Mountain Alliance Geschäftsbericht 2020

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Mountain Alliance Geschäftsbericht 2020
Mountain Alliance
Geschäftsbericht 2020
Mountain Alliance Geschäftsbericht 2020
Mountain Alliance Geschäftsbericht 2020
Mountain Alliance
Geschäftsbericht 2020
Inhalt

Überblick
06   Firmenporträt
06   Kennzahlen auf einen Blick
07   Brief an die Aktionäre
09   Bericht des Aufsichtsrats
12   Mountain Alliance-Aktie

Konzernlagebericht
16   Unternehmen
17   Unternehmensstrategie
19   Rahmenbedingungen
21   Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage
24   Risiko- und Chancenbericht
29   Nachtragsbericht
29   Prognosebericht

Konzernabschluss und -anhang
32   Konzernabschluss
32   Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung
34   Konzernbilanz
36   Konzerneigenkapitalveränderungsrechnung
38   Konzernkapitalflussrechnung

40   Konzernanhang
40   1. Allgemeine Angaben
40   2. Wesentliche Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze
45   3. Konsolidierungskreis zum 31. Dezember 2020
47   4. Konsolidierungsmethoden
48   5. Zusammenfassung wesentlicher Rechnungslegungsmethoden
56   6. Wesentliche Sachverhalte des Geschäftsjahres 2020
58   7 Segmentberichterstattung
60   8. Erläuterungen zur Konzern-Gesamtergebnisrechnung
63   9. Erläuterungen zur Konzern-Bilanz
72   10. Erläuterungen zur Konzern-Kapitalflussrechnung
72   11. Ereignisse nach dem Bilanzstichtag
73   12. Sonstige Angaben

88 Bestätigungsvermerk
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Überblick
Firmenportrait

                 Überblick
                 Firmenporträt

                 Unternehmensprofil Mountain Alliance AG

                 Die Mountain Alliance AG (MA) (ISIN: DE000A12UK08) ist eine börsennotierte operative Beteiligungs­
                 gesellschaft mit Sitz in München, Deutschland. Sie beteiligt sich aktuell an Digitalunternehmen aus den
                 folgenden vier Bereichen:

                 •       Technology
                 •       Digital Retail
                 •       Digital Business Services
                 •       Meta-Platforms & Media

                 Kennzahlen auf einen Blick

                                                                       2020                    2019        Veränderung

                     Konzernumsatz                                9,8 Mio. €             13,5 Mio. €              -27 %

                     Beteiligungsergebnis                         7,9 Mio. €              0,6 Mio. €           +1.151 %

                     Konzernergebnis                              2,9 Mio. €             -1,7 Mio. €             +268 %
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Überblick
Brief an die Aktionäre

                  Brief an die Aktionäre

                  Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre,

                  das Geschäftsjahr 2020 war geprägt von der Corona-Pandemie, die in gesamtwirtschaftlicher Hinsicht
                  eine in dieser Form nicht abschätzbare Krise ausgelöst hat. Es war unter vielerlei Aspekten ein
                  ­außergewöhnliches Jahr. Obwohl die Ausbreitung des Coronavirus und die daraus resultierenden
                   ­einschränkenden Maßnahmen in vielen Wirtschaftsbereichen zu einem Stillstand und zu einer Rezes­
                    sion geführt haben, der sich einzelne Beteiligungen im operativen Geschäft nicht entziehen konnten,
                    war das Jahr 2020 für die Mountain Alliance insgesamt ein sehr starkes Jahr.

                  Die Mountain Alliance AG erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2020 einen konsolidierten Umsatz von
                  € 9,84 Mio. gegenüber € 13,51 Mio. im Vorjahr. Hier spiegelt sich der Einfluss der Pandemie wider.
                  Die zahlreichen behördlich angeordneten Eindämmungsmaßnahmen mündeten im eventbezogenen
                  Geschäft der Shirtinator AG in einen deutlichen Umsatzrückgang. Auch bei der getonTV GmbH ver­
                  ringerte sich der Umsatz aufgrund geringerer Werbebudgets insbesondere aus der Touristikbranche.
                  Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) war mit minus € 2,25 Mio. gegenüber
                  minus € 1,57 Mio. im Vorjahreszeitraum entsprechend rückläufig. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern
                  (EBIT) erreichte einen Wert von minus € 2,99 Mio. nach minus € 2,21 Mio. im Vorjahr.

                  Über das Finanzergebnis konnten wir die pandemiebedingten Rückgänge überkompensieren. Das
                  Finanzergebnis lag im Berichtsjahr bei € 7,82 Mio. nach € 0,52 Mio. im Vorjahr. Hier schlug sich
                  die außergewöhnlich starke Entwicklung unseres Gesamtportfolios nieder, die einerseits von den Teil­
                  exits bei AlphaPet und dem IPO von Exasol sowie andererseits von der sehr positiven Entwicklung bei
                  unseren börsennotierten Beteiligungen Bio-Gate und Asknet Solutions geprägt war. Asknet Solutions
                  verzeichnete im Jahresverlauf 2020 ein Kursplus von 65 Prozent, während die Aktie von Bio-Gate im
                  vergangenen Jahr knapp 30 Prozent zulegen konnte. Angesichts der erfreulichen Entwicklung des
                  Beteiligungsergebnis, das mit € 7,93 Mio. deutlich über dem Vorjahreswert von € 0,63 Mio. lag, ergab
                  sich unter dem Strich für den Berichtszeitraum ein Konzernergebnis in Höhe von € 2,94 Mio. gegenüber
                  minus € 1,75 Mio. im Geschäftsjahr 2019. Das Ergebnis je Mountain-Alliance-Aktie verbesserte sich
                  entsprechend von minus € 0,29 im Geschäftsjahr 2019 auf € 0,48 im Berichtszeitraum 2020 signifikant.

                  Der Portfoliowert unserer vier Segmente Technology, Digital Business Services, Digital Retail und
                  Meta-Platforms & Media erhöhte sich zum 31. Dezember 2020 auf € 50,8 Mio. nach € 45,6 Mio. zum
                  Stichtag 31. Dezember 2019. Unter Berücksichtigung der Nettofinanzverbindlichkeiten beläuft sich
                  der Net-Asset-Value (NAV) der Mountain Alliance AG auf € 47,8 Mio. Im Vergleich zum Jahresendwert
                  2019 von € 40,1 Mio. entspricht dies einer Steigerung um 19 Prozent. Basierend auf 6,886 Mio. aus­
                  stehenden Aktien per 31. Dezember 2020 ergibt sich ein NAV je Aktie von € 6,93 gegenüber € 6,39 zum
                  31.Dezember 2019.

                  Von den zuvor genannten punktuellen operativen Einschnitten, die pandemiebedingt und daher als
                  temporär zu sehen sind, abgesehen, bringt die Corona-Krise aus unserer Sicht zahlreiche positive
                  Impulse für unser Geschäft. Schon geraume Zeit vor der Pandemie haben wir unseren Investitions­
                  schwerpunkt neu justiert und auf digitale Geschäftsmodelle und damit auf die richtigen Zukunftstrends
                  ausgerichtet. Die Pandemie hat den immensen Nachholbedarf in der Digitalisierung in sämtlichen
                  Lebens- und Wirtschaftsbereichen schonungslos aufgedeckt. Der dadurch angestoßene Digitali­
                  sierungsschub materialisiert sich nun zunehmend.
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Überblick
Brief an die Aktionäre

                  Zukunftsträchtige Sektoren wie E-Learning, Digital Health und Remote Work haben wir schon frühzeitig
                  identifiziert und dort auch verstärkt investiert. Beispielsweise mit dem Einstieg bei Asknet Solutions
                  und mit dem Merger unserer Beteiligung Mentavio, einer Plattform für webbasierte psychologische
                  Beratung und Coaching, mit der Onlinearztplattform Arztkonsultation.de. Viele unserer Beteiligungen
                  hatten 2020 spürbar Rückenwind. Hervorzuheben ist in dieser Hinsicht beispielsweise Lingoda, unsere
                  Online-Sprachschule mit virtuellen Klassenräumen, die operativ ein neues Rekordjahr verzeichnete. Wir
                  werden auch weiterhin gezielt in digitale Geschäftsmodelle investieren und unsere Präsenz in diesem
                  Bereich weiter ausbauen. Dabei schließen wir Engagements in anderen Bereichen, welche aus unserer
                  Sicht den Wert des Unternehmens für seine Aktionäre steigern werden, natürlich nicht aus.

                  Mit dem Schub bei der Digitalisierung geht auch ein weiter zunehmendes Interesse von Investoren an
                  digitalen Geschäftsmodellen und Technologieunternehmen einher. Das belegen auch Transaktionen
                  in unserem Portfolio im Geschäftsjahr 2020. An erster Stelle steht hier der vielbeachtete Börsengang
                  der Exasol AG im Mai 2020. Dieses IPO ist nicht nur ein eindrucksvoller Proof of Concept für unser
                  Geschäftsmodell, sondern auch ein Hinweis darauf, welche Wertsteigerungen in unserem Portfolio
                  möglich sind. Das gilt ebenfalls für den Einstieg des Private-Equity-Investors capiton bei unserer Betei­
                  ligung AlphaPet im April 2020. Zudem übernahm das zum Finanzinvestor KKR gehörenden Fintech-­
                  Unternehmens heidelpay bei unserer Beteiligung Tillhub GmbH die Rolle des Lead-Investors im Juni
                  letzten Jahres.

                  Angesichts der zunehmenden Bedeutung digitaler Geschäftsmodelle und der weiteren Technologisie­
                  rung in Wirtschaft und Gesellschaft und damit ungebrochenem Interesse von Investoren an Geschäfts­
                  modellen, in welchen wir investiert sind, blicken wir grundsätzlich optimistisch auf das Jahr 2021 und
                  darüber hinaus. Beim Konzernumsatz streben wir eine Steigerung von 5% bis 10% für das nächste Jahr
                  bei den vollkonsolidierten Beteiligungen an, die jedoch beinflussbar von weiteren staatlichen Lockdown-­
                  Maßnahmen sein kann. Beim Net Asset Value rechnen wir ebenfalls ausgehend von unserem Net Asset
                  Value im Jahr 2020 von € 47,8 Mio. mit einer organischen Steigerung von 5 % bis 10 % für das Jahr 2021
                  vorbehaltlich der zukünftigen Wertentwicklung unserer börsennotierten Beteiligungen, basierend auf
                  dem Wachstum unserer Portfoliofirmen, dem steigenden Interesse von Investoren an unseren Beteili­
                  gungen sowie auf wertsteigernden Zukäufen.

                  Die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie auf die Finanzmärkte lassen sich auch im Jahr 2021 nicht
                  prognostizieren. Negative Auswirkungen auf die Performance der Beteiligungen können daher weiterhin
                  nicht ausgeschlossen werden und können zu Plananpassungen führen.

                  Unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern danken wir an dieser Stelle für ihr großes Engagement und
                  Ihnen, liebe Aktionärinnen und Aktionäre, danken wir für das in uns gesetzte Vertrauen und hoffen, dass
                  Sie die Mountain Alliance AG auch weiterhin auf ihrem spannenden Weg begleiten werden.

                  München, im April 2021

                  Daniel Wild 				        Manfred Danner
                  Vorstandsvorsitzender			Vorstand
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Überblick
Bericht des Aufsichtsrats

                  Bericht des Aufsichtsrats

                  Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre,

                  das Geschäftsjahr 2020 war geprägt von zwei erfolgreichen Teilexits, der Durchführung einer Barkapital­
                  erhöhung und der weiteren Wertsteigerung des Mountain Alliance Portfolios. An diesen Prozessen hat
                  der Aufsichtsrat aktiv durch Beratungen und Diskussionen mit dem Vorstand teilgenommen.

                  Der Aufsichtsrat informiert im folgenden Bericht über seine Tätigkeit im Geschäftsjahr 2020. Dabei
                  werden insbesondere der kontinuierliche Dialog mit dem Vorstand, die Beratungsschwerpunkte in den
                  Sitzungen des Aufsichtsrats und die Prüfung des Jahres- und Konzernabschlusses 2020 erörtert.

                  Überwachung und Beratung im kontinuierlichen Dialog mit dem Vorstand

                  Im abgelaufenen Geschäftsjahr hat der Aufsichtsrat der Mountain Alliance AG sämtliche ihm nach
                  Gesetz, Satzung und Geschäftsordnung obliegenden Kontroll- und Beratungsaufgaben in vollem Umfang
                  wahrgenommen. Wir haben uns im Berichtsjahr intensiv mit der wirtschaftlichen und finanziellen Lage,
                  den Geschäftsrisiken und der strategischen Weiterentwicklung der Gesellschaft und ihrer wesentlichen
                  Tochtergesellschaften befasst, den Vorstand bei der Leitung des Unternehmens und allen wesentlichen
                  Maßnahmen begleitet, beraten sowie die Führung der Geschäfte überwacht. Der Vorstand informierte
                  den Aufsichtsrat hierzu regelmäßig, zeitnah und umfassend durch schriftliche und mündliche Berichte.
                  Das Gremium war in alle wichtigen und strategischen Entscheidungen der Mountain Alliance AG ein­
                  gebunden. Sämtliche für das Unternehmen bedeutenden Geschäftsvorgänge wurden auf Basis der
                  Informationen des Vorstands im Aufsichtsrat ausführlich erörtert.

                  Besetzung von Vorstand und Aufsichtsrat

                  Im Berichtsjahr gehörten dem Vorstand der Mountain Alliance AG Daniel Wild als Vorsitzender (CEO)
                  und Manfred Danner als COO/CFO an.

                  Im Aufsichtsrat gab es innerhalb des Gremiums zum 1. Januar 2020 einen Wechsel der Amts­
                  inhaber des Vorsitzenden und des stellvertretenden Vorsitzenden. Zum 1. Januar 2020 hatte
                  Herr Hans-Joachim Riesenbeck den Vorsitz des Aufsichtsrats der Mountain Alliance übernommen,
                  Herr Tim Schwenke agiert als stellvertretender Vorsitzender. Mit Wirkung zum 4. Juni 2020 hat die
                  Mountain Partners AG im Zuge ihres satzungsmäßigen Entsenderechts Herrn Dr. Cornelius Boersch
                  in den Aufsichtsrat der Gesellschaft entsandt. Im Rahmen dieser Maßnahme ist der bis dahin ent­
                  sandte Herr H­ ans-Joachim Riesenbeck aus dem Aufsichtsrat ausgeschieden.

                  In der konstituierenden Sitzung wurde Herr Dr. Boersch vom Gremium einstimmig zum Vorsitzenden
                  gewählt.

                  Somit besteht das Gremium ab dem 4. Juni 2020 aus den Mitgliedern: Dr. Cornelius Boersch
                  ­(Vorsitzender), Tim Schwenke (stellv. Vorsitzender), Dr. Nikola Dešković, Sandra Isabell Mann,
                   Dr. Jens Neiser und Daniel S. Wenzel.
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Überblick
Bericht des Aufsichtsrats

                  Sitzungen des Aufsichtsrats

                  Der Aufsichtsrat tagte im Geschäftsjahr 2020 in insgesamt fünf ordentlichen virtuellen Sitzungen sowie
                  auch in ausserordentlichen Sitzungen. Die ordentlichen Sitzungen tagten in vollständiger Besetzung
                  und wurden am 05. März, 27. April, 30. Juni, 07. Oktober und 15. Dezember 2020 abgehalten.

                  Einzelne Mitglieder des Aufsichtsrats waren über die Sitzungen des Gremiums hinaus zeitnah im regel­
                  mäßigen Dialog mit dem Vorstand über die aktuelle Entwicklung und wesentliche Geschäftsvorfälle
                  des Unternehmens. Darüber hinaus stand der Aufsichtsratsvorsitzende im engen Austausch mit dem
                  Vorstand und hat sich über die aktuelle Entwicklung der Geschäftslage, wesentliche Geschäftsvorfälle
                  und anstehende Entscheidungen informiert. Dies betraf insbesondere Aspekte im Sinne des § 90 Abs. 1
                  Satz 1 Nr. 4 AktG: Geschäfte, die für die Liquidität oder Rentabilität der Gesellschaft von erheblicher
                  Bedeutung sein können.

                  Der Aufsichtsrat hat auch im Geschäftsjahr 2020 keine Ausschüsse gebildet, da er die Ansicht vertritt,
                  dass die Effizienz der Beratungs- und Kontrolltätigkeit bei einem aus sechs Mitgliedern bestehenden
                  Aufsichtsrat durch Ausschussbildung nicht sinnvoll erhöht werden kann.

                  Nach eingehender Prüfung und Beratung hat der Aufsichtsrat zu den Berichten und den Beschlussvor­
                  schlägen des Vorstands, soweit dies nach Gesetz und Satzung erforderlich war, sein Votum abgegeben.
                  Bedeutende Maßnahmen des Vorstands erfolgten nur nach Abstimmung und Freigabe mit dem bzw.
                  durch den Aufsichtsrat.

                  Themenschwerpunkte der Aufsichtsratssitzungen

                  Bestandteil der Beratungen im Berichtsjahr waren schwerpunktmäßig die Berichterstattung über die
                  Umsatz- und Ergebnisentwicklung, das Risikomanagement sowie die strategische und operative Weiter­
                  entwicklung des Beteiligungsportfolios einschließlich der Finanzierung des Unternehmens und seiner
                  wesentlichen Tochtergesellschaften, die Entwicklungen in den Minderheitsbeteiligungen sowie Investi­
                  tionsentscheidungen, Personalangelegenheiten und Kapitalmaßnahmen. Abweichungen des Geschäfts­
                  verlaufs von den aufgestellten Plänen und Zielen wurden dem Aufsichtsrat unter Angabe von Gründen
                  erläutert und vom Aufsichtsrat diskutiert.

                  In den Sitzungen wurde der Aufsichtsrat vom Vorstand regelmäßig über die Lage der Gesellschaft und
                  ihre Entwicklung sowie über wichtige Geschäftsvorfälle informiert. Die Berichtspflichten nach § 90
                  Aktiengesetz (AktG) wurden in diesem Zusammenhang eingehalten.

                  Wiederkehrende Schwerpunkte der Beratungen des Aufsichtsrats sind die strategische Entwicklung und
                  Ausrichtung sowie die aktuelle Geschäftslage der Unternehmensgruppe. Neben strategisch bedeutsa­
                  men Maßnahmen hat sich der Aufsichtsrat mit der Entwicklung der Beteiligungen und deren Verkaufs­
                  prozessen befasst.

                  Folgende relevanten Beschlüsse aus der Tätigkeit des Aufsichtsrats im Geschäftsjahr 2020 sind zu
                  nennen:

                  In der Bilanzsitzung vom 27. April 2020 hat der Aufsichtsrat den Jahresabschluss, den Konzernabschluss
                  und den Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr 2019 geprüft und den Jahres- und Konzernabschluss
                  jeweils gebilligt sowie den Bericht des Aufsichtsrats vorgelegt. Gemäß § 90 AktG berichtete der Vorstand
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Überblick
Bericht des Aufsichtsrats

                  in dieser Aufsichtsratssitzung auch über die Rentabilität der Gesellschaft, insbesondere über die Renta­
                  bilität des Eigenkapitals.

                  Ebenfalls am 27. April 2020 stimmte der Aufsichtsrat dem Beschluss des Vorstandes zur Durchführung
                  der ordentlichen Kapitalerhöhung gegen Bareinlagen unter Ausschluss des Bezugsrechts zu.

                  Jahres- und Konzernabschluss

                  Der Aufsichtsrat hat den Prüfungsbericht 2020 der Abschlussprüfer eingehend erörtert. Die Prüfer der
                  Baker Tilly GmbH & Co. KG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft haben dem Aufsichtsrat in seiner Bilanz­
                  aufsichtsratssitzung am 27. April 2021 über wesentliche Ergebnisse ihrer Prüfung detailliert und persön­
                  lich berichtet und Auskünfte gegeben. Es wurde ein uneingeschränkter Bestätigungsvermerk erteilt.

                  Der Aufsichtsrat hat den vom Vorstand aufgestellten Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2020, den
                  Konzernabschluss, den Konzernlagebericht sowie den Abhängigkeitsbericht im Rahmen der gesetz­
                  lichen Bestimmungen geprüft.

                  Der Konzernabschluss 2020 der Mountain Alliance AG wurde nach den International Financial Reporting
                  Standards (IFRS) aufgestellt. Nach dem abschließenden Ergebnis seiner Prüfung sind keine Einwendun­
                  gen zu erheben. Der Aufsichtsrat hat den vom Vorstand aufgestellten Jahresabschluss wie auch den
                  Konzernabschluss, den Konzernlagebericht und den Abhängigkeitsbericht für das Geschäftsjahr 2020
                  uneingeschränkt in seiner Sitzung am 27. April 2021 gemäß § 172 Satz 1 AktG gebilligt.

                  Der Jahresabschluss für das am 31. Dezember 2020 beendete Geschäftsjahr ist damit festgestellt.

                  Der Aufsichtsrat dankt dem Vorstand sowie allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Gesellschaft
                  in diesem von der COVID-19-Pandemie geprägten Jahr 2020 für ihr persönliches Engagement und die
                  erzielten Erfolge. Gleichermaßen gilt unser Dank Ihnen, verehrte Aktionärinnen und Aktionäre, für Ihre
                  fortwährende Unterstützung und das Vertrauen in die Mountain Alliance AG.

                  München, im April 2021

                  Dr. Cornelius Boersch
                  Aufsichtsratsvorsitzender Mountain Alliance AG
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Überblick
Mountain Alliance-Aktie

                 Mountain Alliance-Aktie

                 Die COVID-19-Pandemie prägte die internationalen Finanzmärkte im Jahr 2020. Nach einem positiven
                 Jahresstart schickte der Ausbruch der Pandemie und die darauffolgenden restriktiven Eindämmungs­
                 maßnahmen im März 2020 die Kurse an den internationalen Aktienmärkten auf Talfahrt. Der deutsche
                 Aktienindex startete am 2. Januar mit 13.233 Punkten ins Jahr 2020 und erreichte am 17. Februar mit
                 13.795 Punkten seinen Höchststand. Mit dem Start der Quarantänevorschriften infolge der Ausbreitung
                 der Coronavirus-Pandemie sank der deutsche Leitindex am 16. März bis auf 8.256 Punkte. Der DAX
                 beendete das erste Quartal 2020 mit einem Minus von 25,0 Prozent gegenüber dem Schlusskurs 2019.
                 Durch umfangreiche staatliche Hilfen, zusätzliche Unterstützungen der Zentralbanken und Lockerungen
                 der Lockdown-Maßnahmen der Regierungen erholten sich der DAX und die internationalen Aktien­
                 märkte im zweiten Quartal 2020 unerwartet schnell. Von April bis Juni erzielte der deutsche Leitindex
                 einen Anstieg von 23,9 Prozent. Die zweiten Corona-Welle im dritten Quartal bremste zwar die Erholung
                 an den Aktienmärkten, jedoch sorgten die Hoffnung auf einen COVID-19-Impfstoff, das Brexit-Abkommen
                 und der US-Wahlausgang im letzten Quartal 2020 wieder für steigende Kurse und zunehmenden Opti­
                 mismus an den Börsen. Darüber hinaus beschlossen die US- und EU-Notenbanken im Dezember 2020
                 weitere monetäre Unterstützungen. Der DAX schloss am 30. Dezember mit einem Plus von 3,5 Prozent
                 im Jahr 2020 bei 13.719 Punkten im Vergleich zum Jahresschluss 2019.1 2 3

                 Kursentwicklung der Mountain Alliance-Aktie

                 Die Aktie der Mountain Alliance startete am 02. Januar 2020 mit einem Kurs von 5,90 Euro in das
                 ­Börsenjahr. Dies entsprach gleichzeitig dem Höchststand im Jahr 2020. Am 9. März 2020 fielen die
                  Anteilscheine im Rahmen der durch den Beginn der COVID-Pandemie enstandenen Marktunsicher­
                  heiten auf ihren Jahrestiefststand von 3,50 Euro. Im Mai erholte sich die Aktie vor dem Hintergrund
                  der bedeutenden Transaktion bei unserer Beteiligung AlphaPet Ventures und des erfolgreichen IPO
                  der Exasol AG. Die Aktie der Mountain Alliance AG beendete das Berichtsjahr am 30. Dezember 2020
                  bei einem Kurs von 5,30 Euro und somit 10,9 Prozent unter dem Schlusskurs 2019 (alle Angaben auf
                  Basis von Xetra-Kursen).

                 Kursverlauf der Mountain Alliance-Aktie
                 (02. Januar bis 31. Dezember 2020)

                 6,50

                 6,00

                 5,50

                 5,00

                 4,50

                 4,00

                 3,50

                 3,00

                 2,50

                 2,00
                          Jan.   Feb.   Mär.   Apr.    Mai      Jun.    Jul.    Aug.    Sep.    Okt.    Nov.     Dez.
13
Überblick
Mountain Alliance-Aktie

                 Das durchschnittliche tägliche Handelsvolumen mit Mountain Alliance-Aktien an allen deutschen
                 ­Börsen betrug im Jahr 2020 1.880 Aktien (Vorjahr: 1.739 Aktien). Zum Ende des Berichtjahres lag die
                  Marktkapitalisierung der Mountain Alliance AG auf der Basis von 6.885.584 Aktien und einem Schluss­
                  kurs von 5,30 Euro bei 36,5 Millionen Euro (30. Dezember 2019: 37,4 Millionen Euro auf der Basis von
                  6.281.012 Aktien und einem Jahresschlusskurs von 5,95 Euro).

                 Kursentwicklung
                 (02. Januar bis 31. Dezember 2020)

                   Eröffnungskurs                                          5,90 Euro

                   Höchststand                                             5,90 Euro

                   Tiefststand                                             3,50 Euro

                   Schlusskurs                                             5,30 Euro

                   Kursentwicklung                                         -10,9 %

                   Marktkapitalisierung                                    36,5 Mio. Euro

                 Kapitalerhöhung

                 Am 27. April 2020 beschloss der Vorstand der Mountain Alliance AG mit Zustimmung des Aufsichtsrats
                 eine Kapitalerhöhung gegen Bareinlagen um 9,6 Prozent des bisherigen Grundkapitals von 6.281.012
                 Euro auf 6.885.584 Euro durch Ausgabe von 604.572 neuen Aktien. Die Emission der Aktien erfolgte zu
                 5,00 Euro pro Aktie unter teilweiser Ausnutzung des bestehenden genehmigten Kapitals und unter
                 Ausschluss des Bezugsrechts. Die neuen Aktien wurden im Rahmen einer Privatplatzierung vollständig
                 von der HLEE Finance S.à.r.l. mit Sitz in Luxemburg gezeichnet. Der Bruttoemissionserlös zur Finanzie­
                 rung des Portfoliowachstums betrug 3,0 Mio. Euro.

                 Aktionärsstruktur

                 Die Aktionärsstruktur der Mountain Alliance AG stellt sich zum Ende des Berichtsjahres 2020 wie folgt
                 dar: Der Haupt- und strategische Ankeraktionär, die Mountain Partners AG aus der Schweiz, verfügt
                 über einen Stimmrechtsanteil von 58,4 Prozent. Der Luxemburger Investor HHLE Finance S.a.r.l.
                 ist mit 8,8 Prozent an der Gesellschaft beteiligt. Über 6,9 Prozent der Stimmrechte verfügt die
                 Reitham Equity GmbH. Der Firmengründer und Vorstandsvorsitzende Daniel Wild hält inklusive der
                 Tiburon Unternehmensaufbau GmbH 6,8 Prozent der Unternehmensanteile. Mit 3,1 Prozent am Unter­
                 nehmen beteiligt ist der Luxemburger Vermögensverwalter Redline Capital Management S.A. (RCM).
                 Der Streubesitz liegt bei 16 Prozent.
14
Überblick
Mountain Alliance-Aktie

                 Aktionärsstruktur
                 (Stand 31. Dezember 2020)

                                                    16 %
                                                        Streubesitz

                                         3,1 %
                          Redline Capital Management S.A.

                                     6,8 %
                               Daniel Wild (inkl. Tiburon
                           ­Unternehmensaufbau GmbH)

                                         6,9 %
                                      Reitham Equity GmbH

                                                                                                  58,4 %
                                                   8,8 %                                          Mountain Partners AG

                                                  HLEE Finance S.a.r.l

                 Research

                 Im Geschäftsjahr 2020 nahm das renommierte Research-Haus Montega AG die Coverage der Mountain
                 Alliance-Aktie auf. In der Analyse vom 30. September 2020 empfehlen die Analysten die Aktie der
                 ­Mountain Alliance AG zum Kauf mit einem Kursziel von 6,30 Euro. Damit hat die Aktie gegenüber dem
                  Schlusskurs zum Jahresende von 5,30 ein Kurspotenzial von rund 19 Prozent.

                 Investor Relations

                 Die Mountain Alliance AG pflegt mit ihren Investoren, Finanzanalysten und Privatanlegern einen inten­
                 siven Dialog zu einer Vielzahl von Themen. Neben der Veröffentlichung des Halbjahres- und Geschäfts­
                 berichtes bleibt die Gesellschaft in einem kontinuierlichen Austausch zu wesentlichen Ereignissen, die
                 für die Wertentwicklung ihres Beteiligungsportfolios und des Net Asset Values (NAV) von großer Bedeu­
                 tung sind. Über die Veröffentlichungspflichten des m:access-Segments hinaus informierte der Vorstand
                 der Mountain Alliance AG im Berichtsjahr alle Interessengruppen über die aktuelle Geschäftsentwick­
                 lung und Vorgänge von Bedeutung für die Kursentwicklung der Gesellschaft. Aufgrund des Ausbruchs
                 der Corona-Pandemie und der Einführung von Eindämmungsmaßnahmen konnte der Vorstand nicht an
                 allen geplanten Kapitalmarkt-Konferenzen persönlich vor Ort teilnehmen. So wurde u. a. das Deutsche
                 Eigenkapitalforum 2020 als rein virtuelle Konferenz durchgeführt. Außerdem tauschte sich der Vor­
                 stand mit der Finanz- und Wirtschaftspresse zur Darstellung des Unternehmens gegenüber dem
                 Kapital­markt aus.
15
Überblick
Mountain Alliance-Aktie

                 Aktieninformationen
                 (Stand 31. Dezember 2020)

                   Aktie                              Mountain Alliance

                   ISIN                               DE000A12UK08

                   WKN                                A12UK0

                   Börsenkürzel                       ECF

                   Aktienart / Stückelung             Namensaktien

                   Aktienanzahl                       6.885.584

                   Zulassungssegment                  m:access, Börse München, Basic Board, Frankfurter Wertpapierbörse

                   Börsenplätze                       München, XETRA, Frankfurt am Main

                   Branche                            Informationstechnologie

                   Designated Sponsors                ODDO BHF Corporates & Markets AG, BankM AG

                 Die Aktie der Mountain Alliance AG gehört dem Qualitätssegment m:access im Freiverkehr der Börse
                 München und dem Basic Board der Frankfurter Wertpapierbörse an. Als Qualitätssegment der Börse
                 München sorgt m:access über spezielle, dem Regulierten Markt stark angenäherte Zulassungs- und
                 Zulassungsfolgepflichten für eine hohe Transparenz und hebt sich somit vom üblichen Freiverkehr ab.

                 Als Designated Sponsoren fungieren die ODDO BHF Corporates & Markets AG und die BankM AG.
                 ­Weitere Infor­mationen stehen interessierten Anlegern im Investor-Relations-Bereich der Homepage
                  unter www.mountain-alliance.de zur Verfügung.
16
Konzernlagebericht
für das Geschäftsjahr 2020

                 Konzernlagebericht
                 für das Geschäftsjahr 2020

                 Unternehmen

                 Informationen zum Konzern und zur Geschäftstätigkeit

                 Die Mountain Alliance AG (MA oder Mountain Alliance) (ISIN: DE000A12UK08) ist eine börsennotierte
                 operative Beteiligungsgesellschaft mit Sitz in München, Deutschland. Sie beteiligt sich aktuell an
                 ­Digitalunternehmen aus den folgenden vier Bereichen:

                 •           Technology
                 •           Digital Retail
                 •           Digital Business Services
                 •           Meta-Platforms & Media

                 Unternehmenssteuerung

                 Die MA wurde im Geschäftsjahr 2020 vom Vorstandsteam bestehend aus Daniel Wild (CEO), und
                 Manfred Danner (COO/CFO) gesteuert. Daniel Wild hat im Laufe des Geschäftsjahres neben der Position
                 des CEO der MA auch die Position des CEO der Mountain Partners AG, Schweiz bis zum 30. Juni 2020
                 in Personalunion eingenommen.

                 Der Vorstand berichtet regelmäßig an den Aufsichtsrat. Die Berichte haben im Wesentlichen die
                 Geschäftspolitik und -strategien, die laufende Geschäftstätigkeit sowie potenzielle Unternehmens­
                 akquisitionen und -verkäufe zum Inhalt. Der Aufsichtsrat wird über alle Vorkommnisse, die einen
                 ­erheblichen Einfluss auf die Zukunft des Konzerns haben könnten, unterrichtet.

                 Der Aufsichtsrat bestellt die Mitglieder des Vorstandes, überwacht und berät den Vorstand bei der
                 Führung der Gesellschaft. Die sechs Mitglieder des Aufsichtsrates repräsentieren die Aktionäre.

                 Im Aufsichtsrat gab es innerhalb des Gremiums zum 1. Januar 2020 einen Wechsel der Amts­
                 inhaber des Vorsitzenden und des stellvertretenden Vorsitzenden. Zum 1. Januar 2020 hatte
                 Herr Hans-Joachim Riesenbeck den Vorsitz des Aufsichtsrats der Mountain Alliance übernommen,
                 Herr Tim Schwenke agiert als stellvertretender Vorsitzender. Mit Wirkung zum 4. Juni 2020 hat die
                 Mountain Partners AG im Zuge ihres satzungsmäßigen Entsenderechts Herrn Dr. Cornelius Boersch
                 in den Aufsichtsrat der Gesellschaft entsandt. Im Rahmen dieser Maßnahme ist der bis dahin ent­
                 sandte Herr Hans-Joachim Riesenbeck aus dem Aufsichtsrat ausgeschieden.

                 In der konstituierenden Sitzung wurde Herr Dr. Boersch vom Gremium einstimmig zum Vorsitzenden
                 gewählt. Somit besteht das Gremium ab dem 4. Juni 2020 aus den Mitgliedern: Dr. Cornelius Boersch
                 (Vorsitzender), Tim Schwenke (stellv. Vorsitzender), Dr. Nikola Dešković, Sandra Isabell Mann,
                 Dr. Jens Neiser und Daniel S. Wenzel.
17
Konzernlagebericht
für das Geschäftsjahr 2020

                 Die Aktionärsvertreter werden grundsätzlich von der Hauptversammlung gewählt oder satzungsgemäß
                 in den Aufsichtsrat entsandt. Der Aufsichtsrat ist verpflichtet, mindestens zwei Sitzungen pro Kalender­
                 halbjahr abzuhalten.

                 Durch den kontinuierlich voranschreitenden Wandel der Mountain Alliance zu einem führenden Manager
                 von digitalen Assets liegt unsere Fokussierung auf dem Net Asset Value des Portfolios.

                 Für den Net Asset Value des Portfolios erfolgt die Bewertung der auf einem aktiven Markt gehandelten
                 Eigenkapitalinstrumente auf Basis von Börsenkursen. Für nicht notierte Eigenkapitalinstrumente wird
                 die Bewertung auf Basis kürzlich stattgefundener Transaktionen beziehungsweise Kapitalrunden vorge­
                 nommen. Für Unternehmen, bei denen in letzter Zeit keine Transaktionen stattgefunden haben, wird der
                 beizulegende Zeitwert mit Hilfe eines Discounted Cash-Flow-Verfahrens ermittelt. Grundlage für die
                 Bewertung sind Businesspläne, Kapitalkosten und Annahmen zur Ermittlung der ewigen Rente nach der
                 Detailplanungsphase. Es wurde ein Kapitalkostensatz (WACC) von 6,2% verwendet, ermittelt auf Basis
                 des Capital Asset Pricing Modells. Für die Phase der ewigen Rente wurde eine Wachstumsrate von 1%
                 angesetzt.

                 Unternehmensstrategie

                 Als schlanker, transparenter und wertorientierter Investor verfügt die MA über langjähriges Know-how
                 und ein ausgezeichnetes Netzwerk. Sie beteiligt sich mit aktuellem Schwerpunkt an Unternehmen mit
                 folgenden Eigenschaften:

                 1.          Das Unternehmen betreibt ein digitales oder technologiegetriebenes Geschäftsmodell mit
                             ­Disruptions- und Skalierungspotenzial
                 2.           Das Unternehmen zeigt relevante, wachsende Umsätze
                 3.           Das Unternehmen arbeitet konsequent entlang eines klaren Pfades mit Fokus auf Profitabilität

                 Dabei orientiert sich die MA grundsätzlich an folgender Vorgehensweise:

                 1.          Durchführung von akkreditiven Akquisitionen idealerweise durch den Kauf von Portfolios anstatt
                             Beteiligung an Einzelunternehmen
                 2.          Nutzung des MA-Netzwerks, das einen stabilen Zugang zu interessanten Portfolios bietet
                 3.          Suche nach Portfolios, deren Wachstum sich mit den Digitaldienstleistungsunternehmen im
                             Portfolio beschleunigen lässt

                 Verbindliche Investitionskriterien bestehen nicht, so dass der Vorstand vorbehaltlich Zustimmungs­
                 erfodernissen des Aufsichtsrats, Investitionen in anderen Bereichen, welche aus seiner Sicht den Wert
                 des Unternehmens für die Aktionäre erhöhen, nicht ausschließt.

                 Aus diesem Ansatz heraus ist ein Portfolio entstanden, das zum Ende des Geschäftsjahres 27 Beteili­
                 gungen umfasste.
18
Konzernlagebericht
für das Geschäftsjahr 2020

                 Die Portfoliounternehmen profitieren vom Zugang zum MA­Netzwerk und von Synergiepotentialen
                 innerhalb des Beteiligungsportfolios, insbesondere auch durch darin befindliche Serviceunternehmen.
                 Neben dem finanziellen Engagement werden Portfoliounternehmen insbesondere in Abhängigkeit von
                 der Anteilshöhe auch aktiv entwickelt und operativ unterstützt. Vor allem – aber nicht ausschließlich –
                 bei Mehrheitsbeteiligungen ist die MA in die operative und strategische Weiterentwicklung der Unter­
                 nehmen involviert und ermöglicht Synergien zwischen den Portfoliounternehmen. Es wird angestrebt,
                 nach einer durchschnittlichen Haltedauer von drei bis fünf Jahren herangereifte Beteiligungen gewinn­
                 bringend zu veräußern, wobei dies zu diesem Zeitpunkt dann ein entsprechendes Marktumfeld bei
                 Investoren und für die MA attraktive Bewertungen bedingt.

                             Wachstums-
                               firmen

                         Wachstums-
                                                                             Logistik

                                                                                                        AdTech

                        beschleunigung
                                                         TV

                            Digitale
                         Servicefirmen

                 Abbildung: Der Growth-Acceleration-Ansatz der MA
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Konzernlagebericht
für das Geschäftsjahr 2020

                 Investitionen

                 Insgesamt investierte die MA im Geschäftsjahr 2020 € 2,8 Mio. in digitale Beteiligungen.

                 Mitarbeiter

                 Der Personalstand des Konzerns erhöhte sich im Jahresdurchschnitt 2020 im Konsolidierungskreis auf
                 82 Mitarbeiter (Vorjahr: 74 Mitarbeiter). Die Personalaufwendungen reduzierten sich leicht von T€ 4.046
                 im Geschäftsjahr 2019 auf T€ 3.953 im Geschäftsjahr 2020. Die Personalaufwandsquote gemessen am
                 Umsatz der Unternehmensgruppe erhöhte sich auf 40 Prozent (Vorjahr: 30 Prozent).

                 Die MA ist auf die Ideen und das Engagement ihrer Mitarbeiter angewiesen, um weiter zu wachsen und
                 auch in Zukunft wettbewerbsfähig zu bleiben. Die Leistungsbereitschaft und Motivation sowie die Loyali­
                 tät der Mitarbeiter prägen den Erfolg der Unternehmensgruppe. Für die stetig steigenden Anforderun­
                 gen durch einen zunehmenden Wettbewerb und die Globalisierung benötigt der Konzern qualifizierte
                 Mitarbeiter. Eine kontinuierliche Weiterbildung der Mitarbeiter sowie die Beschaffung geeigneter Fach­
                 spezialisten ist Bestandteil der unternehmerischen Tätigkeit der Gruppe. Der Vorstand der MA dankt
                 allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihren hohen Einsatz im Geschäftsjahr 2020.

                 Rahmenbedingungen

                 Wirtschaftliche Rahmenbedingungen

                 Im abgelaufenen Geschäftsjahr hat sich die weltwirtschaftliche Dynamik laut Institut für Weltwirtschaft
                 (IfW) in Kiel vom Ausbruch der Coronavirus-Pandemie im Frühjahr 2020 weiter erholt. So setzte sich das
                 Wachstum nach einem kräftigen Produktionsanstieg im Sommer auch im Winterhalbjahr fort, obwohl
                 die Neuinfektionen stark zunahmen und die Eindämmungsmaßnahmen erneut verschärft wurden. Im
                 vierten Quartal 2020 stieg die wirtschaftliche Aktivität nicht nur gegenüber dem Zeitraum von Juli bis
                 September, sondern lag wieder über Vorkrisenniveau. Insgesamt schrumpfte die Weltwirtschaft im
                 abgelaufenen Geschäftsjahr 2020 um 3,3 Prozent nach einem Wachstum von 3,0 Prozent im Vorjahr.4

                 Die zweite Welle der Pandemie beeinträchtigte insbesondere in Europa die wirtschaftliche Aktivität
                 deutlich und unterbrach die Erholung von den Einbrüchen im ersten Halbjahr. So wurden angesichts
                 stark steigender Corona-Fallzahlen im Herbst erneut Lockdown-Maßnahmen ergriffen, um die Ausbrei­
                 tung des Virus zu bremsen. Dabei waren die konjunkturellen Auswirkungen mit einem Rückgang der
                 Wirtschaftsleistung um 0,7 Prozentpunkte im vierten Quartal allerdings weitaus geringer als noch im
                 vergangenen Frühjahr, da die Industrie kaum betroffen war. Besonders betroffen waren demgegenüber
                 Dienstleister sowie Handel, Verkehr und Gastgewerbe. Der Einsatz von Kurzarbeit trug dabei maßgeb­
                 lich dazu bei, dass sich die damit verbundenen Wertschöpfungsverluste bislang nur geringfügig in
                 Arbeitslosen- und Beschäftigtenzahlen widerspiegelten. Im Euroraum verringerte sich die Wirtschafts­
                 leistung 2020 infolge der Coronavirus-Pandemie laut IfW insgesamt um 6,8 Prozent.5

                 In Deutschland unterbrach die Coronavirus-Pandemie 2020 mit einem Rückgang von 4,9 Prozent ein
                 zehnjähriges Wirtschaftswachstum und die zweite Infektionswelle wiederum die Erholung von den
                 Einbrüchen im Frühjahr. Die privaten Konsumausgaben, in früheren Krisen ein stabilisierender Faktor,
                 gingen 2020 mit 6,3 Prozent so stark zurück wie noch nie seit Beginn der statistischen Erhebungen und
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Konzernlagebericht
für das Geschäftsjahr 2020

                 trugen damit maßgeblich zur wirtschaftlichen Schwäche bei.6 Auch in Deutschland war der konjunktu­
                 relle Einbruch besonders deutlich in den Dienstleistungsbereichen. Dabei zeigten sich insbesondere im
                 Handel auch gegenläufige Entwicklungen. Während der E-Commerce deutlich zunahm, verzeichnete der
                 stationäre Handel zum Teil ein tiefes Minus. Die Coronavirus-Pandemie beendete laut Statistischem
                 Bundesamt (Destatis) mit einem Rückgang der Beschäftigtenzahlen um 1,1 Prozent auch einen 14-jähri­
                 gen Aufwärtstrend am Arbeitsmarkt.7

                 Branchenentwicklung

                 Die für die Mountain Alliance AG relevante Branche, der deutsche Beteiligungsmarkt, behauptete sich
                 2020 im schwierigen Umfeld der COVID-19-Pandemie mit Investitionen von € 12,6 Mrd. Mit der Finanzie­
                 rung von mehr als 1.000 Unternehmen hat der deutsche Beteiligungsmarkt laut Bundesverband Deut­
                 scher Kapitalbeteiligungsgesellschaften (BVK) nicht nur seine Stärke unterstrichen, sondern auch
                 vielen Unternehmen durch die Pandemie und in der Bewältigung der weiteren Pandemiefolgen gehol­
                 fen. Unter Berücksichtigung eines Rückgangs von 24,1 Prozent gegenüber den Rekordinvestitionen
                 von € 16,6 Mrd. im Vorjahr übertrafen die deutschen Beteiligungsunternehmen im Corona-Jahr 2020
                 dennoch die Investitionen in den Jahren 2017 und 2018.8

                 Insbesondere bei den mittelstandsorientierten Minderheitsbeteiligungen (Wachstums-, Replacement-
                 und Turnaround-Finanzierungen) sank das Investitionsvolumen mit dem Ausbleiben größerer Transak­
                 tionen von € 2,8 Mrd. auf € 1,3 Mrd. im Jahr 2020. Die Zahl der finanzierten Minderheitsbeteiligungen
                 sank von 307 auf 288 Unternehmen. Nachdem die Buy-Out-Investitionen 2019 mit € 11,5 Mrd. erstmals
                 ein zweistelliges Milliardenniveau erreichten, brachte 2020 einen merklichen Rückgang um 18,3 Prozent
                 auf € 9,4 Mrd. Die Zahl aller Buy-Outs verringerte sich 2020 von 169 auf 134. Nachdem die vergangenen
                 Jahre durch einen klaren Aufwärtstrend bei Investitionen von Venture Capital-Gesellschaften gekenn­
                 zeichnet waren, investierten die Beteiligungsgesellschaften im Venture-Capital-Segment 2020 mit
                 € 1,9 Mrd. weniger als im historischen Hoch des Vorjahres bei € 2,3 Mrd. Insgesamt wurden 2020 mit 654
                 Investitionen nahezu gleich viele Unternehmen durch Venture Capital finanziert wie im Vorjahr mit 664.9

                 Nachdem deutsche Beteiligungsgesellschaften 2019 so viele Mittel bei Investoren einsammeln konnten
                 wie nie zuvor, verzeichneten 2020 sowohl Buy-Out- als auch Venture Capital-Fonds Einbußen. Das Fund­
                 raising-Volumen fiel 2020 mit € 3,9 Mrd. um ein Drittel geringer aus als im Rekordvorjahr mit € 6,0 Mrd.
                 Auf Venture Capital-Fonds entfielen € 1,6 Mrd. der neu eingeworbenen Mittel und auf Buy-Out-/Growth-
                 Fonds € 2,2 Mrd. Befördert wurde das trotz konjunktureller Turbulenzen positive Fundraising-Umfeld
                 von der Suche institutioneller nach rentierlichen Anlagen in der allgemeinen Niedrigzins- und volatilen
                 Aktienmarktphase.10

                 Insgesamt spielen die für Mountain Alliance bedeutenden Veräußerungen an andere Beteiligungsgesell­
                 schaften in der Gesamtbranche unter den Exitkanal-Optionen weiterhin eine wichtige Rolle. 2020 stan­
                 den Verkäufe an andere Beteiligungsgesellschaften mit 43,7 Prozent an der Spitze des Exit-Volumens
                 von € 2,9 Mrd. Im Vorjahr lag der Anteil am Gesamt-Exit-Volumen von € 2,7 Mrd. bei 32,1 Prozent. Bör­
                 sengänge von Portfoliounternehmen oder Aktienverkäufe beliefen sich mit € 0,3 Mrd. auf einen Anteil
                 von 9,5 Prozent und waren damit der drittwichtigste Exit-Kanal. 2019 entfielen mit € 0,2 Mrd. noch
                 8,6 Prozent der Exits auf Börsengänge oder Aktienverkäufe.11

                 Die Mountain Alliance investiert mit Schwerpunkt auf Unternehmen mit digitalem Geschäftsmodell.
                 ­Entwicklungen des E-Commerce-Sektors haben somit einen wesentlichen Einfluss auf die Geschäfts­
                  entwicklung des Unternehmens.
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Konzernlagebericht
für das Geschäftsjahr 2020

                 2020 wuchs der Branchenumsatz laut Bundesverband E-Commerce und Versandhandel (bevh) um
                 14,6 Prozent auf € 83 Mrd. und lag trotz der Corona-Pandemie-bedingten Stagnation im ersten Quartal
                 3,3 Prozentpunkte über dem durchschnittlichen Wachstum der drei vorangegangenen Jahre von
                 11,3 Prozent. Gleichzeitig stieg die Akzeptanz des E-Commerce in allen Altersgruppen der Gesellschaft.
                 Waren 2019 noch weniger als 25 Prozent der Onlinekäufer älter als 60 Jahre, stieg der Umsatzanteil
                 dieser Altersgruppe im abgelaufenen Geschäftsjahr auf fast 34 Prozent. Zudem beabsichtigten fast
                 75 Prozent der Onlinekunden künftig mehr als einmal pro Woche im Distanzhandel zu bestellen, 2019
                 waren es noch rund 50 Prozent.

                 Aufgeschlüsselt nach Warengruppen lag die Kategorie „Bekleidung und Schuhe“ 2020 mit einem Wachs­
                 tum von 13,2 Prozent auf einen Gesamtumsatz von € 21 Mrd. weiterhin auf dem Spitzenplatz. Die höchste
                 Wachstumsdynamik entfaltete der „Tägliche Bedarf“ mit einem Plus von 40,9 Prozent auf € 7 Mrd. Dabei
                 beschleunigte sich im Zeichen der Corona-Pandemie die Entwicklung hin zum E-Commerce durch den
                 verstärkten Beitrag des Onlinehandels zur Versorgung der Bevölkerung. Insgesamt wurden 2020 mehr
                 als 12,5 Prozent der Haushaltsausgaben für Waren im E-Commerce ausgegeben.

                 Der bevh führt die sehr hohen Bestellungen nicht nur auf die Lockdowns zurück. So verbesserte sich die
                 logistische Exzellenz der Händler und Versandunternehmen in der Wahrnehmung der Kunden, trotz der
                 Herausforderungen der Pandemie, um weitere 0,8 Prozentpunkt gegenüber dem Vorjahr auf über
                 95,3 Prozent.

                 Apothekenversender verzeichneten mit 33,8 Prozent das größte Wachstum im Corona-Jahr. Das aus­
                 geprägte Plus von 20,2 Prozent der Onlinemarktplätze und Plattformen resultierte aus dem Zuwachs
                 an großen und kleinen Händlern, die über diese belastbaren Infrastrukturen erstmals im E-Commerce
                 aktiv geworden sind. So entfielen fast 50 Prozent der E-Commerce-Umsätze auf Online-Marktplätze.
                 Shopping-Clubs und Onlineshops von Herstellern legten mit 15,1 Prozent beziehungsweise mit 14,5 Pro­
                 zent fast gleich stark zu. Online-Pure-Player gewannen 11,2 Prozent. Anbieter, die neben dem eigenen
                 Online-Handel auf ein Katalogangebot setzen, expandierten um 10,6 Prozent. Multi-Channel Händler
                 lagen in der Gunst der Kunden gegenüber den Vorjahren deutlich hinten und erreichten eine Steigerung
                 um 8,7 Prozent. Onlineshops von stationären Händlern wuchsen mit 4,9 Prozent weiter unterdurch­
                 schnittlich.12

                 Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage

                 Ertragslage

                 Die konsolidierten Umsatzerlöse reduzierten sich insbesondere aufgrund des Einflusses der Pandemie
                 im Geschäftsjahr 2020 um 27 Prozent, von T€ 13.512 im Vorjahr, auf T€ 9.844. In Europa (ohne Deutsch­
                 land) erzielte der Konzern Umsätze von T€ 2.512 (Vj: T€ 3.360), in Drittländern Umsätze von T€ 314 (Vj:
                 T€ 328). Dabei richtet sich die Zuordnung der Auslandsumsätze nach dem Sitz der Kunden.

                 Die sonstigen betrieblichen Erträge in Höhe von T€ 139 haben gegenüber dem Vorjahr mit T€ 293 im
                 abgelaufenen Geschäftsjahr einen Rückgang um T€ 154 verzeichnet.

                 Der Materialaufwand und Aufwendungen für bezogene Leistungen haben sich korrespondierend zu den
                 geringeren Umsatzerlösen von T€ 7.420 auf T€ 4.547 um 39 Prozent verringert.
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Konzernlagebericht
für das Geschäftsjahr 2020

                 Der Rohertrag des Konzerns zeigte mit T€ 5.436 im Berichtsjahr gegenüber T€ 6.385 im Vorjahr einen
                 Rückgang um 15 Prozent.

                 Die operativen Kosten betrugen im abgelaufenen Geschäftsjahr T€ 7.685 (Vorjahr: T€ 7.950) und beinhal­
                 ten im Wesentlichen Kosten für Personal, Media-, Werbe-, Beratungs- und IT-Kosten. Die Personal­
                 kosten veränderten sich unwesentlich von T€ 4.046 auf T€ 3.953. Die sonstigen operativen Kosten
                 ­verringerten sich minimal um 4 Prozent auf T€ 3.732 (Vorjahr: T€ 3.904).

                 Das Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) verringerte sich somit im Jahr 2020
                 auf T€ -2.249 (Vorjahr: T€ -1.565).

                 Die Abschreibungen erhöhten sich von T€ 644 im Jahr 2019 auf T€ 741 im Jahr 2020. Die Abschreibun­
                 gen betreffen Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände, Sachanlagen und Umlauf­
                 vermögen.

                 Das Finanzergebnis setzt sich aus dem Beteiligungsergebnis von T€ 7.931 (Vj: T€ 634) und dem Saldo
                 der Zinserträge und -aufwendungen von T€ -107 (Vj: T€ -111) zusammen. Das Beteiligungsergebnis
                 ergibt sich im Wesentlichen aus dem Ertrag aus der Bewertung der Unternehmensbeteiligungen zum
                 beizulegenden Zeitwert in Höhe von T€ 15.625 (Vj: T€ 2.985), dem Ertrag aus der Veräußerung von Betei­
                 ligungen in Höhe von T€ 1.312 (Vj: T€ 91), dem aus einer bedingten Gegenleistung resultierende Aufwand
                 in Höhe von T€ -8.785 (Vj: T€ 0) sowie dem Aufwand aus der Bewertung der Unternehmensbeteiligun­
                 gen zum beizulegenden Zeitwert in Höhe von T€ -380 (Vj: T€ -2.423). In den Zinsaufwendungen sind
                 Zinsaufwendungen aus Leasingverbindlichkeiten in Höhe von T€ -3 (Vj: T€ -4) enthalten.

                 Das Vorsteuerergebnis (EBT) beläuft sich für das Geschäftsjahr 2020 auf T€ 4.834 (Vorjahr: T€ -1.686).
                 Bei einem Konzernergebnis in Höhe von T€ 2.935 (Vorjahr: T€ -1.751) entfällt auf die Aktionäre der
                 ­Mountain Alliance ein Ergebnis von T€ 3.200 (Vorjahr: T€ -1.751). Das Ergebnis je Aktie belief sich im
                  Jahr 2020 auf € 0,48 nach € -0,29 im Vorjahr.

                 Finanzlage

                 Für das Geschäftsjahr 2020 wird ein Cash-Flow aus laufender Geschäftstätigkeit von T€ -2.765 (Vorjahr:
                 T€ -1.698) ausgewiesen. Der operative Cash-Flow resultiert nach Korrektur von nicht zahlungswirk­
                 samen Effekten und der Korrektur um Positionen, die anderen Cashflowbereichen zuzuordnen sind, aus
                 den operativen Ergebnissen der vollkonsolidierten Konzerngesellschaften. Bei der Korrektur von zah­
                 lungsunwirksamen Erträgen handelt es sich insbesondere um Veränderung der Rückstellungen in Höhe
                 von T€ -27 (Vorjahr: T€ -212), bei der Korrektur von zahlungsunwirksamen Aufwendungen insbesondere
                 um Abschreibungen auf langfristige Vermögenswerte in Höhe von T€ 546 (Vorjahr: T€ 415). Bei den
                 Korrekturpositionen, die anderen Cashflowbereichen zuzuordnen sind, handelt es sich im Wesentlichen
                 um das Beteiligungsergebnis in Höhe von T€ -7.931 (Vorjahr: T€ -634).

                 Der Mittelzufluss aus der Investitionstätigkeit beläuft sich auf T€ 1.884 (Vorjahr: T€ -414) und resultiert
                 in Höhe von T€ -2.078 (Vorjahr: T€ -1.154) aus direkten Investitionen in Unternehmensbeteiligungen, in
                 Höhe von T€ -186 (Vorjahr: T€ -670) aus Auszahlungen für Investitionen in das immaterielle Anlagever­
                 mögen sowie in Höhe von T€ -443 (Vorjahr: T€ -480) aus der Ausgabe von Darlehen. Gegenläufig flossen
                 Mittel von T€ 4.471 (Vorjahr: T€ 1.698) aus Verkäufen von Beteiligungen und von T€ 559 (Vorjahr: T€ 218)
                 aus der Tilgung von ausgereichten Darlehen zu.
23
Konzernlagebericht
für das Geschäftsjahr 2020

                 Der Mittelzufluss aus der Finanzierungstätigkeit zum 31. Dezember 2020 in Höhe von T€ 751 (Vorjahr:
                 T€ 2.144) resultiert im Wesentlichen aus Einzahlungen in Höhe von T€ 3.023 (Vorjahr: T€ 1.471) im Rah­
                 men der Barkapitalerhöhung bei der Mountain Alliance sowie der Aufnahme von Kreditverbindlichkeiten
                 in Höhe von T€ 614 (Vorjahr: T€ 1.025) und der Tilgung von Kreditverbindlichkeiten in Höhe von T€ -2.315
                 (Vorjahr: T€ -83).

                 Per Saldo verringerte sich der Finanzmittelbestand zum Bilanzstichtag 2020 leicht auf T€ 2.488 (Vorjahr:
                 T€ 2.618). Der Konzern kann auch weiterhin seinen fälligen Zahlungsverpflichtungen jederzeit frist­
                 gerecht nachkommen.

                 Die Shirtinator AG hat eine Kontokorrentlinie in Höhe von T€ 300, die zum 31. Dezember 2020, die nicht
                 in Anspruch genommen wurde.

                 Vermögenslage

                 Die Bilanzsumme des Konzerns hat sich zum 31. Dezember 2020 auf T€ 55.868 erhöht (Vorjahr:
                 T€ 43.483).

                 Die langfristigen Vermögenswerte setzen sich im Wesentlichen zusammen aus immateriellen Ver­
                 mögenswerten in Höhe von T€ 5.838 (Vorjahr: T€ 6.013), Sachanlagen in Höhe von T€ 1.434 (Vorjahr:
                 T€ 1.332) und Unternehmensbeteiligungen in Höhe von T€ 42.503 (Vorjahr: T€ 29.538). Insgesamt
                 ­erhöhten sich die langfristigen Vermögenswerte auf T€ 50.061 (Vorjahr: T€ 36.944).

                 Die kurzfristigen Vermögenswerte verringerten sich per Ende 2020 auf T€ 5.807 (Vorjahr: T€ 6.539).
                 Grund hierfür ist im Wesentlichen der Rückgang des Bestandes an Forderungen aus Lieferungen und
                 Leistungen und sonstigen Vermögenswerten auf T€ 864 (Vorjahr: T€ 1.503). Gegenläufig wirkte sich
                 die Erhöhung der finanziellen Vermögenswerte auf T€ 2.082 (Vorjahr: T€ 1.983) aus.

                 Das Eigenkapital bildet mit T€ 38.688 (Vorjahr: T€ 32.679) einen wesentlichen Anteil an der Finanzie­
                 rungsstruktur des Konzerns. Die Eigenkapitalquote ist mit einem Wert von 69 Prozent zum Bilanzstich­
                 tag 2020 gegenüber 75 Prozent im Vorjahr auf einem sehr stabilen Niveau. Für die Entwicklung des
                 Eigenkapitals verweisen wir auf die Eigenkapitalveränderungsrechnung im Anhang.

                 Die langfristigen Schulden haben sich auf T€ 10.759 (Vorjahr: T€ 6.765) erhöht. Der Anstieg resultiert
                 insbesondere aus dem Ansatz einer Mehrerlösbeteiligung in Höhe von T€ 7.687 (Vorjahr: T€ 0) sowie
                 dem Ansatz von passiven latenten Steuern in Höhe von T€ 1.859 (Vorjahr: T€ 2). Gegenläufig wirkte sich
                 die Umgliederung eines Darlehens der Mountain Partners AG von den lang- in die kurzfristigen finanzi­
                 ellen Verbindlichkeiten aus.

                 Die kurzfristigen Schulden stiegen auf T€ 6.421 (Vorjahr: T€ 4.039). Die kurzfristigen finanziellen Ver­
                 bindlichkeiten erhöhten sich insbesondere aufgrund der Umgliederung von Darlehen der Mountain
                 Partners AG auf T€ 4.417 (Vorjahr: T€ 961). Zudem verringerten sich die Bestände an Verbindlichkeiten
                 aus Lieferungen und Leistungen und sonstigen Verbindlichkeiten auf T€ 1.451 (Vorjahr: T€ 2.503) und
                 die Rückstellungen auf T€ 514 (Vorjahr: T€ 541).

                 Die Steuerungs- und Kontrollprozesse des Konzerns basieren auf einer alljährlich stattfindenden
                 ­strategischen Planung. Die genutzten Steuerungsgrößen orientieren sich an den Interessen und
                  Ansprüchen der Kapitalgeber und stellen die Basis für eine wertorientierte Unternehmensführung dar.
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Konzernlagebericht
für das Geschäftsjahr 2020

                 In 2017 haben wir mit dem Umbau der Mountain Alliance zu einem Manager von digitalen Assets
                 ­begonnen. Von 2018 bis 2020 haben wir die Mountain Alliance als operative Beteiligungsgesellschaft für
                  digitale Unternehmen weiter ausgebaut und steuern den Konzern weitgehend über die Net Asset Value
                  Betrachtung des Portfolios.

                 Zusammenfassung zur wirtschaftlichen Lage

                 Insgesamt sieht der Vorstand die Mountain Alliance AG mit den digitalen Geschäftsmodellen ihrer
                 Beteiligungen strategisch erfolgversprechend aufgestellt. Die Mountain Alliance AG wertet die fort­
                 schreitende Digitalisierung im Allgemeinen sowie die Beschleunigung der Digitalisierung im Umgang
                 der gesellschaftlichen Akteure, darunter Behörden und Bildungseinrichtungen, Unternehmen und
                 Verbraucher, mit der Coronavirus-Pandemie als belastbare Ausgangsbasis und Erfolgspotenzial für
                 die weitere Entwicklung.

                 Der Vorstand der Mountain Alliance AG wird 2021 beobachten, wie sich verringerte Infektionsrisiken
                 durch zunehmende Impfungen auf die gesamtwirtschaftliche Situation auswirken werden, und insbe­
                 sondere die aus der neuen Normalität resultierende Nachfrage für Beteiligungskapital analysieren. Eine
                 ausgeprägte und umfassende Schwäche der Konjunktur, der Beteiligungsbranche oder der digitalen
                 Geschäftsmodelle ist nach Ansicht der Mountain Alliance AG nicht zu erwarten.

                 Risiko- und Chancenbericht

                 Unternehmerisches Handeln ist untrennbar mit der Übernahme von Risiken verbunden. Der Konzern ist
                 in einem sehr von Dynamik geprägten Marktumfeld einem Wechselspiel unterschiedlichster Risiken und
                 Chancen ausgesetzt.

                 Der Investitionsfokus der Mountain Alliance auf etablierte Digitalunternehmen birgt ein attraktives
                 Wertsteigerungspotenzial, sofern es gelingt, die Beteiligungen wie geplant erfolgreich weiterzuentwi­
                 ckeln und zum Exit zu führen. Auch bei sorgfältiger und gewissenhafter Auswahl der Portfoliounter­
                 nehmen kann nicht ausgeschlossen werden, dass der von der Mountain Alliance angestrebte Erfolg in
                 einzelnen Fällen nicht oder nicht schnell genug eintritt oder, dass sich die wirtschaftlichen Rahmen­
                 bedingungen für die Beteiligungsunternehmen und für die Mountain Alliance verschlechtern. Insbeson­
                 dere kann die zukünftige Entwicklung der gesamtwirtschaftlichen Lage sowie des Marktumfeldes und
                 des Marktgefüges im M&A-Sektor zu generell sinkenden Bewertungen für digitale Unternehmen führen.

                 Auch die dynamische Erschließung und der Aufbau von Wachstumspositionen in attraktiven Bereichen
                 des E-Commerce-Marktes sind die Kernelemente unseres unternehmerischen Handelns. Aus diesem
                 Handeln können sich sowohl Risiken als auch Chancen ergeben.

                 Die Marktchancen resultieren aus dem allgemein anhaltenden weltweiten Trend, Informationen jegli­
                 cher Art online abzurufen und sowohl Produkte als auch Dienstleistungen verstärkt online zu erwerben
                 oder zu nutzen. Der Internethandel hat sich fest etabliert und bietet weiterhin Marktchancen.

                 Das Wahrnehmen der Chancen bei gleichzeitiger Steuerung der damit verbundenen Risiken unterliegt
                 dem Risikomanagement des Unternehmens. Es identifiziert, bewertet und verfolgt systematisch die
                 Entwicklung relevanter Risiken.
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Konzernlagebericht
für das Geschäftsjahr 2020

                 Risikomanagementziele und -methoden

                 Der Vorstand sieht im Risikomanagement eine wesentliche Unterstützungsfunktion zur Erreichung
                 der Unternehmensziele der Gesellschaft und verspricht sich durch eine konsequente Umsetzung und
                 Fortentwicklung nicht zuletzt eine Steigerung des Unternehmenswertes.

                 Das Risikomanagementsystem umfasst die Gesellschaft sowie deren Tochterunternehmen. Im Fokus
                 stehen sämtliche Primärfunktionen entlang der Wertschöpfungskette (z. B. Einkauf, Vertrieb) sowie
                 die dazugehörigen Querschnittsfunktionen (z. B. IT, Rechnungswesen, Personal), auch wenn diese
                 ausgelagert sind bzw. über Zentralfunktionen unterstützt werden.

                 Die Gesamtverantwortung für das Risikomanagement obliegt dem Vorstand. Die operative Umsetzung
                 und somit die Verantwortung für Risikoinventur, -bewertung und -analyse sowie die Risikohandhabung
                 erfolgt durch die zweite Führungsebene.

                 Der Vorstand koordiniert den gesamten Risikomanagementprozess, prüft die Plausibilität und Voll­
                 ständigkeit der gemeldeten Risiken und trägt zudem die Verantwortung für die Aktualität und ständige
                 Weiterentwicklung des Risikomanagementsystems.

                 Risikoüberwachung und -steuerung erfolgen mittels unterschiedlicher Systeme. Im Rahmen der Unter­
                 nehmenssteuerung wird die Entwicklung von Erlösen, Mengen und Kosten erfasst und überwacht.
                 Risiken im Zusammenhang mit Investitionen, Akquisitionen und Projekten werden soweit wie möglich
                 im Vorfeld identifiziert, bewertet und im Weiteren verfolgt.

                 Die Aktivitäten des Konzerns sind sowohl strategischen, operativen als auch finanzwirtschaftlichen
                 Risiken ausgesetzt. Von ihnen können Gefahren für den unternehmerischen Erfolg oder den Bestand
                 der Gesellschaft ausgehen.

                 Wesentliche Einzelrisiken

                 Im Folgenden findet sich eine Auswahl der wichtigsten Einzelrisiken für die Geschäftstätigkeit der
                 Unternehmensgruppe.

                 Strategische Risiken

                 Eine der zentralen strategischen Maßnahmen der Mountain Alliance ist der Ausbau der Beteiligungen
                 an etablierten Digitalunternehmen mit innovativen Geschäftsmodellen im deutschsprachigen Euroraum,
                 wobei sowohl Mehrheits- als auch Minderheitsbeteiligungen angestrebt werden. Mit diesen Aktivitäten
                 sind Investitionsrisiken verbunden, die aufgrund von Marktentwicklung, Geschäftsausbau, Organisati­
                 onsentwicklung und Innovationskraft in den einzelnen Beteiligungen entstehen können. Um das Risiko
                 von Fehlinvestitionen so gering wie möglich zu halten, werden Investitionsentscheidungen bei der
                 Mountain Alliance unter Betrachtung und Bewertung verschiedener Investitionskriterien getroffen,
                 welche sich sowohl auf das Investitionsobjekt selbst als auch auf das Marktumfeld konzentrieren.

                 Der Erfolg der Gruppe hängt elementar von der weiter zunehmenden Internetnutzung, im Sinne der
                 Nutzung des Internets als Medium des Einkaufs und als Medium für Informationsgewinnung und
                 ­-austausch, ab.
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