Neujahrsempfang 2019 - Ostritz
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Der Ostritzer Stadtanzeiger Informations- und Amtsblatt der Stadt Ostritz mit Ortsteil Leuba Nr. 2 / 29. Jahrgang 22. Februar 2019 Preis: 60 Cent Neujahrsempfang 2019 Zum traditionellen Neujahrsempfang konnte Bürgermeisterin Marion Prange am 7. Februar 2019 ca. 80 geladene Gäste begrüßen. zum Ortschaftsrat in Leuba Ostritzer Friedensfest – Bitte um Mithilfe Inhalt am 26. Mai 2019 Seite 17 Seite 2 Notdienste Seite 14 Programm zum Friedensfest im März Ortschronik Nachruf für Frau Sabine Eifler Seite 3 bis 8 Öffentliche Bekanntmachung des Seite 18 Neujahrsempfang – Ansprache Zweckverbandes Wasserversorgung Grundschule Hirschfelde der Bürgermeisterin Frau Prange Ostritz – Reichenbach (ZVOR) Vereine Das Einwohnermeldeamt informiert 43. Ostritzter Tischtennisturnier Seite 9 bis 11 Ehrung der ehrenamtlichen Seite 15 Seite 19 Bürgerinnen und Bürger Das Bauamt informiert: Veranstaltungsplan des FKJZ Seite 11 Hundetoiletten Freiwillige Feuerwehr Ostritz Amtliche Bekanntmachungen: Abwasserentsorgung Seite 21 bis 23 Bekanntgabe der gefassten öffentlichen Schnelles Internet für Ostritz Kirchennachrichten Beschlüsse von der Sitzung des Stadtra- Seite 16 tes am 31. Januar 2019 Seite 23 Information der Stadtwerke Görlitz Impressum Seite 12 Städtischer Veranstaltungskalender Öffentliche Bekanntmachung Literatur-Café Seiten 23 und 24 der Wahl zum Stadtrat in Ostritz und Termin Annahme von Baumverschnitt Anzeigen
Seite 2 2]\\S` a bOU AO[a bOU AO[a bOU ( CV` BVS[ObWaQVS` 2]Yc[S\bO`TWZ[ c\R (! CV` :SWQQVbTc Tc¿ c\R :WSRS`ZWSaSZ ( CV` AOQVaS\a]TO :SSV`abS SZZS @Sd]ZcbW]\- O\aQVZWS¿S\RSa 4WZ[USa^`ÄQV 9W\RRS`ZWSRS` c\R ;Wb[OQV^`]U`O[[ Hc RS\ 6S`OcaT]T]`RS`c\ \US\ SW\S` 2S[]Y`ObWS [Wb /cUS\ OcT SD 5ÄabS( >`][W\S\bS Oca RS` @SUW]\ ( CV` 3`P PO`[S\ YO\\ Sa YSW\Sa USPS\ =`UO\WaObW]\ c\R ;]RS S`ObW]\( 4`S W b O U ¼PSS` SW\S\ 0`WSTe T eSQVaSZ Oca 2WbbSZaR]`T 2` BV][Oa /`\]ZR eÄVV`S\R RSa HeHeSWbS\ ES ESZbY`WSUSa 9ObV]ZWaQVS /YORS[WS 2`SaRS\ 2 %(# CV` ÕT T\c\U ;caWYOZWaQVS 3`ÕT 0cQQVOcb]` EWSZO\R ;S\hSZ W[ 5Sa^`ÄQV Rc`QV RWS VWZVO`[]\WS [Wb 4`O\Y ASWPSZ D] D]`aWbhS\RS` RSa (! CV` 5`]]dS1]dS` ;SS SbW\U^]W\b ;caWQ ;SaaWOS\ SD @]QY>]^ Y W\ OZZS\ DO DO`WO O\bS\ &( CV` 0SU`Û¿c\U =`bb( ;O`Yb " 2` ;WQVOSZ AQVZWbb !( CV` @]]T ]Tb]^ @ORW] D]`abO\Rad]`aWbhS\RS` RSa 7\bS`\ObW]\OZS\ D] (! CV` 8ÄÄhh;caWYO\bS\ /ZbS`\ObWdS @]QY 0SUSU\c\UahS\b`c[a AbAb ;O`WS\bVOZ TSW\abS` @OUbW[S c\R c\b`ORWbW]\SZZS 0ZOa[caWY TS ;WbUZWSRS` RSa =`UO\WaObW]\abSO[a / c T c \ R O [ ;O ` Y b !( CV` oASW [cbWU HS HSWU HWdWZQ]c`OUS W[ /ZZbOUz &( CV` o0WS`4`WSRS\z `O\US =ab`Wbh C\bS` ;WbeW`Yc\U RSa TO TO``aOOZ RS` 9ObV]ZWaQVS\ 9W`QVS $Ab Abc\RS\:Sac\U 2WS BO BOUSPÛQQVS` d]\ DWQb]` 9ZS[^S`S` 5S`VO`b6Oc^b[O\\BVSObS`a 5Õ`ZWbhHWbbOc 7\T] T]abO\R RSa 2S[]Y`ObWShS\b`c[a AOQVaS\a c\R RS` :O\RaY`]\ 0`Oc[O\cTO TOYbc` !(! CV` o@c cbV:OZS eWZZ VSW`ObS\z 1OTÈ TÈ;]PWZ RS` 9ObV]ZWaaQVS\ /YORS[WS 9OP PO`Sbb [Wb 3[W\S AbO\R RSa 2ScbaQVS\ 5Se Ab eS`YaQVOTb TbaPc\RSa '( CV` 2Oa 5S`VO`b6Oc^b[O\\BVSObS` 5Õ`ZWbhHWbbOc AbO\R RSa DS Ab DS`SW\a EWZZY][[ [S\ W\ 0OcbhS\ S D 22. Februar 2019 TÛ` RS\ 4`WSRS\ "( CV` o=^ ^S\ Ab AbOUSz } /\[SZRc\U S`T] T]`RS`ZWQV 9c\ab Oca OZZS` ES ESZb 3W\ >`]U`O[[ [Wb ;caWY AQVOca^WSZ c\R BO BO\h Programm zum Ostritzer Friedensfest 6S\\O c\R ;OY`O O[SS d][ #( CV` @O^ ^c\hSZ ;SV`US\S`ObW]\S\VOc ca @]bVS\Pc`U (# CV` 1ZO`O O[ 9ZOdWS` >c^ ^^S\a^WSZ BVSObS` 9ZW\US` QO "# ;W\ /`OPWaQVSa 9OTT T TSShSZb RSSa /cUS\ OcT SD 5STÛVZd]ZZS` >]^@]QY =`bb( >TO TO``aOOZ RS` 9ObV]ZWaQVS\ 9W`QVS =`WUO[W4`WSRS\abOcPS\ TO TOZbS\ [ [Wb 9ObVO`W\O 9ZW\US` c\R CZW 9ZSS[O\\ 3f^S`bW\ TÛ` P PSa]\RS`a DWSZTÄTÄZbWUSa( (! CV` oVSZZz >OcZW\S 9ZW\US` BO BO\hBVSObS` [Wb :WdS;caWY RS` $( CV` BVS SObS`U`c^^S RSa /cUcabc[/\\S\5g[\OaWc[a A^WSZS^OdWZZ]\ [Wb 4O[ [WZg5O[Sa SD 2`SaR\S` 1][^O\g BO BO\U] ]T TS\ c\R Pc\b P 5Õ``ZWbh 7\T] T]Z]c\US W[ HW`YcahSZb d][ 8cU US\R`W\U =PS`ZOcaWbh SD 1SZZSf Ab AbWTb Tbc\U 9W\RS`^O^^T ^T WUc`S\ W\ :SPS\aU`Õ¿S =`b( >TO TO``aOOZ RS` 9ObV]ZWaQVS\ 9W`QVS $(# CV` 7\bS S`\ObW]\OZS ;Wb[OQVbÄ\hS 6O\R W\ 6O\R RS` AQQVY]ZO =ab`Wbh B]`eO\RaQVWS¿S\ B] ( CV` 28 =0 28 $(! CV` o7\ RS` Ab Ab`O¿S\POV\z 5ZÛQYa`OR OYO B]`abS\ >ÕbhaQV 2`]]\bS BVSObS` } 9c`habÛQY BW VYW YS BWaQVYWQYS S` =PS`PÛ`US`[SWabS` d]\ ES ESW¿eOaaS` `=:: =`b( >TO TO``aOOZ RS` 9ObV]ZWaQVS\ 9W`QVS Ab`O¿S\[OZY`S Ab `SWRS TÛ`` Pc\bS ES ESUS d]\ RS` 2WaQ]bVSY ]^>c\Y &( CV` 0caQVTc Tc\Y 2/D 9ZSbbS`bbc`[ 2/ :WSRS`[OQVS`4]ZY AbO\R RSa DS Ab DS`SW\a ;S=EO EO SD ESWbS`S ES `S dS`aQVWSRS\S Obb`OYbbWdS ;Wb[OQVOYb Y bW]\S\ '( CV` :ScQVbS\ TÛ` RS\ 4`WSRS\ TÛ` 9ZSW\ c\R 5`]¿ 2019 ;S\aQVS\YSYSbbS [Wb :WQVbS`\ c[ RS\ ;O`Yb^ZObh Ostritzer Stadtanzeiger
Der Ostritzer Stadtanzeiger 22. Februar 2019 Seite 3 Stadt passiert ist, wie sich Ostritz verändert hat und was es noch zu tun gibt. Und das war 2018 viel mehr und an- Neujahrsempfang der Bürgermeisterin Am 7. Februar 2019 konnte Bürgermeisterin Frau Marion ders, als wir es geplant hatten, und auch 2019 wird sicher Prange zu ihrem 10. Neujahrsempfang ca. 80 geladene wieder die ein oder andere nicht vorhersehbare Heraus- Gäste begrüßen. Nach der Neujahrsansprache und einer forderung mit sich bringen. Bilderpräsentation von Ostritz / Leuba zeichnete Bürger- Und so stehe ich heute vor der schwierigen Aufgabe, mich meisterin Prange mit einer Laudatio von Ortschronistin für die etwas »ungeduldigeren« und »hungrigen« Gäste Josefine Schmacht verdienstvolle Bürgerinnen und Bür- unter uns kurz zu fassen, aber trotz allem über das zu ger / Initiativen für ihr großes bürgerschaftliches Engage- berichten, was auch mir besonders am Herzen liegt. Auch ment aus. Für die passende musikalische Umrahmung unter dem Motto »Wo Nachrichten fehlen, entstehen des Abends sorgte Clara Zachmann aus Oderwitz am Kla- sonst Gerüchte«. (Alberto Moravia) vier und mit Gesang. Ein herzliches DANKESCHÖN geht Viele Themen haben wir dabei in den vorangegangenen an Frau Josefine Schmacht, dem IBZ St. Marienthal, der Jahren hier beim Neujahrsempfang aufgegriffen, viel- Gärtnerei Junge und an alle Beteiligten für die gelungene leicht erinnert sich der ein oder andere noch daran. Wir Veranstaltung. haben über Mut, über Respekt, Gemeinschaftssinn und über Klarheit gesprochen. Wir haben anschaulich bzw. symbolisch an einem einzelnen Bleistift gezeigt, wie leicht er sich brechen lässt und wie schwierig es ist, ein ganzes Bündel von Stiften zu brechen, weil ein Stift den anderen stützt, so wie wir es hier vor Ort auch tun. Und wir haben gezeigt, dass wir im Laufe der Jahre viele Freunde, Weg- begleiter und Partner gewonnen haben, aber auch, dass einige den Zug auf dieser Zeitreise wieder verlassen ha- ben, um Platz für neue Bekanntschaften zu schaffen. Vielleicht erinnern Sie sich auch noch an die Fabel von den Fröschen – welche uns vermittelt hat, dass man sich nicht von den Ängsten und Bedenken anderer von seinem Weg abbringen lassen sollte, sondern beharrlich sein per- sönliches Ziel im Auge behalten sollte oder aber, an das mit Sand und Golfbällen gefüllte Glas des Professors, wel- ches uns dazu aufgefordert hat, dass wir bei all unseren Bemühungen und dem Engagement nicht die wirklich Clara Zimmermann umrahmte den Abend musikalisch wichtigen Dinge in unserem Leben aus den Augen verlie- ren dürfen – unsere Familien, unsere Freunde und natür- Neujahrsansprache der Bürgermeisterin 2019 lich auch die Zeit für uns selbst. Meine sehr verehrten Gäste, Und so ist der jährliche Neujahrsempfang, wie ich finde, nach diesem musikalischen Auftakt von Clara Zachmann zu einem guten Begegnungs- und Gesprächsforum ge- begrüße ich Sie ganz herzlich zu unserem 10. Neujahrs- worden, um sich in einer lockeren Runde über gemeinsa- empfang und ich heiße Sie alle im Namen der Stadt me Ziele, über neue Herausforderungen und bestehende Ostritz hier im IBZ St. Marienthal im Celsa-Pia-Haus will- Probleme sowie Themen auszutauschen, Denkanstöße zu kommen. geben oder einfach, um gemeinsam im Dialog zu bleiben Auch wenn das Jahr 2019 nun schon einige Tage alt ist, und neue Kontakte zu knüpfen. möchte ich es nicht vermissen, Ihnen und Ihren Familien Heute Abend möchte ich alles Gute für das neue Jahr, beste Gesundheit und viel 1. aus meiner ganz persönlichen Perspektive versuchen, Glück zu wünschen. Es möge ein Jahr der Rückwendung noch einmal deutlich aufzuzeigen, warum das Jahr zu einem respektvollen, liebevollen und toleranten Um- 2018 für uns und eine ganze Region so bedeutsam war. gang der Menschen im Miteinander werden, aber auch ein 2. Lassen Sie uns gemeinsam herausfinden, wie sich Jahr, verbunden mit dem Wunsch für viel Kraft, Mut und Ostritz die letzten 10 Jahre entwickelt hat und Neugier, um wieder gemeinsam etwas Neues zu wagen. 3. riskieren wir einen kurzen Ausblick auf das Super- Lassen Sie uns gemeinsam dafür Sorge tragen, achtsam wahljahr 2019. und konsequent jeden einzelnen Augenblick zu genießen. Ich freue mich sehr, dass zu unserem kleinen Neujahrs- In diesem Sinne, lassen Sie uns einfach starten: empfang wieder viele Bürgerinnen und Bürger, Vertreter Meine sehr verehrten Damen und Herren, aus unseren Vereinen, der sozialen Verbände und der der Blick in die Glaskugel durch die Sächsische Zeitung Kirchgemeinden, Kommunalpolitiker, Geschäftspartner nach Ostritz für das Jahr 2018 ließ nichts Gutes vorher- und gute Freunde gefolgt sind. Schön, dass Sie alle da sehen. Dort hieß es am 2. Januar 2018 wie folgt – »Ostritz sind. drohen heiße Tage – im April treffen sich Neonazis in der … und wenn sich einige von Ihnen bereits etwas umge- Neißestadt zu einer Großveranstaltung, die von massiven sehen haben, werden vor allem die Gäste aus Ostritz si- Gegendemonstrationen begleitet werden. Dabei kommt cherlich bereits bemerkt haben, dass heute auch neue es teilweise auch zu Zusammenstößen mit der Polizei.« Gesichter unter uns sind und dass wir hier in einer etwas Wau, das hatte bei mir gesessen! – War es wirklich nur größeren Runde als in den zurückliegenden Jahren zu- DAS, was es in Richtung Ostritz durch besagte Glaskugel sammengekommen sind. für das bevorstehende Jahr 2018 zu sehen gab? War es Das hat einen guten Grund, auf den ich gerne zu einem wirklich nur »brauner Dunst«, der darin zu erkennen war? späteren Zeitpunkt noch zurückkommen werde. Gibt es nichts Schönes, Positives oder Besonderes in Einmal im Jahr habe ich mit dem Neujahrsempfang als Ostritz zu erkennen? Wie niederschmetternd und demo- Bürgermeisterin die Möglichkeit, all das unverblümt los- tivierend war das für all die Menschen, die hier leben und zuwerden, was im vorangegangenen Jahr alles in unserer sich täglich aufs Neue engagieren? Eine schlaflose Nacht
Seite 4 22. Februar 2019 Der Ostritzer Stadtanzeiger folgte. Kreisende Gedanken, über das, was ich beim Blick auf und in unsere Stadt ein anderer sein könnte, eben in besagte Glaskugel gerne für das neue Jahr 2018 sehen nicht mehr die l(i)ebenswerte Kleinstadt an der Neiße, würde, all die schönen Dinge in und für Ostritz, die ich sondern eben dieses braune rechte Nest. versuchte, in der Dunkelheit der Nacht zu erkennen. Und Aber Angst, und das wissen Sie alle, lähmt, sie hemmt dann, am nächsten Morgen, der zögerliche Versuch eines und sie vermeidet. Angst ist stets ein schlechter Begleiter, Leserbriefes an die SZ, um gemeinsam mit meinem stell- weil sie unseren Verstand abstellt und wir nicht mehr klar vertretenden Bürgermeister Steffen Blaschke DAS nie- und rational denken können. Und sich diese »Angst ein- derzuschreiben, was WIR beim Blick in besagte Glaskugel zugestehen – auch dazu gehört Mut.« (Fritz Vahle) in Ostritz erkennen können: Aber oft tarnt sich diese Angst, eben auch als Vernunft »Die Glaskugel, in welche wir blickten, war groß und sie und der »Mut wächst mit der drohenden Gefahr und die war bunt – aber auch nicht rosarot. Unsere Glaskugel Kraft erhebt sich im Drang«. (F. Schiller) leuchtet und strahlt für all die Menschen, die hier leben. Nüchtern betrachtet, hatten wir bei all dieser Sorge eben Wir sehen darin friedlich agierende, mutige und ent- nur diese eine Wahl! Entweder wegsehen und stillhalten schlossene Menschen, die gemeinsam Seite an Seite oder Hinsehen-Zeichen setzen – und Handeln! und »Was auch diese mögliche Herausforderung meistern werden. uns manchmal als eine schwere Prüfung erscheint, er- Wir sehen Vielfalt, Besonnenheit und Geschlossenheit. weist sich oft als Segen«. (Oscar Wilde) Keine Hysterie und keine Horrorszenarien, die die Men- Und so haben wir einfach gehandelt. Wir haben hier ge- schen ängstigen. Wir brauchen dafür einen klaren Kopf, meinsam in Ostritz ein deutliches Zeichen gesetzt und wir einen wachen Verstand, kluge Ideen und verlässliche Mit- haben gezeigt und bewiesen, wie wichtig es ist, nicht wie streiter. Und, wir brauchen dafür eine Lokalpresse, die der »Pessimist; in jeder Chance eine Bedrohung zu se- uns dabei unterstützt, dass Ostritz und damit auch die hen, sondern wie der Optimist; in jeder Bedrohung eine ganze südliche Oberlausitz, hell und bunt, weit und Chance zu sehen.« (Volksweisheit) warmherzig nach außen strahlt. Das, wünschten wir uns Gemeinsam mit den staatlichen Behörden, mit der Polizei für das neue Jahr 2018« … das war 4. Januar 2018. und vielen Menschen aus einer ganzen Region haben wir Und heute? – Heute kann ich hier vor Ihnen stehen, um mit unseren Friedensfesten und dem Friedenslauf das Ihnen von ganzen Herzen zu danken, denn unser Wunsch Ringen um die Demokratie aus der Mitte der Gesellschaft war Wirklichkeit geworden! geführt. Das war und ist mutig und beispielhaft und dafür Viele von Ihnen, die heute an diesem Abend bei uns sind, danke ich allen. haben dazu beigetragen, dass »unser Blick« in besagte Frank Seibel, damals noch bei der SZ tätig, hat in seinem Glaskugel scharf genug war, um den »braunen Dunst« zu Kommentar vom 5. November 2018 nach dem 2. Frie- durchdringen und um die Tür für etwas ganz Besonderes densfest richtig erkannt, wenn er schreibt, dass »… es zu- zu öffnen. nächst durchaus um Selbstverteidigung ohne eine mora- Vielleicht war dabei auch der Blick aus einer vertrauten lische Überhöhung ging, … aber sofort entstand eine ehr- Perspektive und die Verabschiedung von bestimmten Kli- liche und tiefgreifende Auseinandersetzung mit den zen- scheevorstellungen hilfreich? Denn JA, auch ich hatte für tralen Fragen einer demokratischen und liberalen Gesell- einen ganz kurzen Moment Bilder der Verwüstung und schaft.« Zerstörung in meinem Kopf. Ja, auch ich war am Anfang Und so bin ich Ihnen, Herr Seibel, stellvertretend für alle etwas ängstlich und besorgt, dass etwas in und mit un- Ihre Kollegen, Kolleginnen und den zahlreichen Medien- serer Stadt passieren könnte, worauf wir keinen Einfluss vertretern, besonders dankbar, dass Sie durch den an- hätten nehmen können. Angst, dass alles, was wir ge- fänglich »braunen Dunst« die Menschen im Blick hatten, meinsam und mühsam in den letzten Jahren erreicht ha- welche sich an dem Regenbogen am Himmel orientiert ben, von heut auf morgen belanglos wird und der Fokus haben. Ich bin Ihnen persönlich dankbar, dass Sie uns auf Gäste
Der Ostritzer Stadtanzeiger 22. Februar 2019 Seite 5 diesen Weg mit ihrer vollen Aufmerksamkeit, meist als Schon allein damit, könnte man bestenfalls einen ganzen stiller Beobachter, mit Ihrer ausgeglichenen Berichter- Abend zubringen und ich bitte Sie jetzt nicht gleich in Pa- stattung und Ihrem angenehmen Wesen, so toll begleitet nik zu verfallen, dass das Buffet in weite Ferne rücken haben. Denn Sie haben es richtig erkannt und auf den könnte, aber mit einigen kurzen wichtigen Aussagen, Punkt gebracht: »Ostritz ist innerhalb weniger Monate ein Aspekten und auch Zahlen können wir schnell an dieser Vorbild für viele andere Orte in Deutschland geworden – Stelle die besagten Vorurteile etwas zurechtrücken, auch eben eine politisch-energie-ökologische Modellstadt.« um aufzuzeigen, wie gut es sich in Ostritz und dieser Re- Wir haben damit einmal mehr bewiesen, dass wir nur ge- gion leben lässt. meinsam in der Lage sind, aus der Not eine Tugend zu Als ich am 1. August 2008 die Amtsgeschäfte als Bürger- machen und in der drohenden Katastrophe auch die meisterin in Ostritz und zum 1. April 2011 zusätzlich die Chance für unsere Stadt zu sehen und wir haben diese Geschäftsführung unserer drei kommunalen Gesellschaf- Chance einfach genutzt. ten, der B & W, der VEGO und der TWO übernommen ha- Ich freue mich sehr, dass Sie heute Abend hier bei uns be, stand ich vor einer schwierigen Aufgabe. Viele von Ih- sind. Es bleibt mir nur eines an dieser Stelle zu sagen, nen erinnern sich sicherlich noch daran. Einen schlechte- viel Glück und Erfolg für Sie auf Ihrem neuen Weg und ren Start hätte man sich nicht wünschen können. Die Fi- vielen lieben Dank. nanzausstattung der Stadt und auch die finanzielle Lage Nur so ist es uns gemeinsam mit vielen Helfern und viel der Gesellschaften war mehr als nur angespannt, sie war Unterstützung aus einer ganzen Region gelungen, dass prekär. Sie war so prekär, dass in Erwägung gezogen wer- WIR, stellvertretend für all diese Menschen von unserer den musste, einen Amtsverweser einzusetzen und die lokalen Presse, der Sächsischen, »… als DIE Menschen Gesellschaften abzuwickeln. Einer Eingemeindung zu Zit- des Jahres 2018« gekürt wurden. tau wurde durch einen Bürgerentscheid zuvor im Jahr »In einmaliger Weise haben sich die Einwohner der Stadt 2007 nicht zugestimmt und der Verkauf der Technischen mit friedlichen Festen und Aktionen gegen die Neonazi- Werke und der Ver- und Entsorgungsgesellschaft war ge- Treffen auf dem Gelände des Hotels Neißeblick gestellt scheitert. Es war nicht ein Cent in unserer Hosentasche, und den Rechtsextremen dort gezeigt: Wir wollen euch welcher nicht »geliehen« war. hier nicht! Ihr Engagement hat in ganz Deutschland Ein- Heute, im Jahr 2019, gehört dieser Zustand längst der druck hinterlassen«, heißt es in der Begründung für diese Vergangenheit an. Heute sind die kommunalen Gesell- Ehrung und wir sagen: DANKE liebe Sächsische. Was für schaften stabil und schreiben teilweise schwarze Zahlen. eine tolle Wende, was für eine wichtige Anerkennung. Die Erwirtschaftung von liquiden Mitteln nahm stetig von Mir ist bewusst, dass vielleicht noch immer nicht alle die- Jahr zu Jahr zu und die bis dato in Anspruch genommenen se Einschätzung und unser Anliegen teilen, das ist auch Kassenkredite sind längst Schnee von gestern. gar nicht unser Anspruch, vielmehr ist eben auch dies Auch der Stadt Ostritz selbst gelang es bisher stets unter Ausfluss einer gelebten Demokratie. Aber – wir sollten großen Anstrengungen und trotz einer angespannten uns bewusst sein, jeder Einzelne von uns ist für das Klima Haushaltslage, immer wieder ausgeglichene Haushalte in hier vor Ort und in unserer Gesellschaft mit verantwort- den jeweiligen Haushaltsjahren vorzuweisen. lich. Dabei immer die Erwartungen der Bürgerinnen und Bür- Niemand soll nach den Wahlen in diesem Jahr sagen, wir ger sowie der zahlreichen Vereine zu berücksichtigen und hätten es nicht besser gewusst oder noch nichts davon mit der Erfüllung von kommunalen Pflichtaufgaben in Ein- gehört. Gleichgültigkeit, Hassgeschwätz, Stammtischpa- klang zu bringen, war stets unser Anspruch, aber zugleich rolen, das Erstarken von Rechts und das Schüren von die größte Herausforderung. Trotz dieser Herausforde- Ängsten, dem können und müssen wir gemeinsam ent- rung haben wir in diesen elf Haushaltsjahren, in insge- schieden und mit Fakten entgegentreten. samt ca. 250 Stadtratssitzungen mit mehr als 900 Be- Dazu bedarf es der Bereitschaft in der Auseinanderset- schlüssen über ein Gesamthaushaltsvolumen von insge- zung, dazu müssen wir eine klare Haltung beziehen, um samt ca. 55 Mill. Euro entscheiden können. unmissverständlich zu signalisieren, das wollen wir hier Wir haben für ca. 25 Millionen Euro Baumaßnahmen ge- nicht und das wollen wir auch woanders nicht! tätigt und genau 3,39 Millionen Euro Gewerbesteuerein- Das ist und wird auch weiterhin anstrengend bleiben, nahmen verbucht. Daher möchte ich bereits an dieser aber »Alle Hindernisse und Schwierigkeiten sind Stufen, Stelle dem Stadt- und Ortschaftsrat meinen herzlichsten auf denen wir in die Höhe steigen.« (F. Wilhelm Nietzsche) Dank aussprechen für ihre weit mehr als 500 Stunden eh- Und wenn Ostritz als politisch-energie-ökologische Stadt renamtlich geleistete Arbeit. Auch wenn wir gelegentlich Vorbild ist, nicht nur für eine ganze Region ist, sondern unterschiedlicher Auffassungen zu den verschiedensten weit darüber hinaus, dann lassen Sie uns gemeinsam Themen waren, zeugt dies von einer konstruktiven, ziel- überlegen, wie wir auch in Zukunft mit diesem neuen gerichteten und erfolgreichen Arbeit zum Wohle unserer »Markenzeichen« umgehen wollen und welche weiteren Stadt und deren Bürgerschaft. Vielen Dank an Sie dafür. Chancen sich daraus ergeben könnten. Denn auch im Wie in vielen Städten in unserer Region, hat auch Ostritz Hinblick, auf die Kulturhauptstadtbewerbung von Zittau, in den zurückliegenden elf Jahren durchschnittlich 40 Ein- die wir sehr gerne unterstützen werden, würde dies der wohner pro Jahr verloren, so dass aktuell zum 31. De- Region gut zu Gesicht stehen. zember 2018 2292 Menschen in Ostritz / Leuba leben. Die Alterspyramide, so wie jetzt im aktuellen Stadtanzei- Und schon kommen wir zu Punkt 2 und der Frage, ger veröffentlicht, sieht nicht viel anders aus wie im all- wie lebt es sich eigentlich in Ostritz wirklich? gemeinen Sachsendurchschnitt für den ländlichen Raum. Lassen Sie uns dazu am heutigen Abend kurz die Zeit nut- Und trotz der rückläufigen Einwohnerzahlen konnte die zen, um mit den immerwährenden und stumpfen Parolen Pro-Kopf-Verschuldung der Stadt Ostritz in den zurück- » … haben die denn nichts anderes zu tun, hier in Ostritz liegenden Jahren kontinuierlich weiter abgebaut werden, und überhaupt passiert ja eh nichts, hier ist ja auch nichts bis auf dato 369 Euro pro Einwohner, und somit wäre die los.« aus und in den sozialen Medien oder hinter der vor- Stadt im Jahr 2026 schuldenfrei. gehaltenen Hand aufzuräumen und das bitte an Hand von Wir haben in unserem Städtchen eine konstante Gebur- Fakten und an konkreten Beispielen. tenrate von durchschnittlich 14 Kindern pro Jahr und in
Seite 6 22. Februar 2019 Der Ostritzer Stadtanzeiger den zurückliegenden vier Jahren konnten wir erfreuli- Nicht zu vergessen: die Neugestaltung sämtlicher Sport- cherweise einen zögerlichen Zuzug von jungen Familien anlagen inkl. einem neuen Mehrzweckgebäude, ein neuer nach Ostritz beobachten, sodass wir trotz Einwohner- Spielplatz an der Klosterstraße sowie eine Skaterbahn auf schwund mehr Zuzüge nach Ostritz als Abzüge aus der dem ehemaligen Gelände der Mittelschule. Stadt vorweisen können. Daher sehe ich die Herausfor- Wir haben sichergestellt, dass unsere beiden freiwilligen derungen für die nächsten Jahre auch darin, Ostritz für Feuerwehren für ihre Einsätze stets über die entspre- junge Familien als Standort noch attraktiver zu gestalten. chende Technik, Ausrüstung, Ausstattung und vor allem Eine gute Basis dafür sind unsere beiden schönen Kitas, über die notwendigen Einsatzfahrzeuge verfügen, um unsere mehrfach ausgezeichnete Schkola, welche in die- schnellstmöglich und sicher vor Ort zu sein und auch um sem Jahr das Bildungsangebot erweitern wird, unser Ihnen ein höchstes Maß an Sicherheit zu bieten. schönes MEWA-Bad sowie bezahlbare Mieten und Immo- Und so konnten wir allein in den letzten drei Jahren ein bilien. neues Tanklöschfahrzeug und zwei neue Mannschafts- Auch die Chancen auf dem Arbeitsmarkt stehen gut und transportwagen an die Wehren übergeben, neue Atem- gemeinsam mit der Stadt Görlitz arbeiten wir in diesem schutztechnik, ein neues BOS-Funksystem oder Einsatz- Jahr an der Erschließung des Gewerbegebietes Hagen- bekleidungen und vieles andere mehr zur Verfügung stel- werder/ Leuba, um weiter Arbeitsplätze zu schaffen. len. Aber auch entsprechend der demografischen Entwicklung Auch an den Straßen-, Wege- und Grabensystemen ha- brauchen wir weitere barrierefreie Wohnprojekte, wie das ben wir kontinuierlich dafür Sorge getragen, dass diese »Gemeinschaftliche Wohnen im Alter« am Markt 18/19. in einem guten und angemessenen Zustand sind, und Unsere Senioren fühlen sich dort sehr wohl und es ist eine auch der Breitbandausbau ist fast abgeschlossen. tolle Wohngemeinschaft entstanden, wo einer auf den an- Entsprechend dem bereits 2010 gemeinsam mit der Bür- deren Acht gibt und sich gegenseitig hilft. Das Konzept gerschaft erarbeiteten Stadtentwicklungskonzept arbei- ist aufgegangen, die Nachfrage ist da, die Anmeldeliste ten wir konsequent entsprechend der zur Verfügung ste- gut gefüllt und die weiteren Vorbereitungen laufen be- henden finanziellen Mittel an weiteren Rückbaumaßnah- reits. men, wie am Nordring, um die Innenstadt zu stärken oder Ich denke, dass einige dieser Zahlen schon einmal auf- an neuen Nutzungsmöglichkeiten von leerstehenden zeigen, dass wir in den letzten Jahren gemeinsam unter städtischen Immobilien, welche in einer von uns beauf- großen Anstrengungen die wirtschaftliche Situation von tragten Studie aufgezeigt werden, um dem demografisch Ostritz maßgeblich verbessern konnten, und dass wir auf bedingten Leerstand entgegenwirken zu können. Grund dieser Tatsache auch in den nächsten Jahren wei- Auch haben wir in den zurückliegenden Jahren immer ter handlungs- und arbeitsfähig sein können. wieder Bürgerbeteiligungsprozesse initiiert, a) um darüber zu informieren, was wir als Stadt vorha- Kommen wir kurz zu den Fakten: ben, Im letzten Ortschaftsrat im Dezember 2018 hatten wir b) um Möglichkeiten zu schaffen, dass jeder, der in die- genau diese Diskussion, wie wir beispielsweise diese po- ser Stadt lebt und wohnt, auch selbst Ideen und Vor- sitiven Entwicklungen und Tendenzen den Menschen vor stellungen für eine gute Stadtentwicklung einbringen Ort noch deutlicher und verständlicher zur Kenntnis brin- kann, und gen können, um der pauschalisierten Unzufriedenheit Pa- c) natürlich auch an der Umsetzung der verschiedensten roli bieten zu können. Projekte mitwirken kann. Heute hier, an diesem schönen Abend, würde dies tat- Und wir leisten zudem eine gute Projektarbeit, welche mit sächlich zu weit führen. Aber ich habe mir diese Anregun- zahlreichen Preisen geehrt wurde, wie zum Beispiel gen aus der Diskussion mitgenommen und vielleicht ist »Deutschland – Land der Ideen« oder eben aktuell den es möglich, diese Entwicklungen in einem Arbeitspapier »Sächsischen Förderpreis für Demokratie« 2018, um nur einmal tatsächlich detailliert zusammenzustellen und nie- zwei zu benennen. derzuschreiben. Auch eine gute Kinder-, Jugend- und Seniorenarbeit wird Gleichwohl wir in den zurückliegenden Jahren den Neu- durch die Mitarbeiter des Vereinshauses unter großen Be- jahrsempfang stets für einen Rückblick auf das vorange- mühungen sichergestellt und die gemeinsamen Senio- gangene Jahr genutzt haben, auch um dabei die offenen rengeburtstagsfeiern mit den Jubilaren liegen auch mir Maßnahmen nicht aus den Augen zu verlieren. immer wieder besonders am Herzen. Vieles von dem, was wir in den letzten Jahren gemeinsam In unserer Stadt gibt es viele aktive Vereine, Initiativen erreicht haben, können wir, wenn wir heute mit offenen und vor allem eine engagierte und couragierte Bürger- Augen durch Ostritz und Leuba laufen, oder, wenn wir mit schaft. Aber wir merken auch, dass es oftmals immer wie- dem Rad unterwegs sind, doch auch sehen. Das Stadtbild der die gleichen sind, welche sich bei den unterschied- hat sich in den zurückliegenden Jahren doch um einiges lichsten Aktivitäten einbringen. verändert, wie zum Beispiel durch verschiedene Rück- Sie alle tragen aber gemeinsam dazu bei, dass wir neben baumaßnahmen, wie der Abriss des alten Kindergartens dem beruflichen Alltag auch die Möglichkeit nutzen kön- an der Lessingstraße, der Industrieanbau an der Hein- nen, sich aktiv in das gesellschaftliche Leben einzubrin- richwerk-Villa, die alten Scheunen an der Bahnhofstraße gen, um zu zeigen, wie Gemeinschaft funktioniert. Dies oder die alte leerstehende Mittelschule. spüren wir bei all den liebgewonnenen Veranstaltungen, Es wurden Bau- und Notsicherungsmaßnahmen, wie an wie zum Beispiel dem jährlichen Weihnachtsmarkt, dem der Klosterstraße 26 oder der Heinrichwerk-Villa durch- Spritzenhausfest, dem Walpurgisfeuer, der Kirmes, den geführt, die Instandsetzung und der Lückenschluss des Spieleabenden sowie bei unseren Stadtfesten, Theater- Oder-Neiße-Radweges, die Sanierung der katholischen aufführungen u. v. a. m. oder aktuell bei den Friedensfes- Kirche, die Stützmauer an der gesamten Klosterstraße, ten. eine neue Hochwasserschutzanlage für Leuba sowie wei- Und dies alles scheint auch unseren Bundespräsidenten tere energiesparende Umbaumaßnahmen bei der Stra- bei seinem Besuch in Ostritz gemeinsam mit seiner Frau ßenbeleuchtung im Sanierungsgebiet, um wirklich nur ei- Elke Büdenbender im Oktober 2018 schwer beeindruckt nige wenige zu benennen. zu haben. Anders kann ich es mir nicht erklären, dass er
Der Ostritzer Stadtanzeiger 22. Februar 2019 Seite 7 auf seiner Tour quer durch Deutschland Ostritz und die vergiftet« von Rayk Anders? Es ist ein Buch zum Erfolgs- Menschen, die sich hier vor Ort für ihre Stadt so toll en- blog »Armes Deutschland«. gagieren, immer wieder im Gespräch oder in seinen Re- Unter dem Aspekt »Erst denken, dann posten!« spricht den benennt, so wie im Januar beim »Zukunftsforum Rayk Anders schonungslos und unmissverständlich über Ländliche Entwicklung« auf der Internationalen Grünen fahrlässige Falschmeldungen, gezielte Meinungsmache, Woche, denn dort war Folgendes zu lesen: Vorurteile, Verschwörungstheorien und über gefährliches »In Ostritz in Sachsen, habe ich einen 80-Jährigen ge- Halbwissen. »Herz und Verstand statt Hetze und Angst«, troffen, ein beherzter Mann mit leuchtenden Augen, der ist eine Botschaft darin, welche im Hinblick auf das Su- seine Mitbürger zum Arzt fährt – im Notfall auch mit Rol- perwahljahr 2019 wichtiger denn je ist. Dafür muss man lator im Kofferraum. Er sagte mir über seine ehrenamtli- weder parteipolitisch noch politisch sein, dafür muss man che Arbeit: ›Gott braucht dich, auch wenn es dir gerade einfach nur einen klaren Menschenverstand haben! nicht passt.‹ Und deswegen ist er trotz seines hohen Al- Aus meiner Sicht, ist dieses Buch, nicht nur eine Bestsel- ters eine der Stützen seiner Stadt. Diese Begegnung hat lerlektüre, vielmehr sollte es zur Pflichtlektüre ernannt mich berührt. Nur: Ehrenamtliches Engagement darf kei- werden. Es ist klein, handlich und aufschlussreich und es ne Entschuldigung für den Staat sein, sich schleichend passt in jede Tasche. Und in der persönlichen Auseinan- aus der Daseinsvorsorge zu verabschieden. Dem Staat dersetzung mit den darin aufgegriffenen Themen habe dürfen seine Bürger nicht weniger wert sein, nur, weil sie ich noch eine zweite unerlässliche Buchempfehlung, auf dem Land wohnen!« nämlich von Axel Hacke, ein Buch »Über den Anstand und Dass wir von Dresden bis Berlin in so guter und beispiel- wie wir in schwierigen Zeiten miteinander umgehen« – hafter Erinnerung geblieben sind, das dürfte uns doch alle sollten jedenfalls! mit Stolz erfüllen. Dafür möchte ich Ihnen, lieber Herr Wenn ich Sie jetzt etwas neugierig gemacht habe und Sie Werner Scheffel, im Besonderen, aber auch stellvertre- sich daraufhin der Mühe unterziehen möchten, diese zwei tend für all die vielen anderen engagierten Menschen in kleinen Büchlein zu lesen, dann habe ich die Hoffnung, unserer Stadt, für Ihren unermüdlichen Einsatz von Her- dass dieses Superwahljahr nicht in einem Desaster endet. zen danken. Denn wir, die Bürgermeister und auch die Landtagsabge- Und so hat der Besuch des Bundespräsidenten auch ein ordneten hier vor Ort, haben als kommunale Vertreter in gutes Stück dazu beigetragen, dass die Probleme im diesen schwierigen Zeiten eine besonders verantwor- ländlichen Raum angekommen sind und dass die Notwen- tungsvolle Aufgabe. digkeit erkannt wurde, wie wichtig es ist, »gleichwertige Wir Bürgermeister spüren auf der einen Seite am ehes- Lebensverhältnisse« zwischen Stadt und Land zu schaf- ten, wie die Menschen hier vor Ort »ticken« und wir kön- fen. Dazu gehören eben unter anderem auch die Sicher- nen ihnen aber auch auf der anderen Seite nachweislich stellung der medizinischen Versorgung, eine gute Ver- aufzeigen, was alles seit dem letzten Jahr für die Städte, kehrsanbindung, eine leistungsfähige digitale Infra- und für die Gemeinden und für Sachsen auf einen guten Weg Bildungsstruktur, ein hohes Maß an Sicherheit, eine funk- gebracht wurde und wird. Dazu bemühen wir uns, mit tionierende Wirtschaft, bezahlbarer Wohnraum und kul- vielen Menschen das Gespräch zu suchen und ich glaube, turelle Vielfalt. wir haben alle einen guten Grund, um gemeinsam opti- Dafür auch machbare, umsetzbare und kreative Lösun- mistisch in die Zukunft zu schauen. Denn es gibt endlich gen zu finden, ist es notwendig, die Dinge immer wieder wieder einen guten Plan! Es ist sozusagen neuer Schwung auf den Prüfstand zu stellen und neu zu definieren, um reingekommen! nachzubessern. Das sogenannte »100-Punkte-Programm für Sachsen« Dazu brauchen die Kommunen vor Ort die enge Zusam- beinhaltet all das, was in vielen Jahren zuvor versäumt menarbeit und die Unterstützung von Land und Bund, wurde. Auch Sie können sich selbst davon überzeugen und dies gilt es immer wieder neu einzufordern. Ich glau- und all das unter www.ministerpräsident.sachsen.de un- be, wir sind auf einem wirklich guten Weg. ter dem Motto »Zusammenhalt festigen, Bildung sichern Und darum ist es auch so wichtig, dass wir 2019 und da- und neue Wege gehen« nachlesen. rüber hinaus weiter für eine gesicherte Grundversorgung Und dieser Plan wird gerade konsequent und unermüdlich hier vor Ort und in unserer Region gemeinsam ringen pöapö umgesetzt. Wir kommen in den Verwaltungen gar müssen. Lassen Sie uns konsequent daran arbeiten. nicht mehr hinterher, all diese neuen Verwaltungsvor- Und so ist mir eigentlich weder um die Zukunft unserer schriften zu sichten, geschweige denn sich einzulesen. Stadt, noch um die Zukunft unseres Landes bange und Sei es drum, es ist gut so, wie es ist. Lange genug haben trotz allem begleitet mich etwas Unbehagen und Sorge. wir darauf gedrängt. Sorge, über die Stimmung in unserem Land. Sorge, um Und auch wenn die Kritiker jetzt wieder einwenden, es sei die bevorstehenden Wahlen und der damit verbundenen zu spät – kann ich mich nur den Worten von Konrad Aden- Frage – Was wäre wenn? auer anschließen: »Man darf niemals ›zu spät‹ sagen. Ja, was wäre denn, wenn? … wenn zum Beispiel auf ein- Auch in der Politik ist es niemals zu spät. Es ist immer mal wirklich alles blau wäre? Zeit für einen neuen Anfang.« Nun ja, wer sich damit noch vor den Wahlen auseinan- Aber wie dieser »Neuanfang« hier vor Ort bzw. in Sach- dersetzen möchte, um für sich persönlich eine Antwort zu sen und auch in Europa aussehen soll, dass entscheiden finden, der hat beispielsweise noch bis zum 24. Februar die Wähler in diesem Jahr. Und daher ist es wichtig im Schauspielhaus Dresden bei dem Stück »Das blaue a) wählen zu gehen und Wunder« die Möglichkeit dazu, dies herauszufinden. b) sich auch eventuell selbst für ein kommunales Wahl- amt zur Verfügung zu stellen. Und somit lassen Sie uns gleich kurz zu Punkt 3 Ich kann Sie nur dazu ermutigen, Sie haben es selbst in noch etwas sagen, Sie können sich auch langsam der Hand, über die Zukunft in unserem Land eine Ent- entspannen, 2019 – das Superwahljahr: Kommu- scheidung zu treffen, und wenn Sie es nicht tun, tun es nalwahlen, Kreis-, Land- und Europawahl! andere für Sie. Kennen einige von Ihnen zufällig das Buch »Eure Dumm- Und wenn Sie oder Sie auch nicht bereit sind, vor Ort auf heit (kotzt) piept mich an« und »Wie Bullshit unser Land kommunalpolitischer Ebene Verantwortung zu überneh-
Seite 8 22. Februar 2019 Der Ostritzer Stadtanzeiger men, dann werden es auch andere tun. Also fassen Sie loszugehen. Dafür bin ich jeden Tag aufs Neue dankbar sich ein Herz, raffen Sie sich auf, seien Sie aufgeschlossen und Sie sollten es auch sein. und wachsam, vergleichen Sie Fakten und Inhalte, und Wenn ich heute hier vor Ihnen als Bürgermeisterin von bringen Sie sich ein. Denn wie bereits erwähnt, es soll Ostritz stehe, ja dann ist es logisch, dass ich ein öffent- keiner sagen, er hätte es nicht besser gewusst. Gerne liches Amt bekleide. Aber einfach nur ein Amt innezuha- stehe ich Ihnen oder der Stadtrat für Fragen zu diesem ben, dass reicht eben nicht aus. Es steht so viel mehr da- Thema zur Verfügung, sprechen Sie uns bitte einfach an. hinter und ich erinnere mich noch sehr genau an das Ge- spräch mit Herrn Vallentin und Steffen Blaschke an unse- Meine lieben Gäste, rem Wohnzimmertisch, als es um die Bürgermeisterwahl bevor wir nun zum Ende kommen, gestatten Sie mir noch 2008 ging und ich dazu angefragt wurde. Denn es ist tat- ein kleines Resümee zu meiner nunmehr zehnjährigen sächlich so, wie es mir Herr Vallentin damals sagte, so ein Amtszeit. Amt macht auch etwas mit dir und es macht auch etwas Als ich am Samstagabend zu unserem Friedensfest im aus dir. Denn dieses Amt begleitet dich, egal, wo du bist April gemeinsam mit meinem Mann und meiner Freundin und egal, was du tust. Es ist immer irgendwie präsent, im Bierwagen am Getränkeausschank eingeteilt war, ob im Urlaub, in der Freizeit, an den Wochenenden oder konnte ich mit vielen Menschen einen kurzen Plausch füh- im Freundeskreis. Man steht immer irgendwie in der Öf- ren, und das tat auch einmal so richtig gut. Ein Ostritzer, fentlichkeit, jeder hat irgendeine Erwartung und manch- von dem ich es nicht unbedingt erwartet hätte, trat an mal kann man eben genau diese, aus den unterschied- den Ausschank, bestellte ein paar Bierchen und sagte Fol- lichsten Gründen, nicht immer erfüllen. Dann gibt es Ent- gendes zu mir: »Marion, seit dem Du hier in Ostritz Bür- täuschung und Unzufriedenheit auf beiden Seiten. germeisterin bist, jagt wirklich eine Katastrophe die an- Das war für mich in den ersten Jahren nicht leicht und es dere. Aber ich frage mich, wie all dieser Schlamassel und war aus heutiger Sicht eben nur eine Frage der Zeit, dass sich der Körper dafür recht, wenn der Geist ständig im all diese Scherereien bisher ausgegangen wären, wenn rasanten Tempo vorauseilt und wenn einige wenige mei- Du es nicht geworden wärst.« Ist habe das gleich erst mal nen, sie müssten in der Öffentlichkeit schmutzige Wäsche für mich als kleines Kompliment verbucht. waschen. Aber auch aus dieser bitteren Erfahrung habe Und ich glaube, dass Sie alle wissen, dass ich mir diese ich gelernt und bin an ihr gewachsen. Denn niemand von Widrigkeiten auch nicht ausgesucht habe und ja, es uns ist fehlerfrei und wenn man meint, gescheitert zu schmerzt auch mich manchmal für uns alle und es ist sein, dann heißt es »Krone zurechtrücken und nochmal auch nicht immer leicht für mich, dass wir immer wieder neuanfangen«. Naja, das sagen jedenfalls meistens die aufs Neue vor die ein oder andere harte Probe gestellt Frauen ☺ werden. Manchmal scheinen diese Herausforderungen Auf diesem Weg hat mich ein Spruch von (Esagül) Schö- auch für mich auf den ersten Blick hoffnungslos oder aus- nast begleitet: »Die eigenen Gedanken in schweren Zei- weglos. Aber, lassen Sie es mich versuchen, mit den Wor- ten richtig zu steuern ist die Lösung. Denn stetig an sein ten von Napoleon zu erklären: »Wenn eine verzweifelte Problem zu denken, wird nichts verbessern, doch der Situation ein besonderes Können erfordert, dann bringt Glaube an eine schöne Zukunft wird Hoffnung schenken man dieses Können auch auf, obwohl man manchmal und Sonnenstrahlen auf der Seele verbreiten.« vorher keine Ahnung davon hatte.« und »Nichts ist wirk- Dabei Menschen an meiner Seite zu wissen, die mir Halt lich so hoffnungslos, dass wir nicht immer wieder einen und diese Hoffnung schenken, dafür bin ich von ganzem Grund zu neuer Hoffnung fänden.« (Niccolo Machiavelli) Herzen dankbar. Das sind vor allem mein geduldiger Und so war und ist es bisher auch tatsächlich meistens Mann und meine Kinder und meine Freunde, aber, das gewesen. Aus jeder neuen Prüfung sind wir – und auch sind auch meine Mitarbeiter und viele andere gute und ich – gestärkt und mit neuem Wissen herausgegangen. liebgewonnene Wegbegleiter. Dafür danke ich euch. Für mich persönlich war dies auch ein Lernprozess, dabei Und so werde ich auch weiterhin versuchen, die Geschi- einfach den Blick von außen zu schärfen, um sachlich und cke dieser Stadt nach bestem Wissen und Gewissen zu nüchtern zu hinterfragen: »WER oder WAS ist denn jetzt lenken, den Menschen hier vor Ort Orientierung und Halt eigentliche DAS Problem, wie könnte oder sollte die Lö- zu geben, mit ihnen im Gespräch zu bleiben, ihnen zuzu- sung aussehen? und WER oder WAS kann mir dabei helfen.« hören, ihre Sorgen ernst zu nehmen, zu schlichten, wenn Denn eines ist klar, keine Katastrophe, wie die schwersten es einmal Streit gibt, aber auch zu motivieren, wenn den Überschwemmungen in unserer Stadtgeschichte 2010 ein oder anderen der Mut verlässt. Das erfordert viel oder die Schlammlawinen von 2013, sind vorherzusehen. Kraft, Energie und Feingefühl und dafür braucht es die Brechen Sie erst einmal über uns herein, bleibt meistens Freude und das Herzblut für das, was man tut. Es erfor- nur wenig Zeit, um zu reagieren. dert aber eben auch ein gesundes und ausgeglichenes Und wenn ich heute auf diese Zeit zurückschaue, dann Maß an Pflichterfüllung und Gelassenheit und es braucht frage ich mich schon, wie wir das alles gemeinsam ge- Mut und Weitsicht. Aber es erfordert vor allem eins, näm- schafft haben, ich denke wirklich manchmal, es sind uns lich der Mensch zu sein und es auch zu bleiben, der man damals Flügel gewachsen. wirklich ist, authentisch, aufrichtig und anständig, eben Niemand kann eine solche Situation allein bewältigen und immer du selbst. daher ist es besonders wichtig, immer einen klaren Kopf Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! zu behalten, um handlungsfähig zu bleiben, um Entschei- dungen zu treffen und um zu überlegen, wer uns dabei helfen kann, um diese Hilfe dann auch anzufordern.Das war 2010 nicht anders, als 2018 mit unseren Friedens- Laudatio für die Ehrenurkunden der Stadt Ostritz festen. »Viele kleine Leute an vielen kleinen Orten, die viele klei- Dass uns dies in den letzten zehn Jahren so gut gelungen ne Dinge tun, können das Gesicht der Welt verändern« ist, verdanken wir immer wieder Menschen, die bereit (Zitat aus Afrika) sind, anderen in der Not zur Seite zu stehen, um gemein- Wir hatten diesen Spruch auch schon einmal für eine Ein- sam nicht nur nach vorne zu schauen, sondern einfach ladung zum Neujahrsempfang 2011.
Der Ostritzer Stadtanzeiger 22. Februar 2019 Seite 9 Wieviel Wahrheit darin liegt, haben wir 2018 erleben kön- ➢ das Landratsamt Görlitz, nen bei den umfangreichen Vorbereitungen, bei der ➢ die Stadt Görlitz, Durchführung und der Begleitung unserer Friedensfeste. ➢ die Stadt Zittau, Es waren nicht nur »kleine« Leute, die mit Eifer, Herzblut ➢ die Polizeidirektion Görlitz, und aus tiefster Überzeugung dabei waren, um hier auf ➢ das Institut für Beratung, Begleitung und Bildung e.V. unserem Marktplatz für Demokratie, Weltoffenheit und ➢ das Demokratiezentrum Sachsen, Toleranz ein deutliches Zeichen zu setzen. Nein, es waren ➢ Markus Kremser, viele großartige Menschen hier vor Ort, es gab viele tolle ➢ Frank Seibel, stellvertretend für die Sächsische Zeitung Begegnungen mit vielen emotionalen Momenten. ➢ Augen auf e.V. Oberlausitz, Das Schönste in all dieser Zeit war, dass ich in diesem ➢ MEOWA e.V., Jahr von so vielen Menschen umgeben war, die ich alle ➢ die Hillersche Villa, vorher überhaupt nicht oder nur flüchtig kannte und ich ➢ Mirko Schultze und seinem Team, dabei das Gefühl hatte, wir kennen uns schon ewig. Das ➢ den Deutschen Gewerkschaftsbund – hat mich persönlich sehr berührt. Sie alle strahlten eine Regionsgeschäftsstelle Ostsachsen, Gelassenheit, Zufriedenheit, Zuversicht und innere Ruhe ➢ die Evangelische und Katholische Kirchgemeinde aus, die einfach nur guttut. der Region, Nie ging es in all den vielen Vorbereitungstreffen darum, ➢ das Team von Herrn Scholtze und Risch wie etwas nicht funktionieren könnte, immer gab es au- (Beleuchtung und Technik). tomatisch einen Plan B und niemand ließ sich dabei aus der Ruhe bringen. Es war einfach eine vertrauensvolle und tiefgründige Ar- Laudatio zur Ehrung der beit, die uns alle über uns hinauswachsen ließ. Aus vielen einzelnen kleinen Puzzleteilen wurde aus und ehrenamtlichen Bürgerinnen und Bürger von Ostritz ein Bild in die weite Welt projiziert, welches Anett Kupka zeigt, wie einzigartig, aber auch wie bunt und vielfältig Mit einer Ehrenurkunde möchte sich die Stadt Ostritz für unsere Gesellschaft sein kann. Ihren Einsatz bedanken, Frau Anett Kupka. Ihre Tätigkeit Auch wenn der ein oder andere dafür einmal etwas über stellen wir unter einen Ausspruch von Phil Bosmans: den eigenen Tellerrand schauen und unbekanntes Terrain »Das Wort ist eine wunderbare Gabe, den Menschen von betreten musste, so hat es einfach sehr gut funktioniert. Gott gegeben, damit sie miteinander reden, miteinander Es war und ist eben doch vielen Menschen ein Bedürfnis, arbeiten, miteinander leben.« zu zeigen wie wichtig es ihnen ist, für Menschenwürde, für Demokratieprinzipien und für die Rechtsstaatlichkeit einzustehen. Sie haben Gesicht gezeigt, Sie haben der Region eine Stimme gegen »Rechts« gegeben und Sie al- le haben dazu beigetragen, dass diese Stimme und dieser Mut, in ganz Deutschland für Aufmerksamkeit und Aner- kennung gesorgt hat. Egal, ob Sie uns dabei, hier vor Ort, von »Amts wegen« oder aus beruflichen oder (partei)politischen Gründen oder ganz privat zur Seite gestanden haben, jeder Ein- zelne hat zum Gelingen beigetragen und wir sind Ihnen allen zu Dank verpflichtet. Und um Ihnen diesen Dank auch noch einmal persönlich und im Namen der Stadt Ostritz überbringen zu können, habe ich Sie heute hier zu unserem Neujahrsempfang eingeladen und ich freue mich sehr, dass Sie sich dafür die Zeit genommen haben. Das Miteinander der Nachbarn an der Neiße wurde seit Spätestens jetzt, an dieser Stelle, löst sich auch die Frage der politischen Wende schon in vielerlei Projekten geför- auf, wieso heute Abend, auch einige fremde Gesichter un- dert. Ob im deutsch-polnischen Kinderhaus, in den Schu- ter uns sind und die heutige Runde etwas größer ist, als len, Kirchgemeinden oder beim Wandern – immer ging es gewohnt. um das Kennenlernen und die bessere Verständigung Aber ich denke eben auch, dass, wenn Sie heute Abend zwischen den deutschen und polnischen Nachbarn. Sie, hier bei uns sind und wir Sie hier einmal persönlich ken- Frau Anett Kupka, haben die Verantwortung übernom- nenlernen können, dass vielleicht der ein oder andere un- men für das Projekt »Miteinander leben, voneinander ler- schlüssige Ostritzer Verein oder Bürger doch noch Lust nen – gemeinsam Zukunft aktiv gestalten.« Deutsche und Mut bekommt, bei den nächsten Friedensfesten mit- und polnische Bürger konnten sich kennenlernen beim zumachen und dabei zu sein. Basteln, beim Fotoworkshop und einer Paddeltour auf der Sie haben ja alle im Anschluss gleich noch die Gelegen- Neiße. Zuletzt wurde gemeinsam gekocht in der großen heit, miteinander ins Gespräch zu kommen und sich ken- Lehrküche im IBZ. Nun sind alle noch eingeladen zum nenzulernen. Tanzabend in Posada. Wenn auch viele Menschen an den Zum ersten Mal verleiht die Stadt Ostritz daher auch eine Zusammenkünften beteiligt sind, so braucht es doch Ver- Ehrenurkunde für Akteure, die nicht aus Ostritz kommen antwortliche, die Zeit und Mühe, Lust und Liebe einset- oder hier leben. zen, um einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten. Die Stadt Ostritz verleiht stellvertretend für viele Men- Sie, Frau Anett Kupka, haben diesen Einsatz übernom- schen aus unserer Region, welche bei den Vorbereitungen men. Neben Ihrer anspruchsvollen Tätigkeit als Assisten- und die Durchführung der Ostritzer Friedensfeste dabei tin an der Hochschule Görlitz / Zittau unterstützen Sie gewesen sind, eine Ehrenurkunde der Stadt Ostritz an: auch die Katholische Kirchgemeinde im Kirchenrat bei
Seite 10 22. Februar 2019 Der Ostritzer Stadtanzeiger den wirtschaftlichen Entscheidungen. Für Ihre ehrenamt- nungen brauchen Sie stets viel Zeit. Sie versehen das liche Tätigkeit danken wir Ihnen und wünschen weiter Amt des Kassierers mit Genauigkeit und Zuverlässigkeit. Gesundheit und Wohlergehen. Darüber hinaus widmen Sie sich seit geraumer Zeit als Trainer und Betreuer der E-Jugendmannschaft und för- Dirk Maaß dern junge Talente. Wir ehren heute Herrn Dirk Maaß. Man behauptet: »Für Neben Ihrer anspruchsvollen Tätigkeit und Ihren familiä- den Optimisten ist das Leben kein Problem, sondern die ren Aufgaben ist Ihre ehrenamtliche Tätigkeit eine sehr Lösung«. (Marcel Pagnol) geschätzte Leistung. Ihre Sportfreunde und die Stadt Ostritz sprechen Ihnen Anerkennung und Dank aus. Für die Zukunft wünschen wir Ihnen noch viele schöne Jahre – auch beim Ostritzer BC. Organisationsteam der Friedensfeste Mit einer Ehrenurkunde möchte sich die Stadt Ostritz bei den Organisatoren der Friedensfeste bedanken. Die An- erkennung gilt Herrn Dr. Michael Schlitt, Frau Ina Schwarzbach, Cäcilia Schreiber, Melanie Kottek, Maria Barbara Ebermann; Herrn Georg Salditt, Stephan Kupka und Familie Simone und Matthias Hain. Niemand von uns kann die Stunden zählen, die Sie für Besprechungen und Vorbereitungen geopfert haben. Wir können nur ahnen, wieviel Kopfzerbrechen, wie viele Schwierigkeiten Ihnen die Organisation der Friedensfeste Sie, Herr Dirk Maaß, lösten schon manches Problem für bereitet haben. Der beste Dank war für Sie der gelungene die Sportler des Ostritzer Ballspielclubs. Nachdem Sie Ih- Verlauf und die steigende Anteilnahme vieler Ostritzer. re eigene sportliche Laufbahn beendeten, sind Sie nun als »Die Reife eines Menschen zeigt sich am deutlichsten an Trainer eine zuverlässige Stütze des Vereins. Sie trainie- dem Dienst, den er in der Gesellschaft leistet.« (Pedro ren außer der Jugendmannschaft auch die 2. Männer- Arupe) mannschaft in der Spielgemeinschaft mit dem EFV 03 Bernstadt / Dittersbach. Durch Ihre sehr guten Kontakte in unser Nachbarland Polen fand schon mancher polni- sche Spieler den Weg nach Ostritz, um hier eine Mann- schaft zu verstärken. Ihre Sportkameraden rühmen Ihr Organisationstalent. Wegen Ihrer offenen und ehrlichen Art schenken Ihnen die Spieler ihr Vertrauen. Wir wissen es zu schätzen, dass Sie immer ein Ohr für die Probleme der Spieler haben. Mit der Ehrenurkunde möchte die Stadt Ostritz Ihnen öf- fentlich danken. Ihr Verein möchte damit zeigen, dass Ih- re ehrenamtliche Arbeit in hohem Maße wertgeschätzt wird. Für die weitere Tätigkeit wünschen wir Ihnen gute Gesundheit, Freude und Optimismus. Jörg Müller Die vergangenen Friedensfeste waren eine reife Leistung, Zum Neujahrsempfang wurde herzlich eingeladen Herr die über die Ortsgrenzen hinaus hohe Anerkennung fand. Jörg Müller. Für Sie gilt eine Erkenntnis von Albert Ein- Für die Ostritzer Einwohner hatten die Feste neben der stein: »Persönlichkeiten werden nicht durch schöne Re- politischen Dimension auch eine beeindruckende Aus- den geformt, sondern durch Arbeit und Leistung.« strahlung. So viele junge Menschen auf dem Ostritzer Marktplatz zu sehen, war ein großes Erlebnis. So viele kulturelle Angebote konnten genutzt werden durch die ehrenamtliche Teilnahme vieler Gäste. Das ist nicht hoch genug einzuschätzen. Die Stadt Ostritz möchte Ihnen nochmals Dank sagen. Wir wünschen Ihnen Wohlergehen und viel Kraft. Mit Ihrem Engagement haben Sie Ostritz weit über seine Grenzen hinaus Anerkennung und Be- wunderung verschafft. MEWA-Bad-Initiative Jährlich kehrt die bange Frage wieder: Wie können wir das MEWA-Bad erhalten, besonders für die Kinder? Wir wollen am Beginn des neuen Jahres einmal diejenigen eh- ren, die sich mit ganzer Kraft dieser Aufgabe gewidmet haben. Stellvertretend für viele Beteiligte steht dafür der Ihre Sportfreunde rühmen Ihre Jahrzehnte währende harte Kern der Initiative: Treue zum Ostritzer Ballspielclub, lieber Herr Jörg Müller. Birgit Deckwart, Roman Fehland, Marcel Gäbler, Anja Jun- Sie sind ein langjähriges Vorstandsmitglied und für die Fi- ge, Melanie Kottek, Anja Pfalz, Georg Salditt, Peggy nanzen des Vereins zuständig. Für aufwändige Abrech- Schneider, Susanne Vallentin. Sie haben sich die Aufgabe
Der Ostritzer Stadtanzeiger 22. Februar 2019 Seite 11 gestellt, das MEWA-Bad durch mannigfache Initiativen zu dass Ihr Geschäft von Ostritz wegzieht. Wir bedauern Ih- erhalten. Einiges davon sei hier genannt: die Instandhal- ren Weggang. Wir danken Ihnen für Ihr Bemühen in un- tungs- und Reinigungsarbeiten, die Gewinnung von serer Stadt. Für die neue Wirkungsstätte wünschen wir Spenden und die Aufmerksamkeit durch die Medien er- Ihnen Erfolg und Freude an Ihrer Tätigkeit. Amtliche / Öffentliche Bekanntmachungen Bekanntgabe der gefassten öffentlichen Beschlüsse von der Sitzung des Stadtrates am 31. Januar 2019 Am Donnerstag, dem 31. Januar 2019, 19.00 Uhr fand die erste Sitzung des Stadtrates im neuen Jahr statt. Es waren elf Stadträte und die Bürgermeisterin (11+ 1) an- wesend. Nach Eröffnung, Feststellung der Beschlussfä- halten. Sie haben das Neptunfest organisiert und das higkeit und Bestätigung der geänderten Tagesordnung Nachtbaden. Eine feste Einnahmequelle sind die Saison- wurden im öffentlichen Teil der Sitzung folgende Be- karten, die Sie anbieten. Das Bad braucht nicht nur stän- schlüsse gefasst: dige Pflege und Aufsicht. Es kann ohne einen Rettungs- schwimmer nicht betrieben werden. Deshalb haben Birgit Beschluss 2019-001 Deckwart, Roman Fehland und Georg Salditt an Ret- Änderung der Öffnungszeiten der Sparkassenfiliale tungsschwimmer-Kursen teilgenommen. Die regelmäßi- in Ostritz gen Arbeits- und Organisationstreffen werden unterstützt Im Mai 2018 wurde durch die Sparkasse Oberlausitz-Nie- durch Frau Bürgermeisterin Marion Prange und die Mitar- derschlesien mitgeteilt, dass ab dem 1. Juli 2018 die Öff- beiterin der Stadtverwaltung Frau Rosanna Pappani. Ih- nungszeit der Filiale Ostritz (und weiteren anderen Filia- nen allen danken wir für den Einsatz Ihrer Zeit und Mü- len im Landkreis) verändert wird. Seit Juli 2018 ist in hen. Von John F. Kennedy stammt der Ausspruch: »Einen Ostritz die Filiale nur noch dienstags und freitags geöff- Vorsprung im Leben hat, wer da anpackt, wo die anderen net. Von der Stadt Ostritz wurde bereits zu einem frühe- erst einmal reden.« ren Zeitpunkt darauf hingewiesen, die Öffnungszeiten, Sie haben diesen Vorsprung. Wir hoffen und wünschen, speziell am Mittwoch, an den Markttag in Ostritz anzu- dass Sie auch weiterhin die Kraft und die Zeit aufbringen, passen. für das MEWA-Bad zu sorgen. Der schönste Dank sind der Unabhängig davon bleiben in der Praxis weitere wichtige Spaß und die Freude der Kinder. Fragen zu den Dienstleistungen der Sparkasse offen bzw. ungeklärt. Diese wurden in einem persönlichen Gespräch Franziska Seitz am 11. Dezember 2018 mit Herrn Felgenträger als zu- Eine Ehrenurkunde erhält Frau Franziska Seitz. »Nicht die ständigem Ansprechpartner für die Stadt Ostritz noch- Art der Tätigkeit macht glücklich, sondern die Freude des mals angesprochen, mit der Bitte um Prüfung. Bei den Schaffens und Gelingens.« (Karl Hilty) wirtschaftlich motivierten Anpassungen (welche nur zum Teil für uns nachvollziehbar sind) wurden die Belange der Bürgerinnen und Bürger sowie der Geschäftskunden aus unserer Sicht und aus Sicht der Betroffenen nicht in aus- reichendem Maße berücksichtigt. Der Stadtrat beschließt: Der Stadtrat der Stadt Ostritz fordert die Sparkasse Ober- lausitz-Niederschlesien auf, die Öffnungszeit am Mittwoch entsprechend dem Markttag in Ostritz anzupassen. Die Öffnungszeiten am Dienstag bleiben davon unberührt. Ja: 12 Nein: 0 Enthaltung: 0 Befangen: 0 Einstimmig: X Beschluss 2019-002 Wahl des Gemeindewahlausschusses für die Kom- munalwahlen am 26. Mai 2019 Ihnen, liebe Frau Seitz, muss Ihre Tätigkeit Freude berei- Der Stadtrat beschließt: tet haben. Sie werden gerühmt als immer optimistischer Für die am 26. Mai 2019 stattfindende Kommunalwahl und freundlicher Mensch. Sie nahmen in den vergange- werden folgende Personen in die Funktion des Gemein- nen fünf Jahren Anteil am öffentlichen Leben, in dem Sie dewahlausschusses gewählt: zum Beispiel den Weihnachtsmarkt unterstützten. Ihr Vorsitzender: Andreas Müller Kindermoden-Geschäft belebte den Marktplatz. Jeder stellvertretender Vorsitzender: Michael Lober blieb gern vor Ihren Schaufenstern stehen und betrach- tete die liebevoll gestalteten Auslagen. Junge Eltern 1. Beisitzer: Rosanna Pappani konnten bei Ihnen gut einkaufen. Nun sind wir traurig, 1. stellvertretender Beisitzer: Marina Schwarzbach
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