Smarte Systeme erobern den Markt - MARKANT Handels- und Industriewaren ...
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02/2017 MÄRKTE – MARKEN – TRENDS Smarte Systeme erobern den Markt MARKT & V ER T R I EB & M A R K E TING ST R AT EG I E Garten – Freizeit: Die grosse Best Practice: Das neue Trendschau von MARKANT Nonfood Profikunden-Konzept von Metro C&C
EDITO R I A L Impulse für den Markt von morgen Martin Klebsch Holger Rendler Geschäftsbereichsleiter Geschäftsführer Vermittlungsgeschäft Nonfood MARKANT Deutschland GmbH MARKANT Deutschland GmbH «Sehr gute Konsumstimmung», «Trend zu hochwertigen Audio-Produkten», «Verbrau- chermärkte können ihre Nonfood-Umsätze steigern». Die Marktforschung liefert der- zeit in schneller Folge Schlagzeilen wie diese. Der Trend zu höherer Qualität, für die der Verbraucher auch mehr zu bezahlen bereit ist, zieht sich durch fast alle Warengruppen. Auch die Hersteller forcieren die private Nachfrage mit interessanten Innovationen, die dem Verbraucher Mehrwert versprechen. Im wichtigen Markt der Home Electronics hat das jetzt wieder die Internationale Funkausstellung IFA eindrucksvoll unter Beweis ge- stellt. Mehr dazu in dieser Ausgabe. Wir bei MARKANT Nonfood beobachten die Trends im Markt und zeigen zielgenaue und zukunftsorientierte Sortiments- und Vermarktungsplattformen als Basis für ein er- folgreiches Nonfood-Geschäft unserer Industrie- und Handelspartner. So haben wir im Mai mit der Ausstellung «Garten – Freizeit» in Hofheim einen idealen Rahmen für die Neuheiten, Trends und Vermarktungsideen unserer Lieferanten für die Saison 2018 ge- schaffen. Mit noch mehr Ausstellern und Themen, auf noch grösserer Fläche. Merken Sie sich schon jetzt den Termin der nächsten Ausstellung am 16. und 17. Mai 2018 vor. Auch im Nonfood-Geschäft obliegen dem Handel immer mehr rechtliche Verpflichtungen, oft mit komplexen Inhalten und Bestimmungen. Aus diesem Grund bieten wir unter un- serem Transparenz-Portal ONE GLOBE immer mehr Serviceleistungen hierzu an. Unter anderem gehören dazu auch verschiedene Massnahmen zur Unterstützung im Bereich Produktsicherheit. Auch darüber informieren wir Sie in dieser Ausgabe. Holger Rendler Martin Klebsch Just! nonfood 3
INH A LT VERTRIEB & STR ATEGIE 24 Best Practice: Metro C+C Krefeld 26 Interview: Hans-Joachim Kamp, gfu MARKEN & KONZEPTE 30 Donath Wintervogelfutter 31 Fujifilm Imaging Systems 05 32 33 Genie GmbH & Co. KG Tokai Europa 34 Becker Solingen 36 Best of Books 38 Fexcom GmbH 40 Peter Kwasny GmbH 42 Gebr. Müller Kerzenfabrik AG 44 Scotts Celaflor 46 Tomy Europe 48 UHU TREND 50 Ein Ausblick von Martin Langhauser, GfK 26 24 Impressum 3 Editorial 4 Inhalt MARKT & MARKETING 5 MARKANT Ausstellung Garten – Freizeit 7 MARKANT Mitglied Kastner 8 MARKANT Services 10 Branchennews 13 GPK/Haushaltswaren 14 IFA-Trends 16 Elektrogeräte 18 19 Smart Home Spielwaren 16 20 Textilien 21 Papier, Büro, Schreiben 22 Farben, Lacke, Tapeten 23 Digitalisierung 4 Just! nonfood
M A R K T & M A R K E TING MARKANT AUSSTELLUNG GARTEN – FREIZEIT STATEMENT Konzepte für den ++ MARTIN LANGHAUSER, DIRECTOR GFK «Aus einer Markt von morgen Umfrage wissen wir, aus welchen Gründen MARKANT Nonfood hat im Mai auf der Ausstellung «Garten – Freizeit» Verbraucher den statio- die Neuheiten der Saison 2018 eindrucksvoll in Szene gesetzt. nären Handel dem Online-Shop Ausserdem gab es exklusive Fachinformationen über wichtige Trends. vorziehen. An erster Stelle mit 66 Prozent der Nennungen steht das Sehen und Anfassen, M ehr als 70 Vertreter der MARKANT MARKANT Nonfood deckte mit der gefolgt vom Argument der Mitgliedsunternehmen, darun- Ausstellung sämtliche wichtigen Sorti- Einfachheit beim Einkaufen ter auch die neuen Mitglieder mente ab. Besonders hervorgehoben wur- (39 %). Aber auch die problemlose Rückgabe ist für Toys R Us und Netto, informierten sich den als Sonderthemen aktuelle Trends viele (26 %) ein Vorteil des am 17. und 18. Mai 2017 in Hofheim an wie «Smart Garden», «Smart Home», stationären Geschäfts. Für den Messeständen von rund 170 nam- «Haussicherheit» sowie «LED/Beleuch- den LEH ergibt sich daraus haften Ausstellern. Im Vergleich zur tung», das inzwischen auch im Outdoor- die Empfehlung, die Nonfood- Veranstaltung 2016 wurde in 2017 die Bereich ein grosses Thema ist. Die tra- Produkte mit anzubieten, Ausstellungsfläche von 3500 auf 7500 ditionell umsatzstarken Sortimente wie die der Kunde regelmässig braucht. Denn der LEH hat Quadratmeter erweitert. Damit konn- Grillgeräte und -zubehör, Camping und die dafür nötige Frequenz. ten alle wichtigen Produkte, Neuheiten Freizeit, Fahrrad und -zubehör, Sport und 35 Prozent aller Shopping-Trips und Vermarktungsideen für den Gar- Spiele, aber auch Autozubehör und PET/ gingen 2016 in den LEH, nur ten- und Freizeitbereich der Saison 2018 Heimtier nahmen ebenfalls breiten Raum zehn Prozent führten zu einem umfassend präsentiert werden. Die neue in Hofheim ein. Online-Shop. Bei Saisonarti- keln zu Weihnachten oder zum Rekordfläche belegt auch den Valentinstag führt der LEH be- stetig wachsenden Stellenwert Viele Wachstumsträger sonders deutlich mit 29 Prozent dieser in der Branche einma- Marktanteil und 45 Prozent ligen Ausstellung. im Grünen Markt aller Shopping-Trips. Andere Kanäle müssen mit einem Riesenaufwand ihre Shopping- Trips erst einmal generieren. Die Nonfood-Strategie für den LEH sollte also sein, die Trends abzubilden sowie Präsentation und Platzierung zu optimieren.» Just! nonfood 5
M A R K T & M A R K E TING MARKANT STATEMENT +++ KLAUS PETER TEIPEL, UNTERNEHMENS- BERATER «Zwei Drittel der Deutschen kaufen regelmässig Produkte aus dem Gartenbereich. Der Einkauf ist extrem stark von Frauen geprägt, und das sollte der Handel bei seiner Präsentation beachten und hier auf Emotio- nen setzen. Wichtig ist auch die Tatsache, dass 50 Prozent der Fotos: Rhode Käufer von Gartenprodukten Mieter sind, mit anderem Bedarf als Hausbesitzer. Vor allem der LEH sollte diese Zielgruppe stärker in den Fokus Welche Shopper-Trends die Märkte erfolgreich in diesem Markt, auch der nehmen, da sie überproportio- verändern, welche Chancen und Per- Lebensmittelhandel spielt laut Langhau- nal viel im LEH kauft. Eine der spektiven die verschiedenen Teilmärkte ser «seine Stärken in zahlreichen Sor- stärksten Zielgruppen sind die über 70-Jährigen, sie stellen dem Handel bieten, erfuhren die Teil- timenten aus» und nutzt dabei «grüne» 21 Prozent der Bevölkerung. nehmer am Vormittag des 17. Mai von Saisonthemen für Aktionen. Hat man diese grosse Gruppe Martin Langhauser, Director GfK Shop- Am Folgetag informierte Unterneh- hinreichend auf dem Schirm? per. Mit seinem exklusiv für MARKANT mensberater Klaus Peter Teipel detailliert Generell gilt, dass der erstellten Marktforschungsbericht wies über die Trends im Garten- und Freizeit- Garten ein Statussymbol und Prestigeobjekt ist. Was hier Langhauser nach, dass in praktisch allen markt. Seine Kernbotschaft: Der Markt zählt, ist die Qualität. Der Preis Warengruppen des Garten- und Freizeit- zeige bereits «über viele Jahre eine posi- ist nachrangig. 67 Prozent der marktes echte Wachstumsträger stecken, tive Tendenz» und wachse weiter analog Gartencenter-Kunden stimmen die auch in Zukunft weiteres Potenzial zum Gesamtkonsum, an dem er einen An- der Aussage zu, dass man die versprechen. Als Beispiele nur aus dem teil von recht stabilen zehn Prozent habe. Qualität und den Preis noch Gartenbereich nannte er Gartenroboter, Der gesamte Freizeitmarkt steht laut Tei- nach oben ziehen könnte.» Akkugeräte, Bewässerungssysteme oder pel für einen Umsatz von knapp 150 Mil- auch neue, funktionale Handgartensche- liarden Euro, während der Garten-Markt ren. Bei den Fahrrädern würden die bis- im engeren Sinne zuletzt rund 18,4 Mil- herigen Wachtumstreiber – E-Bikes und liarden Euro umsetzte. Zum wachsenden Pedelecs – weiterhin für Zuwachs sorgen, Online-Geschäft stellte Teipel fest, dass die Baumärkte und Gartencenter hier mit Stationärer Handel mischt einem Online-Marktanteil von 17 bezie- hungsweise zwölf Prozent inzwischen er- online erfolgreich mit folgreich mitmischen. Auch seien online- affi ne Kunden für den stationären Handel zumal die ältere Hauptzielgruppe mit ih- eigentlich ein Glücksfall. Teipel: «Dieser rem hohen Einkommen immer höher- profitiert viel mehr von Kunden, die sich wertige Modelle kaufe. Nicht nur Bau- online informieren und stationär kaufen, märkte und Gartencenter bewegen sich als umgekehrt der Online-Händler.» 6 Just! nonfood
M A R K T & M A R K E TING MARKANT MITGLIED KASTNER STATEMENT Der starke Partner +++ CHRISTOF KASTNER, GESCHÄFTSFÜHREN- DER GESELLSCHAFTER KASTNER GRUPPE: für Gastro & Hotellerie «Mit dem KASTNER WebShop Der österreichische Grosshändler KASTNER befindet sich auf Wachstums- haben wir den kurs und sichert diesen mit Innovationen ab. Ein Erfolgsfaktor sind auch die Anspruch, professionellen Nonfood-Leistungen für Gastronomie und Hotellerie. das beste E- Commerce- Erlebnis in der Branche zu D ie K ASTNER Grosshandelsges- zellan, Glas, Besteck, Küche und Technik schaffen. Dies bedeutet, jeden mbH – Lieferant der Nah&Frisch- für absolute Fachhandelskompetenz. Mit Aspekt neu zu denken, unseren Geschäfte und Multi-Fachgross- einem Sortiment von über 15 000 Arti- Kunden genau zuzuhören und für sie die optimale Lösung händler für Gastronomie und Hotellerie keln für Gastronomie- und Küchenaus- umzusetzen. Das Ergebnis ist ein – konnte ihren Umsatz 2016 um fast drei stattung kann KASTNER seinen Profi- äusserst benutzerfreundliches Prozent auf 212 Millionen Euro steigern. Kunden alle führenden Markenprodukte und durch unglaubliche Leistung Seinen Erfolg erklärt KASTNER zum ei- sowie günstige Eigenimporte anbieten. bestechendes Werkzeug für den nen mit der hohen Motivation der derzeit Das grosse Kompetenzzentrum dafür be- professionellen Anwender.» rund 830 Mitarbeiter, zum anderen mit fi ndet sich in Wien und betreut mit sei- innovativen Konzepten. nen Fachberatern Kunden in ganz Öster- Einer der Wachstumsmotoren ist reich. Mit einer Verkaufsfläche von 6000 die Gastronomie, die mit Lebensmit- Quadratmetern betreibt KASTNER am teln und Nonfood professionell bedient Standort Wien auch den grössten Abhol- wird. KASTNER hat sich als Partner für markt Österreichs für Glas, Porzellan, Ke- Gastronomie- und Küchenausstattung ramik und Technik. einen starken Namen gemacht. So steht Zu den besonderen Serviceleistungen die Marke KASTNER Geschirr&Co mit gehört der 24-Stunden-Bestellservice ihrem Profi-Leistungspaket rund um Por- über den KASTNER WebShop. Nach- dem KASTNER bereits 2004 den ersten Gastronomie-Onlineshop präsentiert hat, folgt jetzt ein von Grund auf neu entwi- ckelter Webshop, der State of the Art ist. Funktionen wie selbstlernende Suche, be- liebige Filtermöglichkeiten und individu- ell erstellbare Einkaufslisten sind nur ein Teil des zusätzlichen Funktionsumfanges. Darüber hinaus steht die Modernisie- rung der KASTNER Abholmärkte nach einem neuen Konzept im Fokus. Die Fotos: KASTNER/St. Huger Märkte in Krems (Foto), Jennersdorf und Zwettl wurden bereits umgestellt, die Modernisierung des Standorts Eisen- stadt läuft derzeit. Als oberstes Ziel ver- folgt KASTNER auch hier, Service und Einkaufserlebnis weiter zu steigern. Just! nonfood 7
M A R K T & M A R K E TING MARKANT MARKANT SERVICES INFO +++ MARKANT UNTERSTÜTZUNG BEI PRODUKTSICHERHEIT MARKANT bietet seinen Alles, was Recht ist – Partnern verschiedene Möglichkeiten der Unterstützung im Bereich Produktsicherheit: Aktuelles für Händler ` Informationen aus der Dem Handel obliegen immer mehr Verpflichtungen, oft mit komplexen Transparenz-Initiative ONE GLOBE mittels Informations- Inhalten und Bestimmungen. Aus diesem Grund unterstützt MARKANT schreiben und Webcasts. seine Handelspartner mit unterschiedlichen Angeboten und Leistungen. ` Praxisorientierte Workshops für verantwortliche Mitarbeite- S rinnen und Mitarbeiter. eit dem 1. Juni 2017 gilt ein Ver- Bezug auf die Verantwortlichkeit haben, ` Compliance-Unterstützung kaufsverbot für Gemische (z. B. Stichwort «Herstellerrolle». Weiterhin sind durch Experten. WPR-Produkte oder Fahrzeug-Rei- die Sicherheitsdatenblätter an die aktuelle ` Veranstaltungen zu nigungsmittel), die noch gemäss der al- Fassung der REACh-Verordnung (EG) Nr. relevanten, aktuellen Themen ten Richtlinie 1999/45/EG verpackt und 1907/2006 anzupassen. wie zum Beispiel dem Verpa- ckungsgesetz. gekennzeichnet sind. Diese sind am al- Seit dem 1. August 2017 ergeben sich ten Gefahrenpiktogramm mit orangefar- auch durch die neue Energieverbrauchs- benem Hintergrund zu erkennen. Jetzt ken n zeic h nu ngs-Verord nu ng (E U) ersetzen neue Piktogramme – auf der Spitze stehend, mit weißem Hintergrund (s. Bild Seite 9) – die MARKANT informiert über altbekannten orangefarbenen. das neue Verpackungsgesetz Sollten Händler noch nach der alten Richtlinie gekennzeichnete Ge- 2017/1369 Verpfl ichtungen für den Han- mische im Lager haben, so müssen sie del. Ab diesem Datum muss unter ande- diese umetikettieren oder sogar umpa- rem die Darstellung in jeder Werbung cken, bevor sie sie verkaufen dürfen. Aber – dies gilt auch im Internet oder in tech- Achtung: Jegliche Änderung – etwa Um- nischem Werbematerial – auf die mo- etikettieren oder Umpacken – der Ge- mentan gültige Energieeffizienzklasse des mische durch den Handel, insbesondere Produktes und zusätzlich auf das Spek- bei Markenware, kann Konsequenzen in trum der verfügbaren Effi zienzklassen hinweisen. Beispiel: Bei einem Trockner mit Effizienzklasse A+++ muss zusätzlich zu dieser Angabe das Spektrum (A+++ bis D) angegeben werden (s. Bild links). Diese Anforderung gilt auch dann, wenn in der Werbung kein Preis und kein Ener- Fotos: Bundesumweltamt, Fotolia/Scriblr gieverbrauch genannt wird. Am 1. Januar 2019 tritt das Verpa- ckungsgesetz in Kraft, und damit gibt es zahlreiche Neuerungen. Unter anderem sind neben den Verkaufsverpackungen ab 2019 auch Umverpackungen zu lizenzie- ren. Damit entfällt die Rücknahmepfl icht am Ort der Abgabe für Umverpackungen. 8 Just! nonfood
M A R K T & M A R K E TING MARKANT STATEMENT +++ MARCUS SCHWEIER, AGU Dem Handel obliegen immer mehr Verpflichtun- gen. Welche Massnah- men ergrif- fen werden sollten, erläutert Marcus Schweier, Prokurist der AGU GmbH & Co: «Der Handel muss sich zwangsweise mit allen neuen Rechtsänderungen mit dem notwendigen Fachwissen beschäftigen. Sind Änderungen relevant, was in der Regel vom Sortiment und/oder der Angebotsform abhängt, sind die rechtlich geforderten Massnahmen umzusetzen. Ein valides Compliance-System kann hierbei unterstützen. Auch das Compliance- Dienstleistungsangebot der MARKANT, wie zum Beispiel Eine weitere und wesentliche Neue- mer mehr Verpfl ichtungen Aus diesem ONE GLOBE oder die rung besteht darin, dass die Lizenzent- Grund unterstützt MARKANT seine Han- Workshops, unterstützen die gelte nach ökologischen Gesichtspunk- delspartner zeitnah mit entsprechenden Handelspartner zielgerecht.» ten von den Systemanbietern festgelegt Angeboten und Leistungen. werden sollen, es gibt also ein Malussy- Im März 2017 fand zum zweiten Mal stem für Verpackungen mit schlechterer der MARKANT Mitglieder-Workshop Recycling-fähigkeit. Darüber hinaus müs- zu aktuellen Rechtsthemen in Frank- sen in den nächsten Jahren die Recycling- furt statt. Die fachliche Begleitung er- Raten erheblich gesteigert werden. Kick- folgte wie im vergangenen Jahr durch die back-Zahlungen für die Vermittlung von AGU GmbH & Co, seit nunmehr 25 Jah- Herstellerlizenzaufträgen sind ab 2019 ren Compliance-Kooperationspartner der verboten. Gleiches gilt für sonstige Vor- MARKANT. Inhalte waren unter ande- teile für die Vertreiber. Da die Auswir- rem die praxisorientierte Vermittlung der kungen des Gesetzes für Handel und Verpflichtungen für Eigenmarkeninhaber Industrie sehr umfangreich sind und teil- und Händler aus der neuen Verordnung weise komplexe Sachverhalte darstellen, über persönliche Schutzausrüstungen so- organisiert MARKANT im Oktober 2017 wie ein reger Erfahrungsaustausch und eine Informationsveranstaltung. die Fachkommunikation zwischen den Aufgeführt ist hier nur ein kleiner Aus- Mitgliedern und Referenten. Aufgrund zug neuer Rechtsakten und Änderungen der positiven Nachfrage sowie der fortlau- für den Handel. Die resultierenden Ver- fend neuen Rechtsthemen und der damit pfl ichtungen sind in ihrem Inhalt meist verbundenen Verpfl ichtungen sind wei- komplex, und dem Handel obliegen im- tere Workshops derzeit in Planung. Just! nonfood 9
M A R K T & M A R K E TING BRANCHEN-NEWS OUTDOOR NEWS +++ OUTDOOR-MARKT Wichtige Impulse LEGT KRÄFTIG ZU Mehr Aussteller, ein erweitertes Themen- Der europäische Outdoor-Markt ist 2016 um drei Prozent im spektrum und rund 21 000 Fachbesucher Wert und um 3,4 Prozent im aus 90 Nationen: Die Messe Outdoor in Volumen gewachsen. In der Friedrichshafen zeigte im Juni, dass der DACH-Region betrug das Outdoor-Trend anhält. Die globale Out- Wachstum drei Prozent. Das door-Branche unterstrich hier ihre Inno- sind die neuesten Ergebnisse der «State of Trade»-Studie, den vationskraft in allen Produktsegmenten die European Outdoor Group und lieferte dem Handel wichtige Ver- (EOG) veröffentlicht hat. Der kaufs-impulse. Mit den vier neuen Be- Fotos: Messe Friedrichshafen, Messe Frankfurt, Koelnmesse Outdoor-Markt war 2016 reichen Lifestyle Collection, Hang Out, auf Grosshandelsebene Water Sports und Running wurde ein 5,47 Milliarden Euro wert, was noch umfassenderer Marktüberblick ge- einem geschätzten Einzelhan- delswert von 11,5 Milliarden boten, der auch neue Zielgruppen aus Euro entspricht. 2016 wurden den Trendbereichen Urban, Fitness und rund 6,9 Millionen Artikel im Running ansprach. «Es ist wichtig, dass Einzelhandel in ganz Europa die Leute inspiriert werden und über die zusätzlich abgesetzt. Starkes neuen Produkte nachdenken. Insgesamt Wachstum verzeichneten Ruck- säcke und Gepäck mit 5,3 Pro- war die Outdoor 2017 motivierend und zent im Wert, Kletterausrüstung sehr positiv», sagte Andreas Holm, Sales (4,4 %), Kleidung (4,2 %), und Director Thule Group. 2018 fi ndet das Ju- Zubehör (3,5 %). biläum der 25. Outdoor vom 17. bis 20. Juni statt. Der Outdoor-Trend hält an www.outdoor-show.de TENDENCE rungen ein, die die Attraktivität für den Handel steigern sollten. Im Fokus stand Neues Konzept Inspiration zu Sortimentsgestaltung, Wa- renpräsentation, Kundenwerbung und In diesem Jahr fand die Tendence bereits Events am POS. Sonderpräsentationen Ende Juni/Anfang Juli statt. Mit dem vor- wie Tendence.Impulse, Concept Store verlegten Termin führte die Messe Frank- oder Outdoor Living machten Vertriebs- furt auch einige konzeptionelle Ände- massnahmen greifbar und setzten sie in Szene. «Die Messe Frankfurt hat mit der neuen Tendence einen grossen quantitati- ven und qualitativen Schritt getan», kon- statierte Thomas Grothkopp, Geschäfts- führer Bundesverband Wohnen und Büro e. V. (BWB). Das Produktportfolio der Tendence umfasst Wohnen, Einrichten, Dekorieren, Geschenkartikel, Schmuck, Fashionbedarf, Gedeckter Tisch, Küche, Heimtextilien und Outdoor. Tendence – Ordermesse und internationale Trendshow www.tendence.messefrankfurt.com 10 Just! nonfood
M A R K T & M A R K E TING BRANCHEN-NEWS GAMESCOM NEWS Internationale Trends +++ 200 JAHRE FAHRRAD Am 12. Juni 1817 unternahm Im August brach die neunte Auflage der Karl Freiherr von Drais die Gamescom in Köln die bisherigen Re- Jungfernfahrt mit der von ihm korde – mit noch mehr Ausstellern auf erfundenen Laufmaschine abermals erweiterter Fläche. Ein fes- – dem Vorläufer des Fahrrads – ter Bestandteil dieses weltweit grössten von Mannheim nach Schwetzin- gen. Heute gehört das Fahrrad Events für Computer- und Videospiele ist weltweit zu den am stärksten der Gamescom license day. Der Bundes- genutzten Verkehrsmitteln. Wie verband Interaktive Unterhaltungssoft- das Statistische Bundesamt ware e. V. (BIU), Träger der Gamescom, (Destatis) anlässlich des nennt als Trends das gemeinsame Spie- 200. Jahrestages weiter len, die Professionalisierung des eSports mitteilt, waren in Deutschland rund 81 Prozent der privaten sowie zahlreiche technologische Inno- Haushalte 2016 mit mindestens vationen in allen Bereichen. So wurden einem Fahrrad ausgestattet, mit der PlayStation 4 Pro von Sony und in 5,1 Prozent der Haushalte der Xbox One X von Microsoft neue Mo- befanden sich Pedelecs oder delle der aktuellen Konsolengeneration E-Bikes. Im Vorjahr hatte der Ausstattungsgrad an Elektro- vorgestellt, die die neuen Standards für fahrrädern 4,2 Prozent betra- eine deutlich höhere Auflösung und be- gen. Der Ausstattungsbestand eindruckende Kontraste der neuesten je 100 Haushalte lag 2016 TV-Generation unterstützen. bei 184 Fahrrädern, darunter www.gamescom.de Top-Trend beim Gaming: «Einfach zusammen spielen» 7 Pedelecs oder E-Bikes. EUROBIKE Nicht weniger als 1400 Aussteller aus aller Welt präsentierten vom 30. Au- Viele neue Player gust bis 2. September auf der Euro- bike in Friedrichshafen ihre neuesten Modelle für das kommende Jahr. Der aktuelle E-Boom verlangt nach Ak- kus mit grösserer Kapazität, stärke- ren Motoren und passenden Integra- tionslösungen. Wichtige Innovatio- nen hierfür zeigten nicht nur etab- lierte Branchenunternehmen, sondern auch Player aus dem Automotivesektor oder der Unterhaltungselektronik. Ein Trend, den inzwischen mehrere An- bieter umsetzen, ist der 500-Wh-Akku, der sich unsichtbar im Rahmen inte- grieren lässt. Ein grosses Thema auf der Messe war auch die rasante Ent- wicklung der Performance-E-MTBs. Innovationen rund um E-Bikes treiben den Markt www.eurobike-show.de Just! nonfood 11
M A R K T & M A R K E TING BRANCHEN-NEWS SPOGA+ GAFA NEWS +++ DIE KOMMENDEN Ideen für den POS NONFOOD-MESSEN IM ÜBERBLICK Anfang September 2017 präsentierten ` 23. – 26.1.2018. Auf der mehr als 2000 Aussteller aus 60 Ländern Internationalen Pflanzenmesse ihre Innovationen rund um die grüne (IPM) in Essen blühen wieder Oase in Köln auf der Spoga+Gafa. Ganz die Neuheiten und Verkaufs- oben auf der Agenda standen Smart Gar- ideen für den Grünen Markt. dening, Akkutechnologien und Outdoor- Als Hotspot wird die hortivation auf der IPM unter dem Begriff Kitchen. Mit der Smart-Gardening-Welt «Family Garden» innovative gab es erstmals eine Themeninsel, die POS-Konzepte vorstellen. diese Neuheiten live präsentierte. In di- Fotos: Koelnmesse, Insights-X/Christian Hartlmaier rekter Nachbarschaft dazu zeigten Her- ` 9. – 12.1.2018 Die Heim- steller von Akkugeräten ihre Fokus-Pro- textil, internationale Fachmesse dukte. Premiere hatten die «POS Green für Wohn- und Objekttextilien, in Frankfurt/Main. Solutions Islands», die Pflanzentrends am POS in den Mittelpunkt stellen. Hier gab ` 26. – 30.1.2018 Die es konkrete Umsetzungsbeispiele für Flä- Christmasworld, Trend- und chen im Gartencenter oder Baumarkt zu Orderplattform der interna- Themen wie «Gesünder Leben mit Pflan- tionalen Deko-Branche, in Frankfurt/Main. zen», «Indoor Gardening» oder «Essbares Grün». ` 27. – 30.1.2018 Einmal www.spogagafa.de Alles für die grüne Oase jährlich lockt die Creativeworld als weltweit grösste Fachmesse für Hobby-, Bastel- und Künstlerbedarf die kreativen Geister nach Frankfurt/Main. Zeitgleich findet in Frankfurt INSIGHTS-X die Paperworld, internationale Fachmesse für Papier, Bürobe- Noch mehr Aussteller darf und Schreibwaren, statt. Am 5. Oktober startet die PBS-Fach- ` 28. – 31.1.2018 München wird mit der Fachmesse ISPO zum messe Insights-X in Nürnberg in die dritte Treffpunkt des internationalen Runde. Nach der Premiere 2015 steigen Sportbusiness. die Aussteller- und Besucherzahlen ste- tig an und bestätigen das Konzept. «Wir ` 31.1. – 4.2.2018 Die sind mit der Entwicklung äusserst zufrie- Spielwarenmesse in Nürnberg hält für Fachbesucher wieder den und freuen uns darüber, Händlern zwei Highlights bereit: die und Einkäufern in diesem Jahr zahlrei- Aktionsfläche Tech2Play und che neue Aussteller zu präsentieren», sagt die Sonderfläche Baby- und der Vorstandsvorsitzende Ernst Kick. Auf Kleinkindartikel. einer Fläche von 25 000 Quadratme- tern warten in den sechs Produktgrup- ` 9. – 13.2.2018 Die Ambiente mit ihren Bereichen Dining, pen hochkarätige Marken. An allen vier Giving und Living findet in Messetagen gibt es Workshops, die ver- Frankfurt/Main statt. mitteln, wie sich Produkte am POS in- szenieren lassen. Die ganze PBS-Vielfalt auf 25 000 Quadratmetern www.insights-x.com 12 Just! nonfood
M A R K T & M A R K E TING TRENDS G P K- M A R K T Raum für Ideen und Innovationen GPK UND HAUSHALTSWAREN Online-Händler mischen kräftig mit Die Deutschen geben wieder mehr Geld aus für Tischkultur, Küchen- ausstattung und Haushaltswaren. Gefragt ist Funktionales in Kombination mit Design. Und: Qualität darf auch mehr kosten. D er Gesamtumsatz im deutschen Ein- 779 Millionen Euro, bei Koch-, Brat- und zelhandel mit Glas, Porzellan, Kera- Backgeschirr von 2,5 Prozent auf 791 Mil- mik (GPK) und Hausrat belief sich lionen Euro und bei Trinkgläsern um nach Angaben des Handelsverbands Koch- 1,9 Prozent auf 440 Millionen Euro. und Tischkultur im Jahr 2016 auf rund Schlechter schnitten Bestecke mit minus INFO 6,4 Milliarden Euro. Damit verbes- 9,8 Prozent auf 147 Millionen Euro ab. serte er sich gegenüber dem Vorjahr um Das Interesse der Verbraucher an Koch- +++ GPK GOES OUTDOOR 0,6 Prozent. Die Treiber des Wachstums shows im Fernsehen, aber auch an Koch- Auf der diesjährigen Frankfurter sind insbesondere Schneidwaren, Koch-, und Grillkursen im Handel ist ungebro- Fachmesse Ambiente waren mediterrane Akzente in der Back- und Bratgeschirr sowie elektrische chen und trägt wohl auch dazu bei, dass Tisch- und Wohnkultur ein Küchenhelfer. Händler und Hersteller be- die Nachfrage nach neuer Tisch- und Kü- starkes Thema. Entsprechend tonen, dass der Verbraucher bereit ist, für chenausstattung anhält. Die zahlreichen hoch im Kurs steht Importware, Qualität entsprechend mehr zu zahlen – Markenanbieter fördern die Nachfrage mit insbesondere aus Italien, im und dabei oft der Marke den Vorzug gibt. immer neuen Farben, Formen und Mate- deutschen GPK-Markt. Auch Unter den einzelnen Segmenten haben rialien – und mit funktionalen Verbesse- deutsche Anbieter greifen den mediterranen Trend mit die Schneidwaren eine herausragende Ent- rungen. Beispiele dafür sind doppelwan- entsprechenden Innovationen wicklung, denn deren Umsatz legte 2016 dige Tassen und Gläser, die die Temperatur in ihren Sortimenten auf. Dabei um 20 Prozent auf 276 Millionen Euro länger halten. Bei Töpfen und Pfannen erobern die Produkte zuneh- zu, wie das Institut für Handelsforschung entwickelt Emaille einen starken Einfluss, mend den Outdoor-Bereich, (IFH) in Köln ermittelt hat. Bei Ge- wie das grosse Angebot auf der Fachmesse die Grenzen zwischen drinnen und draussen verschwimmen. schirr gab es ein Plus von 4,6 Prozent auf Ambiente im Februar zeigte. In der Kü- Ein aktuelles Beispiel sind die che bleibe Glas unverzichtbar, heisst es in Terrakotta-Pflanzgefässe von der GPK-Branche, und zwar «aus hygie- Esteras, die Emsa im Sommer nischen, aber auch aus praktischen und neu auf den deutschen Markt ästhetischen Gründen». gebracht hat. Die in Griechen- Auffallend ist das starke Online- land handgefertigten Unikate bringen mediterranen Flair ins Wachstum der Haushaltswaren und Haus, aber auch auf den Balkon -geräte. Bei diesen Produktgruppen stieg und in den Garten. Denn diese der Umsatz online im ersten Quartal 2017 Terrakottagefässe sind bis minus Fotos: Emsa, Messe Frankfurt um 32 Prozent auf 764 Millionen Euro, 50 Grad frostfest, worauf Emsa wie der Bundesverband E-Commerce und sogar eine Garantie gibt. Versandhandel (bevh) mitteilt. Händler, die eine Multichannel-Strategie fahren, sollten GPK und Haushaltswaren also auch online fokussieren. Just! nonfood 13
M A R K T & M A R K E TING TRENDS CONSUMER ELECTRONICS Verbraucher investieren in Spitzentechnik CONSUMER ELECTRONICS IFA – starke Impulse für jede Zielgruppe Die zuletzt rege Nachfrage im Markt der Unterhaltungselektronik dürfte durch die Impulse der Internationalen Funkausstellung IFA noch an Fahrt gewinnen, vor allem im Jahresendgeschäft. INFO D as Konsumklima befi ndet sich in T2. So legten Satellitensysteme und An- +++ IFA-NEUHEITEN 2017 Deutschland auf einem Rekord- tennen sowie Settop-Boxen bereits im CONSUMER hoch, wie die Gesellschaft für ersten Quartal 2017 um satte 227,7 Pro- ELECTRONCS LG: Mit dem OLED77W7V Konsumforschung (GfK) in ihrem ent- zent auf 219 Millionen Euro zu, wie aus feierte das 77 Zoll grosse sprechenden Index ausweist. Jetzt hat die dem neuen Hemix-Index hervorgeht, den Modell der ultraflachen TV-Serie gute Kauflaune auch den Markt der Con- die GfK und die gfu Consumer & Home Signatur W seine Deutsch- sumer Electronics erreicht. Nach einem Electronics GmbH veröffentlichen. landpremiere. Das schlanke, schwachen Vorjahr zogen die rasiermesserdünne Profil des W7 lässt den Fernseher für den Umsätze im Verlauf dieses Jah- res deutlich an. Für das Ge- Ausgabebereitschaft wird nicht Betrachter nahezu in der Luft schweben und ist für extrem samtjahr 2017 rechnet die GfK in vollem Umfang abgerufen kontrastreiche HDR-Bilder im Bereich der privat genutzten gerüstet. Unterhaltungselektronik und Telekom- Die Trends im Markt reflektiert auf Loewe: Der Hersteller munikation mit einem Umsatzanstieg einzigartige Weise die Internationale präsentierte eines der grössten Portfolios an OLED-Fernsehern um 0,8 Prozent auf knapp 20 Milliarden Funkausstellung (IFA), die Anfang Sep- auf dem deutschen Markt. Fast Euro. Nur der Markt der privat genutzten tember wieder in Berlin stattfand. Wie alle Produkte des Sortiments Informationstechnik setzt seinen jahre- wichtig die IFA auch für den Handel ist, verfügen über eine hochwertige langen Rückgang auch dieses Jahr fort. zeigt allein schon das kontinuierlich stei- integrierte Soundbar. Zu den Treibern im Markt zählen ins- gende Ordervolumen, das die Messe- Sony: Das TV-Flaggschiff- besondere TV-Geräte und Zubehör für das leitung zuletzt auf 4,5 Milliarden Euro Modell Bravia A1 besticht nicht nur mit der OLED-typischen neue digitale Antennenfernsehen DVB- bezifferte. Ein Top-Trend auch auf der Bildqualität, es zeigt auch eine diesjährigen IFA war das Zusammen- aussergewöhnlich elegante wachsen der Produkte und Märkte der Silhouette, weil das Gerät keine Home Appliances und Consumer Elec- sichtbaren Lautsprecher hat. tronics. Quer durch alle Messsehallen Der Bildschirm selbst erzeugt den Ton. übertrafen sich die Aussteller mit einer TechniSat: Um zur Steuerung Innovationsoffensive, die die Nachfrage des smarten Zuhauses eine nachhaltig beflügeln dürfte (s. Randspal- separate Zentraleinheit und ten). Denn die Bereitschaft der Verbrau- damit ein weiteres Gerät cher für Anschaffungen ist vorhanden. überflüssig zu machen, baut Sie ist sogar grösser als die tatsächlich re- TechniSat die Zentraleinheit und damit die Smart-Home- alisierten Käufe von Consumer Electro- Steuerung direkt in ausgewählte nics und anderen modernen technischen Smart-TVs und Receiver ein. Geräten. Das zeigt eine im Juli 2017 von der gfu herausgebrachte Studie. 14 Just! nonfood
M A R K T & M A R K E TING TRENDS E L E K T R O G E R ÄT E Für beste Erfolgserlebnisse bei den Kunden ZAHLEN UND TRENDS Consumer Electronics in Deutschland Anteile am Gesamtumsatz 2015 bis 2017* Privat genutzte Unterhaltungs- Telekommunik. elektronik in Milliarden Euro in Milliarden Euro 10,43 10,41 10,48 Privat genutzte 9,63 IT 9,20 9,28 in Milliarden Euro INFO –0,2% +0,8 % 7,59 6,93 +++ IFA-NEUHEITEN 2017 –4,4 % +0,8 % 6,63 ELEKTROKLEINGERÄTE AEG: Der neue Saugroboter X3DVision bietet eine um –8,6% –4,4 % 80 Prozent effektivere Reini- gung und eine Bauform, die in die Ecken kommt. Groupe SEB: Zu den IFA-Neuheiten gehörte der Fotos: Messe Berlin Prep&Cook Gourmet, die erste 2015 2016 2017* 2015 2016 2017* 2015 2016 2017* Multifunktions-Küchenmaschine mit Kochfunktion, die per App Quelle: gfu/GfK, 2/2017; *Prognose %-Werte = Veränderung zum Vorjahr gesteuert werden kann. Kärcher: Neu ist der vollwertige Staubsauger VC 5 Premium, der dank seiner kompakten So liegt der Durchschnittspreis aller rufen. An der Leistungsfähigkeit und der Bauweise deutlich weniger verkauften TV-Geräte nach gfu-Zahlen Ausstattung der Geräte ist dies nicht fest- Platzbedarf hat. aktuell bei rund 600 Euro. Die im Rah- zumachen, denn mit Ultra HD und gros- Miele: Neu ist der Saug- men der Studie befragten Bürger sind sen Bilddiagonalen gibt es ausreichend roboter Scout RX2 Clou mit aber bereit, zwischen 800 und 900 Euro Argumente in der Kaufberatung, was un- Leistungsverbesserungen in für das nächste Fernsehgerät auszuge- sere Studie auch belegt.» allen Bereichen. Ein Clou sind die Stereokameras für 3D- ben. 43 Prozent (im Vorjahr 30 %) wür- Welche Geräte wollen sich die deut- Navigation, die auch zur Raum- den sogar mehr als 1000 Euro und elf schen Verbraucher noch in diesem Jahr überwachung genutzt werden Prozent mehr als 1400 Euro ausgeben. konkret neu kaufen, worauf sollte der können, indem das Kamerabild Erstmals nannten die Studienteilnehmer Handel mit aktuellen Produkten vorbe- per App live verschickt wird. als häufigsten Kaufgrund mit 47 Prozent reitet sein? Auch darauf gibt die gfu-Um- WMF: Bei der Entwicklung der neuen Küchenminis hat die hohe UHD-Bildauflösung (36 %). Der frage Antwort und listet die Anschaf- sich das Unternehmen WMF grössere Bildschirm als Kaufmotiv wurde fungsabsichten auf. Die Liste der Top Fünf vor allem auf Design, Leis- mit 41 Prozent (47 %) auf Platz zwei ver- wird vom Smartphone angeführt. Ein sol- tungsstärke, Funktionalität und drängt. Der drittwichtigste Grund für die ches wollen sich 19 Prozent der Befragten kompakte Masse konzentriert. Neuanschaffung bleibt, wie 2016, Smart neu zulegen. Auf Platz zwei stehen Elek- TV mit 31 Prozent (29 %). Der Aufsichts- trokleingeräte zur Körperpflege (17 %), ratsvorsitzende der gfu, Hans-Joachim gefolgt von Elektrokleingeräten für die Kamp, bemerkt dazu: «Industrie und Küche (15 %), sonstigen Elektrokleinge- Handel gelingt es offenbar nicht, die Aus- räten für den Haushalt und TV-Geräten gabebereitschaft in vollem Umfang abzu- mit jeweils 13 Prozent. Just! nonfood 15
M A R K T & M A R K E TING TRENDS E L E K T R O - H A U S G E R ÄT E Branche erwartet weiteres Wachstum ELEKTROGERÄTE Innovative Kleingeräte gefragt wie nie Der Markt der Elektrogross- und -kleingeräte ist auf Wachstumskurs. Vor allem innovative Geräte mit neuen Funktionen, mehr Leistung und Komfort wecken Begehrlichkeiten beim Verbraucher. INFO I m ersten Halbjahr 2017 erzielte der Mit welchen Verbesserungen und auch +++ WEISSE WARE AUS deutsche Handel mit Elektrogrossgerä- echten Innovationen die Markenherstel- DEUTSCHLAND ten einen Umsatz von 4,34 Milliarden ler neue Nachfrage im überaus vielfäl- Deutschland gehört zu den Euro, ein Plus von 1,3 Prozent gegenüber tigen Markt der Elektrogeräte schaffen, weltweit grössten Produktions- ländern von elektrischen dem Vorjahreszeitraum. Bei den Kleinge- zeigte wieder einmal die Internationale Hausgeräten: 2016 zählte räten fiel das Wachstum doppelt so stark Funkausstellung IFA in der ersten Sep- die Hausgeräteindustrie laut aus: Dieser auch für viele SB-Kanäle in- temberwoche in Berlin. Mit mehreren ZVEI-Fachverband Elektro- teressante Markt wuchs um 2,6 Prozent Tausend Neuheiten pro Jahr gehört die Hausgeräte hierzulande rund auf 2,36 Milliarden Euro. Das sind die Elektrokleingerätesparte zu den innova- 50.000 Beschäftigte (ohne Zu- lieferer). Neben einem Dutzend Ergebnisse des Technikpanels TEMAX tivsten Produktsegmenten der IFA. Werken für grosse Hausgeräte Deutschland, den die Gesellschaft für Die aktuellen Trends reichen von gibt es in Deutschland mehr Konsumforschung (GfK) herausgibt. smarten und vielseitigen Funktionen der als 30 Produktionsstätten für Vor allem die kleinen unter den Elek- vernetzbaren Geräte über Ressourcen- Kleingeräte, zumeist mittelstän- tro-Hausgeräten – also Kaffeevollauto- schonung, Energieeffi zienz, Nachhaltig- discher Hersteller. Zum Beispiel maten, praktische Küchenhelfer wie keit bis zur komfortablen, einfachen und stellen diese jährlich allein 4,5 Millionen Staubsauger her. Für etwa Smoothie-Maker und Multicooker, individualisierbaren Nutzung mit Zeit- 2017 ist die Industrie optimis- elektrische Zahnbürsten, Haartrockner ersparnis. Neben ihren technischen tisch und erwartet ein weiteres oder auch Staubsauger – sorgen für das Eigenschaften glänzen die aktuellen inländisches Umsatzwachstum grosse Plus beim Umsatz. Auch 2017 geht Geräte auch mit exzellentem Design und von ein bis drei Prozent. die Branche davon +++ AUS CEMIX WIRD HEMIX aus, dass der Klein- Im Mai 2017 wurde der geräteumsatz in Consumer Electronics Markt Deutschland weiter Index CEMIX durch den Home nach oben schiesst. Electronics Markt Index HEMIX So rec h net der abgelöst. Damit werden die bisherigen Marktdaten um die Zentralverband Bereiche Elektrogross- und der elektrotech- kleingeräte erweitert. Wie n i sc hen I ndu s- der CEMIX ist der HEMIX ein trie (ZVEI) damit, Gemeinschaftsprojekt des dass sich die bishe- Bundesverband Technik des rige Wachstums- Einzelhandels e. V. (BVT), der GfK Retail and Technology rate der Kleinge- GmbH und der gfu Consumer & räte noch auf bis Home Electronics GmbH. zu drei Prozent er- höhen kann. 16 Just! nonfood
M A R K T & M A R K E TING TRENDS A K K U G E R ÄT E Mehr Power für neue Anwendungen ZAHLEN UND TRENDS Wo kaufen die deutschen Konsumenten Technikprodukte? Umsatzanteile in Prozent Stationärer Fachhandel (ohne Online-Handel) Stationäre Verbraucher- märkte, C&C, Warenhäuser (ohne Online-Handel) 69 % 68 % 66 % 64 % 63 % 62 % INFO Online-Handel der stationären Händler +++ AKKUGERÄTE STEIGERN 10 % 10 % WERTSCHÖPFUNG 10 % 10 % Reiner Online-Handel 9% 9% Ein grosses Thema bei den 11 % Fotos: Bosch, Miele, Siemens (pure player) 6% 7% 8% 10 % Elektrogeräten sind die Akku- 5% modelle. Zwar war der Absatz 16 % 17 % 17 % 17 % 17 % 17 % bei den Akkuwerkzeugen 2016 laut GfK erstmals 2011 2012 2013 2014 2015 2016 leicht rückläufig, aber der Umsatzanteil blieb aufgrund Quelle: GfK TEMAX 2016; Umsatzanteile gerundet steigender Preise für die immer grösseren Akkukapazitäten mit 54,7 Prozent (144,3 Millionen edlen Materialien. In den Kriterien En- Programmstatus, Benachrichtigungen Euro) stabil. Generell bleiben ergieeffi zienz und Ressourcenschonung oder Informationen für Pflege, Wartung akkubetriebene Elektrogeräte zeigen die Elektrogeräte schon seit vie- und Service lassen sich abrufen. Sensoren quer durch alle Segmente, vom Staubsauger über Gartengeräte len Jahren immer neue Bestwerte. Den- erfassen die persönlichen Gewohnheiten bis hin zu den Elektrowerk- noch ist und bleibt dieses Thema hoch- und machen per App Verbesserungsvor- zeugen, für alle Handelskanäle aktuell: Jede neue Gerätegeneration wird schläge. Selbst ein Blick aus der Ferne in ein interessantes Segment. hinsichtlich der Verbrauchswerte von den Herd oder Kühlschrank ist dank in- Denn der 2016 von der GfK elektrischer Energie, Wasser und Wasch- tegrierter Kameras kein Problem mehr. ermittelte Durchschnittspreis mitteln weiter optimiert. Dieses wirt- Und bei den multifunktionellen Küchen- liegt beispielsweise bei Akku- werkzeugen mit 148 Euro im schaftliche Argument wird noch ergänzt maschinen gibt es Modelle, die mehr als Vergleich zu den kabelgebun- durch neue und komfortablere Nutzungs- 100 Programme für die Speisenzuberei- denen Geräten um satte möglichkeiten. Wie die Marktentwick- tung zur Auswahl stellen. 62 Prozent höher. lung zeigt, honorieren die Käufer diese Auch für Haarpflege und Rasur, Angebote auch. Mund-, Zahn- oder Hautpflege gibt es Technisch höchst aktuell ist auch die heute innovative Helfer mit App-Unter- komfortable und einfache Bedienung, stützung. Neue Impulse und Nutzungs- teilweise über Projektion der Bedien- möglichkeiten bieten auch die vernetzten elemente und bei manchen Geräten so- Kleingeräte zur Überwachung der Kör- gar über Gesten- oder Sprachsteuerung. perfunktionen wie beispielsweise Perso- Auch halten smarte Applikationen und nenwaagen und Wearables. Ob das alles die Vernetzung in immer mehr Gross- unverzichtbar ist oder nicht: So entstehen und Kleingeräten Einzug. Gesteuert und neue Anwendungen, Funktionen und di- kontrolliert wird dabei mit mobilen End- gitale Services, für die sich technikaffi ne geräten und Apps: Der jeweils aktuelle Konsumenten begeistern lassen. Just! nonfood 17
M A R K T & M A R K E TING TRENDS SMART HOME Die Zukunft hat begonnen SMART HOME Entwicklung zum Massenmarkt Der Markt der Smart-Home-Lösungen wächst und bringt immer neue Anwendungen hervor. Bei einigen auch für DIY-Märkte interessanten Produkten hat sich die Nachfrage zuletzt verdoppelt. S ogenannte Smart-Home-Lösungen wie sogenannte Gateways und Smart- entwickeln sich in Deutschland in Home-Steuerungsboxen. Diese fungieren Richtung Massenmarkt. Insgesamt als Transmitter zwischen den Sensoren stieg der Umsatz 2016 um zehn Prozent und dem Internetrouter. auf 3,7 Milliarden Euro, wie die GfK in Auch das Umsatzvolumen vernetzter TRENDS einer Studie ermittelt hat. Der Markt ist Produkte im Bereich der Haushaltsgross- +++ SMART HOME UND überaus vielfältig, und laufend kommen geräte hat sich auf 145 Millionen Euro INTERNET OF THINGS neue Anwendungsbereiche hinzu. So verdoppelt. Besonders beliebt bei den Panasonic untersucht, wie sich gehörte schon 2016 das Segment der Verbrauchern sind Waschmaschinen, die das Internet of Things (IoT) für vernetzten Unterhaltungselektronik mit sich vernetzt steuern lassen. Ähnlich ver- die Smart-Home-Technologie einsetzen lässt, und nutzt dafür 4,1 Millionen verkauften smarten Pro- hält sich der Markt für intelligente Haus- die IoT-Plattform Watson von dukten im Bereich Entertainment zu den haltskleingeräte, der sich ebenfalls auf IBM. Durch die Integration verkaufsstärksten Kategorien. 122 Millionen Euro verdoppelt hat. Vor der Geräte und Sensoren Am zweithäufigsten wurden Lösun- allem intelligente Lösungen bei Staub- von Panasonic in Watson gen im Bereich Communication & Com- saugern und Espressovollautomaten ver- sollen ganz neue Produkt- und Serviceleistungen geschaffen munication Control Devices verkauft zeichnen erhebliche Umsatzsteigerungen werden. Im Mittelpunkt steht (1,2 Mio. Geräte). Dabei handelt es sich – auch aufgrund einer höheren Verfüg- die Sicherheit von Haus und hauptsächlich um smarte Steckdosen so- barkeit bis hinein in die SB-Kanäle. Wohnung. Dafür werden die Kameras, Glasbruch-, Bewegungs-, Tür- und Fens- ZAHLEN UND TRENDS tersensoren von Panasonic mit dem kognitiven Watson-System verbunden. Dessen Leistung: Entwicklung Smart-Home-Geräte in Deutschland Wenn sich etwa ein Einbrecher unerlaubten Zutritt ins Haus Umsatz Veränderung (in Mio. Euro) (in %) verschafft, benachrichtigt das System die Polizei. Wollen Home Automation & Security 83 + 33 % jedoch lediglich die Nachbars- kinder ihren Fussball aus dem Smart Entertainment 2648 +5 % Garten zurückholen, erkennt Smart Haushaltsgrossgeräte 145 >100 % das Smart-Home-System die Situation als ungefährlich und Smart Haushaltskleingeräte 122 >100 % löst keinen Alarm aus. Foto : Panasonic Communication & - Control Devices 81 -8 % Gesamt 3080 10 % Quelle: GfK SE 18 Just! nonfood
M A R K T & M A R K E TING TRENDS S P I E LWA R E N Markt mit nachhaltigen Trends SPIELWAREN Umsatz knackt die Drei-Milliarden-Marke Der deutsche Spielwarenmarkt hat 2016 die Umsatzmarke von drei Milliarden Euro geknackt. Nicht nur die digitalen Trends treiben die Nachfrage, auch klassisches Spielzeug legt weiter zu. E igentlich liegt die Vermutung nahe, ZAHLEN UND TRENDS dass neue Spielangebote wie Com- puter- und Videospiele den traditi- onellen Spielwaren Umsätze streitig ma- Deutscher Spielwarenmarkt chen. «Das ist in Deutschland aber nicht – Umsatz Vertriebskanäle INFO der Fall», konstatieren die Veranstalter 23,4 % Nicht- der Internationalen Spielwarenmesse in stationärer 4,7 % +++ DAUERBRENNER Nürnberg anhand ihrer Marktbeobach- Handel Sonstige LIZENZEN tung und gestützt auf die Marktforschung. Es ist nicht einfach, eine Lizenz 18,6 % Internet in Deutschland populär zu Unter den Marktbeobachtern herrscht 52,0 % machen, aber wenn das Thema Einigkeit, dass traditionelles Spielzeug erst einmal einen bestimmten und Videospiele in Deutschland neben- Nicht- Gemischt- Lebensmittel- Beliebtheitsgrad erreicht hat, einander existieren und dass im Markt ge- warenhandel handel wächst es in der Regel über 11,0 % nug Platz für alle Arten von Spielzeug ist. 13,6 % mehrere Jahre und die Umsätze Lebens- bleiben dann lange stabil. Ein wichtiger Umsatztreiber für traditio- mittel- 76,6 % Aktuell ist für 54 Prozent aller nelles Spielzeug sind in Deutschland Neu- handel Stationärer deutschen Mädchen von vier bis entwicklungen, etwa die Multikopter, wie Handel zwölf Jahren der Kinofilm zu Bibi Drohnen im Zusammenhang mit Spielwa- und Tina ein Hype-Thema. Das Quelle: Spielwarenmesse/Euromonitor International ren genannt werden. Von deren Erfolgen zeigt der Kids License Monitor ermuntert, bringen immer mehr Herstel- von icon-kids & youth. Damit schafft es dieses Thema in die ler ferngesteuerte Spielzeuge und damit Material und umweltbewusste Herstel- Top Drei der Hype-Lizenzen. neue Impulse in den Spielwarenmarkt. lung beeinflussen den Kauf. In dieser Rangliste liegt bei Der deutsche Spielwarenmarkt setzte Interessant für den Handel sind die den Mädchen Frozen auf Platz laut Zahlen von Euromonitor 2016 nach regionalen Kaufkraftpotenziale, die bei eins (72 %) und Ice Age (57 %) einem Plus von drei Prozent über drei Spielwaren erhebliche Unterschiede auf- auf Platz zwei. Bei den Jungs werden die Top Ten vom Ever- Milliarden Euro um. Auf Spielzeug für weisen. So liegt die Kaufkraft für Spiel- green Minions (73 %) angeführt, Grundschulkinder und Teenager entfällt waren und Hobbys in Gelsenkirchen bei 81 gefolgt von Spider-Man (65 %) die Hälfte der Einzelhandelsumsätze, weil Euro, in München hingegen bei 143 Euro und Lego Ninja go (59 %). Foto: Spielwarenmesse Nürnberg Kinder in diesem Alter bereits über eige- pro Einwohner und Jahr. Im bundesweiten nes Geld verfügen. Auch Spielwaren für Durchschnitt haben die Deutschen 2017 Kleinkinder sowie Brettspiele und Puz- für Spielwaren rund 109 Euro pro Kopf zur zles sind starke Umsatzträger. Das wich- Verfügung. Dies entspricht 1,9 Prozent der tigste Kaufkriterium der deutschen Kun- Einzelhandelskaufkraft von 5740 Euro, die den ist der pädagogische Wert. Auch die von der GfK pro Kopf für Food und Non- Nachhaltigkeit gewinnt an Bedeutung: food berechnet wurde. Just! nonfood 19
M A R K T & M A R K E TING TRENDS BEKLEIDUNG & TEXTILIEN Internet fordert stationären Handel heraus TEXTIL SB-Flächen ziehen den Verbraucher an Trotz grossen Preisdrucks wachsen die Umsätze mit Bekleidung und Textilien in Deutschland – auch im Lebensmittelhandel. Sogar die Bau- und Heimwerkermärkte mischen in diesem Markt erfolgreich mit. D er Gesamtmarkt für Textilien, Damen- und Herrenbeklei- dung setzte 2016 seinen lang jährigen Aufwärts- INFO trend fort und wuchs um +++ MEHR ERLEBNIS AUF ein Prozent auf rund 64 DIE FLÄCHE Milliarden Euro. Das weist Der Online- und Versandhandel der Statistikreport des Bun- baut seine Textilumsätze weiter desverbandes des Deut- aus, laut BTE Handelsverband um fünf Prozent auf zuletzt schen Texti lei nzel han- 11,4 Milliarden Euro. Damit dels (BTE) aus. Neben den Fotos: Messe Frankfurt hat sich das Wachstum zwar grossen Playern im Textil- abgeschwächt, aber der stati- fachhandel haben die Ver- onäre Handel bleibt auf seinen triebskanäle des Nicht- Flächen gefordert. Einkaufs- erlebnis lautet auch hier das Fachhandels hier in den Stichwort. «Ladengestaltung, vergangenen Jahren mit Sortimentszusammenstellung einem Umsatzanteil von und natürlich die Mitarbeiter 25,8 Milliarden eine beachtliche Posi- beiden führenden Lebensmitteldiscoun- können gegen das Internet tion im Markt aufgebaut. ter mit ihren Textilaktionen 2016 nach punkten, vorausgesetzt, die Die Vertriebskanäle des Lebensmit- Branchenschätzungen erzielt haben sol- Positionierung ist zielgruppen- relevant und klar erkennbar», telhandels sind in diesem Markt sehr len. Für den nicht discountierenden Le- sagt Peter Frank, Senior erfolgreich und haben ihren Textil- und bensmittelhandel, namentlich für die Consultant bei der BBE Han- Modeumsatz von 2013 bis 2016 um 4,3 Vollsortimenter als Nahversorger, bie- delsberatung und Mitautor des Prozent auf 4,28 Milliarden Euro ausge- tet sich mit einem ganzjährig geführten «Branchenfokus Damen- und baut. Auch die Bau- und Heimwerker- Textilsortiment die Chance, die zuneh- Herrenbekleidung 2017». märkte legten 2016 zu und kamen auf mend grössere Versorgungslücke zu einen Textilumsatz von 1,04 Milliarden schliessen, die der Abschmelzungspro- Euro. Diese Kennziffern hat der BTE aus zess der örtlichen kleinen Textilhändler verschiedenen Quellen errechnet. hinterlässt. Waren im Jahr 2010 noch Allerdings ist das Textilgeschäft preis- 18 869 Unternehmen mit Nettoumsät- getrieben. Das beklagt vor allem der mit- zen bis 0,5 Millionen Euro am Markt telständische Fachhandel, und das belegt vertreten, so ist ihre Zahl bis 2015 um auch der beachtliche Umsatzanteil von mehr als 4300 (23 %) auf nur noch fast 2,2 Milliarden Euro, den allein die 14 556 gefallen. 20 Just! nonfood
M A R K T & M A R K E TING TRENDS PA P I E R , B Ü R O, S C H R E I B E N Der Markt sucht Innovationen PBS Private Nachfrage treibt den Markt Eine wichtige Rolle im Geschäft mit PBS-Artikeln spielen der Lebens- mittelhandel und die Drogeriemärkte. Sie profitieren von den Wachstums- impulsen der Sortimente für den privaten Bedarf. R und zwölf Milliarden Euro werden anhaftet», beschreiben die Autoren des im Markt Papier, Büro und Schrei- Branchenfokus die Lage auf dem Markt. ben umgesetzt. Allerdings ist das Auch aufgrund der Papierlastigkeit Geschäft schwierig, wie der «Branchen- des Gesamtmarktes ist dieser von Ver- fokus PBS-Artikel» von IFH Köln und braucherseite her mehr den gewerb- INFO BBE Handelsberatung zeigt. Nach einem lichen Verwendern als dem Privatbereich schwachen Jahr 2015 gingen die Um- zuzurechnen. Mit 40 Prozent Marktan- +++ PBS-MARKEN LEGEN ZU sätze auch 2016 weiter zurück, allerdings teil dominiert der Fachhandel den Markt. Von Januar bis April 2017 mit minus 1,5 Prozent nicht mehr ganz Derzeit entfallen 26 Prozent des Umsatz- verzeichnete der Verband der PBS-Markenindustrie in den so stark. «PBS-Artikel sind ein notwen- volumens und damit immerhin gut drei meisten Bereichen Zuwächse diges Schmiermittel für die Geschäfts- Milliarden Euro auf die Nachfrage der auf dem deutschen Markt. prozesse in der Gesamtwirtschaft, leiden privaten Haushalte. Danach kam Papier auf plus aber ebenso unter dem vorherrschenden Hier sind der Lebensmittelhandel, vor 1,3 Prozent, Büro auf fast sechs Kostenaspekt, der Schreibwaren, Büro- allem die Grossfl ächen, sowie die Dro- Prozent und Schreiben auf kommunikationspapier, Ordner und Co. geriemärkte eine bevorzugte Einkaufs- 0,2 Prozent. Bei der Vermark- tung von PBS-Produkten bleibe quelle. Neben dem Ganzjahressortiment der stationäre Handel unver- für den laufenden Bedarf versprechen ändert die tragende Säule. Als die Aktionen zum Schulanfang mit sehr Herausforderung beschreibt der grosser Artikelauswahl Erfolg. Verband die Suche nach neuen Trotz der Probleme im Markt sehen Sortimenten und Innovationen. die Fachleute von IFH und BBE für die Branche die Chance, den Umsatz bis zum Jahr 2021 bei 12,2 Milliarden Euro zu konsolidieren. Für die SB-Kanäle könnte die Entwicklung indes deutlich besser ausfallen. Denn ihre Schwerpunktsorti- mente für die private Nachfrage zeigten 2016 teils zweistellige Zuwächse. Zu den Fotos: Messe Frankfurt, Insights-X Treibern gehören Glückwunschkarten, Mal- und Zeichenbedarf, Schreibgeräte, Kalender, Klebematerial sowie EDV-Zube- hör. Diese Trends hätten sich auch in den ersten Monaten 2017 fortgesetzt, bestätigt der Verband der PBS-Markenindustrie in Düsseldorf (s. Randspalte). Just! nonfood 21
M A R K T & M A R K E TING TRENDS M A L E N U N D TA P E Z I E R E N DIY-Märkte dominieren den Markt FARBEN, LACKE, TAPETEN Der Markt braucht neue Impulse Der Umsatz mit Farben, Lacken und Tapeten zeigte 2016 erstmals wieder ein Plus. Neue Ansätze mit Digitalisierung in Beratung und Verkauf seien ein Weg zum Erfolg, sagen Marktkenner. D ie Nachfrage nach Farben, Lacken Immerhin: Es gibt verschiedene Wa- und Tapeten zieht wieder an. Nach rengruppen, bei denen die Nachfrage drei Jahren mit Rückgängen oder auch deutlich anzieht. So stieg der Umsatz Stagnation legte der Gesamtumsatz 2016 mit Wasserlacken und -anstrichen 2016 um 1,4 Prozent auf rund 4,5 Milliarden mehr als doppelt so stark wie der Gesamt- TRENDS Euro zu. Die Baumärkte dominieren das marktumsatz. +++ MIT RAT UND TAT Geschäft deutlich mit mehr als 40 Prozent Auch Tapeten und Malerbedarf schlos- VERKAUFEN Marktanteil. Das zeigt der «Branchen- sen das Jahr positiv ab. Die Segmente Um das Interesse am Malen und fokus Farben/Lacke und Tapeten» von Lösungsmittellacke und -anstriche, sons- Tapezieren im DIY-Verfahren IFH Köln und BBE Handelsberatung. Ob tige Lacke und Anstriche sowie Verdün- zu fördern, sehen die Experten von IFH und BBE neue, Erfolg damit eine nachhaltige Trendwende in nungen konnten die Vorjahreswerte hin- versprechende Ansätze, etwa der Marktentwicklung eingeleitet wurde, gegen nicht erreichen. die Unterstützung in der bleibe jedoch fraglich, meinen die Beratung auf der Fläche durch Autoren der Studie. Denn es fehle digitale Informationssysteme. an richtigen Impulsen. Globus Baumärkte beispiels- weise gehen in diese Richtung. So hat etwa der Boom bei den Sie bieten den Kunden nicht Wohnungsneubauten – 2016 plus nur eine Riesenauswahl und sechs Prozent – nur einen verhält- schnelle Orientierung, etwa nismäßig geringen Einfluss auf die durch die Sortierung nach Branchenkonjunktur. «Weitaus Farben statt nach Marken in entscheidender sind Sanierungs-, der Farbenabteilung, sondern auch digital unterstützte Renovierungs- und Modernisie- Fachberatung. So hilft etwa rungsmaßnahmen im Immobili- ein digitaler Tapetenfinder bei enbestand – und hier stockt der- der Auswahl von Vlies- und zeit die Ausgabebereitschaft der anderen hochwertigen Tapeten Verbraucher», sagt Christian Lerch, (s. MARKANT Just!nonfood 1/2017). Consultant am IFH Köln. Hinzu kommen Lerch zufolge weitere wachstumshemmende Faktoren: Fotos :Alpina, Thomas Schindel «Der Rückgang an Wandfl ächen zugunsten von Fensterflächen, eine rückläufige Umzugsquote im Allgemeinen und ein sinkender Anteil an Renovierungstätigkeiten bei Umzügen im Speziellen.» 22 Just! nonfood
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