MIT STIL - Nr. 200 APROPOS - VON KOPF BIS FUSS - Apropos | Strassenzeitung für Salzburg

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MIT STIL - Nr. 200 APROPOS - VON KOPF BIS FUSS - Apropos | Strassenzeitung für Salzburg
APROPOS
                                      Nr. 200
Den VerkäuferInnen bleiben EUR 1,50

                                         3,E0ur0o
                                                                                                    Ih
                                                                                      A p ro p o s re
                                                                                                   -V e rk ä u fe
                                                                                    Ih r A p ro
                                                                                                p o s -V e rk ri n

                                                DIE SALZBURGER STRASSENZEITUNG
                                                                                                              ä u fe r:

                                                                                      sagt Dan
                                                                                                   ke!

                                                        MIT STIL           Titelinterview mit
                                                                           Festspielpräsidentin
                                                                           Helga Rabl-Stadler
           IN JEDER LEBENSLAGE
           VON KOPF BIS FUSS
           IN SOZIALEN MEDIEN                                                                 MAI 2020
MIT STIL - Nr. 200 APROPOS - VON KOPF BIS FUSS - Apropos | Strassenzeitung für Salzburg
2      [INHALT]                                                                                                                                                                   [EDITORIAL]
                                                                                                                                                                                                                                             3

                     6
                                                                   Thema:   MIT STIL                                      SCHREIBWERKSTATT
                                                                                                                          Platz für Menschen und Themen, die sonst nur
                                                                            4   Verhalten auf Social Media                am Rande wahrgenommen werden.
                                                                                Cartoon                                   16     Sonja Stockhammer
 Unbeirrbar in der Sache ...                                                5   Wie sie reden                                    Luise Slamanig
    Sie war als erste Frau Innen-                                               Frage des Monats                          17     Andrea Hoschek
 politikkolumnistin, Präsidentin
der Salzburger Wirtschaftskam-                                              6   Die Festspielpräsidentin                  18     Rudi Plastinin
  mer und seit 25 Jahren an der                                                 Interview mit Helga Rabl-Stadler
Spitze der Salzburger Festspiele.                                                                                         19     Evelyne Aigner
  Helga Rabl-Stadler spricht im                                             11 Unser neuer Herausgeber                           Georg Aigner
  Apropos-Interview über Her-                                                  Gespräch mit Christian Moik                                                                           Editorial

                                                                                                                                                                                     MIT STIL
 ausforderungen, Erfolge, Span-
                                                                                                                          20     Monika Fiedler
                                                                            12 Entschleunigte Mode
 nungsfelder und Kompromisse.                                                                                                    Edi Binder
                                                                               Shoppen mit gutem Gewissen
                                                                            14 Miteinander                                21     Chris Ritzer
                                                                               bei der Foodcoop Bonaudelta in Lehen
                                                                                                                                                                                     Liebe Leserinnen und Leser!
                                                                                                                          AKTUELL
                                                                                                                          22     Schriftsteller trifft Verkäufer                     Diese Ausgabe hätte Anfang April erscheinen                   Festspielpräsidentin Helga Rabl-Stadler tritt Men-

                   11
                                                                                                                                 Autorin Ricky Knoll traf Verkäuferin                sollen. Als Monatszeitung haben wir eine lang-                schen am liebsten vertrauensvoll gegenüber. „Wenn
                                                                                                                                 Joy Omobude                                         fristige Vorlaufzeit. Fast alle Texte und Fotos               man in den anderen etwas Gutes hineinlegt, wird
                                                                                                                                                                                     waren schon für die Grafik bereit, als wir von den            ein Großteil der Menschen dich nicht enttäuschen,
                                                                                                                          24     Kultur-Tipps                                        Auswirkungen des Corona-Virus erfasst wurden.                 sondern versuchen, diesem positiven Vorurteil,
                                                                                                                                 Im Dornröschenschlaf                                Mitte März haben wir die Zeitungsausgabe an                   das er einfach spürt, gerecht zu werden“, ist ihre
                     Der Neue
               Seit 1. April 2020
                                                                                                                          25     gehört & gelesen                                    unsere Verkäufer*innen gestoppt – was für sie, die            Devise. Anlässlich 100 Jahre Festspiele zeigt sie im
                                                                                                                                 Buch- und CD-Tipps zum                              ohnedies von Armut und Ausgrenzung betroffen                  Apropos-Gespräch auch das Spannungsfeld auf,
           hat die Soziale Arbeit
           gGmbH, zu der auch                                                                                                    Nachhören und Nachlesen                             sind, eine Verschärfung ihrer Lebenssituation                 in dem sich diese bewegen: Zum einen entstanden
                                                                                                                                                                                     bedeutet.                                                     aus einer zutiefst sozialen Motivation heraus als
           Apropos ghört, einen                                                                                           26     Kolumne: Robert Buggler

                                                                                                 22
            neuen Geschäftsfüh-                                                                                                                                                                                                                    Friedensprojekt nach dem Ersten Weltkrieg, zum
                                                                                                                                 Leser des Monats
          rer. Herzlich willkom-                                                                                                                                                     Wir haben daher beschlossen, diese Ausgabe genau              anderen wahrgenommen als „Wolke der Reichen
           men Christian Moik.                                                                                            27     Apropos-Rezept                                      so, wie sie ist, druckfertig zu machen, sodass wir            und der Schönen“ – und inmitten das Bedürfnis,
                                                                                                                                 Diesmal von Verena Siller-Ramsl                     schnell wieder starten können, sobald das Leben               als Festspiel der Salzburger*innen zu gelten, das
                                                                                                 Autorin trifft                                                                      wieder „Jetzt geht’s“ sagt. Zugleich haben wir                sich jeder und jede leisten kann (S. 6–11).
                                                                                                 Verkäuferin                                                                         auf den sozialen Kanälen um Solidarspenden für
                                                                                                 Diesmal hat Autorin      VERMISCHT                                                  unsere Verkäufer*innen gebeten – vielen Dank an               In dieser Ausgabe gilt es auch, sich von unserem

            12
                                                                                                 Ricky Knoll mit Ver-                                                                alle, die bislang gespendet haben und noch immer              Herausgeber Alfred Altenhofer zu verabschieden,
                                                                                                                          28     Apropos-Kreuzworträtsel
                                                                                                 käuferin Joy Omobu-                                                                 spenden wollen (unsere Kontodaten finden Sie im               der als Geschäftsführer unserer Dachorganisation
                                                                                                 de gesprochen.           29     Redaktion intern                                    Impressum auf Seite 31).                                      Soziale Arbeit gGmbH in Pension geht (S. 31), und
                                                                                                                          30     Kolumne: Mein erstes Mal                                                                                          unseren neuen Chef Christian Moik willkommen
    Secondhand &                                                                                                                 Gerlinde Weinmüller                                 Diese Ausnahmesituation macht stark bewusst,                  zu heißen (S. 12). Alfred Altenhofer hat die ver-
  Nachhaltig ist IN                                                                                                                                                                  welche Werte und Prioritäten für uns wichtig sind.            gangenen zwei Jahrzehnte die Geschicke unserer
                                                                                                                          31     Chefredaktion intern                                Der während der Pandemie entwickelte Slogan                   zahlreichen wertvollen Beratungs-, Betreuungs-
  Mode-Shopping mit
 gutem Gewissen geht                                                                                                             Vertrieb intern                                     „Schau auf dich. Schau auf mich“ zeigt, dass es               und Beschäftigungseinrichtungen im Wohnungs-,
                                                                                                                                                                                     um ein umsichtiges Miteinander geht.                          Obdachlosen- und Arbeitslosenbereich gelenkt

                                                                                                 27
 auch in Salzburg. Das                                                                                                           Impressum
    hat unsere Autorin                                                                                                                                                                                                                             und übergibt seinem Nachfolger ein solides Sozi-
Sandra Bernhofer her-                                                                                                                                                                                                                              alunternehmen. Lieber Alfred, wir wünschen Dir
          ausgefunden.                                                                                                    Grundlegende Richtung                                     Preise & Auszeichnungen                                        alles Gute für Deine neue Lebensphase!
                                                                                                                          Apropos ist ein parteiunabhängiges, soziales Zeitungs-    Im März 2009 erhielt Apropos den René-Marcic-Preis
                                                                                                 Apropos-Rezept           projekt und hilft seit 1997 Menschen in sozialen          für herausragende journalistische Leistungen, 2011
                                                                                                                                                                                                                                                   Herzlich, Ihre
                                                                                                                          Schwierigkeiten, sich selbst zu helfen. Die Straßenzei-   den Salzburger Volkskulturpreis & 2012 die Sozialmarie
                                                                                                 Verena Siller-Ramsl
                                                                                                                          tung wird von professionellen JournalistInnen gemacht     für das Buch „Denk ich an Heimat“ sowie 2013 den
                                                                                                 verrät uns eines ihrer   und von Männern und Frauen verkauft, die obdachlos,       internationalen Straßenzeitungs-Award in der Kategorie
                                                                                                 Lieblingsrezepte:

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                                                                                                                          wohnungslos und/oder langzeitarbeitslos sind.             „Weltbester Verkäufer-Beitrag“ für das Buch „So viele
                                                                                                 Reiberdatschis und       In der Rubrik „Schreibwerkstatt“ haben sie die Mög-       Wege“. 2014 gewann Apropos den Radiopreis der Stadt
                                                                                                                          lichkeit, ihre Erfahrungen und Anliegen eigenständig      Salzburg und die „Rose für Menschenrechte“. 2015
                                                                                                 Ofengmüse.
                                                                                                                          zu artikulieren. Apropos erscheint monatlich. Die         erreichte das Apropos-Kundalini-Yoga das Finale des
                                                                                                                          VerkäuferInnen kaufen die Zeitung im Vorfeld um 1,50      internationalen Straßenzeitungs-Awards in der Kate-
                                                                                                                                                                                                                                                                                  Michaela Gründler
                                                                                                                          Euro ein und verkaufen sie um 3 Euro. Apropos ist dem     gorie „Beste Straßenzeitungsprojekte“. 2016 kam das
Ich weiß, wo mein                                                                                                         „Internationalen Netz der Straßenzeitungen“ (INSP)        Sondermagazin „Literatur & Ich“ unter die Top-5 des                                                 Chefredakteurin
                                                                                                                                                                                                                                                                        michaela.gruendler@apropos.or.at
Gemüse herkommt                                                                                                           angeschlossen. Die Charta, die 1995 in London unter-      INSP-Awards in der Kategorie „Bester Durchbruch“.
                                                                                                                          zeichnet wurde, legt fest, dass die Straßenzeitungen      2019 gewann Apropos-Chorleiterin Mirjam Bauer den
 Die Foodcooperation                                                                                                      alle Gewinne zur Unterstützung ihrer Verkäuferinnen       Hubert-von-Goisern-Preis – u.a. für den Apropos-Chor.
 Bonaudelta in Lehen                                                                                                      und Verkäufer verwenden.

                                    APROPOS · Nr. 200 · Mai 2020                                                                                                                                                    APROPOS · Nr. 200 · Mai 2020
MIT STIL - Nr. 200 APROPOS - VON KOPF BIS FUSS - Apropos | Strassenzeitung für Salzburg
4      [MIT STIL]                                                                                                                                                                        [MIT STIL]        5
Soziales Verhalten im Internet           von Christine Gnahn

WIE WIR AUF
SOCIAL MEDIA                             M            it dem Internet ist
                                                      eine völlig neue
                                                      Kommunikations-
                                         ära für die Menschen angebro-
                                         chen. Der Kontakt zwischen
                                                                            Schutz der Anonymität“, er-
                                                                            klärt Eline Leen-Thomele vom
                                                                            Fachbereich Sozialpsychologie
                                                                            der Universität Salzburg, „dann
                                                                            lassen sie sich zu Aussagen hin-
                                                                                                                 Leen-Thomele stellt jedoch eine
                                                                                                                 zunehmende Sensibilisierung
                                                                                                                 bezüglich Hasskommentaren
                                                                                                                 im Internet fest: „Immer mehr
                                                                                                                 melden Gesetzesverstöße.“

MITEINANDER                              Mitmenschen läuft heutzutage
                                         häufig über die Kanäle der
                                                                            reißen, die sie so in der ‚echten‘
                                                                            Öffentlichkeit nicht gesagt
                                                                                                                 Übrigens kann es auch zum
                                                                                                                 Gegenteil kommen, nämlich

UMGEHEN                                  Social Media ab. Plattformen
                                         wie Facebook bieten die Mög-
                                         lichkeit, sich über Themen im
                                                                            hätten.“ Auch dass das Gesicht
                                                                            des anderen nicht zu sehen sei,
                                                                            erschwere das Einfühlungsver-
                                                                                                                 dass sich Menschen positiver
                                                                                                                 darstellen, als sie tatsächlich
                                                                                                                 sind, oder sich an die Meinung
                                         Plenum auszutauschen. Dass         mögen und das Verständnis            anderer anpassen – „die soziale
                                         sich hier jede*r Gehör ver-        für die emotionale Tragweite         Erwünschtheit spielt immer
                                         schaffen kann, ist Chance und      der eigenen Aussagen. „Aus           eine große Rolle.“ Selbst den-
                                         Gefahr zugleich. Denn nicht        diesem Grund werden immer            ken und empathisch agieren ist
                                         selten kommt es zu Beleidigun-     mehr Emojis eingeführt, die          und bleibt wichtig – online wie

                                                                                                                                                                                  WIE
                                         gen und Anfeindungen. „Viele       zusätzlich zum Text die Ge-          offline.
MIT STIL - Nr. 200 APROPOS - VON KOPF BIS FUSS - Apropos | Strassenzeitung für Salzburg
6      [MIT STIL]                                                                                                                                                                              [MIT STIL]        7
                                                                                                                       NAME Helga Rabl-Stadler                            ein Großteil der Menschen dich nicht enttäuschen, sondern ver-      Wie gehen Sie mit einem „Nein“ als Antwort um?

                                                                                                          STECKBRIEF
                                                                                                                       IST Präsidentin der Salzburger Festspiele          suchen, diesem positiven Vorurteil, das er einfach spürt, gerecht         Helga Rabl-Stadler: Ich versuche es, in einen Kompromiss um-
                                                                                                                       ARBEITET wahnsinnig gern                           zu werden.                                                                zuwandeln – oder ich muss es akzeptieren. Aber zuerst versuche
                                                                                                                       FINDET Salzburg „das Herz vom Herzen
                                                                                                                                                                                                                                                    ich, dass wir ein gemeinsames Ja bekommen. Wenn der Sponsor
                                                                                                                       Europas“ (Festspielgründer Hugo v. Hof-
                                                                                                                                                                   Vertrauen ist auch bei Sponsoren wichtig. Wie schaffen Sie es, Spon-             sagt: „200.000 Euro habe ich nicht, aber vielleicht finden wir ein
                                                                                                                       mannsthal)
                                                                                                                       FREUT SICH, dass sie mit 71 Jahren noch     soren zu gewinnen und zu halten?                                                 Projekt mit 100.000 Euro“ oder „Dieses Jahr nicht, aber wenn
                                                                                                                       immer gestalten darf                               Helga Rabl-Stadler: Das Vertrauen ist das A und O. Ich bin                Sie mir was Gutes für 2022 anbieten“, kann man gute Wege
                                                                                                                       ÄRGERT SICH über Besserwisser und                  nicht als Sponsoren-Champion auf die Welt gekommen. Jetzt bin             finden.
                                                                                                                       Schwarzmaler                                       ich es. Ich kann mich noch so gut an meine erste Sponsor-Suche
                                                                                                                                                                          erinnern. 1995 lukrierte ich für die Einrichtung des Pausenrau-     Heuer gibt es auch die Landesausstellung „Großes Welttheater – 100
                                                                                                                                                                          mes im Großen Festspielhaus 10.000 Schilling, also 700 Euro.        Jahre Salzburger Festspiele“, die das Jubiläumsjahr eröffnet. Darin
Titelinterview                                                                                                                                                            Damals bin ich mir wie eine Kaiserin vorgekommen, weil es mir       werden 100 Jahre Festspielgeschichte zusammengetragen, unter-
                                                                                                                                                                          derart schwergefallen ist, um Geld zu fragen.                       schiedliche Perspektiven gezeigt und eine eigens gebaute Bühne lädt

„ICH BIN EINE FRAU.
                                                                                                                                                                          Natürlich kann ich nur so gut sein wie das Programm unse-           zum inspirativen Austausch. Wie ist Ihr ganz persönlicher Zugang zu
                                                                                                                                                                          res Intendanten. Mit einem überzeugenden Projekt kannst du          100 Jahren Festspielen?
                                                                                                                                                                          Menschen gewinnen. Sponsoring ist ein Geschäft, es ist kein                Helga Rabl-Stadler: Sie sind für mich viel mehr als nur ein

FÜR EINE DAME ARBEITE ICH ZU VIEL.“
                                                                                                                                                                          Gnadenakt. Du musst dir genau überlegen, was der andere davon              Festspiel in Salzburg. Für mich repräsentieren sie 100 Jahre
                                                                                                                                                                          hat. Wenn ich einen wohlhabenden Sammler kennenlerne, der                  europäische Kulturgeschichte. Die Festspiele waren auch immer
                                                                                                                                                                          eine halbe Million Euro für ein neues Bild von Anselm Kiefer               Mutmacher in bösen Zeiten. Unsere Festspielgründer haben
                                                                                                                                                                          ausgibt, macht es meist keinen Sinn, wenn ich diesen um 10.000             1920, als in Salzburg Elend und Hunger geherrscht haben, an
Sie bewegt sich souverän auf allen Parketten. Wohl auch deshalb                                                                                                           Euro für die Festspiele frage. Denn der will die bildende Kunst            die Kraft der Kunst geglaubt. Sie haben nicht, obwohl die Zeit so
war sie oft die erste Frau: als Innenpolitikkolumnistin, als Präsi-                                                                                                       und nicht so etwas leicht Verflüchtigbares wie Theater und Oper.           schlecht war, derart flammende Appelle für die Kunst gehal-
dentin der Salzburger Wirtschaftskammer und die vergangenen                                                                                                               Es ist meist schwieriger, einen Sponsor über die Jahre zu halten           ten, sondern weil die Zeit so schlecht war. Nach dem Zweiten
25 Jahre an der Spitze der Salzburger Festspiele. Im Apropos-Ge-                                                                                                          als einen neuen zu gewinnen.                                                                                  Weltkrieg – unterbricht zum
                                                                                                                                                                          Wenn bei einem Unternehmen                                                                                    Fotografen hin „Wollen Sie, dass
spräch erzählt Festspielpräsidentin Helga Rabl-Stadler von Heraus-
                                                                                                                                                                          ein neuer Generaldirektor                                                                                     ich hineinschau in die Kamera?“.
forderungen, Erfolgen und Spannungsfeldern – und weshalb es ihr
                                                                                                                                                                          kommt, will er zumeist neue                                                                                   Fotograf: „Können Sie gerne
leichtfällt, Kompromisse zu suchen und zu finden.                                                                                                                         Projekte fördern. Ich bin daher                                                                               währenddessen, aber ganz unge-
                                                                                                                                                                          sehr glücklich, dass uns viele                                                                                zwungen.“ Helga Rabl-Stadler:
Titelinterview mit Festspielpräsidentin Helga Rabl-Stadler                                                                                                                Sponsoren schon so lange treu                                                                                 „Na, ungezwungen bin ich beim
von Chefredakteurin Michaela Gründler                                                                                                                                     bleiben. Das liegt auch daran,                                                                                Fotografieren nicht. Ungezwun-
                                                                                                                                                                          dass wir uns sehr genau überle-                                                                               gen bin ich dann, wenn Sie
Was bedeutet für Sie Stil?                                                                „Fortiter in re, suaviter in modo.“ Es ist aus dem 16. Jahrhundert              gen, was der Sponsor von einer                                                                                draußen sind. Daher werden sie
      Helga Rabl-Stadler: Innerlich und äußerlich mit sich im Reinen                      und bedeutet: „Unbeirrbar in der Sache, sanft in der Art.“ Sanft                Partnerschaft mit uns hat, was                                                                                es nicht aufs Bild bannen kön-
      zu sein. Ich finde es sehr wichtig, dass jeder Mensch seinen Stil                   ist vielleicht nicht etwas, das man mir zuschreibt, aber Flexi-                 wir ihm bieten und was wir ge-                                                                                nen.“ (lacht) – dann greift sie den
      entwickelt. Der Stil ist jedoch nicht etwas ewig Festgeschriebe-                    bilität auf jeden Fall. (lacht) Ich glaube, wir Österreicher haben              meinsam mit ihm entwickeln                                                                                    Faden nahtlos auf … >>
      nes, sondern muss sich mit dir entwickeln. Als junge Frau war                       das Glück, dass wir Charme nicht als etwas Windiges ansehen,                    können.
      ich sehr burschikos. Um Mode habe ich mich wohl auch aus                            sondern als etwas Erstrebenswertes – und dass man charmant
      Ablehnung und Konfrontation meinem Elternhaus gegenüber                             oder diplomatisch einen Weg zum anderen finden kann.
      nicht gekümmert. Als ich dann nach Jahren in meinem Traum-
      beruf Journalismus das Modegeschäft meiner Mutter in Salzburg                Wie finden Sie den Weg zum anderen?
      übernahm, sagten alle: „Aber was tut denn die Helga dort! Die                       Helga Rabl-Stadler: Es gibt oft gerade in einer Führungsposi-
      interessiert sich doch gar nicht für Mode.“ Das stimmte zwar,                       tion auf der anderen Seite ein Nein. Für mich ist ein Nein keine
      aber ich musste mich damals aus beruflichen Gründen dafür                           Aggression, sondern eine Herausforderung. Ich habe es viel lie-
      interessieren. Als ich später Präsidentin wurde, war mir im Rie-                    ber, wenn mir jemand klar sagt, dass er eine andere Position hat.
      senkreis der Anzug- und Krawattenträger klar, dass auch meine                       Ich versuche es, dem anderen leicht zu machen, einen Kompro-
      Kleidung Kompetenz ausstrahlen muss.                                                miss zu finden. Ich bin eine große Vertreterin des Kompromis-
                                                                                          ses, denn ich glaube, niemand hat die Wahrheit mit dem Löffel
Wie würden Sie Ihren eigenen Stil beschreiben?                                            gefressen. Ich finde es schade, dass Populisten aller Richtungen
     Helga Rabl-Stadler: Klassisch mit Phantasie.                                         den Kompromiss als etwas Laues vernadern. In der Kunst darf es
                                                                                          keinen Kompromiss geben! Der Künstler darf und muss seinen
Sie gelten als Grande Dame, die sich auf allen Parketten souverän,                        Weg verfolgen. Aber in der Politik ist für mich der Kompromiss
geistreich, humorvoll, überzeugend, durchsetzungsstark und men-                           die einzige Möglichkeit, um möglichst viele Menschen vertreten
schenfreundlich bewegt – egal, ob als Journalistin, Unternehmerin,                        zu können. Mir fällt es leicht, mit Humor auch auf jemanden
Präsidentin der Wirtschaftskammer Salzburg oder seit 25 Jahren als                        zuzugehen, von dem ich weiß, dass er nicht meiner Meinung ist.
Festspielpräsidentin. Was ist die Kunst des diplomatischen Vermit-
telns?
                                                                                          Über sich selbst lachen zu können ist dabei für mich eine beson-
                                                                                          ders sympathische Form der Selbstkritik.                                                                 Über sich selbst lachen zu
        Helga Rabl-Stadler: Ich habe mich immer dagegen gewehrt,
        wenn jemand zu mir gesagt hat: „Sie als Dame …“ Ich habe                   Mit welcher Haltung treten Sie Menschen gegenüber?                                                      können ist eine besonders sympathische
        immer gesagt: „Ich bin eine Frau. Für eine Dame arbeite ich
        zu viel.“ (lacht) Es gibt ein lateinisches Sprichwort, das lautet:
                                                                                         Helga Rabl-Stadler: Vertrauensvoll. Ich bin der festen Überzeu-
                                                                                         gung: Wenn man in den anderen etwas Gutes hineinlegt, wird                                                Form der Selbstkritik.“
                                                    APROPOS · Nr. 200 · Mai 2020                                                                                                                                                              APROPOS · Nr. 200 · Mai 2020
MIT STIL - Nr. 200 APROPOS - VON KOPF BIS FUSS - Apropos | Strassenzeitung für Salzburg
8      [MIT STIL]                                                                                                              [MIT STIL]        9
       Nach dem zweiten Weltkrieg hat der General der amerikani-                        muss der Steuerzahler zahlen, bei uns sind es nur 25 Prozent.
       schen Besatzungsarmee, General Clarke, die Eröffnung der                         Jetzt will ich aber nicht Äpfel mit Birnen vergleichen. Denn wir
       Festspiele am 12. August 1945 für seinen ersten Auftritt in der
       Öffentlichkeit bewusst gewählt, weil er gesagt hat, mit Hilfe der
                                                                                        haben ja auch höhere Preise. Ich möchte aber sagen: Die Hälfte
                                                                                        unserer Karten kostet zwischen 5 und 105 Euro, aber unser Ruf
                                                                                                                                                                 Gerade als Festspiele, die wir
       Festspiele und der Vereinten Nationen wird wieder ein freies und
       demokratisches Österreich entstehen. Schöner geht es einfach
                                                                                        wird nicht besser, weil die sind als Erstes weg. (lacht)
                                                                                                                                                            feiern wollen, müssen wir uns an
       nicht.                                                                    Sie sind heuer in Ihrem letzten Jahr als Festspielpräsidentin. Wenn
                                                                                 Sie auf die vergangenen 25 Jahre zurückblicken: Worauf sind Sie             die erinnern, die keinen Grund
Der erste Jedermann wurde am 22. August 1920 auf einer Tribüne
aufgeführt, die aus dem Holz der Baracken eines riesigen Lagers für
                                                                                 besonders stolz?
                                                                                        Helga Rabl-Stadler: Zu Zeiten Karajans hatten die Festspiele               zum Feiern haben.“
Kriegsgefangene gezimmert wurde. Um Max Reinhardt zu zitieren:                          den Ruf, wie eine Wolke der Reichen und der Schönen über die-
„Ich glaube, dass Salzburg wegen seiner wundervollen zentralen                          ser Stadt zu schweben. Ich glaube, diesen Ruf haben wir wegbe-
Lage, seiner landschaftlichen und architektonischen Pracht, seiner                      kommen. Ich habe das schöne Gefühl, die Zuneigung der Salz-
historischen Merkwürdigkeiten und Erinnerungen und nicht zuletzt                        burger gehört uns jetzt. Wir werden als Festspiel der Salzburger
seiner unberührten Jungfräulichkeit wegen dazu berufen ist, Wall-                       zwahrgenommen und gleichzeitig sind wir so international wie
fahrtsort zu werden für die zahllosen Menschen, die sich aus dem                        noch nie mit Gästen aus 80 Ländern, darunter aus über 30 nicht-
blutigen Gräuel dieser Zeit nach den Erlösungen der Kunst sehnen.                       europäischen. Diese Öffnung spiegelt sich auch darin wider, dass
Gerade dieser Krieg hat bewiesen, dass das Theater nicht entbehrli-                     wir dieses Jahr zum 19. Mal die Festspielnächte am Kapitelplatz
cher Luxus für die oberen Zehntausend, vielmehr ein unentbehrliches                     machen. Das ist das größte Klassik-Public-Viewing der Welt.
Lebensmittel für die Allgemeinheit ist.“ Den Festspielen liegt also                     41 Tage lang können die Salzburger*innen und unsere Gäste am
eine zutiefst soziale Motivation zugrunde. Zugleich stehen die Fest-                    Kapitelplatz ausverkaufte oder teure Vorstellungen zum Nulltarif
spiele auch für Geld, Reichtum und Elite. Wie gehen Sie mit diesem                      sehen. Ich glaube, das war ein wichtiger Schritt für diese verän-
Spannungsfeld um?                                                                                                        derte Wahrnehmung. Ebenso
        Helga Rabl-Stadler: Gerade als
        Frau eines Festspiels, das ja nicht       Die Festspielnächte                                                    wie die künstlerischen Nach-
                                                                                                                         wuchsprogramme seit 2008:
        im Ruf steht, eine Sozialaktion zu                                                                               das Young-Singers-Project für
        sein, bemerke ich oft bei Vertre-          sind das größte                                                       die jungen Sänger oder der
        tern von sozialen Institutionen ein                                                                              Young Conductors Award für
        großes Misstrauen mir gegenüber
        unter dem Motto: „Was hat denn
                                                Klassik-Public-Viewing                                                   junge Dirigenten geben jungen
                                                                                                                         Künstlern eine Plattform. Denn
        die für eine Ahnung von den wirk-
        lichen Wechselfällen des Lebens.“
                                                      der Welt.“                                                         wir kaufen nicht nur Stars ein,
                                                                                                                         sondern wir helfen Jungen, ein
        Erstens habe ich eine Ahnung                                                                                     solcher zu werden. Stolz bin ich
        und zweitens interessieren mich diese auch. Ich sage immer:                     auch auf die vielen Jugendprogramme. In Zusammenarbeit mit
        Gerade als Festspiele, die wir feiern wollen, müssen wir uns an                 den Schulen und den örtlichen Kulturvereinigungen bringen wir
        die erinnern, die keinen Grund zum Feiern haben. Darum habe                     Festspielaufführungen aufs Land. Damit haben wir das Exklusi-
        ich die Benefiztätigkeit der Festspiele sehr ausgeweitet. Wir                   ve ein bisschen gelöst.
        haben in den letzten zehn Jahren über 1,5 Millionen Euro für
        Benefizprojekte im In- und Ausland ausgegeben. Anlässlich 70             Kränkt Sie der Vorwurf des Exklusiven und Elitären?
        Jahre Kinderdorf Seekirchen haben wir 70.000 Euro gespendet                    Helga Rabl-Stadler: Es gibt da einen schönen Spruch von
        und heuer werden wir der Caritas anlässlich ihres 100-jährigen                 Friedrich Sieburg: „Elite entsteht durch Leistung, Prominenz
        Bestehens 100.000 Euro überreichen. Ich weiß nicht, ob Sie das                 durch Beifall.“ Wir wollen nicht prominent sein. Wir sind kein
        gewusst haben: derselbe Erzbischof, der 1920 erlaubt hat, dass                 Produkt der Bussi-Bussi- und Applausgesellschaft. Aber wir
        der Jedermann auf dem Domplatz gespielt wird, hat 1920 auch                    wollen durchaus im guten Sinn Elite sein. Durch die Leistung,
        die Caritas gegründet. Das war der Erzbischof Ignatius Rieder.                 besonders gute Vorstellungen zu bringen, wollen wir auch dem
        Wir werden der Caritas das Geld aus Erlösen der Generalproben                  Einzelnen etwas geben. Wir sind kein Opernmuseum, sondern
        geben, denn ich kann ja nichts aus unserem Budget nehmen, da                   die Art, wie wir Oper darstellen, kann jeden Einzelnen zum
        wir von der öffentlichen Hand gefördert werden. Aber ich kann                  Nachdenken bringen. Die großen Themen der Literatur, Liebe
        unsere Schauspieler*innen und Sänger*innen bitten, ohne Gage                   und Hass, Vergebung und Rache, Eifersucht, alles das kann man
        bei der Generalprobe zu spielen. Allein bei einer Jedermann-                   auf der Bühne darstellen und bringt die Leute zum Nachden-
        Generalprobe kommen 90.000 Euro zusammen.                                      ken. Denn wir haben auch keine Rezepte, wie man die heutigen
                                                                                       schwierigen Zeiten bewältigt. Aber alleine, dass wir in einer Zeit
Das Leben und Sterben des reichen Mannes bringt Geld für Bedürfti-                     der vorschnellen Antworten die Möglichkeit schaffen, die Leute
ge – da schließt sich der Kreis wieder. Wie begegnen Sie dem Vor-                      zum Denken anzuregen, ist bereits ein Beitrag zum Dialog.
wurf, dass sich nicht jedermann die Festspiele leisten kann?                           Letztes Jahr hatten wir beispielsweise die Medea – ein schreck-
       Helga Rabl-Stadler: Die Festspiele sind wirtschaftlicher Motor                  licher Stoff. Die Mutter bringt ihre Kinder um, damit sie diese
       für eine ganze Region. Wir sind wichtige Arbeitsplatzgeber und                  nicht dem treulosen Ehemann, der bei einer anderen ist, über-
       -erhalter. Je erfolgreicher wir beim Kartenverkauf sind, desto                  lässt. Wir haben das in einer Art gebracht, dass ich schon eine
       weniger brauchen wir von der öffentlichen Hand. 75 Prozent                      Gänsehaut bekomme, wenn ich nur darüber rede. Ich glaube, da
       unserer Kosten spielen wir selbst ein. Ein deutsches Opernhaus                  hat jeder, der einen Scheidungskrieg miterlebt hat, gespürt: Ja,
       spielt durchschnittlich 20 Prozent ein. Das heißt, 80 Prozent                   das ist das Ärgste, das passieren kann. >>

                                                  APROPOS · Nr. 200 · Mai 2020                                                                                              APROPOS · Nr. 200 · Mai 2020
MIT STIL - Nr. 200 APROPOS - VON KOPF BIS FUSS - Apropos | Strassenzeitung für Salzburg
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Was hätten Sie rückblickend anders gemacht?                                             ja nie sehen!“ Und der damals 6-jährige Maxi antwortete: „Oh ja,                                                                  NAME Christian Moik                                                              Interview

                                                                                                                                                                              Foto: Eva Moik

                                                                                                                                                                                                             STECKBRIEF
      Helga Rabl-Stadler: Nichts. Mit einer solchen Frage vermülle                      immer im Fernsehen!“ (lacht)                                                                                                      IST neugierig, freiheitslie-
      ich nur Hirn und Herz, indem ich etwas nachhänge, das ich
      nicht mehr ändern kann. Ich brauche meine ganze Kraft für das              Sind Frauen Ihnen gegenüber feindlich aufgetreten, weil Sie sie sich
                                                                                                                                                                                                                          bend und kommunikativ
                                                                                                                                                                                                                          ARBEITET gerne mit innovati-                           VOM DRUCKER-
                                                                                                                                                                                                                                                                                   LEHRLING
                                                                                                                                                                                                                          ven Menschen
      Hier und Jetzt. Mir ist es wichtig, dass jeder, der zu mir kommt,          aus bestehenden Rollenbildern gelöst haben?
                                                                                                                                                                                                                          FÜHRT ein sportliches Leben
      das Gefühl hat, dass ich nur für ihn da bin. Natürlich gibt es                    Helga Rabl-Stadler: Als ich 1979 begonnen habe, in die Politik                                                                    FREUT SICH über ausge-
      Tage, an denen man sich manchmal denkt: „Meine Güte, wie

                                                                                                                                                                                                                                                                                 ZUM APROPOS-
                                                                                        einzusteigen, hatte ich die Mehrheit der Frauen gegen mich.                                                                       dehnte Radausfahrten mit
      schaff ich das alles!“, und dann kann es passieren, dass man bei                  Unter dem Motto: „Darf die das? Die hat ja Kinder!“ Oder unter                                                                    Freunden
      keiner Sache ganz dabei ist, weil man während eines Termins an                    dem Motto: „Ist die überhaupt geeignet?“ Besonders arg war                                                                        ÄRGERT SICH über Gleich-

                                                                                                                                                                                                                                                                                 HERAUSGEBER
      den nächsten denkt. Das ist schlichtweg vertane Zeit, weil man                    es, als ich Präsidentin der Festspiele wurde. Das hat sich völlig                                                                 gültigkeit
      nirgends präsent ist. Daher diszipliniere ich mich an solchen                     geändert – und ist einer der größten Glücksmomente meines
      Tagen umso mehr.                                                                  Lebens. Ich glaube, das hat zwei Gründe: Erstens einmal konnte                                         INFO
                                                                                        ich den Beweis antreten, dass auch eine Frau Festspielpräsident                                        Seit 1994 bietet die Soziale Arbeit                                Seit 1. April ist Christian Moik der neue Herausgeber von Apropos und
Wie entspannen Sie sich?                                                                sein kann. Und zweitens macht die Tatsache, dass ich nicht mehr                                        gGmbH Menschen in sozialen Notlagen                               Geschäftsführer der Sozialen Arbeit gGmbH, die zahlreiche Einrichtungen
      Helga Rabl-Stadler: Ich genieße die Früchte meiner Arbeit                         jung bin, anderen nicht mehr jungen Frauen den Mut, nicht aus                                          professionelle Beratung, Betreuung und                            im Wohnungslosen- und Arbeitslosenberatungsbereich unter ihrem Dach
      am besten im Zuschauerraum. Selbst an ganz hektischen Tagen                       der Öffentlichkeit zu verschwinden. Ich sag immer: Lasst es                                            konkrete Hilfsmaßnahmen in den Be-                                 versammelt. Der gebürtige Salzburger startete seine berufliche Karriere
      ist es nicht so, dass ich am Abend ermattet in eine Vorstellung                   euch doch nicht einreden, dass es so wahnsinnig schön ist, mit                                         reichen Beratung, Betreutes Wohnen                                 als Druckerlehrling und arbeitete zuletzt als Jurist in der Fachstelle für
      gehen muss, sondern voller Vorfreude in eine Vorstellung gehen                    60 Jahren in Pension zu gehen. Sondern schaut doch, dass ihr                                           sowie Beschäftigung und Integration. Sie                          Gefährdetenhilfe innerhalb der Sozialen Arbeit gGmbH. Mit diesem Inter-
      darf. Ich kann sehr gut abschalten. Ich glaube überhaupt, das ist                 eure Kraft und Erfahrung nützt, um noch etwas zu machen. Die                                           beschäftigt 70 Schlüsselarbeitskräfte und
                                                                                                                                                                                                                                                                             view heißen wir unseren neuen Chef willkommen.
      eines der Erfolgsrezepte in meinem Leben: dass ich mich immer                     Welt braucht Männer und Frauen, damit sie ein Stück besser                                             98 Transitmitarbeiter*innen.
      wieder auf neue Situationen einstellen kann und zumeist in der                    wird.
MIT STIL - Nr. 200 APROPOS - VON KOPF BIS FUSS - Apropos | Strassenzeitung für Salzburg
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                                                                                                                                        NAME Sandra Bernhofer

                                                                                                  Foto: Privat

                                                                                                                           STECKBRIEF
                              Stilvoll ohne schlechtes Gewissen                                                                         IST freie Journalistin
                                                                                                                                        ACHTET beim Kleiderkauf auf                                        Nachhaltige Kleidung, Schuhe und Accessoires

               ENTSCHLEU-
                                                                                                                                        Gütesiegel
                                                                                                                                        KÖNNTE aber deutlich weniger                                                        Glückskind
                                                                                                                                        kaufen
                                                                                                                                        LIEST „Ich kauf nix“ von Nunu                                                       Allerhöchsten Tragekomfort fürs Baby

               NIGTE MODE
                                                                                                                                        Kaller – ein Bericht über einen                                                     verspricht Glückskind aus Adnet. Die
                                                                                                                                        einjährigen Shoppingboykott                                                         farbenfrohen Strampler und Hauben
                                                                                                                                                                                                                            bestehen aus extrafeiner Merinowolle und
                                                                                                                                                                          EZA Weltladen                                     Maulbeerseide. Die Kollektion wird mit
                                                                                                                                                                          Die Weltläden der EZA gehören zu den              viel Liebe designt und in den Geschützten            MARK Kleidertausch
             Die Modeindustrie gilt als eine der schädlichsten überhaupt: für
                                                                                                                                                                          Pionieren des fairen Handels: In jenem in der     Werkstätten in Salzburg und von einem                Hannakstraße 17, 5023 Salzburg
            die Umwelt, für die Arbeiterinnen und Arbeiter, die die oft viel zu                                                                                           Linzer Gasse findet sich neben Schokolade,        Profi in Bayern handgemacht.                         Jeden ersten Mittwoch und Donnerstag im
            billigen Teile für Hungerlöhne produzieren, und letztlich für den                                                                                             Tees und Kaffee u. a. Mode der Fair-Fashion-      Adnet 441, 5421 Adnet                                Monat von 17.30 – ca. 21.30 Uhr
            Verbraucher, für den Shoppen in eine regelrechte Sucht ausarten                                                                                               Labels Anukoo und Göttin des Glücks, außer-
                             kann. Doch es gibt Alternativen.                                                                                                             dem individueller Schmuck aus aller Welt.
                                                                                                                                                                          Linzer Gasse 64, 5020 Salzburg
von Sandra Bernhofer
                                                                                                                                                                                                                                                                                 Zerum Lifestyle

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                                                                                                                                                                                                                                                                                 Das junge Grazer Modelabel hat in Salzburg
     n einer langen Reihe hängen Kleider, T-Shirts   Nicko setzt so einen Gegentrend zur Fast Fashion,           heute nichts mehr mit kratzigen Pullis zu tun.                                                                                                                  seinen Sitz im Andräviertel: Hier gibt es Klei-
     und Hosen, im Hintergrund wummert Musik.        in der Gewand längst zum Wegwerfartikel gewor-              Die Alternativen sind inzwischen trendig und                                                                                                                    dung der Hausmarke mit bunten Prints sowie
     Vor allem junge Frauen schlendern durch den     den ist: Alle zwei Wochen bringen Textilketten wie          zahlreich – mehr dazu im Kasten.                                                                                                                                von verschiedenen anderen Herstellern, die
Raum und schmökern durch die Kleiderständer.         Zara, H&M und Primark eine neue Kollektion                  Besonders nachhaltig kann auch Second-Hand-              Erdbär                                                                                                 fair und ökologisch produzieren.
Es könnte ein Laden wie jeder andere sein. Mit       auf den Markt. Im Schnitt kauft jede und jeder              Kleidung sein, wie es sie im MARK oder den                                                                                                                      Wolf-Dietrich-Straße 4, 5020 Salzburg
einem Unterschied: Hier ist alles gratis. Jeder      von uns 60 Kleidungsstücke pro Jahr. Bis zu 40              TAO- & Mode-Circel- oder Carla-Läden gibt: Sie           Mit seiner Mode, mit der man sich ausdrü-
bringt, was er will, jeder nimmt, was er will. Und   Prozent davon wird laut einer Greenpeace-Studie             ist nicht neu produziert, sondern schon lange im         cken kann, will das Salzburger Label die Welt
das an zwei Tagen im Monat.                          nur ein paar Mal getragen – oder gar nicht.                 Umlauf und die giftigen Chemikalien, die sich oft        verändern. Im Flagshipstore im Europark gibt
                                                                                                                 in Stoffen finden, sind beim regelmäßigen Waschen        es individuell gestaltete T-Shirts, Jeans, Hem-
Seit 2013 betreut Ivy Nicko diesen Kleidertausch     Mode-Shopping mit gutem Gewissen                            bereits ausgespült worden und keine Belastung            den, dazu fairen Brille, Uhren und Acces-
im Kulturverein MARK im Salzburger Stadtteil                                                                     mehr für unsere Haut und das Grundwasser.                soires anderer Marken. Auch der Store selbst
Sam. „Meine Motivation dahinter: Nachhaltigkeit,     Dass es auch anders geht – fairer, nachhaltiger,                                                                     besteht aus nachhaltigen Materialien.
Umweltschutz, weniger Ressourcen verbrauchen.        menschen- und umweltfreundlicher –, das bewei-              Ein weiterer positiver Nebeneffekt: „Bevor ich Klei-     Europastraße 1, 5020 Salzburg
Denn seien wir uns ehrlich: Fast jeder hat zu viel   sen Fair-Fashion-Labels. Zertifiziert sind diese mit        dung, die ich nicht trage, im Schrank sammle, freu
Gewand zuhause.“                                     Gütesiegeln wie GOTS, der Fair Wear Foundation              ich mich, wenn jemand anderes eine Freude damit
                                                     oder Fair Trade. Und: Nachhaltige Kleidung hat              hat und sie gerne anzieht“, betont Ivy Nicko.
MIT STIL - Nr. 200 APROPOS - VON KOPF BIS FUSS - Apropos | Strassenzeitung für Salzburg
14      [MITEINANDER]

                                                                                                                                              Foto: iStock/ hobo_018
                   „WIR WISSEN, WO UNSERE
                    PRODUKTE HERKOMMEN“
von Christine Gnahn
Zusammen organisieren sich sogenannte                „Es ist einfach ein ganz anderes Gefühl und eine    Verein rund 30 Mitglieder in und um Salzburg,
Foodcoops die täglich notwendigen Le-                andere Wertschätzung gegenüber Lebensmit-           die meisten in der Nähe der Zentrale in der
                                                     teln, wenn man sich damit beschäftigt, wo sie       Hans-Sachs-Gasse in Lehen. Hier kommen sie
bensmittel selbst – und achten dabei auf
                                                     herkommen“, beschreibt Solti. Statt Tomaten         per Schlüsselcode zu jeder Tages- und Nachtzeit
Regionalität und Qualität. So entsteht                                                                   hinein, kaufen bargeldlos ein und schreiben sich
                                                     im Winter ernähren sich viele Mitglieder der
eine ganz eigene Gemeinschaft.                       Foodcoop saisonal und beziehen nur jene Ware,       von ihrem Guthaben, das sie monatlich einzah-

I
                                                     die zur jeweiligen Zeit wächst oder gut gelagert    len, den jeweiligen Betrag herunter. „Das Ganze
     m Supermarkt einzukaufen, ist ohne Frage        werden kann. Ganz möchte man jedoch auch            beruht auf Vertrauensbasis. Und das funktioniert:
     praktisch. Waren aus Herkunftsländern           bei Bonaudelta nicht auf exotischere Lebens-        Wir sind hier eine Gemeinschaft.“ Gelebt wird
     aller Art finden sich gut sortiert vor einem,   mittel verzichten – Reis, Schokolade, Kaffee        diese Gemeinschaft bei den Ladenzeiten: Mon-
zu keiner Jahreszeit muss auf Äpfel, Tomaten,        und Gewürze stammen als Fair Trade gehandelt        tags und donnerstags von 18.30 bis 20 Uhr treffen
Paprika werden. Dennoch gibt es weltweit und         aus zahlreichen fernen Ländern. „Die soziale        sich die Menschen der Foodcoop, um gemeinsam
auch in Salzburg Menschen, die sich dazu ent-        Verantwortung und die der Umwelt gegenüber          einzukaufen und sich zu unterhalten. Zweimal
schließen, viele ihrer Lebensmittel nicht mehr       ist uns bei allem wichtig”, betont Solti.           im Monat übernimmt dabei jedes Mitglied den
über Ketten zu beziehen – sondern über soge-                                                             sogenannten Ladendienst. „Auch Interessierte
nannte Foodcoops, kurz für „Food-Cooperation“,       Die große Herausforderung und zugleich              sind zu diesen Uhrzeiten herzlich eingeladen.“
also „Nahrungs-Kooperation“. In Vereinen             Besonderheit der Foodcoops ist, dass sich die       Viele der Mitglieder sind Studenten - es seien
organisiert kaufen diese Foodcoops selbst ihre       Mitglieder die Lebensmittel selbst organisieren     jedoch zahlreiche Generationen vertreten. Sie
Nahrungsmittel ein, füllen damit ihre Regale in      und dabei jedes Detail vom Einkauf über die         alle eint das gemeinsame Ziel: Das solidarische
eigens angemieteten Räumlichkeiten und stellen       Aufbewahrung bis hin zum Verkauf planen             Miteinander.“ Wir wissen, wo unsere Produkte
sie den Mitgliedern zur Verfügung. Nicht nur         müssen. Dafür gibt es bei Bonaudelta längst         herkommen und wie sie produziert werden, und
Obst und Gemüse, sondern auch Milchprodukte,         ein Organigramm, das an der Wand hängt, und         setzen uns gemeinsam dafür ein, dass regionale
Getränke, Backwaren und vieles Weitere ist dabei     auf mehreren DIN-A4-Blättern zeigt, wer für         und Bio-Betriebe sowie Fair Trade unterstützt
im „Sortiment“.                                      was verantwortlich ist. „AK Finanzen“ steht da      wird. Wir wertschätzen die Umwelt und sind
                                                     beispielsweise , „AK Einkauf“ und „AK Laden-        weitestgehend verpackungsfrei – und gleichzei-
„Uns ist wichtig, dass wir die Produkte von          meisterei“ mit den jeweiligen Aufgaben und dafür    tig wertschätzen wir die Lebensmittel unseres
möglichst regionalen und heimischen Betrieben        zuständigen Mitgliedern. „Da gibt es zum Beispiel   Alltags.“
beziehen“, erklärt Andrea Solti von der Salzburger   auch einen Arbeitskreis, der sich darum bemüht,
Foodcoop Bonaudelta in Lehen, Salzburg-Stadt.        neue Produkte zu finden.“ Derzeit sei eingelegtes
Gründe dafür gebe es viele. „Natürlich ist die Um-   Gemüse wie beispielsweise Gurkerln im Glas ein
welt ein großer Faktor, da weite Transportwege       echter Renner, „da schauen wir gerade, ob es gute   Foodcops in Salzburg:
wegfallen. Aber auch die Qualität der Lebens-        Produzenten in unserer Nähe gibt.“ Fleisch gibt     Bonaudelta
mittel spielt eine Rolle – wir beziehen vor allem    es in der Foodcoop übrigens keines. „Sehr viele     (foodcoop.bonaudelta@gmail.com)
von Bio-Betrieben.“ Teil der Kooperation sei es,     Mitglieder sind Vegetarier, einige auch Veganer.    Foodcoop Josefiau (mahlzeit@fcjosefiau.eu)
gemeinsam die Zulieferer zu besuchen und sich        Daher haben wir hier beispielsweise 2010 ist die    Morzgut (info@foodkooperative.eu)
ein Bild von deren Produktionsweise zu machen.       Foodcoop Bonaudelta entstanden, heute zählt der     Salzkörndl (mitglieder@salzkoerndl.org)

                                                APROPOS · Nr. 200 · Mai 2020
MIT STIL - Nr. 200 APROPOS - VON KOPF BIS FUSS - Apropos | Strassenzeitung für Salzburg
[SCHREIBWERKSTATT]
                                                     16      [SCHREIBWERKSTATT]                                                                                                                                           17
                             Verkäuferin und Schreibwerkstatt-Autorin                                                                                        Verkäuferin und Schreibwerkstatt-Autorin Andrea Hoschek
                             Sonja Stockhammer

                             Genießen mit Stil                                                                                                               Stilvoll
                                                                                                                                                             Eigentlich fällt mir so vieles ein, das             Fantastisch und stilvoll waren übrigens
                             Ich   trinke meinen Kaffee mit Stil.                                                                                            stilvoll wäre. Zum Beispiel mehr Plastik            auch Mirjam Bauer und das Grüntöne Ensemble
                             Ich   esse mein Frühstück mit Stil.                                                                                             zu verbrennen anstelle der vielen Bäume             in St. Virgil letztens. Sie inszenierten und
SONJA STOCKHAMMER            Ich   esse meine Jause mit Stil.                                                                                                und Sträucher, um Energie zu gewinnen. Und          führten gemeinsam ein indisches Märchen
macht viel mit Stil          Ich   esse mein Mittagessen mit Stil.                                                                                           natürlich die Bäume nicht zu stutzen oder           auf. Die Handlung: Im Dschungel stellen
                             Ich   genieße einen schönen Tag mit Stil.                                                                                       in Form zu bringen. Stil ist hier das natür-        sich verschiedene Tiere mit wunderschönen
                                                                                                                              ANDREA HOSCHEK
                             Ich   genieße meinen Tag mit meinem Hund mit Stil.                                                                              liche Wachstum, alles andere ist auch für           Tanzeinlagen vor. Zwei Hunde kommen im
                                                                                                                              trägt gern stilvolle Details
                             Ich   mache meinen Haushalt mit Stil.                                                                                           einen Baum nur Stress, denn das gewordene           Regen zusammen und finden einen Tempel. Der
                             Ich   mache meinen Verkauf mit Stil.                                                                                            Sein ist die Anpassung an die jeweilige             eine geht hinein und wird böse angeknurrt,
                             Ich   pflege mein Pferd mit Stil.                                                                                               Umwelt.                                             dann schaut der andere in den Tempel, doch
                             Ich   pflege meine Katze mit Stil.                                                                                              Stilvoll wäre es für mich auch, in einem            alle sind freundlich zu ihm. Schließlich
                             Ich   pflege mein Fahrzeug mit Stil.                                                                                            Baumhaus zu wohnen. Aufzuwachen mit den             gehen alle beide zusammen durch den schönen
                             Ich   gehe mit Stil einkaufen, weil mir das Freude macht.                                                                       lustigen Tieren und einmal mehr Gemeinsam-          Eingangsbogen und finden einen Spiegel. Da
                             Ich   genieße mein gutes Abendessen mit Stil.                                                                                   keit zu fühlen. Stilvoll war immer schon mit        schau, es fangen alle zu tanzen an und sin-
                             Ich   schaue mir einen guten Film mit Stil an.                                                                                  Zeit und Aufwand hergestellte Kleidung für          gen gemeinsam ein Lied: „Schaust du ängst-
                                                                                                                                                             mich, das kann auch was Selbstgestricktes           lich in den Spiegel, kommt es ängstlich nur
                                                                                                                                                             sein, zum Beispiel eine Blattlandschaft im          zurück, bist du freundlich zu dir selber,
                                                                                                                                                             Herbstpulli. Und natürlich ist auch Salsa           wird es heller Stück für Stück.“ Die Musik
                                                                                                                                                             ein toller Tanz, die Einfachheit finde ich          komponierte der Musiker Milan Stojkovic. Am
                                                                                                                                                             dabei so stilvoll. So könnte es ja ewig             Ende gab es einen gebührenden Applaus für
                                                     Verkäuferin und Schreibwerkstatt-Autorin Luise Slamanig                                                 weitergehen … Stilvoll ist es, mit der Sonne        alle Mitwirkenden. Es war traumhaft!
MIT STIL - Nr. 200 APROPOS - VON KOPF BIS FUSS - Apropos | Strassenzeitung für Salzburg
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                          Verkäufer und Schreibwerkstatt-Autor Rudi Plastinin
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                          Von Kopf bis Fuß
                                                                                                                                                                                                                                                                             Evelyne Aigner

                                                                                                                                                                                                                                                                             Wohlfühlen
                         Architekten, berühmte Baumeister ließen                                                für die Brille. Egal wohin ich gehe, im
                         vor Jahrzehnten und auch heute noch im                                                 Obus oder beim Einkaufen. Beim letzten Mal
                         eigenen Stil Denkmäler und Gebäude in der                                              einkaufen schaute ich mich im Kaufhaus
                         ganzen Welt errichten, die ein Anziehungs-                                             wieder im Spiegel an, ob nicht der Wind beim
                         punkt für Menschen sind.                                                               Herfahren meine Haarwelle verweht hat.
                         Auch die Modewelt und Designer bringen für                                             Die Kassiererin hatte mich beobachtet. Ich                                                                                                                   Ich habe noch nie auf Mode geschaut, Hauptsache,
RUDI PLASTININ ist       unsere Gesellschaft immer wieder einen                                                 dachte mir nichts dabei. Beim Zahlen sagte                                                                                                                   ich fühle mich wohl in meiner Kleidung. Das, was ich
immer gut gerüstet       neuen oder alten Stil auf den Markt.                                                   sie zu mir, deine Haare sind ja eh schön                                                                                                                     anziehe, das bin ich. Als ich in der Schule war, da
                                                                                                                                                                                                                                                     EVELYNE AIGNER freut
                         Mein persönlicher Stil ist ganz anders. Von                                            und lächelte dabei. Ich wurde noch rot – in                                                                                          sich im Mai auf ihren
                                                                                                                                                                                                                                                                             nähte meine Mutter Kleider und strickte Pullover und
                         Kopf bis Fuß muss alles passen. Da brauch                                              meinem Alter!
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                                             20       [SCHREIBWERKSTATT]                                                                                                              21
                           Verkäuferin und Schreibwerkstatt-Autorin Monika Fiedler

                           Immer passend                                                                                     von Autor Chris Ritzer

                           gekleidet                                                                                         Geschmack braucht
                                                                                                                             Lebensfreude
                           Kleidung ist ein Ausdruck unserer selbst          Wer gerne Ski fährt, für den ist eine warme
                           und hat großen Einfluss darauf, wie wir von       und sichere Sportbekleidung wichtig. Beim
MONIKA FIEDLER kleidet
                           unseren Mitmenschen wahrgenommen werden.          Skifahren trage ich immer warme Overalls,
sich gern leger
                           Ich kleide mich gerne leger in Jeans und          die gut zu sehen sind. Mit einem coolen
                           Shirts. Diese Kleidung ist bequem und             Sportoutfit kann man auch einen Freund          Welchen Besen hätten sie gerne? Wenn          sauber abläuft, dann hinterlässt sie
                           passt zu zwanglosen Anlässen. Kinder und          finden, der einem die Langeweile vertreibt.     möglich einen mit Stil? Nun, da gibt es       einen schalen Nachgeschmack und der
                           Jugendliche tragen Kleidung, die keiner           Früher ging ich gerne ins Fitnessstudio,        ein paar Dinge auf dem Planeten Erde,         zeugt nicht nur oft von schlechter
                           Etikette entspricht. Zu Abschlussfeiern,          weil Bodybuilding das Aussehen verbessert       die kann man nicht kaufen und auch nur        Lebensart, sondern mitunter auch von
                           Faschingsfeiern und Abschlussbällen ist           für das Schwimmbad und für den Urlaub im        bedingt lernen erfahrungsgemäß. Es            einem miesen Charakter!
                           eine bestimmte Kleidung Vorschrift. Zur           Sommer. Das Fitnessstudio ist kein Lauf-        ist jetzt nicht unbedingt eine Frage          Es soll ja Leute geben, die behaupten,
                           Abschlussfeier sind die Schüler gut ge-           steg, aber atmungsaktive, figurbetonte und      der Intelligenz, eher der Lebensart           der Unterschied zwischen Glauben und
                           kleidet, die Mädchen in Rock und Bluse und        blickdichte Sportbekleidung wichtig, um ein     vielmehr, die natürlich entwick-              Wissen ist der, dass die einen glau-
                           die Burschen in besserer Hose und einem           angenehmes Tragegefühl bei Krafttraining        lungsbedingt früher nur den oberen            ben, sie wären was Besonderesm und die
                           besseren Hemd. Wer auf einer Faschingsfeier       zu haben.                                       Schichten zugestanden wurde – der Rest        andren wissen es …
                           nicht verkleidet ist, darf nicht bei der                                                          musste froh sein, da sein zu dürfen.          Guter Geschmack ist in jedem Fall
                           Preisverleihung für das schönste Faschings-       Bei einer Wein-Verkostung einer Firma, bei      Doch was ist der Lifestyle eigentlich         wohltuend und spielt wohl die aller-
                           kostüm mitmachen. Wer zum Abschlussball der       der ich angestellt war, trug ich einen mo-      und was zeichnet ihn aus? Uns Menschen        größte Rolle bei der Partnerwahl, aber
                           Tanzschule geht, ist verpflichtet zur Ball-       dernen, schönen Rock und eine dazu passende     verbinden zwei Dinge: zum einen wollen        auch dort ist bekanntlich die Auswahl
                           kleidung. Auf Schulfesten trug ich immer          Bluse. Ich finde die passende Kleidung in       wir dazugehören und zum andren wollen         bisweilen enden wollend.
[PORTRÄT-SERIE]
                                                       22                                                                                                                                                                                         [PORTRÄT-SERIE]
                                                                                                                                                                                                                                                                                  23
                                                                                                               NAME Joy Omobude                                                              NAME Ricky Knoll

                                                                                                                                                               STECKBRIEFE
                                                                                                            IST freundlich, einfach,                                                         IST neugierig auf Men-
                                                                                                                      unkompliziert                                                          schen und ihre Geschichten
                                                                                                             ARBEITET bei Apropos                                                            ARBEITET als Journalistin
                                                                                                         LEBT in einer kleinen Woh-                                                          bei den Stadt Nachrichten
                                                                                                                      nung in Aigen                                                          LEBT in Parsch
                                                                                                            STEHT beim Sparmarkt                                                             FREUT SICH über Wild-
                                                                                                                     Morzger Straße                                                          kräuter und was man
                                                                                                                                                                                             daraus machen kann
                                     Autorin Ricky Knoll trifft Verkäuferin Joy Omobude

              IN GOTTES HAND      Sie wollte immer schon nach Europa. Joy Omobude (28) aus
                                                                                                                                                                             Erwartungen hegte sie große. Sie hoffte
                                                                                                                                                                             auf einen guten Job und wollte sich in
                                                                                                                                                                             der Druckereibranche weiterentwickeln.
                                                                                                                                                                             Doch es kam anders. Nach Europa kam sie
                                                                                                                                                                                                                             Das letzte Monatsgehalt hat er mir gar nicht
                                                                                                                                                                                                                             mehr bezahlt.“

                                                                                                                                                                                                                             Inzwischen lebt Joy vom Apropos-Verkauf,
                                                                                                                                                                                                                                                                                meine Mutter hierher zu holen.“ Träume hat
                                                                                                                                                                                                                                                                                sie, auch einen netten Freund aus Salzburg.
                                                                                                                                                                                                                                                                                „Heiraten wäre schön und dann zwei Kinder
                                                                                                                                                                                                                                                                                bekommen, ein Bub und ein Mädchen. Mit
                                   Benin-City, Nigeria, hat einen langen Weg hinter sich. Vor                                                                                sehr wohl, über Libyen mitsamt all seinen       so gut es geht. „Meine Schwester, die mir          Gottes Hilfe wird das gelingen, alles liegt
                                  zwei Jahren kam sie nach Österreich und lebt seither in Salz-                                                                              Unruhen, der Hitze trotzend. „Ich wusste,       immer sehr hilft, kannte Apropos, wir              in seiner Hand“, ist sie überzeugt.
[AKTUELL]
                                                                                                                                                                                                     25
                                                                                           BÜCHER AUS DEM REGAL

               DORNRÖSCHEN-
                                                                                           von Christina Repolust
                                                                                                                                                  „Hier, nimm die Stifte, male ein kleines Haus,            gegenüber der 10-jährigen Jemenitin Nojud Ali
                                                                                                             Ausgehend von einem aktuellen        einen Bach ein Stück unterhalb des Hauses, einen          und deren Betreuerin ein. Nojud ist ihrem dreißig

                  SCHLAF
                                                                                                             Roman suche ich im Bücherregal       Brunnen, aber male keine Sonne, das Haus liegt            Jahre älteren Ehemann entkommen, jetzt träumt
                                                                                                             – meinem häuslichen und dem in       nämlich im Schatten!“ So der erste Satz, der zur          sie von einer weißen Katze und davon, Ärztin
                                                                                                             öffentlichen Bibliotheken – nach     wunderschönen Frau und Mutter von fünf Kindern,           zu werden. Die 117 Kurzgeschichten erzählen
                                                                                                             Büchern, die einen thematischen      die gerade die Wäsche aufhängt, überleitet. Es ist        vom Unwahrscheinlichen, das knapp neben dem
                Wir freuen uns schon wieder auf die Veranstaltungen der                                      Dialog mit ersterem haben. Ob da-    die Schönheit dieser armen Frau, die, nachdem ihr         Wahrscheinlichen wohnt und das Kinder und
              Salzburger Kulturstätten, sobald sie aus ihrem Dornröschen-                                    bei die Romane mich finden oder      Mann an der Front ist, das Dorf, den Pfarrer und          Erwachsene beschäftigt. Die Ich-Erzählerin hat
               schlaf erwachen dürfen. Einstweilen verweisen wir auf die                                                                          den Bürgermeister so gegen sich, die Randstän-            einen fixen Punkt bei ihren Fahrradtouren: Es ist
                                                                                                             ich die Romane finde, sei einfach
                                                                                                                                                  digen, die Bagage, aufbringt. Stolz hält die Frau         der Friedhof und dort ist es ein bestimmtes Grab.
               Homepage des Dachverbandes der Salzburger Kulturstätten                                       einmal dahingestellt.
                                                                                                                                                  den Begehrlichkeiten stand, wird der Untreue              Traurigkeit ohne Pathos, Schicksale ohne große
               www.kultur.or.at und bieten statt der Apropos-Kulturtipps                                                                          bezichtigt und geächtet. Grete, die Mutter der            Worte, das ergibt jenen packenden Erzählstil, der
                        tiefsinnige Tipps, die uns die Kultur gibt.                        VON RANDSTÄNDIGEN UND                                  Autorin, ist jenes vermeintliche Kuckuckskind, über       packend ist, weil er anstubst, einem sanft auf die
                                                                                                                                                  das sich das Dorf sein Maul zerreißt, und doch            Schulter klopft und sagt: „Schau einfach. Nimm
                                                                                           UNWAHRSCHEINLICHEM                                     ist es wahr: Grete wurde während eines kurzen             die Stifte und male!“
                                                                                           Monika Helfers Romane liest man nie kurz an            Fronturlaubs gezeugt. Monika Helfer erzählt die
                                          Musik drückt das aus, was nicht                  und legt sie dann weg. Man bleibt dabei: Diesen        Geschichte von Grete und ihren Geschwistern               Die Bagage. Monika Helfer. Hanser Verlag 2020.
                                        gesagt werden kann und worüber zu                  Erzählsog erzeugt die 1947 in Au/Bregenzerwald         zu Ende, ihr Glück und ihr Unglück: Es ist die            19,60 Euro
                                                                                                                                                                                                            Die Bar im Freien. Monika Helfer. Deuticke 2012.
                                             schweigen unmöglich ist.“                     geborene Schriftstellerin mit vielen Details und       Tante, die nach dem frühen Tod der Eltern die
                                                                                                                                                                                                            20,50 Euro
                                                              Victor Hugo                  gleichzeitig mit dem „großen Ganzen“, das sie          Geschwister „durchbringt“ und im hohen Alter
                                                                                           ihre Leserinnen und Leser erahnen lässt. Die           von der Bagage am Rande des Dorfes, wo keine
                                                                                           Einzelnen und die Gesellschaft: Szene für Szene        Sonne scheint, zu erzählen beginnt.
                                                                                           eröffnet Monika Helfer die Möglichkeit, selbst
            Tanz ist die versteckte Sprache der Seele.“                                    draufzukommen, wie Menschen denken, wie tief           Die Geschichtensammlung „Die Bar im Freien“
                                           Martha Graham
                                                                                           ihre Beweggründe sind, für das Gute wie für das        bringt einem Skurilles in unaufgeregten, beinahe
                                                                                           Schlechte. In ihrem aktuellen Roman „Die Ba-           beiläufigen Dialogen näher. Da radelt eine Ich-
                                                                                           gage“ nähert sie sich der Familie Moosbrugger,         Erzählerin durch einen Ort, begegnet dabei dem
                                                                                           der wunderschönen Maria Moosbrugger und                kleinen Mann, der Angst hat, seinen Schirm
                                                              Musik und Rhythmus finden    ihrem wortkargen Ehemann, die zu Beginn des            aufzuspannen, er könnte dabei Schaden nehmen.
                                                             ihren Weg zu den geheimsten   20. Jahrhunderts mit ihren Kindern fernab des          In der darauf folgenden Geschichte nimmt die
        Ich liebe es, Theater zu spielen.                         Plätzen der Seele.“      Dorfes wohnt, auf besondere Art und Weise.             Ich-Erzählerin die Rolle einer Interviewerin
   Es ist so viel realistischer als das Leben.“                                  Platon
                             Oscar Wilde

                                                                                                                        GEHÖRT & GELESEN
                                                  Kunst ist für den Menschen genauso
                                                                                                                      gelesen von Ulrike Matzer                                                                gelesen von Michaela Gründler
                                                 ein Bedürfnis wie Essen und Trinken.“
                                                               Fjodor M. Dostojewski                                                                                                                           MAGISCHES AUFRÄUMEN
                                                                                                                 WUNDERWESEN UNTER WASSER
     Musik hat heilende Kraft.                                                                                   Die rätselhafte Schönheit der Korallen faszinierte seit                                       FÜR KINDER
Hat die Fähigkeit, Leute für ein paar                                                                            der Antike. Nicht umsonst durchziehen diese Wesen                                          Die japanische Ordnungs-Queen Marie
Stunden aus sich herauszuholen.“ “                                                                               die abendländische Mythologie, am bekanntesten                                             Kondo hat nach ihrem Welterfolg (für Er-
                     Elton John                                                                                  wohl als Medusenhaupt in den Metamorphosen                                                 wachsene) „Magic cleaning. Wie richtiges
                                                                                                                 des Ovid. In den Kunst- und Wunderkammern der                                              Aufräumen Ihr Leben verändert“ nun auch
                                                Wir haben die Kunst, damit wir nicht                             Renaissance waren Korallen unverzichtbar. Ihre An-                                         ein Kinderbuch geschrieben. Eule Jax und
                                                 an der Wahrheit zugrunde gehen.“                                ziehungskraft verdankt sich auch ihrer unbestimmten                                        Eichhörnchen Kiki sind beste Freunde. Weil
                                                                Friedrich Nietzsche        Natur: Lange galten sie als Steine, Pflanzen, oder als etwas dazwischen.          die Unterkunft von Kiki immer voller und voller wird und sie deshalb
                                                                                           Erst im 19. Jahrhundert erkannte man, dass es sich um Tiere handelt.              keine Spielsachen mehr zum gemeinsamen Spielen findet, vernachlässigt
                                                                                           Wie Polypen zucken sie bei Berührung zurück und schützen sich mit                 sie zunehmend ihre Freundschaft zu Jax. In seiner Not schenkt er ihr ein
                                                                                           Nesselgift. Nachts fahren sie ihre Tentakel aus, um Plankton und kleine           Freundschaftsalbum, das zum Wendepunkt wird. Zudem hilft Jax ihr
                                                                                           Fische zu fassen. Der globale Klimawandel setzt den Korallen jedoch               dank des Stapelspiels, Ordnung zu schaffen. Sie bauen einen Stapel für
      Bücher lesen heißt wandern                                                           ziemlich zu. Die psychedelisch bunten Riffe bleichen aus und verhungern,          jede Sache auf. „Wenn dein Herz einen Freudenhüpfer macht, behältst du
         gehen in ferne Welten,                            Über Musik zu reden ist wie     wenn der Stress anhält. Doch trotz der kritischen Lage sei es noch nicht          es! Wenn nicht, sagst du ‚Danke, liebe Sache!‘ und verabschiedest dich da-
    aus den Stuben über die Sterne.“                       über Architektur zu tanzen.“    zu spät, ermutigt die Autorin am Ende dieses hübschen und handlichen              von.“ Ein liebevoll illustriertes Kinderbuch, das kleine Chaoten ermutigt,
                          Jean Paul                                         Frank Zappa    Kompendiums, das Wissenschafts-, Kunst- und Kulturgeschichte gewandt              sich von Überflüssigem zu trennen.
                                                                                           miteinander verquickt.                                                            Kiki & Jax räumen auf. Marie Kondo. Co-Autorin & Illustratorin: Saline
                                                                                           Korallen. Ein Portrait von Jutta Person. Matthes & Seitz 2019. 20,00 Euro         Yoon. Rowohlt Rotfuchs-Verlag 2019. 10,30 Euro

                                                                                                                                                                             APROPOS · Nr. 200 · Mai 2020
26       [AKTUELL]                                                                                                                                                                                                                                       [AKTUELL]
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                 27
                                                                                                                                                                                  NAME Christian Seigmann

                                                                                     Foto: Salzburger Armutskonferenz

                                                                                                                        LESER DES MONATS

                                                                                                                                                                   Foto: Privat
Gehört.Geschrieben!                                                                                                                                                               IST gern entspannt und richtig informiert             Apropos-Rezept

HELDEN                                                                                                                                                                                                                                 REIBERDATSCHI
                                                                                                                                                                                  FREUT SICH über lustige und freundliche
                                                                                                                                                                                  Menschen und über seine Verlobte
                                                                                                                                                                                  ÄRGERT SICH über Menschen, die anderen

                                                                                                                                                                                                                                       MIT
                                                                                                                                                                                  Angst machen

                                                                                                                                                                                                                                       OFENGEMÜSE
                                                                                                                                                                                  Ich lese schon seit einigen Jahren die Apropos-
                                                                                                                                                                                  Straßenzeitung. Besonders interessant finde ich
                                                                                                                                                                                  die Schreibwerkstatt-Beiträge, weil sie schöne
                                                                                                                                                                                  Einblicke in die Welt der Autoren geben. Eine
                                                                                                                                                                                  Sache fällt mir immer besonders auf, wenn ich        zusammengestellt von Christine Gnahn
                                                                                                                                                                                  die Zeitung durchblättere: das respektvolle und
                                                                                                                                                                                                                                       Seine eigene Leibspeise zu kochen ist et-

„
Kommentar von Robert Buggler                                                                                                                                                      wertschätzende Miteinander. Leider gibt es in
                                                                                                                                                                                  unserer Zeit wieder mehr Menschen, die durch         was Schönes – wenn es schon beim Zube-
       Ihr seid echte Helden“ meinte      Steckt hinter diesem Heldenmythos                                                                                                       gezielte Verunsicherung Kapital herausschla-         reiten nach dem Lieblingsessen duftet und
       der schon leicht ergraute Herr     dann nicht einfach ein schlechtes                                                                                                       gen. Es tut mir daher richtig gut, eine Zeitung      man es schließlich dampfend auf Tellern
       zur Kassiererin an der Super-      Gewissen, das beruhigt werden soll,                                                                                                     zu lesen, die auf genauer Recherche und Re-
                                                                                                                                                                                                                                       serviert, offenbart sich die reine Lebenslust.
marktkasse, während diese fast schon      angesichts ungenügender Personalsi-                                                                                                     spekt gegenüber der Gesellschaft beruht.
28        [RÄTSEL]

UM DIE ECKE GEDACHT
                                                                                                                                                                                                                                             Redaktion intern

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                   Foto: Bernhard Müller
                                                                                                                                                                                                                                             AUF SEINE GANZ
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          lk con
                                                                                                                                                                                                                 NAME Klaudia Gründl de      EIGENE WEISE                                                                                                                                   Informix y Ta

                                                                                                                                                                                                    STECKBRIEF
                                                                                                                                                                 Foto: Privat
                                                                                                                                                                                                                 Keijzer                                                                                                                                                                         mini curso
                                                                                                                                                                                                                 ARBEITET freiberuflich im   Viele unserer Verkäufer*innen sind                                                                                                                 de idiomasn
                                                                                                                                                                                                                 Kultur- und Eventbereich    Unikate und haben ihren ganz                                                                               107,5 & 97,3 mhz
                                                                                                                                                                                                                 FREUT SICH auf einen        persönlichen Stil. Zum Beispiel                                                                            im kabel 98,6 mhz
                                                                                                                                                                                                                 schönen Sommer
                                                                                                                                                                                                                                             der Edi, der alle kennt. Er steht verena.siller-ramsl@apropos.or.at                                        //radiofabrik.at//
                                                                                                                                                                                                                 HOFFT, dass sie dann viel
                                                                                                                                                                                                                 im Freien sporteln kann     unverwechselbar mit Kapperl vor Tel.: 0662 / 870795-23
                                                                                                                                                                                                                 IST TRAURIG ÜBER viele      der Trafik Ende Linzer Gasse und
                                                                                                                                                                                                                 abgesagte Produktionen      hat immer eine flotten Spruch auf
                                                                                                                                                                                                                                             den Lippen. Oder der Ion, den kennen alle, die die Linzer Gasse
                                                                                                                                                                                                                                             durchlaufen. Sein Spruch ist zwar immer der gleiche, dafür aber
                                                                                                                                                                                                                                             ist er ein unermüdlich Anpreisender. Oder der Kurt, ein Freestyler
                                                                                                                                                                                                                                             ohne festen Platz. Der hat natürlich auch seinen ganz eigenen
                                                                                                                                                                                                                                             Stil und einen guten Schmäh. Die Thini hingegen ist mittlerweile
                                                                                                                                                                                                                                             schon eine Institution unter dem Ritzerbogen. Ihre Marken-
                                                                                                                                                                                                                                             zeichen sind Freundlichkeit und feine Zurückhaltung. Wer im
                                                                                                                                                                                                                                             Biosupermarkt in der Alpenstraße einkauft, der kennt vermutlich
                                                                                                                                                                                                                                             die Onicas. Entweder sitzt der Papa Dumitru vor der Türe oder
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                         Entre Panas – Unter Freunden
                                                                                                                                                                                März-Rätsel-Lösung                                           seine Tochter Gabriela. Dumitru hat ein einnehmendes Lächeln
                                                                                                                                                                                Waagrecht
                                                                                                                                                                                                                                             und Gabriela hat Temperament. Dass auch unsere afrikanischen
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Alexandra Centeno viene desde        Infomix und Talk auf
                                                                                                                                                                                1 Kammerzofen (Kamm + Erz + Ofen) 7 AE (Albert Ein-          Verkäufer*innen Stil haben, ist selbstredend. Manche von ihnen                                         Venezuela y trae en su programa      Spanisch mit Minisprachkurs
                                                                                                                                                                                stein) 9 Emus (in: Schreit-EMUS-ter) 10 Grundbirnen          haben sich an ihren Standplätzen richtige Netzwerke aufgebaut                                          una llamativa combinación de
                                                                                                                                                                                11 Fe (in: Eisen-FE-ile) 12 Asti (Ast + i) 14 Liebesmueh
                                                                                                                                                                                                                                             mit ihrer einnehmenden Art. Sie sind beliebt. So wie Kingsley,                                         temas en Español: Noticias, Tec-  Alexandra Centeno kommt aus
                                                                                                                                                                                15 ARD (Das Erste) 16 Ana (-gramm) 17 Opale 18

                                                                                                                                     Klaudia Gründl de Keijzer
                                                                                                                                                                                                                                             der vom Polizisten bis zum Bürgermeister alle in dem Ort kennt,                                        nología, Cultura Latinoamericana, Venezuela und bringt in ihrer Sen-
                                                                                                                                                                                Sekunden 19 GUS 21 Big 22 Filius 23 Anlegen 25                                                                                                                      comedia,… y por supuesto Música.  dung einen bunten Mix an The-
                                                                                                                                                                                Sandgrube 29 Sari 31 Oz 32 Eiger 33 Zulangen 35              wo er verkauft. Ich finde das hat Stil.
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