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Möglichkeiten und Perspektiven privatwirtschaftlichen Engagements beim Globalen Fonds
Privatwirtschaftliches Engagement im Kampf gegen
AIDS, Tuberkulose und Malaria
Eine Partnerschaft mit dem Globalen Fonds:
Möglichkeiten und Perspektiven für deutsche Unternehmen
©The Global Fund/John Rae
Möglichkeiten und Perspektiven privatwirtschaftlichen Engagements beim Globalen Fonds
Liebe Unternehmerin, Investitionen in den Gesundheitssektor:
Wachstumstreiber und hochrentabel
lieber Unternehmer,
Dass sich zielgerichtete Investitionen in den
Gesundheitssektor auszahlen, zeigt in ein-
in einer zusammenwachsenden Welt werden in-
drucksvoller Weise der Bericht „Global Health
novative Formen und Instrumente der globalen
2035“ der sogenannten Lancet-Kommission von
Zusammenarbeit immer wichtiger. Um die sozia-
Dezember 2013. Rund zehn Millionen Todesfäl-
len, ökologischen und ökonomischen Probleme
le könnten durch erhöhte Investitionen in die
von Entwicklungsländern zu lösen, ist eine inten-
medizinische Forschung und Entwicklung und
sive Zusammenarbeit aller gesellschaftlichen
den Ausbau der Gesundheitsversorgung bis
Kräfte erforderlich. Regierungen, Zivilgesellschaft
zum Jahr 2035 in Ländern mit niedrigem und
und Wirtschaft müssen gemeinsam Verantwor-
mittlerem Einkommen vermieden werden, so
tung übernehmen und handeln.
dokumentiert die Kommission aus namenhaf-
Das Ziel ist, die Lebensbedingungen von Men- ten Ökonomen und Experten für Globale Ge-
schen überall auf der Welt grundlegend und sundheit. Damit stiege in Folge die Arbeitspro-
nachhaltig zu verbessern – mit positiven Konse- duktivität, der Zugang zum globalen Wirt-
quenzen für alle Menschen und die Wirtschaft im schaftskreislauf, der Wohlstand und die Wirt-
globalen Kontext. Überall auf der Welt nehmen schaftskraft der jeweiligen Länder.
Menschen an der globalisieren Wirtschaft teil:
als Produzenten, Konsumenten und Unter- Historische Chance
nehmer. Die Menschheit verfügt heute erstmals über die
Diese veränderten Rahmenbedingungen erfor- finanziellen und technischen Mittel, um inner-
dern neue, innovative Instrumente und Formen halb einer Generation ein nie dagewesenes Ge-
der Zusammenarbeit. Der Globale Fonds ist ein sundheitsniveau in den Ländern mittleren und
solches innovatives Instrument, das bewusst die niedrigen Einkommens zu erreichen.
Zusammenarbeit mit der Privatwirtschaft sucht Wir stehen vor der historischen Chance, die drei
und fördert. großen Krankheiten AIDS, Tuberkulose und Ma-
laria erfolgreich zu bekämpfen. Dies ist nur
Die Privatwirtschaft – wichtiger Partner des möglich, wenn alle Akteure im Rahmen einer
Globalen Fonds effektiven, multisektoralen Partnerschaft zu-
sammenarbeiten. Die Privatwirtschaft muss
Seit der Gründung des Globalen Fonds hat der
hierbei eine entscheidende Rolle spielen.
Privatsektor in verschiedenen Rollen und Formen
Die Zusammenarbeit mit dem Globalen Fonds
mit dem ihm zusammen gearbeitet: Als Geber, als
bietet der Privatwirtschaft die Chance, Erfah-
technischer Dienstleister und als implemen-
rungen auszutauschen, Innovationen zu ent-
tierender Partner.
wickeln und umzusetzen, potentielle neue
Auch dank der erfolgreichen Zusammenarbeit mit
Märkte zu erkunden und gleichzeitig ihrer sozi-
dem Privatsektor, der fünf Prozent des Gesamt-
alen Verantwortung gerecht zu werden.
budgets des Globalen Fonds deckt, und der Nut-
Es gibt keine Zeit zu verlieren. Es gilt die Verant-
zung innovativer Partnerschaften mit der Zivilge-
wortung zu teilen, Leben zu retten. Gemeinsam
sellschaft, konnte der Globale Fonds durch seine
können wir eine Veränderung herbeiführen.
Investitionen in Gesundheitsprogramme weltweit
bereits Millionen von Menschenleben retten. Bitte unterstützen Sie uns dabei.
Heidemarie Wieczorek-Zeul
Bundesministerin a. D.
Für die Freunde des Globalen Fonds Europa in DeutschlandMöglichkeiten und Perspektiven privatwirtschaftlichen Engagements beim Globalen Fonds
Der Globale Fonds
Der Globale Fonds zur Bekämpfung von AIDS, Tu- Eigenverantwortung
berkulose und Malaria wurde im Jahr 2002 auf Der Globale Fonds fördert nur Programme, die
Initiative des UN-Generalsekretärs Kofi Annan als von den Akteuren der Partnerländer selbst er-
öffentlich-private Partnerschaft ins Leben gerufen. stellt und mit nationalen Gesundheits-
Mit Mitteln von über 29 Milliarden US-Dollar seit strategien und -prioritäten abgestimmt sind.
2002 ist der Globale Fonds das größte Instrument
weltweit zur Finanzierung von AIDS-, Tuberkulose- Leistungsbasierte Finanzierung
und Malaria-Programmen in 140 Ländern. Finan- In Zusammenarbeit mit unabhängigen Institu-
ziert wird der Fonds zu 95 Prozent aus Mitteln von tionen prüft und evaluiert der Globale Fonds
Regierungen der großen Wirtschaftsnationen. die Einhaltung der Fördervereinbarungen,
Deutschland ist zurzeit der viertgrößte Geber. unterstützt lokale Institutionen in der Um-
Durch die Investitionen des Fonds konnten her- setzung und finanziert Programme abhängig
ausragende Erfolge in der Bekämpfung der drei von ihrer Zielerreichung.
großen Krankheiten erreicht und weltweit Millio-
nen von Menschenleben gerettet werden: Er Einbeziehung aller Akteure
bringt 26 Prozent der weltweiten Finanzierung zur Alle Stakeholder, d.h. Geber- und Partner-
Bekämpfung von HIV/Aids, 50 Prozent der Finan- länder, die Zivilgesellschaft, der private und öf-
zierung zur Bekämpfung von Malaria und 82 Pro- fentliche Sektor sowie die von den Krankheiten
zent der Finanzmittel zur Bekämpfung von Tuber- betroffenen Menschen, sind auf allen Ebenen
kulose auf. des Global Fonds involviert – z. B. im Verwal-
Als öffentlich-private Partnerschaft unterscheiden tungsrat oder in den nationalen Koordinie-
ihn drei Grundprinzipien von anderen multilatera- rungsgremien.
len Organisationen:
Erfolge und Wirkungen der Programme des Globalen Fonds 2004 bis Mitte 2014
6,6 Millionen Menschen erhalten eine
antiretrovirale Therapie 11,9 Millionen Tuberkulosefälle diagnostiziert
410 Millionen insektizidbehandelte
und behandelt
2,5 Millionen HIV-positive Frauen erhalten eine Bettnetze verteilt
präventive Behandlung, um ihre Babys vor 140.000 Menschen mit multiresistenter
einer Übertragung des Virus zu schützen 430 Millionen Menschen haben eine
Tuberkulose behandelt
Malariabehandlung erhalten
360 Millionen Menschen auf HIV getestet
und beraten
Quelle: The Global Fund - Mid 2014 Results: http://www.theglobalfund.org/en/infographics/2014-07-17_mid-2014_resultsMöglichkeiten und Perspektiven privatwirtschaftlichen Engagements beim Globalen Fonds
Der Globale Fonds: Schlüsselakteur für die Schaffung eines „Gesundheitsgewinns“ für die Gemeinschaft
Zielgerichtete, wirk- Sozialer Nutzen und Schaffung eines
same Maßnahmen erzeugte Wirkung Business Benefit
Prävention und Behandlung Mehr und besser ausgebildete Gesundheits-
fachkräfte bieten verbesserte Gesundheits- Weniger Migration → stabilere,
Versorgung und Unterstützung
versorgung für größere Bevölkerung an nachhaltigere und bessere
Stärkung von Gesundheits- Arbeitskraft und Wirkungskette
systemen Vergrößerte Landbevölkerung und Cluster
Development → ausgeglichenere, regionale, Schaffung neuer Markt-
Verbesserung des Lebens- wirtschaftliche und soziale Entwicklung segmente
umfeldes
Erhöhte Lebensmittelproduktion und Anstieg des verfügbaren Ein-
Gemeinsam Aktivitäten im Lebensmittelsicherheit kommens und Zuwachs der
Bereich TB und HIV Kaufkraft
Senkung der urbanen Migration
Monitoring und Evaluierung Erhöhung der Produktivität
Zunahme der Alphabetisierung
Bessere Gesundheits-
Gerettete Leben gewinn
Lebensqualität
Quelle: The Global Fund, „The Global Fund Partnership with the Private Sector“
Die Privatwirtschaft – wichtiger Partner des Globalen Fonds
Seit der Gründung des Globalen Fonds hat der oder Programmkomponenten. Der Privatsektor
Privatsektor in verschiedenen Rollen mit ihm ist auch mit einem Sitz im Verwaltungsrat des
zusammen gearbeitet. Die Möglichkeiten und Globalen Fonds vertreten. In rund 70 Prozent
Formen der Kooperation sind vielfältig. Sie rei- der Koordinierungsgremien der Partnerländer
chen von „pro bono“-Dienstleistungen über die sind privatwirtschaftliche Unternehmen vertre-
Durchführung spezifischer Komponenten von ten und bringen ihre Expertise in Planungs-, Ma-
Gesundheitsprogrammen bis hin zur Bereit nagement- und Entscheidungsprozesse ein.
stellung finanzieller Ressourcen für Programme
Die Strategie des Globalen Fonds zur Zusammenarbeit mit dem Privatsektor
Initiativen Beschreibung Beispiele
o Rohstoffe o Finanzdienst-
Industry Eine unternehmens- und branchenspezifische, maßgeschneiderte Zu- o Logistik leistungen
Konsumgüter o Infrastruktur
specific sammenarbeit, die sich durch hohe Wirkung auszeichnet und von der o
o ICT
o Nahrungsmittel &
approach beide Seiten gleichermaßen profitieren. o High Net Worth
Getränke Individuals
o Pharma & Healthcare
Country Ein Bündnis von Unternehmen, die spezifische nationale Gesundheits- o Vietnam
Business programme durch finanzielle, technische und personelle Ressourcen
o Mosambik
unterstützen und ausweiten und so zusätzliche Wirkung in den Regio-
Alliance o Myanmar
nen und Ländern, in denen sie arbeiten, erzeugen.
o Indien
Eine Koalition privatwirtschaftlicher Unternehmen, die ihre Kernkompe-
o Stärkung der Programm-Begleitung
Innovation tenzen zur Verfügung stellen und durch innovative Ansätze und die
o Verbesserung der Adherence von Behand-
Mobilisierung von Mitteln zur Ausweitung des Kampfes gegen die drei
Coalition lungsschemata
Krankheiten die Prozesse des Globalen Fonds effektiver und seine Ar-
o Optimierung der Liefer- und Versorgungs-
beit wirkungsvoller machen.
ketten
Consumer &
Grassroot-Initiativen, die Bewusstseinsbildung und Identifikation von o Marketing-Initiative (RED)
Cause o End-Game-Kampagne
Konsumenten durch eine starke Marke fördern.
Advocacy o Goodbye Malaria-Kampagne
Quelle: The Global Fund, „The Global Fund Partnership with the Private Sector“Möglichkeiten und Perspektiven privatwirtschaftlichen Engagements beim Globalen Fonds
Partnership in Action:
Beispiele privatwirtschaftlichen Engagements beim Globalen Fonds
Bereitstellung von Pro-bono- Bereitstellung finanzieller Ressourcen für
Dienstleistungen spezifische Länder, Programme oder
Capacity Building: Seit 2008 berät und unter- Programmkomponenten
stützt die Standard Bank mit ihrer Expertise
Das japanische Pharmaunternehmen Takeda
Leistungsempfänger des Globalen Fonds in sie-
hat für den Zeitraum 2010 bis 2019 rund 10 Mil-
ben afrikanischen Ländern im Bereich Finanz-
lionen US-Dollar zur Verfügung gestellt. Die Mit-
management.
tel werden für Gesundheitsprogramme in Afrika
Prävention: Sony Corporation spendete audio- zur Stärkung von Gesundheitssystemen, Capaci-
visuelles Equipment an einen Leistungs- ty Building und Bewusstseinsbildung eingesetzt.
empfänger in Tansania und trainierte die Part-
ner vor Ort in Nutzung und Instandhaltung. Das Das brasilianische Minenunternehmen VALE
Equipment wird für Aufklärungs- und Sensibili- hat Ende 2013 drei Millionen US-Dollar für den
sierungskampagnen über HIV/Aids eingesetzt. Finanzierungszeitraum 2013-2015 zur Unter-
stützung von Malaria-Programmen in Mosam-
Technische Unterstützung: Coca-Cola hat mit bik und Malawi zur Verfügung gestellt.
Unterstützung der Bill und Melinda Gates-
Stiftung seine Vertriebs-Erfahrung mit Leis- Die im Jahr 2006 von Musiker Bono (U2) und
tungsempfängern in Tansania geteilt, um Be- Bobby Shriver (DATA) gegründete, innovative
schaffung, Management und Versorgung von Marketing-Initiative (RED) zielt darauf, das Be-
lebenserhaltenden Medikamenten zu verbes- wusstsein für die Situation der AIDS-Erkran-
sern. kungen in Afrika zu stärken und Unternehmen
und Konsumenten stärker in die Bekämpfung
der Krankheit zu involvieren.
Das Konzept: Unternehmen können Produkt-
Durchführung spezifischer varianten im Design von „Product Red“ verkau-
Komponenten von Gesundheits- fen. Das Produkt wird dabei zum einen mit der
programmen in Partnerländern Wort-Bild-Marke beworben und auch oft durch
eine rote Erscheinung. Partner sind u.a. Apple,
In 2010 war AngloGold Ashanti der Haupt-
Starbucks, Coca-Cola und Converse.
leistungsempfänger eines Malaria-Vorhabens in
Ghana zur Ausweitung der Haus-Aussprühung (RED) hat so bislang über 200 Millionen US-
mit Insektiziden und medizinischen Versorgung Dollar eingeworben und für HIV/Aids-
von unter Fünfjährigen. Präventions- und Behandlungsprogramme in
acht afrikanischen Ländern zur Verfügung ge-
Die Shell Foundation hat als Hauptleistungs- stellt.
empfänger eines Malaria-Grants auf den Philip-
pinen ein umfassendes Präventions- und Be- Die finanziellen Ressourcen fließen zu 100
handlungsprogramm in den Regionen mit den Prozent direkt in die Finanzierung der Pro-
höchsten Malaria-Raten umgesetzt. In fünf Pro- gramme, ohne administrative Kosten.
vinzen konnten die malariabedingte Mortalität
und Morbidität um 70 Prozent reduziert wer-
den.Möglichkeiten und Perspektiven privatwirtschaftlichen Engagements beim Globalen Fonds
Eine Koalition der Innovationen:
Neue Chancen für Win-Win-Partnerships
Im Rahmen der vierten Geberkonferenz im De- Seiten gleichermaßen Vorteile und Nutzen brin-
zember 2013 die so genannte „Innovation Coa- gen.
lition“ als neue, innovative Form der Partner- Führende Unternehmen des Privatsektors aus
schaft ins Leben gerufen. verschiedenen Branchen wie Konsumgüter,
Gesundheitspflege, pharmazeutische Produkte,
Dies ist eine Plattform vornehmlich privat-
Transport, Logistik, Versicherung, Banken, Infor-
wirtschaftlicher Unternehmen, die gemeinsam
mations- und Kommunikationstechnologie sind
mit Experten des Globalen Fonds Problem-
der Innovation Coalition bereits beigetreten.
felder bei der Umsetzung seiner Programme
analysieren, innovative Lösungen erarbeiten Die deutschen Unternehmen Munich Re und
und diese dann mit Partnern verschiedener SAP SE gehören zu den Gründungsmitgliedern der
Sektoren umsetzen. Innovation Coalition. Sie stellen Ihre Expertise in
Die Innovation Coalition bringt neue Chancen den Bereichen Risiko- und Programm-Manage-
für eine „Win-Win-Partnerschaft“, die beiden ment zur Verfügung.
Wie?
Führende Unternehmen stellen ihre Kern-
kompetenzen, ihr länder- und branchen-
Warum?
spezifisches Know-how, ihren Erfindergeist
Verbesserung der Leistungen der Programme und ihre Erfahrung den Menschen in den
des Globalen Fonds, um so mehr Leben zu Partnerländern über eine Plattform zur Ver-
retten. fügung, um die Programme des Globalen
Fonds noch effektiver und effizienter zu ge-
stalten und gegen Risiken abzusichern.
Wer?
Eine multisektorale Plattform von Fachleu-
ten:
Was?
Globale und regionale Unternehmen des
Privatsektors Steigerung der Effektivität der
Die akademische Welt Programme des Globalen Fonds zur Ret-
tung von mehr Leben
Stiftungen
Maximierung der Effizienz des
Öffentliche Einrichtungen aus den Berei-
Mitteleinsatzes
chen Gesundheit und Entwicklung
Schaffung eines hohen Niveaus an
Investoren
Resilienz und Nachhaltigkeit in der lokalen
Infrastruktur
Gewinnung von mehr Unterstützern für
den Globalen Fonds
Interesse?
Ihre Ansprechpartnerin für die Innovation Coalition:
Sylvie Chantereau, Friends of the Global Fund Europe
2, rue Cognacq-Jay – F-75007 Paris
E-mail: sylviechantereau@afmeurope.org
Tel.: +33 (0)1 44 07 08 66Möglichkeiten und Perspektiven privatwirtschaftlichen Engagements beim Globalen Fonds
Die Innovation Coalition: Herausforderungen in Chancen verwandeln
Die „Innovation Coalition“ orientiert sich an den Hauptherausforderungen bei der Umsetzung der Pro-
gramme des Globalen Fonds und fokussiert sich in einer ersten Phase auf die folgenden Bereiche:
Beschaffungs- und Lieferkettenmanagement Verbesserung der Programmqualität im
Management von Behandlungs- und
Unternehmen arbeiten gemeinsam mit dem Präventionsprogrammen
Globalen Fonds daran, die Auslieferung von Durch die Entwicklung und Einführung
lebensrettenden Medikamenten durch die spezifischer Datenerhebungsmethoden und
Stärkung der Versorgungskette, die Verbes- -instrumente sowie von automatisierten
serung der Beschaffung und Lagerung und Lösungen für die Datensammlung, werden
die Sicherstellung angemessener Qualitäts- Qualität und Verfügbarkeit von Daten für
sicherung zu optimieren, um Mängeln im die strategische Planung und das Monito-
Supply Chain-Management zu begegnen. ring von Gesundheitsprogrammen verbes-
sert. Die Erreichbarkeit und Effektivität von
Dadurch wird zwei wesentlichen Heraus-
Gesundheitspersonal in abgelegenen Regio-
forderungen in den Programmen des Globa-
nen sowie der Zugang zu Gesund-
len Fonds Rechnung getragen: Therapie-
heitsdienstleistungen werden durch
Unterbrechungen aufgrund von Versor-
MHealth-Ansätze und Trainings erhöht.
gungslücken mit Medikamenten und quali-
tativ minderwertigen Medikamenten und Zur Verbesserung der Adherence von Be-
Medizinprodukten. handlungsschemata sowie der Kosten und
Effektivität der Behandlungsversorgung wird
innovative Informations- und Kommunika-
tionstechnologie eingesetzt.
Finanz- und Risikomanagement
Partner aus der Bank- und Versicherungs-
industrie unterstützen den Globalen Fonds
durch ihr Know-how bei der Stärkung des
Risiko-Managements in Gesundheitspro- Projektbeispiel
grammen, etwa um Versorgungslücken mit „Grant Management Dashboard“
lebensnotwendigen Medikamenten vorzu- Entwicklung von Innovationen zur
beugen. kontextspezifischen Problemlösung
Gemeinsam erarbeiten sie innovative An-
Grant Management Solutions und SAP SE ha-
sätze zur Verbesserung der administrativen
ben als erste Partnerschaft im Rahmen der
und Finanzmanagement-Kapazitäten der
Innovation Coalition gemeinsam mit dem
Partner des Globalen Fonds. Dazu zählen:
Globalen Fonds ein “Grant Management
Planung, Budgetierung, Monitoring, Be-
Dashboard” entwickelt.
richtswesen, Reduzierung von Manage-
Dies sind innovative Software-Lösungen, die
mentkosten sowie Qualität und Transpa-
es den Hauptleistungsempfängern ermögli-
renz von Finanztransaktionen.
chen, durch Datensystematisierung und -
Innovative Ansätze im Finanzmanagement vergleich Fortschritte in der Umsetzung ihrer
umfassen: Mobiles Banking, Devisen- Programme besser messen und entsprechend
Deckungsgeschäfte, Versicherungen und anpassen zu können. Das Projekt befindet
Mikrozahlungen. sich nun in sechs Ländern in einer Pilotphase.Möglichkeiten und Perspektiven privatwirtschaftlichen Engagements beim Globalen Fonds
Auf einen Blick: Engagement beim Globalen Fonds
Nutzen für den Globalen Fonds: Nutzen für den Privatsektor:
Zugang zu Forschung und Entwicklung Global Visibility: Branchenspezifische,
und frühe Anwendung von maßgefer- technische Kompetenzen und Einsatz
tigten Spitzenlösungen für die Globale Gesundheit werden
Zugang zu Problemlösungskompe- sichtbar
tenzen von Spezialisten ohne die Austausch mit anderen Branchen-
normalerweise damit verbundenen führern und Zusammenarbeit mit
Kosten Partnern aus den unterschiedlichsten
Stärkung der Widerstandsfähigkeit Sektoren und Bereichen
und Nachhaltigkeit der Programme
durch Investition in lokale Strukturen Einblick in und Zugang zu „emerging
markets“ und lokalen Schlüssel-
Zugang zu lokalem und globalem akteuren (z.B. Regierung, Entschei-
Wissen ermöglicht höhere Akzeptanz dungsträger)
und schnellere Umsetzung neuer
Lösungen Entwicklung von Innovationen mit der
Der Privatsektor als Partner führt zu Möglichkeit der sofortigen Umsetzung
erhöhter Aufmerksamkeit und macht und Verbreitung neuer Technologien
den Globalen Fonds auch für andere und Methoden
Partner attraktiv Wachstumsperspektiven und Weiter-
Wirtschaftsorientierte Herangehens- entwicklungsmöglichkeiten für Mitar-
weise ermöglicht effektivere Pro- beiterinnen und Mitarbeiter
gramme – und rettet so noch mehr Hoher Reputationsgewinn
Menschenleben
Der Verein „Friends of the Global Fund Europe“ ist einer von weltweit sechs Unterstützer-
Vereinen des Globalen Fonds und wurde 2005 in Paris gegründet. Er setzt sich dafür ein, die
Arbeit des Globalen Fonds in der Öffentlichkeit und bei politischen Entscheidungsträgern be-
kannter zu machen und unterstützt ihn dabei, öffentliche und private Partner zu mobilisieren
und neue Finanzierungsquellen für den Kampf gegen AIDS, Tuberkulose und Malaria zu er-
schließen. Die Freunde des Globalen Fonds Europa beobachten, begleiten und analysieren
die Arbeit des Globalen Fonds und kommunizieren seine Aktivitäten.
In Deutschland wird die Arbeit des Vereins von Heidemarie Wieczorek-Zeul, Bundesministe-
rin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung a.D., geleitet.
Kontakt in Deutschland:
Freunde des Globalen Fonds Europa – Postfach 41 03 20 – 12113 Berlin
E-mail : heidemarie.wieczorek-zeul@gmx.de – www.afmeurope.org/deSie können auch lesen
