazitäten wäre es durchaus setzung und die andere zur hygieni- lung kümmern. «Wir wollten unseren möglich, noch mehr Seifen zu produ- schen Aufbereitung, sorgten erst Klientinnen und Klienten, die hier ar- zieren.» Und genau ein solcher Aus- einmal für das notwenige Funda- beiten, dabei möglichst viel Gestal- bau ist gemäss Pia Tanner auch ge- ment, während bei der Stiftung tungsfreiraum lassen», erklärt Pia Tan- plant. «Es wird weitere Investitionen WohnWerk Teamleiterin Pia Tanner ner. Dies habe sich bestens bewährt. geben, unter anderem in die Opti- für die Umsetzung vor Ort sorgte. «Sowohl für sie selbst auch als für uns mierung der Abluftsysteme.» Bereits «Wir mussten zuerst einmal einen in der Leitung ist dies fast schon eine laufen seitens SapoCycle noch ganz Prozess definieren, wie sich eine sol- perfekte Situation.» Sie fühlen sich andere Gespräche, wie Dorothée che Produktion organisieren lässt.» nicht nur wohl bei der Arbeit, sie sind Schiesser verrät: «Wir sind daran, In verschiedenen Schritten werden auch stolz darauf, «nicht zuletzt auch, auch für Flüssigseifen eine Lösung zu aus alten Seifen wieder neue herge- weil sie mit ihrer Arbeit wieder anderen finden, bei denen es nicht nur um stellt – und dies mit ganz einfachen Menschen helfen können». Die Seifen den Inhalt, sondern auch um das Mitteln, wie Käsehobeln, Apfelschä- gehen im In- und Ausland an karitative Recycling der Plastikfläschchen geht.» lern, «oder zweckentfremdeten Kü- Organisationen und sorgen so für bes- chenmaschinen». Nur ein zentrales sere hygienische Verhältnisse. www.petrecycling.ch/seifen 11 PETflash 69 // petrecycling.ch
REPORTAGE // UMWELTSCHUTZ IM WINTERSPORT MEHR GRÜN IM WEISSEN SKIPARADIES Freizeit heisst im Winter vor allem weggebinde benutzen.» Statt mit die erwähnten Keramikbecher oder Schneesport – auch wenn dies einem Pappbecher mit Kaffee auf die sogenannten «Keep Cups» für aufgrund der Klimaveränderun- den Crap Sogn Gion zu fahren, Kaltgetränke kaufen oder auf Glas gen auch in der Schweiz immer bieten die Take-away-Geschäfte stil- umsteigen. weniger selbstverständlich ist. volle «greenstyle LAAX»-Becher aus Umso wichtiger ist es zum Bei- Keramik an, die sich dank des fest- Abfall trennen spiel für die Weisse Arena Grup- sitzenden Deckels auch problemlos Dass es – trotz aller Massnahmen zur pe, die unter anderem für die Ge- verschliessen lassen. «Diese können Vermeidung – im Wintersport den- meinden Flims, Laax und Falera immer wieder neu befüllt werden – noch zu Abfall komme, sei klar, so unter dem Markennamen «LAAX» mit zusätzlichem Anreiz, indem wir Reto Fry, dennoch soll das Ziel einer das Skigebiet Flims Laax Falera den Kaffee günstiger anbieten.» Auch 50-prozentigen Reduktion bis 2023 betreibt, den Schutz der Umwelt oben auf dem Gipfel sollen Mehr- erreicht werden. Im gesamten Ski- mehr in den Alltag zu integrieren. weggebinde die meist nur einmal be- gebiet stehen rund 60 Recyclingsta- nutzten 0,5-Liter-PET-Getränkeflaschen tionen zur Verfügung, um PET-Ge- Auf den eigens hergestellten und ablösen. Dazu der Geschäftsführer tränkeflaschen, Alu und Restmüll zu überall im Skigebiet aufgestellten Ab- der GALAAXY-Gastrobetriebe in der trennen und korrekt zu entsorgen. fall- und Recyclingstationen steht edel Bergstation auf dem Crap Sogn Gion, In den zwei grossen Talstationen in eingestanzt der Begriff «greenstyle». Robert Adam: «Zum ersten Mal Laax-Murschetg und Flims wird die Das ist nicht der Name des Herstel- bieten wir diese Saison keine PET- Sammelware vorsortiert, bevor die- lers, sondern der Titel eines umfas- Verpackungen mehr an. Die Gäste se dann je nach Fraktion an die senden Umweltkonzeptes der Weis- können ihre leeren Gebinde bei uns entsprechenden Werkhöfe abtrans- sen Arena Gruppe für die Destination mit Getränken auffüllen – ausserhalb portiert wird. Dazu gehören pro «LAAX». Die Ziele seien hochge- des Restaurants gratis mit Wasser Jahr auch sechs Tonnen PET-Ge- steckt, erklärt der Umweltbeauftrag- oder drinnen an den Ausgabestellen tränkeflaschen. «Zudem nehmen te der Weissen Arena Gruppe, Reto zu günstigeren Preisen mit Softdrinks jedes Jahr über 400 Einheimische Fry: «Wir wollen die erste selbstver- oder Heissgetränken.» Wer keine und Ferienwohnungsbesitzer am sorgende Alpendestination der Welt eigene Flasche mit dabei hat, kann «greenstyle»-Clean-Up-Day teil.» werden – 100 Prozent CO2-neutral. Dabei besteht auch eine enge Zu- sammenarbeit mit den Standortge- meinden, wie Marco Maranta bestä- tigt, er ist Leiter Bauamt in Flims: «Neben vielen anderen Themen sind wir zum Beispiel im Bereich Strom und Energie mit der zu 100 Prozent zur Gemeinde gehörenden Flims Electric AG in der Produktion von Ökostrom aktiv involviert.» Mehrweggebinde fördern «Reduce, reuse, recycle – reduzieren, erneut brauchen, rezyklieren.» Das sind für Reto Fry die zentralen Begrif- fe im Umgang mit Abfall. Und dabei sei man schon weit fortgeschritten. «Wir wollen unsere Gäste so weit bringen, dass sie zum Beispiel Mehr- Mehrweg-Keramikbecher 12 statt Pappbecher: Mitarbeiterin Livia Solèr im Piazza-cafedeli PETflash 69 // petrecycling.ch an der Talstation in Laax.
Reto Fry bringt einen vollen PET-Recycling- Sammelsack zur Talstation in Laax. Ob mit der Vermeidung von Abfall, der Förderung von Solaranlagen, mit Elektromobil-Ladestationen oder in der Wasserbewirtschaftung – alles geschieht im Skigebiet «LAAX» auch ganz klar aus Eigeninteresse: «Der Klimaschutz ist für uns existenziell», sagt Reto Fry, «und das ist auch den meisten unserer Gäste bekannt. Eine Umfrage hat gezeigt, dass unsere Massnahmen nicht nur akzeptiert, sondern auch unterstützt werden. Unser Skigebiet soll auch in Zukunft weiss bleiben.» Weitere Informationen: www.laax.com/infos/greenstyle UMWELT // VERBOT VON EINWEGPLASTIK EIN GROSSER SCHRITT GEGEN DIE PLASTIKVERSCHMUTZUNG Die Ozeane versinken im Plastik- auf der Begrenzung ihrer Verwen- Umwelt (BAFU) entwickelt gemein- müll. In der EU ist man sich einig, dung. Diese Strategie zielt auch da- sam mit der Industrie eine Strategie dass dagegen etwas unternom- rauf ab, die europäische Kreislauf- zur Verbesserung des Recyclings. men werden muss. Ab 2021 wer- wirtschaft auszubauen. Einig sind «Anstatt Verbote einzuführen, sind den deshalb in der EU voraussicht- sich alle darin, dass die Verschmut- Sammelsysteme zu etablieren, zu nut- lich Besteck, Teller, Trinkhalme zung der Meere ein untragbares zen und die Abfallfraktionen zu rezy- und andere Produkte aus Kunst- Mass erreicht hat. Es bestehen je- klieren.» ist sich Silvio Ponti, Präsident stoff sowie Lebensmittelbehälter doch unterschiedliche Meinungen zu von Swiss Plastics sicher. Ein solches aus EPS – also Styropor – verbo- einzelnen Massnahmen – vor allem sehr gut funktionierendes Sammel- ten. Die Schweiz verfolgt eine ei- in der Kunststoffbranche. system hat die Schweiz bereits mit gene Strategie. dem PET-Recycling, womit 83 Pro- Die Schweiz ist vom geplanten zent der PET-Getränkeflaschen wie- Mit dem Verbot sagt die EU der Mee- EU-Verbot nur indirekt betroffen, da derverwertet werden können. resverschmutzung den Kampf an. Sie die meisten Produkte aus Kunststoff will damit unter anderem innovative importiert werden. Obwohl sie beim und umweltfreundlichere Alternati- Plastikverbot der EU nicht nachzieht, ven zu den umstrittenen Einwegpro- reagiert sie auf die internationale Ent- dukten fördern. Bei Produkten ohne wicklung. Allerdings setzt sie dabei Alternative liegt der Schwerpunkt auf Freiwilligkeit. Das Bundesamt für 13 PETflash 69 // petrecycling.ch
LIFESTYLE // AKUSTIKPANEL Bild: Echojazz® TOP-AKUSTIK DURCH PET-RECYCLING Die Akustikpanels vom Hersteller ECHOJAZZ® verbessern die Akustik zu Hause und am Arbeitsplatz und sorgen dafür, dass die Sprachver- ständlichkeit in den Räumen massiv gesteigert wird. Diese EchoPanel® von Echojazz® werden zu 100 Prozent aus rezykliertem PET hergestellt und können am Ende des Lebenszyklus wieder rezykliert werden. www.bellton.ch/echojazz LIFESTYLE // GETRÄNKE LIFESTYLE // GETRÄNKE LIFESTYLE // GETRÄNKE BIO-EISTEE NEUE FORMATE DER NEUE AUS DEM APPEN- BEI BELIEBTEN ZUCKERFREIE ZELLERLAND GETRÄNKEN EISTEE-GENUSS Die iisfee von der Goba AG, Mine- Das Aproz Classic Lemon und das Der Ice Tea Herbes des Alpes von Coop ralquelle und Manufaktur, ist ein Classic Mint Lime sind neu in der Naturaplan mit 100 Prozent Schwei- Erfrischungsgetränk mit Bio-Grün- handlichen 0,5-Liter-PET-Getränkefla- zer Alpenkräutern kommt in der un- tee-Extrakt und anderen natürlichen sche in der Migros erhältlich. Aquella gesüssten Variante ganz ohne Zucker Aromen. Kalt genossen ist die iisfee Taste Erdbeere Minze und Zitrone Li- oder Süssungsmittel aus. Er ist in 0,5- unwiderstehlich. www.goba-welt.ch mette gibt es neu in der praktischen und 1-Liter-PET-Getränkeflaschen bei 0,75-Liter-PET-Flasche mit Sportver- Coop erhältlich. www.coopathome.ch schluss. Und Aperitiv Tonic Water, Bit- ter Lemon und Ginger Ale sind neu in der 1-Liter-PET-Flasche im Regal. www.migros.ch Bild: Aproz Sources Minérales SA Bild: Goba AG Bild: Coop LIFESTYLE // SCHNEEBESEN UND EISKRATZER ÖKO-AUTOPRODUKTE FÜR DEN WINTER Bild: KUNGS Deutschland Finnische Nachhaltigkeit: Die Griffe der KUNGS-Green-Produkte werden zu 70 Prozent aus Recyclingkunststoff und die Borsten zu 100 Prozent aus rezy- kliertem PET-Kunststoff hergestellt. Das flexible, gleitfähige PET ist perfekt für die Borsten geeignet und wird inzwischen für alle KUNGS-Produkte verwen- det. www.kungs.fi/de PETflash 69 // petrecycling.ch
PET-RECYCLING // WETTBEWERB PETFLASH-RÄTSELSTUNDE Lösen Sie das Rätsel mithilfe der Informationen aus dieser Ausgabe: Hersteller nachhaltiger Autoprodukte Präsident VBSA (Nachname) Kompostierbarer Sack Stiftung für Seifenrecycling Akustikpanel Reduce, …, recycle Solid-...-Prozessor Teilnahme: Füllen Sie das Formular unter folgendem Link aus: www.petrecycling.ch/raetselrunde So nehmen Sie automatisch an der Verlosung folgender Preise teil: 3 x eine Tasche «Lara» von Rossis Eine praktische und voluminöse Tasche aus rezyklierten PET-Getränkeflaschen. 5 x ein Paket von KUNGS Green Jeweils ein Schneebesen mit Eiskratzer und ein kleiner Eiskratzer aus rezyklierten PET-Getränkeflaschen. 5 x PETI, das PET-Maskottchen Der PET-Container zum Kuscheln. Nehmen Sie jetzt am Wettbewerb teil. Einsendeschluss ist der 30. März 2019. PET-Recycling Schweiz wünscht Ihnen viel Glück. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. PETflash 68 // Oktober 2018 Das Lösungswort des letzten Rätsels lautet «Produkt». Der Gewinner und die Gewinnerin der Hauptpreise sind Michael Hodler aus Thun und Mélanie Yerly aus Grattavache. 15 PETflash 69 // petrecycling.ch
PETFLASH DAS MAGAZIN VON PET-RECYCLING SCHWEIZ NR. 69 // FEBRUAR 2019 MIT SPANNENDEN ARTIKELN UND REPORTAGEN ÜBER DIE PET-SAMMLUNG, DAS RECYCLING UND DEN UMWELTSCHUTZ. PET-Recycling Schweiz Naglerwiesenstrasse 4 8049 Zürich Telefon: 044 344 10 80 E-Mail: info@prs.ch www.petrecycling.ch www.facebook.com/proudpetrecyclers 8049 Zürich P.P. PERFO RMAN CE neutral Drucksache No. 01-18-198146 – www.myclimate.org © myclimate – The Climate Protection Partnership
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