MONATSMAGAZIN 9|21 IMMER GUTE FILME! - AB 23.9. BEI UNS! - Wuppertaler Kinos
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MONATSMAGAZIN 9|21 IMMER GUTE FILME! YANNIS NIEWÖ H NER ALS HOCHGLANZ-FILOU IN THOMAS MANNS MADS MIKKELSEN AUF SINNSUCHE MIT NERDIGER RÜ C KENDECKUNG IN WIE SICH DER NEUE FASCHISMUS AUF SCHICKEN SOHLEN ANSCHLEICHT IN MR. AZZURRO UND DER SOUNDTRACK DES DOLCE VITA ) PORTRAIT DER AKUSTIK-LEGENDE AB 23.9. BEI UNS!
LIEBES PUBLIKUM, LIEBE FREUNDINNEN UND FREUNDE DES GUTEN FILMGESCHMACKS, der September wird gewaltig! Direkt drei Am 23.9. kommt dann THE MANY SAINTS In KEINE ZEIT ZU STERBEN hat James Bond dicke Filmbretter erwarten uns diesen OF NEWARK mächtig selbstbewusst auf die wohl weder Zeit noch Muße sich seinen Monat. Das Kino ist zurück und die Filmver- große Leinwand stolziert. DIE SOPRANOS wohlverdienten Superhelden-Ruhestand mit leihe holen nun die Filmjuwelen heraus, die schlug 1999 ein wie eine Abrissbirne und galt seiner Liebsten durch seinen Proto-Wider- sie während des Lockdowns behutsam in schnell als die „beste Serie aller Zeiten“. Mit sacher Ernst Stavro Blofeld (wieder Chris- ihren Tresoren verwahrt haben. insgesamt 21 Emmys und 5 Golden Globes toph Waltz in fies) und dessen neue wurde die außergewöhnliche Serie um den Wunderwaffe Safin (Mr. Bohemian Robot Am 16.9. startet DUNE, das Science-Fiction- italo-amerikanischen Mafiaboss Tony Rami Malek) verleiden zu lassen. Ein letztes Epos mit Starbesetzung: Timothée Soprano ausgezeichnet. Im neuen Prequel Mal muss er der Super-Bösewichten-Orga- Chalamet, Rebecca Ferguson, Zendaya, kann man nun das spätere Familienober- nisation Spectre entgegentreten und Oscar Isaac, Javier Bardem und und und – haupt Tony Soprano dabei beobachten, wie bekommt dafür mit Lashana Lynch als ich könnte immer so weiter machen – finden er in den 6oer Jahren in der Familienhierar- weitere Doppel-Null-Agentin und Ana de sich auf dem legendären Wüstenplaneten chie aufsteigt. Und auch real lässt La Familia Armas als CIA-Agentin zwei durchschlag- inmitten fantastischer Zukunftsdrogen und grüßen: der junge Tony Soprano wird von kräftige Mitstreiterinnen beschert. intergalaktischer Polit-Seilschaften wieder. niemand geringerem als Michael Gandolfini, War David Lynchs Verfilmung des Fantasy Wer also in den kinofreien Lockdown dem echten Sohn des Originaldarstellers stoffs noch Edeltrash in allen Facetten, hat monaten ein gravierendes Actiondefizit James Gandolfini. sich diesmal Leinwand-Virtuose Denis Ville- angesammelt hat, dürfte damit im September neuv des Stoffs angenommen, welcher Spektakulär wird es auch ab dem 30.9. wenn bestens versorgt werden. Also nichts wie schon Ausnahmestücke wie PRISONERS, Daniel Craig ein letztes Mal den charmanten rein ins Kino und ab geht der wilde Ritt! SICARIO und BLADE RUNNER 2049 wirk- Gentleman-Agenten James Bond gibt. Ein mächtig inszenierte. Es wird nicht weniger Garant für wilde Verfolgungsjagden mit Im Kino dürfen Sie traurig, glücklich, freudig, als ein Leinwand-Monument erwartet, was fliegenden Jetskies, Sportwagen, Düsen- wütend und auch nachdenklich sein. Das sich mit Klassikern wie STAR WARS oder jets…, fiese Gangsterbosse und ein nicht macht Sie und Kino aus. Wir freuen uns auf BLADE RUNNER messen lassen muss. endendes Repertoire an coolen Sprüchen. Ihren Besuch! (jh) www.wuppertalerkinos.de
Jantin Hoelkeskamp Bitte nutzen Sie die Möglichkeit des Onlinekaufs Ihrer Karten. Sie sparen bis zu 1,50 je Karte gegenüber dem Kauf an der Tageskasse (vor Ort in den Kinos). Bitte beachten Sie die Hygienemaßnahmen vor Ort. Bitte setzen Sie sich auf die auf dem Ticket vorgesehenen Plätze. Die Glorreichen 5 Karten sind bis zum 31.12.2021 gültig. SUPPORT YOUR LOCAL CINEMA... OR REX :-) Rex Filmtheater Cinema Wuppertal Kipdorf 29 Berliner Straße 88 42103 Wuppertal 42275 Wuppertal 0202 478 99 55 0 0202 260 43 10 www.wuppertalerkinos.de www.wuppertalerkinos.de post@rexwuppertal.de info@cinemawuppertal.de Die Kinos öffnen eine halbe Stunde vor Beginn der ersten Vorstellung. Die Kinospielwoche geht immer von Donnerstag bis Mittwoch. Somit ändern sich donnerstags die Spielzeiten! Änderungen vorbehalten. OmU = Original mit Untertiteln. Spielzeiten und -stätte der Filme entnehmen Sie bitte dem aktuellen Wochenprogramm in der Zeitung oder auf unseren Internetseiten. Redaktion: Jantin Hoelkeskamp und Pia Heise. Texte: Pia Heise (ph), Jantin Hoelkeskamp (jh), Julian Kneip (jk), André Krähling (dré), David Lankes (dl), Mortimer Pfaff (mp). Herausgeber: Lichtblick Cinema GmbH
BEKENNTNISSE DES HOCHSTAPLERS FELIX KRULL ab 2.9. Detlev Buck verfilmt Thomas Manns Roman – zusammen mit Erfolgsschriftsteller Daniel Kehlmann als Co-Autor – über einen jungen Mann und Frauenschwarm, der für den gesellschaftlichen Aufstieg fast alles tut, abzuliefern. leben mit der temperamentvollen und freizügigen Zaza (Liv Lisa Fries) zu ermöglichen. Dies bedeutet für Felix zwar, seine große Liebe Zaza an einen anderen Mann zu verlieren, jedoch ist sein un- stillbarer Drang nach Veränderung und gesellschaftlichem Aufstieg größer. Die Fähigkeit, die Menschen zu bezaubern und zu betrügen, führt ihn schließlich bis an den Königshof von Lissabon, wo er sein Meisterstück als Hochstapler abliefern kann. (Verleihtext) DEU 2021, 114 Min., FSK 12, Regie: Detlev Buck, Drehbuch: Detlev Buck, Daniel Kehlmann. Mit Jannis Niewöhner, David Kross, Liv Lisa Fries, Joachim Król Felix Krull (Jannis Niewöhner), ein attraktiver junger Mann aus gut- bürgerlichem Haus, hat seine Verwandlungskünste und Rollenspiele seit frühestem Kindesalter perfektioniert. Als sich ihm nach einigen Schicksalsschlägen die Möglichkeit eröffnet, als Liftboy in einem Pariser Luxushotel zu arbeiten, zögert er nicht lange, sein altes Leben hinter sich zu lassen. Dort im Hotel passt sich Felix allen Gegebenheiten gekonnt an und steigt rasch zum Oberkellner auf, wobei er vor allem die weiblichen Gäste um den Verstand bringt. Bei einem Zusammentreffen mit dem jungen, unglücklich verliebten Marquis Louis de Venosta (David Kross) kommen die beiden auf die Idee, ihre Identitäten zu tauschen, um dem Marquis ein Zusammen-
RÄUBERHÄNDE ist die Buchverfilmung des gleichnamigen Romans von Finn-Ole Heinrich der mit seinem Erstlingswerk in der Lesekultur RÄUBERHÄNDE großes Interesse weckte. Er erschuf eine Geschichte über das Her- anwachsen, sexuelle Überforderungen, die Suche nach Herkunft und Sinn. Eine Parabel über das Erwachsenwerden, die ihren Weg in viele Klassenzimmer fand. Regisseur İlker Çatak lebt selbst in zwei Kulturen. In Berlin geboren, verbrachte er zwischendurch acht Jahre ab 2.9. in Istanbul und kehrte für sein Filmstudium nach Deutschland zurück. Er weiß wovon er spricht, wenn er die Türkei mit deutschen Die Wurzeln durchtrennen doch nicht vergessen. Zwei Junge Augen und umgekehrt betrachtet. In seinem neuesten Werk macht Freunde machen sich auf eine Reise in das Ungewisse, um ihren er Inhaltlich weiter, wo er mit seinem Preisgekrönten zweiten Platz zu fordern. Film ES GILT DAS GESPROCHENE WORT aufgehört hatte und Janik ist behütet von perfekten Eltern, während sein Bester Freund verschafft uns einen multikulturellen Blick auf die Dinge. Mit seinem Samuel das Gegenteil lebt. Samuel schämt sich für seine alko- frischen und sexuell unverblühmten Jugend-Abenteuer lässt er zeit- holkranke Mutter und sein Vater ist lange verschollen. Die zwei gleich tiefe Fragen mitschwingen und wird nicht nur Freunde des Freunde träumen von einem gemeinsamen Leben in Istanbul, etwas Romans begeistern. (jk) Eigenem, ein Neuanfang weit weg von dem Schutz der Familie. Doch auf der Reise scheint die große Freundschaft zu bröckeln, Narben DEU 2020, 92 Min., FSK 16, Regie: İlker Çatak, Drehbuch: Gabriele Simon, aus vergangenen Tagen reißen wieder auf. Nach einer unverzeihli- Finn-Ole Heinrich. Mit Emil von Schönfels, Mekyas Mulugeta, Katharina Behrens, chen Tat von Janik distanziert sich Samuel. Nicole Marischka, Godehard Giese
AWARE REISE IN DAS BEWUSSTSEIN Das Bewusstsein ist wohl eins der größten Mysterien der Menschheit. ab 2.9. Es ist ein Gegenstand, dem man sich als Mensch sowohl wissen- schaftlich von außen als auch direkt durch sich selbst hindurch, von innen nähern kann. Das Bewusstsein durchzieht alle Ebenen der menschlichen Welt, es ist im großen Sinne politisch, da es sich als Verbundenheit oder Getrenntheit von allen anderen Dingen in der Welt erfahrbar macht. Es ist aber auch ein zutiefst persönlicher Begleiter in unserem menschlichen, fühlenden Wesen, in dem wir zu jeder Zeit sind. Filmemacher:innen Frauke Sandig und Eric Black versuchen das Ge- heimnis des Bewusstseins mit der Hilfe von sechs Profis auf diesem Gebiet zu ergründen und dessen vieldimensionale Facetten zu be- leuchten. So bilden etwa der neugierige Psychopharmakologe Ro- land Griffiths mit seiner Studie über die Wirkung von Psilocybin (ei- nem Halluzinogen, welches z.B. als Hauptbestandteil von Ayahuasca traditionell als Erleuchtungsdroge genutzt wird) und der Philosoph Richard Boothby als Teilnehmer in dieser Studie zwei Perspektiven auf denselben Gegenstand, einmal als wissenschaftliches Objekt und einmal als ursprüngliche persönliche Erfahrung. Biologin Moni- ca Galgliano erforscht, wie Pflanzen kommunizieren und fragt nach einem Bewusstsein abseits unserer eigenen physiologischen Vor- aussetzungen. Promovierter Molekularbiologe und Mönch Matthieu Ricard gilt als der „glücklichste Mensch der Welt“, dessen Gehirn bisher ungesehene Aktivitäten in Regionen für positive Emotionen zeigt und das Wesen des Altruismus ergründen möchte. Ein absolut inspirierender und eindringlicher Versuch, das uns allen zutiefst vertraute und doch so befremdliche Phänomen des Bewusstseins zu erfassen und dessen Faszination einzufangen. Anschauen! (jh) DEU 2019, 106 Min., FSK6, Regie & Drehbuch: Frauke Sandig, Eric Black
ab 9.9. Eine Frau blüht auf und wagt einen Neuanfang, der die Sinne betört. Doch es wartet ein Berg an Arbeit. Die Neulinge wollen tüchtig in die Jetzt mal ehrlich, welcher Mensch liebt sie nicht, die Königin der Raffinessen des Rosenzüchtertums eingeführt werden. Diese holpri- Blumen: die Rose. Umso mehr noch, wenn sie zudem einen wohl ge Angelegenheit mündet in die Erkenntnis, dass die Drei auch noch tuenden, sanften oder intensiven Duft von sich gibt. Das macht das andere Fähigkeiten besitzen, und zwar die Fähigkeit zu Diebstahl und Leben doch schöner! Einbruch. Es stellt sich nämlich heraus, dass der stärkste Rosenzucht- konkurrent Constantin Lamarzelle (Vincent Dedienne) eine seltene Mdm. Vernet (Catherine Frot) betreibt Pflanzenzucht der besonderen Rose besitzt, mit der Eva wohl spielerisch eine neue Kreation, eine Art in zweiter Generation. Schon ihr Vater züchtete Rosen im großen Goldene Rose, erschaffen könnte und ihr Unternehmen mit einem Stil. Doch leider laufen nun die Geschäfte nicht, wie sie sollten. Ihr Schlag aus den roten Zahlen katapultieren würde. (ph) großer Erfolg mit Auszeichnung ist Jahre her. Daher fehlt das Geld für ausgebildetes Gartenpersonal, das ihr bei der Zucht hilft. Glückliche Umstände oder vielmehr die treu ergebene Sekretärin Vera (Olivia FRA 2021, 94 Min., FSK 6, Regie: Pierre Pinaud, Buch: Pierre Pinaud, Fadette Côte) führen dazu, dass Mdm Vernet drei zu integrierende Arbeits Drouard. Mit Catherine Frot, Fatsah Bouyahmed, Olivia Côte, Melan Omerta, suchende vermittelt werden. Sie sind ungelernt, man ist optimistisch. Marie Petiot
ab 9.9. Matt Damon ist Lost in Translation in einem bewegenden Justiz drama um Vater und Tochter und das Selbstverständnis eines auf- rechten Amerikaners. Der aufrechte Bohrarbeiter Bill (Matt Damon, DER MARSIANER) verlässt sein geliebtes Städchen „Stillwater“ im Staate Oklahoma, um seine entfremdete Tochter Allison (Abigail Breslin, LITTLE MISS SUN- SHINE) in Marseille zu besuchen. Die sitzt seit fünf Jahren – wegen Mordes an ihrer Lebensgefährtin – dort im Gefängnis, doch Bill hegt keinen Zweifel an der Unschuld seiner geliebten Tochter und neue Indizien sollen das auch belegen können. Sprachbarrieren, kulturelle Unterschiede und die komplexen Mühlen der französischen Justiz machen es dem bodenständigen Amerikaner nicht leicht den Fall wie- der aufzurollen. Unverhoffte Hilfe bekommt er von der alleinerziehen- den Mutter und Theaterschauspielerin Virginie (Camille Cottin, DAS FAMILIENFOTO), jedoch muss sie Bill auch immer wieder vorhalten, wie einfältig sein Weltbild ist. Tom McCarthy, dessen stilles Missbrauchsdrama SPOTLIGHT zwei Oscars gewann, geht den Amerikaner*innen ans Selbstverständnis und erzählt quasi die Anti-Hollywoodversion von „Ein Amerikaner sorgt in Europa für Gerechtigkeit“. Kein Superagent mit einem „Set of very perticular skills“ sondern nur ein ehrlicher, gottesfürchtiger Ar- beiter und Vater, der seine Tochter liebt und dessen Weltbild gehörig auf den Kopf gestellt wird. Matt Damon portraitiert diese tragische Rolle einfühlsam und vielschichtig, in einem mitreißenden, ambivalen- ten Justizdrama, das versucht den Blick wieder zu weiten, welchen USA 2021, 130 Min., FSK 12, Regie: Tom McCarthy, Buch: Thomas Bidegain. Trumps Amerika durch seine Mauern jahrelang einschränkte. (dre) Mit Noé Debré. Mit Matt Damon, Camille Cottin, Abigail Breslin u.a.
Verfilmung des Romans „Ein nasser Hund ist besser als ein trockener Jude“ von Arye Sharuz Shalicar. Es ist ein Film über das Jugendlichsein im heutigen Groß- stadtdschungel von Berlin. Soheils (Doguhan Kabadayi) Eltern lassen sich als jüdisch-iranische Einwanderer im Berliner Stadtteil Wedding nieder. Er selbst geht fortan auf die örtliche Schule und erlebt in seinem Teenagerdasein erste Anfeindungen gegen ihn als Juden durch arabischstämmige Jugendliche, die ihn so- gar zusammenschlagen. Soheils Lösung für das Problem: erhöhte Wachsamkeit und Identitätsverschleie- rung. Sprich, er gibt sich in seiner neu ge- fundenen Gang als arabischstämmig aus, da alle Mitglieder samt Anführer dieses sind. Es ist bequem und Soheil genießt die Zugehörigkeit zu seiner festen Gruppe, bis er sich in ein Mädchen aus der Parallel- klasse verliebt. Sein Geheimnis droht auf- gedeckt zu werden. Welche Konsequen- zen wird es für ihn geben? Es ist eine brisante Geschichte in brisanten ab 9.9. Zeiten. Wieviel Religion lässt eine doch so frei scheinende und demokratische Gesellschaft zu? Lassen Sie uns im Gespräch bleiben. (ph) DEU 2020, 103 Min., FSK 12, Regie & Drehbuch: Damir Lukacevic, Mit Doguhan Kabadayi, Kida Khodr Ramadan, Judith Hofmann, Mohammad Eliraqui, Derya Dilber
Das Sci-Fi Großereignis DUNE tritt endlich auf die Leinwand und Denis Villeneuve scheint wie gemacht dafür, dem Epos seinen verdienten Platz einzuräumen. In einer fernen Zukunft übernimmt Herzog Leto Atreides die Verwaltung des Wüstenplaneten Arrakis, auch bekannt als „Dune“, der einzigen Quelle des „Spice“, der wertvollsten Substanz im Universum. Diese Substanz ist eine Droge, die das Leben verlängert, übermenschliche Gedankengänge und die Navigation durch das Universum ermöglicht. Obwohl Leto weiß, dass diese Gelegenheit eine Falle ist, beschließt er die Reise zu diesem fernen Planeten mit seinem jüngsten Sohn Paul anzutreten. Die Kultromanreihe und Mammutwerk von Frank Herbert galt als unverfilmbar. Erst verstarb Arthur P. Jacobs, der sich die Rechte gesichert hatte, bevor die Produktion überhaupt starten konnte, dann scheiterte Alejandro Jodorowsky an den Hollywood Produzenten, die sich vor seinen Ambitionen fürchteten. Kurz wog es sich in den Händen von Ridley Scott, der es dann aber für die Produktion von BLADE RUNNER über die Kante warf und es landete im Schoß von David Lynch, der schlussendlich einen DUNE Film drehte, aber damit niemanden einen Gefallen tat. David Lynchs DUNE war bizarr und kam in der Gestalt von Stings stählernen Unterhosen. Der Stoff schien verflucht und vielleicht verschwand deshalb auch die Idee von einer Filmadaption für viele, viele, viele Jahre. Jetzt tritt Regisseur Denis Villeneuve mit seinem DUNE ans Tageslicht und es scheint die perfekte Symbiose. Villeneuve hat sich in den letzten Jahren mit Filmen wie ARRIVAL und BLADE RUNNER 2049 als Erretter des bedachten SCI-FI-Films bewiesen. BLADE RUNNER 2049 lebte von seiner dystopischen Zukunft, von seiner epochalen Bildgewalt, seinen unmöglichen Orten, so greifbar und überzeugend inszeniert. Seine Filme sind fernab von einer einfachen Achterbahnfahrt, sie nehmen sich Zeit und schaffen Atmosphäre. Dune scheint endlich ein perfektes Zuhause gefunden zu haben, um einen Weg auf die große Leinwand zu finden. Es ist das Kinoereignis des Jahres und sollte unter keinen Umständen verpasst werden. (jk) USA 2021, 155 min., FSK: 12, Regie: Denis Villeneuve. Mit Timothée Chalamet, Rebecca Ferguson, Oscar Isaac u.a. ab 16.9.
Alte Ideen in neuen Klamotten – von Patrioten und Pluralisten. Eine Bombe erschüttert Berlin. Maxi (Luna Wedler) und ihr Vater Alex (Milan Peschel) zerbrechen fast an der Trauer nach dem Atten- tat, in dem Maxi ihre Mutter und ihre kleinen Brüder verlor. Noch schlechter scheint Vater Alex damit umgehen zu können: er fängt an zu halluzinieren und versinkt immer mehr in Gefühlen von Schuld und Verlust. Maxi treibt der der Schmerz und die Wut auf die Hilflo- sigkeit ihres Vaters fast in den Wahnsinn. Als sie den charmanten Karl (Yannis Niewöhner) trifft, scheint alles leichter zu werden und ihr Leben bekommt ein wenig Licht, als er sie nach Prag in ein politi- sches Jugendcamp einlädt. Unter den vielen jungen Leuten, die sich leidenschaftlich für ihre Generation engagieren, fühlt sie sich wie neu geboren. Zu spät merkt sie, dass es immer die gleichen Ge- schichten und Feindbilder sind, die bedient werden. Und dass Karl nicht ganz das zu sein scheint, was er vorgibt… Regisseur Christian Schwochow (DEUTSCHSTUNDE) und Dreh- buchschreiber Thomas Wendrich (ICH & KAMINSKI) machten schon den Film MITTEN IN DEUTSCHLAND – NSU zusammen. Im Laufe der Dreharbeiten merkten sie, dass die neuen Rechten nicht- mehr so leicht zu erkennen sind – sie sind jung, gebildet, charmant, tragen keine Springerstiefel, sondern Sneaker. Schwochow liefert eine spannende Analyse der heutigen Identitären Szene und zeigt, dass hinter all den neuen Begriffen, Klamotten und Narrativen doch dieselbe hässliche Fratze wartet: stumpfer Rassismus. Faschismus 2.0, erschreckend und brandaktuell! (jh) DEU 2019, 126 Min., FSK 12, Regie: Christian Schwochow, DER REGISSEUR CHRISTIAN SCHWOCHOW ab 16.9. Drehbuch: Thomas Wendrich. Mit Luna Wedler, KOMMT AM 14.09.21 INS REX! Jannis Niehwöhner, Milan Peschel
PAOLO CONTE ab 16.9. VIA CON ME Die Stimme Italiens auf der Leinwand – endlich! Paolo Conte ist Teil meiner Kindheit. Meine Mutter hat ihn immer in der Küche gehört – und hört ihn bis heute in der Küche. Ich habe nie verstanden was der Mann da singt, das war aber nicht schlimm, denn den Rythmus hat man im ganzen Haus gemerkt. Später hatte meine Mutter dann Paolo Conte auf Kassette um ihn im Auto zu hören – rauf und runter. Paolo Conte hat es also geschafft, bis in die letzten Winkel der Erde vorzudringen, durch seine unver- kennbare tiefe Stimme, das Jazzige und Tangohafte seiner Musik und den wahnsinnigen Stolz den die Italiener auf ihn zu haben scheinen. Jetzt können Sie, lieber Kinogast, DEN Film über Paolo Conte bei uns sehen und genießen. Filme macher Giorgio Verdelli hat es geschafft, den scheu- en Musiker vor die Kamera zu holen, redet mit ihm über sein Leben und holt sich Unterstützung von Größen wie Jane Birkin, Roberto Benigni und Isabella Rossellini. Übrigens: Paolo war eigentlich Anwalt und hat einfach angefangen Lieder zu kom- ponieren – unter anderem auch das Lied das alle Menschen zur Hälfte mitsingen können: „Azzurro“ gesungen von Adriano Celentano. (mp) ITA 2021, 100 Min., FSK 0, Regie: Giorgio Verdelli. Mit Paolo Conte, Roberto Benigni, Vinicio Capossela u.v.a.
Verfilmung der gleichnamigen Novelle von Stefan Zweig, die erstmals 1941 erschien. Wien, 1938: Österreich wird vom Nazi- Regime besetzt. Kurz bevor der Anwalt Josef Bartok (Oliver Masucci) mit seiner Frau Anna (Birgit Minichmayr) in die USA fliehen kann, wird er verhaftet und in das Hotel Metropol, Hauptquartier der Gestapo, gebracht. Als Vermögensverwalter des Adels soll er dem dortigen Gestapo-Leiter Böhm Zugang zu Konten ermöglichen. Da Bartok sich weigert zu kooperieren, kommt er in Isolationshaft. Über Wochen und Monate bleibt Bartok standhaft, verzweifelt jedoch zusehends – bis er durch Zufall an ein Schachbuch gerät. (Verleihtext) DEU/AUT 2020, 111 Min., FSK 12, Regie: Philipp Stölzl, Drehbuch: Eldar Grigorian Mit Oliver Masucci, Albrecht Schuch, Birgit Minichmayr, Rolf Lassgård ab 23.9.
ab 23.9. Die mit nachdenklichen Untertönen garnierte Komödie TOUBAB beweist, dass man sich ernsten Themen mit Ironie und intelligen- tem Witz nähern kann. Heraus kommt ein sehenswerter Film, des- sen Stärke die Balance zwischen unaufdringlicher Leichtigkeit und absichtsvoller Inszenierung ist. (Programmkino) Nach seiner Entlassung aus der Haft freut sich Babtou riesig auf einen Neuanfang: mit seinem Kumpel Dennis die Freiheit genießen, die Welt umarmen — und nichts mehr mit den Behörden zu tun haben. Doch ausgerechnet seine spontane Willkommensparty läuft dermaßen schief, dass Babtou noch am gleichen Abend die Hände wieder in Handschellen hat. Mit dramatischen Konsequenzen: aufgrund wie- derholter Straffälligkeit soll er in sein „Heimatland“ Senegal ausge- wiesen werden. Aber Babtou kennt den Senegal nur aus Geschichten seines Vaters. Er ist in Deutschland geboren, seine Heimat ist Frank- furt. Um die drohende Abschiebung in letzter Sekunde zu verhindern, sind Babtou und Dennis zu allem bereit… (Verleihtext) DEU/SEN 2021, 96 Min., FSK 12, Regie: Florian Dietrich, Drehbuch: Florian Dietrich, Arne Dechow. Mit Farba Dieng, Julius Nitschkoff, Seyneb Saleh, Valerie Koch, Michael Maertens
ab 23.9. HELDEN DER WAHRSCHEINLICHKEIT Mads Mikkelsen und seine schrägen Gefährten als Rächer gegen ten Kämpfer gegen den tiefen Schmerz des zufälligen Unglücks einen das Schicksal. Plan, wie sie den Tod von Markus Frau vergelten können und so schlussendlich doch noch etwas Sinn in dieses nicht fassbare Un- Der ehemalige Offizier Markus (Mads Mikkelsen) hat seine Frau ver- glück bringen können. Doch die nerdigen Rächer begeben sich in loren und kämpft nun mit seiner eigenen Trauer, dem Kümmern um tödliche Abgründe und steuern unwissend, aber geradlinig auf einen seine Teenie-Tochter Mathilde und einer Menge Bier. Da steht eines erbarmungslosen Showdown zu… Abends plötzlich eine kauzige Truppe vor seiner Tür und eröffnet ihm die Erkenntnis, dass seine Frau nicht durch Zufall gestorben ist, son- Mit viel subtilem Humor und typisch spröde-charmantem skandina- dern Opfer einer verzwickten Kausalkette mit dem Ursprung in einer vischem Erzählkino liefert uns Anders Thomas Jensen, der Regisseur Vereinigung mit dem Namen „Riders of Justice“ ist. Und auch wenn des Indie-Klassikers „Adams Äpfel“, ein kluges Charakterstück über die versponnenen Mathematiker nicht ganz beisammen wirken, lie- das Verlangen des Menschen nach Sinn in einer manchmal einfach fert dieser tiefere Grund für den Unfall seiner Frau einen Funken Halt sinnlosen Welt, welches liebevoll Menschen zusammenbringt, die für den trauernden Vater. Die als Trauerbegleiter getarnten Eigen- alle in ihrer eigenen Welt und doch gemeinsam nach etwas Bedeutsa- brötler Otto, Lennart und Emmenthaler elaborieren die selbsternann- mem auf der Suche sind. (jh) DNK 2020, 117 Min., FSK Regie & Drehbuch: Anders Thomas Jensen. Mit Mads Mikkelsen, Andrea Heick Gadeberg, Nikolaj Lie Kaas, Lars Brygmann, Nicolas Bro
THE MANY SAINTS OF NEWARK ab 23.9. Woke up this mornin'. Got yourself a gun. Die Vorgeschichte zur Erfolgsserie DIE SOPRANOS in einem packenden Gangsterdrama um Macht, Manipulation und Schuld. In den 1960er-Jahren wird die Stadt Newark, New Jersey, von Rassenunruhen erschüttert. Die Ereignisse nehmen eine tödliche Wendung, als Gangster sich ins Geschehen einmischen. Inmitten der Unruhen hält das Oberhaupt der Italo-amerikanischen Mafia familie – Richard „Dickie“ Moltisanti (Alessandro Nivola, A MOST VIOLENT YEAR) die Zügel in der Hand. Er weiß genau, wie er die Interessenskonflikte der Schwarzen und seiner eigenen Männer für seine dreckigen Geschäfte nutzen kann, genauso wie den Respekt und die Verehrung seines engagierten Neffen Anthony, der sich mit seinen jungen Jahren bereits einen Namen in der Familie macht und hohe Ambitionen an den Tag legt. Noch ahnt Dickie nicht, dass sein Neffe Anthony „Tony“ Soprano (Michael Gandolfini) bald selbst nach den Zügeln greifen wird. Im Jahr 1999 legte die HBO-Serie DIE SOPRANOS den Grundstein für die Qualität heute unzähliger Erfolgsserien im TV und Online und verschaffte Schauspieler James Gandolfini die Rolle seines Lebens. Sein Sohn Michael setzt dieses Erbe nun in einem genialen Be setzungscoup fort. In der filmformatigen Vorgeschichte THE MANY SAINTS OF NEWARK schlüpft er in die Rolle seines Vaters. SOPRA- NO-Schöpfer David Chase steuert die Geschichte vom Aufstieg des Gangsters dazu bei. Ein leinwandfüllendes Revival einer der besten Dramaserien aller Zeiten und absoluter Pflichttermin für alle SOPRA- NO-Fans, die in den knisternden letzten Minuten des Serienfinals, zu den Klängen von Journeys „Don't Stop Believin“, entsetzt aufspran- gen, als der Bildschirm plötzlich einfach schwarz wurde. Einer der denkwürdigsten Momente der TV-Geschichte. (dre) USA 2021, 120 Min., FSK 16, Regie: Alan Taylor, Buch: David Chase, Lawrence Konner. Mit Alessandro Nivola, Leslie Odom Jr., Jon Bernthal, Vera Farmiga, Ray Liotta u.a.
ab 30.9. In ihrem Langfilm–Regiedebüt LE PRINCE erzählt Lisa Bierwirth von den Fallstricken, aber auch dem Mut, eine Liebe im Span- nungsfeld gesellschaftlicher Konventionen zu leben. Im Frankfurter Bahnhofsviertel begegnen sich zwei Menschen deren Lebenswelten unterschiedlicher kaum sein könnten. Monika ist Mit- te vierzig und gehört als Kuratorin zur kunst- und Kulturszene der Stadt. Als sie zufällig in eine Razzia gerät trifft sie Joseph, einen kon- golesischen Geschäftsmann, der Investoren für eine Diamantenmine im Kongo sucht und sich zwischenzeitlich mit Import-/Export-Ge- schäften über Wasser hält. Aus diesem ungewöhnlichen Zusammen- treffen entsteht eine intensive Liebesgeschichte. Doch während die beiden glauben, gegen alle äußeren Widerstände und Vorurteile be- stehen zu können, schleicht sich nach und nach ein gegenseitiges Misstrauen in die Beziehung. Unaufhaltsam wird Ihr Leben zur Bühne postkolonialer Konflikte. Ist es für Monika und Joseph überhaupt möglich, sich auf Augenhöhe zu lieben? (Verleihtext) DEU 2021, 125 Min., FSK 6, Regie: Lisa Bierwirth, Buch: Lisa Bierwirth, Hannes Held. Mit Ursula Strauss, Passi Balende, Nsumbo Tango Samuel u.v.m.
ab 30.9. Ein letztes Mal. Das 25ste Bond-Abenteuer kommt endlich doch noch (vielleicht, hoffentlich) ins Kino. Finaler Auftritt von Daniel Craig als Doppel-Null-Agent. James Bond ist im Ruhestand, doch der Friede ist nur von kurzer Dauer als Felix Leiter – ein alter Freund vom CIA, auf- taucht und ihn um Hilfe bittet. Bond wird auf die Fährte eines mysteriösen Schurken geführt, der mittels neuer, hochent- wickelter Technologie einmal mehr die Weltherrschaft an sich reißen möchte. Seit fast zwei Jahren wartet das Kinohighlight schon auf sei- ne Veröffentlichung. Mehrmals wurde der Kinostart kurz- fristig verschoben und auch jetzt (Stand: Mitte August) wird ein erneuter Aufschub, durch einen schleppenden Kinoan- lauf nach langer Lockdownpause, diskutiert. Lohnen wird sich der finale Auftritt von Daniel Craig allemal. Das epische Abenteuer bietet mit den Shootingstars Rami Malek (BO HEMIAN RHAPSODY) als Widersacher und der aufregen- den Ana de Armas (KNIVES OUT) als Bondgirl nicht nur spannende Neuzugänge, sondern holt auch die hoch karätige Stammbesetzung wieder ins Boot. Allen voran natürlich Daniel Craig, der den berühmten Geheimagenten und Globetrotter mit Vorliebe für schicke Anzüge, schnelle Automobile und geschüttelte Martinis überraschend viel seitig, resolut aber auch verwundbar - seit nun mehr 15 Jah- ren in fünf Abenteuern – portraitiert. Hoffen wir, dass sein letztes, glamouröses Spektakel nun auch den würdigen Rahmen einer großen Kinoleinwand finden darf. (dre) USA 2020, 163 Min., FSK 12, Regie: Cary Joji Fukunaga, Buch: Robert Wade, Neal Puvis. Mit Daniel Craig, Rami Malek, Léa Seydoux, Ana de Armas, Lashana Lynch u.a.
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