Mountain Alliance Geschäftsbericht 2020
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Inhalt Überblick 06 Firmenporträt 06 Kennzahlen auf einen Blick 07 Brief an die Aktionäre 09 Bericht des Aufsichtsrats 12 Mountain Alliance-Aktie Konzernlagebericht 16 Unternehmen 17 Unternehmensstrategie 19 Rahmenbedingungen 21 Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage 24 Risiko- und Chancenbericht 29 Nachtragsbericht 29 Prognosebericht Konzernabschluss und -anhang 32 Konzernabschluss 32 Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung 34 Konzernbilanz 36 Konzerneigenkapitalveränderungsrechnung 38 Konzernkapitalflussrechnung 40 Konzernanhang 40 1. Allgemeine Angaben 40 2. Wesentliche Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze 45 3. Konsolidierungskreis zum 31. Dezember 2020 47 4. Konsolidierungsmethoden 48 5. Zusammenfassung wesentlicher Rechnungslegungsmethoden 56 6. Wesentliche Sachverhalte des Geschäftsjahres 2020 58 7 Segmentberichterstattung 60 8. Erläuterungen zur Konzern-Gesamtergebnisrechnung 63 9. Erläuterungen zur Konzern-Bilanz 72 10. Erläuterungen zur Konzern-Kapitalflussrechnung 72 11. Ereignisse nach dem Bilanzstichtag 73 12. Sonstige Angaben 88 Bestätigungsvermerk
6 Überblick Firmenportrait Überblick Firmenporträt Unternehmensprofil Mountain Alliance AG Die Mountain Alliance AG (MA) (ISIN: DE000A12UK08) ist eine börsennotierte operative Beteiligungs gesellschaft mit Sitz in München, Deutschland. Sie beteiligt sich aktuell an Digitalunternehmen aus den folgenden vier Bereichen: • Technology • Digital Retail • Digital Business Services • Meta-Platforms & Media Kennzahlen auf einen Blick 2020 2019 Veränderung Konzernumsatz 9,8 Mio. € 13,5 Mio. € -27 % Beteiligungsergebnis 7,9 Mio. € 0,6 Mio. € +1.151 % Konzernergebnis 2,9 Mio. € -1,7 Mio. € +268 %
7 Überblick Brief an die Aktionäre Brief an die Aktionäre Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre, das Geschäftsjahr 2020 war geprägt von der Corona-Pandemie, die in gesamtwirtschaftlicher Hinsicht eine in dieser Form nicht abschätzbare Krise ausgelöst hat. Es war unter vielerlei Aspekten ein außergewöhnliches Jahr. Obwohl die Ausbreitung des Coronavirus und die daraus resultierenden einschränkenden Maßnahmen in vielen Wirtschaftsbereichen zu einem Stillstand und zu einer Rezes sion geführt haben, der sich einzelne Beteiligungen im operativen Geschäft nicht entziehen konnten, war das Jahr 2020 für die Mountain Alliance insgesamt ein sehr starkes Jahr. Die Mountain Alliance AG erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2020 einen konsolidierten Umsatz von € 9,84 Mio. gegenüber € 13,51 Mio. im Vorjahr. Hier spiegelt sich der Einfluss der Pandemie wider. Die zahlreichen behördlich angeordneten Eindämmungsmaßnahmen mündeten im eventbezogenen Geschäft der Shirtinator AG in einen deutlichen Umsatzrückgang. Auch bei der getonTV GmbH ver ringerte sich der Umsatz aufgrund geringerer Werbebudgets insbesondere aus der Touristikbranche. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) war mit minus € 2,25 Mio. gegenüber minus € 1,57 Mio. im Vorjahreszeitraum entsprechend rückläufig. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) erreichte einen Wert von minus € 2,99 Mio. nach minus € 2,21 Mio. im Vorjahr. Über das Finanzergebnis konnten wir die pandemiebedingten Rückgänge überkompensieren. Das Finanzergebnis lag im Berichtsjahr bei € 7,82 Mio. nach € 0,52 Mio. im Vorjahr. Hier schlug sich die außergewöhnlich starke Entwicklung unseres Gesamtportfolios nieder, die einerseits von den Teil exits bei AlphaPet und dem IPO von Exasol sowie andererseits von der sehr positiven Entwicklung bei unseren börsennotierten Beteiligungen Bio-Gate und Asknet Solutions geprägt war. Asknet Solutions verzeichnete im Jahresverlauf 2020 ein Kursplus von 65 Prozent, während die Aktie von Bio-Gate im vergangenen Jahr knapp 30 Prozent zulegen konnte. Angesichts der erfreulichen Entwicklung des Beteiligungsergebnis, das mit € 7,93 Mio. deutlich über dem Vorjahreswert von € 0,63 Mio. lag, ergab sich unter dem Strich für den Berichtszeitraum ein Konzernergebnis in Höhe von € 2,94 Mio. gegenüber minus € 1,75 Mio. im Geschäftsjahr 2019. Das Ergebnis je Mountain-Alliance-Aktie verbesserte sich entsprechend von minus € 0,29 im Geschäftsjahr 2019 auf € 0,48 im Berichtszeitraum 2020 signifikant. Der Portfoliowert unserer vier Segmente Technology, Digital Business Services, Digital Retail und Meta-Platforms & Media erhöhte sich zum 31. Dezember 2020 auf € 50,8 Mio. nach € 45,6 Mio. zum Stichtag 31. Dezember 2019. Unter Berücksichtigung der Nettofinanzverbindlichkeiten beläuft sich der Net-Asset-Value (NAV) der Mountain Alliance AG auf € 47,8 Mio. Im Vergleich zum Jahresendwert 2019 von € 40,1 Mio. entspricht dies einer Steigerung um 19 Prozent. Basierend auf 6,886 Mio. aus stehenden Aktien per 31. Dezember 2020 ergibt sich ein NAV je Aktie von € 6,93 gegenüber € 6,39 zum 31.Dezember 2019. Von den zuvor genannten punktuellen operativen Einschnitten, die pandemiebedingt und daher als temporär zu sehen sind, abgesehen, bringt die Corona-Krise aus unserer Sicht zahlreiche positive Impulse für unser Geschäft. Schon geraume Zeit vor der Pandemie haben wir unseren Investitions schwerpunkt neu justiert und auf digitale Geschäftsmodelle und damit auf die richtigen Zukunftstrends ausgerichtet. Die Pandemie hat den immensen Nachholbedarf in der Digitalisierung in sämtlichen Lebens- und Wirtschaftsbereichen schonungslos aufgedeckt. Der dadurch angestoßene Digitali sierungsschub materialisiert sich nun zunehmend.
8 Überblick Brief an die Aktionäre Zukunftsträchtige Sektoren wie E-Learning, Digital Health und Remote Work haben wir schon frühzeitig identifiziert und dort auch verstärkt investiert. Beispielsweise mit dem Einstieg bei Asknet Solutions und mit dem Merger unserer Beteiligung Mentavio, einer Plattform für webbasierte psychologische Beratung und Coaching, mit der Onlinearztplattform Arztkonsultation.de. Viele unserer Beteiligungen hatten 2020 spürbar Rückenwind. Hervorzuheben ist in dieser Hinsicht beispielsweise Lingoda, unsere Online-Sprachschule mit virtuellen Klassenräumen, die operativ ein neues Rekordjahr verzeichnete. Wir werden auch weiterhin gezielt in digitale Geschäftsmodelle investieren und unsere Präsenz in diesem Bereich weiter ausbauen. Dabei schließen wir Engagements in anderen Bereichen, welche aus unserer Sicht den Wert des Unternehmens für seine Aktionäre steigern werden, natürlich nicht aus. Mit dem Schub bei der Digitalisierung geht auch ein weiter zunehmendes Interesse von Investoren an digitalen Geschäftsmodellen und Technologieunternehmen einher. Das belegen auch Transaktionen in unserem Portfolio im Geschäftsjahr 2020. An erster Stelle steht hier der vielbeachtete Börsengang der Exasol AG im Mai 2020. Dieses IPO ist nicht nur ein eindrucksvoller Proof of Concept für unser Geschäftsmodell, sondern auch ein Hinweis darauf, welche Wertsteigerungen in unserem Portfolio möglich sind. Das gilt ebenfalls für den Einstieg des Private-Equity-Investors capiton bei unserer Betei ligung AlphaPet im April 2020. Zudem übernahm das zum Finanzinvestor KKR gehörenden Fintech- Unternehmens heidelpay bei unserer Beteiligung Tillhub GmbH die Rolle des Lead-Investors im Juni letzten Jahres. Angesichts der zunehmenden Bedeutung digitaler Geschäftsmodelle und der weiteren Technologisie rung in Wirtschaft und Gesellschaft und damit ungebrochenem Interesse von Investoren an Geschäfts modellen, in welchen wir investiert sind, blicken wir grundsätzlich optimistisch auf das Jahr 2021 und darüber hinaus. Beim Konzernumsatz streben wir eine Steigerung von 5% bis 10% für das nächste Jahr bei den vollkonsolidierten Beteiligungen an, die jedoch beinflussbar von weiteren staatlichen Lockdown- Maßnahmen sein kann. Beim Net Asset Value rechnen wir ebenfalls ausgehend von unserem Net Asset Value im Jahr 2020 von € 47,8 Mio. mit einer organischen Steigerung von 5 % bis 10 % für das Jahr 2021 vorbehaltlich der zukünftigen Wertentwicklung unserer börsennotierten Beteiligungen, basierend auf dem Wachstum unserer Portfoliofirmen, dem steigenden Interesse von Investoren an unseren Beteili gungen sowie auf wertsteigernden Zukäufen. Die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie auf die Finanzmärkte lassen sich auch im Jahr 2021 nicht prognostizieren. Negative Auswirkungen auf die Performance der Beteiligungen können daher weiterhin nicht ausgeschlossen werden und können zu Plananpassungen führen. Unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern danken wir an dieser Stelle für ihr großes Engagement und Ihnen, liebe Aktionärinnen und Aktionäre, danken wir für das in uns gesetzte Vertrauen und hoffen, dass Sie die Mountain Alliance AG auch weiterhin auf ihrem spannenden Weg begleiten werden. München, im April 2021 Daniel Wild Manfred Danner Vorstandsvorsitzender Vorstand
9 Überblick Bericht des Aufsichtsrats Bericht des Aufsichtsrats Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre, das Geschäftsjahr 2020 war geprägt von zwei erfolgreichen Teilexits, der Durchführung einer Barkapital erhöhung und der weiteren Wertsteigerung des Mountain Alliance Portfolios. An diesen Prozessen hat der Aufsichtsrat aktiv durch Beratungen und Diskussionen mit dem Vorstand teilgenommen. Der Aufsichtsrat informiert im folgenden Bericht über seine Tätigkeit im Geschäftsjahr 2020. Dabei werden insbesondere der kontinuierliche Dialog mit dem Vorstand, die Beratungsschwerpunkte in den Sitzungen des Aufsichtsrats und die Prüfung des Jahres- und Konzernabschlusses 2020 erörtert. Überwachung und Beratung im kontinuierlichen Dialog mit dem Vorstand Im abgelaufenen Geschäftsjahr hat der Aufsichtsrat der Mountain Alliance AG sämtliche ihm nach Gesetz, Satzung und Geschäftsordnung obliegenden Kontroll- und Beratungsaufgaben in vollem Umfang wahrgenommen. Wir haben uns im Berichtsjahr intensiv mit der wirtschaftlichen und finanziellen Lage, den Geschäftsrisiken und der strategischen Weiterentwicklung der Gesellschaft und ihrer wesentlichen Tochtergesellschaften befasst, den Vorstand bei der Leitung des Unternehmens und allen wesentlichen Maßnahmen begleitet, beraten sowie die Führung der Geschäfte überwacht. Der Vorstand informierte den Aufsichtsrat hierzu regelmäßig, zeitnah und umfassend durch schriftliche und mündliche Berichte. Das Gremium war in alle wichtigen und strategischen Entscheidungen der Mountain Alliance AG ein gebunden. Sämtliche für das Unternehmen bedeutenden Geschäftsvorgänge wurden auf Basis der Informationen des Vorstands im Aufsichtsrat ausführlich erörtert. Besetzung von Vorstand und Aufsichtsrat Im Berichtsjahr gehörten dem Vorstand der Mountain Alliance AG Daniel Wild als Vorsitzender (CEO) und Manfred Danner als COO/CFO an. Im Aufsichtsrat gab es innerhalb des Gremiums zum 1. Januar 2020 einen Wechsel der Amts inhaber des Vorsitzenden und des stellvertretenden Vorsitzenden. Zum 1. Januar 2020 hatte Herr Hans-Joachim Riesenbeck den Vorsitz des Aufsichtsrats der Mountain Alliance übernommen, Herr Tim Schwenke agiert als stellvertretender Vorsitzender. Mit Wirkung zum 4. Juni 2020 hat die Mountain Partners AG im Zuge ihres satzungsmäßigen Entsenderechts Herrn Dr. Cornelius Boersch in den Aufsichtsrat der Gesellschaft entsandt. Im Rahmen dieser Maßnahme ist der bis dahin ent sandte Herr H ans-Joachim Riesenbeck aus dem Aufsichtsrat ausgeschieden. In der konstituierenden Sitzung wurde Herr Dr. Boersch vom Gremium einstimmig zum Vorsitzenden gewählt. Somit besteht das Gremium ab dem 4. Juni 2020 aus den Mitgliedern: Dr. Cornelius Boersch (Vorsitzender), Tim Schwenke (stellv. Vorsitzender), Dr. Nikola Dešković, Sandra Isabell Mann, Dr. Jens Neiser und Daniel S. Wenzel.
10 Überblick Bericht des Aufsichtsrats Sitzungen des Aufsichtsrats Der Aufsichtsrat tagte im Geschäftsjahr 2020 in insgesamt fünf ordentlichen virtuellen Sitzungen sowie auch in ausserordentlichen Sitzungen. Die ordentlichen Sitzungen tagten in vollständiger Besetzung und wurden am 05. März, 27. April, 30. Juni, 07. Oktober und 15. Dezember 2020 abgehalten. Einzelne Mitglieder des Aufsichtsrats waren über die Sitzungen des Gremiums hinaus zeitnah im regel mäßigen Dialog mit dem Vorstand über die aktuelle Entwicklung und wesentliche Geschäftsvorfälle des Unternehmens. Darüber hinaus stand der Aufsichtsratsvorsitzende im engen Austausch mit dem Vorstand und hat sich über die aktuelle Entwicklung der Geschäftslage, wesentliche Geschäftsvorfälle und anstehende Entscheidungen informiert. Dies betraf insbesondere Aspekte im Sinne des § 90 Abs. 1 Satz 1 Nr. 4 AktG: Geschäfte, die für die Liquidität oder Rentabilität der Gesellschaft von erheblicher Bedeutung sein können. Der Aufsichtsrat hat auch im Geschäftsjahr 2020 keine Ausschüsse gebildet, da er die Ansicht vertritt, dass die Effizienz der Beratungs- und Kontrolltätigkeit bei einem aus sechs Mitgliedern bestehenden Aufsichtsrat durch Ausschussbildung nicht sinnvoll erhöht werden kann. Nach eingehender Prüfung und Beratung hat der Aufsichtsrat zu den Berichten und den Beschlussvor schlägen des Vorstands, soweit dies nach Gesetz und Satzung erforderlich war, sein Votum abgegeben. Bedeutende Maßnahmen des Vorstands erfolgten nur nach Abstimmung und Freigabe mit dem bzw. durch den Aufsichtsrat. Themenschwerpunkte der Aufsichtsratssitzungen Bestandteil der Beratungen im Berichtsjahr waren schwerpunktmäßig die Berichterstattung über die Umsatz- und Ergebnisentwicklung, das Risikomanagement sowie die strategische und operative Weiter entwicklung des Beteiligungsportfolios einschließlich der Finanzierung des Unternehmens und seiner wesentlichen Tochtergesellschaften, die Entwicklungen in den Minderheitsbeteiligungen sowie Investi tionsentscheidungen, Personalangelegenheiten und Kapitalmaßnahmen. Abweichungen des Geschäfts verlaufs von den aufgestellten Plänen und Zielen wurden dem Aufsichtsrat unter Angabe von Gründen erläutert und vom Aufsichtsrat diskutiert. In den Sitzungen wurde der Aufsichtsrat vom Vorstand regelmäßig über die Lage der Gesellschaft und ihre Entwicklung sowie über wichtige Geschäftsvorfälle informiert. Die Berichtspflichten nach § 90 Aktiengesetz (AktG) wurden in diesem Zusammenhang eingehalten. Wiederkehrende Schwerpunkte der Beratungen des Aufsichtsrats sind die strategische Entwicklung und Ausrichtung sowie die aktuelle Geschäftslage der Unternehmensgruppe. Neben strategisch bedeutsa men Maßnahmen hat sich der Aufsichtsrat mit der Entwicklung der Beteiligungen und deren Verkaufs prozessen befasst. Folgende relevanten Beschlüsse aus der Tätigkeit des Aufsichtsrats im Geschäftsjahr 2020 sind zu nennen: In der Bilanzsitzung vom 27. April 2020 hat der Aufsichtsrat den Jahresabschluss, den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr 2019 geprüft und den Jahres- und Konzernabschluss jeweils gebilligt sowie den Bericht des Aufsichtsrats vorgelegt. Gemäß § 90 AktG berichtete der Vorstand
11 Überblick Bericht des Aufsichtsrats in dieser Aufsichtsratssitzung auch über die Rentabilität der Gesellschaft, insbesondere über die Renta bilität des Eigenkapitals. Ebenfalls am 27. April 2020 stimmte der Aufsichtsrat dem Beschluss des Vorstandes zur Durchführung der ordentlichen Kapitalerhöhung gegen Bareinlagen unter Ausschluss des Bezugsrechts zu. Jahres- und Konzernabschluss Der Aufsichtsrat hat den Prüfungsbericht 2020 der Abschlussprüfer eingehend erörtert. Die Prüfer der Baker Tilly GmbH & Co. KG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft haben dem Aufsichtsrat in seiner Bilanz aufsichtsratssitzung am 27. April 2021 über wesentliche Ergebnisse ihrer Prüfung detailliert und persön lich berichtet und Auskünfte gegeben. Es wurde ein uneingeschränkter Bestätigungsvermerk erteilt. Der Aufsichtsrat hat den vom Vorstand aufgestellten Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2020, den Konzernabschluss, den Konzernlagebericht sowie den Abhängigkeitsbericht im Rahmen der gesetz lichen Bestimmungen geprüft. Der Konzernabschluss 2020 der Mountain Alliance AG wurde nach den International Financial Reporting Standards (IFRS) aufgestellt. Nach dem abschließenden Ergebnis seiner Prüfung sind keine Einwendun gen zu erheben. Der Aufsichtsrat hat den vom Vorstand aufgestellten Jahresabschluss wie auch den Konzernabschluss, den Konzernlagebericht und den Abhängigkeitsbericht für das Geschäftsjahr 2020 uneingeschränkt in seiner Sitzung am 27. April 2021 gemäß § 172 Satz 1 AktG gebilligt. Der Jahresabschluss für das am 31. Dezember 2020 beendete Geschäftsjahr ist damit festgestellt. Der Aufsichtsrat dankt dem Vorstand sowie allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Gesellschaft in diesem von der COVID-19-Pandemie geprägten Jahr 2020 für ihr persönliches Engagement und die erzielten Erfolge. Gleichermaßen gilt unser Dank Ihnen, verehrte Aktionärinnen und Aktionäre, für Ihre fortwährende Unterstützung und das Vertrauen in die Mountain Alliance AG. München, im April 2021 Dr. Cornelius Boersch Aufsichtsratsvorsitzender Mountain Alliance AG
12 Überblick Mountain Alliance-Aktie Mountain Alliance-Aktie Die COVID-19-Pandemie prägte die internationalen Finanzmärkte im Jahr 2020. Nach einem positiven Jahresstart schickte der Ausbruch der Pandemie und die darauffolgenden restriktiven Eindämmungs maßnahmen im März 2020 die Kurse an den internationalen Aktienmärkten auf Talfahrt. Der deutsche Aktienindex startete am 2. Januar mit 13.233 Punkten ins Jahr 2020 und erreichte am 17. Februar mit 13.795 Punkten seinen Höchststand. Mit dem Start der Quarantänevorschriften infolge der Ausbreitung der Coronavirus-Pandemie sank der deutsche Leitindex am 16. März bis auf 8.256 Punkte. Der DAX beendete das erste Quartal 2020 mit einem Minus von 25,0 Prozent gegenüber dem Schlusskurs 2019. Durch umfangreiche staatliche Hilfen, zusätzliche Unterstützungen der Zentralbanken und Lockerungen der Lockdown-Maßnahmen der Regierungen erholten sich der DAX und die internationalen Aktien märkte im zweiten Quartal 2020 unerwartet schnell. Von April bis Juni erzielte der deutsche Leitindex einen Anstieg von 23,9 Prozent. Die zweiten Corona-Welle im dritten Quartal bremste zwar die Erholung an den Aktienmärkten, jedoch sorgten die Hoffnung auf einen COVID-19-Impfstoff, das Brexit-Abkommen und der US-Wahlausgang im letzten Quartal 2020 wieder für steigende Kurse und zunehmenden Opti mismus an den Börsen. Darüber hinaus beschlossen die US- und EU-Notenbanken im Dezember 2020 weitere monetäre Unterstützungen. Der DAX schloss am 30. Dezember mit einem Plus von 3,5 Prozent im Jahr 2020 bei 13.719 Punkten im Vergleich zum Jahresschluss 2019.1 2 3 Kursentwicklung der Mountain Alliance-Aktie Die Aktie der Mountain Alliance startete am 02. Januar 2020 mit einem Kurs von 5,90 Euro in das Börsenjahr. Dies entsprach gleichzeitig dem Höchststand im Jahr 2020. Am 9. März 2020 fielen die Anteilscheine im Rahmen der durch den Beginn der COVID-Pandemie enstandenen Marktunsicher heiten auf ihren Jahrestiefststand von 3,50 Euro. Im Mai erholte sich die Aktie vor dem Hintergrund der bedeutenden Transaktion bei unserer Beteiligung AlphaPet Ventures und des erfolgreichen IPO der Exasol AG. Die Aktie der Mountain Alliance AG beendete das Berichtsjahr am 30. Dezember 2020 bei einem Kurs von 5,30 Euro und somit 10,9 Prozent unter dem Schlusskurs 2019 (alle Angaben auf Basis von Xetra-Kursen). Kursverlauf der Mountain Alliance-Aktie (02. Januar bis 31. Dezember 2020) 6,50 6,00 5,50 5,00 4,50 4,00 3,50 3,00 2,50 2,00 Jan. Feb. Mär. Apr. Mai Jun. Jul. Aug. Sep. Okt. Nov. Dez.
13 Überblick Mountain Alliance-Aktie Das durchschnittliche tägliche Handelsvolumen mit Mountain Alliance-Aktien an allen deutschen Börsen betrug im Jahr 2020 1.880 Aktien (Vorjahr: 1.739 Aktien). Zum Ende des Berichtjahres lag die Marktkapitalisierung der Mountain Alliance AG auf der Basis von 6.885.584 Aktien und einem Schluss kurs von 5,30 Euro bei 36,5 Millionen Euro (30. Dezember 2019: 37,4 Millionen Euro auf der Basis von 6.281.012 Aktien und einem Jahresschlusskurs von 5,95 Euro). Kursentwicklung (02. Januar bis 31. Dezember 2020) Eröffnungskurs 5,90 Euro Höchststand 5,90 Euro Tiefststand 3,50 Euro Schlusskurs 5,30 Euro Kursentwicklung -10,9 % Marktkapitalisierung 36,5 Mio. Euro Kapitalerhöhung Am 27. April 2020 beschloss der Vorstand der Mountain Alliance AG mit Zustimmung des Aufsichtsrats eine Kapitalerhöhung gegen Bareinlagen um 9,6 Prozent des bisherigen Grundkapitals von 6.281.012 Euro auf 6.885.584 Euro durch Ausgabe von 604.572 neuen Aktien. Die Emission der Aktien erfolgte zu 5,00 Euro pro Aktie unter teilweiser Ausnutzung des bestehenden genehmigten Kapitals und unter Ausschluss des Bezugsrechts. Die neuen Aktien wurden im Rahmen einer Privatplatzierung vollständig von der HLEE Finance S.à.r.l. mit Sitz in Luxemburg gezeichnet. Der Bruttoemissionserlös zur Finanzie rung des Portfoliowachstums betrug 3,0 Mio. Euro. Aktionärsstruktur Die Aktionärsstruktur der Mountain Alliance AG stellt sich zum Ende des Berichtsjahres 2020 wie folgt dar: Der Haupt- und strategische Ankeraktionär, die Mountain Partners AG aus der Schweiz, verfügt über einen Stimmrechtsanteil von 58,4 Prozent. Der Luxemburger Investor HHLE Finance S.a.r.l. ist mit 8,8 Prozent an der Gesellschaft beteiligt. Über 6,9 Prozent der Stimmrechte verfügt die Reitham Equity GmbH. Der Firmengründer und Vorstandsvorsitzende Daniel Wild hält inklusive der Tiburon Unternehmensaufbau GmbH 6,8 Prozent der Unternehmensanteile. Mit 3,1 Prozent am Unter nehmen beteiligt ist der Luxemburger Vermögensverwalter Redline Capital Management S.A. (RCM). Der Streubesitz liegt bei 16 Prozent.
14 Überblick Mountain Alliance-Aktie Aktionärsstruktur (Stand 31. Dezember 2020) 16 % Streubesitz 3,1 % Redline Capital Management S.A. 6,8 % Daniel Wild (inkl. Tiburon Unternehmensaufbau GmbH) 6,9 % Reitham Equity GmbH 58,4 % 8,8 % Mountain Partners AG HLEE Finance S.a.r.l Research Im Geschäftsjahr 2020 nahm das renommierte Research-Haus Montega AG die Coverage der Mountain Alliance-Aktie auf. In der Analyse vom 30. September 2020 empfehlen die Analysten die Aktie der Mountain Alliance AG zum Kauf mit einem Kursziel von 6,30 Euro. Damit hat die Aktie gegenüber dem Schlusskurs zum Jahresende von 5,30 ein Kurspotenzial von rund 19 Prozent. Investor Relations Die Mountain Alliance AG pflegt mit ihren Investoren, Finanzanalysten und Privatanlegern einen inten siven Dialog zu einer Vielzahl von Themen. Neben der Veröffentlichung des Halbjahres- und Geschäfts berichtes bleibt die Gesellschaft in einem kontinuierlichen Austausch zu wesentlichen Ereignissen, die für die Wertentwicklung ihres Beteiligungsportfolios und des Net Asset Values (NAV) von großer Bedeu tung sind. Über die Veröffentlichungspflichten des m:access-Segments hinaus informierte der Vorstand der Mountain Alliance AG im Berichtsjahr alle Interessengruppen über die aktuelle Geschäftsentwick lung und Vorgänge von Bedeutung für die Kursentwicklung der Gesellschaft. Aufgrund des Ausbruchs der Corona-Pandemie und der Einführung von Eindämmungsmaßnahmen konnte der Vorstand nicht an allen geplanten Kapitalmarkt-Konferenzen persönlich vor Ort teilnehmen. So wurde u. a. das Deutsche Eigenkapitalforum 2020 als rein virtuelle Konferenz durchgeführt. Außerdem tauschte sich der Vor stand mit der Finanz- und Wirtschaftspresse zur Darstellung des Unternehmens gegenüber dem Kapitalmarkt aus.
15 Überblick Mountain Alliance-Aktie Aktieninformationen (Stand 31. Dezember 2020) Aktie Mountain Alliance ISIN DE000A12UK08 WKN A12UK0 Börsenkürzel ECF Aktienart / Stückelung Namensaktien Aktienanzahl 6.885.584 Zulassungssegment m:access, Börse München, Basic Board, Frankfurter Wertpapierbörse Börsenplätze München, XETRA, Frankfurt am Main Branche Informationstechnologie Designated Sponsors ODDO BHF Corporates & Markets AG, BankM AG Die Aktie der Mountain Alliance AG gehört dem Qualitätssegment m:access im Freiverkehr der Börse München und dem Basic Board der Frankfurter Wertpapierbörse an. Als Qualitätssegment der Börse München sorgt m:access über spezielle, dem Regulierten Markt stark angenäherte Zulassungs- und Zulassungsfolgepflichten für eine hohe Transparenz und hebt sich somit vom üblichen Freiverkehr ab. Als Designated Sponsoren fungieren die ODDO BHF Corporates & Markets AG und die BankM AG. Weitere Informationen stehen interessierten Anlegern im Investor-Relations-Bereich der Homepage unter www.mountain-alliance.de zur Verfügung.
16 Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr 2020 Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr 2020 Unternehmen Informationen zum Konzern und zur Geschäftstätigkeit Die Mountain Alliance AG (MA oder Mountain Alliance) (ISIN: DE000A12UK08) ist eine börsennotierte operative Beteiligungsgesellschaft mit Sitz in München, Deutschland. Sie beteiligt sich aktuell an Digitalunternehmen aus den folgenden vier Bereichen: • Technology • Digital Retail • Digital Business Services • Meta-Platforms & Media Unternehmenssteuerung Die MA wurde im Geschäftsjahr 2020 vom Vorstandsteam bestehend aus Daniel Wild (CEO), und Manfred Danner (COO/CFO) gesteuert. Daniel Wild hat im Laufe des Geschäftsjahres neben der Position des CEO der MA auch die Position des CEO der Mountain Partners AG, Schweiz bis zum 30. Juni 2020 in Personalunion eingenommen. Der Vorstand berichtet regelmäßig an den Aufsichtsrat. Die Berichte haben im Wesentlichen die Geschäftspolitik und -strategien, die laufende Geschäftstätigkeit sowie potenzielle Unternehmens akquisitionen und -verkäufe zum Inhalt. Der Aufsichtsrat wird über alle Vorkommnisse, die einen erheblichen Einfluss auf die Zukunft des Konzerns haben könnten, unterrichtet. Der Aufsichtsrat bestellt die Mitglieder des Vorstandes, überwacht und berät den Vorstand bei der Führung der Gesellschaft. Die sechs Mitglieder des Aufsichtsrates repräsentieren die Aktionäre. Im Aufsichtsrat gab es innerhalb des Gremiums zum 1. Januar 2020 einen Wechsel der Amts inhaber des Vorsitzenden und des stellvertretenden Vorsitzenden. Zum 1. Januar 2020 hatte Herr Hans-Joachim Riesenbeck den Vorsitz des Aufsichtsrats der Mountain Alliance übernommen, Herr Tim Schwenke agiert als stellvertretender Vorsitzender. Mit Wirkung zum 4. Juni 2020 hat die Mountain Partners AG im Zuge ihres satzungsmäßigen Entsenderechts Herrn Dr. Cornelius Boersch in den Aufsichtsrat der Gesellschaft entsandt. Im Rahmen dieser Maßnahme ist der bis dahin ent sandte Herr Hans-Joachim Riesenbeck aus dem Aufsichtsrat ausgeschieden. In der konstituierenden Sitzung wurde Herr Dr. Boersch vom Gremium einstimmig zum Vorsitzenden gewählt. Somit besteht das Gremium ab dem 4. Juni 2020 aus den Mitgliedern: Dr. Cornelius Boersch (Vorsitzender), Tim Schwenke (stellv. Vorsitzender), Dr. Nikola Dešković, Sandra Isabell Mann, Dr. Jens Neiser und Daniel S. Wenzel.
17 Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr 2020 Die Aktionärsvertreter werden grundsätzlich von der Hauptversammlung gewählt oder satzungsgemäß in den Aufsichtsrat entsandt. Der Aufsichtsrat ist verpflichtet, mindestens zwei Sitzungen pro Kalender halbjahr abzuhalten. Durch den kontinuierlich voranschreitenden Wandel der Mountain Alliance zu einem führenden Manager von digitalen Assets liegt unsere Fokussierung auf dem Net Asset Value des Portfolios. Für den Net Asset Value des Portfolios erfolgt die Bewertung der auf einem aktiven Markt gehandelten Eigenkapitalinstrumente auf Basis von Börsenkursen. Für nicht notierte Eigenkapitalinstrumente wird die Bewertung auf Basis kürzlich stattgefundener Transaktionen beziehungsweise Kapitalrunden vorge nommen. Für Unternehmen, bei denen in letzter Zeit keine Transaktionen stattgefunden haben, wird der beizulegende Zeitwert mit Hilfe eines Discounted Cash-Flow-Verfahrens ermittelt. Grundlage für die Bewertung sind Businesspläne, Kapitalkosten und Annahmen zur Ermittlung der ewigen Rente nach der Detailplanungsphase. Es wurde ein Kapitalkostensatz (WACC) von 6,2% verwendet, ermittelt auf Basis des Capital Asset Pricing Modells. Für die Phase der ewigen Rente wurde eine Wachstumsrate von 1% angesetzt. Unternehmensstrategie Als schlanker, transparenter und wertorientierter Investor verfügt die MA über langjähriges Know-how und ein ausgezeichnetes Netzwerk. Sie beteiligt sich mit aktuellem Schwerpunkt an Unternehmen mit folgenden Eigenschaften: 1. Das Unternehmen betreibt ein digitales oder technologiegetriebenes Geschäftsmodell mit Disruptions- und Skalierungspotenzial 2. Das Unternehmen zeigt relevante, wachsende Umsätze 3. Das Unternehmen arbeitet konsequent entlang eines klaren Pfades mit Fokus auf Profitabilität Dabei orientiert sich die MA grundsätzlich an folgender Vorgehensweise: 1. Durchführung von akkreditiven Akquisitionen idealerweise durch den Kauf von Portfolios anstatt Beteiligung an Einzelunternehmen 2. Nutzung des MA-Netzwerks, das einen stabilen Zugang zu interessanten Portfolios bietet 3. Suche nach Portfolios, deren Wachstum sich mit den Digitaldienstleistungsunternehmen im Portfolio beschleunigen lässt Verbindliche Investitionskriterien bestehen nicht, so dass der Vorstand vorbehaltlich Zustimmungs erfodernissen des Aufsichtsrats, Investitionen in anderen Bereichen, welche aus seiner Sicht den Wert des Unternehmens für die Aktionäre erhöhen, nicht ausschließt. Aus diesem Ansatz heraus ist ein Portfolio entstanden, das zum Ende des Geschäftsjahres 27 Beteili gungen umfasste.
18 Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr 2020 Die Portfoliounternehmen profitieren vom Zugang zum MANetzwerk und von Synergiepotentialen innerhalb des Beteiligungsportfolios, insbesondere auch durch darin befindliche Serviceunternehmen. Neben dem finanziellen Engagement werden Portfoliounternehmen insbesondere in Abhängigkeit von der Anteilshöhe auch aktiv entwickelt und operativ unterstützt. Vor allem – aber nicht ausschließlich – bei Mehrheitsbeteiligungen ist die MA in die operative und strategische Weiterentwicklung der Unter nehmen involviert und ermöglicht Synergien zwischen den Portfoliounternehmen. Es wird angestrebt, nach einer durchschnittlichen Haltedauer von drei bis fünf Jahren herangereifte Beteiligungen gewinn bringend zu veräußern, wobei dies zu diesem Zeitpunkt dann ein entsprechendes Marktumfeld bei Investoren und für die MA attraktive Bewertungen bedingt. Wachstums- firmen Wachstums- Logistik AdTech beschleunigung TV Digitale Servicefirmen Abbildung: Der Growth-Acceleration-Ansatz der MA
19 Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr 2020 Investitionen Insgesamt investierte die MA im Geschäftsjahr 2020 € 2,8 Mio. in digitale Beteiligungen. Mitarbeiter Der Personalstand des Konzerns erhöhte sich im Jahresdurchschnitt 2020 im Konsolidierungskreis auf 82 Mitarbeiter (Vorjahr: 74 Mitarbeiter). Die Personalaufwendungen reduzierten sich leicht von T€ 4.046 im Geschäftsjahr 2019 auf T€ 3.953 im Geschäftsjahr 2020. Die Personalaufwandsquote gemessen am Umsatz der Unternehmensgruppe erhöhte sich auf 40 Prozent (Vorjahr: 30 Prozent). Die MA ist auf die Ideen und das Engagement ihrer Mitarbeiter angewiesen, um weiter zu wachsen und auch in Zukunft wettbewerbsfähig zu bleiben. Die Leistungsbereitschaft und Motivation sowie die Loyali tät der Mitarbeiter prägen den Erfolg der Unternehmensgruppe. Für die stetig steigenden Anforderun gen durch einen zunehmenden Wettbewerb und die Globalisierung benötigt der Konzern qualifizierte Mitarbeiter. Eine kontinuierliche Weiterbildung der Mitarbeiter sowie die Beschaffung geeigneter Fach spezialisten ist Bestandteil der unternehmerischen Tätigkeit der Gruppe. Der Vorstand der MA dankt allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihren hohen Einsatz im Geschäftsjahr 2020. Rahmenbedingungen Wirtschaftliche Rahmenbedingungen Im abgelaufenen Geschäftsjahr hat sich die weltwirtschaftliche Dynamik laut Institut für Weltwirtschaft (IfW) in Kiel vom Ausbruch der Coronavirus-Pandemie im Frühjahr 2020 weiter erholt. So setzte sich das Wachstum nach einem kräftigen Produktionsanstieg im Sommer auch im Winterhalbjahr fort, obwohl die Neuinfektionen stark zunahmen und die Eindämmungsmaßnahmen erneut verschärft wurden. Im vierten Quartal 2020 stieg die wirtschaftliche Aktivität nicht nur gegenüber dem Zeitraum von Juli bis September, sondern lag wieder über Vorkrisenniveau. Insgesamt schrumpfte die Weltwirtschaft im abgelaufenen Geschäftsjahr 2020 um 3,3 Prozent nach einem Wachstum von 3,0 Prozent im Vorjahr.4 Die zweite Welle der Pandemie beeinträchtigte insbesondere in Europa die wirtschaftliche Aktivität deutlich und unterbrach die Erholung von den Einbrüchen im ersten Halbjahr. So wurden angesichts stark steigender Corona-Fallzahlen im Herbst erneut Lockdown-Maßnahmen ergriffen, um die Ausbrei tung des Virus zu bremsen. Dabei waren die konjunkturellen Auswirkungen mit einem Rückgang der Wirtschaftsleistung um 0,7 Prozentpunkte im vierten Quartal allerdings weitaus geringer als noch im vergangenen Frühjahr, da die Industrie kaum betroffen war. Besonders betroffen waren demgegenüber Dienstleister sowie Handel, Verkehr und Gastgewerbe. Der Einsatz von Kurzarbeit trug dabei maßgeb lich dazu bei, dass sich die damit verbundenen Wertschöpfungsverluste bislang nur geringfügig in Arbeitslosen- und Beschäftigtenzahlen widerspiegelten. Im Euroraum verringerte sich die Wirtschafts leistung 2020 infolge der Coronavirus-Pandemie laut IfW insgesamt um 6,8 Prozent.5 In Deutschland unterbrach die Coronavirus-Pandemie 2020 mit einem Rückgang von 4,9 Prozent ein zehnjähriges Wirtschaftswachstum und die zweite Infektionswelle wiederum die Erholung von den Einbrüchen im Frühjahr. Die privaten Konsumausgaben, in früheren Krisen ein stabilisierender Faktor, gingen 2020 mit 6,3 Prozent so stark zurück wie noch nie seit Beginn der statistischen Erhebungen und
20 Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr 2020 trugen damit maßgeblich zur wirtschaftlichen Schwäche bei.6 Auch in Deutschland war der konjunktu relle Einbruch besonders deutlich in den Dienstleistungsbereichen. Dabei zeigten sich insbesondere im Handel auch gegenläufige Entwicklungen. Während der E-Commerce deutlich zunahm, verzeichnete der stationäre Handel zum Teil ein tiefes Minus. Die Coronavirus-Pandemie beendete laut Statistischem Bundesamt (Destatis) mit einem Rückgang der Beschäftigtenzahlen um 1,1 Prozent auch einen 14-jähri gen Aufwärtstrend am Arbeitsmarkt.7 Branchenentwicklung Die für die Mountain Alliance AG relevante Branche, der deutsche Beteiligungsmarkt, behauptete sich 2020 im schwierigen Umfeld der COVID-19-Pandemie mit Investitionen von € 12,6 Mrd. Mit der Finanzie rung von mehr als 1.000 Unternehmen hat der deutsche Beteiligungsmarkt laut Bundesverband Deut scher Kapitalbeteiligungsgesellschaften (BVK) nicht nur seine Stärke unterstrichen, sondern auch vielen Unternehmen durch die Pandemie und in der Bewältigung der weiteren Pandemiefolgen gehol fen. Unter Berücksichtigung eines Rückgangs von 24,1 Prozent gegenüber den Rekordinvestitionen von € 16,6 Mrd. im Vorjahr übertrafen die deutschen Beteiligungsunternehmen im Corona-Jahr 2020 dennoch die Investitionen in den Jahren 2017 und 2018.8 Insbesondere bei den mittelstandsorientierten Minderheitsbeteiligungen (Wachstums-, Replacement- und Turnaround-Finanzierungen) sank das Investitionsvolumen mit dem Ausbleiben größerer Transak tionen von € 2,8 Mrd. auf € 1,3 Mrd. im Jahr 2020. Die Zahl der finanzierten Minderheitsbeteiligungen sank von 307 auf 288 Unternehmen. Nachdem die Buy-Out-Investitionen 2019 mit € 11,5 Mrd. erstmals ein zweistelliges Milliardenniveau erreichten, brachte 2020 einen merklichen Rückgang um 18,3 Prozent auf € 9,4 Mrd. Die Zahl aller Buy-Outs verringerte sich 2020 von 169 auf 134. Nachdem die vergangenen Jahre durch einen klaren Aufwärtstrend bei Investitionen von Venture Capital-Gesellschaften gekenn zeichnet waren, investierten die Beteiligungsgesellschaften im Venture-Capital-Segment 2020 mit € 1,9 Mrd. weniger als im historischen Hoch des Vorjahres bei € 2,3 Mrd. Insgesamt wurden 2020 mit 654 Investitionen nahezu gleich viele Unternehmen durch Venture Capital finanziert wie im Vorjahr mit 664.9 Nachdem deutsche Beteiligungsgesellschaften 2019 so viele Mittel bei Investoren einsammeln konnten wie nie zuvor, verzeichneten 2020 sowohl Buy-Out- als auch Venture Capital-Fonds Einbußen. Das Fund raising-Volumen fiel 2020 mit € 3,9 Mrd. um ein Drittel geringer aus als im Rekordvorjahr mit € 6,0 Mrd. Auf Venture Capital-Fonds entfielen € 1,6 Mrd. der neu eingeworbenen Mittel und auf Buy-Out-/Growth- Fonds € 2,2 Mrd. Befördert wurde das trotz konjunktureller Turbulenzen positive Fundraising-Umfeld von der Suche institutioneller nach rentierlichen Anlagen in der allgemeinen Niedrigzins- und volatilen Aktienmarktphase.10 Insgesamt spielen die für Mountain Alliance bedeutenden Veräußerungen an andere Beteiligungsgesell schaften in der Gesamtbranche unter den Exitkanal-Optionen weiterhin eine wichtige Rolle. 2020 stan den Verkäufe an andere Beteiligungsgesellschaften mit 43,7 Prozent an der Spitze des Exit-Volumens von € 2,9 Mrd. Im Vorjahr lag der Anteil am Gesamt-Exit-Volumen von € 2,7 Mrd. bei 32,1 Prozent. Bör sengänge von Portfoliounternehmen oder Aktienverkäufe beliefen sich mit € 0,3 Mrd. auf einen Anteil von 9,5 Prozent und waren damit der drittwichtigste Exit-Kanal. 2019 entfielen mit € 0,2 Mrd. noch 8,6 Prozent der Exits auf Börsengänge oder Aktienverkäufe.11 Die Mountain Alliance investiert mit Schwerpunkt auf Unternehmen mit digitalem Geschäftsmodell. Entwicklungen des E-Commerce-Sektors haben somit einen wesentlichen Einfluss auf die Geschäfts entwicklung des Unternehmens.
21 Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr 2020 2020 wuchs der Branchenumsatz laut Bundesverband E-Commerce und Versandhandel (bevh) um 14,6 Prozent auf € 83 Mrd. und lag trotz der Corona-Pandemie-bedingten Stagnation im ersten Quartal 3,3 Prozentpunkte über dem durchschnittlichen Wachstum der drei vorangegangenen Jahre von 11,3 Prozent. Gleichzeitig stieg die Akzeptanz des E-Commerce in allen Altersgruppen der Gesellschaft. Waren 2019 noch weniger als 25 Prozent der Onlinekäufer älter als 60 Jahre, stieg der Umsatzanteil dieser Altersgruppe im abgelaufenen Geschäftsjahr auf fast 34 Prozent. Zudem beabsichtigten fast 75 Prozent der Onlinekunden künftig mehr als einmal pro Woche im Distanzhandel zu bestellen, 2019 waren es noch rund 50 Prozent. Aufgeschlüsselt nach Warengruppen lag die Kategorie „Bekleidung und Schuhe“ 2020 mit einem Wachs tum von 13,2 Prozent auf einen Gesamtumsatz von € 21 Mrd. weiterhin auf dem Spitzenplatz. Die höchste Wachstumsdynamik entfaltete der „Tägliche Bedarf“ mit einem Plus von 40,9 Prozent auf € 7 Mrd. Dabei beschleunigte sich im Zeichen der Corona-Pandemie die Entwicklung hin zum E-Commerce durch den verstärkten Beitrag des Onlinehandels zur Versorgung der Bevölkerung. Insgesamt wurden 2020 mehr als 12,5 Prozent der Haushaltsausgaben für Waren im E-Commerce ausgegeben. Der bevh führt die sehr hohen Bestellungen nicht nur auf die Lockdowns zurück. So verbesserte sich die logistische Exzellenz der Händler und Versandunternehmen in der Wahrnehmung der Kunden, trotz der Herausforderungen der Pandemie, um weitere 0,8 Prozentpunkt gegenüber dem Vorjahr auf über 95,3 Prozent. Apothekenversender verzeichneten mit 33,8 Prozent das größte Wachstum im Corona-Jahr. Das aus geprägte Plus von 20,2 Prozent der Onlinemarktplätze und Plattformen resultierte aus dem Zuwachs an großen und kleinen Händlern, die über diese belastbaren Infrastrukturen erstmals im E-Commerce aktiv geworden sind. So entfielen fast 50 Prozent der E-Commerce-Umsätze auf Online-Marktplätze. Shopping-Clubs und Onlineshops von Herstellern legten mit 15,1 Prozent beziehungsweise mit 14,5 Pro zent fast gleich stark zu. Online-Pure-Player gewannen 11,2 Prozent. Anbieter, die neben dem eigenen Online-Handel auf ein Katalogangebot setzen, expandierten um 10,6 Prozent. Multi-Channel Händler lagen in der Gunst der Kunden gegenüber den Vorjahren deutlich hinten und erreichten eine Steigerung um 8,7 Prozent. Onlineshops von stationären Händlern wuchsen mit 4,9 Prozent weiter unterdurch schnittlich.12 Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage Ertragslage Die konsolidierten Umsatzerlöse reduzierten sich insbesondere aufgrund des Einflusses der Pandemie im Geschäftsjahr 2020 um 27 Prozent, von T€ 13.512 im Vorjahr, auf T€ 9.844. In Europa (ohne Deutsch land) erzielte der Konzern Umsätze von T€ 2.512 (Vj: T€ 3.360), in Drittländern Umsätze von T€ 314 (Vj: T€ 328). Dabei richtet sich die Zuordnung der Auslandsumsätze nach dem Sitz der Kunden. Die sonstigen betrieblichen Erträge in Höhe von T€ 139 haben gegenüber dem Vorjahr mit T€ 293 im abgelaufenen Geschäftsjahr einen Rückgang um T€ 154 verzeichnet. Der Materialaufwand und Aufwendungen für bezogene Leistungen haben sich korrespondierend zu den geringeren Umsatzerlösen von T€ 7.420 auf T€ 4.547 um 39 Prozent verringert.
22 Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr 2020 Der Rohertrag des Konzerns zeigte mit T€ 5.436 im Berichtsjahr gegenüber T€ 6.385 im Vorjahr einen Rückgang um 15 Prozent. Die operativen Kosten betrugen im abgelaufenen Geschäftsjahr T€ 7.685 (Vorjahr: T€ 7.950) und beinhal ten im Wesentlichen Kosten für Personal, Media-, Werbe-, Beratungs- und IT-Kosten. Die Personal kosten veränderten sich unwesentlich von T€ 4.046 auf T€ 3.953. Die sonstigen operativen Kosten verringerten sich minimal um 4 Prozent auf T€ 3.732 (Vorjahr: T€ 3.904). Das Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) verringerte sich somit im Jahr 2020 auf T€ -2.249 (Vorjahr: T€ -1.565). Die Abschreibungen erhöhten sich von T€ 644 im Jahr 2019 auf T€ 741 im Jahr 2020. Die Abschreibun gen betreffen Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände, Sachanlagen und Umlauf vermögen. Das Finanzergebnis setzt sich aus dem Beteiligungsergebnis von T€ 7.931 (Vj: T€ 634) und dem Saldo der Zinserträge und -aufwendungen von T€ -107 (Vj: T€ -111) zusammen. Das Beteiligungsergebnis ergibt sich im Wesentlichen aus dem Ertrag aus der Bewertung der Unternehmensbeteiligungen zum beizulegenden Zeitwert in Höhe von T€ 15.625 (Vj: T€ 2.985), dem Ertrag aus der Veräußerung von Betei ligungen in Höhe von T€ 1.312 (Vj: T€ 91), dem aus einer bedingten Gegenleistung resultierende Aufwand in Höhe von T€ -8.785 (Vj: T€ 0) sowie dem Aufwand aus der Bewertung der Unternehmensbeteiligun gen zum beizulegenden Zeitwert in Höhe von T€ -380 (Vj: T€ -2.423). In den Zinsaufwendungen sind Zinsaufwendungen aus Leasingverbindlichkeiten in Höhe von T€ -3 (Vj: T€ -4) enthalten. Das Vorsteuerergebnis (EBT) beläuft sich für das Geschäftsjahr 2020 auf T€ 4.834 (Vorjahr: T€ -1.686). Bei einem Konzernergebnis in Höhe von T€ 2.935 (Vorjahr: T€ -1.751) entfällt auf die Aktionäre der Mountain Alliance ein Ergebnis von T€ 3.200 (Vorjahr: T€ -1.751). Das Ergebnis je Aktie belief sich im Jahr 2020 auf € 0,48 nach € -0,29 im Vorjahr. Finanzlage Für das Geschäftsjahr 2020 wird ein Cash-Flow aus laufender Geschäftstätigkeit von T€ -2.765 (Vorjahr: T€ -1.698) ausgewiesen. Der operative Cash-Flow resultiert nach Korrektur von nicht zahlungswirk samen Effekten und der Korrektur um Positionen, die anderen Cashflowbereichen zuzuordnen sind, aus den operativen Ergebnissen der vollkonsolidierten Konzerngesellschaften. Bei der Korrektur von zah lungsunwirksamen Erträgen handelt es sich insbesondere um Veränderung der Rückstellungen in Höhe von T€ -27 (Vorjahr: T€ -212), bei der Korrektur von zahlungsunwirksamen Aufwendungen insbesondere um Abschreibungen auf langfristige Vermögenswerte in Höhe von T€ 546 (Vorjahr: T€ 415). Bei den Korrekturpositionen, die anderen Cashflowbereichen zuzuordnen sind, handelt es sich im Wesentlichen um das Beteiligungsergebnis in Höhe von T€ -7.931 (Vorjahr: T€ -634). Der Mittelzufluss aus der Investitionstätigkeit beläuft sich auf T€ 1.884 (Vorjahr: T€ -414) und resultiert in Höhe von T€ -2.078 (Vorjahr: T€ -1.154) aus direkten Investitionen in Unternehmensbeteiligungen, in Höhe von T€ -186 (Vorjahr: T€ -670) aus Auszahlungen für Investitionen in das immaterielle Anlagever mögen sowie in Höhe von T€ -443 (Vorjahr: T€ -480) aus der Ausgabe von Darlehen. Gegenläufig flossen Mittel von T€ 4.471 (Vorjahr: T€ 1.698) aus Verkäufen von Beteiligungen und von T€ 559 (Vorjahr: T€ 218) aus der Tilgung von ausgereichten Darlehen zu.
23 Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr 2020 Der Mittelzufluss aus der Finanzierungstätigkeit zum 31. Dezember 2020 in Höhe von T€ 751 (Vorjahr: T€ 2.144) resultiert im Wesentlichen aus Einzahlungen in Höhe von T€ 3.023 (Vorjahr: T€ 1.471) im Rah men der Barkapitalerhöhung bei der Mountain Alliance sowie der Aufnahme von Kreditverbindlichkeiten in Höhe von T€ 614 (Vorjahr: T€ 1.025) und der Tilgung von Kreditverbindlichkeiten in Höhe von T€ -2.315 (Vorjahr: T€ -83). Per Saldo verringerte sich der Finanzmittelbestand zum Bilanzstichtag 2020 leicht auf T€ 2.488 (Vorjahr: T€ 2.618). Der Konzern kann auch weiterhin seinen fälligen Zahlungsverpflichtungen jederzeit frist gerecht nachkommen. Die Shirtinator AG hat eine Kontokorrentlinie in Höhe von T€ 300, die zum 31. Dezember 2020, die nicht in Anspruch genommen wurde. Vermögenslage Die Bilanzsumme des Konzerns hat sich zum 31. Dezember 2020 auf T€ 55.868 erhöht (Vorjahr: T€ 43.483). Die langfristigen Vermögenswerte setzen sich im Wesentlichen zusammen aus immateriellen Ver mögenswerten in Höhe von T€ 5.838 (Vorjahr: T€ 6.013), Sachanlagen in Höhe von T€ 1.434 (Vorjahr: T€ 1.332) und Unternehmensbeteiligungen in Höhe von T€ 42.503 (Vorjahr: T€ 29.538). Insgesamt erhöhten sich die langfristigen Vermögenswerte auf T€ 50.061 (Vorjahr: T€ 36.944). Die kurzfristigen Vermögenswerte verringerten sich per Ende 2020 auf T€ 5.807 (Vorjahr: T€ 6.539). Grund hierfür ist im Wesentlichen der Rückgang des Bestandes an Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstigen Vermögenswerten auf T€ 864 (Vorjahr: T€ 1.503). Gegenläufig wirkte sich die Erhöhung der finanziellen Vermögenswerte auf T€ 2.082 (Vorjahr: T€ 1.983) aus. Das Eigenkapital bildet mit T€ 38.688 (Vorjahr: T€ 32.679) einen wesentlichen Anteil an der Finanzie rungsstruktur des Konzerns. Die Eigenkapitalquote ist mit einem Wert von 69 Prozent zum Bilanzstich tag 2020 gegenüber 75 Prozent im Vorjahr auf einem sehr stabilen Niveau. Für die Entwicklung des Eigenkapitals verweisen wir auf die Eigenkapitalveränderungsrechnung im Anhang. Die langfristigen Schulden haben sich auf T€ 10.759 (Vorjahr: T€ 6.765) erhöht. Der Anstieg resultiert insbesondere aus dem Ansatz einer Mehrerlösbeteiligung in Höhe von T€ 7.687 (Vorjahr: T€ 0) sowie dem Ansatz von passiven latenten Steuern in Höhe von T€ 1.859 (Vorjahr: T€ 2). Gegenläufig wirkte sich die Umgliederung eines Darlehens der Mountain Partners AG von den lang- in die kurzfristigen finanzi ellen Verbindlichkeiten aus. Die kurzfristigen Schulden stiegen auf T€ 6.421 (Vorjahr: T€ 4.039). Die kurzfristigen finanziellen Ver bindlichkeiten erhöhten sich insbesondere aufgrund der Umgliederung von Darlehen der Mountain Partners AG auf T€ 4.417 (Vorjahr: T€ 961). Zudem verringerten sich die Bestände an Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstigen Verbindlichkeiten auf T€ 1.451 (Vorjahr: T€ 2.503) und die Rückstellungen auf T€ 514 (Vorjahr: T€ 541). Die Steuerungs- und Kontrollprozesse des Konzerns basieren auf einer alljährlich stattfindenden strategischen Planung. Die genutzten Steuerungsgrößen orientieren sich an den Interessen und Ansprüchen der Kapitalgeber und stellen die Basis für eine wertorientierte Unternehmensführung dar.
24 Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr 2020 In 2017 haben wir mit dem Umbau der Mountain Alliance zu einem Manager von digitalen Assets begonnen. Von 2018 bis 2020 haben wir die Mountain Alliance als operative Beteiligungsgesellschaft für digitale Unternehmen weiter ausgebaut und steuern den Konzern weitgehend über die Net Asset Value Betrachtung des Portfolios. Zusammenfassung zur wirtschaftlichen Lage Insgesamt sieht der Vorstand die Mountain Alliance AG mit den digitalen Geschäftsmodellen ihrer Beteiligungen strategisch erfolgversprechend aufgestellt. Die Mountain Alliance AG wertet die fort schreitende Digitalisierung im Allgemeinen sowie die Beschleunigung der Digitalisierung im Umgang der gesellschaftlichen Akteure, darunter Behörden und Bildungseinrichtungen, Unternehmen und Verbraucher, mit der Coronavirus-Pandemie als belastbare Ausgangsbasis und Erfolgspotenzial für die weitere Entwicklung. Der Vorstand der Mountain Alliance AG wird 2021 beobachten, wie sich verringerte Infektionsrisiken durch zunehmende Impfungen auf die gesamtwirtschaftliche Situation auswirken werden, und insbe sondere die aus der neuen Normalität resultierende Nachfrage für Beteiligungskapital analysieren. Eine ausgeprägte und umfassende Schwäche der Konjunktur, der Beteiligungsbranche oder der digitalen Geschäftsmodelle ist nach Ansicht der Mountain Alliance AG nicht zu erwarten. Risiko- und Chancenbericht Unternehmerisches Handeln ist untrennbar mit der Übernahme von Risiken verbunden. Der Konzern ist in einem sehr von Dynamik geprägten Marktumfeld einem Wechselspiel unterschiedlichster Risiken und Chancen ausgesetzt. Der Investitionsfokus der Mountain Alliance auf etablierte Digitalunternehmen birgt ein attraktives Wertsteigerungspotenzial, sofern es gelingt, die Beteiligungen wie geplant erfolgreich weiterzuentwi ckeln und zum Exit zu führen. Auch bei sorgfältiger und gewissenhafter Auswahl der Portfoliounter nehmen kann nicht ausgeschlossen werden, dass der von der Mountain Alliance angestrebte Erfolg in einzelnen Fällen nicht oder nicht schnell genug eintritt oder, dass sich die wirtschaftlichen Rahmen bedingungen für die Beteiligungsunternehmen und für die Mountain Alliance verschlechtern. Insbeson dere kann die zukünftige Entwicklung der gesamtwirtschaftlichen Lage sowie des Marktumfeldes und des Marktgefüges im M&A-Sektor zu generell sinkenden Bewertungen für digitale Unternehmen führen. Auch die dynamische Erschließung und der Aufbau von Wachstumspositionen in attraktiven Bereichen des E-Commerce-Marktes sind die Kernelemente unseres unternehmerischen Handelns. Aus diesem Handeln können sich sowohl Risiken als auch Chancen ergeben. Die Marktchancen resultieren aus dem allgemein anhaltenden weltweiten Trend, Informationen jegli cher Art online abzurufen und sowohl Produkte als auch Dienstleistungen verstärkt online zu erwerben oder zu nutzen. Der Internethandel hat sich fest etabliert und bietet weiterhin Marktchancen. Das Wahrnehmen der Chancen bei gleichzeitiger Steuerung der damit verbundenen Risiken unterliegt dem Risikomanagement des Unternehmens. Es identifiziert, bewertet und verfolgt systematisch die Entwicklung relevanter Risiken.
25 Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr 2020 Risikomanagementziele und -methoden Der Vorstand sieht im Risikomanagement eine wesentliche Unterstützungsfunktion zur Erreichung der Unternehmensziele der Gesellschaft und verspricht sich durch eine konsequente Umsetzung und Fortentwicklung nicht zuletzt eine Steigerung des Unternehmenswertes. Das Risikomanagementsystem umfasst die Gesellschaft sowie deren Tochterunternehmen. Im Fokus stehen sämtliche Primärfunktionen entlang der Wertschöpfungskette (z. B. Einkauf, Vertrieb) sowie die dazugehörigen Querschnittsfunktionen (z. B. IT, Rechnungswesen, Personal), auch wenn diese ausgelagert sind bzw. über Zentralfunktionen unterstützt werden. Die Gesamtverantwortung für das Risikomanagement obliegt dem Vorstand. Die operative Umsetzung und somit die Verantwortung für Risikoinventur, -bewertung und -analyse sowie die Risikohandhabung erfolgt durch die zweite Führungsebene. Der Vorstand koordiniert den gesamten Risikomanagementprozess, prüft die Plausibilität und Voll ständigkeit der gemeldeten Risiken und trägt zudem die Verantwortung für die Aktualität und ständige Weiterentwicklung des Risikomanagementsystems. Risikoüberwachung und -steuerung erfolgen mittels unterschiedlicher Systeme. Im Rahmen der Unter nehmenssteuerung wird die Entwicklung von Erlösen, Mengen und Kosten erfasst und überwacht. Risiken im Zusammenhang mit Investitionen, Akquisitionen und Projekten werden soweit wie möglich im Vorfeld identifiziert, bewertet und im Weiteren verfolgt. Die Aktivitäten des Konzerns sind sowohl strategischen, operativen als auch finanzwirtschaftlichen Risiken ausgesetzt. Von ihnen können Gefahren für den unternehmerischen Erfolg oder den Bestand der Gesellschaft ausgehen. Wesentliche Einzelrisiken Im Folgenden findet sich eine Auswahl der wichtigsten Einzelrisiken für die Geschäftstätigkeit der Unternehmensgruppe. Strategische Risiken Eine der zentralen strategischen Maßnahmen der Mountain Alliance ist der Ausbau der Beteiligungen an etablierten Digitalunternehmen mit innovativen Geschäftsmodellen im deutschsprachigen Euroraum, wobei sowohl Mehrheits- als auch Minderheitsbeteiligungen angestrebt werden. Mit diesen Aktivitäten sind Investitionsrisiken verbunden, die aufgrund von Marktentwicklung, Geschäftsausbau, Organisati onsentwicklung und Innovationskraft in den einzelnen Beteiligungen entstehen können. Um das Risiko von Fehlinvestitionen so gering wie möglich zu halten, werden Investitionsentscheidungen bei der Mountain Alliance unter Betrachtung und Bewertung verschiedener Investitionskriterien getroffen, welche sich sowohl auf das Investitionsobjekt selbst als auch auf das Marktumfeld konzentrieren. Der Erfolg der Gruppe hängt elementar von der weiter zunehmenden Internetnutzung, im Sinne der Nutzung des Internets als Medium des Einkaufs und als Medium für Informationsgewinnung und -austausch, ab.
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