Mitteilungsblatt des Arbeitskreises Windegg - ZVR-Zahl 310685827 36.Ausgabe/Mai2014

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Mitteilungsblatt des Arbeitskreises Windegg - ZVR-Zahl 310685827 36.Ausgabe/Mai2014
ZVR-Zahl 310685827                                 36. Ausgabe / Mai 2014

                            Mitteilungsblatt des Arbeitskreises Windegg
                                    im Schwertberger Kulturring

Gut erkennbar sind heute noch die Werkzeugspuren an den Felswänden, die im Mittelalter bei der Errich-
tung des Kellers im Burghof hinterlassen wurden. Damals wurde von Hand aus der Raum aus dem vollen
Granitfelsen herausgearbeitet und diente den Burgbewohnern als äußerst notwendiger Vorratsraum mit
gleichmäßig kühler Temperatur.
AUS DEM INHALT
Zusammengefasste Literatur über die Burg Windegg mit Schwerpunkt Burgkapelle
Seite 2 – 19 von Leopold Josef Mayböck. Baubericht, Jahresrückblick und Spenderliste
Rückblick auf Veranstaltungen ab Seite 24, Mitgliederinfos und Stundenübersicht
Arbeitseinsätze und Arbeitspartien Seite 30 – 33, Tagungen, Gruppen und Führungen, Vorschau
Besuchen Sie die GALERIE IM TURM Eintritt frei – geöffnet ab Sonntag, 4. Mai bis 26.Okt. 2014
                               jeden Sonn- und Feiertag 14 – 18 Uhr
                 Bilder von Gerti Mayböck und von Franz Kletzenbauer, Schwertberg
            kreative, süße Kunstwerke aus Thurners Bäckerei – Konditorei, Schwertberg
        und von Franz Gschwandtner aus Allerheiligen liebenswerte Kunstwerke aus Kupfer
Mitteilungsblatt des Arbeitskreises Windegg - ZVR-Zahl 310685827 36.Ausgabe/Mai2014
Zusammengefasste Literatur über die Burg Windegg
            mit Schwerpunkt Burgkapelle
                                   von Leopold Josef Mayböck
   Aus aktuellem Anlass möchte der Autor dieses Beitrages sich mit jener Literatur auseinandersetzen,
die bislang über die ehemalige Regensburger Lehensfeste Windegg veröffentlicht wurde, wobei bewusst
historische Ereignisse ausgeklammert werden, sondern nur Baugeschichte mit einem Schwerpunkt auf die
ehemalige Torkapelle wiedergegeben werden.

   Bereits der Ritter Johann Seyfried Haager von Al-     Schloss Windeck, jetzt nur noch Ruine, seit einem
lentsteig und St. Veit schrieb im Jahre 1661 in seinem   Brand im Anfang des vorigen Jahrhunderts. Es war
Schlösserbüchlein, wo übrigens auch Windegg und          sehr fest von Quadersteinen aufgebaut, noch stet der
Schloss Schwertberg abgebildet wurden, folgenden         Thurm und der größte Teil der Mauern. Auf der west-
Spruch: „Den wer der vergangenen ding nit gedenkt,       lichen Seite ist unten im Tale ein Damm aufgerichtet
der verliehrt nützlich zu leben“.                        zum Schutze gegen die herabrollenden Steine.“
                                                             In einem Verzeichnis von Taxen (matricula epi-
                                                         copila) mussten im Mittelalter etliche Pfarren im
                                                         Machlandviertel dem Passauer Bischof einen Geld-
                                                         dienst leisten, zu diesen gehörte auch die Schwertber-
                                                         ger Kirche mit einer jährlichen Gabe von 5 Pfund
                                                         Pfennigen. Angeführt wurde auch, dass im Schloss
                                                         Windegg eine Kapelle bestand. Die zur Herrschaft
                                                         Windegg gehörige wesentlich größere Pfarre Tragwein
                                                         musste 8 Pfund Pfennige bezahlen.

             Windegg, 1661 Schlösserbuch                 5. 1895 Johann Nep. Cori: (k.k. Militär-
                                                         Bezirkspfarrer für OÖ. und Salzburg).
Chronologische Auszüge aus diversen Veröffentli-         Bau und Errichtung der deutschen Burgen im Mittelal-
chungen:                                                 ter mit Beziehungen auf Oberösterreich. Mus. Jahr.
                                                         Ber. 32. Zweite Ausgabe 172 Seiten, zahlreiche Abbil-
1. 1727 Johann Georg Adam v. Hoheneck: Genealo-          dungen.
gie (Kuefstein) S. 548.                                  Die Vorliebe für den mittelalterlichen Burgenbau er-
„Es lieget nach alter Manier mit hohen Thurm und         wachte schon frühzeitig in mir. Ich wurde auf einer
Gemauer beständiges Schloss Windeck auf einem gä-        Burg geboren und aufgezogen. Schon als Kind schaute
hen Felsen an dem nächst vorbey fließen Ayst Fluß an     ich die altersgrauen Mauern mit ganz regem Interesse
dem Fuß des bergigten Machland an der von Schwert-       an, denn sie waren der Sage nach die Stätte der weisen
berg hinein gehenden Strassen…“                          Frau von Neuhaus, zudem bot die großteils unbewohn-
2. 1809 Ignaz Gielge: Topographisch – historische        te Burg und ruinöse Anlage einen idealen, geheimnis-
Beschreibung des Landes ob der Enns.                     vollen Spielplatz.
„Windek ist zur Herrschaft Schwertberg einverleibt       Im Kapitel Bergfried auf Seite 66 (Fig. 50.) eine Ab-
worden, das Schloss stand auf einem Felsen mit Qua-      bildung von Windegg, nach Vischer 1674. Über die
dersteinen sehr fest nach alter Art aufgebaut, mit ho-   Kapelle schreibt Cori auf S. 122: Zu den Gebäuden,
hen Thürmen und einer Kapelle versehen, ein altes        welche in keiner Burg von Bedeutung fehlen durften,
Gemäuer.“                                                gehörte vor allem die Kapelle. Die meisten Burgkapel-
                                                         len befanden sich innerhalb der Hauptburg, im Palas in
3. 1827 Benedikt Pillwein: Geschichte, Geographie,       der Nähe des Saales, in einem Erker, über dem Tor, an
Statistik ob der Enns, f. 30.                            der Ringmauer oder außerhalb der Umfassungsmauer,
„Windegg ein Schloss und Dorf mit 25 Häusern, 40         als eigener Baukörper.
Wohnparteien und 149 Einwohnern, eine Viertelstunde      (Z. B. die Windegger –Torkapelle).
nordöstlich von Schwertberg auf einen gähen Felsen       Meist ausgestattet mit einem kleinen Altar, Sakra-
nächst der Aist.“                                        mentshäuschen, Mauernischen für Heiligen Statuen,
4. 1856 Julius Strnadt: Geschichte der Herrschaft        Leuchten, Lampen, an den Wänden Weihekreuze,
Windeck und Schwertberg im Lande ob der Enns, K.k.       Wandgemälde, Betstühle u. a. In vielen Burgen gab es
Staatsdruckerei Wien, 59 Seiten. „In der Ortschaft       einen eigenen Burgkaplan, er war nicht nur für die
Windeck steht auf einem jähen Felsen des ehemalige       religiösen Belange zuständig, sondern diente auch –
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weil er der Kunst des Schreibens und Lesens kundig          Eine historische Skizze von Rene von Rhyn in der
war – dem Burgherrn als Schreiber und Ordner der            Unterhaltungsbeilage der Linzer Tagespost Nr. 14,
Dokumente im Archiv. Der Geistliche unterrichtete die       Sonntag 3. April 1910.
Kinder und beschäftigte sich manchmal auch mit Heil-        Auszüge aus dem historischen Bericht: Ausflügler
kunde, meist zusammen mit der Burgherrin.                   sollten nicht den Umweg scheuen, um die eine halbe
                                                            Stunde nordöstlich vom Markt Schwertberg abseits
6. 1903 Karl Rosner: K. k. Baurat. Ruinen der Mittel-
                                                            liegende Burgruine Windegg zu besichtigen, die wegen
alterlichen Burgen Oberösterreichs, Wien S. 55.
                                                            ihres ehrwürdigen Alters, ihrer romantischen Lage
    Windegg: diese Burg erreicht man von der Station
                                                            und ihrer interessanten Geschichte es wohl verdient
Schwertberg der Grein - Mauthausner Bahn, nach ei-
                                                            besucht zu werden.
nem Fußmarsch von ca.1,5 Stunden der über die Ort-
                                                                In der Zeit von 1410 – 1483 als die Burg als Re-
schaft Winden führt. Die Burg liegt auf der ziemlich
                                                            gensburger Lehen die Herren von Wallsee innehatten,
flachen Kuppe eines nach drei Seiten abfallenden Hü-
                                                            soll in der berüchtigten Fehde des Georg von Puch-
gels, der nur an der Ostseite einen steilen Hang zeigt.
                                                            heim im Jahre 1453 gegen den Kaiser Friedrich III.
    Die ganze Burganlage wie sie derzeit ersichtlich ist,
                                                            und seiner Verbündeten auch die Feste Windegg bela-
besteht aus einem mäßig großen Viereck, an dessen
                                                            gert worden sein, wobei die ganze Umgebung ge-
Nordseite sich der Eingang befindet, dieser Zugang
                                                            brandschatzt wurde.
wird von einem überaus kräftigen Bergfried geschützt.
                                                                Georg von Puchheim hatte Friedrich III. von 1440-
Die in der Vischerischen Abbildung gezeichneten
                                                            1452 dem Kaiser als Rat gedient und ihn bei seinen
Vorwerke sind verschwunden. Das Innere des Vier-
                                                            kriegerischen Unternehmungen mit Geld und Söldnern
ecks, dessen Umfassungsmauern noch heute eine be-
                                                            unterstützt. Der Landesherr sicherte ihm stets zu, seine
trächtliche Höhe zeigen, sind aber dicht verwachsen,
                                                            Auslagen und erlittenen Schäden abzugelten. Als der
so dass man von der inneren baulichen Gestaltung
                                                            Puchheimer seine Forderungen stellte, weigerte sich
nicht mehr viel erkennt. Das Eingangstor besitzt noch
                                                            Kaiser Friedrich III. die Vereinbarungen einzuhalten,
seinen aus Quadern hergestellten Halbkreisbogen und
                                                            alle Bemühungen blieben ohne Erfolg deshalb ent-
konnte durch drei vertikal übereinander angebrachte
                                                            schloss sich der Puchheimer zu einer Fehde. Er sandte
hölzerne starke Querriegel verschlossen werden. Die
                                                            einen Ansagebrief an den Kaiser und kündigte seinen
sämtlichen Mauern des Vierecks und des Donjon
                                                            Untertanen und Dienern (Wallsee, Starhemberg,
(Turm) sind an der Innen- und Außenseite mit regel-
                                                            Scherffenberg u. a.) und ihren Gut zu Wasser und zu
mäßig behauenen großen Quadern verkleidet, der Zwi-
                                                            Land, hinter Mauern (Burgen), Zäunen und Gräben
schenraum ist Bruchstein-Mauerwerk. Es ist keine
                                                            Feind zu sein und nach ihrem Schaden trachten, soviel
Spur von einem Außengraben, dem Vorwerk oder von
                                                            er immer vermag. Ausgenommen von dieser Ansage
der ehemals bestandenen Zugbrücke beim Eingang
                                                            waren die Reichsfürsten und die Person des Kaisers
mehr zu entdecken.
                                                            selbst.
    Diese Burg war ein starkes Bollwerk, erstens durch      (Otto Brunner: Land und
die Stärke der über 2 m dicken Umfassungsmauer, des         Herrschaft, Wiss. Buchgesell-
hohen Bergfried, besonders aber durch die äußerst           schaft Darmstadt 1984. S. 12-
solide Bauweise.                                            16)
   (Ein Auszug aus der Baugeschichte von K. Rosner 1903)        Im Jahre 1454 wurde ein
K.k. Baurat K. Rosner war auf der Burg Windegg,             Waffenstillstand abge-
fertigte einen Grundriss Plan und zwei Zeichnungen          schlossen. Doch es gab
an.                                                         immer wieder neue auf-
7. 1903 Schwertberg und Windegg: Auszüge aus der            flammende Konflikte,
Linzer Tagespost Nr.32.                                     1467/68 gab es wieder einen
  Der Erbauer der Burg Windegg soll um 1170 ein Otto        Angriff der Puchheimer mit
von Lengenbach gewesen sein.                                ihren verbündeten Böhmen       Belagerung einer Burg
Anschlag vom 6. Mai 1621: Schloss Windegg ist zwar          gegen die Getreuen des Kaisers, auch diesmal soll die
fest erbaut aber gleichwohl eng und eine schlechte          Burg Windegg angegriffen worden sein, der Pfleger
Wohnung. Im unteren Stöckel auf den ersten Tor be-          Wilhelm Gartlinger konnte mit seinen Männern die
finden sich zwei kleine Stuben. Auf dem mittleren Tor       Angreifer abwehren. Sehr zu leiden hatten damals die
ebenfalls zwei Stuben, darunter eine Pfisterstuben          Machländer Märkte, darunter auch Schwertberg und
(Bäckerei) und die Kapelle.                                 Tragwein sowie die bäuerliche Bevölkerung.
Innerhalb des dritten Tor im oberen Schloss und                 Nach dem Aussterben der Herren von Wallsee 1483
Hauptstock nur drei Stuben, samt einigen Kammern,           gelangte die Burgherrschaft Windegg an die Herren
Kucheln, Ställen und Kellern. Der jeweilige Pfleger         von Scherffenberg.
hat eine saubere Wohnung im Meierhof (Niedermeier)              1506 wurde die Kapelle im Schloss Windegg er-
nächst dem Schloss.                                         wähnt, betreut wurde diese nicht von einem eigenen
                                                            Kaplan, sondern vom jeweiligen Schwertberger Pfar-
8. 1910 Die Burgruine der Herrschaft Windegg:               rer und dem Vikar von Tragwein, als Benefiziat wurde

                                                                                                                  3
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damals noch die zum Edthof gehörige Hofstatt                kommen eingestürzt. Zahlreiche Steine der völlig un-
(Pasthuber) bei Winden genannt.                             gesicherten Maueroberfläche drohen jeden Augenblick
Vicarius ein Geistlicher, der im Auftrag eines Pfarrers     abzustürzen und viel Mauerwerk mitzureißen.
eine Pfarrfiliale betreut. Benefiziat eine kirchliche       Zwischen dem Bergfried und dem heute nicht mehr
Stiftung dessen Aufgabe darin bestand sich um die zur       erkennbaren kleinen Turm lag das Haupttor, das in
Kirche (Kapelle) gehörige Pfründe zu kümmern, seine         seiner Außenmauer noch voll erhalten ist.
Abgaben (Dienste) gehörten der Kapelle.                     Von der Vorburg rechts im Bilde sind nur die Reste
Seit alters her wurde in Windegg jährlich nach Pfings-      der Grundmauern erhalten.
ten an unseren Frauentag ein Ehehafttaiding abgehal-        Grundriss der Ruine von Baurat Karl Rosner um 1900.
ten, die von allen in der Herrschaft wohnenden Perso-                             (Bild 2.) Sehr flüchtige Auf-
nen besucht werden musste. Ob diese Gerichtssitzung                               nahme, die in wesentlichen
in einen der Höfe in der Burg stattfand ist nicht über-                           Maßen nicht stimmen dürften
liefert, vermutlich fand diese aber bei der herrschaftli-                         und durch völliges Fehlen der
chen Taverne am Fuße des Burgberges statt, da hier                                Eintragung der Grundmauer-
mehr Platz vorhanden war um eine größere Men-                                     reste im Inneren eine Vorstel-
schenmenge aufzunehmen.                                                           lung von der Burganlage nicht
    Rene von Rhyn berichtet noch, dass im Jahre 1611                              ermöglicht. Daher sei eine neue
die Gegend um Windegg durch die zügellosen Horden                                 Maßaufnahme des Baugrund-
des Passauer Kriegsvolkes sehr zu leiden hatte. Dass                              risses erforderlich.
am 28. und 29. Mai 1626 aufständische Bauern vorm
Schloss Schwertberg und der Burg Windegg aufmar-
schierten und vom Pfleger Kaspar Johann von Riedis-
ser v. Riedißheim die Herausgabe von Waffen aus der
Rüstkammer forderten. Im Sommer des Jahres 1741
kamen erstmals Französische und Bayrische Verbände
in die Gegend von Schwertberg, Windegg und Trag-
wein. Es gab zahlreiche Übergriffe und die Bevölke-
rung hatte schwer zu leiden. Erst zu Beginn des Jahres       Südseite
1742 vertrieben kaiserliche Truppen unter dem Befehl         re. Nordseite, Donjon (Turm)
des General Bärenklau und des berühmten Oberst
Freiherr von Trenk mit seinen Husaren, die Eindring-        (Bild 3. und 4.) Zeichnung von Baurat Karl Rosner um
linge wieder.                                               1900 von der Süd- und Nordseite. Die Zeichnungen
                                                            zeigen, dass seit 1900 wesentliche Teile des damaligen
9. 1925 Franz Sekker: Burgen und Schlösser, Städte
                                                            Ruinenbestandes nicht verloren gegangen sind.
und Klöster Oberösterreichs, in Georg Matthäus Vi-
                                                            (Bild 5.) Ansicht der Ruine vom Westen, (Bild 6.)
scher Topographia Austriae superioris modernae 1674,
                                                            Ansicht vom Osten, alle Aufnahmen vom April 1944.
Linz 1925, S. 338-341.
                                                            (Bild 7., 8.) Die zahnartigen hohen Mauerreste der
   Die Burg Windegg nördlich von Schwertberg war
                                                            Südwand des Bergfriedes.
ein ungewöhnlicher Bau, das ganze äußere Bauwerk,
                                                            (Bild 9.) Die Südwestecke des Bergfriedes, das Bild
sowohl die Umfassungsmauern als auch der Bergfried
                                                            zeigt deutlich, dass durch den Verlust der Quaderum-
bestand aus regelmäßig behauenen Quadern. Man
                                                            mauerung das verbliebene Mauerwerk in seinem Be-
muss sich füglich wundern wie schnell das Zerstö-
                                                            stand sehr gefährdet ist. Um den hohen Mauerzahn
rungswerk vor sich ging, war die Burg nach Vischer
                                                            dauernd zu erhalten, müssten also von dieser Ecke aus,
im17. Jahrhundert äußerlich noch vollkommen unver-
                                                            sehr umfangreiche und äußerst schwierige Stützmau-
sehrt, so ist heute bis auf geringes Mauerwerk alles
                                                            ern aufgeführt werden. Arbeiten, die jedenfalls nur in
verschwunden.
                                                            Friedenszeit möglich wären.
10. 1944 Dr. v. Juraschek e. h. Linz: Denkmalamt,           (Bild 10.) Bild über die hochgelegene Eingangstür an
Baubericht über den Zustand der Ruine Windegg.              der Südwand des Bergfriedes, dieses zeigt die außer-
Ansicht der Burg aus dem Jahre 1674 , G. M. Vischer.        ordentlich sorgfältige Bearbeitung der Quadersteine in
(Bild 1.) Zu diesem Baubericht wurden zahlreiche            der Türeinfassung.
Fotos vom damaligen Zustand der Ruine angefertigt,          (Bild 11., 12.) Die Außenmauer des Haupttores vom
die aber nicht zur Verfügung stehen – aber die Be-          inneren Burghof aus und außen gegen den Burghof,
schreibung dazu.                                            beim letzten Bild ist die Quaderbehandlung überaus
Beschreibung des derzeitigen Zustandes (1944):              gut zu erkennen.
Vom Palas links nur die beiden Außenmauern in fast          (Bild 13.) Quadersteine mit Bossen. Solche Bos-
voller Höhe erhalten, jedoch an der Südwestecke be-         sensteine (Buckelquader) sind nicht nur wie hier an der
reits eingestürzt und in weiten Teilen schwer einsturz-     Mauerkante des Bergfried, sondern auch in Lagen zu
gefährdet. Vom Bergfried die Süd- und Ostmauer in           drei bis vier Schichten dekorativ über die ganze Mau-
großer Höhe als Zahn erhalten, die Südwestecke voll-        erfläche am Außenbau in Anwendung gekommen.
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Mitteilungsblatt des Arbeitskreises Windegg - ZVR-Zahl 310685827 36.Ausgabe/Mai2014
(Bild 14.) Tiefgehender Mauersprung an der Nordost-        Nachdem die Burgruine Windegg seit über 50 Jah-
ecke, die Ostwand löst sich von der Außenmauer des         ren ohne Sicherungsarbeiten infolge ihrer Quader-
Haupttores völlig ab. Das Gelände an dieser Stelle ist     technik die Unbilden der Witterung verhältnismä-
sehr steil, daher sind Sicherungsmaßnahmen an dieser       ßig gut überstanden hat, hätte die Durchführung
Stelle sehr schwierig.                                     von Sicherungsmaßnahmen aber nur dann Sinn,
(Bild 15.) Südwand des Palas, die Südwestecke ist          wenn sie großzügig und mit Einsatz von sehr vielen
vollkommen herab gestürzt, dadurch sind die anschlie-      Arbeitskräften erfolgten. So müssten meiner Mei-
ßenden Mauerteile schwer gefährdet. Unter dem gro-         nung nach diese Arbeiten auf die Nachkriegszeit
ßen spätgotischen Fenster ist bereits ein sehr bedrohli-   verschoben werden, wobei man es dem Schicksal
ches Loch in der Mauer.                                    überlassen muss, ob die schwerstbedrohten Teile
                                                           auch noch die nächsten Winter überstehen werden.

                                       Foto um 1950        Anmerkung von Konsulent Leopold Josef Mayböck.
                                                           Erst 36 Jahre später (1980) begann auf freiwilliger
                                                           Basis von einem ins Leben gerufenen Arbeitskreis
                                               Südmauer    Windegg die damals drohende Sprengung der ein-
                                       von innen gesehen   zigartigen aus der Romanik stammenden Burgrui-
                                                           ne Windegg zu verhindern, indem bis dato mit ei-
                                                           nem erheblichen finanziellen Aufwand und der
                                                           Leistung von 135.000 freiwilligen Arbeitsstunden
                                                           der Erhalt für die nachkommenden Generationen
                                                           gesichert werden konnte.
                                                           11. 1946. Zeitungsartikel – Mühlviertler Bote
                                                           19. Oktober Das alte Raubnest Windegg –
                                                           Bischofskugeln gegen Rittermauern.
                                                               Ein dichter Waldschopf verbirgt die Überreste der
                                    Foto um 1950           Burg Windegg neugierigen Blicken. Nur der halbzer-
                                    Südmauer von außen     fallene Turm des alten Raubnestes lugt vorwitzig über
                                                           die Baumkronen. Die Ruine verrät noch mit welcher
                                                           Sorgfalt die Herren von Windegg einst ihre Talsperre
                                Foto DI Taschner           erbauten. Sauber behauene Granitquader türmen den
                                Fenster, Südmauer Palas    Bergfried auf. Kunstreiche Steinmetze schufen hier vor
                                von außen                  tausend Jahren ein Meisterwerk ihrer Zunft.
                                                               Baumwurzeln zersprengten den vierkantigen Lu-
(Bild 16., 17.) Das oben erwähnte spätgotische Fenster     ginsland. Die Ringmauern aber mit heißen Kalk gekit-
in der Südmauer des Palas von innen gesehen.               tet, trotzen dem Zahn der Zeit. Schöne Tore und
Die Bilder zeigen einerseits den völlig hoffnungslosen     Fensterbögen zeugen von verblichenem Glanz. Tiefe
Bauzustand an dieser Stelle, die untere Fensterbank        Scharten wissen vom heftigen Ringen um diese Rie-
hängt links über dem großen Mauerloch frei in der          gelstellung der Ritterzeit hoch über der Straße nach
Luft, der Fenstersturz ist gespalten und kann jederzeit    Tragwein. In der Mitte des Burghofes führt ein schrä-
durch das gelockerte Mauerwerk darüber zum Absturz         ger Stollen in die Tiefe, wer mutig genug ist um in
gebracht werden, wobei ein großer Teil des seitlichen      diesen Schacht einzudringen, kommt in ein Kellerge-
Mauerwerks mit abstürzen würde. Andererseits zeigen        wölbe, dessen Mitte eine formschöne Steinsäule ziert.
die Bilder auch deutlich, dass diese spätgotischen         Von diesem Raum aus sollen Gänge bis zum Schloss
Fenster zum Teil mit Ziegelmauerwerk erst nachträg-        Schwertberg geführt haben. Sie sind längst eingestürzt,
lich aus der älteren Quadermauer heraus gebrochen          aber noch heute klingt es an manchen Stellen des
und in einer wesentlich weniger sorgfältigen Mauer-        Burgbergs hohl unter den Füßen.
technik des 15. Jahrhunderts eingesetzt wurden.                Der alte Bachinger dem das ehemalige Jagahäusel
Die Sicherung müsste so erfolgen, dass man von oben        der Burg gehört war ein seltsamer Mensch, Erfinder
Stein um Stein abträgt, nummeriert und dann wieder         und Weltreisender der viele Geschichten kannte. Aber
bei der Einhaltung der gleichen Lagerung von unten         auch seine Tochter weiß einiges um die Geschichte der
nach Ausfüllung des großen Lochs wieder aufmauert.         Burg Windegg, in ihrer Jugend sah man an den Wän-
Aber diese Sicherung des Fensters hätte erst dann          den eines Burgzimmers noch bunte Fresken. Seltsame
Sinn, wenn vorher der Mauerabbruch an der benach-          Menschengestalten leuchteten vom abbröckelnden
barten Südwestkante gesichert werde, dazu sind aber        Kalk, im Trümmerwerk des Burghofes lagen noch
Stützbauten in 10 bis 15 Meter Höhe erforderlich.          bunte Glasscherben und gebrannte Geschirrteile. An
Weniger folgenschwer wäre der Einsturz des rechts in       der Nordseite der Burgmauer befindet sich ein großes
der gleichen Wand befindlichen spätgotischen Fens-         Loch, diese Bresche schlug einst eine Steinkugel der
ters, der ebenfalls jederzeit eintreten kann.              Passauer Herren. Vom Bischofsberg herüber sausten
                                                                                                                5
Mitteilungsblatt des Arbeitskreises Windegg - ZVR-Zahl 310685827 36.Ausgabe/Mai2014
die Mörser Geschoße der riesigen Klerisei. Der             Bauaufnahme der Ruine Windegg im Jahre 1955.
Krummstab bekämpft das Ritterschwert, das Raubnest         Geländeform des Burgberges: Talspornanlage
der „Tschernembl“ zerbrach. Zu Füßen der Feste, zwi-       Flächenausmaß: Hauptburg               1.042 m ²
schen dem Wirtshaus und den Grabenhäuseln breitete                         Vorburg samt Erdwall 3.518 m ²
sich in grauer Vorzeit ein großer Teich, noch heute ist                    Umbaute Gesamtfläche 4.560 m ²
der Wiesenboden dort sumpfig. Windegg war ein
schönes Schloss und mag viele Feste erlebt haben. Der
Raub war zu allen Zeiten ein einträgliches Gewerbe
und aus Bauernschweiß wurde noch immer Herren-
wein.
   Der alte Gastwirt Hochreiter Inhaber der ehemali-
gen Hoftaverne von Windegg erzählt ein Erlebnis sei-
ner Jugendtage. Als Bub fand ich in einem Burgstollen
ein schönes Schwert mit goldenen Griff, dumm wie ich
war habe ich dieses dem Zierdegger um 20 Kreuzer
verkauft. Lange danach hat mich dieser Handel noch
immer gereut.
   Nach einer lokalen Sage nach wurde vor vielen Jah-
ren in Windegg eine Schatzkiste aufgespürt. Als man
die Truhe in der Nacht heimlich wegführen wollte,
brach der Wagen und die Schatzkiste fiel in einen tie-
fen Brunnen indem sich ein Teufel befand, dieser aber
gab das Gold nicht mehr heraus und die Schatzgräber
mussten mit leeren Händen abziehen.
   Nach diesem zeitweiligen Ausflug in die Phantasie
und einigen Anekdoten wenden wir uns wieder der
Sachlichkeit zu.

                                               Der neue
                                                Teich in                     Plan Götting 1955
                                               Windegg.
                                                           Der Hauptburg von Windegg kommt insofern be-
                                                           sondere Bedeutung im Lande ob der Enns zu, als hier
                                              Foto 1998    der quadratische Turm und die Ringmauer noch im
                                              Leopold J.   romanischen Quaderbau errichtet worden sind und
                                               Mayböck     diese beiden Hauptbauwerke zwar ruinös, aber ohne
                                                           spätere Aufbauten auf uns gekommen sind. Den Rang
12. 1962 Georg Grüll: Burgen und Sitze im Bann-            eines edlen Quadermauerwerkes können freilich auch
kreise der Herrschaft Schwertberg.                         die Mauern von Windegg nicht beanspruchen, denn an
Zeitschrift Oberösterreich, Jg. 12. Heft 1./2. S. 22-30.   so mancher Stelle entspricht das Mauergefüge eher
   Das Zentrum zur Ausbildung des Schwertberger            einer Schichten- als einer Quadermauer. Die 2,10m bis
Herrschaftskomplexes bildete nicht Schloss Schwert-        2,30m starken Mauern bestehen verständlicherweise
berg, sondern Burg Windegg, die nun schon seit lan-        nicht nur aus Quadern sondern aus Quaderfüllmauern,
ger Zeit in Trümmern liegt. Mit Gründung dieser Burg       das heißt, dass zwischen den zweiseitigen Quaderscha-
wurde im Rodungsgebiet zwischen Aist und Naarn ein         len der Mauerkern mit Bruchsteinen und Kalkmörtel
Mittelpunkt und Schutzraum für die dort bereits ansäs-     ausgefüllt ist.
sigen Bewohner geschaffen. Im Jahre 1449 gehörten             Zum Brennen geeignetes Kalkgestein kommt im
zur Burgherrschaft Windegg an die 220 Untertanen-          Gneis- und Granitland des Mühlviertels nicht vor,
häuser und ein Wildbann, dazu die Erbvogtei über die       doch der mächtige Donaustrom wälzt in seinem Ge-
drei Güter die zur Pfarrkirche (HL. Apostel Petrus und     schiebe solche Steine heran. Also musste der Kalk von
Paulus) Tragwein gehörten und die Vogtei über die          den Kalköfen entlang der Donau herangeschafft wer-
Pfarren Schwertberg und Tragwein.                          den. So ist es leicht zu verstehen, dass man mit Kalk
13. 1967 Wilhelm Götting – Georg Grüll:                    am Bauplatz sparsam umging, in erster Linie nur bei
Burgen in Oberösterreich. Schriftenreihe der OÖ. Lan-      der Quaderschale Kalkmörtel verwendete, daher der
desbaudirektion Bd.21. Windegg S. 299-307.                 Spruch „ Außen hui, innen pfui“.
Dieser Band gehört zu den wichtigsten Standardwer-            Die zum Teil rostroten Quadersteine von Windegg
ken der Burgenkunde Oberösterreichs.                       stammen von Steinbrüchen in allernächster Umge-
                                                           bung, dieser hellgrau grobkörnige Granit eignet sich
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gut als Mauerstein, nur im Laufe von Jahrhunderten      17. 1981 Manfred Grübl: Eine in Handschrift ver-
wird dieser Granit rötlich. Der Steinmetz sagt „der     fasste Chronik über die Geschichte der Burg Windegg.
Stein rostet“.                                          Unterstützt von den Herren Otmar Wandl Chronist,
   Ausführlich werden die einzelnen Gebäudekomple-      Franz Reindl Obmann des Arbeitskreises Windegg,
xe wie Bergfried, Palas, Nebengebäude, Keller und       Konsulent Dir. Alfred Höllhuber aus Reichenstein und
ehemalige Vorburg beschrieben, die ehemalige Torka-     der Raiffeisenkasse Schwertberg, 47 Seiten.
pelle wurde aber nicht erwähnt aber im Grundriss Plan   Mit der Burg Windegg nördlich von Schwertberg be-
eingezeichnet.                                          sitzt Oberösterreich wohl das schönste Beispiel einer
                                                        romanischen Burg mit Buckelquadermauerwerk. Be-
14. 1968 Georg Grüll: Burgen und Schlösser im
                                                        trachtet man diese Mauern in ihrer „derben Schön-
Mühlviertel, Birken Verlag Wien, S. 131.
                                                        heit“ so möchte man meinen, dass das romanische
   Auf einer Kuppe nächst der Straße nach Kriech-
                                                        Kernstück der alten Veste nicht wie andere Herrensitze
baum und Tragwein liegt die Ruine Windegg, diese
                                                        unter Zwang geschaffen wurde, sondern dass die Burg
Anlage ursprünglich ganz aus Granitquadern erbaut,
                                                        Windegg zum Schutze der Bewohner des Regensburger
begann in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts zu
                                                        Besitzes notwenig war und von denen freiwillig, im
verfallen. Reste des beiläufig trapezförmigen Baues
                                                        Zuge der Kolonisation, als starke Fluchtburg erbaut
sind aber noch erhalten.
                                                        wurde.
15. 1976 Norbert Grabherr: Burgen und Schlösser in
                                                        18. 1987 Leopold Mayböck –Prof. Alfred Höllhuber
Oberösterreich. OÖ. Landesverlag Linz S. 214.
                                                        Der Markt Schwertberg und die Burg Windegg
   Auf einer Felskuppe nächst der Straße von
                                                        Arbeitskreis Windegg im Schwertberger Kulturring,
Schwertberg nach Tragwein, steht die Ruine der klei-
                                                        Geschichtsblätter, Bd. 1. 232 Seiten.
nen Burg Windegg. Der Grundriss gleicht einem
                                                        Kurzer Auszug aus der mit 40 Seiten und 7 Planskiz-
Kreissegment, nur der Turm ist vorgekröpft. Das ver-
                                                        zen versehenen Arbeit von Prof. Alfred Höllhuber über
wendete Baumaterial ist in seiner Qualität für das
                                                        die Baugeschichte der Burg Windegg. Neben allen
Mühlviertel einmalig, denn das gesamte Mauerwerk
                                                        Belangen der Burgenkunde widmete sich der Autor
besteht aus exakt behauenen Granitquadern. So stehen
                                                        auch der ehemaligen Burgkapelle vor dem Tor.
denn in Windegg nur noch die Ringmauern und eine
                                                           Die Torkapelle ein rechteckiger Bau von 7,10m
Wand des Turmes, von den an die Ringmauer ange-
                                                        Länge und 5,90m Breite war an der nordöstlichen
bauten Wohn- und Wirtschaftsbauten sind nur noch
                                                        Schmalseite – nicht ganz symmetrisch – eine runde
spärliche Reste vorhanden.
                                                        Apsis von zwei Fünfteln eines Kreises vorgesetzt.
                           Das Tor wirkt in seiner
                                                        Während die Mauer der Altarnische nur 0,90m und die
                           Einfachheit bestechend,
                                                        hofseitige Mauer rd. 0,95m dick war, wurde die
                           ein Rundbogen aus schwe-
                                                        Schmalseite neben dem Tor auf 1,20m und die Front-
                           ren Quadern mit einer
                                                        mauer gar auf 1,50m verstärkt. Da nun die letztere
                           Wandstärke von fast zwei
                                                        wegen der Geländeform nicht weiter gegen den Gra-
                           Metern, in der Wand sind
                                                        ben gerückt werden konnte, verlor das Kirchenschiff
                           noch Torangeln und die
                                                        vorne links die an der rechten Seite 0,70 m betragende
                           Löcher für den Torver-
                                                        Rückversetzung neben dem Triumphbogen, so dass der
                           schlussbalken vorhanden.
                                                        Altarraum einseitig anschloss.
                           Durch dieses Burgtor ge-
                                                           Gesondert aufgeführte Romanische Burgkapellen
                           langt man in das ver-
                                                        die als vor gelagerter Frontbau die dahinter liegende
                           wachsene und verunkrau-
                                                        Festung (Burg) schützen sollte, findet man selten.
                           tete Innere der Burgruine.
                                                           Ulrich Stevens schreibt: „Die Schutzbedeutung der
Burgtor, Foto L. Mayböck, 1980                          Torkapellen ist sicher in der Weise real aufzufassen,
                                                        dass ein Feind daran gehindert werden sollte, das Tor
(Norbert Grabherr: Autor zahlreicher Publikationen      und durch das zugängliche zu erstürmen. Eher muss
veröffentlichte im Jahre 1975 das Historisch-topo-      an eine apotropäische (Unheil abwehrende) Wirkung
graphische Handbuch der Wehranlagen und Herrensit-      gedacht werden, anstelle einer Kapelle konnten auch in
ze Oberösterreichs. Herausgeber: Arbeitsgemeinschaft    Nischen aufgestellte Heiligenfiguren wie z. B. Georg
für Ur- und Frühgeschichte, Bd. VII-VIII. Wien 1975,    und Michael diesen Schutz übernehmen.
228 S. )                                                (Ulrich Stevens, Burgkapellen im deutschen Sprachraum,
16. 1976 Benno Ulm: Das Mühlviertel.                    Köln 1978, 540 Seiten)
Verlag St. Peter, Salzburg S. 234.
Windegg, die Burg liegt auf einem aus dem Tale auf-     19. 1988 Herbert Erich Baumert – Georg Grüll:
steigenden Felssporn. Im Grundriss ein verschobenes     Burgen und Schlösser in Oberösterreich, Birken Ver-
Quadrat. Sie ist in Oberösterreich bemerkenswerter      lag Wien, 200 Seiten.
einziger romanischer Buckelquaderbau, das Quader-       S.175.Windegg – die auf einem aus dem Tal aufstei-
mauerwerk wechselt oft zum Schichtenmauerwerk           genden Felssporn gelegene kleine ma. Burg umfasste
über, Mauerfüllung ohne ausreichende Mörtelbindung.     eine umbaute Gesamtfläche von 3.200 m², die Fläche
                                                                                                            7
Mitteilungsblatt des Arbeitskreises Windegg - ZVR-Zahl 310685827 36.Ausgabe/Mai2014
der im Grundriss ein verschobenes Quadrat bildende        gerbau im Bereich der heutigen Burganlage.
Hauptburg beträgt 1.042 m ².                                  Es ist mit Sicherheit anzunehmen, dass der heutige
                                                          spätromanische Bau einen älteren, nicht näher fassba-
20. 1990 Oskar Hille: Burgen und Schlösser von O-
                                                          ren Bau ersetzt hat. Leider können nur wenige Indizien
berösterreich, Ennsthaler Verlag 236 Seiten.
                                                          hierfür angeführt werden. Der im Wesentlichen ein-
S.225 Etwa 3 km östlich von Schwertberg liegt auf
                                                          heitlich durchzogene Neubau, der vor allem durch sein
einem sanft abfallenden Hügel die Ruine Windegg.
                                                          ausgezeichnetes Quadermauerwerk besticht, zeigt an
Die Quadermauern der ehemals bischöflich-Regens-
                                                          seiner n. Front, die steil zum Tal abfällt, einige Abwei-
burger Burg war 1680 noch unversehrt, aber die Ge-
                                                          chungen und Unregelmäßigkeiten. Besonders in dem
bäude im Inneren der Burg unbewohnt.
                                                          kleinen, östlichen Palasraum, der durch die später ein-
21. 1991 Georg Clam Martinic (Graf): Österreichi-         gezogene Quermauer vom großen Teil abgetrennt
sches Burgenlexikon, Landesverlag, 496 Seiten.            wurde, zeigen sich Spuren eines zeitlich differenten
S. 266. Windegg – von der ehemaligen Burg (seit dem       Bauwerkes….
18. Jh. Ruine) sind der Bergfried, die Einsteigtür,           Die Burgkapelle ist infolge des Quadermauerwerks
Turm und Ringmauern und das Tor zur Hauptburg             eindeutig zu einer Sekundärbauphase des Neubaus zu
erhalten.                                                 zählen. Abschließend kann somit auf einen typenmä-
                                                          ßig nicht einzugliedernden, wahrscheinlich aber eher
22. 1995 Gerhard Reichhalter: Die Burgruine Win-          einfachen Burgbau d.V.d. 12. Jhs. geschlossen werden.
degg, Gruber Burgblätter Heft 14, Herausgeber Franz       Die im Vorfeld angelegte Kapelle ist im Zuge dieses
Josef Hampapa, Burg Grub, 3761 Messern, 19 Seiten         Neubaus wahrscheinlich in einer Erweiterungsphase
10 Fotos, 1 Baualtersplan und eine Rekonstruktions-       vor der Mitte des 13. Jahrhunderts entstanden.
zeichnung der Burg Windegg in der ersten Hälfte des       Kapitel 9. Die Burgkapelle.
13. Jh. (Herr Gerhard Reichhalter Stadtarchäologe in          Im nördlichen Vorfeld der Burg, im einspringenden
Wien, ein anerkannter Experte Mittelalterlicher Wehr-     Winkel zwischen der Tormauer und Bergfried erstreckt
bauten in Österreich, Verfasser zahlreicher Publikatio-   sich ein kleines Plateau, das im NO und NW von felsi-
nen). Einige Auszüge aus der 10 Kapitel umfassenden       gen Abfällen begrenzt wird. Hier liegt ca. 10 Meter
Arbeit. Kapitel 1. Einleitung.                            von der Torfront und ca. 3,4 m vom Turm entfernt,
Der Arbeitskreis Windegg. Im Gegensatz zur Mehr-          ganz nach N geschoben die Burgkapelle. Ihre Längs-
zahl anderer Burgen war Windegg in der jüngsten           achse liegt ca. SW-NO, in einem Winkel von 32°
Vergangenheit ein besseres Schicksal beschieden.          (statt 90° - Osten), also nicht genau geostet. Der bereits
Nachdem wegen Baufälligkeit schon Pläne zur Spren-        stark verfallene Bau besteht aus einem einfachen Ap-
gung vorhanden waren, konnte diese wertvolle Wehr-        sidensaal mit 4,95 m innerer Länge (S-Wand) und
anlage durch einen tatkräftigen Verein gerettet werden.   angenommenen 3,80 m innere Breite. Das ehemalige
Im Jahre 1980 konstituierte sich der „Arbeitskreis        Außenmaß des Baues ist mit ca. 7,00 m Länge und ca.
Windegg“. Seither wird die gefährdete Burganlage in       6 m Breite festzulegen (42 m²). Durch das völlige Feh-
mühevoller Arbeit nach und nach gesichert, ergänzt        len von Mauerwerk an der NW Seite ist eine exakte
und für interessiertes Publikum zugänglich gemacht.       Breite nicht mehr feststellbar.
So konnten u.a. bereits zahlreiche Bauteile freigelegt        Die Mauerstärken des Saales sind: SW-Wand 1,20
werden, die vordem unter ungeheuren Schuttmassen          m, SO Wand 0,95 m, Apsidenwand 0,86 m. Die halb-
begraben waren. Die aufgefundenen Quadersteine            kreisförmige Apside ist an der erhaltenen ö. Ecke au-
fanden großteils bei der Aufmauerung des Turmes und       ßen 0,74 m, innen 0,64 m eingezogen, Mauerstärke
anderer Bauteile Verwendung. Die verschüttete Zister-     0,92 m.
ne wurde freigelegt, weitere Arbeiten sind im Laufen          Vom gesamten
bzw. in Planung. Zahlreiche Kleinfunde, vor allem         Mauerwerk der
Keramikreste, sollen in einem in Vorbereitung befind-     Kapelle ist heute nur
lichen Museum der Öffentlichkeit zugänglich gemacht       mehr ihre SO Hälfte
werden.                                                   in der Höhe des Erd-
Im Namen aller Burgenfreunde sei allen Mitglie-           geschosses vorhan-
dern des Arbeitskreises größte Anerkennung und            den. Weite Teile,
ein Dankeschön für diese Tätigkeit ausgesprochen.         insbesonders der
Kapitel 3. Lage und Anlage der Burg.                      größte Teil der
    Die Burg liegt auf einer Seehöhe von 353 m. Der       Apside sind infolge
im Zwiesel von Windegger Bach und Mayrgraben              der Bodenbeschaf-
gelegene Burgberg bildet eine felsige Rückfallkuppe,      fenheit abgestürzt.
die nach NO und O. sehr steil zur Straße Schwertberg-     Der Bau ist weit an
Tragwein abfällt. Die S. und W. Seite fallen weniger      den n. Abfall, sogar
steil ab, gegen NW ist der Hügel durch nur wenig tiefe    in den abfallenden
Einsattelung mit dem Hinterland verbunden.                Felsenhang gestellt.
Kapitel 4. Feststellung zu einem ehemaligen Vorgän-                               Die Apside 1980, Foto L. Mayböck
8
Mitteilungsblatt des Arbeitskreises Windegg - ZVR-Zahl 310685827 36.Ausgabe/Mai2014
Als Fundament der Apside waren tiefe Substrukti-
onen nötig, die noch teilweise erhalten sind.

                                    Mauerbettungen
                                    Foto M. J. Grübl

                                    Die ehemalige NW-
                                    Wand der Kapelle
                                    fehlt völlig. Von der
                                    Apside sind geringe
Steinsetzungen ihrer n. Teile tief im Hang sichtbar.
   Die Lage der Kapelle im Vorfeld der Hochburg,
isoliert außerhalb des Beringes wirft einige Fragen           Die Burg Windegg um 1200 (Rekonstruktionsversuch)
                                                                             von Leopold Mayböck
bzw. Probleme auf. Sie ist derart situiert, dass zwi-
schen ihr und Bergfried ein Raum von 3,40 m für den         23. 2003 Dehio-Oberösterreich-Mühlviertel:
Torweg verbleibt. Ob der Bau von Beginn an mit der          Herausgeber dieses Handbuches der Kunstdenkmäler
Hochburg baulich verbunden war, ist nicht nachzuwei-        das Bundesdenkmalamt, Verlag Berger. Horn/Wien,
sen, eher aber unwahrscheinlich. Die Lage der Kapelle       1058 Seiten. S 863-865 Burgruine Windegg.
am Torweg lässt also Schutzfunktion für Weg und Tor         Unter den Personen die bei der einzelnen Bearbeitung
vermuten. Man erhoffte sich durch so einen geweihten        der Objekte Hilfe leisteten, auch Leopold Mayböck
Kapellenbau den Schirm und Schutz Gottes, wenn von          aus Schwertberg.
außen eine Bedrohung sich ankündigte.                       Baugeschichte: Erbaut 12./1.D.13.Jh. mit späteren
                                                            Umbauten, 1594 noch unter den Verteidigungs- und
                                                            Fluchtburgen des Machlandviertels. Im Laufe des 17.
                                                            und 18. Jhs. nur noch als Getreidespeicher und Woh-
                                                            nung der herrschaftlichen Jäger und armer Leute in
                                                            Verwendung. Verfall ab dem 3.Viertel des 18. JHs.
                                                            seit 1980 Restaurierung und teilweisen Wiederaufbau.
                                                            Bemerkenswert ist die kleine romanische Anlage aus
                                                            Quadermauerwerk bezüglich des NW-seitig angebau-
                                                            ten Bergfried und den spärlichen Resten der nördlichen
                                                            Vorburg. Auch die aus Quadermauerresten bestehende
                                                            romanischen Kapelle, ein ehemaliger kleiner längs-
 Rekonstruktionsversuch der Burg Windegg 1. H .d.13.Jhs.    rechteckiger Saalbau mit Halbrund Apsis.
                  Gerhard Reichhalter
                                                            24. 2010 Mag. Dr. Thomas Kühtreiber: Burgenbau
                                                            in Oberösterreich, Forum OÖ. Geschichte. Archäolo-
                                                            gie am Institut für Mittelalterliche Realienkunde in
                                                            Krems, Internationaler Burgenfachmann verweist in
                                                            seinen Arbeiten auch auf die Burgruine Windegg, (hat
                                                            bislang auch zweimal einen Vortrag in Windegg ab-
                                                            gehalten).
                                                            25. 2011 Dipl. Ing. Patrik Schicht: Buckelquader in
                                                            Österreich. Mittelalterliches Mauerwerk als Bedeu-
                                                            tungsträger. Michael Imhof Verlag, 224 Seiten.
                                                            Auf Seite 90-91 Burgruine Windegg.
                                                                Kunsthistorisch bemerkenswert ist das Burgtor,
                                                            dessen äußerer Rundbogen aus perfekt gearbeiteten
                                                            Keilsteinen gefügt ist, innen wird die Mauernische
                                                            scheitrecht überfangen. Das Mauerwerk besteht allge-
                                                            mein aus großformatigen Granitquadern, die im Be-
                                                            reich der geplanten Gebäude bzw. im Turminneren
                                                            grob blockhaft zugerichtet sind. Am Bergfried finden
                                                            sich an drei Kanten Ketten von Buckelquader. Die
                                                            Bosse sind durch groben Randschlag sorgfältig isoliert,
                                                            teilweise zeigen sie steile Anläufe zu Polstern. Die
     Burgruine Windegg, Grundriss, Gerhard Reichhalter      Kanten sind jeweils geflächt, die Bossen gestockt. Die
                        1991-1994                           breiten Randschläge passen bemerkenswert gut zu
                                                                                                                  9
Mitteilungsblatt des Arbeitskreises Windegg - ZVR-Zahl 310685827 36.Ausgabe/Mai2014
regionalen antiken Gegenstücken im Großraum des             zweimal die „Capella in Windeck“ und Capella
römischen Lauriacum / Enns. In einer weiteren Bau-          castri in Winndeckh erwähnt.
phase wurde eine winzige Vorburg mit spätromani-            (Rudolf Zinnhobler: die Passauer Bistumsmatrikeln Bd.2.
scher Burgkapelle vorgelagert.                              1972. S. 62)

     Einige Daten über die ehemalige Burgkapelle            1506 wurde die Burgkapelle in Windegg wiederum
         Windegg von Leopold Josef Mayböck                  erwähnt. Inhaber der Regensburger Lehensfeste war
                                                            damals Bernhard von Schärffenberg, verwaltet wurde
Leider gibt es bis dato nur spärliche Nachrichten über      die Burg vom Pfleger Jörg der Seebacher. Es gab kei-
die ehemalige romanische Torkapelle von Windegg.            nen eigenen Burgkaplan, die Kapelle wurde damals
Sie dürfte in der zweiten Erweiterungsphase im ersten       vom jeweiligen Pfarrer von Schwertberg und dem
Drittel des 13. Jhs. errichtet worden sein. In einer Zeit   Vikar der Pfarre Trag(w)ein geistlich betreut. Als
wo der Edelfreie Regensburger Domvogt Otto V. von           Benefiziat wurde die zum Edthof gehörige Hofstatt in
Lengenbach (1185-1236) Lehensinhaber der Burgherr-          der Nähe des Dorfes Winden erwähnt, später wurde
schaft Windegg war, da er viele Burgen besaß ließ er        dieses Bauernhaus als Pasthub bezeichnet.
die damals nicht unbedeutende Feste Windegg von                 Die Burgkapelle dürfte im 16. und zu Beginn des
einer Burggrafenfamilie verwalten, die sich von Win-        17. Jahrhunderts noch benützt worden sein. Aber unter
degg nannten.                                               der Herrschaft der Freiherren von Tschernembl (1557-
   Der Lengenbacher war auch Inhaber von Burg               1620) nicht mehr als katholische sondern als protestan-
Spilberg, zudem in der Riedmark und im Traunviertel         tische Kapelle. Auch den Pfarrkirchen von Schwert-
begütert war, hielt sich häufig im Lande ob der Enns        berg und Trag(w)ein mit Filiale Allerheiligen stand
auf, wo er auch als oberster Richter mehrmals auf-          ein protestantischer Pastor vor. In Schwertberg war
scheint. Er war durchaus auch finanziell in der Lage        dies Niklas Fabrif und in Tragwein von 1584-1609
einen, dem damaligen Zeitgeschmack entsprechenden,          Pastor Georg Rosenschön. In den Jahren 1609 bis 1610
repräsentativen Neubau und späteren Zubau in Win-           blieb die Pfarre Tragwein unbesetzt, erst zwischen
degg vornehmen zu lassen.                                   1610 und 1616 betreute der Hagenberger lutherische
   Die Ambititonen und Bestrebungen des Lengenba-           Hofprediger Christoph Gilbert de Spaignan diese Pfar-
chers, der über ausgezeichnete Kontakte zum Staufer         re und somit auch die Windegger Burgkapelle.
Kaiser Friedrich II. besaß, gingen in die Richtung für      Die Burgkapelle zu Windegg als Taufkapelle:
seine Besitzungen die Reichsunmittelbarkeit zu erlan-       Das Taufbuch der Pfarre Tragwein berichtet, dass 1610
gen. Was ihm aber die erbitterte Gegnerschaft des           neun Kinder die zur Pfarre gehörten nicht in Tragwein
Österreichischen Herzog Friedrich II. dem Streitbaren       getauft wurden, sondern in der Burgkapelle zu Win-
einbrachte. In den Jahren 1233-36 kam es zu militäri-       degg, zwei Kinder noch im Jänner 1611.
schen Auseinandersetzungen, wobei auch Gebiete              1611 26.Jänner: Mathias ein Sohn des Ehepaares Hans
innerhalb des Regensburger Lusses verwüstet wurden          und Margaretha Raab aus der Gschwendt bei Allerhei-
und Otto V. einen gewaltsamen Tod fand.                     ligen wurde in der Schlosskapelle zu Windegg getauft.
   Es könnte durchaus möglich sein, dass in der Zeit        Taufzeuge: Mathias Kramer Bürger und Zechmeister
um 1230 die Torkapelle errichtet wurde, als zusätzli-       des Gotteshauses Tragwein.
cher Schutzbau vor dem Burgtor der Feste Windegg.           1611 28. Jänner: Um 14 Uhr nachmittags wurde in der
Leider gibt es über das Patrozinium keine Überliefe-        Schlosskapelle Windegg die kleine Barbara getauft, sie
rung, nur eine kleine Randnotiz im Nachlass Strnadt,        war die Tochter des Hans Zauner und seiner Frau Bar-
der den Hl. Georg (23. April, Märtyrer und Nothelfer)       bara die vom Stanger Gut auf der Hochwart (Haar-
ein beliebter Ritterheiliger, als möglichen Schutzheili-    land) abstammte.
gen annimmt.                                                Vorübergehend wurde die alte Burgkapelle von Win-
                              Die Torkapelle war nicht      degg vom Schwertberger Pastor als Taufkapelle ver-
                              besonders groß, die           wendet, damals betreute der Schwertberger Pastor
                              Ausmaße betrugen:             Niklas Fabrif vorübergehend die Pfarre Tragwein.
                              Außen ca. 9 m lang, 6 m       Vermutlich wollte er sich den Weg nach Tragwein
                              breit, die Apsis besaß eine   sparen, wählte daher die alte Kapelle in Windegg für
                              Breite von 3,80 m. Innen      diese Handlung und führte dort das Sakrament der
                              mit Apsis ca. 6,10 m          Taufe durch.
                              Länge, 3,8m Breite, die       Im Jahre 1621 bis 1623 betreute erstmals wieder ein
                              Apsis war 1,80 m breit,       katholischer Pfarrer Christoph Moriz Starck zugleich
                              ergibt einen Kapellenraum     die beiden Pfarren Schwertberg und Tragwein. In den
                              von ca. 21,5 m².              späteren Urbaren der Grundherrschaft Schwertberg/
Zeichnung der Kapelle, Reichhalter 1991                     Windegg scheint die Kapelle in Windegg nicht mehr
1410 gelangten die Herren von Wallsee in den Besitz         auf, sie dürfte ihre Funktion verloren haben.
der Regensburger Burg Windegg und besaßen diese             Kurzer Steckbrief über die Geschichte der Burg-
bis zu ihrem Aussterben 1483. In dieser Zeit wurde          kapellen:
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Die Kapellen im allgemeinen und die Burgkapellen           bei Gefahr die notwendige Kraft verleihen, die bei
im besonderen sind seit jeher Stiefkinder der kunsthis-        Bedarf nötig war, äußere Feinde abzuwehren.
torischen Forschung. Die Kenntnis über sie würde               Otto Piper schreibt über die Kapellen: Zu den alten
einen tieferen Einblick in die Frömmigkeit des mittel-         Ritterpflichten gehörte ein fleißiges Bezeigen der
alterlichen Rittertums gewähren.                               Frömmigkeit, Beten, Beichten, Messe hören, u. a. Na-
    Im Unteren Mühlviertel gehören die Reste der               hezu jede vollständige Burg besaß eine Burgkapelle
Burgkapelle von Windegg zweifelsfrei zu den ältesten           oder einen sakralen Raum. Die an verschiedenen Orten
sakralen Bauwerken die noch aus romanischer Zeit               errichtet wurden, am häufigsten bevorzugte man die so
stammen. Freistehende oder angebaute Kapellen aus              genannten Hauskapellen im Palas, manchmal wurde
dieser Zeit gab es noch.                                       die Burgkapelle als selbständiger Bau außerhalb des
    Arbing 1137, ursprünglich freistehende ehemalige           bering errichtet.
romanische Burgkapelle, einige Zeit als Taufkapelle            Die bauliche Ausstattung einer Kapelle bestand in der
der Pfarre Naarn genützt, später zur Pfarrkirche umge-         Regel aus Wandmalereien, aufgemalten Weihekreu-
baut, Johannes dem Täufer geweiht.                             zen, Altarnische, einen kleinen Altar, Altarstein, Sak-
    Marbach-Schloss 1145,(Capella Simonis et Juda),            ramentshäuschen, ausgesparte Wandnischen für sakra-
wurde aber 1686-1689 abgerissen und neu an der süd-            le Gerätschaften, Kruzifixe, Sitzgelegenheiten, Gebets-
östlichen Ecke des Schlosses errichtet.                        stuhl, einen Eingang, ein oder mehrere Fenster, auch
    Burg Spilberg, Capella in Castro Spilberg.                 kleine Glocken kamen vor.
eine ursprünglich romanische Burgkapelle die an der            (Otto Piper: Burgenkunde, Verlag Weidlich 1967, Nach-
Westmauer des Bering errichtet wurde, noch drei                druck von 1912, S. 531)
Trichterfenster vorhanden.                                     (Ein Glockenfragment wurde vom Autor L. Mayböck
                                   1348 wurde ein              im Jahre 1984 in der Burgruine Mitterberg, bei Perg-
                                   Otto von Spilberg           kirchen, Gemeinde Perg, geborgen. Dieser äußerst
                                   als Burgpfarrer             seltene Fund besteht aus hellgrauen, feinen Guss, ist
                                   erwähnt.1490 unter          kelchformähnlich ca. 18 cm breit und ebenso hoch.
                                   den Scherffenberg           Inv. Nr. 15 f. Fundschicht I. ist im Heimathaus, Stadt-
                                   im Stile der Spät-          museum Perg ausgestellt.)
                                   gotik umgebaut,
                                   und eine Gruft er-
                                   richtet.                    Maßstab 1 : 3
Spilberg, 1987, Foto L. Mayböck
Literatur: OÖ. Kulturzeitschrift Jg. 12, Heft 1./2. 1962, S.
22. Zinnhobler-Bistumsmatrikeln Bd. 2. S. 62. Dehio Mühl-
viertel 2003. Ulm.
Ulrich Stevens schreibt: Eine Burg ist eine mittelalter-
liche Architekturform in der gleichzeitig Wehrwille             Zeichnung Glockenfragment Mitterberg von L. Mayböck
und Wohnabsicht des Besitzers oder der Besitzergrup-
                                                               Erich Lehner – Burgkapellen in Niederösterreich:
pe verkörpert wird. Zur Erfüllung dieser Aufgaben
                                                               (Diss. Techn .Univ. Wien 1985, 590 Seiten)
stehen drei verschiedene Architekturelemente zur Ver-
                                                               Burgkapellen gehören zu den mittelalterlichen Klein-
fügung. Erstens: für Verteidigung Mauern, Wehrgän-
                                                               sakralbauten, meist mit einer schlichten architektoni-
ge und Turm. Zweitens: zum Wohnen Haus (Palas)
                                                               schen Gestaltung und klaren räumlichen Aufbau. Für
diverse Nebengebäude. Drittens: zum Schutz und
                                                               Schmuck und Ausgestaltungsbedürfnisse war nur we-
geistlichen Beistand: die Kapelle, diese unterschieden
                                                               nig Raum vorhanden. In der Romanik gab es fast aus-
sich wiederum in sechs Typen:
                                                               schließlich den Typ des Langhauses mit eingezogener
1. Torkapelle, 2. Turmkapelle, 3. Hauskapelle inner-
                                                               Halbkreisapsis, eher selten ein Rechteckchor. Die
halb des Palas-Komplexes, 4. Kapelle als Zentral-
                                                               meisten dieser alten Kapellen besaßen noch eine Holz-
oder Longitudinalbau innerhalb der Burg, frei oder in
                                                               decke, der Eingang wurde meist praktisch angelegt, die
Verbindung mit dem Palas, 5. Doppelkapelle, 6. frei-
                                                               Trichterfenster gaben meist nur spärliches Licht. Die
stehende Kapelle.
                                                               eher spärliche Einrichtung wurde durch Fresken an den
    Eine Burgkapelle stellt in der Regel auch einen
                                                               Wänden, Seko Malereien, Weihekreuze u. a. ergänzt,
Repräsentationsbau dar, würde diese nur zur Abhal-
                                                               Bilder sprachliche Darstellung von biblischen Szenen
tung von Gottesdiensten und als Andachts- und Ge-
                                                               waren damals sehr beliebt. In der Romanik spielte, um
betsstätte dienen, genüge eine Tragealtar. Besonders
                                                               die symbolisch göttliche Wehrkraft zu erhalten, der
Burgkapellen die am Zugang einer Burg stehen sollen
                                                               Bau einer Kapelle vor dem Burgtor eine wesentliche
einen monumentalen Ausdruck verleihen, zudem auf
                                                               Rolle. die Hauptaufgabe einer Burgkapelle bestand in
die Macht und den Herrschaftsanspruch des Inhabers
                                                               der kirchlich religiösen Versorgung der Burgbewoh-
hinweisen, ebenso die göttliche Legitimierung erwir-
                                                               ner. Bereits im 7. Jahrhundert wurde dem Adel gestat-
ken. Der Schutzpatron sollte den Bewohnern der Burg
                                                               tet auf dem Lande Oratorien zu haben, in welchen
                                                                                                                   11
Messen gefeiert werden konnten, allerdings mit Ein-        4. Reichenstein – Burgruine, Gde. Tragwein, Burgka-
schränkungen, da ja meist keine Pfarrrechte bestanden.     pelle beim ehemaligen Tor, Frühgotik, Hl. Nikolaus,
    Der Großteil der Burgkapellen entstand in der Zeit     15. Jh. Capella in Reyhenstein“ spätere Umbauten und
des Spätmittelalters. Viele noch aus der Romanik           1567 Aufstockung, Sel. Jungfrau Maria um-benannt,
stammende, wurden großteils dem Zeitgeschmack der          von 1785-1816 Lokalpfarre, danach Filialkirche der
Gotik nach umgestaltet, Gewölbe, Konsolen, Rippen          Pfarre Pregarten.
u.a. In jeder größeren Burg gab es einen sakralen          Im Reichensteiner Urbar von 1559 werden auch die
Raum, der Typ Hauskapelle wurde immer beliebter.           „Stifts Gueter zum Schloß Reichenstain zu der Capel-
    Auch schon damals war der Burgenbau und die Er-        len daselbst“ genannt.
richtung einer Burgkapelle genehmigungspflichtig, der      Neun Untertanengüter mussten Abgaben an die
Bauherr musste beim zuständigen Bistum (Passau) und        Schlosskapelle leisten:
beim jeweiligen Pfarrer um eine Bewilligung ansu-          In der Tragweiner Pfarre: Der Gatterer und Schicken
chen. Besonders die Bestellung eines eigenen Burg-         am Aschberg u. der Steinbruckmüller an der Waldaist.
kaplan bedurfte einer Sondergenehmigung, zudem             In der Gutauer Pfarre: Der Gaisrucker und der Gabriel
musste die Erhaltung des Burgpfaffen gewährleistet         Tischler vom Hof.
werden. Da der Pfarrer in dessen Pfarrbereich die Ka-      In der Wartberger Pfarre: Wolfgang am Manchberg,
pelle lag, auch mit zukünftigen Einbußen an Einnah-        Steffan am Feld und der Paul am Meitschenhof.
men rechnen musste. Da ja in Zukunft gewisse liturgi-      In der Neumarkter Pfarre: Michael Baumgartner von
sche Handlungen wie Hochzeiten, Taufen und Toten-          seinem Gut.
messen aber auch normale Gottesdienste, Bet- und           „Summa aller unser Frauen Dienste im Amt Reichen-
Gedenktage in der Burgkapelle abgehalten wurden,           stein, samt den Stifts Unterthannen so zu der Capeln
entgingen dem Pfarrer die Stola Gebühren und sonsti-       im Schloss gehörn samt d. Weihnachts Ehrung thuet.“
ge Spenden. In der Burgkapelle durften nur Angehöri-       Gelddienst:     37 Gulden, 3 Schilling 13 Pfennige.
ge der Besitzer Familie, Pfleger, Jäger, Bedienstete       Naturaldienst: 5 Mut, 9 Metzen, 2 Viertel Metzen
und Personen des Meierhofes, Taverne, Hausmühle            Korn; 6 Mut, 22 Metzen Hafer; 4 Herbsthähne; 8 Hüh-
u.a. bei den jeweiligen Abhaltungen von religiösen         ner; 1 Käse und 140 Stück Eier.
Zeremonien teilnehmen, alle die innerhalb des Herr-              (OÖLA. Urb. Reichenstein 1559, Archiv Starhemberg
schaftlichen Dominikalbereiches lebten. Deshalb war                                                        Hs.139.)
es üblich, dass der Pfarrer für die in Zukunft entgange-
nen Einkünfte von den Burgherren entschädigt werden
musste.
    Im Bezirk Freistadt sind sieben Burg- und
Schlosskapellen erwähnt und noch heute ganz oder
teilweise erhalten:
1. Freistadt Stadt, in der Landesfürstlichen Burg über
dem Tor eine Kapelle. Zwei kreuzrippengewölbte Jo-
chen, 5/8 Schluss, gewölbter Altarraum 14. Jh.
                                                           oben: Reichenstein um 1920,
                                                           Zeichnung Karl Radler.
                             2. Ruttenstein – Burgruine       rechts: Kapelle Reichenstein
                             Gemeinde Pierbach.                    Foto L. Mayböck, 1987

                             Reste der Kapelle an der      5. Hagenberg – Schloss, Gde. Hagenberg, ehemalige
                             Ringmauer, Ende 13. Jh.       Burgkapelle wurde um 1600 in ein protestantisches
                             1 jochig mit 5/8 Schluss,     Bethaus umgewandelt, seit 1785 Pfarrkirche.
                             ehemaliges Kreuzrippenge-                                               (Dehio S. 120)
                             wölbe auf unterschiedlich     6. Weinberg – Schloss, Gde. Kefermarkt, „Capella
                             geformten Konsolen.           castri in Weinberg“ 15. Jahrhundert, 1489 Stiftung
                                                           einer Kaplanstelle. 1635 neue Kapelle im nördlichen
oben: Ruttenstein Kapelle,
                                                           Halbkreisturm erbaut.                    (Dehio S. 344)
Foto L. Mayböck 1987
                                                           7. Zellhof – Schloss, Gde. Bad Zell, freistehende
                                                           Schlosskapelle 1618 errichtet, nur mehr Reste erhalten.
3. Prandegg – Burgruine
                                                                                                      (Dehio S. 81)
Gemeinde Schönau.
Reste der ehemaligen Hauska-                               Im Bezirk Perg sind elf Burg- Schlosskapellen
pelle in der hinteren Altburg,                             erwähnt:
Obergeschoß, rechteckiger                                  1. Greinburg, Gde. Stadt Grein, Renaissance Kapelle
Raum, Hornkonsole mit Rip-                                 im Südwestturm, Netzgewölbe um 1625, 1jochig mit
penansätzen, 14. Jh.                                       5/8 Schluss und hoher Stichkappentonne, frühbarocker
rechts: Prandegg, Konsole in der                           Stuck.                                 (Dehio S. 224)
Kapelle, Foto L. Mayböck 1997                              2. Kreuzen ehemalige Doppelburg, Ruine,
12
Gemeinde Bad Kreuzen, im 14. Jh.„Duae capella in           brunn segnen, zu Maria Lichtmess Kerzen segnen, zu
castro Creuzing“ die                                       St. Blasius Salz, am Palmsonntag, am Aschermittwoch
zwei Kapellen werden                                       und zu Ostern ebenfalls einen Segen erteilen, Taufen
1690 noch genannt, im                                      und Trauungen vornehmen. Nicht erlaubt war dem
19. Jh. bei einer weite-                                   Kaplan die Beichte abzunehmen, sowie die Spende der
ren Demolierung der                                        Sterbesakramente und das Recht ein Begräbnis abzu-
Burg werden auch die                                       halten, dies oblag weiterhin beim jeweiligen Pfarrer
Kapellen abgetragen.                                       von St. Thomas. Als Entschädigung gab der Burkhard
            (Zinnhobler -                                  der Gneusser dem Kloster Waldhausen zwei freieigene
Bistumsmatrikeln S. 6)                                     Lehen zu Heutal in der Pfarre Laa an der Thaya.
                       Zeichnung der Burg Kreuzen, 1850                                     (OÖUB. 7. S. 633 n. 620)
3. Klam – Schloss, Gde. Klam, die ältere Kapelle im        1384 verkaufte ein Hanns Gneusser die freieigene
Palas wurde 1360 erwähnt, 1416 Capella S. Helena           Feste Saxenegg an den Österreichischen Herzog Alb-
castri in Chlam, flache Balkendecke, Altarnische,          recht III. und wurde einige Jahre später als Pfandherr-
Fresken um 1380.                                           schaft auf Zeit ausgegeben. In den Hussitenkriegen
Um 1491 wurde                                              wurde die Burg belagert und so stark beschädigt, dass
eine neue größere                                          die damaligen Inhaber Zelkinger auf Weinberg die
spätgotische Ka-                                           Burg aufgaben und mit landesfürstlicher Genehmigung
pelle zum Hl.                                              1438 großteils abbrechen ließen. „die vest Sechsenekg
Kreuz errichtet.                                           die etwas pawfellig ist als wir vernemen abzeprechen
(Burg Clam –                                               und zuvernichten darczu ihm unser leut helfen sullen.“
Georg Clam, 1992                                           Im Jahre 1473 übertrug Christoph von Zelking die
S. 13)                                                     Messestiftung von der ehemaligen Burgkapelle Saxe-
              Schloss Klam um 1820, OÖ. Landesmuseum       negg auf die neu errichtete Kirche in Kefermarkt. Über
                                 Aquarell Ernst Welker     die Freiherren von Prüschenk kam 1525 die Witwe
                                                           Anna von Prag auf Windhaag in den Besitz der „pro-
4. Klingenberg – Burgruine
                                                           chen vessten Sächsenegkh“. Der Gutsbestand gehört
                                 Gemeinde St. Thomas
                                                           seit 1782 zum Linzer Domkapitel.
                                                                                             Als im Jahre 1848
                                 Im 16. Jh. eine
                                                                                             die Grundherrschaf-
                                 Hauskapelle im Palas
                                                                                             ten aufgehoben
                                 erwähnt.
                                                                                             wurden, feierten die
                                                                                             Bürger aus Münz-
                                 Klingenberg im 18. Jh.                                      bach und Bauern aus
                                 Federzeichnung                                              der Umgebung am
                                                                                             Fuße der Ruine Sa-
5. Saxenegg – Burgruine, Gde. St. Thomas, im Jahre                                           xenegg am so genan-
1354 wurde vom Ritter Burkhard dem Gneusser mit                                              nten Tanzanger ein
dem Umbau und Vergrößerung der damals noch frei-                                             großes Freiheitsfest.
eigenen Burg Saxenegg begonnen. Nach einer Bauzeit         Saxenegg 1664, Stich Clemens Beutler
von vier Jahren waren die Arbeiten abgeschlossen,
auch eine Burgkapelle deren Standort heute nicht mehr      6. Innernstein – Schloss, Gemeinde Münzbach
einwandfrei nachgewiesen werden kann, wurde errich-                                       Hauskapelle, ein
tet. Die nötige Erlaubnis dazu gewährte der Passauer                                      rechteckiger Raum
Bischof Gottfried und das Kloster Waldhausen wel-                                         mit historischer Glie-
ches Inhaber der Pfarre St. Thomas war.                                                   derung aus Holzele-
       Leopold J. Mayböck: Geschichte der Burgherrschaft                                  menten 19. Jh.
                    Saxenegg, 85 Seiten Manuskript 2006)                                              (Dehio S. 461)
Da Burkhard der Gneusser und seine Frau Anna geb.                                            Schloss Innernstein
Prüschenk die Burg Saxenegg ständig bewohnten,                                               Foto L .Mayböck 2000
ersuchte er den Passauer Bischof und das Kloster
Waldhausen um Erlaubnis einen Burgkaplan anstellen         7. Windhaag – Ruine, Gde. Windhaag bei Perg.
zu dürfen. Am 24. März 1359 bestätigte der Passauer        In der alten Burg soll sich bereits eine Hauskapelle
Bischof Gottfried den Vergleich den der Gneusser mit       befunden haben. Im Jahre 1512 ließ Freiherr Laßla von
den Waldhausnern geschlossen hatte. Er durfte in sei-      Prag vor der Burg eine freistehende Kapelle zum Hl.
nem Hause Saxenegg einen ewigen Burgkaplan haben,          Petrus erbauen. 1524 erfolgte eine Erneuerung und die
auch seine Nachfolger. Dieser durfte jederzeit in der      Witwe Anna von Prag stellte einen eigenen Schloss-
Kapelle eine Messe für die Burgbewohner, Hausgesin-        kaplan ein, der die Bewohner der Burg, des Meierho-
de und Meierhofleut lesen, alle Sonntag den Weih-          fes und die sonstigen Bewohner um die Burg betreuen
                                                                                                                 13
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